Deutsche
Entomologische Zeitschrift
(früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“)
herausgegeben
von dem
Entomologischen Verein in Berlin
in Verbindung
mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten.
Dreiundzwanzigster Jahrgang. (1879.)
Erstes und zweites Heft
ausgegeben Mai und November 1879
herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin.
Mit 2 Kupfertafeln.
Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 13 Mark.
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
London. Berlin 1879. Paris.
Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luce. Buquet,
28 Museum Street. buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide.
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I BA eulagulnniait; moi mudanaye
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BEMUFY
Inhalt des ersten u. zweiten Heftes!) dreiundzwanzigsten
Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift.
Seite
Aue dlmihlalt 03. 2 Sem ngeirife) Shrratt 3 uses ale 17-6
Vereinsangelegenheiten.. . . ...- RE ORRT 1—8
Mitglieder -Liste des Berliner BiomolpeTschen Vereins. 9—18
Verzeichniss der wissenschaftlichen Anstalten, mit
denen der Verein in Schriftentausch oder Verbindung steht 19—20
Vereinsangelegenheiten . . . 21
Necrologe von Ghiliani, M. ea BA. Steinheil 21—22
Moew s Dipteren Sammlung? ;.., fa fs. -Inen. sieh alenehiisiee 19528724
Abhandlungen.
Ueber die Arten der Carabieiden- Gattung Tribax Thomson . 25—32
Systematisches Verzeichnifs der Schmetterlinge Berlin'’s und
der Umgegend von Julius Pfützner . . . ...89—47
Ueber die Puppe von Carabus nemoralis (Abbildung } 48
Systematisches Verzeichnifs der Kleinschmetterlinge Berlin ’s
undsdernlimwecendar. 2. ee a ger
Ueber einige im Stein-Weise’schen Cataloge nachzutragende
Cieindelen. Von G.Kraatz . ... 99
Ueber die Varietäten des Cychrus rostratus L. Ten Ds. 6062
Ueber einige Varietäten des Procrustes coriaceus. Von Dems. 63—64
Ueber die Verwandten der Bockkäfer-Arten Pachyta interrogationis
L. und variabilis Gebl. (Taf. I. Fig. 12—26.) VonDems. 65—76
1) Heft I. (8. 9—208 und Entomol. Repertorium II. $S. 1—32) ist im Mai
1879, Heft II. (8. 1—8 und S. 209—436) im November 1879 ausgegeben.
AZNTD
4 Inhalt.
Ueber die Bockkäfer Ost-Sibiriens, namentlich die von Christoph
am Amur gesammelten. (Taf. I. Fig. 1—11.) Von Dems.
Neue Käfer vom Amur. (Hierzu Taf. II. im Heft Il.) Von Dems.
Neue Amur-Käfer von L. v. Kiesenwetter in Dresden
Beiträge zur Käferfauna von Japan. (Fünftes Stück.) Von
J. Weise in Berlin 5 :
Ceutorrhynchus Venedicus, Scymnus a nD. Sp. 7. eis .
Molops latiusculus n. sp. G. Kraatz
Trox Haroldi n. sp. K. Flach . 5 3
Neue Varietäten von Megadontus purpurascens und violaceus von
G. Kraatz & RR IE HR Esel Rn
Die Carabus-Arten der one Tan Dr. L, v. Heyden.
Synonymische Bemerkungen von v. Heyden, Ryeete...
Carabus irregularis var. bucephalus. Von G. Kraatz .
Ueber einige Motschulsky’sche Carabus. Von Dems.
Blaue Carabus smaragdinus.. Von Dems. .
Ueber Carabus amoenus Chaud. Von Dems. EN
Ueber die bei Trapezunt vorkommenden Carabus. Von Dems.
G. Kraatz Enge u RR ITEE,
Ueber einige sibirische Calosoma. von Dems.. h
Die ölste Versammlung deutscher Naturforscher und Nr in
Cassel. Von Dr. v. Heyden
Ueber geflügelte und ungeflügelte Lathrobien era gehalien
bei der Naturforscher-Versammlung). Von Dr. Eppelsheim
in Grünstadt BE EN Te
Ueber einige Lathrobien mit verkürzten Flügeldecken und
die specifischen Verschiedenheiten von Z. quadratum und
terminatum. Von Dr. G. Kraatz ;
Synonymische Bemerkungen über Lathrobium. Von Tonn
Sahlberg in Helsingfors
Neuere Literatur.
Entomologische Jahresberichte von Bertkau.
Mittheil. des Münchener entomol. Vereins II...
Rockstroh, Buch der Schmetterlinge . SEE
Dr. M. Girard, Catal. rais. des anim. utiles et nuisibles etc.
J. Spängberg’s Gyponae, Psocinae, Homoptera nova
Subseriptions-Einladung auf Andre’s Species des u
menopteres d’Europe 5
Verzeichnifs der von H. Christoph in Ost- Sibirien nesonimnel,
ten Clavicornier ete. Von E. Reitter in Paskau (Mähren)
Seite
77—120
121—144
145—146
147—152
153—154
154
155—156
157—160
161—167
167—169
170
Ka?
172
175—174
175—176
176
I 1Sl
182—192
193— 201
202
203—204
204—205
205
206— 207
207
203
209— 226
Inhalt.
Ueber die Bockkäfer Ost - Sibiriens. Erster Nachtrag. Dazu
Taf. II. Fig. 14 u. 14a. Von Dr. G. Kraatz
Ueber die Scarabaeiden des Amur-Gebiets. Von Dems.
Cetonia aurata L. (der Goldkäfer) am Amur in Zuryomia- und
Glyeyphana-Arten verwandelt, = Protaetia Bensoni Westw.
vom Himalaya? Ein Beitrag zur kritischen Deutung der
Cetonia-Formen. Von Dems. \ ua
Ueber Buprestiden vom Amur. Von H. v. ibn aweiter
Chrysomela Kenderesyi nov. spec. Von Dems. Re
Die Cryptocephalen von Sibirien und Japan und ihre geogra-
phische Verbreitung. Von Dr. G. Kraatz..
Ueber die sibirischen Entomoscehs-Arten. Von Dems.
Die Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. Von Dems..
Rhaebus Gebleri Fischer oder eine neue Rhaebus-Art in Europa
einheimisch? Von Dems. En EL N
Ueber die Bockkäfer-Gattung Fallacia Mals. Von Dems. .
Elaterides de ’Amur decrits par le Dr. Candeze & Glain-lez-
Liege. (Hierzu Taf. II. Fig. 13)
Elaterides du Tarbagatai. Par le m&me
Corymbites (Diacanthus) songoricus n. sp. Kraatz
Ueber Elateriden vom Amur. Von Dems.
Nomenclatorisches. Von H. v. Kiesenwetter
Corymbites (Diacanthus) informis n. sp. Kraatz
Oryptocephalus euchirus nov. sp. Kraatz.
Coptocephala hilaris nov. sp. Kraatz .
Fernere Nachträge zu den Heteromeren - on e Mo-
luriden, Eurychoriden u. Adesmiiden. Von Dr. G. Haag-
Rutenberg ae ©
Description de quatre nouvelles especes de Gerealonidcat et a’ un
nouvel Authribide du Japon, recueillis par Mr. Hiller. Par
WIRR:OGEeloRs ‚om mtun, LER BER EEE RER
Ueber Euryomia Amouriensis Thoms. und die übrigen ati
ten der Cetonia aurata L. Von G. Kraatz :
Coleoptera Japoniae collecta aDomino Lewis et aliis erbte
a H. de Kiesenwetter.. Enen: RS RER
Die coleopterologische Ausbeute des Prof. Dr. ehr in Japan
1874 und 1875 besprochen von Dr. L. v. Heyden in
Frankfurt a. M. ;
Nachtrag zu Stück IV. der Beiträge. zur TrRRste anna von en
Von E. v. Harold.
5
Seite
227 — 228
229 — 240
241 —252
253-—256
256
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287
285
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289— 296
297 —803
304
305— 320
321—365
366— 368
6 Inhalt.
Die europäischen Arten der Gattung Mastigus Latr. besprochen
von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a.M. .
Mastigus pilifer nov. sp. Kraatz za Re
Ueber Athous niger L. und seine Verwandte. Von Dr. L. von
Heyden in Frankfurt a. M. . ET ET AEREIE
Ueber Athous defleeus und porrectus Thoms. Von G. Kraatz.
Ueber das Autorrecht von Hoppe, Sturm und Hagenbach
in Hoppe et Hornschuch’s Insecta Coleoptera u. s. w.
Von Dems. RATEN
Ueber die asiatischen eleeohenes. Arten. Von Dems.
Vier neue spanische Timarcha-Arten. Von Dems.
Ueber die Arten der Carabieiden-Gattung Tribax Thoms. (Sehlußs)
Von Dems. EI EL NEM NE tr
Ueber die Varietäten und Verwandten des Carabus sibiricus Fisch.
und odäteratus Fisch. Von Dems. LE Nelze
Ueber Ballion’s Verzeichnifs der im Kreise Kuldsha gesam-
melten Käfer. Von Dems. b. EIER ra
Ueber Melo& ursus Thunb. und ea ran Dr. Haag-Ru-
tenberg in Frankfurt a. M.. Egsne :
Leptodopsis, eine neue Heteromeren-Gattung. Von Dems. .
Zur Synonymie der Heteromeren. Von Dems..
Synonymische Bemerkungen. Von J. Faust in Bofätshung
Kleinere Mittheilungen von v. Heyden, Hartmann, Dalla
Torre, Klette, Flach, Regel
Prof. Dr. Hermann Loew. Necrolog.
en Literatur.
r. OÖ. Schneider und Leder, Beitr. zur Kenntnils der
a Käferfauna
v. Harold, Coleopterologische Hefte xvı. s
Mittheilungen des Münchener ent. Vereins. III. 1.
Prof. Taschenberg, Praetische Insectenkunde. I. I.
Vereinsangelegenheiten
Versendung der Zeitschrift.
Nachträge, Berichtigungen etc.
Entomologisches Repertorium |. Zusannenesiöllteenh
F. Blücher .
Nachschrift der Redaelidh
Seite
. . 369— 371
a!
372 — 374
375—376
377 —318
379
380— 384
335 — 386
337—397
398 —400
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436
1—31
en
Vereinsangelegenheiten. 1879.
Dieser Jahrgang wird den auswärtigen Mitgliedern in der Hoff-
nung übersendet, ihr besonderes Interesse zu erregen. Es scheint
unsere (wie es bekannte Verhältnisse bedingen) vorzugsweise coleop-
terologische, deutsche Zeitschrift jetzt in eine gewissermalsen na-
türliche Bahn geleitet, denn der deutsche Entomolog hat wohl zu-
nächst sein Augenmerk auf das benachbarte Asien zu lenken, weil
(den Süden natürlich ausgenommen) er das meiste Verständnils
für die dort vorkommenden Formen besitzt. Seitdem deutsche
Sammler mehr und mehr den Osten Asiens und auch den Westen
Africas entomologisch exploriren, sind wir nicht gezwungen gewisse
Domainen ausschliefslich den Russen, Engländern etc. zu überlas-
sen; das ist allerdings für den wenig bemittelten Deutschen nicht
leicht; gestattet doch auch die Armuth des Vereins demselben nur
selten, wie diesmal, eine colorirte Tafel!
Dafs von deutscher Seite anderweitig auch die africanische
Käferfauna in sehr tüchtigen Angriff genommen ist, ersehen die
Leser aus der neueren Literatur.
Das genaueste Studium der Rassen und Arten wird von der
einen Seite ebenso eifrig fortgesetzt als von der anderen geschickt
und ungeschickt befehdet. Wollen die Entomologen überhaupt von
einem praktischen Einflufs oder einer Anwendung des sog. Darwi-
nismus auf die heutige Entomologie sprechen, so müssen sie mit
dem Studium der Rassen beginnen oder sich mit ihren bisherigen
testimoniis paupertatis begnügen und an Darwin klammern, wenn
ihre Wissenschaft aus den verschiedenartigsten Gründen zu Ende
ist. Man weils ganz genau in früheren Jahrtausenden Bescheid
(nur ziemlich so jeder anders), aber wieviel Versuche sind nur
angestellt, nachzuweisen, unter welchen Umständen und in welchen
Fristen sich heutzutage ein Insekt verändert? Darum kümmert sich
fast Niemand, weil es allerdings schwerer ist als der Verkehr mit
den Jahrtausenden !).
") Rindviehrassen fallen unglaublich schnell in die Stammform
zurück, wenn sie wieder in ihre Heimath gebracht werden, also
existiren Maalsstäbe zum Messen.
8 Vereinsangelegenheiten.
Seit Darwin schwindet der Respect vor der beschreibenden En-
tomologie ohne jeden triftigen Grund bei vielen Dilettanten und
selbst manchen Gelehrten immer mehr; hoffen wir, dafs deutsche
Entomologen in die natürlichen Bahnen zurücklenken, wie es be-
reits anfängt zu geschehen.
Die Entomologie hat wieder manche Verluste erlitten:
Adam White (7 4. Januar 1879 in Glasgow, 62 Jahr alt).
Siehe Necrolog Ent. Monthly Mag. 1879. No. 177. p. 210.
Der Colonel Goureau (f 6. Februar 1879) ereichte das hohe
Alter von 90 Jahren und hat sich einen guten Namen gemacht
durch eine Menge kleinerer Arbeiten und Notizen in den Annales
de France seit 1837 und in den Insectes nuisibles seit 1861.
Der bekannte Hymenopterolog Fredr. Smith verstarb am
16. Februar in London im Alter von 74 Jahren als erster Custos
am British Museum; er war einmal Präsident, mehrere Male Vice-
Präsident der entomol. Gesellschaft in London. Die Schwächen
seiner zahlreichen Arbeiten sind bekannt.
Ed. Pictet folgte seinem berühmten Vater, dem Genfer Neu-
ropterologen Fr. J. Pictet bereits nach 7 Jahren ins Grab, im
frühen Alter von 44 Jahren; sein Hauptwerk ist seine Synopsis
des Newropteres d’Espagne (1365); der ernste Sinn für Entomo-
logie scheint sich auch auf seine Kinder übertragen zu wollen.
W. W. Saunders (geb. am 4. Juni 1809, f 13. Septbr. in
Raystead Worthing) war eines der 101 Original - Mitglieder der
Londoner entomol. Gesellschaft. Er hat längere Zeit in Indien
sich aufgehalten und war eifriger Unterstützer der Entomologie
und Botanik, der grolsartige Sammlungen zusammenbrachte, welche
Walker und Anderen den Stoff zu den Insecta Saundersiana lie-
ferten. 1841, 42, 56, 57 war S. Präsident der entomol. Ges. und |
1861—73 Schatzmeister der Linnean Soc. 1873 trat S. auch aus
dem Berliner Verein aus, nachdem zum gröfsten Bedauern Aller
eine bedeutende Veränderung in seinen Vermögensverhältnissen vor
sich gegangen; seine Sammlungen gingen zum Theil ins British
und Hope Museum in Oxford über.
Schlufs der Vereinsangelegenheiten siehe S. 433 u. 434.
Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins.
December 1878.
Vorstand:
Vorsitzender: Herr Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28.
Stellvertreter: - Baron v. Türckheim, Behrenstr. 70.
‚ Schriftführer: - Dr. Friedr. Stein, Brandenburgstr. 34.
Adjunct: - J. Weise, Kastanien-Allee 19. 20.
Rechnungsführer: - O. Calix, Klosterstr. 41.
Bibliothekar: - Dr. Friedr. Stein, Brandenburgstr. 34.
Ehrenmitglieder:
Se. Hoheit der Herzog von Coburg-Gotha in Gotha.
Herr Dr. Fr. Brauer in Wien.
- Prof. H. Hagen in Cambridge.
- Baron v. Harold, Major a. D., in Berlin.
- Regierungsrath v. Kiesenwetter in Dresden.
- Prof. H. Loew in Guben.
- Dr. ©. Staudinger in Dresden.
Prof. John Westwood in Oxford.
- Prof. Zeller in Grünhof bei Stettin.
Berliner Vereinsmitglieder:
Herr Blücher, F., Lehrer, Georgenkirchstr. 42. (Col.)
- Brüssow, Lehrer, Fürstenstr. 15. (Lep.)
- Burckhardt, G., Dr. phil., Alexandrinenstr. 32a. (Lep.)
- Calix, O., Kaufmann, Klosterstr. 41. (Col.)
- Dittmar, Lehrer, Puttkammerstr. 20. (Lep.)
- Düberg, Ingenieur, Kesselstr. 7. (Lep.)
- Fischer, Dr. phil., Oberlehrer, Luisenstr. 51. (Col.)
- Fritsch, Dr. med., Prof., Luisenstr. 59. (Col.)
- Fromholz, Buchdruckerei-Besitzer, N. Friedrichstr. 47. (Lep.)
- Gleissner, H., Lehrer, Bülowstr. 92.
17°
10 Verzeichnifs
Herr Habelmann, P., Kupferstecher und Mitglied der Academie,
Köpnickerstr. 140. (Col.)
- Hache, Kaufmann, Mittelstr. 17. (Lep.)
- Henning, Kaufmann, Luisenstr. 54. (Lep.)
- Hildebrandt, gegenw. Africa-Reisender. (Ins.)
- Hiller, R., Lehrer, Demminerstr. 2. (Col.)
- Homann, G., Maurermeister, Kurfürstenstr. 12. (Lep.)
- Insel, Factor, Krausnickstr. 3.
- Kasper, Tischler, Reichenbergerstr. 125. (Col.)
- Keitel, Th., Naturalienhändler, Nicolai-Kirchhof 9.
- Klaeger, H., Nadlermeister, Waldemarstr. 40a. (Col.)
- Klaeger, O., Fabrikant, Wilhelmstr. 114. (Col.)
- Koenig, Rechtsanwalt, Französischestr. 48.
- Kothe, Alb., Graveur, Hollmannstr. 31. (Lep.)
- Kraatz, G., Dr. phil., Linkstr. 28. (Col.)
- Kricheldorff, Ad., Naturalienhändler, Oranienstr. 135. (Lep.)
- Lemke, Goldarbeiter, Auguststr. 93. (Lep.)
- Ludy, Kupferstecher, Melchiorstr. 30. (Col.)
- Martini, Ingenieur-Lieutenant, Pionier-Kaserne. (Col.)
- Mertens, Schlossermeister, Genthinerstr. 41. (Lep.)
- Moeckel, Buchbindermeister, Elisabethstr. 55. (Lep.)
- Moritz, Regierungs-Secretair, N. Königstr. 5. (Col.)
- Paasch, Dr. med., Sanitätsrath, Stralauerbrücke 4. (Col. et
Hymenopt.)
- Pahle, Bildhauer, Puttkammerstr. 10. (Lep.)
- Paul, Maler, U. d. Linden 64. (Col.)
- Peters, W., Dr. u. Prof., Direetor d. zoologischen Museums.
Universität.
- Pfützner, J., Kaufmann, Neanderstr. 22. (Lep.)
- Quedenfeldt, General-Major a. D. (Col.)
- Rüdorff, Dr. u. Prof., Kaiser-Franz-Gren.-Platz 13.. (Lep.)
- Scherfling, Maler u. Lehrer, N. Wilhelmstr. 12. (Dipt.)
- Schiltzky, Lehrer, Lottumstr. 21. (Col.)
- Schieck, Optikus, Halleschestr. 15. (Col.)
- Schirmer, K., Kaufmann, Engel-Ufer 9. (Dipt.)
- Schunke, Holzbildhauer. (Col.)
- Stein, Fr., Dr. phil., Brandenburgstr. 34. (Ins. omn.)
- Stieber, Tischlermeister, Alte Jacobstr. 93. (Lep.)
Streckfufs, Ad., Stadtrath, Melehiorstr. 18. (Lep.)
- Strübing, Seminar - Lehrer a. D., Weifsenburgerstr. 76.
(Ins. omn.)
der Mitglieder. 11
Herr Sy, Eug., Kaufmann, Jägerstr. 40. (Col.)
Se.
Tepper, Kaufinann, Reichenbergerstr. 6. (Lep.)
Thieme, Dr. phil., Lehrer. (Col.)
Tieffenbach, Kupferstecher, Mariannenstr. 43. (Ins. omn.)
Türckheim, Freih. v., Grofsherzogl. Badenscher Gesandte,
Behrenstr. 70. (Lep. et Col.)
Wahlländer, Dr. med. u. pr. Arzt, Puttkammerstr. 16. (Col.)
Weise, J., Lehrer, Kastanien-Allee 19. 20. (Col.)
Wieder, R., Kaufmann, Potsdamerstr. 105. (Lep.)
Wiesert, Maler, Kronenstr. 23. (Lep.)
Woltemade, Glasermeister, Gypsstr. 29. (Lep.)
Wunschmann, Lehrer, Templinerstr. 14. (Col.)
Zierow, Bildhauer, Belle-Alliancestr. 88.
Auswärtige Vereins-Mitglieder.
. Durchlaucht der Herzog Victor von Ratibor zu Rauden
und Corvey.
. Durchl. der Fürst Maximilian Egon von Fürstenberg
in Prag und Lana.
. Durchl. der Fürst Clodwig von Hohenlohe-Waldenburg-
Schillingsfürst zu Schillingsfürst. (Baiern.)
Durchl. der Herzog Hugo von Ujest, Fürst von Hohen-
lohe-Oehringen zu Oehringen und Slawenczitz.
Herr Abendroth, Rob., Dr. phil., in Leipzig, Hohestr. 11. (Col.)
Apel, E., Dr. med., zu Preetz in Holstein.
Appel in Beirut.
Backhaus, Herm., in Leipzig, Grimmastr. 14. (Lep.)
Baly, Jos., Dr., The butts, Varwick. (Col., Chrysomel. exot.)
Bartels, Oberstaatsanwalt in Cassel. (Col.)
Bates, F., in Leicester, Stockdale Terrace. (Col.)
Bates, H. W., in London, Savile Row, Bourlington Garden.
Baudi di Seive, Flaminio, Cavaliere in Turin, Via Carlo
Alberto 44. (Col.)
Becker, Alex., in Sarepta. (Ins. omn.)
Bellier de la Chavignerie, Evreux, Rue St. Louis 26.
(Col. et Lep. europ.)
Berg, Carlos, Inspector del Museo Publico de Buenos-Ayres.
Bernuth, v., Königl. Oberförster in Freienwalde a./O. (Ins.
German.)
Bertkau, Dr. phil,, in Bonn,
12
Verzeichnü[s
Herr Bertolini, Stefano de, Dr., in Civezzano bei Trient. (Col.)
Beuthin, H.,in Hamburg, St. Georg, Steindamm 72/II. (Col.)
Beyer, Dr., Oberstabsarzt in Dresden, Neustadt, Hauptstr. 8.
(Col.)
Bigot, Just., in Paris, rue de Luxembourg 27. (Dipt.)
Bodemeyer, E. v., Domainen-Inspector zu Heinrichsau in
Schlesien. (Col.)
Bonvouloir, Henri de, Vicomte in Paris, rue de l’Univer-
sitE 15. (Col. europ. et exot.)
Bourgeois, J., in Rouen, rue St. Maur 2. (Col.)
Brancsik, K., Dr. med., in Beckö, Trencsen Com., via Hra-
disch. (Col.)
Brenske, Rentmeister zu Krockow in Westpreufsen.
Brisout de Barneville, Charles, in St. Germain en Laye
(Seine et Oise), rue de Pontoise 15. (Col. gall.)
Bruck, Emil vom, Commerzienrath in Crefeld. (Col.)
Brusina, Spir., Vorst. d. zoolog. Nat.-Museums in Zagreb
(Agram) in Croatien, Wien, Währing, Hauptstr. 49.
Buddeberg, Dr., Direct. d. Realschule in Nassau a. d. Lahn.
(Col.)
Buquet, L., in Paris, rue St. Placide 52. (Faub. St. Ger-
main). (Col. europ. et alg.)
Burmeister, H., Dr. u. Prof., in Buenos-Ayres.
Candeze, Dr., in Glain-les-Liege (Belgien). (Lamell., Lon-
gic., Larv. d. Käfer.)
Chaudoir, Max. de, Baron, in Jitomir. (Col., Carabie.)
Degenhardt, Oberbergamts-Secretair in Clausthal. (Col.)
Delmas, Louis H., Dr., in Habana.
Desbrochers des Loges in Gannat (Allier). (Col.)
Dieck, G., Dr., Landwirth in Zöschen bei Merseburg. (Col.)
Doebner, Prof., in Aschaffenburg. (Col.)
Dor, Henri, Dr., in Lyon. (Col. eur.)
Douglas, J. W., in London, President of the Ent. Society.
Eichhoff, W., Kgl. Oberförster zu Saarburg (Lothringen).
Eichler, Königl. Obergärtner und Lehrer in Sanssouci bei
Potsdam.
Emich, Just., Edler von Emöke, k. k. Truchsefs, Ministe-
rial-Truchse[3 im Handels-Ministerium in Pest.
Eppelsheim, Dr., Arzt in Grünstadt (Baiern), Sebastians-
platz 6. (Col.)
der Mitglieder. 13
Herr Erschoff, Nicolas, in Petersburg, Wassili - Ostrow 12te
Linie, No. 15. (Lep.)
- Fairmaire, Leon, in Paris, rue Bichal 40. (Col., Hym. et
Hemipt.)
- Faust, J., Ingenieur in Wiborg (Finnland). (Col.)
- - Fiekentscher, W., Fabrikbesitzer in Zwickau.
- Fleischer, Ant. Bol., Cand. med. in Prag, Teichgasse 18.
(Coleopt.)
- Fler, Gust., Dr., Staatsrath u. Prof. in Dorpat. (Hemipt.)
- Forweg, Schuldireetor in Dresden. (Col.)
- Fritsche, Prof. in Freiberg a. d. Mulde (Sachsen). (Lep.)
- Frivaldszky, Joh. v., Königl. Rath, dirigirender Custos am
National-Museum in Pest. (Allgem. Entom., Col.)
- Funk, Dr., Arzt in Bamberg. (Col.)
- Fufs, Kgl. Hypothekenbewahrer in Cleve. (Col.)
- Gerhard, Bernh., in Leipzig.
- Giebel, Prof. in Halle a. d. Saale. (Ins. omn.)
- Gredler, Vincenz, Prof. in Bozen. (Col. et Hym.)
- Grenier, Dr., in Paris, rue de Vaugirard 55 und in Bagneres-
de-Bigorre (Haut-Pyr.).
- Grzegorzek, Probst in Bochnia (Galizien).
- Gutheil, Aug., Pfarrer in Dörnfeld bei Königsee (Thür.).
- Haag-Rutenburg, G., Dr., auf der Grüneburg bei Frank-
furt a. M. (Col. Melasom.)
- Hälssen, Gust., in London. (Lep.)
- Hagens, v., Landgerichtsrath a. D. in Düsseldorf, Marien-
str. 8. (Col., Hym.)
- Hahn, H., Lehrer in Magdeburg, Wilhelmstr. 3. (Col.)
- Haglund, C. J. E., Dr., in Norrköping.
- Halfern, Fr. v., in Burtscheid bei Aachen, Kurbrunnenstr. 1.
- Hartmann in Weilsenbach am Attersee in Ober-Oesterreich.
(Col. et Dipt.)
- Heer, Oswald, Dr., Prof. in Zürich. (Col.)
- Herwig, W., Kreis-Landrath in Ahrhaus.
- Heyden, Lucas v., Dr., Hauptm. a. D. in Bockenheim bei
Frankf. a. M., Schlofsstr. 54. (Col.)
- Hopffgarten, Max v., auf Mülverstedt bei Langensalza.
- Horväth, Geyzav., Dr. med. in Ferrö (Com. Albany, Ober-
Ungarn.)
- Hostinsky, C., Verwalter in Detta bei Temesvär (Ungarn.)
4: Verzeichnifs
Herr Hüttenbacher, Custos des Fürstl. Fürstenberg’schen Natu-
ralien-Cabinets in Prag 869/2.
- Jacowlew, W. E., Ober-Revisor in Astrachan. (Hemipt.)
- Jäger, Pastor in Hohenstädt bei Grimma. (Col.)
- Janson, Edw., in London, W. ©. Museum Street 28. (Col.)
- Javet, Kaufm. in Passy-Paris, rue Jean-Bologne 13. (Col.)
- Jekel, Henri, in Paris, naturaliste, rue Letort 2.
- Joseph, G., Dr., in Breslau, Neue Antonienstr. 6.
- Katter, Dr., Lehrer in Putbus. (Ins. omn.)
- Kaufmann, J., in Wien, IV. Bez. Neumannsgasse 5. (Col.)
- Keferstein, Chr., Gerichtsrath in Erfurt. (Lep. eur.)
- Kellner, A., Forstrath in Gotha. (Col.)
Kiesenwetter, Hellm. v., Geh. Regierungsrath in Dresden.
(Col. eur.)
- Kirsch, Th., Custos am Zool. Museum in Dresden, grofse
Plauensche Gasse 13. (Ins. omn.)
- Kirschbaum, Prof. in Wiesbaden. (Hemipt.)
- Klette, Kreisgerichtsrath zu Schmiedeberg i. Schles. (Col.)
- Klotz, C. E., Dr., in Leipzig, Sidonienstr. 16.
- Koeppen, W., Kaufmann in Stendal. (Col.)
- Koltze, W., Kaufm. in Hamburg, Repsoldstr. 14. (Col. eur.)
- Kowarz, Ferd., kön. ung. Telegraphen-Beamte zu Asch in
Böhmen. (Dipt.)
- Kraatz, v., General-Lieutenant u. Div.-Command. in Trier.
(Col., Carabie.)
Kramer, Rittergutsbes. auf Ludwigsdorf bei Gilgenburg in
Östpreulsen. (Col.)
- Krause, Franz, G. A. Assessor in Schmölln (S.-Altenburg).
(Mierolep.)
- Kubary, Joh., in Hamburg.
- Kuwert, A., Gutsbes. in Wernsdorf per Tharau in Ost-
Preufsen.
- Küchenmeister, Frdr., Dr., Medicinalrath in Dresden.
- Laboulbene, Alex., Prof. in Paris, rue de Lille 11. (Col.
gall.., Anatom., Sitten der Ins.)
- La Fontaine, Jules, Conservator am Museum der Univer-
sität in Gent.
- Lamey, Ad., Inspect. des for&ts in Philippeville. (Col. eur.)
- Le Conte, John, Dr., in Philadelphia. (Col. Amer. sept.)
- Lentz, L., Dr., Oberlehrer in Königsberg in Pr. (Col.)
- Letzner, K., Hauptlehrer in Breslau, Nicolaistr. 63. (Col.)
},
e
der Mitglieder. 15
Herr Liechtenstein, J., in Montpellier, Cours des Casernes 29.
Lockey, Custos- Adjunet am naturhistor. Museum in Prag,
Brente Gasse 24.\2. (Col.)
Lottermoser, Heinr., Rechtsanwalt in Festenberg. (Col.)
Marseul, de, Abbe in Paris, rue Demours 15, aux Thernes
Paris. (Col., Hister. exot.)
Matuschka, Graf, kgl. Forstmeister a. D. in Breslau, a. d.
Kreuzkirche 4. (Col.)
Mayr, G., Dr., Prof. in Wien. (Hemipt., Hymenopt., Anat.
-Arthrop.)
Martinez y Saez, Franc., in Madrid, rue Vergara 1—4°.
(Col.)
Mazarredo, Carlos de, in Bilbao.
Meyer, Prem.-Lieut. a. D. in Joch bei Cleve. (Col.)
Mikusch, v., Hauptmann a. D. in Nordhausen. (Col.)
Milcke, F. W., in Potsdam, Charlottenstr. 79. (Col.)
Miller, Ludw., Beamter in Wien. (Col.)
Moeckel, Aug., in Homburg v.\Höhe.
Moehring, Herm., in Dresden, Schlolsstr. 25.
Mors, L., Ingenieur eivil in Brüssel, place de la Senne 10
und in Paris, rue Blanche 2.
Morsbach, Ad., Sanitätsratb Dr., in Dortmund. (Col.)
Mühl, Oberförster in Födersdorf bei Mühlhausen in Östpreuss.
Müller, C]l., Nähmaschinen -Fabrikant in Dresden, Falken-
Ste. (0.
Müller, Alb., in Basel, Müllerweg 42.
Müller, Jul., Fabrik-Buchhalter in Brünn.
Müller, Jos., Zuckersiedemeister in Csepregh an d. Oeden-
burg-Kaniszaör Bahn, (Lep.)
Mulsant, Etienne, Professor am Lyceum und Bibliothekar
in Lyon. (Col. et Hemipt.)
Nab, W. R. M®,, Dr., in London (Dumfries).
Nawradt, Ernst, Banguier in Dresden. (Col.)
Nowicky, Prof. in Krakau.
Odier, James fils, Banquier in Genf, rue de la Cite 24.
Oschannin, Basil, in Moscau.
Osten-Sacken, v., Baron, in Heidelberg. (Dipt.)
Osterloff, Fr., Gutsbes. in Goclawck bei Warschau. (Col.)
Pahlen, Frdr. v., Baron in Reval (Esthland). (Ins. omn.)
Pahnsch, G. A., Lehrer in Schwarzen bei Reval (Esthland),
Rüststr. 33. (Col.)
16 Verzeichnifs
Herr Pasco&, J. P., in London, palace Garden Villas 7, Kensing-
ton. (Col., Longie.)
- Prehardo, Gabriel, in Habana.
- Perez Arcas, Laureano, Prof. der Zoologie in Madrid,
calle de la Huerta 14. (Col.)
- Peyl,Th., Centraldireet.-Beamte in Prag, Thunsche Gasse 193.
- Puls, J. Ch., Pharmaceut in Gent. (Dipt. et Hym.)
- Puton, A., Dr. med. in Remiremont (Vosges). (Col., Hy-
menopt. eur.)
- Raddatz, Ad., Gymnasiallehrer in Rostock. (Dipt.)
- Ragusa, Enrico, in Palermo, Hotel Trinaecria.
- Reinecke, Lehrer in Gernrode. (Col.)
- Reitter, Edm., zu Pascau in Mähren. (Col.)
- Ressmann, F., Dr., in Malborgeth (Kärnthen).
- Ribbe, in Blasewitz bei Dresden. (Lep.)
- Richter, Dr. med., in Göttingen. (Col.)
- Riley, ©. V., in St. Louis, Office of the State Entomologist.
- Roeder, Victor v., in Hoym (Anhalt-Dessau). (Col.)
- Rogenhofer, Al., Custos am k. k. zoolog. Hof-Cabinet in
Wien. (Lep.)
- Rohnert, Dr. med., in Demmin. (Col.)
- Rolph, W. H., Dr., in Leipzig, Zool. Institut, Augusteum.
- Ross, A. M., M. D. zu Toronto in Canada. (Lep.)
- Sachse, Rud., Dr. med., in Leipzig. (Col.)
- Sahlberg, John, in Helsingfors, Sodra Magasins galon 5.
- Saulcy, Fel. de, in Metz, rue Chatillon 3. (Col.)
- Saussure, H. de, Liceneie des seiences in Genf, Cite 24 und
in Annemasse. (Ent. gen., Hym.)
- Scalitzky, Dr., in Prag.
- Scheffler, ©., k. k. Beamter in Wien. (Col.)
- Schenk, Freih. v., in Darmstadt, Grolsh. Hess. Staats- und
Finanz-Minister. (Lep.)
- Schenck, Moritz, Comptorist in Prag, Elisabethstr. 26. (Col.)
- Schenkling, C., Lehrer in Laucha a. d. Unstrut.
- Schlieben, v., Major in Chemnitz.
- Schmelter, Henry, in New-York.
- Schmeltz, J., Naturalienhändler in Hamburg, Custos am
Museum Godeffroy.
- Schmidt-Goebel, H. M., Univ.-Professor a. D., in Wien,
Ill. Bez. Hauptstr. 93.
der Mitglieder. 17
Herr Schmidt, Ed., Obergärtner der Flottbecker Baumschule bei
Hamburg. (Col., Cureul.)
- Schmidt, Pastor in Klosterfelde bei Basdorf. (Lep.)
- Schmorl, E., in Dresden, Wilsdrufferstr., p. Adr. Heber & Cp.
-. Schnabel, Joh., Dr., in Warschau, 17 Stare miasto. (Dipt.)
- Schreiber, Egid., Dr., Director der Oberreal - Schule in
Görz. (Col.)
- Schuchardt, Carl, in Darmstadt, Sandstr. 2. (Col.)
- Schultze, A., in Ehrenfeld bei Cöln, Major im 3ten West-
phäl. Inf.-Reg. No. 16. (Col.)
- Schwab, Apothekenbesitzer zu Mistek in Mähren. (Col.)
- ‚Seriba, W., erster Stadtpfarrer u. Decan in Wimpffen.
- Seidlitz, Georg, Dr., Privat-Docent in Königsberg. (Col.)
- Seoane, D. Victor Lopez, Dr., in Ferrol, Aboga de los
Tribunales.
- Sharp, David, zu Thornhill in Schottland. (Col. angl.)
- Simon, Eug., in Paris, Avenue des Gobelins 7. (Arachnid.)
- Stein, Rich., Dr., k..k. Bezirks- u. Gewerksarzt in Chodau
bei Karlsbad.
- Stern, J. C., Kaufm. in Frankf. a. M. (Col.)
- Stierlin, G., Dr., in Schaffhausen. (Col.)
- Stussiner, J., in Laybach, Neu-Gasse 5. (Col., in spec. Pse-
laph., Höhlenkäfer.)
- Czwalina, G., Gymn.-Lehrer in Glettkau bei Oliva bei Dan-
zig. (Col.)
- Taschenberg, Dr., in Halle a. d. S. (Ins. omn.)
- Thomson, ©. G., Academie-Docent in Lund.
- Thomson, James, in Paris, rue de l’Universite 23; in St.
Germ. en Laye, Villa Elderslie, rue Quinault. (Col., Longic.)
- Tiesenhausen, Al., Baron v., in Graz, Schmiedegasse 12.\II.
- Tournier, Henri, in Genf. (Col.)
- Türk, Rudolph, in Wien, Lagergasse 1. (Col.)
- Uhagon, Serafin de, in Madrid, Calle de Tovellanos 7. (Col.)
- Venus, C. E., Einnehmer in Dresden. (Lep.)
- Verral, C. H., Friar’s Cottage, Lewes, Sussex.
- Voigtländer, Frdr. v., in Braunschw., Campestr. 1. (Lep.)
- Wachtl, Frdr. A., in Wien Ill, Traungasse 4.
- Wagener, Bernh., in Kiel, Friedrichsstr. 11. (Col.)
- Wahnschaffe, Max, Lieut. a. D. in Weferlingen bei Helm-
städt. (Col. eur., Hemipt., Hym. acul.)
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft 1. 2
18
Herr
Verzeichnifs
Wancowiez, Jean, in Zazierze (Gouv. Minsk, Rufsland).
Websky, Dr., Gutsbes. auf Schwengfeld bei Schweidnitz.
Wehncke, Ernst, Kaufm. in Harburg. (Col.)
Weidenbach, K. v., Dr., in Augsburg Lit. D. No. 214.
Weyers, Seeretaire de la Soc. entomol. Belge in Brüssel,
3 rue du Persil.
Wiepken, ©. F., Custos am Grol[sh. Naturalien -Cabinet in
Oldenburg.
Wilde, Justizrath in Weifsenfels. (Col. eur.)
Wilken, C., Gymnasiallehrer in Hildesheim. (Col. eur.)
Witte, Appellations-Gerichts-Rath in Breslau. (Col.)
Wussow, Sec.-Lieut. im 89. Grenad.-Regt. in Neu-Strelitz
(Mecklenburg). (Lep.) >
Zaddach, Prof., Dir. d. zool. Museums in Königsb. i. Pr.
Correspondirende Mitglieder.
Ankum, H. J. van, Dr., in Rotterdam.
Bethe, Dr. med., in Stettin.
: Brischke, emeritirter Hauptlehrer in Zoppot bei Danzig.
Costa, Ach., Dir. d. zool. Museums in Neapel, via Santa
Antonio alla Vicaria 5. (Entomol. gen.)
Dubois, Ch. F., in Brüssel. (Lep.)
Frey-Gessner, Custos am zoolog. Museum in Genf, rue
Etienne Dumont 20.
Gemminger, Max, Dr., in München. (Col. Metamorph.)
Greef, Prof., in Marburg.
Hartig, Rob., Dr., Docent in Neustadt-Ebersw.
Heldreich, v., Dir, d. kgl. bot. Gartens in Athen. (Col.)
Hoffmannsegg, Graf, in Dresden.
Judeich, F., Dir. d. kgl. sächs. Forstakademie in Tharand.
Kawall, Pastor zu Pussen in Kurland. (Col. et Hym.)
Klingelhöffer, Oberst z. D. in Darmstadt.
Krüper, Dr., in Athen.
Mäklin, Frdr. Wilh., Prof. in Helsingfors.
Morawitz, A., Dr., in Petersb., Wosnessenky Prospect 33.
Mühlig, in Frankfurt a. M. (Microlepid.)
Radde, Dr., Dir. des zool. Museums in Tiflis.
Reiche, L., Kaufm. in Paris, rue du 29 Juillet 10. (Col.)
Rostock, Lehrer zu Dretschen in Sachsen. (Neuropt.)
Solsky, v., Hofrath in St. Petersburg.
der Mitglieder. 19
Herr Speyer, Ad., Dr., in Rhoden.
- Speyer, August, in Arolsen.
- Ulke, Henry, in Washington (Distr. of Columbia). (Col.)
- Vuillefroy-Cassini, F. de, in Paris.
Verzeichnils der wissenschaftlichen Anstalten, mit
denen der Verein in Schriftentausch oder Verbin-
dung steht”).
Berlin: Academische Lesehalle (gr.).
— Kaiserl. Bibliothek (gr.).
— Bibliothek des königl. zool. Museums (gr.).
— _ Naturforschende Gesellschaft (gr.).
— Universitäts-Bibliothek (gr.).
Basel: Naturforschende Gesellschaft (Ab.).
Bautzen: Naturforschende Gesellschaft (Ab.).
Bonn: Naturh. Verein d. Preufs. Rheinlande u. Westphalens.
Boston: Society of natural history.
Breslau: Universitäts-Bibliothek (gr.).
= Verein für schlesische Insectenkunde.
Brünn: Naturforschender Verein.
Brüssel: Societe entomologique Belge.
Budapest: Königl. Ungar. naturwissensch. Gesellschaft.
Buffalo: Society of Natural Seiences.
Caön: Societe Linneenne de Normandie.
Caleutta: Asiatische Gesellschaft in Bengalen.
Christiania: Kongelige Norske Universited.
Davenport: Acad. of Natural Sciency.
Dresden: Zoologisches Museum (Ab.).
Florenz: Societa Entomologica Italiana.
Frankfurt a. M.: Senckenberg’sche Mal insel. Gesellsch. (Ab.).
—_ — Zoologischer Garten.
Graz: Academischer Leseverein (gr.).
Hamburg: Verein für naturwissenschaftl. Unterhaltung.
Hieidelberg: Universitäts-Bibliothek (Ab.).
Hermannstadt: Siebenbürg. Verein für Naturwissenschaften.
‚Illinois: Museum of Natural History.
!) Ein Schriftentausch wird in der Regel nur mit denjenigen Gesell-
- schaften eingeleitet, deren Schriften ganz oder vorzugsweise entomologischen
Inhalts sind; die mit Ab. (Abonnenten) bezeichneten Gesellschaften beziehen
die Zeitschrift gegen baar, die mit gr. bezeichneten erhalten sie gratis.
JE
20 Verzeichnifs der Mitglieder.
Leipzig: Entomol. Verein „Fauna“ (Ab.).
Leyden: Neederlandsche entomol. Vereeniging.
London: Bibliothek des British Museum (Ab.).
— Entomological Society.
Lüttich: Societe royale des sciences.
Lyon: Societe Linneenne.
Manchester: Literary and Philosophical Society.
Marburg: Zoologisches Institut (Ab.).
Moscau: SocietE Imperiale des naturalistes.
— Societe Imp. des amis de la nature etc.
München: Zool. Zootomische Sammlung (Ab.).
Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft.
Oldenburg: Grofsherzogl. Naturalien-Cabinet (Ab.). °
Paris: Societe entomologique de France.
Petersburg: Russische entomologische Gesellschaft.
Philadelphia: Academie of natural sciences.
—_ American Entomolog. Society.
Prag: Lotos, Naturh. Verein, Zeitschr. f. Naturwissenschaften.
— Lesehalle der deutschen Studenten. (gr.)
Salem: Peabody Academie of Science.
— American Assoe. f. the Advancement of Science.
Schaffhausen: Schweizerische entomol. Gesellschaft.
Stettin: Entomologischer Verein.
Stockholm: Kgl. Schwedische Academie d. Wissenschaften.
Strafsburg: Kaiserl. Universität u. Landesbibliothek (Ab.).
Stuttgart: Würtembergs Verein f. vaterl. Naturkunde.
Tharand: Königl. Sächs. Forstacademie (Ab.).
Washington: Smithsonian Institution.
— United States Patent Office.
Wien: K. K. Academie d. Wissenschaften.
— Zoologiseh-botanische Gesellschaft.
— Academischer Leseverein (gr.).
Wiesbaden: Verein f. Naturkunde im Herzogthum Nassau.
- -
Vereinsangelegenheiten. 21
Seit dem December 1878 sind dem Vereine als Mitglieder bei-
getreten:
Herr Ed. Honrath, Kunsthändler in Berlin, von der Heydtstr. 1.
(Lepid.)
- Kuhlmann in Dresden, Grofse Plauen’sche Gasse.
- Georg Metzler in Frankf. a. M., Kaiserstr. 26. (Col.)
- Hans Simon in Stuttgart, Lindenstr. 3. pr. Adr. W. Spring.
(Col.)
- -P. Woite, Lehrer in Berlin, Zionskirehstr. 31. (Col.)
Nach dem Druck des Verzeichnisses sind noch folgende Orts-
Veränderungen angezeigt:
Herr Mühl, jetzt Forstmeister in Wiesbaden, Rheinstr. 59.
- Gerh. Pahnsch, jetzt Oberlehrer am Landes - Gymnasium
zu Tellin in Livland.
Todes-Anzeigen.
Am 27. Mai 1578 verstarb in Turin nach kurzer Krankheit
Vittore Ghiliani, Vice-Präsident und Mitbegründer der italiä-
nischen entomologischen Gesellschaft, Assistent am zoologischen
Museum. Derselbe war früher ein sehr eifriger und geschickter
Sammler italiänischer Alpenkäfer, dessen sehr sauber behandelte
Ausbeute auch unsere Berliner Sammlungen nicht unwesentlich be-
reicherte.
Er veröffentlichte verschiedene, meist kleinere Aufsätze in den
Annales de la Soc. Ent. de France, in den Memoiren der Turiner
Academie und auch im Jahrgang Ill. dieser Zeitschrift, wohl auf
Schaum’s Veranlassung, synonymische Bemerkungen über Bonelli-
sche Käfer-Arten. Der Unterzeichnete hatte vor mehreren Jahren
Gelegenheit den bescheidenen Mann im Turiner Museum persön-
lich kennen und schätzen zu lernen, der zu den Wenigen gehörte,
welcher in früheren Zeiten den deutschen Sammlungen die Insek-
tenschätze seines Heimathlandes zugänglich machte.
Der Schweizer Entomologischen Gesellschaft ist kürzlich durch
den Tod ihres um dieselbe hochverdienten Rendanten, des H. Mo-
ritz Isenschmidt in Bern ein schwerer Verlust erwachsen. Wei-
teres dürfen wir in den Mittheilungen der Schweizer Entom. Ges.
erwarten.
G. Kraatz.
22 Todes- Anzeige.
Todes-Anzeige.
Am 11. October Abends halb 6 Uhr starb nach dreistündiger
Krankheit an Bord des Dampfers „Silesia“ vor Sanct Thomas in
den kleinen Antillen unser langjähriges Mitglied
Herr Eduard Wilhelm Steinheil,
Associe der optischen und astronomischen Werkstätte C. A. Stein-
heil Söhne in München. Der Tod (am Sonnenstich) ereilte den
fleifsigen Forscher, der sich auch seiner Gesundheit halber wieder
nach Columbien begab, im besten Mannesalter von 43 Jahren. Er
hinterläfst eine Frau und zwei Kinder.
Ich traf Steinheil noch am 10. Juli dieses Jahres rüstig und
munter in Paris in der Sitzung der Societe Entomologique; er war
mit den Vorbereitungen zu seiner zweiten Reise nach Columbien
beschäftigt, wo er schon früher 7 Monate lang eifrig Coleopteren
gesammelt hatte. Steinheil theilte das Material seiner „bewun-
derungswürdigen Sammlungen Columbischer Käfer“ 1) theils seinen
Collegen v. Harold ?), Wagener ?) und Anderen zur Bearbei-
tung mit, theils bearbeitete er mehrere Gruppen selbst ?).
Unter diesen Umständen durften sowohl auf seine Sammel- als
descriptive entomol. Thätigkeit die schönsten Hoffnungen gesetzt
werden, welche nun plötzlich sämmtlich zerstört sind. Ohne Zwei-
fel wird dem Verewigten in den Mittheilungen des Münchener en-
tomologischen Vereins ein ausführlicherer Nachruf gewidmet wer-
den, auf den wir nicht verweisen wollten, ohne seiner entomologi-
schen Thätigkeit hier wenigstens in einigen Worten aufrichtigster
Anerkennung zu gedenken. G. Kraatz.
ı) Vergl. B. Wagener in den Mittheil. d. Münchener entom.
Ver. I. p. 9.
2) v. Harold veröffentlichte darüber mehrere Aufsätze in sei-
nen coleopt. Heften XIV. u. XV.
3) Wagener Cassididae der Ed. Steinheil’schen Sammlungen
a. a. O. p. 49—58.
*) Zum Beispiel: Symbolae ad historiam Coleopteror. Argen-
tinae merid. etc. centuria I. et II. (Atti della Soc. Ital. di Science
Nat. XH. 1869. et XV. 1872). — Beschreibungen neuer Arten aus
Columbia in v. Harold’s col. Heften XIII. p. 99>—103. — Die co-
lumb. Chrysomelinen der Col.-Samml. von E. Steinheil, Mittheil. d.
Münch. ent. Ver. p. 31 —47; eine neue Ctenostoma a. a.O. p- 48;
neue columb. Elateriden a. a. O. p. 79—84.
x
Loew’s Fliegensammlung.
“ Bekanntlich ist unserem früher so überaus erfolgreich thätigem
Ehrenmitgliede, Hrn. Prof. Loew seit einiger Zeit die Beschäfti-
gung mit der Entomologie durch leicht eintretenden Blutandrang
nach dem Kopfe fast unmöglich gemacht. Er hat sich daher ent-
schlossen seine Sammlung noch bei seinen Lebzeiten zu verkaufen
und gewils den schönsten und beruhigsten Abschlufs seiner ento-
mologischen Thätigkeit dadurch gefunden, dafs seine Sammlung,
auf besondere wiederholte Befürwortung des Directors und der
Custoden des Berliner Königl. entomol. Museums, für das Museum
angekauft ist, und zwar aus dem Kaiserlichen Dispositionsfond für
die Summe von 6000 Mark.
In den Kauf nicht mit inbegriffen sind seine americanischen
Fliegen, welche schon vorher nach America gegangen sind, wo
der Verbleib der Typen allerdings von nachhaltigem Nutzen sein
dürfte. Die Sammlung ist bereits durchaus wohlbehalten auf dem
Berliner Museum angelangt, begleitet von Hrn. Dr. Stein, welcher
behufs der zweckmäfsigen Verpackung und des sicheren Transportes
sich nach Guben begeben hatte. Die Kosten der Verpackung und
des Transportes haben eine nicht unbeträchtliche Summe betragen.
Die Sammlung umfalst nach Dr. Stein’s Angaben und un-
gefährer Schätzung 3 Schränke, welche etwa 7,500 Arten in 60,000
Exemplaren enthalten. Nachdem die Königl. Sammlung somit
glücklich in den Besitz der Loew’schen Sammlung gelangt ist,
kann nur die Frage entstehen: wie soll sie aufgestellt werden?
Meines Erachtens wären die einigermalsen sorgfältig geordneten
Theile vorläufig nicht mit den übrigen Dipteren der Sammlung
zu verschmelzen; aber auch in der Anordnung der weniger sorg-
fältig geordneten Theile dürfte die Folge der Loew ’schen Gattungen
und Arten manchen werthvollen systematischen Wink enthalten.
Sind einige Decennien vergangen und hat die critische Kenntnis
in einzelnen von Loew mit weniger Vorliebe behandelten Gruppen
erhebliche Fortschritte gemacht, so können die betreffenden Theile
der Loew’schen Sammlung mit weit geringerer Gefahr mit der
übrigen Sammlung vereinigt werden, natürlich nicht ohne dafs
jedes Stück einen kleinen gedruckten Zettel mit Loew’s Namen
erhält,
24 Loew’s Fliegensammlung.
Dafs die auf dem Wiener zoologischen Hof-Cabinete befind-
lichen Dipteren-Sammlungen von Schiner, Egger, v. Winthem,
Wiedemann meist nicht mit der Hauptsammlung verschmolzen
sind, ist bereits früher von mir hervorgehoben !).
Von Seiten der Museums-Vorstände sind in manchen Fällen
noch nicht genügende Malsregeln getroffen (und allerdings bis-
weilen auch wohl nicht gerade leicht) für die Nachwelt klar zu
stellen, wer denn eigentlich irgend eine schwierige Gattung oder
Gruppe der Sammlung geordnet hat und welchen Grad von Achtung
und Autorität die Anordnung dieser Gruppe damit zu beanspruchen
hat; hierauf behalte ich mir vor später noch einmal besonders zu-
rückzukommen.
G. Kraataz.
1) Kraatz, Entomol. Monatsblätter I. 1876. p. 127.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1379. Heft I.]
Ueber die Arten der Oarabiciden-Gattung
Tribae Thomson
Dr. @. Kraatz.
In seinem Cat. rais. d. Col. d. l. Syrie et d. l’ile de Chypre
äufsert ') der verewigte Piochard de la Brülerie: „il serait in-
teressant d’etudier sur de grandes series toutes ces belles formes
caucasiennes que Motschulsky comprend dans son sous-genre Lam-
prostus et que le Catalogue de Harold enumere comme autant d’es-
peces legitimes: chalconatus Mannh., Bomplandi Men., Nordmanni
Chaud., enfin robustus Deyr., Giln. Rev. et Mag. Zool. 1871 — 72
p. 473, car les limites qui peuvent les separer sont loin d’etre suf-
fisament preeisees“.
Dafs dieser letztere Ausspruch seine Richtigkeit hat, geht am
Besten aus der verschiedenen Art hervor, in welcher die Zusam-
mengehörigkeit dieser Arten von den verschiedenen Autoren auf-
gefalst wird.
Heben wir zunächst hervor, dafs bei einer solchen Besprechung
die nächsten Verwandten C. /amprus Ohaud. ?) u. productus Hampe ?)
nothwendig einzuschlie[sen sind, und fragen wir zunächst, was
Thomson über diese Arten für eine Ansicht aufstellt, so finden
wir, dafs er die meisten derselben unter seiner Gattung Tribar be-
handelt (Op. Ent. VII. p. 670). Er führt Zamprus Chaud. als Sy-
nonym des Bonplandi, den robustus als Syn. des Nordmanni auf *),
während er die letzteren (rob. u. Nordm.) als Var. des Bonplandi
betrachtet; für ihn gehören also drei der von Piochard erwähnten
Arten zu einer Art, den chalconatus erwähnt er nicht.
Im Catal. Gehin (1876) p. 7 sind Nordmanni und robustus als
zwei verschiedene Varietäten des Bomplandi °) aufgeführt; der /am-
») Annal. Soc. Ent. d. France 1875. p. 120.
2) Im Catal. Gemm.-Har. ist fälschlich Russia als Vaterland
angegeben, vielleicht weil Chaudoir in seiner Beschreibung gar kein
Vaterland angiebt. Die Art ist hauptsächlich aus Anatolien durch Kin-
dermann in die Sammlungen gekommen.
3) Diese Art ist von Chaudoir selbst zu Nordmanni gezogen.
*) Opuscula Entom. VII. 1875. p. 672.
:) Es ist eigenthümlich, dafs auch Gehin Bomplandi schreibt.
26 G. Kraatz: über
prus ist als besondere Art eitirt, der chalconatus zur sect. 3 ge-
bracht (a. a. ©. p. 6), während die anderen in sectio 5 figuriren,
zusammen mit einem interpelatus Mannh. !).
Nach meiner Ansicht ist weder der /amprus mit Bonplandi
identisch, wie Thomson angiebt, noch der Nordmanni eine Varietät
des Spinolae, wie Gehin und Thomson wollen, sondern Bonplandi,
Nordmanni und lamprus bilden drei verschiedene Arten, welche
uns zuerst beschäftigen sollen, weil sie die bekanntesten sind.
Was die Gattung Tribaz betrifft, so will ich hier nur kurz
bemerken, dafs sie die Arten umfalst, welche in der Sculptur (durch
den Mangel an Kettenstreifen oder deutlichen Reihen grolser Punkte)
etwas an Chaetomelas (Ehrenbergi), Procrustes asperatus Muls. etc.
erinnern, sowie zum Theil durch den Glanz der Fld. an Lampro-
carabus Humboldt:.
Thomson theilt sie in zwei Gruppen, von denen uns die 2te,
welche nur den Car. Hemprichi Klug enthält, nicht weiter zu be-
schäftigen hat; dieselbe zeichnet sich aus durch das abdomen stri-
gis ventralibus integris, ad epipleura elytrorum usque continuatis.
Corpus supra haud metallicum. Mentum dente medio angusto.
Die erste Gruppe hat strigae ventr. completae vel minus di-
stinctae, ad el. epipl. haud continuatae. Corpus supra saltim late-
ribus, metallicum.
Ich möchte in dieser Gruppe die Arten mit deutlich und kaum
metallglänzenden Fld. gegenüberstellen.
A. a. Corpus supra metallicum.
l. Tribaz Nordmanni Chaud.
Von Car. Nordmanni ist zuerst im Bull. de Mose. IV. p. 446
eine weitläufige Beschreibung entworfen, später ergänzt Chaudoir
dieselbe im Bull. 1850. III. p. 153.
Aus der ersten Beschreibung ist wichtig hervorzuheben, dafs
Chaudoir dieselbe nach einem von M. Wagner (in Transcau-
casien) gesammelten Exemplare von 17 lin. Länge entworfen hat,
„A’un rouge cuivreux Eclatant, les bords de la tete, du corselet et
des elytres d’un beau vert, Elytres de forme tr&s allongee, avec de
lignes nombreuses de petits points enfonces.*
') Eine solche Art finde ich weder in dem eitirten Cat. d. si-
birischen Käfer von Motschulsky, noch im Cat. Gemm.-Har. Er
scheint = interperlatus Mannh. Mus. in Motsch. Käf. Rufsl. 1850.
p- 86 zu sein, aber keineswegs hierher zu gehören,
Tribaz. 31
Als Haupt- Unterschiede vom Spinolae werden hinter der zwei
Seiten langen Beschreibung schlankere Fühler, Flügeld., längerer,
seitlich weniger gerundeter Thorax, deutlichere Punktirung ange-
geben.
Nachdem nun Chaudoir später noch einige Nordmanni zusam-
men mit vielen Spinolae von Kindermann erhalten hat !), ergänzt
er a. a. O. seine frühere Beschreibung in der Hauptsache darin,
dals er sagt, die Fld. seien weniger convex als bei Spinolae, bei
den g' paralleler als bei den $, sehr verschieden punktirt, biswei-
len ganz glatt, der Thorax seitlich namentlich vor den Hinterwin-
keln stärker gerundet, die Hinterecken pas arrondis au sommet,
mais aigus et prolong&s en arrie£re, la fossette des cötes de
la base plus etroite, plus allongee.
Diese Beschreibung der Hinterecken ist coneis und führt zur
richtigen Bestimmung des Käfers, namentlich wenn man den Fund-
ort (hauptsächlich Trapezunt) des Käfers im Auge behält. Ich gebe
nachher Gilnicki’s Beschreibung des Thorax nur um zu zeigen, wie
sehr dieselbe die Bestimmung des Käfers erschwert.
Ich bin aber im Stande ein bisher unbeobachtetes Merk-
mal des Nordmannı anzugeben, welches keinen Zweifel übrig lälst,
dafs derselbe eine eigene Art zu bilden hat.
Während nämlich beim Bonplandi deutliche strigae ventrales
vorhanden sind, welche zwar nicht den Seitenrand der Fld. errei-
chen, aber deutlich vertiefte Querlinien bilden, fehlen dieselben
beim Nordmanni ganz. Anstatt der deutlich vertieften Quer-
linien sieht man nur schwache Querfurchen angedeutet.
Thomson hat wahrscheinlich den echten Nordmannı gar nicht
gesehen, sondern Bonplandi mit kupfrigen, kräftiger punktirten Fld.
darauf bezogen.
Es ist auffallend, dafs Chaudoir nur glänzende Nordmanni ge-
kannt zu haben scheint. Dagegen sagt Gilnicki von seinem
Carabus robustus von Trapezunt: „la couleur habituelle de
ce Carabe est rouge-bronze mat, un peu plus brillant chez le mäle,
mais elle est assez variable; nous avons m&me vu ung‘ d’un beau
bleu fonce et un autre entierement noir“. Im Eingange der Be-
") Es ist auffallend, dafs ich unter einer gröfseren Anzahl von
Bonplandi Men. (Spinolae Crist.) von Amasia keinen einzigen
Nordmanni erhielt; wahrscheinlich stammen Chaudoir’s wenige
Nordmanni und viele Spinolae nicht von demselben Fundorte, was
aus seiner Angabe gerade nicht zu vermuthen ist,
28 G. Kraatz: über
schreibung heifst es: „differe par les angles post. du proth., plus
arrondis que chez le Nordmanni, moins arrondis que chez le Spi-
nolae, plus saillants et plus aigus que chez l’un et l’autre, dans
lesquels ils sont presque droits; la ponctuation est plus distincte;
la forme robuste du corps et la grosseur de la t&te les distinguent
aussi de ces deux especes; mais ces caracteres perdent de leur in-
tensit& chez les ex. de taille inferieure“. Gewöhnliche Länge ist
33—39 lin.; es wird aber auch ein Pärchen aus einer benachbar-
ten Localität von 24—25 mill. erwähnt.
Leider erfahren wir nicht, wo die Nordmanni des H. Gilnicki
herstammen.
Mir liegen etwa 30 Ex. vor, welche sämmtlich aus Trapezunt
stammen, darunter einige von Deyrolle gesammelte, welche ich der
Güte des H. Baron v. Chaudoir verdanke.
Unter diesen Stücken zeichnen sich in erster Linie die meisten
Weibchen durch ihre Gröfse und matt purpurrothe Färbung aus
ihnen ziemlich nahe verwandt in Gröfse und Färbung (aber wenig
matt) sind einige Männchen, während «die Mehrzahl derselben
merklich kleiner ist, nicht purpurroth, sondern mehr grünlich glän-
zend, allerdings meist mit deutlichem Anflug von Kupferglanz.
Car. productus Hampe wird von Chaudoir (Dtsch. Ent. Z.
1877. p. 76) zu Car. Nordmanni Chaud. gezogen. Dals der Käfer
jedenfalls nicht specifisch verschieden vom Nordmanni Chaud. ist,
geht schon daraus hervor, dafs er aus derselben Quelle stammt,
von M. Wagner. Hampe giebt ihm aber statt 17 lin. nur 153 und
nennt ihn viridi-cupreus. Wenn Hampe am Ende seiner Beschrei-
bung sagt, der productus möge ebenso wie Nordmanni u. luzorius
nur eine Abart des Bonplandi sein, so hätte er wenigstens hinzu-
fügen sollen, wodurch diese sich vom Bonplandi unterscheiden; er
hebt nur die schmale, fast parallele Gestalt hervor, ähnlich wie
Chaudoir bei seinem Nordmanni, und „die glatten Flügeld. ete.“
2. Tribaz Bonplandi Men. (Spinolae Crist.).
Der Hauptfundort dieser Art ist Amasia, von wo sie Lede-
rer’s Sammler, Dr. Staudinger u. A. m. mitbrachten. Gewöhn-
liche Gröfse ist 30—-34 mill., selten 29 mill. Die g' werden fast
nie so schlank wie bei Nordmanni, die Punktirung ist variabel, aber
durchschnittlich merklich feiner. Die vorherrschende Farbe ist ein
schönes Smaragdgrün mit weniger deutlichem Metall- oder Messing-
glanz wie bei Nordmanni; im Uebrigen ist auf das bereits unter
dieser Art Gesagte zu verweisen.
Tribaz. 99
Thomson nennt den Mittelzahn des Kinns minus latus, was
im Gegensatz zum dens latissimus des Calleyi ganz zutreffend ist.
Ich will indessen bei dieser Gelegenheit hervorheben, dals die Ge-
stalt des Kinnzahns innerhalb gewisser, nicht ganz leicht zu fixi-
render Grenzen nicht selten eine ziemlich variabele ist, und dafs
sich bei meinen Bonplandi deutlich eine breitere und eine schma-
lere Form des Kinnzahns unterscheiden lälst, unabhängig vom Ge-
schlechte.
3. Tribaz lamprus Chaud.
Car. lamprus Chaud. (Bull. d. Mose. 1850. III. p. 154) wird
von Thomson = Bonplandi gesetzt. Der Käfer erreicht aber,
wie Chaudoir a. a. O. richtig angiebt, nur eine Gröfse von 114 —
Isöhme 2520 mill.):
Da Chaudoir vergilst das Vaterland zu erwähnen, so giebt der
Münchener Catalog Russia an; fast sämmtliche mir bekannt gewor-
dene Stücke stammen von Kindermann und habe keine genauere
Vaterlandsangabe als Anatolien; sie stammen aus der älteren Kin-
dermann’schen Sammelzeit. Mit der geringen Gröfse und dem
Fundorte verbinden sich verschiedene, weniger scharf aufzufassende
Merkmale. Der Käfer ist flacher, der Kopf kleiner, der Thorax
etwas schlanker, meist deutlicher gerunzelt als bei Bonplandi. Die
Punktirung ist variabel, im Allgemeinen kräftiger.
Chaudoir’s Angabe, dafs der Käfer stets kupferrothe Fld. be-
sitze, kann ich nicht bestätigen; ich besitze eine ganze Reihe grüne,
von denen nur einige einen kupfrigen Anflug zeigen.
Uebergänge zwischen /amprus und Bonplandi sind mir nicht
vorgekommen; selbst die Annahme einer kleineren Rasse wäre
vorläufig eine künstliche.
4. Tribaz chalconatus Mnh. (Bull. 1850. p. 57).
Wahrscheinlich sind chalcochlorus Chaud. (Bull. 1852. I.
p. 96) von Diarbekir, Zuzuriosus Motsch. aus Taurien und moe-
stus Crist. mit Recht zum chalconatus gezogen, indessen möchte
ich doch auf Folgendes aufmerksam machen.
Car. chalconatus Mannh. (Bull. Mosc. 1870 ') p. 57) aus
türkisch Armenien ist supra obscure aeneus, thorax versus margi-
nes et in foveolis postieis virescenti - aeneus, elytra virescenti - mi-
cantia.
') Nicht 1850, wie der Münchener Cat. angiebt.
30 G. Kraatz: über
Motschulsky eitirt seinen Zuzuriosus selbst als chalcona-
tus Mannh. @ (Käf. Rufsl. p. 85); derselbe ist supra violaceo-sub-
viridis, thorace elytrorumque margine aureo-violaceis, 13 lin. lang,
und stammt vom Taurus (Anatolien), stimmt also im Wesentlichen
mit Mannerheim’s Beschreibung.
Car. chalcochlorus Chaud. (Bull. Mose. 1852. I. p. 96) ist
nach der Beschreibung d’un vert cuivreux moins brillant que dans
le lamprus et plus rougeätre sur le milieu de la tete et du corse-
let; en dessous il y a des reflets de bleu verdätre sur les cötes du
corselet; diese Färbung zeigten die von Kindermann bei Diarbekir
gesammelten Ex. übereinstimmend. . Kopf und Halssch. sind ganz
ähnlich wie bei prasinus, die Flügeld. merklich stärker punktirt.
Long. 10% lin.
In allen diesen Beschreibungen spielt die grünliche Färbung
eine Rolle, dagegen ist der moestus Crist. niger, thorace elytrorum-
que margine violaceo micante; im Uebrigen giebt die Beschreibung
wenig Anhaltspunkte zur Erkennung des sehr seltenen Käfers, von
dem ich ein richtig bestimmtes Ex. aus der Sturm’schen Samm-
lung besitze, welche mir auch den gleichzeitig von Cristofori be-
schriebenen, sehr seltenen Car. Marietti lieferte.
Das beste Erkennungsmittel bleibt die kräftige
Punktirung; der Thorax ist ganz ähnlich wie bei Cal-
leyi gebaut, während Gesammt-Gestalt und Fld. mehr an einen
kleinen, untersetzten Bonplandi erinnern.
Nach dem Gesagten mufs luzuriosus Motsch. als chalconatus 2
und nicht als Synonym des moestus Crist. citirt werden, wie der
Cat. Gehin p. 7 thut.
Sämmtliche hier besprochene Käfer sind grolse Seltenheiten.
A. b. Corpus aut vix metallicum aut nigrum.
5. Tribaz torosus Friv.
Durch die kräftige Punktirung dem chalconatus verwandt, aber
schwarz, der Thorax viel breiter, mit deutlich aufgeworfenem Sei-
tenrande. Die Unterschiede vom Calleyi, der viel weniger robust,
kleiner, feiner ‚punktirt ist, ein viel schmaleres Halsschild hat, sind
von mir bereits in dieser Zeitschrift 1876 p. 142 u. 143 besprochen.
Der Käfer stammt aus dem Balkan.
6. Tribaz Calleyi Fischer.
Es unterliegt wohl kaum einem Zweifel, dafs die Arten, welche
Gehin als Varietäten hinzugezogen hat, hierher gehören, mit zwei-
Tribaz. 3l
felloser Ausnahme des torosus Friv. vom Balkan. Es sind prasi-
nus Men., nigrinus Motsch., prasinus Chaud. (tscherkassicus Er. in
litt.) und Prevosti Gory (Renardi Chaud.).
Im Münchener Cataloge ist nigrinus als Synonym zum Pre-
vosti gezogen, ebenso wie Renardi, obwohl der erstere 9 lin., der
letztere 14 lin. lang ist; neben dem Prevosti sind prasinus u. Cal-
leyi als eigene Arten festgehalten.
Hier werden noch thermarum Motsch. u. Manderstjernae Motsch.
mit Bestimmtheit als Varietäten des Calleyi angesprochen.
Da der Calleyi sich durch fast ganz Georgien und Armenien
bis zur Küste des Kaspischen Meeres (Lenkoran) zum Theil nicht
selten findet, so kann es bei ihm nicht an Varietäten und Rassen
fehlen, welche den vorhandenen Beschreibungen zum Theil nicht
leicht anzupassen sind. eo?
Nehmen wir den zuerst beschriebenen Calleyi Fisch. von der
persischen Grenze und 13 lin. Länge aus praktischen Rücksichten
zur Ausgangsform, so werden wir am Besten thun, den Prevosti
Gory von ebenfalls 13 lin. als Synonym mit ihm zu vereinigen;
die Beschreibung ist ziemlich mangelhaft, die Vaterlandsangabe
(Sibirien) falsch.
Demnächst ist Renardi Chaud. als var. major von 14 lin.
aufzuführen, welcher sich auf dem Wege von Akhalzik nach Abba-
stuman, namentlich in der Nähe kultivirter Felder findet. Diese
Kultur scheint dem Käfer besonders gut zu bekommen und ihm
ein Embonpoint zu verleihen, welches seine Brüder in den Gebir-
gen nicht erreichen.
Car. thermarum Motsch. (Käf. Rufs. p. 86), der ebenfalls
bei Akhalzik vorkommt, soll durch rein schwarze Farbe, brei-
tere Fld. und hinten stärker verengtes Halsschild vom Renardi un-
terschieden sein. Erwägt man, dafs Chaudoir in erster Linie |
beschrieben hat (denn er sagt am Ende: Elytres plus larges dans
la femelle), so wie dafs bei den 2 der Thorax deutlicher nach hin-
ten verschmälert erscheint, und dafs endlich die teintes plus cu
moins verdätres der Fld. bei älteren Ex. leicht ganz verschwinden
können, so unterliegt es kaum einem Zweifel, dals der thermarum
Motsch. nach dunklen Renardü 2 beschrieben ist.
Dieser Ansicht ist auch Chaudoir selbst.
Fragen wir uns welche Form wir unter den 13—9 lin. langen
als typischen Calleyi zu betrachten haben, so wird es jedenfalls
die gröfste sein müssen. Nun scheiden sich aber drei Formen nach
der Gröfse ziemlich, zum Theil sehr scharf, von denen mir die
32 G. Kraatz: über Tribax.
gröfste in mehreren Ex. von Kurusch (Christoph, Becker), in ein-
zelnen von Akhalzik (Mniszech), Armenien (Radde) und einigen
Stücken von Haberhauer vorliegt; sie zeichnet sich durch verhält-
nifsmälsig schlanke Gestalt, geringen Wechsel in der Gröfse und
meist schwärzliche Färbung aus, ist 113 —12 lin. lang und wird
theils als Renardi, meist als Calleyi versendet.
Es liegt kein Grund vor sie nicht als Calleyi Fisch. zu be-
stimmen und ebenso wenig den Renardi darauf zu beziehen, wenn
man sich von der Beschreibung und nicht von Sammlungs- Tradi-
tionen leiten lälst, welche oft ganz irre führen.
Von dieser grölseren, schlankeren Form scheidet sich sehr
deutlich eine in beiden Geschlechtern meist merklich breitere,
in der Gröfse veränderliche, von 10—11, selten 11# lin. Länge ab.
Von derselben erhielt ich einst durch die Güte des Grafen Mnis-
zech ein Dutzend sehr von einander abweichender, aber muthmals-
lich aus derselben Quelle stammender Stücke; darunter befanden
sich nicht nur solche mit grünlichem, sondern auch solche mit
ähnlich purpurnem Anfluge, ferner ganz schwarze und einige mit
rothbraunen Flügeldecken.
Beachten wir Faldermann’s Angabe in der Fauna Entom,
Transc. III. p. 21 (nicht 53, wie der Münchener Catalog angiebt),
dafs der Car. prasinus Men. vom Calleyi Fisch. Men. „unice co-
lore virescenti differe videtur“, und dafs Menetries 10—11# lin.
als Länge seines prasinus angiebt, so ist kein Zweifel, dafs wir
die kleinere, breitere Form auf den prasinus Menetr. zu be-
ziehen haben, und als solche erhielt ich sie auch vom Grafen
Mniszech.
Natürlich kommen mit den gewöhnlich grofsen auch gröfsere
Ex., und ein solches erwähnt Menetries als var. B. paullo major,
nigro-piceus, magis nitidulus.
Ganz in Uebereinstimmung mit meinen Beobachtungen giebt
Dr. Schneider (Beitr. z. Kenntn. d. caucas. Länder p. 62 oben)
an, dafs seine zahlreichen Ex. vom Alagoves nur zum sehr kleinen
Theil an die Gröfse der Becker’schen aus dem östlichen Cauca-
sus (24—27 mill.) heranreichen, während die kleinsten nur 19 mill.
—= 9% Jin. sind. Nach Leder (a. a.O.) wäre der Käfer an Boden
von vulkanischem Ursprung gebunden, denn er und Schneider fan-
den ihn nur auf solchen, z. B. in den Umgebungen des grofsen Abul.
(Schlufs folgt.)
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Dystematisches Verzeichnils
der
Schmetterlinge Berlin’s und der Umgegend
Julius Pfützner.
In dem nachfolgenden, vervollständigten und berichtigten Ver-
zeichnisse der Schmetterlinge Berlin’s und Umgegend (in Jahr-
gang XI. 1867. dieser Zeitschrift) sind die seit jener Zeit von mir
und meinen hiesigen entomologischen Freunden in der Umgebung
Berlin’s neu aufgefundenen Arten und Varietäten sorgfältig nach-
getragen.
Dasselbe ist nach Dr. Staudinger’s Catalog der Lepidopte-
ren des europäischen Faunengebiets von 1871 entworfen.
Die Anzahl der im eigentlichen Europa daselbst aufge-
zählten Grofs-Schmetterlinge beträgt
292 Rhopalocera,
136 Sphinges,
297 Bombyces,
881 Noctuae,
681 Geometrae,
in Summa 2287 Arten.
Von diesen kommen auf die Fauna Berlin’s und Umgegend:
Rhapolocera: 98 Arten,
Sphinges: 45 -
Bombyces: 127 -
Noctuae: 285 -
Geometrae: 192 -
im Ganzen 747 Arten,
welche mithin nahezu 4 aller, innerhalb der Grenzen Europa’s vor-
kommenden Arten repräsentiren.
Der Raumersparnils weger habe ich mich folgender Abkürzun-
gen bedient:
8. = gemein, h. = häufig, z. h. = ziemlich häufig, n. h. — nicht
häufig, s. = selten, z. s. — ziemlich selten, s. s. = sehr selten.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIlI. Heft I. 3
34
RHOPALOCERA.
Papilio L.
Podalirius L., s., seit mehreren Jah-
Machaon L., h. [ren fehlend.
Aporia Hb.
Crataegi L., g., in manchen Jahren
fehlend.
Pieris Schrk.
Brassicae L., g., meist schädlich.
Rapae L., g., desgl.
Napi L., g., oft schädlich.
var. Napaeae Esp., g., desgl.
Daplidice L., h.
var. Bellidice O., h.
Antocharis B.
Cardaminis L., h.
Leucophasia Stph.
Sinapis L., h.
Colias F.
Hyale L., h.
Edusa F., s., nur in einzelnen Ex.
Rhodocera B.
Rhamni L., g.
Theela F.
Betulae L., n. h.
Spini Schiff., in manchen Jahren n. s.
W album Knoch., z. h.
Quercus L., z. h.
Rubi :L., h.
Polyommatus Latr.
Virgaureae L., h.
Dispar Hw. var. Rutilus Wernb., an
wenigen Stellen zuw. n. s.
Hippothoe Hb.
Hippotho& L., h.
Chryseis Bkh.
ab. Confluens Gerh., einzeln unt. d.
Aleiphron Rott., h. [Stammart.
Hippono& Esp.
Dorilis Hufn., h.
Circe Schiff.
Phlaeas L., überall g.
J. Pfützner:
Lycaena F.
Argiades Pall., n. h.
Amyntas FE.
var. Polysperchon Bergstr., n. h.
Aegon Schiff, h.
Argus L., h. [Grunewald zuw.n.s.
Optilete Knoch., an einz. Stellen im
Baton Bgstr., z. h.
Hylas Hb.
Astrarche Bgstr., z. h.
Agestis Hb.
Icarus Rott., überall h.
Alexis Hb.
Eumedon Esp., zuw. z. h. Brieselang.
Amanda Schn., im Brieselang h.
Icarius Esp.
Coridon Poda, z. h.
Argiolus L., h.
Minima Fuessl., n. s.
Alsus F.
Semiargus Rott., überall h.
Acis Schiff.
Cyllarus Rott., s.
Alcon F., n. s.
Euphemus Hb., s.
Arion L., n. Ss.
Arcas Rott., s.
Erebus Knoch.
Apatura F.
Iris L., s.
Ilia Schift., zuw. z. h. Brieselang.
ab. Clytie Schiff., desgl.
Limenitis F.
Populi L., z. s.
Sibylla L., n. h.
Vanessa F.
Levana L., h.
ab. Porima O., s.
var. Prorsa L., h-
| C album L., h.
ı Polychloros L., g.
Xanthomelas Esp., s. s. Brieselang;
Urtieae L., g. [fehlt seit viel. Jahren.
Io L., h.
Antiopa L., h.
Atalanta L., h.
Cardui L., in manchen Jahren h.
Schmetterlinge um Berlin.
Melitaea F.
Maturna L., s. s., fehlt seit viel. Jahr.
Aurinia Rott., h.
Artemis Hb.
Cinxia L., h.
Didyma O., h.
Dietynna Esp., h.
Athalia Rott., h.
var. Melicerta Pfützner (?hibr. ex
Athal. etDietynna) einz. Brieselang.
Aurelia Nick., h.
Parthenie Hbst. [lang.
var. Britomartis Assm., z. s. Briese-
Argynnis F.
Selene Schiff., h.
Euphrosyne L, z. h.
Pales Schiff. var. Arsilache Esp., spar-
Dia L., n. s. [sam ; Grunewald.
Daphne Schiff, n. h.
Ino Rott., h.
Lathonia L., h.
Aglaja L., h.
Niobe L., h.
ab. Eris Meig., n. s.
ab. Pelopia Bkh., s.
Paphia L., z. h.
ab.@ Valesina Esp., z. s.
Melanargia Meig.
Galathea L., h.
Erehia B.
Aethiops Esp., h.
Medea Hb.
Satyrus F.
Aleyone Schiff., h.
Semele L., g.
Statilinus Hufn., n. s.
Pararge Hb.
Maera L., s. s., fehlt seit viel. Jahr.
Megera L., h.
Aegeria L. var. Egerides Stgr., h.
Achine Se., s. s., fehlt seit viel. Jahr.
Dejanira L.
Epinephele Hb.
Lycaon Rott., h.
Eudora Esp.
Janira L., g.
Tithonus L., s.
Hyperantus L., h.
os
[ebı
Coenonympha Hb.
Iphis Schiff., h.
Arcania L., h.
Pamphilus L., überall g.
Tiphon Rott., h. auf nassen Wiesen.
Davus F.
Spilothyrus Dup.
Alceae Esp., z. h.
Malvarum Hfisgg.
Syrichthus B.
Carthami Hb., z. s.
Alveus Hb., z. s.
Malvae L., g.
Alveolus Hb.
ab. Taras Meig., n. s.
Hesperia B.
Thaumas Hufn., h.
Linea F.
Lineola O., h.
Aecteon Rott., s.
Sylvanus Esp., h.
Comma L,., z. h.
Cyelopides Hb.
Morpheus Pall., z. h. Bredower Forst.
Steropes Schiff.
HETEROCERA.
A. Sphinges L.
Acherontia O.
Atropos L., z. s.
Sphinx O.
Convolvuli L., z. s.
Ligustri L., h.
Pinastri L., h.
Deilephila O.
Galii Schiff., n. s.
Euphorbiae L., h.
hibr. Phileuphorbia Mütz. (2 Ex. gez.)
Livornica Esp. (2mal als Zugvogel
Lineata F. [gefängen.)
Celerio L., als Zugvogel einigemal
gef. u. Imal als Raupe a. Weinstock.
Elpenor L., n. s.
Porcellus L., z. h.
Nerii L., erscheint nur zeitweise, die
Ranpe in einzelnen Jahren n. s.
38
36
Smerinthus ©.
Tiliae L., überall h.
Ocellata L., h.
Populi L., überall h.
Macroglossa 0.
Stellatarum L., h.
Bombyliformis O., n. h.
ab. Milesiformis Tr., S.
Fuciformis L., z. h.
Trochilium Sc.
Apiforme C)]., h.
Melanocephalum Dalm., z. s.
Laphriaeformis Hb.
Seiapteron Stgr.
Tabaniforme Rott., h.
Asiliformis Schiff.
Sesia F.
Scoliaeformis Bkh., n. h.
Spheeiformis Ger., n. S.
Tipuliformis C]., h.
Conopiformis Esp., n. s.
Asiliformis Rott., n. h.
Cynipiformis Esp.
Myopaeformis Bkh., z. s.
Mutillaeformis Lasp.
Cueiliformis L., h.
Formicaeformis Esp., h.
Ichneumoniformis F., s.
Empiformis Esp., h.
Tenthrediniformis Lasp.
Muscaeformis Vw., h.
Philanthiformis Lasp.
Leucopsiformis Esp., n. S.
Bembeeia Hb.
Hylaeiformis Lasp., n. Ss.
Ino Leach.
Pruni Schiff., n. h.
Statices L., g.
Zygaena F.
Pilosellae Esp., h.
Minos Fuessl.
Achilleae Esp., z. s.
Meliloti Esp., h.
Trifolii Esp., h.
ab.: Confluens Stgr., n. s.
ab. Orobi Hb., n. s.
Lonicerae Esp., h.
Filipendulae L., h.
Ephialtes L. var. Peucedani Esp., h.
J. Pfützner:
Carnioliea Scop., s. bei Rüdersdorf.
Onobrychis Schiff.
var. Berolinensis, h. bei Rüdersdorf.
Syntomis Il.
Phegea L., an manchen Stellen z. h.
Bredower Forst.
Naclia B.
Ancilla L., n. s.
B. Bombyeces.
Sarrothripa Gn.
Undulana Hb., mit ihren mannichfa-
Revayana Tr. [chen Varietät. z. s.
Earias Hb.
Vernana H., s.
Clorana L., überall h.
Hylophila Hb.
Prasinana L., n. s.
Bicolorana Fuessl., h.
Quercana Schiff.
Nola Leach.
Togatulalis Hb., s.
Cueullatella L., z. s.
Strigula Schiff., z. s.
Confusalis H.-S., z. S.
Albula Hb., h.
Centonalis Hb., s.
Nodaria Stph.
Senex Hb., s. Jungfernheide.
Calligenia Dup.
Miniata Forst., h.
Rosea FE.
Setina Schrk.
Irrorella Cl., h.
Mesomella L., h.
Eborina Hb.
Lithosia F.
ı Muscerda Hufn., h.
' Griseola Hb., z. h.
Deplana Esp., s.
Depressa Esp.
Lurideola Zinek., n. S.
‘ Complana L., h.
ı Unita Hb. var. Arideola Hering, s.
, Lutarell L., h.
Luteola Schiff.
Sororceula Hufn., h.
Aureola Hb.
Schmetterlinge um Berlin. 37
Gnophria Stph.
Quadra L., in manchen Jahren h.
Rubrieollis L., n. h.
Emydia B.
Striata L., h.
Grammica L.
Cribrum L., n. s.
Deiopeia Stph.
Pulchella L., 2mal 1 Ex. gef. beiKöp-
Pulchra Schiff.
Euchelia B.
Jacobaeae L., h.
Nemeophila Stph.
Russula L., h.
Callimorpha Latr.
Dominula L., h., Brieselang. [aıt.
ab. Rossica Kol., s. s. unt. d.Stamm-
Aretia Schrk.
Caja L., überall h.
Villica L, z. h.
Purpurata L., n. bh.
Purpurea L.
ab. Flava Stgr., s.
Hebe L., n. h.
Spilosoma Stph.
Fuliginosa L., h.
Luctifera Esp., z. h.
Mendica Cl]., n. h.
Lubrieipeda Esp., h.
Menthastri Esp., h.
Urticae Esp., z. h.
Hepialus F.
Humuli L., z. s.
Hecta L., h., Finkenkrug.
Cossus F.
Cossus L., h.
Ligniperda F.
Zeuzera Latr.
Pirina L., n. s.
Aesculi L.
Phragmatoecia Newm..
Castaneae Hb., n. s.
Arundinis Hb.
[nick u. Spandau.
Heterogenea Kuoch.
Limacodes Hufn., h.
Testudo Schiff.
Asella Schiff., z. h.
Psyche Schrk.
Unicolor Hufn., h.
Graminella Schiff.
Villosella O., n. h.
Viciella Schiff, Raupe h., Ss.
Graslinella B., s. Jungfernheide.
Atra Fır.
Hirsutella Hb., h.
Calvella ©.
Epiehnopteryx Hb.
Pulla Esp., z. s., Fuchsberge.
Fumea Hb.
Intermediella Brd., überall g.
Nitidella Hoft.
Betulina Z., z. s., Thiergarten.
Sepium Spr., n. h., Grunewald.
Orgyia 0.
Gonostigma F., n. s.
Antiqua L., überall h.
Dasychira Stph.
Fascelina L., h.
Pudibunda L., h.
Laelia Stph.
Coenosa Hb., s., Jungfernheide.
Laria Hb.
L nigrum Mueller, z. s.
V nigrum F.
Leucoma Stph.
Salieis L., g., meist schädlich,
Porthesia Stph.
Chrysorrhoea L., g., oft schädlich.
Similis Fuess]., h.
Auriflua F.
Psilura Stph.
Monacha L., g., zuweilen schädlich.
ab. Eremita O., n. s. unt. d. Stammart.
Oeneria H.-S.
Dispar L., g., oft schädlich.
Bombyx B.
Crataegi L., z. S.
Populi L., n. s.
Castrensis L., h.
38
Neustria L., g., oft schädlich.
Lanestris L., h.
Trifolii Esp., z. h.
ab. Medicaginis Bkh., s.
Quereus L., h.”
Rubi L., h.
Crateronyx Dup.
Dumi L., z. Ss.
Dumeti L.
Lasiocampa Latr.
Potatoria L., zuweilen h.
Brumiellses:
Quereifolia L., n. Ss.
ab. Alnifolia O., z. s.
Populifolia Esp., 2. Ss.
Tremulifolia Hb., s.
Betulifolia O.
Pini L., g., zuweilen schädlich.
Endromis O.
Versicolora L., n. h.
Saturnia Schrk.
Pavonia L., z. h.
Carpini Schiff.
Aglia O.
Tau L., zuw. h. Brieselang.
Drepana Schrk.
Falcataria L., h.
Curvatula Bkh., z. s.
Harpagula Esp., s.
Sicula Hb.
Lacertinaria L., h.
Binaria Hufn., n. h.
Hamula Esp.
Cultraria F., s.
Unguieula Hb.
Cilix Leach.
Glaucata Sc., z. S.
Spinula Schiff.
Harpyia 0.
Bicuspis Bkh., s. s.
Fureula L., n. h.
Bifida Hb., h.
Vinula L., h.
Stauropus Germ.
Fagi L., z. s. Brieselang.
Hybocampa Ld.
Milhauseri F., s. Thiergarten.
J. Pfützner :
Notodonta O.
Tremula Cl., n. s.
Dietaea Esp.
Dictaeoides Esp., n. Ss.
Ziezae L., zb.
Tritophus F., z. s.
Dromedarius L., n. S.
Chaonia Hb., z. s.
Querna F., Ss.
Bicolaria Schiff., s. Brieselang.
Lophopteryx Stph.
Carmelita Esp., s. Finkenkrug.
Camelina L., h.
Cueulla Esp., s. Finkenkrug.
Cueullina Hb.
Pterostoma Germ.
Palpina L., h.
Gluphisia B.
Crenata Esp., 1 Ex. Finkenkrug.
Ptilophora Stph.
Plumigera Esp., s. Brieselang.
Cnethocampa Stph.
Processionea L., n. h. [lend.
Pinivora Tr., s., seit viel. Jahren feh-
Phalera Hb.
Bucephala L., überall h.
Pygaera 0.
Anastomosis L., z. h.
Curtula L., h.
Anachoreta F., h.
Pigra Hufn., n. s.
Reclusa F.
Gonophora Brd.
Derasa L., in manchen Jahren n. s.
Thyatira O.
Batis L., h.
Cymatophora Tr.
Or F., n. s.
Duplaris L., n. s.
Bipuneta Bkh.
Fluctuosa Hb., z. s. Finkenkrug.
Asphalia Hb.
Flavicornis L., h.
Ridens F., z. s.
Xanthoceros Hb.
Schmetterlinge um Berlin.
C. Noctuae.
Diloba Stph.
Caeruleocephala L., g., oft schädlich.
Simyra 0.
Nervosa F., z. s.
Arsilonche Ld.
Albovenosa Göze, in manch. Jahr. h.
Venosa Bkh.
Demas Stph.
Coryli L., z. h.
Acronycta Tr.
Leporina L., n. h.
Aceris L., 8.
Megacephala F., n. s.
Alni L., s., stets nur einzeln.
Strigosa F., s. s., Jungferheide.
Tridens Schiff, n. h.
Psi L., überall g.
Cuspis Hb., s.
Menyanthidis View., h.
Auricoma F., n. h.
Abseondita Tr., n. h.
Euphorbiae F., z. s.
Rumieis L., überall g.
Ligustri F., s., Finkenkrug.
Bryophila Tr.
Fraudatricula Hb., s.
Algae F., n. h.
Spoliatrieula Hb.
Muralis Forst., s.
Glandifera Hb.
Perla F., h.
Moma Hb.
Orion Esp., h.
Panthea Hb.
Coenobita Esp., s., Jungfernheide.
Agrotis O.
Strigula Thnb., n. h.
Porphyrea Hb.
Signum F., n. h.
Sigma Hb.
Janthina Esp., n. h.
Linogrisea Schiff., z. h.
Fimbria L., h.
Sobrina Gn., s. s., Köpnicker Forst.
Augur F., z. s.
Obscura Brahm., n. s.
Ravida Hb.
Pronuba L., h.
ab. Innuba Tr., h.
Orbona Hufn., n. s.
Subsequa Hb.
Triangulum Hufn., h.
Baja F., z. s.
Candelarum Stgr., z. s.
Candelisequa Hb.
C nigrum L., h.
ı Xanthographa F., h.
Umbrosa Hb., s., Finkenkrug.
Rubi View., n. h.
Bella Bkh.
Dahlii Hb., s. s., Finkenkrug.
Brunnea F., n. s.
Festiva Hb., n. h.
Glareosa Esp., s., Müggelberge.
Hebraica Hb.
Plecta L,h.
Simulans Hufn., z. h.
Pyrophila F.
Putris L., h.
Cinerea Hb., s., Finkenkrug.
Exelamationis L., z. h.
Cursoria Hufn., z. S.
Nigricans L., z. S.
Fumosa Hb.
Tritiei L., h.
Obelisca Hb., s.
Ypsilon Rott., h.
Suffusa Hb.
Segetum Schifl., g.
Olavis Rott.
Corticea Hb., z. s.
Crassa Hb., s. s.
Vestigialis Rott., h.
Valligera Hb.
Praecox L., h.
Prasina F., n. h.
Herbida Hb.
Oceulta L., n. Ss.
Charaeas Stph.
Graminis L., n. h.
Neuronia Hb.
Popularis F., n. s.
Cespitis F., n. h.
Mamestra Tr.
Leucophaea View., h.
Tineta Brahm., z. s.
Nebulosa Hufn., g.
Contigua Vill., z. h.
Thalassina Rott., z. h.
39
40 J. Pfützner :
Dissimilis Knoch., z. s.
Suasa Bkh.
Bisi I., h.
Brassicae L., überall g.
Persicariae L., h.
ab. Unicolor Stgr., h.
Albiecolon Hb., z. s.
Aliena Hb., 1 Ex. Jungfernheide.
Splendens Hb., s.
Oleracea L., g.
Genistae Bkh., n. s.
Glauea Hb., s.
Dentina Esp., g.
Trifolii Rott., g.
Chenopodi F.
Retieulata Vill., z. s.
Saponariae Bkh.
Chrysozona Bkh., h.
Dysodea Hb.
Serena F., z. h.
Dianthoeeia B.
Nana Rott., z. s.
Conspersa Esp.
Compta F., h.
Capsincola Hb., h.
Cueubali Fuessl., n. s.
Carpophaga Bkh., s., bei Köpnick.
Perplexa Hb.
Irregularis Hufn., z. s.
Echii Bkh.
Aporophyla Gn.
Lutulenta Bkh,, s. s.
Nigra Hw., 1 Ex. Spandauer Forst.
Aethiops 0.
Ammoconia Ld.
Caecimacula F., n. h.
Polia Tr.
Polymita L., 1 Ex. Köpnicker Forst.
Ch n.nas:
Dryobota La.
Protea Bkh., h.
Diehonia Hb.
Aprilina L., h.
Miselia Stph.
ÖOxyacanthae L., z. h.
Apamea Tr.
Testacea Hb., z. h.
Luperina B.
Haworthii Curt., an einz. Stellen im
Erupta Germ. [Grunewald zuw.h.
Matura Hufn., n. s.
Texta Esp.
Virens L., n. s.
Zollikoferi Frr., vor vielen Jahren
2 Ex. bei Moabit gefangen.
Hadena Tr.
Porphyrea Esp., n. h.
Satura Hb.
Adusta Esp., z. s., Jungfernheide.
var. Baltica Hering, z. s., Jungfern-
Ochroleuea Esp., s. [heide.
Furva Hb., s., Köpnicker Forst.
Lateritia Hufn., h.
Monoglypha Hufn., h.
Polyodon L.
Lithoxylea F., z. s.
Sordida Bkh., n. h.
Infesta Tr.
Basilinea F., z. s.
Rurea F., h.
ab. Alopeeurus Esp., n. s.
Scolopacina Esp., z. s.
Gemina Hb., h.
ab. Remissa Tr., h.
Unanimis Tr., n. s.
Didyma Esp., h.
Oculea Gn.
ab. Nictitans, Esp., n. s.
Pabulatrieula Brahm , s., Jungfern-
Connexa Bkh. [heide.
ÖOphiogramma Esp., n. s.
Strigilis Cl., z. h.
ab. Latruncula Lang., z. h.
ab. Aethiops Hw., n. h.
Aerata Esp.
Bicoloria Vill., h.
Furuneula Tr.
ab. Furuneula Hb., n. s.
Dipterygia Stph.
Scabriuscula L., h.
Pinastri L.
Hyppa Dup.
Rectilinea Esp., s.
Chloantha B.
Polyodon Cl., s., Brieselang.
Perspicillaris L.
Schmetterlinge um. Berlin.
Eriopus Tr.
Purpureofasciata Piller, zuweilen h.,
Pteridis F. [oft sparsam.
Trachea Hp.
Atriplieis L., h.
Euplexia Stph.
Lucipara L., h.
Brotolomia Ld.
Meticulosa L., n. s.
Naenia Stph.
Typiea L., h.
Jaspidea B.
Celsia L., s., Jungfernheide.
Helotropha Ld.
Leucostigma Hb., n. h.
ab. Fibrosa Hb., z. s.
Hydroecia Gn.
Nictitans Bkh., z. h.
var. Lucens Frr., s., Grunewald.
Micacea Esp., n. h.
Gortyna O.
Ochracea Hb., h. |
Flavago Esp.
Nonagria 0.
Nexa Hb., n. s.
Cannae O., n. s.
Algae Esp.
Sparganii Esp., h.
Arundinis F., h.
Typhae Esp. [Stammart.
ab. Fraierna Tr., einzeln unter der
Geminipuncta Hatchett, h.
Paludicola Hb.
ab. Nigricans Stgr., n. s.
Coenobia Hw.
Rufa Hw., s.
Despecta Tr.
Senta Stph.
Maritima Tausch., n. h.
Ulvae Hb.
ab. Bipunctata Hw., z. s..
ab. Wismariensis Schmidt, s.
Tapinostola Ld.
Fulva Hb., meist h.
ab. Fluxa Tr., meist h.
4]
\
Hellmanni Ev., an einzelnen Stellen
im Brieselang n. s.
Calamia Hb.
Lutosa Hb., n. h.
Bathyerga Frr.
Phragmitidis Hb., 1 Ex. vor mehre-
ren Jahren, auch einzelne Raupen.
Meliana Gurt.
Flammea Gurt., z. s.
Dubiosa Tr.
Leueania 0.
Impudens Hb., n. h.
Pudorina Hb.
Impura Hb., n. h.
Pallens L., h.
Obsoleta Hb., h.
Straminea Tr., z. s.
Comma L,., s.
Conigera F., h.
L album L., z. h.
Albipuncta F., z. h.
Lythargyria Esp., h.
Innen, Ib, 9 In,
Grammesia Stph.
Trigrammica Hufn., n. s.
Trilinea Bkh.
Caradrina 0.
Morpheus Hufn., h. in Gärten.
Quadripunctata F., z. h.
Cubieularis Bkh.
Selini B., s., Jungfernheide.
Respersa Hb., z. s.
Alsines Brahm., h.
Ambigua F., 1 Ex. Jungfernheide.
Taraxaci Hb., s.
Lenta Tr., 1 Ex. Hasenheide.
Gluteosa Tr., 1 Ex. im sehles. Busch.
Areuosa Hw., Ss.
Airae Frr.
Rusina B.
Tenebrosa Hb., z. h.
Amphipyra O0.
Tragopoginis L., h.
Livida F., s. Ss.
Pyramidea L., z. h.
Taeniocampa Gn.
Gothica I, h.
Miniosa F., z. h.
42 J. Pfützner:
Pulverulenta Esp., h.
Cruda Tr.
Stabilis View., h.
Gracilis F., s,
Incerta Hufn., h.
Instabilis Esp.
Opima Hb., s. Jungfernheide.
Munda Esp., s.
Panolis Hb.
Piniperda Panz., h., zuw. schädlich.
Pachnobia Gn.
Rubricosa F., z. Ss.
Mesogona B.
Acetosellae F., 1 Ex. Jungfernheide.
Dieyela Gn.
Oo L.,n.h.
Calymnia Hb.
Pyralina View., s., Finkenkrug.
Diffinis L., s., Finkenkrug.
Affınis L., s., bei Rixdorf.
Trapezina L., überall g.
Cosmia 0.
Paleacea Esp., s., Brieselang.
Fulvago Hb.
Dyschorista Ld.
Suspecta Hb., s., Brieselang.
Fissipuneta Hw., z. h.
Ypsilon Bkh.
Plastenis B.
Retusa L., z. h.
Subtusa F., n. h.
Orthosia O.
Lota Cl., z. h.
Macilenta Hb., n. h.
Circellaris Hufn., h.
Ferruginea Esp.
Helvola L., n, s.
Rufina L.
Nitida F., s.
Laevis Hb., n. h.
Litura L., z. h.
Xanthia Tr.
Citrago L., n. S.
Aurago F., s., Jungfernheide.
ab. Fucata Esp, s.
Flavago F., h.
Silago Hb.
Fulvago L., h.
Cerago F.
ab. Flavescens Esp., n. h.
Gilvago Esp., s.
ab. Palleago Hb., s. s.
Orrhodia Hb.
Erythrocephala F., z. h.
ab. Glabra Hb., z. h.
Vau punctatum Esp., n. h.
Silene Hb.
Vaeceinü L., h.
ab. Spadicea Hb., z. h.
ab. Mixta Stgr., n. S.
Rubiginea F., in manchen Jahr. n. s.
Scopelosoma Gurt.
Satellitia L., g.
Sceoliopteryx Germ
Libatrix L., g.
Xylina 0.
Socia, Rott., n. h.
Petrificata F.
Furecifera Hufn., h.
Conformis F.
Lambda var. Somnieulosa Hering, n.
h. an einz. Stellen im Grunewald.
Ornitopus Rott., h.
Rhizolitha F.
Galocampa Stph.
Vetusta Hb., h.
Exoleta L., h.
Solidaginis Hb., s.
Xylomiges Gn.
Conspieillaris L., z. s. Grunewald.
Asteroscopus B.
Nubeculosus Esp., s. Finkenkrug.
Sphinx Hufn, h.
Cassinea Hb.
Calophasia Stph.
Lunula Hufn., h.
Linariae F.
Cueullia Schk.
Verbasei L., s.
Scerophulariae Capieux, h.
Thapsiphaga Tr., z. s.
Asteris Schifl., bisweilen h.
Umbratica L., g.
Schmetterlinge um Berlin.
Tanaceti Schiff., n. h.
Artemisiae Hufn., g.
Abrotani F.
Absinthii L., n. s.
Argentea Hufn., h.
Artemisiae Schiff.
Plusia O.
Triplasia L., n. s.
Asclepiades Schiff., s. Jungfernheide.
'Tripartita Hufn., n. s.
Urticae Hb.
© aureum Knoch., bisweilen h.
Concha FE.
Chrysitis L., h.
Festueae L., in manchen Jahren h.
Pulchrina Hw., zuweilen n. s.
V aureaum Gn.
Gamma L., g.
Interrogationis L., s.
Anarta Tr.
Myrtilli L., h.
Cordigera Thnb., s. Grunewald.
Heliaca H.-S.
Tenebrata Se., n. s.
Heliaca Bkh.
Heliothis Tr.
Ononis F., s. Felder bei Reinicken-
Dipsaceus L., z. h. [dorf.
Scutosus Schiff., n. s.
Charielea Stph-
Delphinii L., sehr sparsam.
Umbra Hufn., h.
Marginata F.
Acontia O.
Lucida Hufn., n. h.
Solaris Esp.
Luctuosa Esp., n. h.
Talpochares Ld.
Paula Hb., h.
Erastria O0.
Argentula Hb., h.
Bankiana F.
Uneula Cl., h.
Unea Schift.
Pusilla View., s.
Candidula Bkh.
Venustula Hb., s. Thiergarten.
Deceptoria Sc., bh.
Atratula Bkh.
43
Fasciana L., h.
Fuseula Bkh.
Prothymia Hb.
Viridaria Cl., n. s. auf Wiesen.
Aenea Hb.
Agrophila B.
Trabealis Se., überall g.
Sulphurea Schiff.
Euelidia 0.
Mi Cl., überall auf Wiesen h.
Glyphica L., desgl.
Psendophia Gn.
Lunaris Schiff., s.
Cathephia O.
Alchymista Schiff., s.
Catocala Schrk.
Fraxini L., n. h.
Elocata Esp., n. s.
Nupta L., h.
Sponsa L., n. h.
Promissa Esp., n. h.
Toxocampa Gn.
Pastinum Tr., n. h. Brieselang.
Aventia Dup.
Flexula Schiff., n. s.
Boletobia B.
Fuliginaria L., n. h.
Carbonaria Esp.
Helia Gn.
Calvaria F., s. Jungfernheide.
Zanelognatha Ld.
Grisealis Hb., s. Finkenkrug.
Nemoralis F.
Tarsipennalis Tr., s.
Emortualis Schiff., z. s.
Herminia Latr.
Cribrumalis Hb., z. Ss.
Cribralis Hb.
Tentacularia L., auf Wiesen überall g.
Tentacularis L.
Derivalis Hb., s.
Pechipogon Hb.
Barbalis Cl., g.
44 | J. Pfützner :
Bomolocha Hb
Fontis Thnb., h.
Crassalis F. [art n. s.
ab. Terricularis Hb., unt. d. Stamm-
Hypena Tr.
Rostralis L., n. h.
Proboseidalis L., h.
Rivula Gn.
Sericealis Se., h.
Brephos O0.
Parthenias L., h.
D. Geometrae.
Pseudoterpna H.-S.
Pruinata Hufn., n. h.
Cythisaria Schiff.
Geometra B.
Papilionaria L., n. s.
Phorodesma B.
Pustulata Hufn.; z. s.
Bajularia Schiff.
Nemoria Hb.
Viridata L., n. s-
Cloraria Hb.
Strigata Muell., n. s.
Aestivaria Hb.
Thalera Hb.
Fimbrialis Se., on. s. Cölnische Heide.
Bupleuraria Schiff.
Jodis Hb.
Putata L., h.
Lactearia L., n. s.
Aeruginaria Hb.
Aecidalia Tr.
Perochraria F. R., h.
Ochrata Sc., Ss.
Muriecata Hufn., n.'s.
Auroraria Bkh.
Dimidiata Hufn., n. Ss.
Scutulata Bkh.
Virgularia Hb., h.
Ineanaria Hb.
Straminata Tr., n. s.
Pallidata Bkh., z. s.
Bisetata Hufn., n. s.
Humiliata Hufn., überall g.
Osseata F.
Dilutaria Hb., n. h.
Inornata Hw., n. h. 5
Suffusata Tr.
var. Deversaria H.-S., z. h.
Aversata L., n. S.
var. Spoliata Stgr., h.
Aversata Tr.
Emarginata L., h.
Immorata L., zuweilen h.
Rubiginata Hufn., n. h.
Rubricata F.
Marginepunctata Göze, z. s. Rüders-
Immutata Tr. [dorfer Heide.
Fumata Stph., n. s.
Commutata Frr.
Remntaria Hb., n. s.
Nemoraria Hb., s.
Immutata L., h.
Sylvestraria Hb.
Corrivalaria Kretschmar, z. s. auf
Strigilaria Hb., n. s. [Moorwiesen.
Prataria B.
Ornata Sc., h.
Decorata Bkh., z. h.
Zonosoma Ld.
Pendularia Cl., h.
Orbieularia Hb., s. s.
Annulata Schulze, einige Expl. im
ÖOmicronaria Hb. [Brieselang.
Porata F., n. s.
Punetaria L.. z. h.
Linearia Hb., s.
Trilinearia Bkh.
Timandta Dup.
Amata L,g.
Amataria L.
Pellonia Dup.
Vibiearia Cl., s.
Abraxas Leach.
Grossulariata L., g.
Sylvata Se., n. h.
Ulmata F.
Adustata Schiff., z. s.
Marginata L., g.
Bapta Stph.
Bimaculata F., z. s.
Taminata Hb.
Temerata Hb., s.
Cabera Ti.
Pusaria L., überall g.
Exanthemata Sec., h.
Schmetterlinge um Berlin. 45
Numeria Dup.
Pulveraria L., z. s.
Ellopia Tr.
Prosapiaria L., n. s.
Fasciaria Schiff.
Metrocampa Lir.
Margaritaria L., s.
Eagonia Hb.
Quereinaria Hufn., s.
Angularia Bkh.
ab. Carpinaria Hb., s.
Autumnaria Wern., z. S.
Alniaria Esp.
Alniaria L., überall n. s.
Tiliaria Hb.
Erosaria Bkh., s.
ab. Tiliaria Hb., s. s.
Quereinaria Bkh.
Selenia Hb.
Bilunaria Esp., z. Ss.
Illunaria Hb.
Tetralunaria Hufn., n. h.
Illustraria Hb.
Pericallia Stph.
Syringaria L., z. s. Jungfernheide.
Odontopera Stph.
Bidentata Cl., s. Grunewald.
Himera Dup.
Pennaria L., n. s.
Eurymene Dup.
Dolabraria L., n. s.
Angerona Dup,
Prunaria L., z. h.
ab. Sordiata Fuessl., n. s.
Urapteryx Leach.
Sambucaria L., z. S.
Rumia Dup.
Ursiselkie I.,n.h
Crataegata L.
Epione Dup.
Apieiaria Schiff., n. s.
Paralellaria Schiff., n. s.
Vespertaria Stph.
Advenaria Hb., z. h.
Macaria Curt.
Notata L., überall h.
var. Alternaria Hb., n. h.
Liturata Cl., z. h.
Hybernia Latr.
Leueophaearia Schiff., g. Thiergarten.
ab. Marmorinaria Esp., n. s. desgl.
Nigriearia Hb. !
Aurantiaria Esp., z. S.,
Marginaria Bkh., z. h.
Progemmaria Hb.
Defoliaria Cl., h.
Anisopteryx Steph.
Aceraria Schifi., z. Ss.
Aescularia Schiff., h.
Phigalia Dup.
Pedaria F., z. h. Thiergarten.
Pilosaria Hb.
Biston Leach.
Hispidarius F., s. Thiergarten; bei
Pomonarius Hb., z. s. [Spandau.
Hirtarius Cl., überall g.
Stratarius Hufn., n. s.
Prodromaria Schiff.
Amphidasis Fr.
Betularius L., h.
Boarmia Tr.
Cinctaria Schiff., n. h.
Repandata L., z. h. -
ab. Conversaria Hb., s.
Roboraria Schiff., n. h.
Consortaria F., n. s.
Angularia Thnb., z. s.
Viduaria Bkh.
Lichenaria Hufn., n. s.
Glabraria Hb., s.
Biundularia Bkh., einzeln.
Crepuseularia Hb., überall h.
Luridata Bkh,, n. s.
Extersaria Hb.
Punctularia Hb., überall g.
Tephronia Hb.
Sepiaria Hufn., n. h.
Gnophos Tr.
Obscuraria Hb., 1 Ex. b. Rüdersdorf.
Ambiguata Dup., s. Jungfercheide.
Ophthalmicata Ld.
46
Fidonia Tr.
Fasciolaria Rott., h.
Cebraria Hb.
Famula Esp., s.
Concordaria Hb.
Ematurga Ld.
Atomoraria L., überall h.
Bupalus Leach.
Piniarius L.,'g.
Halia Dup.
Wauaria L., h. in Gärten.
Wavaria F.
Brunneata Thnb., n. h.
Pineteria Hb.
Phasiane Dup.
Petraria Hb., an einzelnen Stellen im
Grunewald zuw. n. s.
Glarearia Brahm., desgl., z. s.
Clathrata L., fast überall h.
Aspilates Tr.
Strigillaria Hb., n. s. Cölnische Heide.
Aplasta Hb.
Ononaria Fuessl., n. h.
Lythria Hb.
Purpuraria L., überall g.
Ortholitha Hb.
Plumbaria F., h.
Limitata Se., h.
Mensuraria Schiff.
Moeniata Se., n. h.
Mesotype Hb.
Virgata Rott., n. s.
Lineolata Hb.
Minoa B.
Murinata Sc., überall g.
Euphorbiata F.
Lithostege Hb.
Griseata Schiff., auf Brachfeldern n.h.
Farinata Hufn., desg]. n. h.
Anaitis Dup.
Plagiata L., zuweilen h.
Chesias Tr.
Spartiata Fuessl., n. s.
|
J. Pfützner:
Rufata F., s. Köpnicker Heide.
Obliquaria Bkh.
Lobophora Curt.
Carpinata Bkh., z. s.
Lobulata Hb.
Halterata Hufn., n. s.
Hexapterata Schiff.
Sexalisata Hb., z. s.
Sexalata Vill.
Viretata Hb., s.
Cheimatobia Stph.
Brumata L., überall g., oft schädlich.
Boreata Hb., Jungfernheide n. s.
Triphosa Steph.
Dubitata L., z. s.
Eucosmia Stph.
Certata Hb., n. s.
Undulata L., zuweilen h.
Seotosia Stph.
Vetulata Schif., h. an feuchten Grä-
ben der Waldwiesen.
Rhamnata Schiff., z. s. im Brieselang.
Transversata Rott.
Lygris Hb.
Prunata L., n. s. in Gärten.
Testata L., z. s.
Achatinata Hb.
Populata L., n. h.
Associata Bkh., z. s.
Marmorata Hb.
Cidaria Tr.
| Dotata L., n. s.
Pyraliata F.
Fulvata Forster, s. bei Rüdersdorf.
Ocellata L., überall h.
| Bicolorata Hufn., n. s.
Rubiginata F.
Variata Schiff., n. s.
var. Obeliscata Hb., n. s.
Juniperata L., n. h.
Siterata Hufn., z. s.
Psittacata Schiff.
Truncata Hufn., z. h.
Russata Bkh.
Firmata Hb., s.
Viridaria F., n. s.
Miaria Bkh.
Fluetuata L., überall g.
Schmetterlinge um Berlin. 47
Montanata Bkh., z. h.
Quadrifasciaria Cl., z. s.
Ligustrata Hb.
Ferrugata Cl., überall g.
ab. Spadicearia Bkh., Jungfernh.z.h.
ab. Unidentaria Hw., einz. unter der
Designata Rott., n. h. [Stammart.
Propugnata F.
Fluviata' Hb., 1 Ex. bei Steglitz.
Gemmata Hb.
Vittata Bkh., z. s.
Lignata Hb.
Dilutata Bkh., n. s.
Picata Hb., s. Finkenkrug.
Cueulata Hufn., n. h.
Sinuata Hb.
Galiata Hb., n. s.
Rivata Hb., s.
Soeiata Bkh., überall h.
Alchemillata Hb.
Albieillata L., h.
Hastata L., n. h.
Tristata L., n. s. Brieselang.
Alchemillata L., n. h.
Rivulata Hb.
Albulata Schiff., auf Waldwiesen g.
Candidata Schiff., n. h.
Decolorata Hb., s.
Luteata Schiff., zuweilen h.
Obliterata Hufn., g.
Heparata Hw.
Bilineata L., überall g.
Trifaseiata Bkh., h.
Impluviata Hb.
Corylata Thnb., z. h.
Ruptata Hb.
Berberata Schiff., n. s. Friedrichshain.
Sagittata F., z. s.
Comitata L., z. h.
Chenopodiata L.
Polygrammata Bkh., z. s.
Aquata Hb., z. s.
Eupitheeia Curt.
Oblongata Thnb., n. s.
CGentaureata F.
Subnotata Hb., 1 Ex. in Steglitz.
Linariata F., n. s.
Debiliata Hb., n. s.
Rectangulata L., in Gärten zuw. h.
Scabiosata Bkh., n. s.
Piperata Stph.
Succenturiata L., n. s.
Subfulvata Hw., n. s.
ab. Oxydata Tr., n. s.
Nanata Hb., n. s.
Innotäta Hufn., h.
Tenuiata Hb., n. h.
Plumbeolata Hw., h.
Satyrata Hb., z. h.
Castigata Hb., h.
Vulgata Hw., h.
Austeraria H.-S.
Minutata Gn., n. s Jungfernheide.
Absinthiata C]., n. h.
Pimpinellata Hb., z. s. Jungfernheide.
Indigata Hb., n. s.
Sobrinata Hb., sparsam.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.)
Ueber die Puppe von Carabus nemoralis Mill. Il.
(Mit Abbildung auf Taf. I.)
Von den früheren Lebensstadien der Coleopteren ist im Gan-
zen noch wenig bekannt geworden. Namentlich sind es die vom
Raube lebenden Carabiden und Dytisciden, welche wegen der be-
sonderen Art und Weise sich zu nähren, einer Züchtung und Be-
obachtung schwer zu unterwerfen sind. Deswegen hat man ge-
rade von den Larven und Puppen dieser Familien nur geringe
Kenntnils, und es gereicht mir zum Vergnügen, dieselbe durch
einen kleinen Beitrag vermehren zu können.
Ueber die Puppe von Carabus nemoralis Ill. konnte ich in der
Literatur keine Notiz ausfindig machen. Ich fand dieselbe im April
vorigen Jahres in einem Garten einige Zoll tief unter der Erde in
einer kleinen Höhlung; ste ist 26 Millm. lang, von weilsgelber
Farbe, der Körper von ziemlich weicher Oonsistenz, der Kopf stark
nach abwärts geneigt, die Augen deutlich vorragend, dnnkel ge-
färbt; die langen Fühlerscheiden in gleicher Richtung mit den an-
gezogenen und nach hinten gestreckten Beinen auf der Unterseite
des Körpers, den Vorder- und Mittelschenkeln aufliegend und den
Aufsenrand der schmalen nach unten geschlagenen Flügeldecken-
scheiden berührend. Die Hinterfülse erreichen fast das Hinterleibs-
ende, an-welchem sich zwei kleine an ihrer Basis 1% Millm. von
einander entfernte stumpfe Spitzen befinden, wie bei den übrigen
bekannten Carabiden-Puppen. Die 13 Körperringel sind alle voll-
kommen sichtbar.
Der Käfer schlüpfte sechs Tage nachher aus. Anfangs noch
weich und unscheinbar gefärbt, hatte er schon im Laufe des fol-
genden Tages seine Farbe und Festigkeit erhalten.
Von der Puppe des Carabus auronitens, welche Schaum in der
Naturgesch. d. Ins. Deutschl. beschreibt, unterscheidet sich die ge-
_ genwärtige durch den Mangel der an den Seiten des Körpers be-
findlichen Haarbüschel und dadurch, dafs die Hinterfülse nicht, wie
bei jener, die Spitze am Hinterleibsende überragen.
H. Kolbe in Münster i. W.
Systematisches Verzeichnils
der
Kleinschmetterlinge Berlin’s und der Umgegend.
Das nachfolgende Verzeichnifs ist nur als ein vorläufiger Ver-
such der Zusammenstellung einer Liste der bei Berlin vorkommen-
den Kleinschmetterlinge zu betrachten.
Es wurde gewünscht, dem Verzeichnisse desH. Pfützner auch
jenes der Kleinschmetterlinge beigeben zu können. Ein hiesiger
Sammler hat nach sehr unvollständigen Netizen ein solches bear-
beitet. Dasselbe mag Andere veranlassen auch ihren Beitrag zu
thunlicher Ausfüllung der Lücken vorzubereiten — für jetzt kann
mehr nicht gegeben werden. Den Mikrolepidopteren wird im All-
gemeinen von hiesigen Sammlern zu wenig Aufmerksamkeit gewid-
met. Die Meisten, welche nebenher auch dies Gebiet betraten,
vermengten ohne genügende Ortsangabe hier und auswärts Gesam-
meltes, kamen oft nicht über die Schwierigkeiten des Präparirens
hinweg, gaben später das Sammeln auf, zogen von hier weg oder
starben — zum Theil nachdem kaum das Interesse bei ihnen ge-
weckt war. Ein vereinzelter Sammler aber vermag nicht das ganze
Material zu bewältigen, auch wenn er nicht, wie dies der Fall, in
Zeit und Raum überaus beschränkt, regelmäfsig einen Theil des
Jahres von hier abwesend und in Folge der immer wachsenden
Ausdehnung der Stadt in der Lage wäre jede Sammelparthie mit
doppelter Anstrengung und selbst Gefahr zu erkaufen. Wer die
hier angedeuteten Schwierigkeiten erwägt, wird an das Gebotene
einen billigen Maafsstab anlegen. Benutzt wurden übrigens einige
Notizen des gelegentlich auch auf diesem Gebiete thätigen Herrn
Tieffenbach (Tffnb.) — vor Allem Aufzeichnungen und münd-
liche Angaben der verstorbenen Mitglieder HH. Kalisch (Ka.)
und Kliewer (Kl.) — auch mit Vorsicht die Rudera von Klein-
schmetterlingen, welche sich in der Sammlung des verstorbenen
Hrn. Kretzschmar (Kr.) vorfanden. Die arger Verwahrlosung
anheimgefallenen Reste einer Sammlung des verstorbenen Grafen
Nicelli waren leider nicht zu verwerthen, weil ihnen jede Orts-
angabe fehlt.
TP.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft1. 4
50
E. Pyralidina.
Cledeobia Dup.
Angustalis SV., z. h.
Aglossa Latr.
Pinguinalis L., n. S.
Asopia Tr.
Glaueinalis L. (Ka.), S-
Farinalis L.
Endotricha Z.
Flammealis SV.
Seoparia Hw.
Ambigualis Tr., h.
Dubitalis Hb.
Crataegella Hb.
Heliotheia Gn.
Atralis Hbn. (Ka.)
Threnodes Gn.
Pollinalis SV., Grunew. Mai.
Eurrhypara Hb.
Urticata L., n. h.
Botys Tr.
Nigrata Se.
Anguinalis Hb. ar)
Porphyralis SV., z. s. Grunew., Fkrg.
Aurata Scop., s. Fkrg.
Purpuralis L., h.
v. Ostrinalis Hb., h.
Cespitalis SV., g.
Aerealis Hb., n. Ss.
Hyalinalis Hb., Jgfuh., Grunew.
Repandalis SV. (Kl.)
Nubilalis Hb. g'
Silacealis Hb. 2
Fusealis SV.
Sambuealis SV.
Fulvalis Hb.
Prunalis SV.
Pandalis Hb.
Ruralis Se.
(Vertiealis SV.), h.
Euryereon Ld.
Stietiealis L., h.
Palealis SV.
Vertiealis L.
te
Systematisches Verzeichniss der
Nomophila Hb.
Noectuella SV.
Psamotis Hb.
Pulveralis Hb., Jgfnh., Fkrg.
Pionea Gn.
Forficalis L., Raupe auf Kohl (Ka.).
Orobena Gn.
Extimalis Se. \ (Ka.), R. auf
Margaritalis SV. ) Erysimum.
Straminalis Hb.
Limbata L. (Kl)
Praetextalis Hb.
Frumentalis L., n. h. Grunew.
Porinephele Hb.
Lancealis SV., Finkenkrug.
Diasemia Gn.
Litterata Sc., h.
Agrotera Schrk.
Nemoralis Se., s. Finkenkrug.
Hydrocampa Gn.
Stagnata Don., n. h.
Nymphaealis Tr., n. h.
Nymphaeata L., h.
Potamogata L., h.
Paraponyx Hb.
Stratiotata L., z. s. an stehenden
Wassern.
Cataclysta Hb.
Lemnata L., h. Wassergraben.
Schoenobius Dup.
Forficellus Thnb., faule Spree; R. an
Poa aquatica.
Mueronellus SV., Spree, Thiergart.;
Raupe im Rohr.
Chilo Zk.
Phragmitellus Hb., Raupe im Rohr.
Cieatrieellus Hb., Juli, Grunew.; R.
in Binsen. (Kl.)
Calamotropha Z.
Paludella Hb., Torfstich. (Kr.)
Crambus F.
Alpinellus Hb., z. s. an trockenen
Stellen.
Kleinschmetterlinge um Berln. 51
Cerusellus SV., h. an trockn. Stellen.
Hamellus Thnb., s. bei Moabit.
Pascuellus L., h.
Silvellus Hb., wenig beobachtet.
Ericellus Hb., s. desgl.
Alienellus Zk., Sumpfstellen beiHun-
dekehle Ende Mai z. h.
Pratellus L., g. von Ende Mai.
Dumetellus Hb., g. vom Juni an.
Hortuellus Hb., h. desgl.
Chrysonuchellus Se., h. von Ende Mai.
Falsellus SV., s.
Verellus Zk., s.
Pinellus L., oft z. h. Moabit, Grune-
wald, Finkenkrug.
Margaritellas Hb., vom Juli an z.h.
in Kiefernwaldungen.
Fascelinellus Hb. (Kr.).
Culmellus L., h.
Inquinatellus SV., h.
Tristellus F., g.
Selasellus Hb,, s. Aug. Finkenkrug.
Luteellus SV., n. s. auf trockn. Gras-
Lithargyrellns Hb. (Kl.) [plätzen.
Perlellus Se., h. auf nassen Wiesen.
Dioryetria Z.
Abietella Zk., (Ka.)
Nephopteryx Z.
Spissicella F.
Roborella Zk.
Rhenella Zk.; Raupe Anf. Juni zw.
Blättern der Zitterpappel.
Pempelia Hb.
Sanguinella Hb., Juli Kalkberge.
Hostilis Stph. (Kl., Tffbch.)
Betulae Göze, Fkrg. s.
Subornatella Dup., Jgfnh.
Ornatella SV.
Aerobasis Z.
Consoeciella Hb., Juli von Kl. aus
Eichen gezogen.
Tumidella Zk., Juli, August Zool.
Garten, Fkrg.
Myelois Z.
Cribrum SV. (Ka.)
Nyetegretis Z.
Achatinella Hb., s.
Zophodia Hb.
Convolutella Hb., n. h.
Euzophera 2.
Terrebrella Zk., R. in Tannenzapfen.
Homeosoma Curt.
Nebulea Hb. (K].)
| Nimbella Z., Moabit.
Anerastia Hb.
‚, Lotella Hb., auf dürren Sandplätzen.
: Ephestia Gn.
Elutella Hb.
ı Interpunctella Hb.
Galleria Z.
Mellonella L.
Aphomia Hb.
Sociella L.
Melissoblaptes 2.
| Bipunetanus ÜÖurt., Moabit.
Achroea Hb.
Grisella F. (Kal.)
F. Tortrieina.
Rhacodia Hb.
Caudana F., s. (Tffnb., Kr.)
Emargana F. s.
Teras Tr.
Umbrana Hb.
Hastiana L., Spätj. um Weiden.
Mixtana Hb., März (Ka., Kr.).
Variegana SV., Aug., Sept., R. an
Apfelb. ete.
ab. Asperana, s. (Kal.)
Boscana F. (Kr.)
Literana L., s. Eichen.
v. Squamana F., öfter.
Niveana F., n. s. Birken vom Sept.
Lipsiana SV., Aug. bis Oct. Spandau,
Rufana SV., April an Heide. [Fkreg.
Schalleriana L., Sept. Jgfnh.
Comariana Z., desgl.
| Aspersana Hb., Fkrg. Aug.
Ferrugana Tr, n.h.
Quereinana Z., Juli Jgfnh.
Forskaleana L., z. h.
Holmiana L., R. an Sorbus.
Contaminana Hb., Ex. Pl. Moabit.
v. Ciliana Hb., desgl.
v. Dimidiana Froel., desgl.
4%
52
Tortrix Tr.
Piceana L., n. h., R. an Kiefer.
Podana Se., h., mitunter sehr dunkle
Xylosteana L., h. [Exempl.
Rosana L., h.
Serbiana Hb., n. h.
Semialbana, s. Fkrg.
Costana F., s. desgl.
Corylana F., z. s
Ribeana Hb., h.
Cerasana Hb., z. Ss.
Heparana SV., desgl.
Lecheana L., h.
Museculana Hb., n. s.
Unifasciana Dup., Juni an Crataegus.
Strigana Hb., n. s. Grunew.
Diversana Hb., Moabit.
Cinetana SV., Fkrg. (Kl.) |
Oxyacanthana HS., Juni ex e.
Ministrana L., h.
Conwayana F., Juli Moabit.
Bergmanniana L., h. Juni.
Loefflingiana L., z. h.
Viridana Ibn verwüstend.
Rusticana Tr., Mai Fkrg., Wuhlheide.
Retieulana Hb., Juni bis Aug. Jung-
fernh., Fkrg.
Grotiana T., desgl.
Gnomana Cl., Grunew.
Gerningana SV., desgl. s.
Favillaceana Hb., Briselang.
Seiaphila Tr.
Wahlbomiana L., z. h
v. Minorana HS.
v. Communana HS.
v. Incertana Tr.
Nubilana Hb., wenig beob.
Cheimatophila Stph.
Tortrieella Hb., n. s.
Exapate Hb.
Congelatella Cl., s.
er Tr,
Hamana L., n. h.
Zebrana Hb,, Chorin, Mitte Mai.
Schreibersiana Froel., s. Fkrg.
Cruentana Froel., Fkrg.
Straminea Hw., s. Moabit.
Dipoltella Hb., R.an Schafgarbe. (Kl.)
Hartwanniana Cl#SonSoh, Bkrg.
Baumanniana SY.
Badiana Hb. (Kal.) |
Systematisches Verzeichniss der
Kindermanniana Tr., n. s.
Ciliella Hb., Charlottenburg.
Mussehliana Tr., Thierg.
Notulana Z., Zool. Gart.
Gilvicomana Z., desgl.
Ambiguana Froel., Thierg., Frkg.
Pumilana HS.
Hybridella Hb. (Tieff.)
Carduana Z.
Posterana Z. (Kl.)
Dubitana Hb., Jgfnh.
Retinia Gn.
Duplana Hb., April, Grunew.
Pinivorana Z., Anf. Juni, Grunew.
(Hundekehle).
Turionana, das. Ende Mai.
Buoliana SV., oft verwüstend.
Resinella L., n. s.
Penthina Tr.
Profundana F., s. Fkrg.
Salicella L., h.
Semifasciana L., einmal Charlottenb.
Scriptana Hb., Forsth. Königsdamm,
HartmannianaL. [an Weidenstämm.
Corticana Hb., n. s.
Capreana Dup.
Sororculana Zett.,
Praelongana Gn.
Variegana Hb., h.
Pruniana Hb., h.
Ochroleucana Hb., Zool. G.
Dimidiana Sodoff, öfter.
Pyrolana Wk. (Kal., Kr., Simon.)
Turfosana HS., s.‘ Grunew.
Striana SV. (Kr.)
Olivana T., z. h.
Arcuella Cl., g.
Rivulana Se., g@.
Conchana Hb.
Umbrosana Z., h.
Urticana Hb., en Fkrg.
Lacunana SV.,
Cespitana Hb., Tefh, Grw.
Bipunctana T., n. h. ebendas.
Hercyniana Tr., einzeln.
Achatana F., Zool. G.
Antiquana Hb., faule Spree, R. an
Stachys. palust.
Aspis Tr.
Uddmanniana L., h.
Aphelia Stph.
Lanceolana Hb., Jgfnh.
Fkreg.
Kleinschmetterlinge um Berlin.
Eudemis Hb.
Euphorbiana Frr. (Kl.)
Lobesia Gn.
Permixtana Hb,, :s., Fkrg.
Grapholitha Tr.
Infidana Hb., Raupe n. s. in Wur-
zeln von Artemisia.
Hohenwartiana Tr., n. h. Fkrg.
Tedella Cl., h. Mai, Juni an Tannen.
Comitana SV.
Proximana HS., s. (Simon.)
Campoliliana SV., wenig beob.
Nisella Cl, n. s.
Penkleriana FR., h.
Solandriana L., s. (Kal., Kr.)
Sinuana Hb., n. h.
Sciurana HS. (Tffnb.)
Melaleucana Dup. (Tffnb.)
Sordidana Hb., z. h.
Bilunana Hw., n. s. an Birken.
Tetraquetrana Hw., h. Grwld.
Immundana FR.
Similana Hb., Jgfnh.
Suffusana Z., Jgfnh., Thierg.
Trimaculana Hw.
Tripunetana F., an Rosen.
“ Cynosbana Hw.
Cynosbana F., n. s.
Roborana Tr.
Cirsiana Z. (Kl.)
Foenella L., R.in Wurzeln von Arte-
misia.
Messingiana FR., ebenso, ab. seltener.
Citrana Hb., n. s.
Pupillana Cl., angebl. von Simon u.
Kr. gezogen.
Incana Z., h. um Artemisia.
Hypericana Hb., h.
Albersana Hb., Imal b. Charlottenb.
Nebritana Tr., R. in Schoten. (K].)
Funebrana Tr. (Kal.)
Servilleana Dup., s. (Kl.)
Corollana Hb., Imal b. Falkenhagen.
Pactolana Z., n. s. an Tannen.
Woeberiana SV. (Kal.)
Compositella F., Fkrg.
Gundiana Hb.
Perlepidana Hw., Fkrg.
Dorsana F., Grwld.
Jungiana Froel.
Carpocapsa Tr.
Pomonella L., R. h. in Kernobst.
Splendana Hb., R, h. in Eicheln.
|
93
Phthoroblastis Lad.
Argyrana Hb., n. h.
Plumbatana Z., Imal b. Potsdam.
Nimbana HS., lmal Fkrg.
Trauniana SV. (Tffnb.)
Motacillana Z., Fkrg.
Populana F. (K].)
Germmara Hb. (Kl.)
Rhediella Cl. (Kl., Tffnb.)
Tmetocera Ld.
Ocellana SV., n. s.
Steganoptycha HS.
Incarnana Hw,, h.
Dealbana Froel.
Nigromaculana Hw., z. s. Jgfnh.
Freyeriana FR.
Oppressana Tr., Thierg.
Corticana Hb., Fkrg.
Nanana Tr., z. h. an Tannen.
Ustomaculana Curt., 1 Ex. gezogen.
Vaceiniana Z., Grwld.
Fractifasciana Hw., Jgfnh.
Granitana HS., s. Thierg.
Cruciana L., bei Charlottenburg.
Trimaculana Don., h.
Minutana Hb., h.
Phoxopteryx Tr.
Mitterbacheriana SV., h.
Obtusana Hw., z. s.
Upupana Tr., in einz. Jahren n. s.
Laetana F., n. s.
Harpana Hb.
Biarcuana Stph., Thierg.
Diminutana Hw., Jgfnh., Fkrg.
Uncana Hb., ebendas.
Unguicella L., h. Grwld.
Siculana Hb., n. s.
Comptana Froel., einzeln (Kl.).
Myrtillana Tr., z. s.
Derasana Hb., h.
Diehrorampha Gn.
Petiverella L., h.
Alpinana Tr., n. s.
Plumbana Se., h.
G. Tineina.
Choreutis Hb.
Myllerana F., s. Jgfnh.
Simaethis Leach,
Pariana Cl., n. s,
94
Oxyacantbella L., h.
Fabrieiana Stph.
Talaeporia Hb.
Pseudobombycella Hb., Säcke h.
Solenobia Z.
Pineti Z., wenig beobachtet.
Triquetrella Tr., Säcke n. s.
Lypusa Z.
Maurella SV.
Diplodoma Z.
Marginepunctella Stph., s.
Xysmatodoma Z.
Melanella Hw., s.
Stelliferella Tr.
Scardia Tr.
Boleti F., n. s.
Blabophanes Z.
Ferruginella Hb., Fkrg.
Monachella Hb., mehrmals.
Rusticella Hb., desgl.
Tinea Z.
Tapetzella L., in Häusern.
Arcella F., an Erlen.
Corticella Ourt., s.
Parasitella Hb., n. s.
Picarella Ol., öfter gef.
Granella L., g.
Caprimulgella HS., einmal.
Fuseipunctella Hw., n. h.
Spretella Stt.
Pellionella L., öfter.
Lapella Hb., z. s.
Phylloporia Hein.
Bistrigella Hw., s.
Tineola HS.
Biselliella Hummel, s. g. u. schädlich.
Lampronia Stph.
Rubiella Bjerk, aus Himbeer. (Ka.,Kr.).
Incurvaria Hw.
Muscalella F., n. s.
Pectinea Hw., Grwld.
Zinckeni Z.
Capitella L., aus Johannisbeeren.
Oehlmanniella Tr., Jgfoh.
Systematisches Verzeichniss der
Nemophora Hb.
Swammerdammella L., h.
Metaxella Hb., Jgfnh.
Adela Latr.
Fibulella F., an Veronica h.
Violella Tr., n. h.
Degeerella L., z. h.
Croesella Sec., n. h.
Sulzella SV.
Viridella Se., manchmal in grolser
Anzahl um Weiden.
Cuprella Thnb., desgl.
Nemotois Hb.
Metallicus Poda, Fkrg. s.
Scabiosellus Sc.
Cupriacellus Hb., Fkrg.
Minimellus Z.
Dumeriliellus Dup., 1 Ex. Köpnick
(Ka.).
Ochsenheimeria Hb.
Taurella SV., Charlottenburg (Ka.).
Acrolepia Curt.
Assectella Z., R. an Saamen von Zwie-
Betulella HS. [beln.
Boeslerstammia Z.
Erxlebella F., Fkrg. an Linden.
Sceythropia Hb.
Crataegella L., Pichelsberge.
Hyponomenta Z.
Vigintipunctatus Retzius, R.an Sedum.
Plumbellus SV., Fkrg. z. s.
Irrorellus Hb., s. Jgfnh., Charlottenb.
Padellus L., z. h.
Variabilis Z.
Malinellus Z.
Cognagellus Hb.
Cognatella Tr.
Evonymella Sc.
Evonymellus L.
Padi Z.
Swammerdamia Hb.
Caesiella Hb., n. s.
Oxyacanthella Dup.
Pyrella Villers, n. s.
Argyresthia Hb.
Nitidella F., h.
Mendica Hw.
Glaueinella Z., s. Fkrg.
Kleinschmetterlinge um Berlin. 50
Fundella Tr., n. s.
Retinella Z., an Saalweide (Kl.).
Goedartella L., h.
Brockeella Hb., s. Fkrg.
Cedestis Z.
Gysseleniella Dup., n. h.
Oenerostoma Z.
Piniariella Z., h. an Fichten.
Plutella Schrank.
Porreetella L., öfter.
Xylostella L., g. bis October.
Cerostoma Latr.
Vittella L., z. s.
ab. Carbonella Hb., mehrmals R.
an Ahornstämmen.
Radiatella Don., n. h.
Parenthesella L., n. h.
Costella F.
Sylvella L., mehrmals Fkrg.
Lucella F., desgl.
Asperella L., z. s.
Dentella F.,n. s.
Xylostella L.
Theristis Hb.
Mueronella Se., einmal (Tffnb.).
Caudella L.
Orthotaelia Stph.
Sparganella Thnb., stellenw. h.
Dasystoma Curt.
Salicella Hb., öfter gez. (Ka., Kr.)
Chimabacche Z.
Phryganella Hb., Oct. um Eichen.
Fagella F., h.
Semioscopis Hb.
Anella Hb., s.
Avellanella Hb., mehrmals.
Epigraplia Stphs.
Steinkellneriana SV.
Psecadia Hb.
Bipunctella F., z. h.
Funerella F., mehrmals (Erlen).
Depressaria Hw.
Assimilella Tr., Spartium (Ka., Kr.).
Atomella Hb.
Arenella SV.
Laterella SV.
Ocellana F., Spree an Weiden.
Purpurea Hw., Zool. G.
Applana F. (Ka.)
Angelicella Hb., R. an Eupator. (K].)
Depressella H., R. an Daucus.
Heracliana Degeer, R. an Pastinak
Artemisiae Nick. (Kl.) [(Ka.).
Nervosa Hw., R. an Cicuta (Ka.).
Psoricoptera Sit.
Gibbosella Z., an Obstbäumen (Ka.).
Gelechia 2.
Pinguinella Tr., Grwld. in Mehrzahl.
Turpella HS.
Nigra.Hw., Zool. G., Grwld.
Muscosella Z., s.
Distinetella Z., mehrfach.
Sororeulella Hw. (Heinemann.)
Velocella Dup., z. h.
Peliella Tr. (Kl.)
Infernalis HS.
Interruptella Hb., 1 Stück.
Malvella Hb., R. n. s.
Solutella Z., n. s.
Longicornis Curt., n. S.
Diffinis Hw., mehrfach.
Sealella Se., Fkrg. an Linden- und
Birkenstämmen.
Brachmia Hein.
Mouffetella SV.
Bryotropha Hein.
Terrella Hb., h.
Umbrosella Z., s.
Lita Tr.
Artemisiella. Tr.
Atriplicella FR.
Moritzella Hb., Imal Ex.Pl. Moabit.
Maculea Hw.
Junctella Dgl.
Fischerella Tr., Raupe an Saponaria
(Kl., Kal.).
Teleia Hein.
Alburnella Z., z. h.
Fugitivella Z.
Proximella Hb., n. S.
Notatella Hb., Fkrg.
Triparella Z., Imal Jgnfh.
Luculella Hb., h.
\ Dodecella L., Juni an Fichten,
56 Systematisches Verzeichniss der
Recurvaria HS.
Leucatella Cl., öfter gez.
Nanella SV.
\ Poeeilia Hein.
Albiceps Z.
Nivea Hw.
Argyritis
Superbella Z.
Nannodia Hein.
Stipella Hb., var. Naeviferella Dup.,
Charlottenburg.
Hermannella F., bei Moabit.
Ptocheunsa Hein.
Inopella Z., dürre Plätze.
Parasia Dup.
Carlinella Stt., aus Carlina gez.
Ergatis Hein.
Brizella Tr., h.
Erieinella Dup., Jgfnh.
Anacampsis Curt.
Vorticella Se.
Taeniolella Z.
Acanthophila Hein.
Alacella Dup.
Tachyptilia Hein.
Populella Cl., h.
Brachyerossata Hein.
Cinerella Cl.
Ceratophora Hein.
Lineolella Z., Fkrg. s.
Rhinosia Tr.
Ferrugella SV., s. Tegel (Kal.).
Cladodes Hein.
Dimidiella SV., s. Moabit.
Cleodora Curt.
Striatella Hb.
Tanacetella Schrk.
Nothris Hb.
Verbascella Hb.
Sophronia Hb.
Semicostella Hb., Jgfnh., Moabit.
Parenthesella Hw.
Humerella SV., s. Moabit.
Pleurota Hb.
Biecostella Cl., Grwld., Jgfnh.
Carcina Hb.
Quercana F., h. August Fkrg.
Harpella Schrk.
Forficella Se.
Proboseidella Sulz.
Bractella L.
0ecophora Z.
Tinctella Hb., z. s.
Unitella Hb., Ex. Pl. Moabit.
Flavifrontella Hb. (Kl., Kr.)
Stipella L., Kiefernwald.
Sulphurella Hb.
Similella Hb., mehrm. im Zimmer.
Cinnamomea Z., Juli, aus Erlenstum-
pen (Ka.).
Augustella H., h. an Eichen.
Stroemella F'., s.
Luctuosella Dup., Hasenh.
Borkhausenii Z., einmal an Fichte,
Jgfoh.
Formosella F., z. h. an Baumstämmen.
Lambdella Don., an Haseln (K1.).
Schaefferella L., z. h.
Procerella SV., s., Zool. G., Fkrg.
Hypatima HS.
Binotella Thnb., s. an Lonicera (Kal.).
Mouftetella Hb.
Blastobasis 2.
Phyeidella Z., an Fichten, Moabit.
Glyphipteryx Hb.
Thrasonella Sc., Rudower Wies., Fkrg.
Equitella Sc., Jgfnh. an Sedum.
Gracilaria Z.
Alchimiella Se., z. h.
StigmatellaF.,ausWeidenblatt Jgfnh.,
Fkrg.
Falconipennella Hb., Ende Aug- Fkrg.
Populetorum Z., Novbr. Zool. G.
Elongella L., h.
Syringella F., g.
Phasianipennella Hb., Jgfnh.
Kollariella Z., April, aus Saamen von
Cytisus laburn. (Ka.)
Coriseium Z.
Brogniardellum F., R. an Eichenblät-
tern (Kl.).
Kleinschmetterlinge um Berlin.
Ornix Z.
Guttea Hw. (Ka., Kl., Kr.)
Avellanella Stt., Fkrg.
Finitimella Z., Thierg.
Anguliferella Z., R. a. Birnbaum (KI.).
Coleophora Z.
Badiipennella Dup., Moabit.
Milvipennis Z., Fkrg.
Olivacella Stt., R. bei Neustadt (Kal.).
Lutipennella Z., an Eichen, Hasenh,,
Fkrg. (Kl.)
Fuscedinella Z., Thierg.
Orbitella Z., Rudower Wiesen.
Gryphipennella Bouche, R. an Rosen.
Nigricella Stph-, R. an Fichten.
Fuscoceuprella HS., Rudower Wiesen.
Fabriciella Vill., Moabit.
Chaleogrammella Z., Imal, Moabit.
Hemerobiella Sc., Hasenh., an Cra-
taegus (Kl., Tffob.).
Anatipennella Hb., an Saalweide,
Fkrg. (Kl.).
Ibipennella Z., Juni, an Eichen, Fin-
kenkrug (Klw.).
Palliatella Zk., Juni, an Eichen, Fkrg.
Currueipennella Z., Juni, an Hainbuche
Vibieigerella Z., Juli, Jgfoh. [(Kl.).
Lixella Z., desgl.
Onosmella Brahm, an Echiumblüthe,
Thierg.
Murinipennella Dup.
u. A. nicht sicher bestimmt.
Chauliodus Tr.
Chaerophylellus Goeze.
Laverna Curt.
Rhamniella Z. (K].).
Hellerella Dup., R. in Blattknospen d.
Atra var. Haw. [Apfelbäume.
Epilobiella Roemer, Charlottenb.
Langiella Hb.
Tinagma 27.
Herrichiellum HS., Neust.-Ebersw.
Douglasia Stt.
Ocnerostomella Stt.
Asychna Stt.
Aeratella 2.
Stagmatophora HS.
Pomposella Z., Moabit-
97
Butalis Tr.
Laminella HS. u. verwandte Arten,
nicht sicher bestimmt Fkrg.
Knochella T., Jgfnh. Kanal-Damm.
Chenopodiella Hb. (Tffnb.)
Amphisbatis Z.
Incongruella Stt.
Pancalia Curt.
Leuwenhoekella L.
Endrosis Hb.
Lacteella SV.
Stathmopoda Stt.
Pedella L., stellenweise h.
Cosmopteryx Hb.
Druryella Z., Fkrg.
Batrachedra Stt.
Praeangusta Hw., Jgfnh.
Pinieolella Dup., Moabit, Jgfnh.
Antispila Hb.
Treitschkiella FR., Mai, Fkrg.
Heliozela Hb.
Serieiella Hw.
Elachista Stt.
Albifrontella Hb., Fkrg.
Poae Stt., März, R. an Schilf.
Airae Stt.
Incertella Frey, 1 Expl. Heinem, best.
Bedellella Sircom, Moabit.
Truneatella HS.
Pullicomella Z., Fkrg.
Adseitella Stt., Zool. G.
Pollinariella Z., Thierg., Jgfnh.
Dissertella HS., Fkrg.
Dispunctella Dup. (Kl.)
Argentella Cl., h.
Lithoeolletis
Roboris Z., Hasenh.
Amyotella Dup., h. Zool. G.
Hortella F., n. s.
Sylvella Hw., n. s.
Cramerella F., g.
Alniella Z., h.
Lautella Z., n. s.
Ulmifoliella Hb., aus Birkenblatt.
Viminetorum Stt.
Pomifoliella 2.
Carpinicolella Stt.
58 Systematisches Verzeichniss d.
Junoniella Z.
Quereifoliella Z., h.
Betulae Z. s.
Froelichiella Z.
Stettinensis Nicelli.
Kleemannella F.
Schreberella F.
Agilella Z., Zool. G.
Populifoliella Tr.
Tischeria Z.
Complanella Hb., h.
Lyonetia Hb.
Clerkella L.
Phylloenistis Z.
Suffusella 2.
Cemiostoma Z.
Spartifoliella Hb., Jgfnh. bei Forst-
haus Königsdamm.
Seitella Z., aus Apfelblättern.
Buceulatrix Z.
Cidarella Z. (Kl.)
Ulmella 2.
Crataegi Z., Kriegersfelde am Kreuz-
berg (Kl.).
Boyerella Dup. (Simon, Kl.).
Frangulella Goeze, z. h.
Artemisiae HS., z. h.
Thoracella Thnb., h.
Opostega Z.
Auritella Hb., Jgfnh. a. Sumpfstellen.
Crepuseculella Z.
Neptieula Z.
Splendidissimella HS.
Argentipedella Z., Zool. G.
Angulifasciella Stt., (K1.)
Subbimaeulella Hw., Moabit.
Turbidella Z., Thierg.
Kleinschmetterlinge um Berlin.
H. Micropterygina.
Mieropteryx Hb.
Calthella L., Grunew.
Thunbergella F., Neust.-Ebersw.
Sparmannella Bose, Zool. G.
Fastuosella Z., Thierg.
Unimaeulella Zett., Zool. G.
J. Pterophorina.
Oxyptilus Z.
Pilosellae Z., Grwld.
Ericetorum Z., Fkrg.
Didactylus L., Fkrg.
Parvidactylus Hw.
Obseurus Z.
Mimaeseoptilus Wallgr.
Pelidnodactylus Stein, Fkrg., R. an
Pterodactylus L. [Saxifraga.
Fuscus Retz.
Pterophorus Wallgr.
Monodactylus L,, h.
Pterodactyla Hb.
Leioptilus Wallgr.
Scarodactylus Hb. (Kl.)
Microdactylus Hb., Thierg., Fkrg.
Aciptilia Hb.
Tetradactyla L., h.
Pentadactyla L., h.
Paludum Z., Grwld.
K. Aluecitina.
Alueita Z.
Polydactyla Hb., Thierg.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIIl. 1879. Heft I.]
Ueber einige im Stein-Weise’schen Cataloge
nachzutragenden Cicindelen.
Cicindela campestris v. connata Heer, welche von Suff-
rian bei Siegen mehrfach gefangen, nach Schaum hauptsächlich im
Caucasus einheimisch ist, müfste statt mit H. mit der Vaterlands-
angabe G. H. ©. zu versehen sein.
Im Gemminger-Harold’schen Catalog ist eine confluens Dietr.
Cat. 1856 (wofür 65 zu setzen) pag. 1 aufgeführt, während dort
allein connata Heer erwähnt wird, eine confluens nicht.
Cic. riparia var. orthogona (Bremi) Dietr. Verzeichn. der
Schweizer Käfer 1865. p. 1 von Schneit ist nicht aufgeführt; der
Käfer fehlt in Steiermark kaum; er soll „kleiner als riparia sein,
die Mittelbinde schmal, gerade, etwas schief nach vorn gerichtet,
am Ende mit einem spitzen Häckchen nach hinten,.
Cic. campestris var. pontica Stev. („Russia* im Catalog
Gemm.-Har.) ist nicht aufgeführt.
Cic. lacteola Pall. (typ. Form) erhielt ich von Astrachan;
wo ist aber die Schrenkit Gebl. aus der Kirgisen-Steppe als euro-
päisch nachgewiesen ?
Cic. scripta Men. von Kurusch ist nachzutragen.
Von Cic. trisignata existirt eine prächtige, auch von Fair-
maire Faune entom. Fr. I. p. 4 erwähnte Varietät mit weilslichen
Flügeldecken, dieselbe ist in einer fast unbekannten Aufzählung
der Käfer von Le Teste (Actes de la Soc. Lineenne de Bordeaux,
tome XX. 1854 ou 1855 livr. I.) von Dr. Souverbie als subsu-
turalis beschrieben.
Cic. maritima Dej. ist, so viel ich weils, von sehr verschie-
denen Seiten als eine der Meeresküste eigenthümliche Art ange-
sprochen worden, so dafs es wohl jedenfalls angezeigt ist, dieselbe
nicht mehr als Varietät der Ahybrida L., sondern als eigene Art auf-
zuführen.
G. Kraataz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1.]
Ueber die Varietäten des Cychrus rostratus Linne.
Im Gemminger-Harold’schen Cataloge sind nicht weniger als
neun, im Stein-Weise’schen Cataloge fünf Varietäten des weit ver-
breiteten C. rostratus verzeichnet. Hätten die genannten Autoren
Schaum’s Ins. Deutschl. I. p. 187 verglichen, so würden sie gefun-
den haben, dafs derselbe den C. torulosus Fischer und prymnaeus
Fisch. aus Volhynien mit seiner var. b. des C. rostratus verbindet.
Diese Vereinigung ist wahrscheinlich richtig und jedenfalls so lange
als solche anzunehmen, als sie nieht von anderer Seite angefoch-
ten ist.
Da nun aber von den zur var. b. gezogenen Formen jeden-
falls der Linne’sche rostratus nicht irgendwie scharf getrennt wer-
den kann, so sind also die genannten beiden Fischer’schen Arten
Synonyme des letzteren und in einem Hand-Cataloge überhaupt
kaum zu citiren nothwendig, da sie einen unnützen Ballast bilden;
den Schaum wohlweise vermieden hatte.
Auf die im Stein-Weise’schen Cataloge weiter angeführte var.
rostratus Gyll. wurde ich durch einen Dresdner Sammler aufmerk-
sam gemacht, der sich schwedische Cychrus hatte kommen lassen,
in der Hoffnung, dafs dies der rostratus Gyll. sein würde, und über
diesen Auskunft zu erhalten wünschte; ich vermochte dieselbe nicht
sogleich zu geben, da ich erst später bemerkte, dals dieser Käfer
in Schaum’s Ins. Deutschl. I. p. 185 ausdrücklich mit dem elon-
gatus Hoppe (Schaum’s rostratus L. var. a.) vereinigt ist.
Ich würde mir erlaubt haben diese Vereinigung anzuzweifeln,
wenn nicht auch Thomson (Scand. Col. I. p. 176) ausdrücklich
.zwei schwedische Formen des rostratus auseinander hielte, den
rostratus Gyll. (elongatus Dej. Zett.) und den rostratus Er.
Im Gemminger'schen Cataloge I. pag. 83 ist der schwedische
rostratus Gyll. nebst dem Kärnthner subcarinatus (Meg. Dej.) un-
ter angustatus Dahl !) eitirt und diese Form als eigene Varietät
hinter elongatus Hoppe (alutaceus Sturm) aufgeführt. Dejean’s Au-
torität, welcher sowohl angustatus und rostratus als alutaceus be-
reits unter elongatus vereinigt, ist dabei unbeachtet gelassen.
Schaum eitirt die drei erwähnten nomina in litt. in den Insekten
‘) Der Cat. Gemminger giebt Kärnthen als Vaterland an, der meist
zuverlässigere Cat. Dejean Ungarn.
G. Kraatz: über Varietäten des Cychrus rostratus. 61
Deutschlands überhaupt nicht. Da nach seinen Angaben und mei-
nen Erfahrungen in den steirischen und Kärnthner Alpen der elon-
gatus Hoppe hauptsächlich (wahrscheinlich allein) vorkommt, so ist
kaum daran zu zweifeln, dafs die Dejean’sche Synonymie richtig
ist, ebenso dafs auch der im Gemminger’schen Cataloge wiederum
als besondere Varietät aus Steiermark aufgeführte simplez Dahl eben-
falls zum elongatus gehört.
Diese durch ihre Gröfse und die stumpfwinkligen, stark aufge-
bogenen Hinterecken des Halsschildes ausgezeichnete Varietät kommt
auch in der Schweiz vor (von Heer bereits als Art aufgeführt, von
Dr. Stierlin an mich eingesendet), nach Schaum auch im nördlichen
Frankreich, in Dänemark und Schweden. Ich habe aber aus üie-
sen drei Lokalitäten keine Ex. in seiner Sammlnng vorgefunden,
und Verwechselung mit grolsen rostratus, oder nur theilweise, nicht
völlige Identität, ist nicht absolut ausgeschlossen; letzteres kann
um so eher der Fall sein, als Schaum Zwischenformen aus Oester-
reich, der Schweiz und Piemont erwähnt.
Ohne den elongatus als Art ansprechen zu wollen, muls ich
denselben doch als eine sehr auffallende Varietät bezeichnen. Frü-
her glaubte ich dieselbe als eine üppig entwickelte Form des ro-
stratus auffassen zu können. Ich mufs aber besonders hervorheben,
dafs ein von mir in den Ost-Pyrenäen gesammeltes Pärchen nur
die Grölse der mittleren Ex. unseres nordischen rostratus besitzt,
namentlich ist der d merklich kleiner als gröfsere rostratus und
noch dadurch ausgezeichnet, dafs auf jeder Flügeldecke drei erha-
bene Längsstreifen deutlich hervortreten, von denen nur der seit-
liche nach vorn abgekürzt ist. Auch beim Q sind die Streifen noch
viel deutlicher angedeutet als es bisweilen beim rostratus der Fall ist.
Nach Schaum käme in den Pyrenäen nur der rostratus var. b.
vor. Damit diese interessante kleine Form des elongatus weitere
Beachtung findet, möchte ich durch den Namen pyrenaeus auf die-
selbe aufmerksam machen.
Es ist auffallend, dafs Schaum so wenig wie die meisten oder
sämmtliche übrige Autoren es beachtet und bei den Beschreibungen
in Betracht gezogen hat, dafs in der Regel der Thorax des Männ-
chens viel schmaler, der des Weibchens breiter ist; auch sind des-
sen Hinterecken bei diesem mehr verrundet.
Wenn wir daher -bei Heer unter rosiratus eine rostr. var. b
angustatus Dahl finden: capite pronotoque paulo longioribus und
eine var. c. converus Meg.: pronoto latiori et magis rotundato, so
ist viel eher anzunehmen, dafs Heer die verschiedenen Geschlechter
62 G. Kraatz: über Varietäten des Cychrus rostratus.
des rostratus, als verschiedene Formen desselben vor sich gehabt
hat. Jedenfalls hat er dabei den von ihm beschriebenen angusta-
tus (Dahl) Heer mit Unrecht auf den echten angustatus Dahl
(= elongatus Hoppe) bezogen, was von den Catalogographen wohl
zu beachten ist.
Heer scheidet den echten elongatus als Art in der Beschrei-
bung scharf und treffend vom rostratus, und läfst ihn mehr in der
Ebene, den rostratus mehr in den Bergen und Alpen vorkommen.
Den Cychr. pygmaeus Chaud. zieht Schaum mit Recht zum
rostratus L., aber wohl mit Unrecht als Synonym. Er tritt nicht
nur auf dem Schneeberg bei Wien als eine eigene, kleine Rasse
auf, sondern wurde auch von Dr. Schneider (Breslau) im Riesen-
gebirge, bei Reinerz, im Gesenke in Mehrzahl gesammelt.
Der im Gemminger’schen Cataloge als eigene Varietät aufge-
führte alpinus Meg. ist wohl jedenfalls mit dem alpinus Parr. iden-
tisch, nach dem Chaudoir seinen pygmaeus beschrieben hat; ebenso
ist der im genannten Catalog ebenfalls als besondere Varietät ge-
nannte granosus Meg. wohl mit dem granosus Dahl identisch, den
Schaum zum pygmaeus zieht. Da nun im Dejean’schen Cat. ed. III.
der simpler Meg. mit dem granosus zusammen als rostratus var.
aufgeführt wird, so ist auch diese im Cat. Gemminger besonders
aufgeführte Varietät zum pygmaeus zu ziehen.
Wenn wir auch den pygmaeus im Wesentlichen nur als klei-
nen rostratus bezeichnen können !), so müssen wir denselben doch
als besondere Rasse oder Varietät aufführen, sobald sich die klei-
nen Ex. deutlich localisirt und nicht lediglich unter den gröfseren
vorfinden, was eher selten als häufig der Fall zu sein scheint.
Chaudoir glaubte in meinem Material aus Schlesien eine eigene Art
zu erkennen, und bat mich genau zu prüfen, ob sein pygmaeus
nicht eine gute Art sei.
Eine so lange Auseinandersetzung über einen der häufigsten
Käfer schien mir im Interesse der Anfänger nothwendig, welche
einer ungesichteten Zahl von 6 oder gar 10 Varietäten rathlos ge-
genüber stehen; dieselbe läfst sich einfach in drei Hauptformen
auflösen.
Uebersichtlich lassen sich die besprochenen Formen so zusam-
menstellen:
C. rostratus L. var. maj. elongatus Hoppe.
caraboides L. elongatus Heer.
coadunatus De Geer. | rostratus Gyll.
torulosus Fisch. | subcarinatus (Meg.).
prymnaeus Fisch. alutaceus (Sturm).
angustatus Heer (J?). - angustatus Dahl.
convezus (Meg.) Heer (2?) | v. min. pyrenaeus Krtz.
var. minor pygmaeus Chaud.
alpinus (Meg. Parr.)
granosus (Meg. Dahl.)
simplez (Dahl.) Ra
!) Ich erhielt denselben auch aus Macugnaga von Dr. Stierlin.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Ueber einige Varietäten des Procrustes coriaceus
von
Dr. G. Kraatz.
In Krain und Illyrien, wo bekanntlich die Carabus besonders
gut gedeihen, kommt ein Procrustes vor, dessen Weibchen meist
merklich gröfser und gestreckter als die aus dem nördlichen Deutsch-
land sind; die Männchen werden dagegen auffallend viel schmaler
als bei uns. Die Form des Halssch. variirt nach dem Geschlecht
und den Ex. sehr bedeutend, doch ist dasselbe nur ausnahmsweise
herzförmig zu nennen;»nach einem solchen weiblichen Expl. von
16 lin. Länge, „statura coriarii, sed thorace evidenter cordato“, hat
Motschulsky seinen Proc. cordicollis Bull. de Mosc. 1863. IV. p. 298
von Krain beschrieben.
Gautier des COottes läfst den Käfer in seiner Monographie
der Procrustes (in Gu&rin’s Revue Zool. 1866) ganz unbeachtet,
Gehin (Catal. Col. Car. p. 2) eitirt ihn falsch Bull. Mose. 1865.
p. 278 und. stellt ihn hinter var. minor, während sein bester Platz
jedenfalls hinter coriaceus ist.
Nach einem schmalen Pärchen derselben Rasse von Idria (J
13 lin., 2 14! lin.) hat Motschulsky (Etud. Ent. 1859. p. 123) sei-
nen Procr. angusticollis beschrieben, dessen g' ein schmaleres Hals-
schild zeigt als das Weibchen.
Der cordicollis Motsch. ist am Besten als @ var. des angusti-
collis zu eitiren, welcher in der Grölse sehr variabel ist.
Ich besitze auch ein Ex. des angusticollis aus Dalmatien, wel-
ches merklich grölser als coriaceus ist.
Procr. rugosus !) aus Dalmatien (= graecus Dej.) ist kleiner,
flacher, anders sculpirt etc.
ı) Da der Procr. rugosus bereits 1826 im zweiten Bande von
Dejean’s Spec. Gen. beschrieben ist und der graecus erst im fünf-
ten Bande, so ist die Citirmethode des Catalog Gemminger - Ha-
rold, welcher den rugosus als Varietät des graecus aufführt, nicht
die richtige; aufserdem ist es auch natürlicher die Varietäten vom
dalmatinischen rugosus zum graecus und dessen türkischen Abän-
derungen zu verfolgen.
64 G. Kraatz: über einige Var. d. Proc. coriaceus.
Procr. coriaceus var. nov. mminutus.
Im Plisevica - Gebirge kommt eine kleinere Form des Procr.
coriaceus vor, deren d oft nur 13 lin. lang sind, während z. B.
Schaum dem coriaceus eine Länge von 15—18 lin. giebt. Eine
solche var. minor zu constatiren, ist um so wichtiger, als man
mehrfach versucht gewesen ist, ungarische Formen, welche kleiner
und anders sculpirt als coriaceus sind, als Local-Varietäten desselben
anzusprechen. Hier haben wir es nun mit einem kleineren coria-
ceus zu thun, dessen Sculptur im Wesentlichen mit der der Stamm-
art übereinstimmend zu nennen ist, da natürlich auch hier kleine
Unterschiede der Ex. untereinander zu finden sind.
Die grölseren Weibchen sind 144 lin. lang; die Breite schwankt
von 5 lin. (d) bis zu 6 lin. (2).
Procr. ezcavatus Charpentier.
Diese Art wird von Schaum (Naturgesch. d. Ins. Deutschl. 1.
p. 175) mit dem dalmatinischen rugosus zusammengezogen und die
Vaterlandsangabe Pyrenäen für irrthümlich erklärt. Ich besitze
sehr kleine, schmale französische coriaceus, welche es für mich sehr
wahrscheinlich erscheinen lassen, dafs Charpentier ähnliche Stücke
aus den Pyrenäen, die gewils dem rugosus ähnlich werden, als
excavatus beschrieben hat. Die französischen Collegen werden zu
entscheiden haben, ob ezcavatus nicht doch als coriaceus var. mi-
nima aufzufassen ist.
Der Umstand, dafs gleichzeitig mit dem ezcavatus eine (i-
cindela montana und der bekannte Car. fulgens aus den Pyrenäen
beschrieben wird, läfst kaum einen Zweifel an der Richtigkeit der
Charpentierschen Vaterlandsangabe zu; werden also überhaupt nur
sehr kleine Procr. coriaceus („Car. glabratum magnitudine paullo
superantes“) in den Pyrenäen aufgefunden, so wäre die Richtigkeit
meiner Deutung bewiesen; jedenfalls hat der ezcavatus Charp. in
“den Catalogen französischer Käfer zu figuriren.
[Deuzsche Entomologische Zeitschrift. XXIH. 1879. Heft I.|
Ueber die Verwandten der Bockkäfer-Arten
Pachyta interrogationis L. und variabilis Gebl.
von
Dr. G. Kraatz.
(Hierzu Abbildungen auf Tafel 1.)
H. v. Solsky hat die sibirischen Varietäten der P. interrogatio-
nis und variabilis Gebl. einer ausführlichen Besprechung unterzo-
gen (Hor. Ross. VII. p. 394—394) und die Unterschiede hervorge-
hoben, welche die Ex. von verschiedenen Localitäten, z. B. Kultuk,
Irkutsk von den nordeuropäischen, namentlich auch Petersburger
Stücken, unterscheiden.
Später giebt Blessig (Hor. IX. pag. 239 und 240) eine Auf-
zählung der hauptsächlichsten Variäteten, „da die reiche Ausbeute
dieser Art am obern und mittlern Amur bis zur Ussuri-Mündung,
und namentlich am Baikal und in Daurien, die mannigfaltigsten
Abänderungen in der Zeichnung aufzuweisen hat und so manche
dieser Farbenvarietäten unter einem besonderen Namen unterschie-
den sind“. |
In der Note 1 a. a. OÖ. beschreibt Blessig Expl. einer kleinen
Var. der punctata, „die sich durch sehr eigenthümliche Farbenver-
theilung auszeichnen“.
Es ist auffallend, dafs diese eigenthümliche Farbenvertheilung
und das vorliegende reiche Material Herrn Blessig so wenig wie
H.v. Solsky auf den Gedanken gebracht haben, dafs sie es mit
verschiedenen, der interrogationis ähnlichen Arten zu thun haben
könnten. Obwohl mir kein besonders reiches Material vorliegt,
glaube ich denselben hinreichend begründen zu können und aulser
der interrogationis zwei andere sibirische Arten unterscheiden zu
müssen, deren Stammformen eigenthümlich gezeichnet sind, so dafs
die correspondirenden Varietäten einer jeden zwar einander ähn-
lich sind, aber doch gewisse charakteristische Merkmale in der re-
lativen Lage und Grölse der Flecke und Binden nicht einbülsen.
1. Pachyta interrogationis L.
Da sich auch in Europa an verschiedenen Orten verschiedene
Formen der interrogationis unterscheiden lassen, welche bisher kaum
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 8
66 G. Kraatz: über die
hinlängliche Beachtung gefunden haben, so ist wohl vor allen Din-
gen die Frage zu beantworten, welches die eigentliche, typische
interrogationis Linne ist. Der Catalog Gemmirger-Harold giebt
in erster Reihe als Vaterland der inferrogationis Germania an,
Linn selbst (ed. X. p. 398) Europa. Da nun deutsche Stücke in
den Sammlungen sehr sparsam vertreten sind, so ist wohl die nor-
dische, schwedisch-lappländische Form als die Linne’sche interro-
gationis zu betrachten.
Die meisten europäischen Exemplare in den deutschen Samm-
lungen stammen aus Lappland und vom Monte Rosa. Obwohl mir
von beiden Localitäten kein reiches Material vorliegt, will ich ei-
nige Bemerkungen über die Eigenthümlichkeiten der Zeichnung der
Sehweizer Exemplare nieht unterdrücken, welche namentlich bei
der Varietät hervortreten, welche von Mulsant aufgeführt wird als
la. Pachyta curvilineata Muls. et var. bimaculata Muls.
Longie. ed. I. p. 239.
Unter meinen Schweizer, wohl meist vom Mt. Rosa stammen-
den interrogationis sind diejenigen, bei denen der Fleck in der
Mitte des Aufsenrandes der Flügeldecken von einer gekrümmten
schwarzen Binde eingeschlossen ist (welehe sich hinten fast immer,
vorn nicht selten mit dem Aufsenrande verbindet), durch ein Merk-
mal ausgezeichnet, welches sie von meinen sämmtlichen sibirischen
ähnlichen Formen und Arten, sowie namentlich auch von den ähn-
lich gezeichneten lappländischen interrogationis unterscheidet,
welches aber bisher unbeachtet geblieben ist; dasselbe besteht darin,
dafs die Spitze der Flügeldecken ganz schwarz ist, während bei
den übrigen interrogationis der Nathsaum bis zur Spitze gelblich
bleibt.
Es ist auffallend, dafs diese ganz schwarze Spitze bei den er-
wähnten Stücken auftritt, welche im Uebrigen viel gelb zeigen;
während bei fast ganz schwarzen interrogationis, bei denen nur ein
schmaler Nahtsaum und einige Flecke am Aufsenrande gelblich
bleiben, der gelbe Nabtsaum sich sogar bis zur Aufsenecke der
Flägeldecken deutlich herumzieht.
Es ist kaum einem Zweifel unterworfen, dafs auf diese Form
die curvilineata Muls. loc. eit. zu beziehen ist, welche nach Stierlin
(Faun. Col. Helv. p. 307) häufiger in den östlichen Alpen ist, also
auch bestimmten Localitäten eigen ist.
Von meinen 4 Ex. stammen drei aus der Schweiz, eins von
Embrun.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 67
Von den schwarzen interrogationis sind als unmittelbare Va-
rietät der curvilineata die typischen ebenina Muls. (loe. cit. p. 240)
zu betrachten, d. h. die Stücke mit „elytres entiörement noires“.
Ein solches wurde mit meiner curvilineata von Embrun eingesendet.
Meine drei interrogationis var. bimaculata Muls. (Flügeldecken
schwarz, mit drei gelben Flecken am Aufsenrande) gehören sämmt-
lich als Var. zur curvilineata; dagegen sind die marginella Fabr.
— interrogationis var. D. Mulsant (bimaculata mit gelber Naht)
sämmtlich zur typischen interrogationis gehörig. —
Ich bin weit entfernt die currilineata als eigene Art anzuspre-
chen, wollte indessen auf das Charakteristische in ihrer Zeichnung
aufmerksam machen und zu weiteren Untersuchungen über ihre
geographische Verbreitung anregen. Stierlin nennt die ebenina sehr
selten, die bimaculata überall häufig; sollten Stücke mit schwar-
zer Naht wirklich so häufig sein, oder falst Stierlin dunklere mar-
ginella auch als bimaculata auf?
2. Pachyta punctata Falderm.
(Bull. Mosc. 1833. p. 67), Solsky (Hor. ross. VII. p. 395).
Unter den von Christoph gesammelten interrogationis-ähnlichen
Pachyten lassen sich eine grölsere und eine merklich kleinere Form
scharf unterscheiden; erstere ist beiIrkutsk gesammelt, der Fund-
ort der letzteren mir unbekannt geblieben. Uebereinstimmend mit
v. Solsky’s Angaben wiegt das Schwarz bei den Stücken von Ir-
kutsk vor und die Stücke mit gelben Flügeldecken und 5 schwar-
zen Punkten (punctata Fald.) sind nur selten, höchst einzeln solche
mit 4 Punkten (punct. Fald. var. 5); mit nur 2 schwarzen Punk-
ten (punct. Fald. var. 7) ist mir keins vorgekommen.
Fast alle Solsky’schen Ex. gehörten, wie er angiebt, der in-
terrogationis var. d. Gyll. an („vitta media cum macula seutellari
et lateribus connexa“), indessen „persiste la suture tres longtemps
plus ou moins largement jaune“; aulser diesen Stücken fanden sich
die schwarzen Varietäten (e und f bei Gyll.), aber nur wenige Ex.
der Stammform (Gyll. var. a. elytris flavis, singulo vitta dorsali
difformi ete.). —
Aus allen diesen Angaben geht hervor, dals H. v. Solsky die-
selbe Form vorliegt wie mir, aber — ich glaube dieselbe als eine
von der inferrogationes verschiedene Art ansprechen zu müssen,
und habe über meine Ex. Folgendes zu bemerken.
Von denjenigen Stücken der punctata, welche etwa interroga-
tionis Gyll. var. a. entsprechen würden, zeigt keine einzige die
5:
68 G. Kraatz: über die
typische Zeichnung; meiner lappländischen interrogationis Gyll. var. a,
sondern die gelbe Nahtbinde ist etwa in der Mitte der Flügeldecken
jederseite eckig erweitert, so dals niemals eine regelmäflsige x- artige
schwarze Zeichnung vorhanden ist, sondern an der Naht eine kreuz-
artige gelbe Zeichnung auftritt, nach welcher ich diese Varietät erw-
cifera benenne.
Fliefsen nun die schwarzen Zeichnungen zusammen und dehnt
sich das Schwarz zwischen den mittleren Flecken weiter aus, so
bleibt allerdings an der Naht nur eine schmale, gelbe Binde übrig,
welche indessen in der Mitte meist noch eine schwache Erweiterung
zeigt; ebenso bleibt am Aufsenrande nur ein schmaler gelber Saum
übrig. Gleichzeitig bleibt etwa das letzte Fünftheil der Flügeld.
gelb; in diesem gelben Felde steht ein rundlicher schwarzer Punkt
nahe dem Aufsenrande, aber ziemlich weit von der Spitze entfernt,
so dafs diese selbst stets deutlich gelb bleibt. Ich nenne diese Va-
rietät bzoculata; bei derselben kann entweder nur ein grolser drei-
eckiger Scutellarfleck schwarz sein (so dafs sich die gelbe Naht-
binde nach aufsen zur Schulter hinzieht), oder die schwarze Fär-
bung läfst nur einen gelben Schulterfleck frei.
Es kommen aber jedenfalls auch bioculata vor, bei denen der
Seutellarfleek schmal bleibt und sich nicht dreieckig erweitert.
Nimmt das Schwarz noch mehr überhand, so verbindet es sich
auch mit den hinteren Flecken; indessen erweitert sich die gelbe
Zeichnung vor der Spitze in der Regel ein wenig; die Spitze selbst
bleibt gelb, während sie schou bei önterrogationis mit normaler
Binde schwarz werden kann (curvilineata Muls.).
Bei einer sehr seltenen Varietät sind die Mittelflecke zu ei-
ner schwarzen plaga, wie bei der bioculata, vereint, aber die Au-
genflecke vor der Spitze fehlen ganz, so dafs der ganz letzte Fünf-
theil der Flügeldecken gelb bleibt.
Ueberwiegt das Gelb in der Zeichnung, so können die schwar-
zen Flecke bald kleiner (punctata Fald. Solsky), bald gröfser sein;
letztere Stücke beschreibt v. Solsky (p. 397) als eine variete a part
und glaubt, dafs auf sie die 12-maculata Eabr. zu beziehen sei;
Fabrieius giebt über die Gröfse der Flecke gar nichts an, wohl
aber als Vaterland Sibirien (Pallas); da nun aber Pallas im süd-
westlichen Sibirien gesammelt hat, wo die echte interrogationis vor-
kommt (sie wurde am Altai von Kindermann gefunden), so müssen
wir annehmen, dafs die 12-punctata eine Var. der interrogationis
ist, wie es vor Mannerheim auch allgemein geschah.
Die hauptsächlichsten Varietäten sind hiernach:
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 69
P. punctata Falderm. patria Sibiria.
a. maculis 6 minoribus: punciata Fald. - Irkutsk.
b. mac. 6 majoribus: 12-maculata Solsky - Monsgol.
c. mac. 3 vel 4 conjunctis, discoidali et apicalı liberis:
cruciata Krtz. Irkutsk.
d. mac. 5 conjunctis, apicali hbera: bioculata Krtz. Irk.
Die von Solsky erwähnte interessante Varietät, bei der die
Schienen bis über die Hälfte und die Fühlerglieder 3, 4, 5 mit Aus-
nahme der Spitze gelblich sind, erhielt ich nur in einem Stücke.
Der durchgreifende Unterschied zwischen der punctata und in-
terrogationis besteht darin, dafs bei ihnen die ursprüngliche Zahl
und Lage der schwarzen Flecke zwar ziemlich dieselbe ist (der
Basalfleck steht bei der punctata weiter von der Basis, der Apical-
fleck weiter von der Spitze und dem Aulsenrande entfernt), aber
dals die Flecke, wenn sie gröfser werden, sich verschiedenartig ent-
wickeln, so dafs ganz verschiedene Varietäten-Reihen gebildet wer-
den; so bleibt z. B. die Schulter bei den schwarzen punctata stets
gelb, bei den interrogationis nie; bei letzterer verlängern sich die
Discoidal-Flecke, ohne viel breiter zu werden, und vereinigen sich
zu einer gleichbreiten Discoidalbinde; bei der punctata vergrölsern
sie sich so lange, bis sie sich vereinigen, doch bedingt ihre rund-
liche Gestalt, dafs die Vereinigungsstelle an der Naht durch wei-
tere Ausdehnung des Gelb markirt bleibt, wodurch die kreuzför-
mige Zeichnung in der Mitte entsteht. Die punctata wird durch-
schnittlich etwas, bisweilen merklich gröfser als die interrogationis,
namentlich bei Irkutsk.
Eine andere, der interrogationis und punctata ähnliche, klei-
nere Art ist:
3. Pachyta amurensis.
P. interrogationi minor et brevior, elytris pallide flavis (hume-
ris, sutura apiceque semper)
a) maculis 6 nigris notatıs;
b) discoidahibus suturam versus dilatatis, confluentibus, macula
scutellari hbera, interdum
e) cum discoidalibus conjuncta, macula apicali libera, interdum
d) cum discoidalibus conjuncta.
var. Tibüs bası testaceıs.
Von Christoph am Amur gesammelt.
Die hellen sechsfleckigen Stücke sind der punctata ähnlich, nur
viel kleiner, die schwarzen Discoidal-Flecke selten so grofs wie bei
dieser, aber viel kräftiger, namentlich breiter als bei der interro-
70 5 G. Kraatz: über die
gationis; bilden sie ihrerseits eine Binde, wie es die interrogationis
thut, so ist diese viel kürzer x-förmig, an den Enden kräf-
tiger, in der Mitte dagegen schmäler, so dals der Fleck in der
Mitte des Aufsenrandes in einem fast dreieckigen gelben Felde
steht, und erst dann mit der Binde verschmilzt, wenn der ganze
Diseus schwarz ist, während er bei der pwunctata meist, bei der in-
terrogationis nicht selten sich mit der Discoidalbinde vereinigt; bei
der letzteren Art steht der mittlere Aufsenrand-Fleck in einem
länglichen Oval, bei der 12-maculata ist er fast immer mit den
Discoidal-Flecken verbunden, die bei derselben keine regelmälsige
Binde bilden. Nimmt die schwarze Färbung noch mehr überhand,
so verbindet sich zunächst der Seutellarfleck, dann auch der Api-
calfleck mit dem schwarzen Discus und es bleiben zuletzt nur ein
Schulterfleck, ein schmaler Nahtsaum und die Spitze, diese aber
sehr deutlich gelb, meist auch ein kleiner eckiger Nahtfleck vor
derselben.
Bei dieser Art zeigen fast sämmtliche Ex. der hellgefärbten
Form mit 6 schwarzen Flecken die Schienen bis zur Mitte gelb.
Wo Christoph diese Art gesammelt, ist mir unbekannt; sie
kommt bei dem Dorfe Nikolskoye und dem Posten Rasdolny am
Suyfun (Anfang Mai und Anfang Juni) und bei Albazin am Amur
(Juni) vor, denn ohne Zweifel gehören zu ihr die von H. Puzilo
gesammelten, von H. Blessig (Hor. Soc. Ent. IX. p. 239) bespro-
chenen „sehr zierlichen Varietäten der interrogationis“; von diesen
„auffallend kleinen, nur 5—9 mill. messenden Ex. der punctata
Fald., die sich durch sehr eigenthümliche Farben-Vertheilung aus-
zeichnen“, werden drei Var. aufgezählt; var. & ist — unserer var. b.
Blessig’s var. ß „die zwei vorderen Randflecken fliesen mit
den beiden Discoidalflecken in eine grolse, schwarze Makel, die
durch einen schmalen gelblichen Saum vom Aufsenrande und von
der Naht getrennt ist und die Basis sowie die Spitze in breiterer
Ausdehnung gelb läfst! Scutellarfleck und der hinterste vor der
Spitze sind vorhanden“ besitze ich nicht; sie würde sich von var. e,
durch gelbe Basis der Flügeld. unterscheiden.
Blessig’s var. y „das ganze Mittelfeld jeder Decke schwarz,
mit einem schmalen gelben Saume umrandet“, stimmt ziemlich mit
meiner var. d. überein.
Motschulsky’s Evodinus Manneiheimiüi (Fald.) in Schrenck’s Rei-
sen am Amur Col. p. 148: „elytris maculis 3 lateralibus apiceque
lunula suturali testaceis“, welche Maack sammelte, wird von Blessig
gar nicht erwähnt, von v. Solsky (Hor. VII. p. 401) als var. der
Bockkäfer Ost-Sibiriens. m!
variabilis Gyllenh. angesprochen; der Käfer hat aber nur 44 lin.
Länge und ist wahrscheinlich nach einem dunkeln Ex. der amur.
beschrieben, muthmafßslich nicht genügend, da von einer gelben Schul-
ter nicht die Rede ist, die bei meiner Art nie fehlt.
4. Pachyta Solskyi nov. spec.
Magnitudo et statura fere P. interrogationis, elytris paullo lon-
gioribus, maculis parva subhumerali et 3 parvis lateralibus, majori
obligua humerali et 2 oblongis suturalibus testaceis, his pone me-
dium, sutura ipsa nigra. — Long. 5 lin.
Während bei den bisher besprochenen Arten die Naht meist
gelb bleibt, wenn auch die schwarze Färbung fast die ganzen Flü-
geldeeken einnimmt, so zeigt die Solskyi eine schwarze Naht, wie
die meisten bunten Varietäten der variabilis; aber auch bei den
hellsten der letzteren mit schmalen schwarzen Makeln, die die Naht
kaum erreichen, bleibt die Naht schwarzbraun gesäumt. Aus die-
sem Grunde ist sie sehr leicht von der interrogationis zu unter-
scheiden.
Ich besitze von der Solsky? nur zwei Stücke vom Baikal-See
durch die Güte des H. Hofrath v. Solsky, der mir dieselben als
scapularis Mannh. mittheilte. Dieselben sind schlanken interroga-
tionis in der Gestalt recht ähnlich, die Flügeldecken verhältnils-
mälsig noch länger, die Fühler etwas länger und kräftiger, nach
der Spitze zu bräunlich. Die Flügeldecken sind schwarz mit blals-
gelben Flecken, von denen der grölste ein Schrägfleck ist, der sich
von der Schulter schräg abwärts zieht, ohne die Naht zu erreichen;
demnächst fallen zwei längliche Flecke neben der breiten schwar-
zen Naht ins Auge, von denen der eine etwas vor der Mitte be-
ginnt, der andere, längere ein Stück hinter derselben. Am Aulsen-
rande liegen 4 durch den gelben Aufsenrand mit einander ver-
bundene gelbe Fleckchen; einer an der Schulterecke, einer höher
als der mittlere Nahtfleck, der 2te hinter demselben, der 3te neben
dem hinteren Nahtfleck; von diesen letzten dreien verbreitet sich
der obere nach der Naht zu, während die beiden unteren sich ge-
gen dieselbe zuspitzen.
Ueber die Varietäten vermag ich nichts anzugeben, weil ich
nur 2 Expl. besitze. Obwohl es unter diesen Umständen doppelt
schwer ist, ein Urtheil über eine Art zu fällen, deren Verwandte
notorisch sehr variabel sind, so kann ich mich nicht entschliefsen
in meiner Solskyi die scapularis Mannh. zu erkennen, welche v. 8.
(Hor. VII. p. 401) für eine Varietät der variabilis erklärt, während
72 G. Kraatz: über die
Mannerheim sie dieser ausdrücklich (Bull. Mosc. 1849. I. p. 245)
gegenübergestellt hatte. Meine Haupteinwände sind:
1) Mannerheim hatte bei seiner Beschreibung einen viel gröfse-
ren Käfer vor sich, denn während meine Solskyi höchstens
8 lin. milst, giebt Mannerheim seiner scapularıs 64 — 74 lin.
2) Der Total-Eindruck des Käfers ist in Folge dessen ein ganz
anderer; trotz sehr verschiedener Zeichnung glaubt man eher
einen Verwandten der interrogationis als der variabilis vor
sich zu haben.
Dafs v. Solsky in der Nichtbeachtung der Grölse viel zu weit
geht, beweist sich recht deutlich dadurch, dafs er auch die Manner-
heimii Motsch. (in Schrenck’s Amur - Reisen Col. p. 148 tab. IX.
fig. 26) ohne Weiteres als eine dunkle Varietät zur variabilis
zieht, obwohl sie sogar nur 44 lin. milst. Muthmalfslich ist die
Mannerheimii eine Var. der kleinen, vorher beschriebenen amurensis.
Da ich in Folge geringen Materials aus der Zeichnung eine
specifische Verschiedenheit zwischen scapularis und Solskyi weiter
nicht nachweisen kann, so muls ich mich damit begnügen, dafs
meine Solskyi, verglichen mit meinen sechs scapularis, nicht nur
kleiner, sondern verhältnifsmäfsig viel schmäler sind, so dafs gerade
die etwas kleineren scapularis reltaiv noch breiter als meine Solskyi
bleiben. Sobald man sich daran gewöhnt haben wird, nicht mehr
an eine variabihs zu glauben, gerade so wie an eine interroga-
tionis und die Gröfse in Verbindung mit der Localität mehr zu be-
achten als bisher, so wird man die Solskyt leicht erkennen und
herausbestimmen können; dafs sie sich als kleine locale Rasse her-
ausstellen sollte, scheint mir ganz unwahrscheinlich.
5. Pachyta scapularis Mannerh.
P. variabihi statura et magnitudine affinis sed in elytris multo
longior, thorace magis convexo, lateribus minus producto, nec non
pubescentia diversa, elytris
a) macula utrinque basali obliqua flavescenti-pallida,
b) nigro-fuscis, griseo-pubescentibus, tibiis basi pallidioribus,
c) maculis praeterea 3 marginalibus duabusque in disco, quarum
una in medio interdum angustata, lineolam simulante, interdum
uti e tribus lineolis composita, altera pone medium oblonge an-
trorsum acuminata, flavescenti pallidis.
Long. 62 —7% lin. — Lat. 23— 22 lin. (ex Mannerh.)
var. a von Kiachta, b von Irkutsk, e von Kiachta u. Irkutsk.
Dafs mit diesem Käfer meines Erachtens die viel kleinere
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 73
Solskyi vom Baikal-See nicht verbunden werden darf, habe ich un-
ter letzterer bereits ausgeführt. Der Auszug aus Mannerheim’s Be-
schreibung (Bull. Moscou 1849. I. pag. 245) soll eine Idee geben,
welche Grenzen Mannerheim seiner scapularis gezogen wissen will.
H. v. Solsky (Hor. VII. p. 401) zieht die scapularıs zur varia-
bilis und giebt die Unterscheidungsmerkmale seiner variabılis von
der interrogationis. So ausführlich dies scheinbar geschieht, hat er
sich doch wohl nicht recht klar gemacht, dafs der Hauptunterschied
beider Arten darin besteht, dafs die Naht der interrogationis gelb
ist und nur bei ganz dunklen Stücken auch schwarz wird, dagegen
die der variabihis schwarz, selbst bei Stücken mit vielem Gelb noch
gebräunt bleibt. Man vergilst gerade sehr leicht auf diesen Cardi-
nal-Unterschied zu achten. Wenn v. S. ausdrücklich hervorhebt:
on ne voit pas chez cette espece (variabilis) la bande longitudinale
du disque des elytres, si characteristique pour la P. interrogatio-
nis etc., so bedenkt er wohl nicht, dafs eine solche Zeichnung we-
sen der vorn breit schwarzen Naht nicht gut möglich ist; bei der-
jenigen Färbungsstufe der variabilis, die etwa der der variabılis
mit Bindenzeichnung entspricht, jenes das Schwarz der Binde mit
dem der Naht zusammenfallen.
Das typische Ex. der scapularis (ein ara schönes Weib-
chen) stammt nach Solsky’s Angaben aus der Mongolei von Popoff.
Wahrscheinlich gehört die sehr seltene P. striolata (Gebl.)
Solsky a. a. O., bei der das Schwarz der Flügeld. in mehr oder
weniger zusammenhängende oder unterbrochene Längsstreifen auf-
gelöst ist, zur scapularis, und ebenso die:
Pachyta mutabilis Motsch. (Mel. biol. Petersb. III. livr. 2. pag.
233), welche ähnlich ist, bei der aber die Spitze der Fld. in ziem-
licher Ausdehnung, Fühler, Beine und Hinterleib grofsentheils roth-
braun sind. Der Käfer von 104—19 mill. ist mir unbekannt.
Auch Pachyta comosa Mannerh., die von v. Solsky p. 400 be-
schrieben, mithin in Catalogen, wie der Gemminger-Harold’sche,
nicht mehr als comosa Mannh. in litt. aufzuführen ist, gehört wahr-
scheinlich zu dieser Art, doch könnte auch eine ähnliche Form bei
der typischen variabilis vorkommen. Es würden dazu in der Haupt-
sache solche Ex. zu rechnen sein, bei denen die schwarze Schulter-
binde nicht die Naht erreicht, sondern sich mit dem Seitenrandfleck
verbindet; diese Form steht jedenfalls der ?. variabilis var. c sehr
nahe, indem bei letzterer nur die helle macula basalis obliqua mit
der discoidali in medio zusammenzuflielsen braucht, um sie hervor-
zubringen.
74 G. Kraatz: über die
6. Pachyta variabilis Gebl.
Thorace acute tuberculato, consiricto, nigro, opaco, anlenmis
crassüusculis, elytris vix pubescentibus, nigris vel nigro-pallido-va-
riegatis, vel rufo-testaceis. — Long. 5—7+ lin. (Gebl. Bull. Mose.
1848. II. p. 415.)
a. Nigra.
b. - , antennis pedibusque rufo-testaceis.
- „.elytrorum margine rufo-testaceo.
- „.elytr. marg., ant., pedibus abdomineque rufo-test.
- , elytr. macul. aliquot pallid., ant. pedibusg. rufis aut nigr.
- . „ elytr. fascia interrupta, obliqua, antica, altera arcuata
et angulata medii, maculam nigram includente, tertiaque po-
slica, transversa, sinuata. pallidis.
g. eadem, fasciis plus minusve confluentibus.
h ,‚ f[ascüs plus minusve interruptis.
Romıo
ie
.
m:
elytr. pallidis, sutura, apice maculisgue nigris.
- pall. vel rufo-testaceis, signaturis obsoletis nigris, fuscis
vel rufescentibus, ant. pedibusgue nigris vel rufo-test.
l. eudem, elytr. totis rufo-testaceis. (Gebl. loe. eit.)
Von den beiden Hauptformen, welche v. Solsky unter seiner
variabilis unterscheidet (die anderen sind bereits besprochen und
gedeutet), scheinen ihm die zu der gröfseren (variabilis Gebl. var.
f, 8, h) gehörigen in den Ländern, die den unteren Baikal-See be-
grenzen, ganz zu fehlen; die dort vorkommenden sind meist dun-
kel, obne Bindenzeichnung, und obwohl sie sehr häufig sind, nä-
hert sich nicht ein einziges den Varietäten (f, g, h) der an-
deren Hauptform; bei dieser verbindet sich die schwarze Schulter-
und die Binde hinter der Mitte mit der Naht, so dafs der mittlere
schwarze Randfleck in einem scharf begrenzten gelben Felde steht.
Solsky vermuthet, dafs diese Form gegen Westen, also im Altai
und bei Kiakhta, häufiger ist, und kann ich dies in sofern bestäti-
gen, als ich sie unter Kindermann’schen Käfern vom Altai, wenn
auch in schlechten Ex., nach Lederer’s Tode vorfand.
„Üe sont precisement ces varietes, qui offrent parfois des in-
dividus Q de tr&s grande taille et de forme tr&s courte et tr&s car-
ree, qui se trouvent en nombre dans les anciennes collections“ be-
merkt H. v. S. sehr richtig.
Von beiden Formen hat Mannerheim jedenfalls die kräftigere
als die typische variabilis betrachtet, denn gerade bei ihr treten die
Ecken des Halsschildes am stärksten hervor und herrscht die der
scapularıs mangelnde Bindeuzeichnung vor.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 75
Meine bunten Ex. dieser grofsen, prächtigen variabilis unter-
scheiden sich von der kleineren scapularis dadurch, dafs bei ihnen
die gelbe Wurzelbinde viel weniger schräg gestellt ist als
bei meinem scapularıs, daher kommt auch bei ihr viel schwerer
eine Vereinigung mit der gelben Makel in der Mitte der Naht zu
Stande; bei vier Ex. bildet die gelbe Bogenbinde in der Mitte kei-
nen reinen Bogen, insofern das Stück an der Naht eine gelbe Li-
nie bildet; bei einem kleineren Ex. mit mehr Schwarz und weniger
Gelb ist eine wirkliche Bogenbinde vorhanden.
Die ansehnliche Form vom Altai bildet also eine ausgespro-
chene Rasse, und diese spricht Mannerheim als die eigentliche va-
riabilis Gebl. an; indessen scheinen mir beide nicht specifisch ver-
schieden zu sein; um so interessanter ist es, wenn diejenigen,
welche reiches Material besitzen, die existirenden Rassen und Arten
scharf auseinander zu halten suchen, anstatt alle mögliche Formen
durcheinander zu werfen; namentlich bleibt noch näher festzustel-
len, welche Formen zusammen vorkommen; meines Wissens stam-
men die grofsen schwarzen und rostrothen Stücke aus derselben
Quelle, wie die variabilis. Da die variabiis am Altai gerade in
der üppigsten Form auftritt, darf wohl nicht Sibir. or. als ihr Va-
terland angegeben werden (vergl. Cat. Gemminger).
Pachyta spinicornis Gebl.
Nigra, subpubescens, antennis compressis, subserralis, capite
excavato, thorace lateribus tuberculato, basi depresso, elytris latis,
nitidis, subtilissime alutaceis, strüs 3 elevatis, obsoletis. — Long.
9, lın,, lat 3 lin.
Aus der östlichen Kirgisensteppe, vom See Alacul. Nach
Gebler der variabilis verwandt, mir unbekannt.
Erklärung der hierher gehörigen Abbildungen auf Tafel 1.
Abtheilung II.
Fig. 12. Pachyta variabilis Gebl. grölste Form (Altai).
- 13. P. variabilis Gebl. kleinere Form (Sibir. oce.).
- 14. P. scapularis Mannerh. (Sibir. oce.).
- 15. P. Solskyi nov. spec. (Baikal).
- 16. P. interrogationis var. 12-maculala Fabr. (Sib. oce.)
- 17. P. interrogationis Normalform (Lappland).
- 18. P. interrogationis var. Chamouny. Flügeldecken an der
Spitze hell.
. interr. var. curvilineata Muls. (Monte Rosa).
'
N
Ss
SS)
Binde kürzer, Flügeld. an der Spitze schwarz.
. interr. v. curvil. v. bimaculata Mls. (M. Rosa).
. amurensis Kraatz var. a. (Amur).
. amurensis var. b. (Amur).
. amurensis var. c. (Amur).
. punctata Fald. var. maculis majoribus (Irkutsk).
. punctata var. cruciata Kraatz (Irkutsk).
. punctata var. bioculata Kraatz (Irkutsk).
LU
NG)
3%)
FIBETERTBRTERSESIERD
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Ueber die Bockkäfer Ost- Sıbiriens,
namentlich die von Christoph am Amur gesammelten.
Von
Dr. 6. Kraatz.
(Hierzu Tafel I.)
Nächst den von mir bereits besprechenen !) Carabus- Arten
des Amur- Landes dürften wohl die Bockkäfer das meiste In-
teresse beanspruchen, und zwar aus dem Grunde, weil der Amur
‚an ihnen besonders reich ist und dieselben bereits früher beson-
dere Beachtung gefunden haben ?). Wenn Christoph in seinen
kurzen Reisenberichten °) vom 18. und 28. Decbr. 1876 angiebt,
dals in der Insecten - Sammlung des Museums der geographischen
Gesellschaft in Irkutsk besonders die Käfer vertreten seien, und
unter ihnen hauptsächlich die Cerambyciden, Chrysomeliden und
Coceinellen, so ist dies kein Zufall, sondern einfach dadurch er-
klärlich, dafs Transbaikalien gerade an Arten aus diesen Familien
besonders reich ist. |
Nachdem die meisten deutschen Sammler aus nahe liegenden
Gründen sich mit den ostsibirischen Insecten wenig bekannt ge-
macht haben und bekannt machen konnten, weil dieselben durch
Tausch und Kauf schwer erhältlich waren, sind sie mit dem eigen-
thümlichen Charakter der Fauna wenig vertraut geworden, und da-
her wohl oft geneigt, ihn nicht richtig zu beurtheilen. Man glaubt
dort hauptsächlich exotische Formen, Melasomen, Dorcadien,
vermuthen zu müssen, und doch fehlt es an den beiden letzteren _
fast ganz, während dieselben im westlichen Sibirien weniger sel-
ten sind.
!) Siehe den vorigen Jahrg. dies. Ztschr. 1878. p. 241—253.
2) In einem gröfseren Aufsatze von C. Blessig u. v. Solsky
zur Kenntnifs der Käferfauna Südost - Sibiriens, insbesondere des
Amur-Landes. Longicornia (Horae Soc. Ent. Ross. IX. p. 161 —
260 (1872 u. 1373).
®) Nach und vom Amur (Stett. Entomol. Zeitg. XXIX. 1878.
p- 201— 219).
713 G. Kraatz: über die
Christoph’s Ausbeute, welche namentlich von Radeffka '),
„diesem Paradiese der Entomologen* und Umgegend stammt, wo
er drei Monate lang sammelte, zeigt, wenn wir von einzelnen schö-
nen Carabus und einigen auffallenden exotischen Lamellicornien ete.
absehen, ein auffallend deutsches Gepräge. In keiner anderen Fa-
milie der Coleopteren drückt sich dies aber deutlicher aus als ge-
rade bei den Bockkäfern.
Um dies unseren deutschen Sammlern, welche zum kleinsten
Theil die Horae Soc. Ent. Ross. besitzen dürften, recht deutlich
vor Augen zu führen und ihr Interesse der sibirischen Fauna mehr
als bisher zuzulenken, habe ich mich nicht begnügt eine Aufzäh-
lurfg der von Christoph gesammelten Bockkäfer zu geben, son-
dern habe eine möglichst compendiös gehaltene Zusammenstellung
sämmtlicher südost-sibirischer Bockkäfer gegeben, welche von Mot-
schulsky ?), v. Solsky ?), Blessig, Gebler aufgeführt werden. Aus
dem Nordosten war fast nichts hinzuzufügen, da unsere Kenntnisse
der dortigen Fauna noch sehr mangelhaft sind.
Durch einige vor den Namen angebrachte Zeichen *) ist so-
gleich ersichtlich, ob die Art auch in Deutschland, Europa oder
Japan vorkommt; die gesperrt gedruckten sind von Christoph ge-
sammelt, die anderen zur weiteren Information beigefügt, ebenso
wie einzelne Noten.
Bei einem Vergleiche der Bockkäfer Südost-Sibiriens mit de-
nen Südwest-Sibiriens stellt sich Folgendes heraus: Gebler zählt
in seinem Verzeichnisse der Käfer des südwestlichen Sibiriens (Bull.
Mosc. 1848. II.) 107 Arten auf, von denen über 20 von ihm neu
beschrieben werden oler als echt sibirische Käfer zu betrachten
sind; in der nachfolgenden Liste derselben sind die 10 mit T be-
zeichneten auch in Südost-Sibirien zu Hause.
') Nach dem bekannten Amur-Reisenden Staatsrath Radde
. so benannt.
2) Coleopteres de la Siberie orientale et en particulier des
rives de l’Amour par V. de Motschulsky in Dr. L. v. Schrenck’s
Reisen und Forschungen im Amur-Lande. Vol. II. Liefer. II. Co-
leopteren pag. 81—257. Taf. VI—-XI. Longicornes pag. 146—153.
No. 270—323.
3) Col&opteres de la Siberie orientale Hor. Soc. Ent. Ross. VI.
1870. p. 334—406. Cerambycidae p. 381—406. No. 1—56.
*) Vergl. die Note zu S. 83.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 79
Prionus brachypterus Gebl.
Callidium sibiricum Gebl. (brevicolle G. olim).
Olytus adspersus Gebl., neben liciatus; s. s.
Cl. altaicus Gebl., neben iber; 1 Ex.
Cl. gracilipes Fald., vom Altai.
Cl. hircus Gebl., im Altai; s. s.
T Astynomus carinulatus (Esch.) Gebl. Nach G. auch in Ost-
Sibirien.
Monohammus saltuarius (Esch.) Gebl.
7 Saperda 10-punctata Gebl., neben Seydlii.
Sap. interrupta Gebl., der scalaris verwandt.
T Sap. sulphurata Gebl., s. s. (ein Tetrops).
Oberea depressa Gebl., neben pupillata.
Ob. Iuteicollis Gebl., neben erythrocephala.
Phytoecia sibirica Gebl., neben cylindrica.
Agapanthia smaragdina Gebl., öfters um Barnaul.
Ag. trivittata Gebl., um Salair s., bei Cardui.
T Pachyta angusticollis Gebl., bei smaragdula, nach G. in Ost-
Sibirien.
T Pach. longipes Gebl.
T Pach. variabilis Gebl.
7 Leptura extensa Gebl. (= sanguinosa var.).
Lept. 4-villata Gebl. 1 Ex. vom Altai, 1 vom Ural.
T Lept. Renardii Gebl., neben cincta.
Lept. rufiventris Geb!. (? maculata Gebl.).
+ +
Aus der östlichen Kirgisen-Steppe (Ajagus, Kakarali) und in
der Songarei hat Gebler (Bull. Mosc. 1859. IV. pag. 346 u. fig.
4 neue Arten beschrieben:
Hammaticherus scapularis (Fiseh.)-p. 346. 134 lin. —
Vom Baichasch,
Toxotus tataricus p. 347. 74— 104 lin. — Vom Ajagus
(bei persicus),
Toz. minutus p. 348. 51 lin. — Ajagus (bei insitivas),
Pachyta spinicornis p. 349. 9 lin. — Alakul (bei variabiks),
von denen noch keine einzige in Südost-Sibirien aufgefunden ist.
Motschulsky zählt 1370 a. a. OÖ. etwa 50 Species auf, von
denen die S. 151 in einer Note erwähnten vier aus Daurien zum
Theil bereits als Amur-Käfer nachgewiesen sind. Solsky bringt
1870 56 Arten, Blessig 1873 deren 103.
80 G. Kraatz: über die
Von mir werden im Ganzen etwa 144 Arten aufgeführt, von
denen Christoph die Hälfte selbst aufgefunden hat, vielleicht
auch einige mehr, da gerade einzelne häufige Arten von mir über-
sehen sein könnten; unter diesen 72 waren noch einige 20 neu,
obwohl Blessig bereits 1873 beinahe ebenso viel beschrieb.
Auffallend ist die höchst geringe Anzahl der Exempl., in der
sowohl die meisten von Blessig als von mir neu aufgestellten Arten
aufgefunden wurden, ein Umstand der meines Erachtens noch die
Entdeckung vieler anderer vermuthen lälst.
Von diesen 144 südost-sibirischen Arten kommen nun gegen
funfzig in Deutschland vor, 8 in Europa mit Ausschlufs von
Deutschland und ebenso viel in Japan.
Mithin hat Südost-Sibirien mit dem fern liegenden Deutschland
etwa 6 Mal so viel Arten gemein, als mit dem verhältnilsmälsig
nahen Japan.
Da Deutschland etwa 229 Bockkäfer-Arten !) besitzt, so kommt
also fast ein Viertheil derselben in Südost-Sibirien vor.
Natürlich basiren diese obigen Angaben und Schätzungen nur
auf dem bisher bekannten Materiale, und werden nicht immer mals-
gebend bleiben, aber im Grofsen und Ganzen dürften kaum sehr
wesentliche Aenderungen eintreten. Es werden noch manche neue
Amur-Böcke entdeckt werden, aber der Charakter der Fauna darum
nicht weniger klar vor Augen liegen. Auffallend ist der Reich-
thum an Clytus- und an Grammoptera-artigen zarten Formen; von
letzteren sammelte Christoph aufser der gübbicollis Blessig fünf neue
Arten, darunter die alticollis in drei merkwürdig von einander ab-
weichenden Varietäten. |
Was die japanischen Böcke betrifft, so hat Bates in den
Annales and Magazine of Natural History XII. 1873 ?) eine Auf-
zählung von 107 Arten ?) gegeben, unter denen einige sechzig neue.
') Zu den in meinem Verzeichn. d. Käf. Deutschl. 1870 auf-
gezählten Arten treten aufser den in den Nächträgen (Aufl. 2. 1876)
genannten bereits wieder einige Phytoecien ete. hinzu.
?) Ich besitze durch die Güte des Autors nur den Separat-Ab-
druck von 39 S.
®) Von denselben ist Neocerambyz chrysothrie — Raddei Blessig,
Distenia japonica = Apheles gracilis Bl., Phymatodes albicincetus —
Call. albofasciatum Motsch., Oberea marginella = Nupserha (?) ja-
ponica Thunb.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 81
Später ') beschreibt er noch drei neue, ihm von H. Hiller in Ber-
lin mitgetheilte ’), und giebt die Totalzahl der japanischen Böcke
auf 114 an, ohne die 4 von ihm nicht genannten Arten anzufüh-
ren. Unter denselben figuriren zwar immerhin noch 6 Leptura- u.
9 Clytus-Arten, aber doch herrschen die Lamiaden vor den Ceram-
byciden ganz bedeutend vor (etwa 60 gegen 40); wir zählen 6 Mo-
nohammus, 3 Mesosa, 7 Praonetha, 4 Exocentrus, 6 Oberea. Ueber
20 japanische Lamiaden-Gattungen kommen nicht in Sibirien vor.
Während in Südost-Sibirien gegen 50 deutsche Arten vorkom-
men, finden sich in Japan deren nur vier ?), von denen auffallen-
der Weise zwei noch nicht aus den Amur-Ländern bekannt sind,
nämlich Spondylis bupr. und Gracilia.
Vier nicht - europäische Gattungen hat Japan mit den Amur-
Ländern gemein *), während in diesen über ein Dutzend vorkom-
men, die in Europa fehlen.
Hieraus scheint mir hervorzugehen, dafs die Verwandtschaft
der Amurfauna mit der von Japan jedenfalls merklich gröfser ist
als Herrn v. Solsky’s Aufzählung (Hor. ent. Ross. VII. 1870 p. 341)
von Harpalus capito Mor., Lagarus suleitarsis und nimbatus Mor.,
Platysma subovata Motsch., Cladognathus subaeneus Motsch., Prio-
nus insularis Motsch., Oedionychis? plagioderoides Motsch. vermu-
then läfst; sie dürfte noch mehr zunehmen, wenn die ausgebeute-
ten Localitäten der Küste näher liegen; die faunistische Grenze die-
ser Küstenfauna näher zu bestimmen, ist natürlich erst möglich, wenn
die Fundorte bei den einzelnen Arten genauer als bisher angege-
ben werden.
Soviel über Zahl und Verbreitung der Arten.
Namentlich bei den Bockkäfern findet sich die von Herrn
v. Solsky pag. 341 hervorgehobene „presence de formes tellement
voisines de celles de l’Europe et en m&me temps si constamment
diffirentes de celles-ci, dans des details qu’on saisit aisement, mais
!) Entomol..Monthly Magaz. XIV. No. 158. July 1877. p. 37
und 38.
2) A. a. O. ist im Vorwort irrthümlich George Lewis gesagt
und 214 statt 114.
3) Spondylis buprestoides L., Criocephalus rusticus L., Gracilia
pygmaea F. und Acanthocinus griseus Fabr.
*) Neocerambyz Bates, Apheles Blessig (Distenia Bates), Rho-
paloscelis Blessig, Pseudocalamobius Kraatz.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 6
83 G. Kraatz: über die
qu’il est m&me parfois tres diffieile de deerire, qu’on Eprouve tou-
jours le doute si l’on doit considerer ces formes comme de bonnes
especes ou bien comme de varietes locales“. So gern ich die
Aehnlichkeit zugebe, so selten muls ich indessen gestehen mich zu
befinden „en face de la question inepuisable de savoir ce que l’on
doit comprendre comme espece dans la nature et l’on se sent
plusque jamais entraine a chercher la resolution de cette question
dans les theories Darwinienses*“.
Meines Erachtens hilft auch hier in den meisten Fällen ein
mittelmälsiger specieller Fachgelehrter besser aus als der beste
Darwinianer.
Wenn v. Solsky den Acanthocinus sibiricus Motsch. dem eu-
ropäischen griseus tres voisin nennt, so ist doch in diesem Falle
kaum von einem hohen Grade der Verwandtschaft zu sprechen;
es ist eben Aehnlichkeit vorhanden, weiter Nichts! Und warum
soll denn diese in einem so ungeheuren natürlichen Fau-
nengebiet nicht auftreten? Die Aehnlichkeit des gracilipes
Fald. mit dem plebejus F. kann doch kaum noch überraschen, wenn
wir zu diesen den caucasischen nivipielus Kraatz, den latofasciatus
Motsch. vom Amur, den japanischen oppositus Chevr. stellen und
überall grofse Aehnlichkeit, aber daneben feste Unterscheidungs-
merkmale finden. Ist denn die Aehnlichkeit dieser Arten grölser
oder bedenklicher als die gewisser Platysma-, Cryobius-Arten ete.?
Saperda balsamiferae ist nicht viel merkwürdiger als die ungari-
sche quercus Charp., bekanntlich eine grolse Seltenheit. Auf die
constanten Unterschiede des sermaculatus Motsch. mache ich unter
simillimus mihri p. 91 aufmerksam,
Als ein interessantes Beispiel, welches v. Solsky anzuführen ver-
gessen hat, möchte ich Anthophylaz bicuneatus Motsch. anführen;
bei Tozotus amurensis bleibe ich selbst allerdings in Zweifel, be-
sitze aber auch durchaus kein genügendes Material weder von ihm
noch vom meridianus. Man kann ja bei einem Ex. einer Species
simillima oft weniger zweifelhaft sein, als bei 20 einer anderen.
Ueberrascht wurde ich durch das Herausfinden einiger guten Arten
unter der Pachyta interrogationis und variabilis Solsky - Blessig,
zweier der wenigen Bockkäfer-Arten, welche wirklich und schein-
bar merklich verschiedene Rassen bilden.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 83
Verzeichnils der Arten ').
I. Prionidae.
| Prionus insularis Motsch. — Vom See Khanka (v. S., Hor. VII.
pag. 381) und am Suyfun (Bl., Hor. IX. p. 164); auch in Japan
(Motsch. Et. VI. 1857. p. 36).
© Tragosoma depsarium L. — Tomsk (v. M.), Irkutsk (v. S.).
I. Cerambycidae.
o Tetropium luridum L., castaneum L. — Amur, weit verbreitet
(v. M,Bl).
o Asemum striatum L. — Ganz Sibirien (v. M., Bl.).
var.? amurense Kraatz.
var. major: subsulcatum Motsch. (Nordsib.).
Asem. punctulatum Blessig (Hor. IX. p. 182). — Durch fein punk-
tirtes, nicht gekörntes Halsschild ausgezeichnet. Von mehreren
Stellen.
Megasemum 4-costulatum nov. gen. n. sp. — 2 Ex.
o|| Criocephalus rusticus L. — (v.M., Bl.)
Neocerambyz Raddei Blessig (Hor. IX. 1872. p. 170)! Eine An-
zahl Expl. dieser Art wurde am Suyfun 1870 bei Nikolskoye ent-
deckt; sie ähnelt einem gröfseren, untersetzten, seidenschimmernden
Hammaticherus. Nach Ex. von Japan ist 1873 der Käfer von Bates
als Neoc. chrysothriz beschrieben.
1) Mit || sind diejenigen Arten bezeichnet, welche auch in Japan
vorkommen, mit f diejenigen, welche auch in Europa (exel. Deutsch-
land), mit © die, welche auch in Deutschland vorkommen.
v. 8. bedeutet nicht, dafs die Art von H. v. Solsky aufgefun-
den, sondern in den Horae Soc. Entomol. Rossie. vol. VII. od. IX.
aufgezählt ist. Dasselbe gilt von Blessig (Bl.); v. Motschulsky
(v. M.) hat bekanntlich die Käfer in Schrenck’s Amur- Reisen be-
schrieben, so dafs das v. M. bedeutet, dafs die Art daselbst aufge-
zählt ist.
Die Arten, deren Namen gesperrt sind, wurden von H. Chri-
stoph aufgefunden.
In den Noten sind Zusatz-Bemerkungen aufgenommen, die die
Uebersichtlichkeit des Verzeichnisses stören würden, Notizen über
verwandte westsibirische und japanische Arten; die Beschreibun-
gen der neuen Arten folgen am Schlufs.
6*
34 G. Kraatz: über die
Ibidomorphum 5-pustulatum Motsch. Blessig (Hor.IX.p.19).
Blessig giebt eine sehr dankenswerthe wirkliche Gattungs-Diag-
nose des äulserst zierlichen, von Motschulsky bereits abgebildeten
Käfers; Schrenck sammelte nur 1 d‘, Dr. Wulffius nur 1 2; Chri-
stoph etwa 6 Ex.
Microrkhabdium nov. gen. macilentum n. sp. — 1 Ex.
o Stenocorus (Rhagium) inquisitor L. (indagator Fabr.)
Verbreitet. (Bl.)
Tozotus meridianus var.? amurensis Krtz. — Mehrere Ex.
Tozx. meridianus var. chrysogaster Schranck (nicht Schrenck)
Blessig (Hor. IX. p. 234).
o Anthophylax Lamed L. — Weit verbreitet. (Bl.)
Anth. bicuneatus Motsch. ') (in Schrenck’s Reise p. 147).
Anth. 4-maculatus L. var. — Blessig (Hor. IX. p. 234).
Pachyta daurica Gebl. (bifasciata Ol.) — Verbreitet. Von
Christoph in Mehrzahl gesammelt.
Pachyta variabilis Gebl. — Vom Baikal bis Kidsi. (Bl.)
var. striolata Gebl. (Bl. p. 236— 258).
var. mutabilis Motsch. (ebendas.).
var. scapularis Mnnh. (ebendas.).
Die zahlreichen übrigen Varietäten hat Gebler im Bull. Mose.
1848. II. p. 415 aufgezählt.
'):Ich bin eher geneigt den dicuneatus mit Motschulsky als
eigene Art aufzufassen, als ihn zu einer var. des 4-maculatus zu
stempeln, wie Blessig. Wenn sich auch feste morphologische Un-
terschiede vorläufig oder immer nicht constatiren lassen, so bleibt
doch zu beachten, dafs nach Blessig’s eigenen Angaben beide Arten
nie zusammen vorkommen, sondern die bicuneata erst am oberen
Amur aufzutreten anfängt,
Blessig’s Angabe, die schwarze Binde der bicuneata „reicht
gewöhnlich nur wenig weiter nach hinten als bei der 4-maculata L.“,
trifft auf die ziemlich zahlreichen Stücke, die ich verglich, nicht
zu; sie erreicht im Gegentheil fast immer die Spitze und ver-
kürzt sich nur selten; Stücke wo sie ganz fehlt, besitze ich nicht,
solche wo auch vorn Flecke auftreten, drei; diese bilden aber
Schrägbinden, welche einen viel geringeren Durchmesser haben
als die grofsen rundlichen Flecke der 4-maculata. Also bei mehr
Schwarz hinten zugleich vorn weniger! Meine A-maculata sind viel
untersetzter und robuster gebaut.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 85
Pach. Solskyi nov. spec. — Baikal-See.
o Pach. interrogationis L. — Westliches Sib. (v. S., Bl.)
Pach. punctata Fald. — Amur. (v. S., Bl.)
Pach. amurensis nov. spec. — Amur. (Bl.)
Ueber diese vier Arten vergl. den vorhergegangenen Aufsatz:
Ueber Pachyta interrogationis und Verwandte.
+ Pachyta borealis Gyll.!), Solsky (Hor. VII. p. 402). — Ost-Sib.
o Acmaeops pratensis Laich. (strigilatus F., ustulatus Motsch.) mit
seinen hellen und dunklen Varietäten ist weit verbreitet (Bl.), nach
Motsch. bis Kenai, Kadjah und St. Francisco in Californien.
o Acm. marginatus Fabr. — Verbreitet aber einzeln. (Bl.)
Blessig trennt diese Art von sirigslatus; ich habe dies bereits
1868 (Berl. Ent. Ztschr. XII. p. 95) gethan; im Catal. Gemminger
ist sie nach Mulsant’s Vorgang mit pratensis vereinigt.
Acm. (Gaurotes?) ussuriensis Blessig (Hor. IX. p. 247). —
Vom Ussuri (Bl.), Christoph.
Von dieser prächtigen, metallisch grünen Art mit gelber Schen-
kelbasis fing auch Christoph einige Expl., von denen zwei etwas
kupfrige nur 9 mill. lang sind. Diese kleineren Ex. haben grofse
Aehnlichkeit mit einer breiten Donacia (bei denen die Basis der
Schenkel bisweilen auch gelblich ist) und wenig mit der Stamm-
art, weshalb ich einen besonderen Namen (donacioides) für sie
vorschlage.
o Acm. smaragdulus Fabr. — Verbreitet. (Bl.)
Acm. angusticollis Gebl. — Von Solksky und Blessig nicht auf-
geführt, nach Motsch. (Amur-Reisen Col. p. 148) bis nach Niko-
laevsk verbreitet.
o Acm. virgineus L. var. thorace rufo (aemulus Munh.). Verbreitet.
Sämmtliche Stücke gehören nach Blessig zur var. aemulus, wel-
che er nicht von der Stammart zu trennen vermag.
Acm. anthracinus Mnh. — Von Schilkinsky Sawod. (Bl.)
Acm. minutus Gebl. — Verbreitet (Bl.), auch von Christoph
in einigen Ex. gesammelt.
Judolia longipes Gebl. Solsky (Hor. VII. p. 71). — Baikal (v. S.).
o Judolia sermaculata L. Solsky loc. eit. p. 70. — Baikal.
var. dentatofasciata Motsch. Solsky 1. ce. — Irkutsk.
ı) Pachyta picta (Mnnh.) Mäklin (Bull. Mose. 1845. IV. p. 549)
„P. boreali affınis, elytris flavo-testaceis, maculisque in singulo tri-
bus nigris“ von Urpala in Daurien ist mir unbekannt; sie wird von
Blessig und Solsky nicht erwähnt.
86 G. Kraatz: über die
Ompholodera Puziloi Blessig (Hor. IX. p. 244).
Den vorhergehenden Arten habituell ähnlich, aber die Flügel-
decken bunt gezeichnet, die Mittel- und Hinterschienen gekrümmt.
1 g, 22 von Suyfun. (Bl.) Aus der Diagnose hebe ich bervor:
„Ferruginea, cap., thor. abdomineque nigris, thorace medio longi-
tudinaliter gibboso, elytris fortius punct. limbo ferrugineo, disco sin-
gulo nigro, fasciis 2 abbreviat. oblique transversis, pallidis. Long$&mill.
Oedecnema dubia Fabr. — Weit verbreitet, auch von Chri-
stoph in ziemlicher Anzahl gesammelt.
Strangalia arcuata Pz. (annularis Fabr.) — Verbreitet
(Bl.), auch von Christoph gesammelt.
o Strang. attenuata L. — Baikal, Ussuri (Bl.).
Strang. 12-guttata Fabr. — Weit verbreitet (Bl.), auch von
Christoph in Mehrzahl gesammelt. Stücke mit gelblich - brauner
Grundfarbe fand er nur wenige, einzelne bei denen der dte mit
dem 2ten Nathfleck zusammenfliefst, aber keines wo er sich auch
mit dem 4ten (Spitzen-) Fleck verbindet; dieser kann bisweilen
fehlen.
o Strang. 4-fasciata L. — Am Amur (Bl.).
o Strang. atra F. (aterrima Motsch.) — Weit verbreitet (Bl.).
o Strang. melanura L. — Baikal und Amur (Bl.).
o Strang. bifasciata Müll. (eruciata Ol.) — Nur 2 Weibchen vom
Baikal (Bl.).
o Strang. nigripes De Geer var. rufipennis Dej. — Verbreitet
(Bl.), von Christoph 1 Ex. gesammelt.
Strang. adustipennis Solsky, Blessig. — Vom Baikal- bis Kidsi-
See (Bl.).
Strang. trifasciata Fabr. (Gramm. dentatofasciata Mnh., Gramm.
parallelopipeda Motsch.). — Verbreitet; die Synonymie ist von Blessig
sicher verbürgt.
Strang. longipes Gebl. Blessig (Hor. IX. p. 253). — Vom Baikal
und im Selenga-Thale.
Strangalomorpha tenuis Blessig (Hor. ross. IX. p. 254). —
Nach einem @ von Suyfun beschrieben, 10 mill. lang, schwarz, Fühler
an der Spitze bräunlich, einer schlanken Strangalia ähnlich, Hinter-
beine sehr schlank.
o Leptura virens L. — Baikal, unt. Amur (Bl.).
o Lept. rubra L. (rubrotestacea 111.). — Am Amur (Bl.).
7 Lept. variicornis Dalm. — Verbreitet (Bl.), von Christoph
nur in wenigen Ex. gefangen.
Bockkafer Ost-Sibiriens. 87
o Lept. dubia Scop. (cincta F.). — Verbreitet, mit vielen Va-
rietäten (Bl.), auch von Christoph gesammelt.
Kopf hinter den Augen abgerundet.
Lept. Renardi Gebl. !) (Bull. Mose. 1848. I. p. 420). — Süd-
west-Sib. (Gebl.); Amur, Christoph 2 Ex.
o Lep. sanguinolenta L. — Am Amur (Bl.).
Kopf hinter den Augen eckig vorspringend (B]).
Lept. cyanea Gebl. — In Sibirien weit verbreitet (Bl.), auch
von Christoph in Mehrzahl gesammelt.
o Nivellia sanguinosa Gyll. — Weit verbreitet (Bl.). Niv.
extensa Gebl. Blessig (Hor. IX. p. 253) vom Baikal (Bl.) ist meines
Wissens nichts als eine schwarze Var. der sanguinosa; Blessig führt
sie nicht als eine solche auf, im Cat. Gemminger scheint sie aus-
gelassen.
Die Grammoptera-artigen Böcke sind am Amur reich vertreten:
Pidonia rufa n. sp. — 1 Ex.
Grammoptera similis n. sp. — 3 Ex.
Gramm. gibbicollis Blessig (Hor. IX. p. 258). — Verbreitet
(Bl.), von Christoph in Mehrzahl gesammelt.
Blessig führt diese Art als Anoplodera Muls. auf, mit welcher
Gattung der Käfer nichts zu schaffen hat; er ist der caucasischen
elegans Fald. sehr ähnlich gezeichnet, durch den stärker aufgewölb-
ten Thorax aber leicht zu unterscheiden. In viel stärkerem Grade
ist derselbe buckelig erhaben bei
Gramm. alticollis n. sp. — 1 Ex.
var. major, aliter colorata: iristicula. — 1 Ex.
var. minor, aliter colorata: malthinoides. — 1 Ex.
Gramm. debilis nov. sp. — 1 Ex.
Gramm. elegantula nov. sp. — 2 Ex.
Ich würde diese Art auf die divittis Motsch. gedeutet haben,
wenn nicht Blessig (Hor. IX. p. 256) dieselbe mit Bestimmtheit
als tabacicolor var. anspräche.
ı) Gebler’s Beschreibung seiner Lept. Renardii vom Kusneck-
Gebirge in Südwest-Sibirien trifft genau auf 2 Ex. einer Leptura
vom Amur zu, welche sich von schwarzen cincta durch „die brei-
teren, hinten nicht ausgerandeten, stärker punktirten, konvexeren
und glänzenderen Flügeldecken“ unterscheiden. Dafs die Art eine
weite geographische Verbreitung hat, geht daraus hervor, dafs ich
1 Ex. aus Lederer's Vorräthen (vom Caucasus oder Altai) besitze.
88 G. Kraatz: über die
o Gramm. tabacicolor De Geer (laevis) L. — Am unteren Amur
bei Borbi (Bl.).
var. bivittis Motsch. teste Blessig loc. eit.
var. testacea Motsch. in Schrenk’s Reisen.
o Necydalis major L. (abbreviatus Fabr., salicis Muls.) — 1 Ex.
von den Darassun’schen Mineralquellen (Bl.).
Necydalis morio n. sp. — 1 Ex.
o Molorchus minor L. (dimidiatus F.). — Am unteren Amur bei
Miatal (Bl.).
7 Aromia moschata L. var. thoracica Fisch. — 1 Ex. (Bl.)
Polyzonus fasciatus Fabr. (sibiricus Gmel. Motsch.). — (v.M., Bl.)
Rhopalopus signaticollis Solsky (Hor. IX. p. 177). — 1 g! vom
Suyfun, dem clavipes ähnlich.
o Callidium aeneum Dej. (dilatatum Pk.). — Irkutsk (v. S.).
o Callid. violaceum L. — Sibirien (v. M., Bl.).
Callid. cinnaberinum ') Blessig (Hor. IX. p. 179). — Amur, zwi-
schen Bureja und Ussuri.
„Nigrum, thoracis vitta mediana lata coleopterisque einnaberi-
nis, femoribus apice crasse clavatis. Long. 10— 12,5 mill. past in
keine der für die europäischen Callidium-Arten aufgestellten Unter-
gattungen. Vom Bureja-Geb. u. mittleren Amur (Blessig 1. c.).
| Callidium albofasciatum Motsch. (Bull. Moscou 1861. I.
p. 174). Etwas gröfser als alni, schwarzgrau, mit schmaler, weifser
Querbinde auf den Flügeldecken. Von Motschulsky nach Ex. aus
Japan beschrieben. Von Christoph 1 Ex. in den Amurgegenden
aufgefunden.
Bates scheint Motschulsky’s Beschreibung ganz übersehen zu
haben, da sein Phymatodes albicinetus Ann. and Mag. of nat. hist.
XI. 1873. Sep. p. 14 nach einem Ex. von Omura beschrieben, je-
denfalls nicht vom albofasciatum verschieden ist, welches er nicht
aufführt. Der Käfer ist dem nordamerikanischen Phymat. varius
verwandt.
| Callidium Maaki nov. sp. — 1 Ex.
Callid. alni? Blessig (Hor. IX. p. 182). — Mittl. Amur. 1 Ex.
Semanotus chlorizans Solsky (Hor. VII. p.384). 12 von Irkutsk.
Brachkyclytus singularis nov. sp. — 1 Ex.
') Callid. rufipenne Motsch. (Et. ent. IX. p. 19) von Japan ist
nur 33 — 34 lin. lang, kleiner als coriaceum, elytr. plus minusve rufis.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 39
Clytus (Plagionotus) pulcher Blessig (Hor. IX. p. 184).
In Eichenwäldern im Buraja-Gebirge, am Amur, bei Port Mai’).
Clytus (Plagionotus) Christophi n. sp. — Mehrere Ex.
Clytus (Xylotrechus) ?) altaicus Gebl. (Popovii Mannh.) ?). 1 Ex.
von Radde vom Südabhange des Sochondo gesammelt. (v. S.)
Olytus (Xylotrechus) hircus Gebl. *). — In Daurien, am Amur
auf Betula daurica (v. S.).
Mir unbekannt. Gebler’s Diagnose lautet: Niger, thorace glo-
boso, striolis 2 albis, elytris fuscis, apice obscurioribus, fasctis
2 arcuatis albis. — Long. 53 lin. Altai.
') Von dem von Christoph gesammelten Pärchen zeigt das C
einige auffällige Abweichungen in der Zeichnung. Die gelbe Binde
unmittelbar hinter der Mitte ist nur ganz fein angedeutet, die vor
der Spitze neben der Naht breiter als gewöhnlich, dann plötzlich
nur durch eine ganz feine Linie angedeutet; die Spitze ist weniger
breit gelb. Der Thorax ist länger, weniger breit, die Querlinie
sehr fein, nieht in, sondern etwas hinter der Mitte gelegen.
Blessig nennt die Fühler länger als die Flügeldecken; so sind
sie beim g'; beim ® reichen sie wenig über die Mitte derselben
hinaus.
2) Der Chevrolat’sche Name Xylotrechus ist in Klammern bei-
gefügt, weil dies das Aufsuchen der Arten in Chevrolat’s Clytides
d’Asie et d’Oceanie (Liege 1863) erleichtert; die vier bekannten und
zwei neuen japanischen Anthoboscus führt Bates in seinen Longi-
corn. Col. of Japan Sep. p. 15 u. 16 als Clytanthus auf.
®) Nach Blessig (Hor. IX. p. 187) ist Popovis wahrscheinlich
nach grofsen, schönen Ex. des älteren altaicus Gebl. (Bull. Mose.
IX. p. 342) beschrieben.
Mir sind beide, sehr seltene Formen unbekannt; Chevrolat
(Clytides d’Asie p. 61) vereinigt sie ebenfalls; sie sind elytrorum
margine antico et laterali testaceis leicht kenntlich.
*) Verwandt scheint: Cl. capricornis Gebl.: albo-hirtus, thor.
globoso, ant. pedibusque ferrugineis, thorace punclis 2, elytr. puncto,
linea antrorsum sinuata alteraque subobligua transversa, flavo. —
Long. 12 lin. Sibirien (Irtisch, Ural).
Bis jetzt nur bei Barnaul aufgefunden ist:
Clyt. adspersus Gebl.: Fuscus, testaceo-tomentosus, thorace glo-
boso, singulo elytro apice rotundato, maculis 6 testaceis. — Long.
12 lin. Dem Zciatus ähnlich, sehr selten.
90 G. Kraatz: über die
o COlytus (Xylotrechus) arietis L. (gazella Fabr.) — Zahlreich am
Baikal-See, 1 Stück am Amar (Bl.).
o Clytus (Xylotrech.) ibez Gebl. '). — Weit verbreitet (Bl.);
Christoph brachte nur 1 Ex. mit.
o Clytus (Xylotrech.) capra Germ. — Nach Motschulsky und
Blessig weit verbreitet, von Christoph in mäfsiger Anzahl ge-
sammelt ?).
Clytus (Xylotrech.) nigritulus n. sp. — Einige Ex.
| Clytus (Clythantus) diminutus Bates. — Einige Expl.
die mit einem Expl. aus Japan in der Sammlung des H. Hiller
übereinstimmen.
Clytus cuneipennis n. sp. — 1 Ex.
o Clytus liciatus L. — Daurien und Amur (v. S.).
Ciytus acutivittis n. Sp.
Clytus latofasciatus Motsch.
Wenn auch schon White (Brit. Mus. Cat. Longie. p. 282) diese
Art als Varietät des plebejus angenommen hat (mit breiterer Mit-
tel- und Axillarbinde) und Blessig (Hor. IX. p. 191) seinem Bei-
spiele folgt, so möchte ich dies doch nicht thun, da mir Ueber-
gänge fehlen, die auch H. Blessig nicht zu kennen scheint.
Nach der Abbildung und Beschreibung hat White unbedingt
Recht, den cinereus Lap. zum latifasciatus zu ziehen, da dem Du-
ponti Muls. (= Sternii ?) mihi) die breite Basalbinde der Abbildung
") Diese Art ist bei Berlin einzeln, bei Breslau in Mehrzahl
aufgefunden und steht in der Gestalt und Lage der Vorderbinde dem
arvicola am nächsten, indessen bildet die Binde an der Naht einen
sehr deutlichen, leicht stumpfen Winkel. Von diesem Winkel
zieht sich fast immer eine Binde längs der Naht bis zur
nächsten Querbinde, welche mit derselben einen rech-
ten Winkel bildet und bei den verwandten Arten (wie
z. B. Antilope) vollständig fehlt.
Blessig vergleicht den ibezr nur mit antilope, indessen hat diese
Art fast stets nach hinten sehr deutlich verschmälerte, der :dex fast
gleichbreite Flügeldecken.
?) Redtenbacher führt diesen Käfer nicht als österreichi-
schen auf; ich fand ein schönes Ex. unter den von Herrn Erber
im Sommer 1878 bei Frankenfels in Nieder-Oesterreich gesammel-
ten Käfern.
3) Der interessante Käfer ist in diesem Jahre wieder in 2 Ex.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. all
fehlt, indessen kann diese auch ganz verfehlt sein und Mulsant
Recht haben.
Clytus gracilipes Fald. !). — Nach v. Solsky weit verbrei-
tet, von Christoph nur in einigen Expl. gesammelt. Dem plebejus
ähnlich, Fühler und Beine viel länger, Mittelbinde schmaler, Vor-
derbinden vor dem Schildchen abgekürzt, also nicht mit demselben
verbunden.
Clytus simillimus Kraatz (sermaculatus ?) Motsch.) (Bull.
Moscou 1859. II. p. 494). — Weiter verbreitet nach Bl. Von Chri-
stoph wurden auch mehrere Ex. gesammelt.
Dem sulphureus Schaum Muls. (Verbasci L.) sehr nahe ver-
wandt, aber wohl specifisch von ihm unterschieden. Obwohl die
x-förmigen Binden an der Basis der Flügeldecken weiter nach
hinten gezogen sind, ist der letzte Fleck weiter von der (aufsen
schärfer zugespitzten Flügeldecke) entfernt. Sowohl er als der
vorhergehende sind nicht selten in zwei getheilt, von denen der am
Aufsenrande liegende wenig ins Auge fällt. Der Thorax ist bis-
weilen ganz gleichmälsig graugrün behaart, ohne schwarze Flecke.
Vgl. auch v. Solsky Hor. VII. p. 199 und Blessig IX. p. 53.
|| Apheles gracilis Blessig (Hor. IX. p. 170 tab. VIII. f. }.). —
Der einem kleinen grauen Hammaticherus ähnliche Käfer ist von
Blessig nach einem Ex. von Port Mai beschrieben und abgebildet;
in der Abbildung sind die Flügeldecken hinten zu schmal und der
ganzen Länge nach gestreift, was nicht der Fall ist. Christoph
brachte nur wenige Ex. mit. Der Käfer ist ein Jahr später nach
Ex. aus Japan von Bates (Ann. and Mag. of Nat. hist. XII. Sep.
p- 9) als Distenia japonica beschrieben.
von H. Stern in der Holzkammer gezogen worden, so dafs gegen-
wärtig 4 deutsche Stücke existiren.
!) Nahe verwandt ist Clyt. nivipictus n. sp. von Kisbek im
eilieischen Taurus, der von Lederer als gracilipes versendet wurde.
Er ist kräftiger gebaut als gracilipes, hat kürzere Fühler und heller
weilse Binden, von denen die hinter der Mitte an der Nath unter-
brochen ist, so dals die Flügeldecken keine BIS NN Binde,
sondern jede einen Querfleck zeigen.
?) Diese Art wird in Chevrolat’s Clytites d’Asie et d’Oceanie,
Liege 1863, meines Wissens nicht, erwähnt; da der Name 6-ma-
culatus schon längst von Donovan an einen Clytus vergeben ist,
so ändere ich den Namen in 12-maculatus um.
92 G. Kraatz. über die
f Anoplistes Halodendri Pall. cum var. ephippium Schh. (Bl.)
T Anopl. altajensis Laxm. (sellatus Germ.). — v. M., Bl.
Anopl. sanguinipennis Blessig (Hor. IX. p. 175). — 1 Ex. vom
mittleren Amur; durch schlanke Gestalt und gehöckertes Halsschild
ausgezeichnet.
III. Lamiadae.
Monohammus guttatus Blessig (Hor. IX. p. 196).
Diese zierliche, kleine, graubraune Art mit einem weifslichen
Fleck hinter der Mitte der Flügeldecken wurde von Christoph in
mehreren Ex. gesammelt.
Monohammus saltuarius Eschsch. Blessig (Hor. IX. p. 198). —
Ziemlich weit verbreitet.
Monohammus impluviatus Motsch. Bl. (Hor. IX. p. 198).
Im Haupttext erklärt Blessig nach typischen Expl. den implu-
viatus als saltuarius var.; in der Note 1 wird er dagegen von H.
v. Solsky, ebenfalls nach typ. Ex., für gute Art erklärt. Vom mitt-
leren Amur.
o Monohammus sartor Fabr. (quadrimaculatus Motsch.). —
Von Christoph nur in wenigen Stücken gefunden, obwohl im gan-
zen Gebiet verbreitet ').
T Monohammus Heinrothi Cederh., (cinerascens Motsch.). — Weit
verbreitet, aber von Christoph nicht gefunden.
o Honohammus sutor Fabr. Blessig (Hor. IX. p. 199).
Die meisten Ex. gehören zur spärlich blalsgrau behaarten Va-
rietät pelhio Germ. (Mag. d. Ent. III. p. 244). Nach Blessig sind
die Mon. Rosenmülleri Cederh. nichts als sutor; vergl. indessen über
sutor, galloprovincialis (der nach v. Solsky nicht am Amur vor-
kommt) und die beiden Cederhielm’schen Arten v. Solsky Hor. VII.
p- 388, 389.
') Blessig zieht ohne Zweifel (Hor. IX. p. 201) den quadri-
maculatus mit Recht zum sarlor. Er sagt: in der Abbildung sind
die gelblichen Flecke auf den Flügeldecken stark übertrieben;
v. Solsky fügt dagegen in einer Note 1 hinzu: „in meiner Samm-
lung ist ein Ex., bei dem die weilsen Flecke beinahe noch schärfer
ausgeprägt sind, als auf der Motsch. Abbildung“.
Die 4-maculatus sind meist @, wenn auch H. v. Solsky zwei
ungefleekte @ besitzt; ich besitze aber auch einen (nordeuropäi-
schen?) sartor S' mit 4 deutlichen Flecken, doch scheinen solche
sehr selten.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 93
o Lamia textor L. — Weiter verbreitet, von Christoph nur in
einigen Ex. gesammelt.
T Dorcadion carinatum Fabr. (2 involvens Fisch.). — Zahlreich
am Baikal, in Daurien etc,
Dorc. involvens Fisch. — Am Önon u. nördl. Amur (M.).
Dorce. humerale Gebl. — 13—22 Mill. Noch weiter nach Osten
verbreitet als carinatum (M., Bl.).
o Acanthoderes varius. — Weit verbreitet (Bl.).
o Acanthocinus aedilis L. — Ebenso (Bl.).
o Acanthocinus griseus Fabr. — 1 cd aus dem Selenga-Thale.
Acanthocinus carinulatus Gebl. (sibiricus Motsch.) ').
— Baikal, Bureja etc. (Bl.).
Liopus albivittis n. sp. — 1 Ex. von Christoph. .
Rhopaloscelis unifasciatus Blessig (Hor. IX. p. 205).
Die Gattung ist von H. Blessig sehr sorgfältig auf ein ein-
zelnes, an der Mündung des Ussuri gesammeltes Expl. begründet
worden. Der Käfer ist einem kleinen Asfynomus griseus sehr ähn-
lich, aber näher mit Stenidea verwandt. Sehr charakteristisch sind
die antennae intus eiliata. Christoph fand 2 Ex. auf.
Rhopaloscelis bifasciatus nov. sp. — Von Christoph in
einem Expl. gefangen. Dem vorigen sehr wenig ähnlich, durch
schlankere Gestalt, rothbraune Flügeldecken mit 2 Binden, einem
grölseren Seutellarfleck und einer Querreihe von (im Ganzen) vier
Punkten sehr ausgezeichnet.
o Pogonocherus fascicularis Panz. (fasciculatus De Geer). — Sehr
dunkle Ex. vom mittleren Amur (Bl.). *
Pogon. dimidiatus Blessig (Hor. IX. p. 208). — Boreja-Geb. (Bl.)
Pog. dimidiatus var.? biceristatus Kraatz. — 1 Ex. von
Christoph.
Pog. tristiculus nov. spec. — 1 Ex.
Eurycotyle Maacki Blessig (Hor. IX. p. 210). — Ussuri (Maack).
Diese von H. Blessig a. a. O. neu aufgestellte Gattung schlielst
sich an keine der europäischen an.
T Mesosa myops Dalm. — Weit verbreitet, von Christoph auch
gesammelt.
') Blessig’s Angaben lassen bei mir kaum einen Zweifel,
dafs der siböricus Motsch. zum carinulatus Gebl. zu ziehen sei. Auch
unter meinen Ex. von Christoph befinden sich auf den Flügeld. bald
ziemliche Kiellinien, bald kaum erhabene.
94 G. Kraatz: über die
Thylophorus Wulffiusi Blessig (Hor. IX. p. 213). — Eine neue,
Niphona nahe verwandte Gattung.
o Anaesthetis testacea Fabr. — Am mittleren Amur (Bl.).
Agapanthia pilicornis Fabr. (penicillata Gebl., fasciculosa
Motsch.). — Weit verbreitet (Bl.), auch von Christoph gesammelt.
Mir sind nur Ex. vorgekommen, bei denen die Fühlerglieder
vom öten an an der Wurzel hellroth waren, nie einfarbig schwarze,
die H. v. Solsky erwähnt.
|| Agap. amurensis n. sp. — Der vorigen sehr ähnlich, Füh-
lergliedwurzel grau, Flügeld. stahlblau.
o Agap. lineatocollis Donov. (Cardui Fabr.). — Am Onon
(v. M.), am Baikal-See (Bl.).
o Agap. angusticollis Gyll. — Weit verbreitet (Bl.).
Blessig zweifelt kaum, dals man diese und die vorhergehende
Art wird als Varietäten derselben Art anschen müssen; ob mit
Recht? ?
| Pseudocalamobius nov. gen. japonicus Bates. — 1 Ex.
Als Calamobius japonicus von Bates (Ann. nat. hist. XII.) nach
Expl. von Japan beschrieben; der Käfer ist als eine linienförmige
Phytoecia zu betrachten, Calamobius als ähnliche Agapanthia.
o Stenostola ferrea Schrank. — 1 Ex. (Christoph).
Tetrops sulphurata Gebl. !) (Saperda sulph. Solsky Hor.
IX. p. 223). — Kengka-See, Suyfun (v. S.).
Habituell nahe verwandt, wie auch schon Motschulsky angiebt,
ist die äufserst zierliche: '
Saperda laterimaculata Motsch. (p. 151) mit gelbgrün be-
haarten Flügeldecken und schwarzem Seitenrande, welcher sich an
drei Stellen bindenartig in die Grundfarbe hineinzieht. Der Tho-
rax hat nach Motschulsky vier grofse runde schwarze Flecke, bei
meinem, sehr wohl erhaltenen, einzigen Expl. von Christoph nur
zwei schmale Längsbinden. Motsch. erhielt sein Ex. aus Daurien.
Länge 95 Mill., Fühler länger als der Körper.
Saperda 16-punctata Motsch. (p. 151) von Daurien mit 10 sehr
kleinen, schwarzen Punkten auf matt graugrünen Flügeld. und
Sap. 12-punctata Motsch. (p. 151) bei fremulae kenne ich nicht.
') Nach dem Habitus zu urtheilen scheint mir diese äufserst
zierliche Art, von welcher Christoph nur wenige Expl. sammelte,
zur Gattung Teirops zu gehören. Blessig führt sie noch als Sa-
perda auf. Die schwarzblauen Flügeldecken zeigen jede 4 ziemlich
grolse, runde gelbe Flecke.
Bockkäfer Ost-Stbiriens. 35
o Saperda carcharias L. Solsky (Hor. VII. p. 390). — Irkutsk.
o Sap. scalaris L. — Daurien, Bureja-Geb. (Bl.).
Sämmtliche Stücke mit hellem Toment, der Var. coerulescenti-
albo-tomentosa.
o Sup. perforata Pall. (Seydlii Fröh.). — Bureja Geb. (BI.)
Sap. carinata Blessig (Hor. IX. p. 219).
Ockergelb, jede Flügeld. mit 6—5 kleinen schwarzen Flecken.
Von Christoph in Mehrzahl gesammelt.
Sap. metallescens Motsch. Blessig (Hor. IX. p. 223).
Eine prächtige, mit goldgrün glänzenden Schüppchen beklei-
dete Art. Von Christoph in mehreren Ex. gesammelt.
Sap. 8-maculata') Blessig (Hor. IX. p. 222). — Die Art
ist nach 2 Expl. vom mittleren Amur beschrieben, Christoph sam-
melte auch nur wenige Stücke. Der Käfer ist halb so grofs als
tremulae, mit grölseren Flecken auf den Flügeldecken und zwei
schwarzen Flecken auf der Mitte des Thorax.
Sap. 10-punctuta Gebl. Blessig (Hor. IX. pag. 219). — Der
perforata ähnlich, jeder Bauchring mit einer nackten Makel. Mir
unbekannt.
o Sap. populnea L. Solsky (Hor. VII. p. 390). — Irkutsk.
Sap. balsamiferae Motsch. Solsky (l. e. p. 390). — Transbai-
calien.
o Oberea oculeata L. = Bureja-Geb. (Bl.). |
Oberea vittata Blessig (Hor. IX. p. 223). — Verbreitet. Von
Christoph nur in wenigen Ex. gesammelt.
Oberea morio n. sp. — 1 Ex. (Christoph).
| Nupserha (?) japonica Thunberg ?). — 1 Ex.
Als Oberea marginella von Bates (Ann. and Mag. of nat. hist.
") Dieser Art ist nahe verwandt:
Glenea oceolata Bates (Aun. and Mag. Nat. hist. XII. 1873.
Sep. p. 35) von Japan: thorace A-maculato, elytris maculis latera-
libus utrinque 4 lineatim ordinatis et. 7—S lin.
2?) Saperda japonica Thunb. wird von Dalman (in Schönherr’s
‚Synonym. Ins. I. 3 append. p. 134) fragweise unter seiner Saperda
fricator aus Östindien eitirt und diese im Gemminger-Harold’schen
Cataloge X. p. 3190 unter der Gattung Nupserha Thoms. Wahr-
scheinlich ist Sap. japonica mit Oberea marginella Bates identisch,
dagegen nicht mit:der fricator Dalm., weil sie weder einen anus
nigricans noch tibiae posticae nigro-fuscae besitzt.
96 G. Kraatz: über die Bockkäfer Ost-Sibiriens.
XII. 1873) nach Ex. aus Japan beschrieben, mit denen das Stück
vom Amur ganz übereinstimmt.
Phytoecia punctigera Blessig (Hor. IX. 1872. p. 226). — Obe-
rer Amur (Bl.).
|| Phytoecia ventralis (Chevr.) Bates (Ann. and Mag. of nat. hist.
XI. 1873. p. 36) von Japan.
Die Worte der äufserst kurzen Beschreibung von Bates: „ven-
tre femoribusque (apice excepto) rufes“ lassen mit ziemlicher Sicher-
heit vermuthen, dals sein 4 lin. langer Käfer mit der 7”—8 Mill.
langen Phyt. punctigera Bl. identisch ist „femoribus abdomineque,
medio basi excepto rufis“.
Phytoecia sibirica Gebl. — Am Suyfun (Bl.).
Eumecocera impustulata Motsch. Solsky (Hor. VII. p. 392).
— Mehrere Ex.
Einer kleinen graugrünen oder grünen Saperda von 9—12 Mill.
Länge ähnlich, der Thorax mit 4 schwarzen Streifen, die Klauen
gezähnt.
Da die Oberea marginella mehr den Habitus einer Phytoecia
besitzt, so ist sie vielleicht eine Nupserha; dafür spricht der Habi-
tus, dagegen die Klauenbildung; einem Kenner exotischer Longi-
cornen muls es überlassen bleiben, diese Frage mit Sicherheit zu
entscheiden.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 97
Beschreibungen der neuen Arten.
l. Asemum amurense nov. spec.?')
Asemo striato simillimum, antennis longioribus, thorace minus
brevi, laterıbus medio minus dilatato. — Long. 19 mill.
Meine deutschen Ex. stimmen in der Gestalt des Halsschildes
und der Länge der Fühler durchaus überein, indessen wäre es wohl
möglich, dafs Uebergänge zwischen ihnen und dem amurense auf-
gefunden würden. Jedenfalls war es nothwendig auf die abwei-
chende Form aufmerksam zu machen.
2. Megasemum nov. gen.
Palpı valdiusculi, mazillares articulo ultimo penultimo parum
longiore.
Oculi leviter emarginatı.
Antennae capite thoraceque viz duplo longiores.
Thoraz longitudine parum brevior.
Elytra disco subtiliter bicostata, parallela.
Pedes femoribus haud clavatıs.
Generibus Asemo et Criocephalo affıne, differt ab illo statura
majore, capite latiore, antennis multo longioribus et validioribus
1) Asemum tenuicorne nov. spec. europ.
Asemo striato simile, magis deplanatum, antennis longioribus,
thorace longiore, minus dense punctato, nitidulo facile distinguen-
dum. — Long. 13—15 mill.
Durch die viel schlankeren Fühler leicht vom As. striatum zu
unterscheiden, ebenso durch flachere Gestalt und den merklich we-
niger dicht punktirten Thorax, welcher in Folge dessen in der Mitte
etwas glänzend, beim siriatum ganz matt ist; die Eindrücke auf dem
Disceus breiter und flacher. Die Flügeldecken sind ähnlich punktirt
wie beim striatum, flacher, die Rippen schwächer. Die Fühler des
schwarzen Z sind noch merklich schlanker als die des 2 mit roth-
braunen Flügeldecken.
Ein Pärchen wurde von H. Ribbe in der Krimm aufgefunden.
Blessig unterscheidet sein Asem. punctulatum vom Amur von
allen möglichen Arten, nur nicht vom siriatum, daher"vermag ich
mein tenuicorne nicht mit Sicherheit auf dasselbe zu beziehen;
punctulatum scheint allerdings ebenfalls längere Fühler und ein deut-
lich punktirtes Halsschild zu besitzen.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 7
98 G. Kraatz: über die
articulo tertio quarto duplo longiore, palpis maxillaribus cerassius-
eulis, thorace longiore.
Viel gröfser und robuster als Asemum, mit kräftigen, mehr als
doppelt so langen Fühlern, welche indessen merklich kürzer als bei
Criocephalum bleiben. Der Kopf breiter, der Thorax merklich län-
ger als bei Asemum, auf dem Discus mit einer flachen Grube.
Megasemum quadricostulatum nov. spec.
Nigrum, nitidulum, vir pubescens, dense punctatum, fronte media
thoracisque disco impressis, hoc nitidulo, lateribus parce subtiliter
granulosis, elytris disco bicostulatis, obsolete transversim ruqulosıs.
— Long. 24 mill. (11 lin.)
Von tief pechschwarzer Färbung, äufserst fein, kaum bemerk-
bar pubescent, mit leichtem Fettschimmer, so lang als die grölsten
Criocephalus rusticus, aber viel robuster gebaut, der Thorax etwas
länger, gewölbter, cylindrischer, die Fühler kürzer und viel kräf-
tiger, namentlich die letzten Glieder viel kürzer, nur etwa dop-
pelt so lang als breit, Glied 3 dreimal so lang als 2, kaum kürzer
als die beiden folgenden zusammengenommen, die folgenden wenig
an Länge abnehmend. Da der Thorax länger als bei Criocepha-
lus ist, so erscheint der Kopf um so mehr etwas breiter als bei
Crioc., er ist dicht, fast runzelig, deutlicher als bei Cröoc. punktirt,
mit einer durchgehenden Rinne und einem von den Fühlerhöckern
ausgehenden, allmählig verschmälerten Eindruck. Der Thorax ist
auf dem Discus sehr deutlich vertieft, die Vertiefung etwas breiter
als die Augendistanz, nach vorn verfiacht, hinten in der Mitte von
einem kleinen blanken, erhabenen, dreieckigen Höckerchen begrenzt,
dessen Spitze nach hinten gerichtet ist. Die Seiten sind nament-
lich vorn mit Höckerchen weitläufig besetzt, die Grundfarbe ist
dicht und fein runzlig punktirt, mit kaum bemerkbarer Pubescenz,
matt, der vertiefte Theil etwas glänzender, der Seitenrand bildet in
der Mitte einen wenig bemerkbaren, stumpfen Winkel; das vordere
Sechstel ist deutlich verengt, fast ohne Höckerchen. Die Flügeld.
sind parallel, erst an der Spitze abgerundet verengt, mit 2 deutli-
chen Rippen, deren innere der äulseren etwas näher liegt als der
Naht, und sich hinten mit einer wenig vortretenden Seitenrippe un-
deutlich verbindet. Die Flügeld. sind im Grunde äulserst dicht und
fein punktirt und pubescent, mit eingestreuten, etwas stärkeren
Punkten und unregelmäfsigen Querrunzeln, hinten glatter und glän-
zender. Der Nahtrand ist ziemlich breit abgesetzt. Beine etwas
kürzer als bei Crioc., ähnlich gebaut, Unterseite ganz ähnlich fein
punktirt. — Zwei wenig von einander abweichende Stücke,
Bockkäfer Ost-Sibtriens. 38
3. Microrhabdium uov. gen.
(Hierzu Taf. I. Fig. 8.)
Palpi mazillares articulo ultimo securiformi.
Antennae graciles, corporis fere longitudine.
Caput coleopteris paullo, thoracis apice multo latius, tempori-
bus haud tumidulis, sensim coarctatis.
Oculi prominentes, ovales, ad antennarum insertionem leviter
emarginati.
Thoraz latitudine basalı dimidio fere longior, basi apiceque
leviter constrictus, medio lateribus fortius triangulariter dilatatus.
Elytra thorace quadruplo fere longiora, parallela, apicem ver-
sus angustata, apice rotundata, angulo suturali subrecto.
Pedes graciles, breviusculi, femoribus abdominis medium parum
superantibus, tarsis articulo primo ceteris simul sumtis longitudine
fere aequalı.
Ein kleines, schmales, zierliches Thierchen, wohl einer der
schmalsten Lepturiden, von der Gestalt eines winzigen Aylosteus
gracilis, welcher Gattung Microrhabdium wohl auch am nächsten
steht, da der Bau des charakteristischen Halsschildes ähnlich ist,
an welchem der Käfer leicht zu erkennen; keiner von den klei-
nen Lepturiden besitzt einen Thorax, der in der Mitte jederseits
stark höckerartig erweitert ist.
Den in der Diagnose angegebenen Merkmalen ist sonst wenig
hier hinzuzufügen.
Microrhabdium macilentum nov. spec. Taf. I. Fig. 8.
Nigro-subaeneum, parum nitidum, capite conferlissime punctu-
lato, inter anlennarum insertionem canaliculato, thorace paullo di-
stinctius punctato, carinulis oblonga media discoidali et altera basali
laevibus. elytris confertim dislinctius punctatis pilis brevibus aureis
vestitis. -— Long. 7 mill.
Der Gesammthabitus ist bereits in der Gattungs-Diagnose ge-
schildert. Das letzte Glied der Maxillartaster ist deutlich beilför-
mig. Die Fühlerglieder haben die gewöhnlichen Längenverhält-
nisse, also Glied 4 kürzer als die beiden gleichlangen einschlielsen-
den Glieder; die Spitze des ersten, ziemlich kräftigen Gliedes über-
ragt den Hinterrand der Augen wenig. Inder Mitte der Innen-
seite der letzteren, wo die Fühler eingelenkt sind, befindet sich ein
sehr kleiner Ausschnitt. Die Querlinie vor dem Vorderrande der
Augen ist nur leicht vertieft, die Mittellinie zwischen denselben
is:
100 G. Kraatz: über die
tief und kräftig, aber sehr kurz. Die Schläfen haben nicht ganz
die Länge der Augen und sind leicht verengt. Der Thorax ist
vorn und hinten viel, in der Mitte wenig schmäler als der Kopf,
da die Seitenhöcker kräftig heraustreten. Die Oberseite ist fein
körnelig-rugos punktirt; die in der Diagnose erwähnten länglichen
glatten Schwielen in der Mitte der Scheibe und Basis treten sehr
deutlich hervor. Die Flügeldecken sind wohl mehr als 4 Mal so
lang als der Thorax, viel breiter wie dessen Basis, wenig breiter
als der Kopf, mit leichtem grünlichen Erzschimmer, in den sehr
deutlichen dichten Punkten mit goldgelben Härchen besetzt, die
wenig ins Auge fallen; an der Spitze sind sie derartig gemein-
schaftlich abgerundet, dafs der Aufsenwinkel ganz verrundet, der
Nahtwinkel fast ein rechter, aber keineswegs scharf ist. Die Vor-
derbeine sind verhältnifsmälsig länger, die Spitze der Hinterschen-
kel reicht wenig über die Mitte des Hinterleibs hinaus.
Diese zierliche Art wurde nur in einem Ex. aufgefunden.
4. Tozotus amurensis nov. sp.?
Tox. meridiano simillimus, sed plerumgue major, antennis pedi-
busque validioribus, in utroque seru fere semper nigris, elytris
interdum apice utrinque spinosis. — Long. 13—20 mill.
Mas: elytris testaceis, sulura tota infuscata, abdomine ıufo.
var.: elytris totis lestaceis.
Fem.: el. nigris.
Tox. meridianus var. chrysogaster Blessig (non Schranck) Hor. IX.
p. 254.
var.: el. niyris, antennarum articulis penultimis rufo-brunneis.
var.: el. humeris rufescentibus.
var.: el. abdomineque rufo-testaceis, antennis apicem versus ru-
fescentibus femoribusque antice rufo-maculatis.
Tox. meridianus var. Blessig loe. eit. p. 234.
Blessig hat nur weibliche Ex. gekannt, wenigstens erwähnt
und beschreibt er nur solche, aber ohne zu erwähnen, dafs es weib-
liche Formen sind; sollte ihm das g' unbekannt geblieben sein?
Der Tor. amurensis liefert wieder ein interessantes Beispiel
von der grolsen Verwandtschaft der Amur- Arten mit den europäi-
schen; Blessig hat das Weib ohne Weiteres für den chrysogaster
Schranck erklärt, eine dunkle Form des ?, die ich nicht einmal
besitze, bei der aber nach Mulsant in der Regel die beiden letzten
Hinterleibssegmente roth sein sollen, was beim amurensis nicht der
Fall ist. Ich bezweifele daher, dafs überhaupt der letztere auf den
chrysogaster bezogen werden darf.
Bockkäfer Ost-Sibiriens.: 101
Beide Geschlechter sind merklich kräftiger, namentlich in Füh-
lern und Beinen stärker als meridianus; der Farbenton des d’ ist
ein anderer, indem das Gelb der Flügeldecken mehr einen Stich
ins Braune als ins Röthliche hat; die Naht ist schmal schwärzlich
gesäumt (bisweilen auch einfarbig), während dieser Saum bei den
deutschen Stücken mehr verwaschen ist und selten das Schildchen
erreicht. i
Bei 2 Expl. ist die Spitze der Flügeld. nicht „un peu obliqui-
ment Echancree ou tronquee“, wie Mulsant richtig angiebt, sondern
sehr deutlich ausgerandet, jederseits mit einem spitzigen
Zähnchen bewaffnet.
Hätten die meisten Ex. diese Zähnchen, so würden wir nach
Analogie anderer Arten den amurensis sicher als eine neue Art zu
betrachten haben.
Wie ist diese Spitzenbildung aufzufassen?
Wenn diese Amur-Form sich immer kräftiger am Amur ent-
wickelte, die Spitzen an den Flügeld. sich bei immer mehr Expl.
ausbilden, so wäre, nach unseren jetzigen Begriffen von Artenschei-
dung, die neue, gute Art bald fertig. Hier wäre also vielleicht
zu experimentiren und ein etwaiger Fortschritt in der Spitzenbil-
dung zu constatiren. — Jedenfalls ist der Tox. amurensis wieder
eine sehr interessante Form, deren Hauptmerkmale kurz hervorge-
hoben sind.
Eine Menge von un peu plus und peu moins machen die Un-
terscheidung meist nicht klarer.
Schwarzbeinige meridianus aus Deutschland besitze ich nicht
viele, und würde mir deren Nachweis von Interesse sein; vielleicht
finden sie sich in Berggegenden.
5. Pidonia rufa nov. sp.
Pidoniae luridae et sequenti valde affinis, sed tota rufa, an-
tennis corpore longioribus, capite thoraceque viz pubescentibus, ni-
tidulis (haud opacis), hoc lateribus medio angulatim produc-
tis, ad basin leviter constricto, margine basali latius reflezo, ely-
Iris confertim distincte punctatis, auro-pubescentibus, parum nmitidis.
— Long. 11 mill.
Man könnte den Käfer leicht für eine frische, röthliche Gramm.
lurida halten, so ähnlich ist er beim ersten Anblick derselben, aber
der Bau des Thorax ist ein ganz anderer, da er jederseits ein we-
nig vor der Mitte in eine stärkere, sehr deutliche Ecke ausgezogen
ist. Die Fühler sind deutlich länger als der Körper, Glied 4 merk-
102 G. Kraatz: über die
lich kürzer als 3 und namentlich als 5. Der Kopf ist kaum be-
merkbar punktirt, die Stirn- und Mittellinie sehr deutlich und tief,
so dafs der Raum zwischen den Augen jederseits leicht polsterartig
erhaben ist; hinter den Augen ist der Kopf aulsen leicht schwielig
erhaben, der Hals sehr deutlich abgesetzt. Die Proportionen des
Thorax sind ziemlich dieselben wie bei der Pid. lurida, Punktirung
und Pubescenz wenig bemerkbar, ein leichter Glanz sichtbar. Bau
der Flügeld. ganz ähnlich wie bei der genannten Art, nur sind die
Spitzen deutlicher verrundet, weniger gerade abgeschnitten. Un-
terseite äufserst dicht und fein punktirt und behaart. Beine sehr
schlank.
Beim d ist das letzte untere Hinterleibssegment unten leicht
dreieckig eingedrückt, hinten schwach ausgerandet. — Ein d.
6. Grammoptera similis nov. spec.
Pid. luridae similis et affinis, major, thorace medio nullo modo
angulato, lateribus utringue nigro-maculato, elytris longius fulvo-pi-
losis, magis sericeo-micantibus, sutura nigricante, pectore concolore
facile distinguenda; testacea, elytris lateribus ante medium maculis
2 oblongis nigris, post medium fere ad apicem usque nigro-margi-
natis. — Long. 11—12 mill.
Mas: antennis paullo longioribus.
Durch die angegebenen Merkmale leicht von der Pid. lurida
zu unterscheiden; bei jedem meiner 3 Expl. (2 9, 1 4‘) zeigt der
Thorax, trotz der hellen Färbung des Käfers, jederseits auf der
Mitte desselben einen runden schwarzen Fleck; obwohl ein sehr
deutlicher schwarzer Nabhtstreif vorhanden ist, bleibt die Brust ein-
farbig rothgelb. Die Hinterschenkel sind vor der Spitze schwach
die Mittelscbenkel' daselbst kaum gebräunt. Von den länglichen
schwarzen Flecken am Seitenrande der Flügeldecken sind die vor-
deren denen der /urida ganz ähnlich, der hintere ist deutlicher aus-
geprägt, etwa so lang wie die beiden anderen zusammengenommen,
nicht bis zur Spitze reichend.
Während die /urida einen stumpfen Glanz zeigt, macht sich
bei der similis in Folge ihrer längeren seidenartigen Behaarung ein
deutlicher Schimmer bemerkbar.
Im Uebrigen ist der Käfer der /urida bis auf den Bau des
Halsschildes so ähnlich, dafs mir eine weitere Beschreibung über-
flüssig erscheint.
Zwei Weibchen und ein Männchen.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 105
7. Grammoptera alticollis nov. spec.
Nigra, thorace rufulo valde gibboso, palpis, antennarum arti-
culis magis minusve, elytris ezceptis marginibus, cozis, femoribus
basi, tibüs fere totis testaceis, capite opaco, pone oculos laevissimo,
thorace subtilissime ruguloso - punctulato, opaco, elytris confertim
punctatis, nitidulis. — Long. 3 lin.
Kleiner und viel schlanker als Grammoptera ') gibbicolks, durch
den sehr stark bucklig gewölbten Thorax und die anderen Merk-
male leicht kenntlich, Kopf schwarz, Thorax röthlich, Flügeldecken
gelblich, mit Ausnahme der Basis schwarz gesäumt. Die Fühler
sind sehr schlank, fast die Spitze der Flügeldecken erreichend,
Glied 1 bräunlich, 2 ganz gelb, 3 gelb, an der Spitze bräunlich,
fast kürzer als 5, 4 kürzer als die einschliefsenden, gelb, an der
Spitze braun; bei den folgenden Gliedern nimmt das Braun an der
Spitze allmählig zu, so dafs die letzten fast ganz schwarzbraun
sind. Vor dem Vorderrand der Augen befindet sich eine stark
vertiefte Querlinie; der Raum vor derselben ist gelb, auch auf der
Unterseite; ebenso sind die Taster gelb, deren Endglied länglich,
kräftig ist. Die Augen sind grols, am Innenrande leicht ausge-
buchtet. Der Kopf deutlich breiter als der Thorax in der
Mitte, und dadurch noch breiter erscheinend, dals der Thorax
nach vorn stark verengt ist; oben ist er äulserst fein und dicht
runzlig punktirt, ohne deutliche Mittellinie, hinten deutlich halsartig
abgeschnürt, hinter den Augen mit einer leichten Schwiele, welche
spiegelblank ist, ebenso wie die Unterseite des Kopfes.
Der Thorax ist nach oben zu seitlich zusammengedrückt und so
stark bucklig gewölbt, dafs die Spitze des Buckels fast höher liegt
als die Flügeldecken, von dort ab fällt der Thorax nach vorn
schräg ab, und ist seitlich nach vorn stark verengt; hinter der
Mitte ist er kaum bemerkbar verengt; der Seitenrand tritt, von
oben gesehen, in der Mitte ähnlich deutlich eckig hervor, wie bei
der Pidonia lurida, auch ist der Vorder- und Hinterrand ähnlich
deutlich eingeschnürt-abgesetzt. Die Punktirung des Thorax ist
ähnlich der des Kopfes, er ist rothbraun, matt glänzend. Die Flü-
geldecken sind schmaler, gestreckter als bei Gramm. gibbicolhs,
bleichgelb, mit Ausnahme der Basis schwarz gesäumt, dicht deut-
lich punktirt, goldgelb behaart, an der Spitze wenig verrundet, die
Aulsenecken mehr als der Nahtwinkel. Die Beine sehr schlank;
die Spitze der Hinterschenkel überragt deutlich die der
1) Leptura (Anoplodera) gibbicollis Blessig (Hor. IX. p. 258).
104 G. Kraatz: über die
Flügeldecken, die Farbe der Beine ist in der Diagnose ange-
geben. Unterseite äufserst dicht und fein punktirt, seidenglän-
zend. — 1 Ex.
8. Grammoptera alticollis var. tristicula.
Praecedenti capitis thoracisque structura valde simihs et aff-
nis, sed capite, antennis, pedibus elytrisque nigris, his subviriduls,
brevioribus et latioribus, distinchus punctatis, femorum posticorum
apice elytrorum apicem haud attingente. — Long. 7 lin.
Ein Exemplar.
Ich halte es für richtig, dals die iristicula wegen der grolsen
Uebereinstimmung in dem charakteristischen Bau des Vorderkör-
pers mit der Gramm. alticollis zu vereinigen ist, aber auch dann
muls einer so ausgezeichneten Varietät ein besonderer Name ver-
bleiben; die angegebenen Unterschiede in der Gestalt und Länge
der Flügeldecken geben ihr in Verbindung mit der schwarzgrünen
Färbung ein ganz anderes Ansehen; die abweichende Länge der
Beine könnte mit der Geschlechts-Differenz zusammenhängen.
9. Grammoptera alticollis var. malthinoides. Taf. 1. Fig. 11.
Alticolli similis et affinis, thoracıs forma eadem, sed multo mi-
nor et gracilior, nigra, antennarum basi, pedibus elytrisque testa-
ceis, his apice, stria sutural apice, marginal basi apiceque abbre-
viatis nigris. — Long. 6 lin.
Ein Exemplar.
Mit der Gramm. alticollis im Bau des Thorax ganz überein-
stimmend, indessen so viel kleiner und zarter, dafs sie durch die
feinen Fühler und Beine, die strohgelben, gerandeten Flügeld. und
den breiten Kopf bei flüchtigem Anblick einem Malthodes recht
ähnlich ist. Die Fühler sind an der Wurzel hellgelb, nach der
Spitze zu bräunlich; der Mund ist gelb, der Thorax ist schwarz-
braun; die schwarzen Säume der Flügeld. sind viel schärfer gezeich-
net, der Nahtsaum nur vor der Spitze, der Randsaum vor der Basis
und Spitze abgekürzt, die Spitze selbst wieder schwarz, wodurch
eine eigenthümliche Zeichnung entsteht.
Trotz der angegebenen Unterschiede in Gröfse und Zeichnung
wahrscheinlich auch nur Varietät der alticollis.
10. Grammoptera debilis nov. spec.
Testacea, antennarum articulis, tibüs, tarsis et femoribus apice
infuscatis, antennis pedibusque gracihbus, thorace oblongiusculo, con-
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 105
veziusculo, creberrime subtilissimeque punctulato, elytris confertim
subtiliter pınctatis et pubescentibus, vix mitidulis. — Long. 8 mill.
Der similis m. und gibbicollis Bless. verwandt, aber viel klei-
ner, mit feinen Fühlern und Beinen; blafsgelb, Kopf und Thorax
etwas mehr ins Röthliche fallend. Fühler nicht ganz von Körper-
länge, Glied 4 kürzer als die einschliefsenden, diese und die fol-
genden an der Spitze schwärzlichbraun, und zwar allmählig in
etwas grölserer Ausdehnung. Die Taster sind gelb. Der Kopf ist
äulserst dicht und fein punktirt und pubescent mit leichtem Glanze,
zwischen den Augen mit einer deutlichen Mittelrinne, die sich aber
nicht weiter nach hinten fortsetzt. Schläfen hinter den Augen
sanft abgerundet. Kopf hinten deutlich halsartig abgeschnürt. Der
Thorax ist merklich schmäler als die Flügeld., ziemlich länglich,
ebenso fein punktirt, gefärbt und leicht glänzend wie der Kopf,
oben ziemlich stark gewölbt (fast noch stärker als gübbicollis Bl.),
an den Seiten gerundet, ohne Höcker, nach vorn stärker verengt,
bis über die Mitte fast gleichbreit, an der Basis leicht eingeschnürt,
an der Spitze kaum. Schildehen dicht punktirt, länglich dreieckig.
Flügeldecken schlank, mindestens 4 Mal länger als der Thorax,
leicht gewölbt, dicht und deutlich, hinten etwas schwächer punk-
tirt, fein behaart, matt glänzend, hinten einzeln abgerundet. Beine
schlank, Spitzen der Hinterschenkel schwärzlichbraun, erstes Glied
der Tarsen wenig länger als die folgenden zusammengenommen.
Unterseite äufserst dicht und fein punktirt und behaart, mit leich-
tem Glanze. — Ein Exemplar.
ll. Grammoptera elegantula nov. spec.
Nigra, breviuscula, antennis validiusculis, capite thoraceque con-
fertissime subtilissimeque punctatis, opacis. elytris nitidulis, minus
crebre et subtiliter punctalis, vitta discoidali testacea, pedibus rufis,
thbris posticis infuscatis. — Long. 6—7 mill.
Untersetzter als Gramm. tabacicolor, Fühler kräftiger, Kopf und
Halsschild nicht ganz so dicht und fein punktirt, feiner behaart,
weniger seidenschimmernd. Die Flügeldecken merklich kürzer,
glänzender, wenig dicht und fein punktirt, ein mehr oder minder
langer Längsfleck auf der Scheibe gelblich, der den Vorderrand
schmal, die Spitze ziemlich breit schwarz läfst; wahrscheinlich
kommen auch bisweilen Exemplare mit helleren oder ganz dunklen
Flügeldecken vor. Fühlerglieder ähnlich wie bei fabacicolor, Kopf-
bildung ebenfalls, der Thorax kürzer, hinter der Mitte nicht merk- -
106 G. Kraatz: über die
lich verengt. Flügeldecken hinten leicht verrundet. Beine roth,
die Schienen der hinteren schwärzlich.
Ein Pärchen,
Ich würde in dem Käfer die Gramm. bivittis Motsch. (in Schrenck
Amur-Reisen) vermuthet haben, wenn nicht Blessig dieselbe (Hor.
ross. IX. p. 256) ganz ausdrücklich für eine Varietät der tabacico-
lor erklärte.
12. Necydalis morio nov. spec.
Speciebus adhuc cognitis affinis sed multo minor, totus niger,
tibiürs anticis totis, femorıbus posterioribus, basi, tibüs intermediis
basi, posticis vix infuscatis, capite antice nitidulo, fronte linea me-
dia profunde impressa, thorace nitido, supra fere laevigato, elytris
humeris mitidulis, basin versus distinchus, apicem versus ruguloso-
punctatis ibidemque opacis, pedibus tarsıs paullo gracilioribus quam
in spec. allatis, posticis articulo secundo tertio multo longiore. —
Long. 14 mill.
Der Diagnose ist wenig hinzuzufügen, da der Käfer ganz ähn-
lich wie die beiden deutschen Arten, namentlich die kleinere, gebaut
und punktirt ist. Die Fühler sind schwarz, Glied 5 ist viel ge-
streckter als 3, dieses nicht viel gestreckter als 4, also etwas kür-
zer als bei Panzeri Harold. Die Taster sind pechbraun, an der
Basis heller. Die Oberlippe ist schwarz, glänzend, wenig dicht
und fein punktirt. Hinter derselben ist der Kopf dicht, mäfsig fein
punktirt, glänzend, oben kräftiger und weniger glänzend. Stirn etc.
mit ähnlichen Eindrücken und einer Längsrinne wie bei Panzeri
Har. Der Thorax ist ebenfalls ganz ähnlich gebaut, oben glatt,
glänzend, vorn mit einer breiten Mittelfurche, am Vorderrande brei-
ter und tiefer abgesetzt als am Hinterrande. Die Behaarung der
Flügeldecken, wie des Kopfes, ist kurz und fein. Der Hinterleib
ist kaum bemerkbar punktirt, fettglänzend, der Vorderleib unten
deutlicher seidenglänzend.
Ein Weibchen.
13. Callidium Maaki nov. Spec.
Callidio alni L. simillimum at multo majus, minus subtiliter
punctatum, antennarum articulo primo infuscato, elytrorum fasciis
minus arcuatis, pectore abdomineque rufulis. — Long. 3 mill.
Callid. alni L.? Blessig Horae ent. Ross. IX. p. 182.
Durch die angegebenen Unterschiede vom C. alnı leicht zu un-
terscheiden, obwohl ihm so ähnlich, dafs Blessig zweifelbaft blieb,
ob er das von ihm als alni? aufgeführte Ex. für eine eigene Art
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 107
halten solle. Die von Blessig angegebenen Merkmale finden sich
genau bei dem von Christoph gesammelten Ex. wieder, namentlich
ist auch die hintere, weilse Binde breiter, weniger gebogen.
14. Brachycelytus nov. subgen.
Siehe Taf. I. Fig. 6.
Antennae perbreves, apicem versus leviter incrassatae.
Frons haud carinata.
Thoraz transversus, lateribus parum rotundatus.
Elytra subdepressa bifasciata, apice concolora, rotundata.
Pedes breves, femoribus crassiusculis, posticis elytrorum api-
cem haud attingentibus. i
Die kurze, gedrungene, etwas an Callidium erinnernde Gestalt
und die ganz eigenthümliche Zeichnung der Flügeldecken zeichnen
die Art sehr aus; auf einen breiten röthlichen, kaum bindenarti-
gen Basalfleck der Flügeldecken folgen nur zwei gelbe Binden,
während die Spitze einfarbig bleibt; eine für einen C/ytus mit Bin-
denzeichnungen sehr abnorme Zeichnung.
Brachycelytus singularis. Taf. 1. Fig. 6.
Niger, antennarum basi pedibusque brunneis, elytris infuscatis
basi late rufis, fascia valde obligua anie medium, subrecta pone me-
dium testaceis, apice concoloribus. — Long. 94 mill.
Mit keiner mir bekannten Clyfus-Art in engeren Vergleich zu
bringen. Die Fühler sind kurz, den Thorax wenig überragend,
nach der Spitze zu leicht verdickt, Glied 1—4 rothbraun, die fol-
genden dunkler, 2 nicht sehr kurz, 3 etwas länger als 4, dieses
kaum länger als die folgenden, 7—10 allmählig kürzer. Kopf und
Halsschild sind dieht punktirt, abstehend bräunlich behaart, die
Stirn eben. Der Thorax ist merklich kürzer als bei den europäi-
schen C/ytus, an den Seiten nur schwach gerundet, Vorder- und
Hinterrand mit schmalem, goldgelben Saume. Die Flügeld. sind
braun, an der Wurzel breit röthlich, an der Spitze einfarbig, leicht
verrundet, vorn abstehend, sonst äufserst fein behaart; hinter dem
rothen Basaltheil geht eine gelbe Binde sehr schräg gegen den
Aulsenrand, den sie vor der Mitte erreicht; hinter derselben liegt
eine zweite, fast gerade Binde, so dafs die Binden beider Flügeld.
zusammen einen kaum merkbaren Winkel bilden, dessen Spitze
nach vorn zu denken ist; die vordere Binde ist gleichbreit, die
hintere nach dem Aufsenrand zu schmäler. Die Beine sind kurz,
rothbraun, die Schenkel etwas dunkler, Glied 1 der Hintertarsen
108 ‘ G. Kraatz: über die
etwas länger als die folgenden zusammengenommen. An den Sei-
ten der Hinterbrust liegt am Ende des rothen Basaltheils der Flü-
geldecken ein ziemlich grolser, gelber Fleck. Der Hinterrand des
ersten Hinterleibssegments ist ziemlich breit gelb gesäumt, der des
2ten nur an den Seiten, der der folgenden letzten rothbraun durch-
schimmernd. Unterseite schwarz. Abdomen glänzend, in der Mitte
weniger dicht punktirt, Mittelbrust deutlich punktirt.
Ein wohlerhaltenes Ex.
15. Clytus!) (Plagionotus) Christophi.nov. sp. Taf. I. Fig. 4.
Nigro - piceus, opacus, antennis, pedibus (femorum annulo ob-
scuro ezcepto) elytrorum basi et margine apicem versus rufis, capite
postice, thorace apicem versus fulvo-annulatıs, elytrorum fascüs 2
subrectis pone medium, macula transversa parum obliqua ante me-
dium et macula fere circuları apicali fulvo-testaceis. — Long. 13—
14 mill., lat. 4 mill.
Ziemlich von der Gestalt und Gröfse des arcuatus, aber sehr
verschieden gezeichnet, matt pechschwarz, Fühler, Beine (aufser ei-
nem schwärzlichen Schenkelring) und die Wurzel der Flügeld. in
ziemlicher Ausdehnung rostroth; ebenso deren Spitze und der um-
geschlagene Aulsenrand; von der gewöhnlichen gelben Farbe der
Bindenzeichnungen sind: eine schräge Querlinie vor der Mitte der
Vorderhälfte der Flügeldecken, welche ebenso weit von der Naht
wie vom Aufsenrande entfernt bleibt; eine fast gerade Querlinie
gleich hinter der Mitte und eine zweite zwischen ihr und der Spitze;
vor dieser selbst steht ein ziemlich grofser, fast rundlicher, gelber
Fleck. Die Fühler sind wenig länger, etwas schwächer als bei
arcuatus, sonst ganz ähnlich gebaut. Der Kopf ist vor den Füh-
lern rostroth, zwischen denselben kaum eingedrückt, mit wenig be-
merkbarer Mittelrinne, dann schwärzlich, mit einem auf dem Scheitel
breiteren, goldgelb behaarten Ringe hinter den Augen. Der Tho--
rax ist relativ etwas kleiner als bei arcuatus, sonst ganz ähnlich
gebaut, an den Seiten etwas weniger gerundet, aber wegen dünne-
rer Pubescenz mehr mattschwarz, als sammetschwarz, mit einer ein-
zigen, ziemlich schmalen, goldgelben Binde hinter dem Vorderrande,
t) Mulsant hat Recht, wenn er (Col. de France Longie. ed.
1I. p. 158 oben) gegen Chevrolat geltend macht, dafs Laichar-
ting (Tyrol. Ins. II. 1784. p. 88) der Gründer der Gattung Clytus
ist, während auch im Stein-Weise’schen Oatal. noch Fabricius
(1801) als solcher aufgeführt ist.
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 109
sonst schwarz. Schildehen schwarz. Die rostbraune Färbung an
der Basis der Flügeld. macht den Eindruck, als ob man es mit
einem nicht ganz ausgefärbten Käfer zu thun habe, ist aber bei
allen Ex. vorhanden. Die Spitze der Flügeld. ist wie bei arcua-
fus verrundet. Der Hinterleib ist pechbraun, glänzend, der Hinter-
rand der einzelnen Segmente dünn goldgelb behaart, in der Mitte
kaum; die Episternen der Hinterbrust sind hinten gelb gefleckt.
In Mehrzahl aufgefunden.
16. Clytus nigritulus nov. spec.
Cl. rhamni vie longior, sed latior, antennis pedibusque paullo
validioribus, thorace elytrisgue longius nigro-pilosis, illo apice con-
colore, hoc simili modo bifasciato, sed puncto subhumerali nullo,
_ elytris apice rotundatis (in Cl. Rhamni oblique truncatis). —
Long. 8&—8# mill.
Tiefschwarz, dem Rhamni auf den ersten Blick sehr ähnlich,
aber sehr wesentlich abweichend. Kopf, Halsschild, Vordertheil
der Flügeld. und Beine sind viel dichter und länger abstehend
schwarz behaart als bei dieser Art, die Behaarung der Flügeld.
schwarz, nicht goldbraun. Die Fühler sind etwas kräftiger als bei
Khamni, rothbraun, Glied 1] schwarzbraun, die vorletzten an der
Spitze grau geringelt, Glied 2 gestreckt, 4 kaum länger als 5, die-
ses deutlich kürzer als 3, die folgenden von der gewöhnlichen Bil-
dung. Die Taster sind schwärzlich. Der Kopf ist schmäler als
der Thorax, unter den abstehend schwarzen Haaren schwarz pu-
bescent, ohne Glanz und vertiefte Mittellinie. Der Thorax ist ganz
ähnlich gebaut wie bei Rhamni, ganz schwarz, mit Ausnahme eines
schmalen gelben Streifehens an den Seiten des Hinterrandes und
des Seitenrandes unten. Das Schildchen ist verhältnifsmälsig
grols, quer, dicht bleichgelb behaart. Die Flügeld. sind
kaum glänzender als beim Ahamni, etwas deutlicher und vorn runz-
liger punktirt, längs der Naht vorn sanft eingedrückt, Schultern
etwas buckelig, verhältnifsmäfsig deutlich vortretend, bleichgelbe
Bindenzeichnung, ganz wie bei Rhamni, also die vordere Binde vor
dem Schildehen abgekürzt, die hintere fast gerade, bisweilen einen
leichten Winkel bildend, die Spitze grau behaart, nicht ganz so
kräftig und deutlich wie bei temesiensis. Auf der Unterseite ist
ein verhältnilsmälsig grofser Fleck unterhalb der Schulterecken
bleichgelb, ebenso die hintere Hälfte der Episternen der Hinter-
brust; der Hinterrand der einzelnen Segmente des Hinterleibs ist
dünn grau behaart, dieser selbst glänzend, weitläufig fein punktirt,
110 G. Kraatz: über die
Die Beine sind schwärzlich, die Schienen bräunlich, ihre Basis und
die Tarsen heller; an den letzteren ist Glied 1 etwa so lang als
die folgenden zusammengenommen. Die Spitze der Hinterschenkel
reicht bis zur Spitze der Flügeldecken.
In einigen Ex. aufgefunden.
17. Clytus (Xylotrechus) cuneipennis nov. sp. Taf. I. Fig. 5.
Niger, antennis breviusculis, tibiis tarsisque piceis, fronte me-
dia. bicarinata, thorace oblongiusculo, basi utrinque fulvo-maculato,
apice utrinqgue fulvo- griseo-marginato, elytris piceo- castaneis pla-
niusculis, fasciis simili modo quo in Cl. arvicola positis, apice late
fulvo - pubescentibus, acuminatis, abdominis segmentis primis apice
fulvo-marginatis. — Long. 17 mill.
Eine ansebnliche Art, ausgezeichnet durch ziemlich flache Ge-
stalt, kurze Fühler und namentlich die nach hinten stark verschmä-
lerten Flügeldecken, keiner europäischen unmittelbar verwandt,
Bindenzeichnung an die von arvicola erinnernd, aber feiner. Die
Fühler sind etwas länger als Kopf und Halsschild, schwärzlich
braun, nach der Spitze zu etwas heller, Glied 1 schwärzlich, 2 sehr
klein, 3 sehr gestreckt, 4 und 5 gleichlang, die folgenden wenig
bemerkbar an Länge abnehmend. Der Kopf ist äulserst dicht und
fein punktirt und behaart, schwarz, ohne Glanz; die beiden Kiel-
linien auf der Stirn vereinigen sich vorn und hinten etwa da, wo
die erhabenen Kiellinien am inneren Augenrande aufhören; hinten
setzen sie sich als eine Kiellinie über den Scheitel fort, Der Tho-
rax ist ein wenig schmäler als die Flügeld., länglicher und flacher
als bei arvicola, an den Seiten nur leicht gerundet, nicht so stark
wie bei Ziciatus, oben dicht und fein körnelig punktirt, kurz schwärz-
lich behaart, der Vorderrand jederseits dünn goldgelb behaart, der
Hinterrand jederseits mit einem Fleckchen aus goldgelber Behaa-
rung, welches schwächer als bei urvicola ist. Das Schildchen ist
schwarz, hinten gelblich behaart. Die Flügeldecken sind merklich
länger, viel flacher, nach hinten viel stärker verengt als bei arvi-
cola, oben schmutzig kastanienbraun, der Seitenrand schwärzlich,
die Wurzel schmal rothbraun; die vordere gelbliche Binde, die sich
die Naht entlang bis zum Schildehen hinzieht, ist ganz ähnlich der
des arvicola, die nächste beiden Flügeldecken gemeinsame Binde
bildet aber nicht eine fast gerade Linie, sondern nach vorn einen
Winkel; die Spitze ist ebenso breit goldgelb behaart wie bei arvi-
cola, die Querlinie jederseits unter der Wurzel gerade, länger als
bei arvicola; die Binden sind feiner als bei arvicola; der Naht-
Bockkäfer Ost-Sibiriens. nal
winkel ist hinten fast abgerundet, der Aufsenrandwinkel in ein
feines Spitzchen ausgezogen. Die Beine sind schwarz-
braun. Die Unterseite des Hinterleibs ist glänzend schwarz, ziem-
lich weitläufig, wenig fein punktirt, der Hinterrand der ersten Hin-
terleibssegmente goldgelb behaart, nach der Mitte zu schwächer,
ebenso der Hinterrand der Hinterbrust und ein gröfserer Flecken
an der Spitze der Episternen derselben.
Ein Exemplar.
18. Clytus (Xylotrechus?) acutivittis nov. sp. Taf. I. Fig. 1.
Elongatus, fere parallelus, niger, subtus tenwier flavo - pubes-
cens, capite, thoracis apice vittisque longitudinalibus 2 discoidalibus
viridi-pubescentibus, elytris linea oblonga subhumerali, oblique sub-
scutellari, longa (ad ramum exteriorem viltae sequentis descendente)
vitta media W-formi et apice late flavo-viridibus, ramo interno per-
longo posterius longe post medium, anterius longe ante medium pro-
dueto. — Long. 14—16, lat. 3 mill.
Keiner der europäischen Arten unmittelbar verwandt, durch
das Colorit an Cl. Verbasci L. (ornatus Hb.) erinnernd, viel länger
und schlanker, fast parallel, die Flügeldecken oben flach gedrückt,
mit eigenthümlich langgezogener, spitzwinkliger Bindenzeichnung.
Die Fühler ragen deutlich über die Hälfte der Flügeldecken hinaus
und sind braunroth, die ersten 5 Glieder innen abstehend behaart,
Glied 1 verhältnifsmäfsig kurz und stark verdickt, kaum
halb so lang als 3, 2 um ein Drittheil länger als breit, 4 deut-
lich kürzer als die einschlie[senden, ziemlich gleich langen, die fol-
genden schwach an Länge abnehmend. Der Kopf ist ziemlich von
der Breite des Thorax, die Augen sind ziemlich stark gewölbt,
nach hinten nur wenig ausgezogen, also fast rundlich, Fühler etwas
weiter von einander eingelenkt, als bei der oben genannten Art,
vor den Fühlern mit deutlicher Mittelrinne, Scheitel ohne eine sol-
che; Ober- und Unterseite dicht gelbgrün pubescent. Der Thorax
ist sehr gestreckt, fast um die Hälfte länger als breit, eine Mittel-
linie und die Seiten schwärzlich pubescent; es bleiben eine schmale
Vorderrandlinie, ein Punkt jederseits in der Mitte und eine nach
vorn verschmälerte Längsbinde jederseits neben dem schwarzen
Mittelstreif grün; ebenso der leicht abgeschnürte Basalrand und der
Seitenrand auf der Unterseite. Das Schildehen ist dicht weifslich
behaart. Die Flügeld. sind sehr gestreckt, äufserst dicht und fein
punktirt und behaart, mit folgender gelbgrüner Zeiehnung auf
schwärzlichem Grunde: Vom Seutellum geht eine Schrägbinde über
112) G. Kraatz: über die
die Mitte der Flügeldecken hinab, nicht ganz bis an den Aufsen-
rand; an die Spitze dieser Binde schliefst sich aufsen der äufsere
Zacken einer W-förmigen Binde an, welcher etwa bis zum letzten
Viertheil verläuft, dann den inneren, mehr als doppelt so langen
Zacken schräg gegen die Naht sendet, fast bis an das obere Vier-
theil der Flügeld.; das letzte Sechstheil der Flügeld. ist mit Aus-
nahme des Aufsenrande ganz gelbgrün behaart, diese grüne Fär-
bung weit nach vorn gegen die Naht hin vorgezogen, allmählig ver-
schmälert; wo sich die breit grüne Spitze der Flügeld. nach vorn
zu verschmälern beginnt, ist meist ein dunkles Fleckchen auf dem
grünen Grunde bemerkbar; vor der Schulter läuft eine ziemlich
gerade Längslinie neben dem Aufsenrande bis zum Ende des er-
sten Viertheils der Flügeld.; ungefähr da wo diese Binde aufhört,
befindet sich am Aufsenrande selbst ein kleiner grüner Längswisch,
sonst bleibt der ganze umgeschlagene Rand schwärzlich. Die Flü-
geldecken sind hinten gerade abgestutzt, die Aufsenecke ist in ein
kleines Zähnchen ausgezogen. Epimeren und Hinterrand der Hin-
terbrust und der Hinterrand der Abdominalsegmente sind dichter
grün behaart. Die Beine sind schlank und dünn, die Schenkel
schwärzlich; die Spitze der hinteren reicht fast bis zur Spitze der
Flügeldecken, die Schienen und Tarsen sind rothbraun, an den
letzteren ist Glied 1 wenig länger als die folgenden zusammen.
Mehrere Exemplare. — Ein Ex. aus Japan, von H. v. Hilgen-
dorf gesammelt, befindet sich auf dem Königl. Museum.
19. Liopus albivittis nov. spec.
Ater, pedibus, corpore subtus elytrorumque fascüs 2 yriseo-to-
mentosis, postica recta, antica laterali arcuata, postice suturam ver-
sus prolongata. — Long. 7 mill.
Flacher als die übrigen Liopus, oben ebenso tief schwarz wie
punctatus, aber mit ganz anderen grauen Bindenzeichnungen. Füh-
ler doppelt so lang als der Körper, schwarz. . Kopf dicht schwarz-
grau tomentos, Stirn zwischen den Fühlern vertieft, eine Mittellinie
aber kaum bemerkbar. Thorax quer, Seitenzahn scharf und spitzig,
Oberseite dicht und fein, aber deutlich erkennbar punktirt, fein
schwarz behaart. Flügeld. mäfsig dicht und fein, etwas verloschen,
hinten kaum punktirt, fein schwarz behaart, die Bindenzeichnungen
silbergrau; die Naht ist schwarz und hinter der Mitte grau gewür-
felt; eine ziemlich breite Binde vor der Spitze ist fast gerade, hin-
ter derselben ist der Seitenrand der Flügeldecken grau behaart;
vor der Mitte läuft eine in der Mitte leicht nach vorn gezogene
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 113
Binde; von dem leicht winklig vorgezogenen Vordertheile dieser
Binde verläuft ein leicht gekrümmter Ast nach der Schalter zu und
endigt etwas unterhalb derselben unweit vom Seitenrande; man
kann diese Zeichnung auch so auffassen, wie es in der Diagnose
geschehen ist. Unterseite aschgrau tomentos, unpunktirt, Beine ein
wenig dunkler. _ ni
Ein Exemplar.
20. Rhopaloscelis bifasciatus nov. spec. Taf. I. Fig. 10.
Niger, cinereo-tomentosus, antennis, tibiarum basi elytrisque ru-
fuls, his maculis basali suturali, laterali et suturali punctiformi
ante medium fasciisgue 2 pone medium nigris. — Long. 7 mill.
Die Rhopaloscelis-Arten gleichen kleinen Astynomus-Arten, von
denen sie sich leicht durch kürzere, auf der Innenseite mit länge-
ren Härchen besetzte Fühler unterscheiden. Aufser der hier zu be-
schreibenden und dem Rhopal. bifasciatus, auf welchen Blessig die
Gattung 1372 (Hor. IX. p. 205) begründete, ist mir nur noch eine
japanische bekannt, welche neuerdings von Bates (Entom. Monthly
Mag. XIV. 1877. Juli No. 158. p. 38) aufgestellt wurde.
Ebenso lang aber viel schmaler als Rhop. 1-fasciutus, durch die
röthlichgraue Färbung der Flügeldecken und deren Zeichnung sehr
ausgezeichnet. Die Fühler sind um einige Millim. länger als der
Körper, rothbraun, Glied 1 etwas dunkler, nicht so stark verdickt,
wie bei l-fasciatus, die übrigen von den gewöhnlichen Längenver-
hältnissen; die einzelnen Glieder sind an der Spitze kaum merk-
lich gebräunt, sämmtlich an der Innenseite mit längeren Haaren
besetzt, die nur an der Spitze spärlicher werden. Der Kopf ist
breiter als das Halsschild, fein grauschimmernd behaart, die Stirn
zwischen den Fühlern vertieft, mit einer vertieften, über den Schei-
tel fortgesetzten Mittelrinne. Der ganze Käfer zeigt oben aufser
der feinen Pubescenz abstehende feine, schwarze, wenig dicht ge-
stellte Härchen. Der Thorax ist viel schmäler als die Flügeld.,
an den Seiten nur mit einem feinen Höckerchen, oben seidengrau
behaart, ohne gröfsere Punkte, Vorder- und Hinterrand braunroth.
Die Flügeldecken sind sehr gestreckt, ziemlich weitläufig mit stär-
keren Punkten besetzt, die hinter der Mitte allmählig verschwin-
den; sie sind mit Ausnahme der schwarzen Zeichnungen fein grau
behaart, röthlich grau; unter der Wurzel befindet sich ein vierecki-
ger schwarzer Fleck, welcher aber nicht die Naht einnimmt, so
dafs diese grauroth bleibt; dann folgt ein kleiner punktförmiger
hinter demselben, unweit der Naht, und ein etwas grölserer läng-
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft. 6)
114 G. Kraatz: über die
licher neben dem Seitenrande; auch die Schulterecke ist schwärz-
lich; unmittelbar hinter der Mitte läuft eine allmählig verschmälerte
Binde nach der Naht zu, ohne dieselbe zu erreichen; zwischen ihr
und der Spitze liegt eine zweite, breitere, nicht verschmälerte
schwärzliche Binde, welche innen ein wenig schräg nach oben ge-
zogen ist. Die Spitzen der Flügeld. sind fast abgerundet, die Beine
schwarzbraun, Basis der Schienen rothbraun. Unterseite dicht sei-
dengrau behaart. Die Schenkel sind weniger keulenartig verdickt
als bei Rhop. bifasciatus und Astynomus.
Ein männliches Exemplar.
21. Pogonocherus dimidiatus var.? bicristatus.
Pog. hispido proxime affinis, fere major, elytrorum dimidio ba-
sali (margine basali incluso) albo, crista suturali penicillata, cri-
stis dorsali humeralique fere nullis. — Long. 7 mill.
Dem Pog. hispidus täuschend ähnlich, indessen dadurch wohl
unterschieden, dafs die von der Schulter ausgehende feine Rippe
kaum angedeutet, die zwischen ihr und der starken, penicillirten
Rippe hinter der Mitte liegende Rückenrippe nur in der Mitte der
Flügeld. leicht angedeutet ist, während sie beim hispidus als eine
kräftige Leiste bis zur Spitze verläuft; beim hispidus ist auf dem
‚dunklen Hintertheil der Flügeld. zwischen den Rippen eine kräftige
Punktirung deutlich bemerkbar; beim bicristatus nicht '). Die Füh-
ler sind an der Wurzel mehr blaugrau behaart und so wenig ge-
schwärzt, dafs die hellere Wurzel des 3ten und 4ten Gliedes kaum
absticht; die folgenden Glieder sind dunkler, aber an der Wurzel
schmaler grau gefärbt als beim hispidus.
Ein Exemplar.
Mit dem Pog. seminiveus Bates (Ann. and Magaz. of Nat,
Hist. XII. 1873. sep. p. 31) von Japan kann der bicristatus nicht
identisch sein, denn wenn diese Art auch dem hispidus ebenfalls
sehr ähnlich ist, so hat letzterer doch weder eine crista subbasalis
albo-penicillata, noch alterae duae vel tres postmedianae nigro-pe-
nicillatae.
!) Ich halte es für möglich, dafs mein bicristatus nach einem
frischen, Blessig’s dimidiatus nach etwas abgeriebenen Ex. beschrie-
ben ist, bei denen die Punktirung deutlicher hervortritt; da Bl. in-
dessen die Kürze der Rücken- und Schulterrippe nicht betont, son-
dern von 3 erhabenen, hinten verschwindenden Längslinien spricht,
so bin ich meiner Sache nicht sicher,
Bockkäfer Ost-Sibiriens. 115
Wenn Bates hervorhebt, dafs die ganze vordere Hälfte der
Flügeld. („margine basali inelusa“) weils ist, so will ich bemerken,
dals die Wurzel der Flügeld. zwar bei meinen deutschen Stücken
pechbraun ist, aber bei einem Schweizer Ex. bereits grau überlau-
fen, bei einem Pariser ganz weils.
22. Pogonocherus tristiculus nov. spec.
Pog. piloso paullo latior et minus convezus, nigritulus, thorace
breviore, lateribus minus acute dentato, elytrorum parte dilutiore
minus impressa, costa suturali viz penicillata, costis subhumerali et
dorsali fere nullıs, antennis pedibusque nigritulis. — Long. 4 mill.
Breiter und nach hinten weniger verschmälert als Pog. pilo-
sus, ihm namentlich nur durch die Zuspitzung der Flügeldecken
verwandt, viel dunkler gefärbt, schwärzlich, die Fühler merklich
kürzer und kräftiger, kaum von Körperlänge, schwärzlich, Glied 1
pechbraun, vorn und hinten rothbraun, 3 kürzer als 4, beide in der
gewöhnlichen Weise leicht gekrümmt, an der Basis kaum heller.
Kopf im Eindruck zwischen den Fühlern mit deutlich vertiefter
Mittellinie. Thorax (siehe Diagn.) mit den gewöhnlichen Buckeln.
Die Rippenbildung ganz ähnlich wie beim bicristatus, die Flügeld.
vorn grau behaart, die graue Zeichnung hinten schräg abgeschnit-
ten wie bei den verwandten Arten, die Aulsenecke hinten ganz
ähnlich spitzig ausgezogen wie beim pelosus und hispidus. Beine
schwarz, grauscheckig behaart, kräftig.
Ein wenig gut erhaltenes Exemplar.
23. Agapanthia amurensis nov. spec.
Ag. pilicorni Fabr. (penicillatae Gebl.) simillima, sed Bailo
minor et angustior, cyanea (haud nigro -cyanescens) antennis mi-
nus fortiter penicillatis, articuhis 3—11 basi griseis, non roseis
ut in Ag. pil. — Long. 13 mill.
Es ist kaum nothwendig den Worten der Diagnose noch etwas
hinzuzufügen; der Käfer ist glänzender, kräftiger, weniger runzlig
punktirt als Ag. pil., schön stahlblau, nicht schwärzlichblau. Ein-
zeln unter pslicornis Fabr.
v. Motschulsky sagt, dafs seine fasciculosa (Et. entom. IX.
1860. p. 41) vom Amur breiter als pülicornis sei; sie ist dennoch
zu dieser Art gezogen; jedenfalls hat v. M. die amurensis für die
pilicornis gehalten, denn er giebt ihr antennae roseae. Nun hat
aber die pilicornis die Fühlerbasis subferruginea.
Ich bewundere, dafs Bates, der beide Formen erwähnt (Ann.
Si
116 @. rate über die
and Mag. nat. Hist. XII. 1873. sep. p. 34). sie nicht hat speeifisch
unterscheiden können.
Blessig (Hor. IX. p. 218) erwähnt Ex. mit einfarbig schwar-
zen Fühlern; das sind wohl alte Stücke?
24. Pseudocalamobius nov. gen.
Taf. I. Fig. 7. a.
Antennae corpore multo longiores, ciliatae, oculo minus for-
liter armato S-articulatae videntur.
Caput thorace paullo latius, antennis magis distantibus quam
in gen. Calamobio, fronte haud dechvi (Fig. 7a).
Thoraz cylindricus, latitudine longior, ad basin apicemque le-
vissime constrictus.
Elytra costulis 2 parum elevatis instructa, apicem versus mi-
nus angustata quam in gen. Calamobio.
Pedes brevissimt, tibüs anticis medio leviter incurvatis, tarsis
brevioribus quam in gen. citato.
Unguiculi simplices.
Der Gattung Calamobius täuschend ähnlich, so dafs Bates
japanische Expl. als Calamobius beschrieben hat, wenn auch nicht
ohne Bedenken. Die neue Gattung repräsentirt etwa eine linien-
förmige Phytoecia, wie Calamobius eine ähnliche Agapanthia. Die
Stirn ist daher nicht in sehr schiefer Richtung gegen die Vorder-
brust geneigt, sondern ähnlich wie bei Phytoecia. Ebenso sind die
Fühler nicht so genähert, wie bei Agapanthia und Calamobius, son-
dern weiter auseinander stehend, unter einem starken Wulste ein-
gelenkt. Die Fühler sind auf der Innenseite bis über die Hälfte
mit langen, feinen, abstehenden Haaren besetzt. Die Flü-
geldecken sind an der Naht sanft eingedrückt, erst ganz kurz vor
der Spitze verschmälert, nicht allmählig wie bei den Agap.; die
Scheibe der Flügeld. zeigt zwei schwache, aber deutlich bemerk-
bare Längsrippen, ähnlich wie die Phytoecia. Die Beine noch kür-
zer und kräftiger als bei Calamobius, die Vorderschienen von der
Mitte ab nach innen gekrümmt und leicht erweitert.
Die einzige bis jetzt bekannte Art ist nach Expl. aus Japan
von Bates als Calamobius japonicus (Ann. and Mag. of nat. hist.
XII. 1873. sep. p. 32) beschrieben; mein Ex. vom Amur stimmte
genau mit einem typ. Ex. in H. Hiller’s Sammlung überein.
Auf Taf. 1. Fig. 7. ist der Käfer, Fig.7 a. sein Kopf, Fig. 7b.
der von Calamobius im Profil abgebildet.
Bockkafer Ost-Sibiriens. 117
25. Oberes morio nov. spec.
Ob. erythrocephala longior et latior, pedibus testaceis exceptis
tota nigra, griseo-pubescens, thorace minus crebre et subtiliter punc-
tato, elyiris densius, paullo profundius et magis regulariter quam
in erythrocephala, apice multo subtilius punctatis. — Long. 5 lin.
In der Gröflse die Mitte haltend, zwischen Od. linearis und
erythrocephala, ebenso in der Stärke der Punktirung, mit Ausnahme
der gelben Beine ganz schwarz, der Farbenton oben durch die
etwas dichtere Behaarung etwas weniger schwärzlich als bei der
linearis. Kopf vorn dicht greis behaart, kaum bemerkbar punktirt,
der Hinterkopf dicht und deutlich punktirt. Die abstehende Be-
haarung des Thorax ähnlich dünn wie bei linearis, die anliegende
etwas dichter, die Punktirung kaum weitläufiger, eine Einschnürung
vor dem Hinterrande kaum bemerkbar, bei linearis deutlich, der
Hinterrand schwach abgesetzt. Die Punktirung ist nicht stärker,
aber deutlicher als bei erythrocephala, hinten fast ganz verwischt;
die Flügeld. sind hinten ähnlich abgerundet, wie bei erythr.
Die Unterseite ist einfarbig schwarz, das letzte Segment des
d seicht dreieckig eingedrückt, hinten leicht ausgerandet, länger
behaart.
Ein Männchen.
Erklärung der Abbildungen auf Taf. 1.
Clytus acutivittis nov. spec.
- gracihipes Falderm.
- mivipictus nov. Spec.
- (Plagionotus) Christophi nov. spec.
- (Aylotrechus) cuneiformis nov. spec.
Brachyclytus singularis nov. Spec.
Pseudocalamobius (nov. gen.) japonicus Bates.
. Kopf im Profil gesehen.
b. Kopf von Calamobius im Profil gesehen.
Microrhabdium (nov. gen.) macilentum.
Liopus albivittis nov. Sp.
Rhopaloscelis bifasciatus nov. spec.
Grammoptera malthinoides nov. spec. im Profil gesehen.
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m -
a
——
118 G. Kraatz: über die mit Xylosteus verwandten, etc.
Ueber die mit der Bockkäfer-Gattung Xylosteus verwandten,
zum Theil neuen Genera.
Bei dem vergleichenden Studium der Gattungs-Charaktere der
Lepturiden-Gattungen fiel mir bei der Untersuchung der Xylosteus-
Arten sofort die generische Verschiedenheit von Xyl. Spinolae
Friv. und gracilis mihi (Berl. Entom. Ztschr. XVII. 1873. p. 202)
auf, welche sich sowohl durch die ganz verschiedene Tasterbildung
als die eigenthümliche Einlenkung der Fühler und der damit zu-
sammenhängenden Kopfbildung sehr deutlich ergiebt. Aus den hüb-
schen Tieffenbach’schen Abbildungen beider Käfer Taf. III. Band
XIV. 1870 ersieht man bereits ganz deutlich, dafs die Fühler beim
Spinolae (Fig. 6c) weit vor dem Vorderrande der Augen unter
zwei höckerartigen Erhabenheiten ziemlich nahe von einander ein-
gelenkt sind; vor diesen Höckern fällt die Stirn steil nach unten
ab. Beim gracilis (Fig. 6a) dagegen sind die Fühler unmittelbar
neben dem Vorderrande und nicht unter Wülsten eingelenkt; ist
ersteres auch nicht ganz richtig angegeben, so sieht man doch das
Epistom vor den Augen sehr deutlich vorgezogen liegen.
Der bereits 1873 in dieser Ztschr. Bd. XVII. p. 202 unten er-
wähnte caucasische AÄylosteus ist vom gracilis specifisch verschie-
den, ihm habituell zwar sehr ähnlich, aber meist merklich gröfser
und hat kein kurz beilförmiges, sondern ein langes, ziemlich schma-
les, an der Spitze stumpf abgeschrägtes Endglied der Taster. Die
Einlenkung der Fühler ist ähnlich der des gracilis, die Augen sind
am Innenrade zwar deutlich ausgeschnitten, aber nicht so stark wie
die deutlich nierenförmigen des gracilis.
Uebersichtlich lassen sich die eben besprochenen Gattungen
und meine Gattung Microrhabdium unter Hinzufügung der nothwen-
digen neuen Namen etwa so gegenüberstellen:
A. Antennae longe ante oculos ad frontis bitubereulatae mar-
ginem anteriorem insertae, palpi filiformes:
XÄylosteus Spinolae Friv.
B. Antennae ad oculorum marginem anteriorem insertae, frons
haud declivis.
a. Palpi filiformes, oculi modice emarginati:
Psilorhabdium caucasicum Krtz.
b. Palpi articulo ultimo securiformi, oculi
fortius emarginati (reniformes): Leptorhabdium gracile Kraatz
vix emarginati (subrotundati) globosi; spec. minuta (7 mill.):
Microrhabdium macilentum Krtz.
G. Krasataz.
\
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Neue ostsibirische Arten der Ohrysomelinen-Gattung
Pedrillia.
(Hierzu Taf. II. Fig. 7, 8, 9.)
Die Gattung Pedrillia ist von Westwood 1864 in den Transact.
der Londener entom. Ges. p. 280 auf eine Art von Bombay (lon-
gicornis Westw.) begründet worden, zu der im folgenden Jahre
eine zweite von Ceylon hinzutrat:
P. Murrayi Clark Cat. Phyt. App. p. 87.
Erst im Jahre 1873 wurde eine dritte Art von Baly nach ei-
nem einzelnen Expl. aus Japan beschrieben als:
P. annulata Baly Trans. Ent. Soc. London p. 79.
Ich besitze nun aufser einem Ex. vom Amur, auf welches die
die Beschreibung der japanischen annulata genau zutrifft, noch zwei
andere Arten, von denen namentlich die eine durch ihre eigenthüm-
liche Zeichnung, sehr ausgezeichnet ist.
Pedrillia ist bei den Megalopiden eingereiht, erinnert aber nur
wenig an die ansehnlichen Megalopus- und Temnaspis ’)-Arten; in-
dessen ist die Gattung durch das sog. herzförmige, hinter der Mitte
plötzlich verengte Halsschild ausgezeichnet. Die Obers., namentlich
des Halssch., ist dicht punktirt u. behaart, mit schwachem Glanz.
Pedrillia biguttata Taf. ll. Fig. 8: Elongata, fusco - atra,
griseo-pubescens, antennarum basi, occipite, elytrorum vitta communi
suturali lata, abdomine pedibusque (genubus ezceptis) rufis, macula
magna reniformi pone medium elytrorum flava. — Long. A mill.
Im Habitus etwas an manche Malachier erinnernd, sehr eigen-
thümlich gezeichnet. Die Fühler reichen deutlich bis zur Mitte der
Fld., die 3 ersten Glieder sind röthlich gelb, die folgenden schwärz-
lich, durch die Behaarung schwarzgrau, Glied 2 deutlich kürzer und
weniger kräftig als 1, 3 kaum kürzer als 1, ebenso lang als 4, 5
fast nur halb so lang, 6 etwas kürzer, die folgenden allmählig eher
ein wenig länger werdend (nicht kürzer, wie gewöhnlich), 11 wenig
länger als 10. Der Kopf ist ziemlich so breit wie das Halsschild
vor der Mitte, oben äufserst dicht und fein punktirt und greis be-
haart, vor der Einlenkung der Fühler rothgelb, der Hals röthlich
mit schwarzem Mittelfleck. Der Thorax ist viel breiter als lang,
die Seiten, namentlich die Vorderecken sind herabgebogen; hinter
der Mitte ist er plötzlich ziemlich stark verengt, doch fällt diese
’) Den 8 mill. langen, lebhaft rothen Temnaspis japonicus Baly
(a. a. O. p. 78) besitze ich auch in 1 Ex. vom Amur.
120 G. Kraatz: über neue ostsibirische Pedrilha.
Verengung wegen der Kürze des Thorax wenig in die Augen; der
Hinterrand ist in der Mitte schwach vorgezogen und legt sich eng
an den Vorderrand der Flügeld.. an; die Oberseite ist dicht und
ziemlich fein runzlig punktirt, dicht und kräftig greis behaart, da-
her matt, fast ohne Glanz; üer äufserste Vorder- und Hinterrand
schimmert röthlich durch. Das Scutellum ist sehr klein, dreieckig
schwarzgrau. Die Flügeld. sind an der Basis etwas breiter als das
Halsschild in der Mitte, hinter der Mitte leicht verbreitert, hinten
abgerundet, der Nahtwinkel verrundet, die Schultern treten verhält-
nilsmälsig deutlich, stumpfeckig hervor. Von der Basis der Fld.
geht eine ziemlich breite röthliche Nahtbinde, welche bis zur Mitte
sich schwach verbreitert, dann schwach verschmälert und die Spitze
nicht ganz erreicht; von ähnlicher Färbung ist der Seitenrand der
Flügeld. etwas hinter der Mitte; dort wird die schwarze Grund-
farbe durch einen nierenförmigen, fast weilslichen Fleck unterbrochen,
welcher aulsen fast den schwarzen Seitenrand, innen die röthliche
Nahtbinde erreicht, also dem Aufsenrande merklich näher steht.
Die Oberseite ist dicht und deutlich punktirt, greis behaart. Hin-
terleib röthlich, ebenso die Beine, die Spitze der Mittel- und Hin-
terschenkel schwärzlich, die Tarsen bräunlich. Die Unterseite ist
dicht punktirt, greis behaart, namentlich die Brust.
Ein wohl erhaltenes Ex.
Pedr. annulata Baly Taf. Il. Fig. 7 hat Kopf und Thorax
roth mit schwarzem Mittelfleck, die Flügeld. bleichgelb, die Naht
bis zur Mitte schwärzlich, dann, sowie die Spitze der Flügeld. röth-
lich (wie bei biguttata), vor der röthlichen Spitze ist ein ähnlicher
nierenförmiger Fleck durch einen schmalen schwarzen Saum abge-
gränzt. Die Punktirung des Thorax ist nicht sehr dicht runzlig,
sondern dicht und deutlich.
Ein Stück vom Amur, etwas grölser als bioculata.
Pedrillia bicolor nov. sp. Taf. II. Fig. 9. Atra, crebre di-
slinctius punctata et pubescens, elytris pedibusque rufo-testaceis. —
Long. 41 mill.
Von robusterem Körperbau als annulata und biguttata, gewölb-
ter, einem kleinen, schlanken Bromius bei flüchtigem Anblick ähn-
lieb. Fühler ähnlich gebaut wie bei dig., schwärzlich. Kopf dicht
und kräftig, runzlig punktirt. Thorax ähnlich wie bei dig. gebaut,
aber gewölbter, vor der Mitte mit einer ziemlich deutlichen ver-
tieften Mittelrinne, die Oberseite dicht und ziemlich kräftig runzlig
punktirt, der Hinterrand rothgelb, ebenso das Schildchen.
Die Fld. sind kürzer und mehr gleichbreit als bei dig., verhältnifs-
mälsig auch breiter, einfarbig röthlich gelb, wie bei den helleren
Omophlus, dicht und deutlich punktirt, gelb behaart, mit leichtem
Glanz. Der Hinterleib ist etwas dunkler röthlich gelb als die Fld.
Die Beine sind schwarz.
Ein Exemplar vom Amur. G. Kraataz.
nn ——
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Neue Käfer vom Amur
beschrieben von
Dr. @. Kraatz.
(Hierzu Tafel II.)
Es scheint mir zweckmälsiger die Beschreibungen einzelner, zum
Theil ausgezeichneter neuer Arten einer kurzen Besprechung eini-
ger anderer Theile der Christoph’schen Ausbeute, die ich Gelegen-
heit hatte durchzugehen, vorangehen zu lassen. Die Carabicinen
und Rüsselkäfer sind ins Ausland gewandert; ob und wann wir
etwas von ihnen hören werden,. vermag ich nicht zu bestimmen.
Die Nitidularien und verwandte Gruppen wird H. Reitter be-
arbeiten.
Bolitobius praenobilis n. sp. Taf. II. Fig. 1.
Elongatus, niger, nitidus, antennarum basi femoribusque anticis
rufo-testaceis, antennarum articulis 2 ultimis flavis, abdominis seg-
mentis 5 primis rufis, elytris serie dorsali multipunctata. — Long.
(cum capite) 9 mill.
Durch die tief schwarze Farbe, die beiden letzten weilsgelb-
lichen Fühlerglieder, den rothen Hinterleib mit schwarzem 6ten
Segmente, den lang schnabelförmigen Kopf und seine ansehnliche
Gröfse leicht kenntlich. Die Taster schmal, das letzte Glied kür-
zer als das vorhergehende. Fühler schlank, die vorletzten Glieder
deutlich länger als breit. Kopf sehr stark schnabelförmig vorge-
zogen, glatt. Halsschild länger als breit, hinten etwas schmäler
als die Flügeldecken, nach vorn stark verschmälert, oben glatt, 4
feine Punkte hinter dem Vorderrande, 4 vor dem Vorderrande.
Die Flügeldecken sind wie bei den verwandten Arten gebildet,
etwas länger als das Halsschild, spiegelblank, in der vertieften
Rückenlinie mit etwa einem Dutzend Punkten. Der Hinterleib ist
oben weitläufig punktirt, Segment 6 weniger, die einzelnen Seg-
mente vor dem Hinterrande fast glatt, unten ziemlich dicht. Die
Beine sind schlank, schwarz, die Vorderschenkel röthlich gelb.
Ein Exemplar.
122 G. Kraatz: über
Quedius grandiceps nov. Sp.
Nigro-aeneus, nitidus, antennis fuscis, basi apiceque pedibus-
que testaceis, capite thoraceque majusculis, scutello dense punctato,
elytris subaeneis, crebre distincte punctatis, abdomine minus confer-
tim et subtiliter punctato, versicolore. — Long. 8 mill.
Von eigenthümlichem Habitus, der namentlich durch den ver-
hältnifsmälsig grolsen Kopf und das ihn aufnehmende gröfsere,
ziemlich stark gewölbte Halsschild bedingt wird, dunkel schwarz-
grün, die Flügeld. deutlich schwach runzlig punktirt und behaart;
etwas mit boops verwandt, aber viel grölser. Die Taster sind gelb,
die Fühler fein und schlank, die drei ersten und die beiden
letzten Glieder gelblich, die mittleren bräunlich, Glied 3 sehr
gestreckt, 4 etwas länger als 2, die folgenden allmählig etwas kür-
zer, die vorletzten noch deutlich länger als breit. Der Kopf ist
grols, randlich, Augen bis fast an den Hinterrand reichend, ein
grölserer Punkt vorn und einige kleine hinten an ihrem Innen-
rande; sonst ist der Kopf glatt, gewölbt. Der Thorax ist vorn von
der Breite des Kopfes, hinten nur wenig verengt, mit stumpf ab-
gerundeten, fast rechtwinkligen Vorder- und verrundeten Hinter-
ecken; Hinterrand leicht ‚gerundet, Oberseite stark gewölbt, glatt,
4 feine Punkte am Vorderrande und zwei ähnliche hinter den bei-
den mittleren von ihnen. Schildehen dicht punktirt und be-
haart. Flügeld. etwa von der Länge des Halsschildes, schwach
bauchig, oben dicht und deutlich schwach punktirt und behaart,
dunkel erzgrün, die Naht leicht erhaben. Hinterleib stark nach
hinten verengt, nicht besonders fein punktirt, tief schwarz, mit leb-
haftem Farbenspiel. Beine schmutzig gelb. — Ein Exemplar.
Ozyporus procerus n. sp. Taf. Il. Fig. 3.
Niger, capite, thorace elytrisque rufo-testaceis, antennis piceo
testaceis. — Long. (mandibulis exc.) 12 mill.
Durch Gröfse und Färbung gleich ausgezeichnet. Das erste
Fühlerglied an der Spitze gelblich, die folgenden gelblich, in der
Mitte schwärzlich. Der Kopf ist scheinbar glatt, verloschen punk-
tirt. Der Thorax ist nach hinten stärker verengt als bei Oz. maziül-
losus, fein verloschen punktirt. Die Flügeld. sind verhältnifsmäfsig
breiter, etwas kürzer als bei maz., die unregelmälsigen Punkte zwi-
schen dem Nahtstreif und den vertieften beiden Rückenstreifen
ziemlich zahlreich. Hinterleib glatt. Beine schwarz, Vorderschie-
nen und Tarsen röthlichgelb.
Ein Exemplar.
neue Amur-Käfer. 123
Elater Candezei noy. spec.
Piceo-niger, nitidus, pilosus, antennis pedibusque piceis, his tar-
sis dilutioribus, thorace antrorsum ungustato, crebre distincte punc-
tato, elytris profundius striatis, interstitiis subtiliter punctatis. —
Long. 12—15 mill.
Eine sehr ansehnliche Art, zu den Verwandten des Megerlei
gehörig, verhältnifsmälsig kürzer und breiter als die grolsen Arten
mit rothen Flügeld., die er an Gröfse bisweilen übertrifft. Oben
glänzend pechschwarz, unten pechbraun, die Beine etwas heller,
die Tarsen rothbraun. Die Fühler sind kurz und kräftig, im Uebri-
gen wie bei den verwandten Arten, z. B. Megerlei, gebaut. Der
Kopf ist dieht und deutlich punktirt. Das Halsschild ist nach vorn
deutlich verengt, etwas länger als bei Megerlei, oben ganz ähnlich
punktirt, also dicht und deutlich, aber nicht stark, hinten schwä-
cher; Behaarung schwarz, hinten eine seicht vertiefte Mittellinie.
Die Flügeld. sind nach hinten weniger verschmälert als bei Me-
gerlei, also mehr wie bei scrofa gebaut, die Längsstreifen tie-
fer, die Zwischenräume erhabener als bei den meisten Arten,
was dem Käfer hauptsächlich sein charakteristisches Gepräge ver-
leiht. Die Punktirung ist fein und nur mäfsig dicht, so dafs der
Käfer ziemlich glänzend bleibt; Behaarung schwarz. Unterseite
glänzend dunkel pechbraun, dieht und fein, wie bei den Verwand-
ten punktirt. Der Thorax ist unten nicht besonders dicht punk-
tirt, stark glänzend.
Zwei Exemplare.
Ich habe mir erlaubt die Art zu Ehren meines verehrten Freun-
des, des bekannten Elateriden-Monographen zu benennen.
Elater simillimus nov. sp.
Niger, El. nigerrimo Lac. simillimus, antennis paullo validiori-
bus, capite tenuiter marginato, thorace praecipue latera versus sub-
tilius punctato, magis nitido, elytris densius punctatis, minus nitidis,
pedibus haud concoloribus, tibiis infuscatis, tarsis fusco-brunneis. —
Long. 10 mill.
Ein Exemplar.
El. sobrinus Motsch. (in Schrenck’s Amur-Reise II. p. 111) ist
nur 3 lin. lang, fortiter punctatus und hat, eben so wie dilutipes,
pedes tibiis tarsisque rufescentibus.
124 G. Kraatz: über
Elater pallipes nov. sp.
Piceus, nitidus, pedibus rufo-testaceis, thorace parce subtihter
punctato, longius piloso, elytris minus subtiliter punctato-striatis, in-
terstitiis leviter convezis, crebre subtiliter punctatis, abdomine con-
fertim subtiliter punctato. — Long. 10 mill.
Kleinen Männchen des El. Megerlei durch die Gestalt u. Fär-
bung verwandt, nach hinten noch deutlicher zugespitzt, der Thorax
nicht ganz so kurz, ähnlich lang behaart, aber fein und ziem-
lich weitläufig punktirt, daher glänzender. Fühler ähnlich schlank,
braun, an der Wurzel heller, Glied 3 fast um die Hälfte oder je-
denfalls merklich länger als 2. Der Kopf ist dicht und deutlich
punktirt, der Clypeus vorn ziemlich spitz vorgezogen, aber daselbst
kaum gerandet. Der Thorax ist ähnlich gebaut wie bei Megerlei,
die abstehende Behaarung länger, eine vertiefte Mittellinie hinten
nur schwach angedeutet. Die stark nach hinten verschmälerten
Flügeldecken geben dem Käfer das Ansehen eines kleinen Melano-
tus, denen er auch ähnlich gefärbt ist. Die Punktstreifen sind tie-
fer als bei Megerlei, die Zwischenräume deutlich feiner punktirt,
glänzender. Die Unterseite ist pechbraun, sehr dicht, fein (nicht
dieht und deutlich wie bei Megerlei) punktirt. Beine röth-
lich gelb.
Ein Exemplar.
El. dilutipes Motsch. (in Schrenck p. 111) kann hier nicht
her gehören, weil er einen thorax latitudine fere longior besitzen
soll und nur 2% lin., also kaum 6 mill., lang isi.
Die zuletzt beschriebenen beiden Zlater liefern wieder Beispiele
von der grolsen Aehnlichkeit der ostsibirischen mit unseren deut-
schen Arten, von denen Christoph aulserdem den nigrinus Herbst,
sanguinolentus Schrank und pomorum fand, welchen letzteren Motsch.
noch nicht als Amur-Käfer aufführt.
!) Unter der Gattung Elater ist in dem Catalog Stein -Weise
hinter tristis nachzutragen:
E. basalis Mannh. (von Perm, vgl. Kirsch Berl. Ent. Ztschr.
1865. p. 1235).
E. coccinatus Rye ist gute Art, die auch in Deutschland vor-
kommt.
E. cuneiformis Hampe ist — ruficeps Mls., wenn ich nicht
sehr irre.
neue Amur-Käfer. 125
Dietyoptera!) atricollis nov. sp.
Elongata, depressa, atra, elytris sanguineis tomentosis, costulis
4 elevatis, thorace medio apice elevato-acuminato-producto, angulis
posticis vie acuminato - productis, supra utrinque fortius impresso,
medio canaliculato. — Long. 13 mill.
Der schnabelförmig verlängerte Kopf ist ganz unter dem spitzig
vorgezogenen Mitteltheil des Thorax verborgen; die Fühler sind
kurz, nahe neben einander eingelenkt; Glied 1 ist kräftig, wenig
länger als breit, 2 ganz klein und kurz, 3 deutlich länger als 4,
nach der Spitze zu allmählig verbreitert, 4 gleich breit, fast dop-
pelt so lang als breit, die untere Ecke schwach spitzig vorgezogen
bei den folgenden deutlicher, 6 und folgende sind an der Basis
deutlich etwas schmäler, allmählig etwas kürzer; das Endglied is
fast so lang als 9 + 10 und erreicht bei weitem nicht die Mitte
der Flügeld.e Der Thorax ist etwas schmäler als die Basis der
Flügeld., länger als breit, von hinten nach vorn leicht verengt, das
mittlere Drittheil vorn spitz dreieckig aufgebogen und vorgezogen,
die Hinterecken treten kaum spitzwinklig schwach nach hinten vor;
der Hinterrand ist jederseits leicht ausgebuchtet, in der Mitte
schwach vorgezogen, am Rande schwach aufgewulstet. Die Ober-
seite ist jederseits der Länge nach stark vertieft; aufser einigen
undeutlichen Erhabenheiten tritt in der Mitte des Discus ein deut-
licher querer Einschnitt hervor; vor demselben beginnt die Erhe-
ı) Die bereits von Motschulsky beschriebene Dict. flabellata
vom Amur ist der sanguinea ganz ähnlich gezeichnet, aber fast
4mal so grols; sie wurde auch von Christoph in einigen Ex. am
Amur erbeutet. Ihr sehr nahe verwandt ist die meines Wissens
unbeschriebene:
Dictyoptera rufiventris: Elongalta, depressa, atra, thora-
cis lateribus, elytris 4-costalis abdomineque sanguineis. — Long.
14 mill.
Mas: antennis dimidio corpore haud longioribus, valdiusculis
articuis A—10 intus apice leviter acuminato-productis.
Fem.: latet.
Der flabellata sehr ähnlich, die Fühlerglieder an der Spitze
kaum erweitert, der Thorax nach vorn weniger verschmälert, die
schwarze Zeichnung schmäler, die Flügeld. mit 4 fast gleichstar-
ken, gleichweit entfernten Rippen, die Zwischenräume undeutlich
gerunzelt,
Von Külek; vom verstorbenen Lederer stammend,
126 G. Kraatz: über
bung des vorderen Mitteltheils, welcher zwei vorn vereinigte Längs-
beulen zeigt; zwei hinten vereinigte befinden sich auf der Mitte
der hinteren Hälfte des Thorax. Das Schildchen ist nach hinten
deutlich verengt, quer vertieft, ziemlich glänzend. Die Flügeld.
sind mehr als viermal so lang als der Thorax, hinter der Basis
deutlich erweitert, an der Basis mit bräunlichem Toment, sonst roth,
hinten einzeln abgerundet, oben mit 4 Rippen, die innere Schulter-
rippe schwächer als die übrigen, die Zwischenräume undeutlich
maschenartig gerunzelt. Die Unterseite ist äufserst fein punktirt,
ziemlich glänzend schwarz; die letzten Hinterleibssegmente sind
jedoch deutlich schmäler, namentlich Segm. 7, seitlich abgerundet.
Ein Weibchen.
Cerceros nov. gen. !) Lycidarum.
(Hierzu Taf. Il. Fig. 2 u. 2.)
Palpi articulo ultimo magno, securiformi.
Antennuae basi fere contiguae, fortius pectinatae, articulo secundo
brevissimo.
Caput haud rostratum.
Thorax transversus, utrinque fortius impressus, medio apice late
elevato-producto, supra linea elevata apicali media et carinulis 2 ba-
salibus obliquis ad medium thoracis cum apicali conjunctis, angulis
posticis acuminato-productis.
Scutellum longitudinaliter impressum.
Elytra lineis 4 modice elevatıis, interstitiis haud areolatıs.
Pedes compressi, femoribus tibüisque subtus longitudinaliter im-
pressis, tarsis articulo primo duobus sequentibus simul sumptis lon-
gitudine aequali, secundo modice, tertio quartoque fortiter trans-
versis.
Mas: abdominis segmento 7° ventrali apice profunde triangu-
lariter exciso, 3° ventrali dorsalique laciniato-productis, stylum apice
dilatatum includentibus.
Fem.: latet.
Die einzige bis jetzt bekannte Art ist wenig kleiner als grolse
Eros Aurora, merklich schmäler, gleichbreit, mit langen, stark ge-
kämmten Fühlern, schwachgerippten Flügeld. ohne Grübchenreihen,
ähnlich wie bei Dictyoptera sculpirt.
') Von den europäischen Eros-Arten sind bereits affinis als
Pyrophorus Muls., minutus und Cosnardi als Platycis Thoms. abge-
trennt, wovon der Catalog Stein-Weise keine Notiz nimmt, obwohl
neue Amur-Käfer. 127
Cerceros pectinicornis nov. sp. Taf. 11. Fig. 2.
Elongatus, depressus, ater, elytris sanguineis, lineis 4 modice
“elevatis, antennis fortius pectinatis, capite medio impresso, thorace
utrinque profundius longitudinaliter impresso, linea elevata media
apicali et duabus 2 basalibus obliquis cum hac conjunctis, angulis
posticis fortius acuminato-productis. — Long. 9—10 mill.
Verhältnifsmäfsig noch schmäler und mehr gleichbreit als die
Arten der Gattung Eros im weiteren Sinne, die Flügeld. dunkler
blutroth, ohne Zellenreihen zwischen den 4 leichten Rippen, son-
dern ähnlich seulpirt wie bei Dictyoptera. Die Fühler sind länger
als der halbe Körper, unmittelbar neben einander unter zwei Stirn-
beulen eingelenkt; der Eindruck zwischen denselben setzt sich deut-
lich nach hinten fort, indessen verschwindet der Kopf hinten bald
unter dem Halsschilde, Glied 2 der Fühler ist ganz kurz, wohl
doppelt so breit als lang, 3 etwas länger als 1, an der Spitze in-
nen stark vorgezogen, Glied 4 deutlich kürzer als 5, aber merk-
lich länger ausgezogen, die folgenden kaum kürzer, noch mehr ver-
längert, das letzte eine fast gleichbreite Lamelle. Das Halsschild
ist fast von der Breite der Flügeld., etwa von der Mitte ab nach
vorn leicht verengt, vor der Spitze deutlich aufgebogen, der aufge-
bogene Theil mit deutlich kantig abgesetztem Rande; die Hinter-
ecken sind in einem spitzen Winkel vorgezogen, der Hinterrand
innerhalb derselben leicht ausgerandet, in der Mitte schwach nach
hinten vorgezogen; dadurch dafs die Oberseite jederseits der Länge
nach tief eingedrückt erscheint, tritt der mittlere Theil deutlich er-
haben hervor und zeigt auf der vorderen Hälfte eine deutlich er-
hier wahrscheinlich gute Gattungen vorliegen; auch Bourgeois
will dieselben in einer monographischen Revision der europ. und
eircummediterranen Arten acceptiren. Cerceros ist durch die Ge-
stalt der Maxillartaster, die Dictyoptera-artige Sculptur der Flügeld.
und die eigenthümliche Abdominalbildung des g' unzweifelhaft als
Gattung legitimirt, durch die stark flabellirten Fühler sehr ausge-
zeichnet.
Dictyopterus hamatus Mnnh. und simplicipes Mnnh. (Bull. Mose.
1843. II. p. 243) gehören wohl beide wegen der elytra interstitiis
bifariam reticulatis und der Grölse (53 u. 5 lin.) zu Eros in spec.,
der erstere ist durch antennae elongatae, subserratae und coxae
post. productae, acutae ausgezeichnet; der letztere hat ant. brevio-
res, crassae, subsetaceae.
128 G. Kraatz. über
habene Längsleiste, welche sich in der Mitte in zwei, nach hin-
ten leicht divergirende theilt, welche in einer leichten beuligen
Auftreibung an der Basis endigen. Die ganze Oberseite ist äufserst
dicht und fein punktirt, purpurgrau äulserst fein tomentirt, die ver-
tieften Theile deutlicher glänzend. Das Schildchen ist etwa um die
Hälfte länger als breit, hinten gerade abgeschnitten, in der Mitte
der Länge nach sanft eingedrückt. Die Flügeld. sind hinter der
Mitte kaum bauchig erweitert, wie bei den nächstverwandten Gat-
tungen; von den 4 Rippen ist die innere Schulterrippe deutlich
schwächer als die übrigen; die undeutliche Punktirung verschwindet
unter dem rothen Tomente. Die Flügeld. sind stumpfwinkelig, fast
abgerundet-zugespitzt. An den Hintertarsen sind Glied 3 und 4
merklich breiter zweilappig als 1, an den Mitteltarsen weniger,
Glied 1 ist deutlich länger als 2, fast so lang wie 2+3. Die
Hinterleibssegmente werden allmählig schmäler, die vortretenden
Hinterecken sind leicht verrundet; das 7te Bauchsegment ist beim
d' bis zur Mitte ein- und leicht dreieckig ausgeschnitten; aus dem-
selben tritt eine lange, schmale, hinten zugespitzte, lanzettförmige
Bauchplatte und eine ähnliche Rückenplatte hervor, welche am Ende
leicht aufgebogen und dachförmig ist; zwischen beiden befindet sich
eine schmale glänzende, senkrecht gestellte, ebenso lange hornige
Lamelle, welche an der Spitze ziemlich stark nach oben und unten
erweitert, dann gerade abgeschnitten ist; die vorher erwähnten Plat-
ten umgeben dieselbe wie ein Futteral oben und unten.
Diese eigenthümliche Abdominal - Bildung tritt dadurch noch
deutlicher bemerkbar hervor, dafs bei meinen Stücken die letzten
Abdominal - Segmente abwärts geneigt sind, wodurch die schmale
Hinterleibsspitze namentlich dann sehr hervortritt, wenn man den
Käfer im Profil betrachtet (vgl. Taf. II. Fig. 2b).
Vermuthlich findet sich diese Bildung bei den Weibchen nicht.
Einige Männchen.
Pseudoclerops mutillarius var.? dealbatus.
Minoribus Ps. mutillarii individwis magnitudine aequalis, fascia
albido-sguamosa pone medium multo angustiore, altera ante me-
dium fere nulla, lateribus vix perspicua, pectore rufo. — Long.
9—10 mill.
Dem mutillarius ganz ähnlich gefärbt und gebaut, die weilse
Binde hinter der Mitte viel schmäler, gleichbreit; die weifse
Binde, die den vorderen, rothen Theil begrenzt, ist in der Mitte
neue Amur-Käfer. 129
fast ganz geschwunden, an den Seiten nur leicht angedeutet. Die
Brust ist nicht schwarz, sondern ebenso lebhaft roth wie der Hinterl.
Einige genau übereinstimmende Ex., welche trotz der nicht
besonders stark abweichenden Zeichnung einen eigenthümlichen,
ich möchte sagen eleganten Eindruck machen.
Die grofse habituelle Uebereinstimmung mit mutillarius läfst
mich hier eher eine Varietät vermuthen; als Parallel-Fall mit dem
Thanasimus rufipes ') wäre der Käfer besonders interessant.
Zeugophora bimaculata nov. sp. Taf. II. Fig. 6.
Atra, antennarum basi, ore, thorace, abdomine, femoribus totis,
tibiis subtus rufis, elytris confertim minus fortiter punctatis, macula
obliqua lateral ante medium rufo-testacea. — Long. 3 mill.
Von der Gröfse und Gestalt der Zeug. subspinosa, aber bei
weitem nicht so grob, wenn auch dicht und kräftig punktirt, durch
die Färbung des Vorderkopfes, Hinterleibes und den hellen Schräg-
fleck aulsen vor der Mitte jeder Flügeld. sehr leicht kenntlich. Die
Fühler sind schlanker als bei subsp., die 4 ersten Glieder rothgelb.
Der Kopf vor den Fühlern und ein nach hinten verschmälerter,
schmal dreieckiger Fleck zwischen den Augen ist roth, der Hinter-
kopf schwarz, glänzend, deutlich mäfsig dicht punktirt, die Seiten-
ecken des Halsschildes treten nur stumpf hervor, viel weniger stark
als bei subsp.; die Oberseite ist dicht und deutlich punktirt und be-
haart. Die Punktirung der Flügeld. ist kräftiger, der Glanz durch
die dichtere Behaarung matter als bei swbsp.; nicht weit vom Aus-
senrande vor der Mitte liegt ein heller Schrägfleck, welcher sich
gegen die Schulter hin richtet. Beine rothgelb, Mittel- u. Hinter-
schienen oben bräunlich. — Ein Exemplar.
Lema pygmaea nov. Sp.
Nigra, nitida, supra cyanea, thorace utrinque pone medium con-
fertim rugulose punctato, ante medium punctis sparsis majoribus, ely-
tris punctato striatis, interstitüs laevigatis. — Long. 4 mill.
Kleiner und schmaler als die kleinsten cyanella, ähnlich gebaut
und gefärbt, durch die angegebene Punktirung des Thorax, welcher
bei der cyanella fast glatt ist, leicht zu unterscheiden. Die Vorder-
1) Nach Solsky (Hor. Soc. Ent. Ross. VII.) kommt am Bai-
kal-See der Thanas. formicarius L. vor; ich besitze vom Amur nur
den substriatus Gebl., ebenso den Trichodes irkutensis Laxm. und
den Corynetes coeruleus Dej.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 9
130 G. Kraatz: über
ecken des Thorax treten seitlich deutlich etwas spitzig hervor; bei
der cyanella tritt eine ähnliche Spitze kaum bemerkbar hervor und
liegt dem Vorderrande näher.
Einige Exemplare.
Crioceris scutellaris nov. sp. Taf. II. Fig. 4.
Rufa, nitida, capite pectoreque nigris, antennis nigro-variegatis,
elytris laete cyaneis, maculis magna suturali apicaligque communibus
rufis. — Long. 54 mill.
Lema melanopa vix longior, sed robustior; antennae paullo bre-
viores quam in sp. all., nigrae, artieulis 4-7 fere ad medium usque
ceteris summa basi tantum rufo-testaceis, articulo quinto ceteris
longiore. Oculi profunde ineisi. Caput nigro-cyaneum, pone ocu-
los utrinque linea obliqua profunda aliaque oceipitali impressum,
crebre irregulariter punetatum. Collum rufum. Thorax latitudine
longior, pone medium constrietum, lineaque transversali impressum,
angulis antieis acutis, prominulis, disco laevigato. Sceutellum rufum.
Elytra punctato - striata (striis novem), interstitiis laevibus, laete
cyanea. Pedes rufi, genieulis unguiculisque nigris.
Der rothe Fleck an der Basis der Flügeld. nimmt reichlich ein
Drittheil derselben, der an der Spitze kaum ein Viertheil ein.
Einige Exemplare.
Cryptocepalus Haroldi nov. sp. Taf. Il. Fig. 12.
Niger, genis, thorace elytrisque flavo-testaceis, ilo nigro-bivit-
tato et utrinque nigro-bipunctalo, harum sutura, vitta humerali fere ad
apicem usque producta, macula juzta-scutellari, lineolague subapicali
juxia suturam nigris, pygidio apice testaceo - marginato. — Long.
7 mill.
Mas: abdominis segmento ultimo leviter transversim depresso,
basi bidentato, dentulis approximatis.
Eine ansehnliche, ziemlich glänzende, schwarzgelbe, in Suff-
rian’s fünfte Rotte gehörige, mit keiner mir bekannten europäischen
verwandte Art, kaum länger, aber merklich breiter als variegatus,
die Flügeldecken hinten weniger verrundet, die Schultern kräftiger,
was dem Käfer einen eigenthümlichen Habitus, den Flügeldecken
etwas Eckiges verleiht, noch deutlicher als z. B. beim pezicollis
oder cynarae. Die Fühler sind schlank, schwarz, Glied 1 und die
drei folgenden unten gelblich. Der Kopf ist schwarz, dicht punk-
tirt, wenig glänzend, greis behaart, nur ein Fleckchen vor der Ein-
lenkungstelle der Fühler gelblich, die Stirn leicht verflacht. Hals-
neue Amur-Käfer. 131
schild und Flügeldecken strohgelb, ersteres mit zwei schwarzen
Schrägbinden auf dem Disceus, die, wie gewöhnlich, den Vorderrand
nicht erreichen und durch eine hinten mäfsig verbreiterte Mittel-
linie getrennt sind. Zwischen diesen Binden und dem Aufsenrande
‚befinden sich auf der hinteren Hälfte des Thorax zwei hintereinan-
der liegende Punkte, von denen der vordere etwas grölser ist. Der
Seitenrand ist vorn leicht, hinten etwas breiter abgesetzt. Das
Seutellum ist schlank, gelb, mit schwarzem Saum. Der Vorderrand
der Flügeldecken ist schmal schwarz gesäumt, die Naht breiter,
hinter der Mitte schmaler; von der Schulter zieht sich eine schwarze
Schrägbinde bis zum abschüssigen Theile der Flügeldecken; zwi-
schen dieser Binde und der Naht befindet sich am vorderen Ende
neben dem Secutellum ein schwarzer Längsfleck, am hinteren eine
kleine, schwarze ‚Linie; alle diese Zeichnungen sind scharf; die
Punktirung des Halsschildes ist fein und mäfsig dicht, die der Flü-
geldecken wenig stark, einzelne schwach erhöhte glatte Längslinien
frei lassend, welche indessen wenig regelmälsig sind, eine schmä-
lere aufserhalb der schwarzen Längsbinde ausgenommen. Das Py-
gidiam ist hinten gelb gesäumt. Die Unterseite, namentlich der
Hinterleib, ist greis behaart, schwarz, unter der Schulterecke be-
findet sich indessen ein breiter, gelber, unten getheilter Fleck.
Das letzte Hinterleibssegm. des Z ist der Quere nach deutlich flach
gedrückt, in der Mitte der Basis mit zwei, ziemlich dicht ne-
ben einander stehenden, kurz dreieckigen Zähnen bewaffnet.
Ein Männchen.
Ich habe diese auffallende Art meinem Freunde, Herrn Baron
v. Harold zu Ehren benannt, welcher sich um die Nomenclatur
der Cryptocephalen so grolse Verdienste erworben hat (vgl. Berl.
Ent. Ztschr. 1873. p. 161—180).
Cryptocephalus Raddei nov. sp. Taf. II. Fig. 11.
Niger, thoracis nitiduli lateribus (late), margine anteriore an-
guste, Iinea media, macula majori antescutellari elytrisque totis
testaceis, his parum nitidulis. — Long. 6 mill.
Mas: abdominis segmento ultimo basi bidentato.
In Suffrian’s Rotte 5 und zu den nächsten Verwandten des 6-punc-
fatus und variegatus gehörig, gröfser und corpulenter als beide, die
Beine ganz schwarz, die Flügeldecken ganz gelb, letz-
tere mit schwachem, der Thorax mit ziemlich starkem Glanz, von
der Farbe der Flügeldecken, mit zwei breiten, vorn genäherten
schwarzen Binden, welche nicht ganz den Vorderrand erreichen
9 *
1132 G. Kraatz: über
und vorn durch eine schmale gelbe Linie, vor dem Schildchen
durch einen gröfseren gelben Fleck, ähnlich wie bei variegatus 2
und Verwandten getrennt sind. Der breite gelbe Aufsenrand zeigt
in der Mitte und hinter derselben einen kleinen, runden, wenig
stark hervortretenden schwarzen Fleck. Die Punktirung ist deut-
lich, mäfsig dicht, auf den Flügeld. viel kräftiger, dicht, hier und da
runzlig, mit Spuren von einigen schwachen Längsstreifen. Die
Fühler sind schlank, schwarz. Der Kopf ist vor und hinter den
Fühlerwurzeln sanft eingedrückt, hinten stärker, dicht, wenig tief
punktirt. Das Scutellum ist schmal und lang, schwarz. Der Vor-
der- und Nahtrand der Flügeld. ist schmal schwarz gesäumt. Der
Hinterleib ist mattglänzend (nicht glänzend wie beim 6-punctatus),
das letzte Segment beim g' leicht der Quere nach vertieft, an der
Basis mit zwei Zähnen, ähnlich wie beim 6-punctatus, welche in-
dessen kürzer, breiter, an der Spitze abgestutzt und einander mehr
genähert sind.
Zwei übereinstimmende Männchen.
Zu Ehren meines geschätzten Freundes, des bekannten Amur-
Reisenden Staatsrath Radde benannt und wahrscheinlich bei dem
nach ihm benannten Raddefka aufgefunden.
Cryptocephalus nobilis nov. sp.
Niger, nitidus, elytris maculis 2 flavo-testaceis , anteriore levi-
ter transversa, margini laterali paullo magis approzimata, apicali
rotundata. — Long. 5—54 mill.
Mas: abdominis segmento ultimo transversim subdepresso.
Wohl neben den ansehnlichen Mannerheimüt einzureihen, eben
so glänzend, lackschwarz, jedoch kleiner, jede Flügeldecke nur mit
zwei strohgelben Flecken, einem rundlichen vor der Spitze und ei-
nem wenig grölseren, schwach in die Quere gezogenen, unmittel-
bar vor der Mitte; er liegt ziemlich in einer Linie mit dem hinte-
ren, aber dem Aufsenrande deutlich näher als der Naht. Die Füh-
ler sind schlank, schwarz, die fünf ersten Glieder unten pechbraun.
Der Kopf ist dicht punktirt, hinten mit einzelnen glatten Stellen,
bisweilen mit einer leicht vertieften Mittellinie. Der Thorax ist nur
mäfsig dicht, vorn deutlich, hinten feiner punktirt, stark glänzend,
der Seitenrand gleich breit abgesetzt. Die Flügeldecken sind nur
mäfsig dicht punktirt, die Punkte vorn stärker und dichter, mehr-
fach zu unregelmäfsigen Längsreihen geordnet, welche hinten deut-
lich hervortreten. Das Pygidium ist dicht punktirt, greis behaart.
neue Amur-Käfer. 153
Die Unterseite ist schwarz glänzend, das letzte Hinterleibssegment
beim S hinten der Quere nach seicht vertieft.
Einige genau übereinstimmende Ex.; das Weib, wie gewöhn- '
lich, plumper.
Der prächtige Mannerheimis Gebl., von dem ich 4 Expl. vom
Amur besitze, ist merklich gröfser und hat 4 gelbe Flecke (1.2. 1)
auf den Flügeldecken, einen auf dem Thorax vor dem Seutellum;
da indessen der kleine Basalfleck und der äufsere Mittellleck beim
Mannerheimii nur klein sind und weniger bemerkbar hervortreten,
so bleiben kleine Mannerheimii 5 grolsen nobilis 2 bei flüchtiger
Betrachtung sehr äbnlich.
' Cryptocephalus pallescens nov. sp.
Niger, nitidulus, niger, supra thorace elytrisque rufo-testaceis,
disco pallidiore, illo maculis 7, hoc punctis A (2. 2) nigris, capite
nigro, episiomo medio genisque testaceis. — Long. 33—4 mill.
Mas var.: thorace marginibus apicali lateralibusque ezceptis
nigro; elytris totis testaceis aut puncto humerali solo nigro.
Fem. var.: thoracis maculis magis minusve confluentibus.
Fem. var.: elytris maculis 1. 1. + 1. 0')
- 2 - 2202 Zr ern
- - - 1.0. + 1.0
- - - 1.0. + 0.0
Diese Art scheint, nach der Beschreibung zu urtheilen, dem
mir unbekannten 15-notatus Mannerh. verwandt; sie zeigt, wie der
dem 15-notatus nahe verwandte /uridipennis, bleichrothe Flügeld.,
bei denen öfters das Mittelfeld ins Strohgelbe verblafst ist, indes-
sen ist sie kleiner wie beide, der Kopf schwarz ohne Stirnflecken,
nur mit einem kleinen gelben Querfleck auf dem Epistom und gel-
ben Wangen vor der Fühlerwurzel. Die Fühler sind schlank,
schwarz, die 4 oder 5 ersten Glieder gelblich. Grölse und Gestalt
ist etwa die des 10-maculatus L., doch sind die Q etwas plumper.
Die Zeichnung des Thorax ist ähnlich wie beim japanischen sig-
naticeps; zwei quer viereckige schwarze jederseits vor dem gelben
Vorderrande suchen sich einerseits mit einer schwarzen Mittellinie
zu verbinden (welche auf der hinteren Hälfte des Thorax liegt und
die Basis nicht erreicht), andererseits mit einem schrägliegenden
') Statt 2 +2 ist 1.1.-+ 1. 1 gesetzt etc.; 9 bedeutet, dafs
der Fleck fehlt.
134 G. Kraatz: über
dreieckigen Basalfleck jederseits zwischen dieser Mittellinie und dem
breit gelben Seitenrande, in dessen Mittelfelde ein schwarzer, deut-
licher, punktförmiger Fleck steht. Nimmt das Schwarz etwas zu,
so entsteht zuerst eine unförmliche Mförmige Zeichnung, nimmt
es noch mehr zu, so bleiben nur zwei zusammenhängende Mittel-
flecke über dem Schildehen, der Vorderrand schmal und die vier
Ecken gelb. Das meiste Schwarz zeigt der Thorax des d‘, wo nur
ein schmaler gelber Querfleck jederseits vor dem Schildchen, ein
schmaler Vorder- und Seitenrand und die Vorderecken (dreieckig)
gelb bleiben. Die Oberseite des Thorax ist dicht und deutlich,
hinten nur wenig feiner punktirt. Das Schildchen ist schwarz. Die
Flügeld. sind gleichmäfsig ziemlich dicht, deutlich punktirt mit leich-
tem Lackglanz, röthlich gelb, auf der Scheibe nicht wie ausgebleicht,
mit zwei schwarzen Flecken ziemlich weit hinter der Basis und
zwei ganz ähnlichen hinter der Mitte; die Flecke sind, wenn kräf-
tig entwickelt, meist etwas länger als breit, die äulseren meist kräf-
tiger als die inneren; beim 2 ist bisweilen nur der Schulterfleck
vorhanden, bei den selteneren 5! scheint derselbe öfters zu fehlen
als vorhanden zu sein, und Ex. mit 4 Flecken auf den Fld. bilden
bei ihnen die Ausnahme, bei den 2 die Regel. Die Beine sind
röthlich, die Tarsen schwarz, die Mittelschenkel oben, die Hinter-
schenkel oben in weiterer Ausdehnung schwärzlich, vor der Spitze
weilsgefleckt; diese Zeichnung ist aber hauptsächlich den g eigen-
thümlich, bei den 2 meist nur angedeutet, so dals man bei diesen
die Schenkel und Schienen röthlich nennen kann.
Bei den 2 ist eine ziemlich tiefe rundliche Grube in der Mitte
des letzten Hinterleibssegments vorhanden.
Bei den Z\ ist meist schwärzlicher Thorax mit fast ungefleck-
ten Flügeld. verbunden, bei den 2 herrscht das Schwarz auf dem
Thorax gerade bei den selteneren Formen mit wenig oder unge-
fleckten Flügeldecken vor.
Mehrfach aufgefunden, ohne dafs es mir gelungen wäre eine
zutreffende Beschreibung aufzufinden.
Cryptocephalus splendens nov. sp.
Anguste oblongus, supra laete viridi-metallicus, aeneo-micans,
antennarum basi, epistomo pedibusque anterioribus subtus fulvo-te-
staceis, thorace crebre minus subtiliter punctato margine lateral
(in maribus) flavo, elytris dense fortius punctatis, hinc inde subco-
stulatis. — Long. 4—4 mill.
Dem Kulibini Gebl. und fortunatus Baly zunächst verwandt,
neue Amur-Käfer. 135
von beiden leicht durch den beim @ fehlenden gelben Seitenrand
des Halsschildes und den bei 2 einfarbigen Seitenrand der Fld.
zu unterscheiden, lebhaft metallisch grün, ziemlich schlank, die 2
etwas plumper. Die Fühler sind an’ der Wurzel röthlich gelb; der
Kopf ist grün, mehr oder weniger deutlich punktirt, bisweilen mit
deutlich vertiefter Mittellinie, nur das Epistom röthlich. Der Tho-
rax ist bei den Männchen deutlich nach vorn verschmälert, der
umgeschlagene Seitenrand gelblich weils, beim 2 einfarbig, die
Oberseite jederseits vor dem Schildchen sanft schräg eingedrückt,
deutlich, kräftig, mäfsig dicht punktirt. Die Flügeld. sind einfar-
‚big metallisch. grün, dicht und kräftig punktirt, hier und da mit
undeutlichen Spuren von Längsrippen. Die Beine der Männchen
sind schwärzlich, die Unterseite der vorderen röthlich; bei den 2
sind die Vorderbeine, mit Ausnahme der Tarsen, bisweilen ganz
röthlich, die Unterseite der Mittelschienen ist rothbraun.
Geschlechts-Unterschiede wie bei den verwandten Arten.
Einige Pärchen. .
Der dunkelgoldgrüne macrodactylus Gebl. hat zwei gelbe
Stirnflecke und gelbe Beine; bei dem blauen coerulescens Mnh.
hat das g' einen gelblichen Mittelfleck zwischen den Fühlerwurzeln
und J2 einen weilsgelben Seitenrand des Halsschildes, welches
aber sehr fein punktirt ist.
Phytodecta!) gracilicornis nov. Sp.
Oblongo-ovalis, converiuscula, nigra, antennis gracilioribus basi,
tibüis, thorace elytrisque supra rufo-testaceis, illo macula magna ba-
sali apice medio emarginata, his maculis 5 (2. 1. 2) nigris, parum
nitidis, tenuiter puncto-siriatis, interstitiis obsolete punctulatis. —
Long. 7 mill.
!) Aufser den beiden hier neu aufgestellten Phytodecta-Arten
liegen mir vom Amur vor:
Phyt. Triandrae Suffr. — Drei Ex., welche genau mit der
deutschen gewöhnlichen Form übereinstimmen, also röthliche Flü-
geldecken mit 5 schwarzen Flecken, ein schwarzes Halsschild mit
rothen Vorderecken und gelbe Schienen zeigen. Zwei schwarze
Ex., bei denen nur der umgeschlagene Rand der Flügeld. und die
Schienen röthlich braun, resp. gelb bleiben.
Phyt. viminalis L. — Ein Expl. oben ganz röthlich, unten
ganz schwarz.
136 G. Kraatz: über
Mas: Abdominis segm. ultimo apice vie emarginato,.
Fem.: Abd. segm. ultimo apice rotundato.
Var. a. Thorace rufo basi punctis maculisve 2 cum lineola brevi
antescutellari magis minusve arcuatim conjunclis.
Var. b. Thorace maculis basalibus majoribus sed minus distinc-
tis, infuscatis.
Var. c. Thorace punctis 2 basalibus a basi remotis, haud con-
junctis, elytris rufo-testaceis.
Var. d. Thorace elytrisque rufo-testaceis, immaculatıs.
Var. e. Thorace maculis basalibus (ut in var. a) elytris ma-
culis majoribus, magis minusve confluentibus.
Var.f Tota nigra.
Beschrieben sind noch folgende:
Phyt. sorbi Motsch. in Schrenck’s Amur- Reisen II. p- 223,
„nigra, elytris rufis immaculatis antennarum basi unguiculisque
rufo-testaceis“, soll in ganz Daurien vorkommen, schmäler als vi-
minalis sein und ein kürzeres Halsschild haben. Meine, ganz eben
so gezeichnete viminals vom Amur hat ein schwarzes Klauenglied;
um so wahrscheinlicher ist es, dafs die sordi Motsch. eine Varietät
der viminalis ist, da durchgreifende Unterschiede von der viminalis
nicht angegeben und deren wesentliche, schwarze Unterseite, Beine
u. s. w. vorhanden sind.
Phyt. salicis Motsch. a. a. O. p. 223, „nigra, elytris nigro-
5-punctatis, punctato-striatis, interstitiis impunctatis, thorace
toto nigro, antennarum basi subtus tibiisque medio supra pallido-
testaceis; la forme generale rappelle la viminalis, le corselet est
plus large; 56 ex. sans variations.“
Nachdem ich bereits hervorgehoben, dafs die Phyt. gracilicor-
nis entweder fünf oder gar keine Flecke auf den Flügeld. zeigen,
erscheint es mir sicher, dafs Motschulsky’s 56 salicis ebenso viele
triandrae mit schwarzem Thorax sind; diese Art kann sehr wohl
local mit schwarzem Thorax vorkommen und hat gelbe Schienen,
so wie fast unpunktirte Flügeld., namentlich bei den 9. Motsch.
vergleicht seine salicis gar nicht mit der triandrae Sufir., die er
ebenfalls als ziemlich seltenen Amur-Käfer aufführt; nun kann
seine salicis, was die Thorax-Färbung anbetrifit, allerdings
nicht wohl variiren, wenn er die Expl. mit rothen Vor-
dereken als triandrae bestimmt.
Phyt. fulva Motsch. (Etud. IX. 1860. pag. 41) ist eine, dem
Amur eigentbümliche, untersetzte kleine Art von 5 mill., mit sehr
neue Amur-Käfer. 137
Der Phyt. affinis Sahl. durch die schlanken Fühler verwandt,
das Halsschild aber ähnlich wie bei viminalis gezeichnet (nicht
schwarz, wie bei meinen sämmtlichen schwedischen und sibirischen
affinis), die Schienen rothgelb, wie bei der friandrae Suffr., welche
auch am Amur vorkommt, aber viel kürzere Fühler und ein hin-
ten deutlich ausgerandetes Hinterleibssegment im weiblichen Ge-
schlechte hat.
Ohne ein sorgfältiges Studium der europäischen Phytodecta-
Arten dürfte man geneigt sein in der gracilicornis eine Zwischen-
form zwischen iriundrae und affinis zu sehen, um so mehr als die
echte affinis sehr selten ist und in den Sammlungen meist trian-
drae mit schwarzem Thorax als affinis bestimmt sind. — Die echte
affinis hat fast ohne Ausnahme einen schwarzen Thorax und gauz
schwarze Beine.
Die gracilicornis vereinigt nun die erwähnten charakteristi-
schen Eigenschaften der genannten drei Arten und ist merklich
schlanker als viminalis, etwas gröfser als triandrae, viel grölser als
die typischen affinis. Die Fühler sind fast noch schlanker als bei
affinis, die fünf ersten Glieder rothgelb, Glied 3 fast doppelt so
lang als 5, 10 fast doppelt so lang als breit. Der Kopf ist roth-
braun, an den Seiten unregelmäfsig punktirt, der Scheitel biswei-
len fast glatt. Das Halsschild ist ähnlich gebaut wie bei vimina-
lis, und erscheint noch kürzer, weil die Flügeldecken länger sind;
seine gewöhnliche Zeichnung, ist die gewöhnliche der viminalis, d.h.
ein groflser, querer Basalfleck auf gelbem Grunde schwarz; derselbe
geht bis etwas über die Mitte, so dafs Vorder- und Seitenrand
ziemlich gleich breit gelb bleiben; vorn in der Mitte ist er leicht
dreieckig ausgerandet. Die Abänderungen in der Färbung sind
kurzem Halsschilde, oben ganz röthlich gelb. Ihr habituell sehr
ähnlich, nur feiner punktirt (wie es scheint) mit schwarzem Tho-
rax, ist die japanische
Phyt. rubripennis Baly (Ann. nat. hist. 1862. p. 28); viel-
leicht nur Localrasse der fulva.
Phyt. Caraganae Gebl. erhielt ich nicht vom Amur.
Interessant ist das Vorkommen von
Phyt. (Spartophila) Mannerheimi Stäl (Öfvers. Vet. Ac.
Förh. XV. 1858. pap. 252) in der Mongolei. „Phyt. litura minor,
angustior, flavescente - testacea. Caput et thorax sat dense punc-
tata. Elytra vitta suturali aenea, thorace paullulum fortius, sat
dense seriatim, versus suturam magis vage punctata,*
138 G. Krautz: über
ziemlich analog der der viminalis und aus der Diagnose ersicht-
lich; ohne Zweifel giebt es noch mehrere andere Varietäten. Die
Flügeld. der 2 zeigen den matten Glanz, welcher die @ der tri-
andrae leicht von den 5 unterscheiden läfst, die Flügeld. der
sind etwas glänzender. Die Lage der fünf schwarzen Flecke ist
dieselbe wie bei den genannten Arten, namentlich triandrae und
affinis, doch scheinen die Flecke in der Regel kräftiger; es liegen
mir keine gefleckte Ex. mit weniger als 5 Flecken vor (doch kom-
men dieselben jedenfalls vor), sondern nur solche die fünf Flecke
oder einfarbige röthliche Flügeldecken zeigen.
Wenn das Schwarz der Flügeld. zunimmt, was nur bei 2 Ex.
meiner Sammlung der Fall ist, so zieht sich der hintere schwarze
Fleck bis zur Naht, was der Zeichnung bereits ein eigenthümliches
Gepräge verleiht; dasselbe nimmt noch zu, wenn sich auch die
Naht schwarz färbt; alsdann erscheint der Grund der Flügeldecken
nicht mehr gelb, sondern schwarz mit einem Fleck nahe der Naht
vor der Spitze, einem ähnlichen vor der Mitte, einem länglichen
Aufsenrandfleck zwischen beiden, einem kleineren neben dem vor-
deren Nahtfleck, endlich bleibt die Basis vor den zusammengeflos-
senen beiden vorderen schwarzen Flecken röthlich.
Es ist auffallend, dafs gerade bei den beiden Expl., bei denen
das Schwarz auf den Flügeldecken zunimmt, das Schwarz auf dem
Halsschilde abnimmt, so dafs die unter var. a beschriebene Zeich-
nung des Halsschildes eintritt, welche man kurz als eine kurz an-
kerförmige bezeichnen könnte, weil eine (allerdings kürzere) Mit-
tellinie sich mit einem breiteren Fleck etwas vor der Basis bogen-
förmig verbindet.
Nicht sehr selten sind die Flügeldecken ganz röthlich gelb,
das Halsschild ebenfalls, bisweilen mit 2 schwarzen Flecken. Sel-
tener die Flügeld. ganz schwarz, und in diesem Falle werden auch
die Schienen schwarz.
Die Punktstreifen sind feiner als bei viminalis, ähnlich wie bei
affinis, die Punkte zwischen ihnen dichter, bisweilen weniger deut-
lich, verwaschen, bisweilen ganz deutlich, namentlich bei den glän-
zenderen d.
Der Hinterleib ist dicht und deutlich punktirt, bei manchen J
weniger dicht; das letzte Segment zeigt hinten jederseits einen gel-
ben Schrägfleck, der fast den ganzen Hinterrand einnimmt; die
Mitte ist beim 2 schwach abgerundet dreieckig vorgezogen, beim
JS fast gerade abgeschnitten. Die Beine sind schwarz, die Schie-
neue Amur-Käfer. 139
nen röthlich gelb, nur dann schwarz, wenn der der ganze Käfer
schwarz ist.
Von Christoph in mehreren Ex., aber nicht in Menge aufge-
funden; die deutschen Arten wohl nur in der von mir angegebenen
Anzahl, also selten oder sehr selten.
Phytodecta rufa nov. sp.
Oblongo-ovalis, conveziuscula, rufa, femorum apice tarsisque
nigritulis, antennis breviusculis, apicem versus infuscatis, elytrıs sub-
tilius (quam in Phyt. viminali) punctato-striatis, interstituüs crebre
punctatis. — Long. 7—8 mill.
Mas: abdominis segmento ultimo emarginato-impresso, minus
crebre punctato, nitidulo.
Fem.: abdominis segm. ultimo subrotundato, crebre punctato.
Etwa ebenso breit als viminalis, namentlich die ? merklich
länger, also die gröfste Phytodecta- Art, durch die rothe Färbung
der Ober- und Unterseite sehr ausgezeichnet, da die Färbung
der letzteren, so viel ich weils, kaum variabel ist. Die Fühler sind
ebenso kurz als bei viminalis, rothgelb, an der Spitze bräunlich,
Glied 3 wenig länger als 5, 10 wenig länger als breit. Kopf dicht
und deutlich, hinten feiner punktirt. Das Halsschild ist ganz ähn-
lich gebaut wie bei viminalis, etwas dichter und feiner punktirt.
Auch die Punkte und die Punktstreifen der Flügeldecken sind fei-
ner, diese merklich länger, hinter weniger stark abfallend. Auf
der Unterseite zeigen sich nur an den Seiten und am Hinterrande
der Brust undeutlich einige schwärzlich braune Oontouren.
Die Beine sind roth, die Knieen stets, bisweilen auch der Hin-
terrand der Vorder- und namentlich Mittelschienen schwärzlich.
Es liegen mir 2 Q und 1 g vor.
Es ist von Interesse, dals sich unter den Amur-Käfern auch
eine (und nur diese) oben ähnlich gefärbte ächte viminalis befand,
deren Beine und Unterseite ganz die gewöhnliche schwarze Fär-
bung zeigten.
140 G. Kraatz: über
Hispa‘!) ezcisa nov. spec. Tab. II. Fig. 10.
Nigro-picea, antennis, pedibus spinisque thoracıs fulvis, thorace
lateribus dilatato, spinis 5 armato, apice utrinque bispinoso, elytris
medio lateribus semiculariter ezcisis, humeris valde cristatis, disco
punctato-striatis, disco tuberculis 3 majoribus et 5—6 minoribus
subseriatis elevato, marginibus laterali apicalique serrato-spinosis. —
Long. 44 mill.
Durch die vorn und hinten jederseits stark erweiterten Flügeld.,
welche in der Mitte somit aufsen einen tiefen, fast halbkreisförmigen
Ausschnitt zeigen, sehr ausgezeichnet, auch die Seiten des Hals-
schildes erweitert, oben schwarz. Kopf, Thorax und der erweiterte
Seitenrand der Flügeldecken matt, der Discus glänzend. Fühler
und Beine gelblich, erstere an der Spitze etwas dunkler, lang und
schlank, über die Schultern hinausreichend, Glied 1 schlank, 3=1,
2 kurz, etwas kürzer als 10, 4 kürzer als 3, die folgenden all-
mählig etwas kürzer und breiter, das Endglied etwas länger. Der
Thorax ist oben unregelmäfsig stark und tief punktirt, matt, vorn
jederseits mit zwei dicht neben einander stehenden gelbbraunen
Dornen bewaffnet; der Seitenrand ist lappig erweitert mit 5 hellen
Dornen bewaffnet, von denen die 3 vorderen grölseren auf dem
Rande des vorderen Theils des Lappens stehen. Auf den Flügeld.
tritt eine stark erhabene, mit etwa 4 Sägezähnen besetzte Schulter-
kante hervor, unterhalb deren der Seitenrand ziemlich steil abfällt
und sich dann in einen halbkreisförmigen Lappen erweitert, ebenso
hinter der Mitte, welche somit einen Ausschnitt zeigt, der etwa so
grols ist wie einer von den Lappen, zwischen denen er liegt; der
ganze Seitenrand ist mit stärkeren, der Hinterrand mit schwächeren
Sägezähnen besetzt. Auf der Scheibe der Flügeldecken stehen
grössere und kleinere Höcker fast reihenweise; ein kleiner Höcker
liegt nicht weit vom Schildchen, auf den vor und hinter der Mitte
ein grölserer folgt; der hintere von beiden verbindet sich mit einem
ähnlichen der neben ihm nach vorn und aulsen liegt; in der Rich-
tung der Schulterkante liegen zwei kleinere Höcker, einer in, der
1) Sonst sind vom Amur nur bekannt:
Hispa nigrocyanea Motsch. (in Schrenck Amur Il. p. 237).
Hispa angulosa Solsky (Hor. Ross. VIII. 1872. p. 262), welche
1873 von Baly (Trans. Ent. Soc. 1874. p. 215) nach Ex. von Hiogo
und China als japonica beschrieben wurde. Die ebendort vor-
kommende H. moerens Baly und H. subquadrata von Nagasaki u.
Hiogo sind noch nicht am Amur aufgefunden.
neue Amur-Käfer. 141
andere hinter der Mitte der Flügeldecken; etwa 3 kleine Höcker
liegen nicht weit vom Hinterrande ziemlich in einer Querlinie; der
Grund zwischen den Höckern ist glänzend, deutlich punktstreifig;;
die Seitenlappen sind matt, innen von einer dichten Reihe quer
gezogener Punkte begrenzt. Beine röthlich gelb.
Einige Exemplare.
Coptocycla amurensis nov. spec.
Rotundata, modice convexa, supra dilute flavo-testacea, nitida,
thorace elytris multo angustiore, disco rufo-ferrugineo, elytris striato-
punctatis, plaga magna communi nigra, ferrugineo-variegato, utrinque
ramulos duos sat latos in marginem emittente, margine sat late er-
planato, hyalino-reticulato, humeris antrorsum prominulis, summo
apice leviter rotundatis. — Long. 7 lin.
Eine ziemlich ansehnliche Copiocycla- Art, auf welche auch die
Bezeichnung subtriangularis anzuwenden wäre, weil sie wegen der
stark vortretenden Schulterecken der Flügeldecken nicht unbedingt
rotundata genannt werden kann und die Flügeldecken von der
Schulter ab leicht nach hinten verengt sind, ganz ähnlich wie bei
Cassida seraphina. Sie ist viel grölser als diese, mit mälsig stark
gewölbten Flügeldecken, denen indessen der deutliche Buckel der
ser. fehlt. Die Fübler sind schlank, deutlich die Schulterecke
überragend, Glied 3, 4, 5 ziemlich gleichlang, 6 deutlich kürzer,
7 etwas länger als 6, die folgenden fast an Länge zunehmend, das
Endglied merklich länger, schmal zugespitzt. Die 6 ersten Glieder
sind rothgelb, die folgenden bräunlich. Der Kopf ist rothgelb,
ebenso der Thorax viel schmäler als die Flügeldecken von der ge-
wöhnlichen Bildung, an den Seiten ganz verrundet, der Hinterrand
neben dem Schildchen leicht ausgebuchtet, oben glatt, spiegelblank,
ein Paar Längsflecke über dem Schildchen weifslich durchschimmernd,
der Raum zwischen ihnen dunkler. Umrifs der Flügeldecken ähn-
lich wie bei Cass. seraphina, die Vorderecke jedoch spitzig vor-
gezogen, der Diskus schwarzbraun, mit rothbraunen Flecken, die
beiden auf den Seitenrand übergehenden Aeste (der eine hinter der
Mitte, der andere vorn, scharf abgezeichnet); der Seitenrand zwischen
und hinter ihnen durchscheinend gelb, reticulirt, verloschen runzlig
punktirt. Der Diskus ist kräftig ziemlich regelmäfsig punktirt ge-
streift, die Zwischenränme neben der Nath leicht erhaben, nament-
lich vorn, wo sie sich durch zwei kräftige Querrunzein mit der
Schulterbeule verbinden; die erhabenen Rippen und Runzeln sind
meist heller gelbroth gefärbt; eine stärkere hellere Querrunzel er-
142 G. Kraatz: über
streckt sich in der Mitte der Flügeldecken vom Diskus auf den
Seitenrand; Brust und Hinterleib schwarz, Beine gelb. — Einige
Exemplare.
Copt. transparipennis Motsch. vom Amur, von welcher Christoph
auch 1 Ex. aufgefunden hat, ist weit verschieden, viel flacher bleich-
gelb, der Thorax hinten von der Breite der Flügeldecken, diese
sehr fein punktirt gestreift, der Rand des Diskus und die 4 ramuli
rothbraun, Fühler viel kürzer; wohl eine Aspidomorpha.
Cassida diabolica nov. spec.
Subtrodundata, modice conveza, vir nitida, atra, thorace, scu-
tello pedibusque (his femorum basi excepta) rufo-ferrugineis, elytris
obsolete punctato striatis, interstitio secundo (excepta basi) carinato-
elevato, hoc pone medium elytrisque hic inde maculis nounullis parvis
ferrugineis. — Long. 5# mill.
Wohl zu den Verwandten der C. atrata zu rechnen, ebenso -
matt schwarz, aber bei fast gleicher Breite viel kürzer, rundlich-
oval, Kopf, Thorax, Schildehen, Beine (aufser der Schenkelbasis)
und einige kleine Fleckchen auf den Flügeldecken lebhaft roth-
braun. Der Thorax ist schmaler als bei atrata, etwas schmaler
als die Flügeldecken (wodurch der Käfer die mehr rundliche Ge-
stalt erhält), im Uebrigen ziemlich ähnlich wie bei air., der Discus
durch eine etwas deutlichere Bogenlinie vom flachen breiten Rande
abgesetzt. Die Flügeldecken sind deutlich kürzer und gewölbter
als bei atr., hinten stärker abschüssig; die verloschenen Punkt-
streifen sind deutlicher als bei air., da wenig Querrunzeln vor-
handen; sind unweit der Nath ist der Zwischenraum zwischen den
etwas deutlicheren Punktstreifen 2 und 3 ziemlich stark kielartig
erhaben; da wo sich die gewöhnliche Querrunzel nicht weit vom
Schildehen abzweigt nimmt die Rippe eine deutliche Schrägrichtung
nach aulsen an, was bei afr. kaum der Fall ist. Im Uebrigen
treten keine deutlichen Längsrippen oder Querrunzeln hervor; der
Seitenrand ist vorn deutlich breiter abgesetzt als bei afr.; die Nath
schimmert theilweis rothbraun durch; die Rippe neben derselben
zeigt hinter der Mitte einige rothgelbe Flecke; neben dem Schildchen
befindet sich ein etwas gröfserer rothgelber Fleck, kleinere auf
dem Diskus schimmern fast nur durch. Die Unterseite ist schwarz,
die Beine sind rothgelb, die Wurzel der Schenkel ist schwärzlich. —
Ein Exemplar.
neue Amur-Käfer. 143
Clythrazeloma nov. gen. Megalopodinarum.
Labrum emarginatum.
Antennae articulis 4—10 subserratiıs.
Thoraz marginibus basali apicalique fortius elevatis, apicali
truncato (in Temnaspi japonica vir elevatis).
Scutellum apice emarginatum.
Metasternum planiusculum.
Femora subtus ante medium uni dentata, tibiae fortiter curvatae.
Habitus et summa affinitas generis Temnaspis.
Wegen der an der Spitze nicht klaffenden Flügeld. kann der
Käfer nicht zu der südamericanischen Gattung Megalopus ge-
stellt werden, viel näher verwandt ist er mit den Temnaspis-
Arten, von denen mehrere im nördlichen Indien vorkommen, eine
sogar in Japan und auch am Amur. Diese (rubripennis Baly), von
der ich 1 Ex. vom Amur durch Christoph erhielt, zeigt sehr deut-
lich die eigenthümlichen zwei Höcker auf dem Metasternum, welche
einen der Haupt-Charaktere der Gattung Temnaspis bilden, wäh-
rend bei C/ythrazeloma von ihnen keine Spur vorhanden ist. Dazu
kommt ein anderer Bau des Halsschildes, eine eigenthümliche, leb-
haft an die deutschen Gynandrophthalmen erinnernde Färbung, die
sich bei keiner der mir bekannten Arten der ganzen Gruppe ähn-
lich wiederholt. Während die Schenkel der japanischen und in-
dischen Temnaspis mit zwei Zähnen bewaffnet sind, besitzt Olythraz.
nur einen. Die nahe Verwandtschaft mit Temnaspis ist dadurch
angedeutet, dals bei beiden Gattungen das Schildehen an der Spitze
ausgeschnitten ist. Sollten noch andere Arten bekannt werden, so
werden vielleicht einige meiner Gattungs-Merkmale zu streichen
sein, indessen durfte diese Möglichkeit mich nicht hindern auf
scheinbar weniger bedeutende aufmerksam zu machen, welche mir
charakteristisch schienen und zum Theil den eigenthümlichen Habitus
bedingen. Der öftere Vergleich mit Temnaspis japonica rechtfer-
tigt sich dadurch, dafs dies der einzige bis jetzt bekannte nahe
Verwandte ist, welcher auf demselben Gebiete vorkommt.
Clythrazeloma cyanipennis nov. Spec.
Rufo-testaceum, elytris viridibus seu viridi-cyaneis, thoracis
disco, scutello, pectoris abdominisque maculis, antennis, femorum
macula media, tibiüs apice tarsisque nigro-coeruleis, elytris crebre
subtilissime punctatis. — Long. 9 mill.
Taster rothgelb, das letzte Glied schwarzbraun, an den Lippen-
tastern merklich kürzer, an den Maxillartastern merklich länger
144 G. Kraatz: über neue Amur-Käfer.
als das vorhergehende, pfriemenförmig. Die Fühler sind schwarz,
Glied 1 auf der Unterseite gelb, 2 ganz kurz, 3 so lang wie das ge-
streckte Iste Glied, 4 wenig länger als 2, nach aufsen leicht aus-
gezogen, 5 und folgende viel länger und breiter, leicht sägeförmig,
das Endglied etwas gröfser. Der Kopf ist rothgelb, hinten etwas
schmaler, vorn merklich breiter als der Vorderrand des Halsschildes,
ein schmaler, hinten dreieckig. erweiterter Scheitel-, respective Hinter-
hauptsfleck schwarz, der innere Augenrand mit einem breiten
schwarzen Saum, die Vorderseite glatt, spiegelblank, die Oberseite
mälsig dicht und fein punktirt, schwarz, abstehend behaart, Stirn
vor den Fühlern mit tiefer Querlinie, Stirn und Scheitel vorn mit
vertiefter Mittellinie, in Grunde derselben schwarz, Augen grols,
hervorquellend. Halsschild fast um die Hälfte schmäler als die
Flügeldecken, quer, nach vorn deutlich verengt, vor der Spitze mit
einer vertieften Linie die der stark aufgebogene Vorderrand ab-
schnürt und sich bis zu einem schwarzen Fleck neben der Vorder-.
hüfte fortsetzt; rothgelb; von der Basis geht ein breiter, nach vorn
allmählig verschmälerter schwarzer Fleck bis zum Vorderrand; auf
diesem Fleck befindet sich vor dem Hinterrand eine mälsig ver-
tiefte Linie, gegen welche sich der Hinterrand schräg absetzt aber
nicht so stark wie der Vorderrand. Oberseite spiegelblank, einzeln
fein punktirt und schwarz, abstehend behaart, auf dem Discus
jederseits vor der Mitte und seitlich vor dem Hinterrande leicht kissen-
förmig erhaben, also in der Mitte leicht vertieft. Schildchen schwarz,
dreieckig, hinten abgestutzt, zweizipflig. Flügeldecken fast gleich-
breit, hinten zugerundet, die Spitze nicht klaffend, die Schulterecken
kräftig vortretend, Vorderrand innerhalb der Schultern leicht ein-
gedrückt, am Schildchen leicht erhaben, Oberseite fein mäflsig dicht
punktirt und schwarz behaart. Unterseite gelb, Brust jederseits
schwärzlich, eben so die Mitte des vorletzten und die Mitte der
Basis des letzten Hinterleibs-Segmentes, ein Spitzenfleck der Mittel-
und ein Mittelfleck der Hinterschenkel und der Tarsen. Hinter-
schenkel vor der Mitte mit einem starken Zahn, Hinterschienen
stark gekrümmt.
In mehreren Ex. von Christoph aufgefunden.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1.]
Neue Amur-Käfer
von
H. vo. Kiesenwetter in Dresden.
Agrilus peregrinus: Viridis, mento abdomineque apice in-
tegro, verlice convezo, viz sulcato, fronte plana, rugoso punctala
sericante, prothorace transverso basin versus angustato, angulıs
posticis breviter distincte carinatis, lateribus impressis, rugoso
punctatis, elytris dense subtiliter granulatis, parce pubescentibus,
macula pubis sericeae pone medium, interdum obsoleta subinae-
qualibus, sutura et basi subdepressis. — Long. 7 lin. ‘
Variat sutura nigra, prothoracis disco aureo.
Hab. Amur.
Corymbites Christophi: Articulis tarsorum siümplicibus,
terito parum minore, libero; antennis articuis 3 — 11 fortiter
dentatis; capite prothoraceque fortius dense punctatis, prothorace
latidudine dimidio longiore, conveziore fortiter late canaliculato,
anguliıs posticis divaricatis, haud carinatis, subdepressis, elytris
prothorace duplo longioribus, brunneis, dense striato -punctatis,
interstitüis, dense rugoso punctatis, densius pubescentibus. — Long.
8 mill.
Kopf mälsig grofs mit gewölbter, im flachen Bogen steil ab-
fallender Stirn. Die Augen mäfsig grols, gewölbt. Die Fühler
ziemlich grofs, mit grofsem leicht erweiterten erstem, sehr kleinem
rundlichem zweitem, deutlich 3eckigem, das erste an Länge über-
treffendem dritten Gliede. Das 4te Glied kleiner als das äte,
die folgenden wieder etwas kürzer, aber nicht schmaler als das
4te und etwas schärfer zugespitzt, vom 7ten Gliede an wieder
länger werdend, das letzte länglich oval. Halsschild beträchtlich
länger als breit, mit fast parallelen Seiten, die Hinterecken nach
hinten verlängert, etwas verflacht, ohne deutlichen Kiel, leicht aus-
wärts gebogen und etwas flach gedrückt, die Scheibe des Hals-
schildes mit einer ziemlich breiten Längsfurche, die nicht ganz bis
an den Vorderrand des Halsschildes reicht. Flügeldecken ziem-
lich schmal, mit parallelen Seiten, etwa 14 mal so lang als zu-
sammen breit, braun, greisbehaart. Beine röthlich braun, Hinter-
coxen schmal nach innen zu nur wenig erweitert.
Amur.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft. 10
146 H. v. Kiesenwetter: über neue Amur-Käfer.
Malachius(?) Sibiricus: Aeneus, subnitidus, capite pedibus-
que ex parte testaceis, prothoracis lateribus anguste testaceis, ely-
frorum apice rufa, simplice. — Long. 4 mill.
Capite lato, basin versus parum angustato, oculis rotundatis,
labro et ore testaceis, antennis basin versus testaceis, fronte leviter
ercavata. Prothoruz subnitidus, latera testacea, basin versus latiora,
apice in marginem anteriorem dilatata, pube tenui sericante, tenuiter
punctulatus. Elytra minus dense punctulata, apice testaceo maculata,
oblongo ovata, conveza. Pedes nigro aenei, ez parte testacei.
Femina, antennis simplicibus, Mas latet. Amur.
Malachius (?) Christophi: Capite, prothoracis fascia ely-
trisque testaceis, his apice rufa labro ore, pedibusque anticis testa-
ceis, posticis ex parte testaceo maculatis. — Long. 4 mill.
| Ore labroque testaceis, antennis basin versus testaceis eztror-
sum infuscatis. Capite vertice fronteque viridibus, hoc leviter con-
vezo. FProthoraz latitudine viz longiore lateribus testaceo, media
fascia longitudinali aequilato, ad maryinem anteriorem et posteriorem
pertingente. Elytra obscura, viridia latitudine triplo longiora, apice
rufa, leviter verrucosa, pubescentia. Femina antennis et elytrorum
apice simplicibus. Mas latet.
Attalus zanthopus. Cyaneus, vel viridi-cyaneus, pube bre-
vissima parca cinerascente elytrorum his subrugosis, apice subro-
tundata, concolore, capite maris labro flavo, fronte latiore, varie
impresso, antennis maris pedibusque anticis pallidis, posticis cyaneis
ex parte testaceis.
Mas: capite subdilatato, antennis basi nigro maculatıs, articulo
primis nigro maculatis.
Femina: capite minore, labro cyaneo pedibus cyaneis, parum
testaceo maculatis. — Long. 3 mill.
Die helle Färbung der Vorderbeine bei dem Männchen ist für
diese Art ziemlich auffallend, ebenso die flache etwas erweiterte
Stirn mit starken Unebenheiten.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Beiträge zur Käferfauna von Japan.
(Fünftes Stück.)
Von
J. Weise in Berlin.
Platysthetus Quedenfeldti n. sp.: Deplanatus, niger, niti-
dus, mandibulis, elytris pedibusgue sordide testaceis, capite protho-
raceque sparsim grosse profundeque punctatis, elytris minus dense
punctatis, obsolete longitudinaliter rugulosis. — Long. 15 — 2 lin.
Durch die flache Gestalt und die dicken und langen Fühler
von den europäischen Verwandten sehr abweichend. Der Kopf
ist so breit als das Halsschild, beim 2 ziemlich eben, beim g' in
der Mitte schwach längsvertieft, an den Seiten sparsam, grofs und
tief, beim 2 dichter als beim Z' punktirt; die Trennungslinie vom
Halse grade, ziemlich tief. An den Max.-Tastern ist das letzte
Glied gelblich. Die Fühler sind schwarz, länger als Kopf und
Halsschild, Glied 1 dick und so lang als die 3 folgenden zusammen,
Glied 2 und 3 gestreckt, letzteres etwas schmaler und kürzer als
2, 4 kaum halb so lang aber breiter als 3, 5 bis 10 allmählich
breiter und länger werdend, quer, das Endglied verkehrt eiförmig.
Halsschild stark quer, die grölste Breite im ersten Drittel, von hier
nach vorn wenig, nach hinten etwas mehr verengt, vor den Hinter-
ecken gebuchtet, letztere scharf, rechtwinkelig, die Vorderecken
spitz; Oberseite beim g' eben, beim ® in der Mitte am Vorder-
rande mit 2 undeutlichen kurzen Eindrücken, grob, sehr weitläufig
(besonders beim Manne) punktirt. Flügeldecken 5 länger als das
Halsschild, sehr flach, jede mit einer ziemlich undeutlichen Längs-
vertiefung auf der Scheibe, etwas feiner, flacher aber dichter als
Kopf und Halsschild punktirt, dazwischen äulserst schwach, längs-
runzelig. Schildchen schwarz, glatt, die beiden Eindrücke am
Grunde weit und flach. Hinterleib glatt, mit einzelnen aufstehenden
Härchen. Beim & ist Kopf und Halsschild bedeutend breiter als
beim 9, das sechste Hinterleibssegment unten flach ausgerandet
und das 7te mit einem Grübchen in der Mitte, welches jederseits
von einem Zähnchen begrenzt ist. Aus Japan durch Herrn General
Quedenfeldt erhalten, welchem zu Ehren ich diese Art mir zu be-
nennen erlaube.
10*
148 J. Weise: Beiträge
Siagonium Haroldi n. sp.: Nigrum, nitidum, elytris striato-
punctatis, macula oblonga laterali testacea; palpis antennis pedibus-
que brunneis. — Long. 23 lin.
Tiefschwarz, Taster, Fühler und Fülse röthlich braun, ein
Längsfleck auf den Flügeldecken, der an der Schulter beginnt und
sich zwischen dem schwarzen Aulsensaume und dem 3ten inneren
Punktstreifen nicht ganz bis zum Hinterrande der Decken hinzieht
röthlich gelb. Der Kopf ist ungefähr so grofs als das Halsschild,
die Stirn mit einem flachen Grübchen in der Mitte, weitläufig und
fein punktirt, mit 2 graden dünnen, stark nach innen gerichteten
Hörnern. Die Fühler sind zart und schlank, Glied 3 viel länger
als 2. Das Halsschild ist hinten stark eingeschnürt mit scharf
rechtwinkeligen Hinterecken, oben flach mit sehr schwach ver-
tiefter Mittellinie, weitläufig und fein punktirt. Das Schildchen
zeigt jederseits 2 feine Punkte. Flügeldecken doppelt so lang als
das Halsschild, aufser dem tiefen Nathstreif mit 4 regelmäfsigen und
1 oder 2 unregelmäfsigen Punktstreifen (letztere am Aufsenrande)
die am Grunde tiefer sind, nach hinten flacher werden und ein
Stück vor dem Hinterrande enden. Der erste Zwischenraum an
der Nath mit einer ziemlich regelmäfsigen feinen Punktreihe; die
dunkle Spitze der Flügeldecken unregelmäfsig weitläufig, fein punktirt.
Die Hinterleibssegmente sind bei starker Vergrölserung sehr weit-
läufig und fein punktirt, dazwischen äufserst fein genetzelt. Japan.
(Quedenfeld.) Durch die feinen Fühler, die tiefe Streifung der
langen Flügeldecken, die Punktirung des Hinterleibes, die doppelt
so langen, dünnen, vorn fast zusammenstofsenden Hörner leicht
von quadricorne zu unterscheiden.
Das 2 ist unmerklich kleiner mit kürzeren Fühlern sonst im
Körperbau kaum vom g' verschieden.
Diese interessante Art erlaube ich mir Herrn Baron von
Harold zu widmen.
Trizagus longulus n. sp.: Elongatus, rufo-piceus, pube tens
griseo-sericans vestitus, antennis, tibiis tarsisque rufis, anlennarum
articulo ultimo elongato, capite bicarinato, elytris crebre obsoletissime
punctulatis, striato-punctatis, interstitiis punctato-striatis. — Long.
13 — 12 lin.
Die Augen dieser ansehnlichen Art zeigen nur einen punkt-
förmigen Eindruck am Vorderrande wie bei brevicollis Bonv. und
sie unterscheidet sich von dieser Art nur in folgenden Punkten:
der Körper ist viel schmaler und gestreckter, mehr gleichbreit, die
zur Kaferfauna von Japan. 149
Kiellinien des Kopfes sind stärker, die Punktirung des Halsschildes
ist bedeutend schwächer aber gleichmälsiger, die Streifen der
Flügeldecken sind viel tiefer und doppelt so weitläufig punktirt,
die Zwischenräume zeigen vorn 2, von der Mitte nach hinten zu
nur eine etwas feinere Punktreihe und sind zwischen den Punkten
doppelt so fein wie bei drevicollis punktirt. Die Fühler endlich
sind länger, die 3 letzten Glieder stärker erweitert, das 2te Glied
vorn in eine deutliche Spitze verschmälert und das Endglied,
welches bei brevicollis fast dreieckig und deutlich schmaler als das
vorletzte ist, ist hier so breit als 10, ziemlich gleichbreit, fast band-
förmig am Grunde und am Ende zugespitzt.
Japan. Durch Herrn General Quedenfeldt erhalten.
Hyperaspis testaceicornis n. sp.: Ovata, convera, antice
et postice fere aequaliter angustata, nigra, nitida, macula rotundata
pone medium elytrorum sulphurea, antennis tarsisque testaceis. —
Long. # lin.
Mas: cupite thoracısque lateribus sulphureis, pedibus anticis
plus minusve testaceis.
Diese Art steht der europäischen H. campestris sehr nahe, ist
jedoch meist kleiner, hinten mehr zugespitzt; die Flecke sind sehr
deutlich, weil schwefelgelb, die 4 hinteren Fülse mit Ausnahme
der helleren Tarsen, stets ganz schwarz, die vorderen beim J' hell,
die Aulsenseite der Schenkel und Schienen oft schwärzlich, beim
2 mit pechschwarzen Schienen.
Kopf und Hals beim 2 ganz schwarz; Kopf beim g' schwefel-
gelb, der Vorderrand und mit diesem zusammenhängend ein kleiner
Fleck vor den Augen schwarz; der Hals hat an den Seiten einen
schwefelgelben fast dreieckigen Fleck, der vorn so breit ist als der
seitliche Ausschnitt des Vorderrandes und sich nach hinten so ver-
schmälert, dafs er die Hinterecken des Halsschildes nicht erreicht;
der mittlere grade Theil des Vorderrrandes ist schwarz.
Hagi (Hiller), Yokohama (Dr. Hoffmann).
Pentilia nigra n. sp.: Rotundata, modice convera, nigra,
pubescens, antennis, palpis, pedibusque obscure ferrugineis. —
Long. 3 lin.
Stark gerundet, mälsig gewölbt, fein und dicht weilslich grau
behaart, schwarz, der Vorderrand des Kopfes öfter mit einem
helleren Saume; die Taster, Fühler und Füfse dunkel rothbraun.
Der Kopf ist dicht und fein punktirt; die Augen sind grols, am
150 J. Weise: beiträge
Innenrande fast gradlinig begrenzt, nach vorn in eine ziemlich
spitze Ecke ausgezogen. Das Halsschild an den Seiten ziemlich
grade, die Hinterecken abgerundet, die Vorderecken wenig spitz,
der Hinterrand vor dem Schildchen deutlich nach hinten ausge-
zogen, die ganze Oberseite weitläufig und sehr fein punktirt. Die
Schenkellinie krümmt sich in einem weiten und sehr flachen Bogen,
der 57 der Länge des ersten Segmentes vom Hinterrande entfernt
bleibt, bis zum Seitenrande, den sie im 2ten Drittel seiner
Länge erreicht. Der von ihr eingeschlossene Raum ist weitläufig
und kaum sichtbar punktirt, während der übrige Theil des 1. Seg-
mentes (nach den Seiten hin stärker), und die übrigen Segmente
mälsig dicht und stark punktirt sind.
Japan, Nangasaki, Hilgendorf, Quedenfeldt.
Obgleich mir die Gattung Pentikia Muls. unbekannt ist, stelle
ich diese Art zu derselben, da sie eine ganze Schenkellinie be-
sitzt und der Hinterleib nur aus 5 sichtbaren Segmenten besteht.
Sie würde sonst mit Platynaspis sehr übereinstimmen.
Scymnus!) Hareja n. sp.: Ovalis, convezus, griseo-pubes-
cens, niger, capite thoraceque rufo-flavis, pedibus elytris gutta utrin-
que ad medium apiceque flavis; laminis abdominuhbus abbreviatıs.
Long. 2 lin.
Eiförmig, ziemlich hoch gewölbt; Kopf nebst Tastern und
Fühlern, sowie das Halsschild rotbgelb, fein und nur mälsig dicht,
das Halsschild etwas weitläufiger punktirt; letzteres am Vorder-
rande tief ausgeschnitten, am Hinterrande jederseits leicht ge-
buchtet, die Seiten ziemlich grade, nach vorn stark verengt. Flügel-
decken schwarz, dicht und ziemlich stark punktirt, ein kleiner
rundlicher Fleck in der Mitte jeder einzelnen, viel näher der Nath
als dem Seitenrande, und die Spitze breit gelb. Auf der Unter-
seite ist die Brust und der vordere Theil des Bauches schwarz,
während die letzten Segmente gelblich sind. Schenkellinie unvoll
ständig; sie bildet einen weiten und flachen Bogen der etwa +# der
Länge des Segmentes vom Hinterrande entfernt bleibt und der
aulsen etwa # vom Vorderrande entfernt endet. Der eingeschlossene
Raum ist fast glatt; die Brust ist grob und ziemlich dicht, die
Hinterleibssegmente sind fein und dicht punktirt.
Japan (Dr. Hoffmann), Hagi (Hiller).
1) Scymnus bipunctatus Kugel. wurde in einem Ex. von H. Hiller
bei Hagi gesammelt,
zur Käferfaunu von Japan. 151
Scymnus hilaris Motsch. Seine Beschreibung mag hier er-
gänzt werden. Ganz wie capitatus gebaut, jedoch durchgängig
grölser, der Kopf stets gelblich roth, die Seiten des Halsschildes
mehr oder weniger breit, oft auch der Vorderrand schmal röthlich
gefärbt; die Spitze der Flügeldecken bald ganz schwarz, bald mehr
oder weniger rothgelb gesäumt. Die Flügeldecken sind viel feiner
punktirt als bei cap., besonders nach der Nath hin, wo 2 ziem-
lich regelmäfsige Punktreihen der Nath parallel bis zur Mitte der
Flügeldecken laufen, ähnlich wie bei haemorrhoidalis. Die Schenkel-
linie ist ganz, bleibt + vom Hinterrand des Segmentes entfernt
und ist innen fast glatt. Das Z hat am Hinterrande des 5. Seg-
mentes keine Ausbuchtung. Sehr verbreitet.
Scymnus ferrugatus Moll (analis Fabr.) var.? japonicus.
Bei meinen wenigen japanischen Ex. reicht der schwarze Fleck
des Halsschildes vor dem Schildchen bis an den Vorderrand, so
dafs nur die Seiten des Halsschildes, oft äufserst schmal, roth ge-
säumt sind; ebenso ist die ganze Unterseite fast matt, die Punk-
tirung daselbst auffallend dicht.
Scymnus dorcatomoides n. sp.: oblongo-ovatus, convezus,
niger, nitidus, capite thorace elytrorum apice plus minusve pedibus-
que rufo-flavis; abdomine toto vet apicem versus flavo; tharace dense
subtilissime punctato; laminis abdominalibus integris. — Long. # lin.
Kleiner und viel gestreckter als haemorrhoidalis, hoch gewölbt,
schwarz, der ganze Kopf nebst Tastern und Fühlern, das Hals-
schild und die Beine röthlich gelb; ein Saum am Hinterrande der
Flügeldecken, der an der Nath am breitesten ist und sich jeder-
seits nach vorn verschmälert trübröthlich., Das 1. Hinterleibsseg-
ment schwarz, 2 braun, 3 dunkel-, die folgenden heller rothgelb.
Der Kopf ist weitläufig, das Halsschild dichter und äufserst fein
punktirt, stark glänzend, letzteres am Hinterrande, beiderseits vor
dem Schildehen, wenig gebuchtet. Flügeldecken doppelt so stark
als das Halsschild punktirt.
Die Brust stark jedoch ziemlich weitläufig, das 1. Bauchseg-
ment in der Mitte fein und weitläufig, nach den Seiten zu stark
und dicht punktirt; die übrigen Segmente zeigen eine mälsig starke,
das letzte eine schwach runzelige Punktirung. Schenkellinie voll-
ständig, einen flachen Halbkreis bildend der um etwa 4 der Länge
des Segments vom Hinterrande entfernt bleibt, der eingeschlossene
Raum vorn fein und dicht gerunzelt, hinten breit, glatt. Letztes
152 J. Weise: Beiträge zur Käferfauma von Japan.
Segment beim d' hinten flach ausgeschnitten. Die gelbe Färbung
an der Spitze der Flügeldecken verbreitert sich oft so sehr, dafs
sie das hintere Drittel der Flügeldecken, vorn grade begrenzt, ganz
einnimmt; bei diesen Stücken ist der ganze Hinterleib gelb gefärbt.
Bei einigen Ex. zeigt sich auf dem Halsschilde vor dem Schildehen
ein schwacher dunkler Anflug.
Nach der Diagnose scheint Sc. lepidulus Motsch. aus Indien
nahe verwandt zu sein, dieser ist aber kleiner, hat eine querge-
runzelte Mittelbrust und die Zeichnung an der Spitze der Flügel-
decken fängt an der Nath schmal an.
Bei Hagi und Yokohama selten.
Scymnus Hoffmanni n. sp.: ovatus, modice convexus, sub-
nitidus, rufo-testaceus, thorace nigro, angulis anticis plus minusve
rufo-testaceis, elytrorum marginibus (posticis ezceptis) nigris. La-
minis abdominalibus integris, dense fortiterque punctatis. — Long.
4 lin.
Kopf nebst Tastern und Fühlern rothgelb. Halsschild schwarz,
die Vorderecken beim g' breiter als beim 2 rothgelb, der Hinter-
rand vor dem Schildchen wenig nach hinten ausgezogen, gleich-
mälsig wenig dicht und stark punktirt. Flügeldecken rothgelb, der
Grund, die Nath bis zu $ ihrer Länge (nach hinten schmäler) und
der Seitenrand, soweit der umgeschlagene gleichfalls schwarze Rand
desselben nach hinten reicht schwarz; mäfsig dicht und fein punk-
tirt. Auf der Unterseite sind die Brust und die ersten Hinterleibs-
ringe stets schwarz, die übrigen nach dem After hin heller, röth-
lich. Die Schenkellinie ist vollständig und bleibt vom Hinterrande
des 1. Segmentes etwa + seiner Länge entfernt; der innere Raum
ist gleichmäfsig dicht und ziemlich stark, nur wenig weitläufiger
als die übrigen Segmente punktirt. Von Scym. suturalis Thunb.
durch den ganz rothen Kopf, die dichtere Punktirung der Unter-
seite, die viel gröfsere Schenkellinie und die rothgelben letzten
Hinterleibssegmente verschieden. Herrn Dr. Hoffmann, welcher
mit Erfolg in Japan sammelte und auch dieses Thier zahlreich
mitbrachte, zu Ehren benannt.
Ceutorrhynchus Venedicus n. sp. und Scymnus Ludyi n. sp. 195
Ceutorrhynchus Venedicus n. sp.
Niger, opacus, subtus dense albido-squamosus; thorace antice
fortiter constricto, in medio longitudinahter impresso, elytris punc-
tato-striatis, macula scutellari fascia abbreviata laterali apiceque
albido-squamosis; femoribus dentatis, dentibus anticis apice oblique
truncatis. — Long. 1+ lin.
Schwarz, glanzlos, der Rüssel so lang als das Halsschild, ge-
bogen, dicht punktirt, die Spitze jedoch fast glatt; Stirn fiach,
zwischen den Augen fein weilslich beschuppt. Fühler vor der
Mitte des Rüssels eingefügt, mit langem, dünnem Schafte, Geifsel
7gliederig, Glied 2 und 3 fast doppelt so lang als breit, 4, 5 und 6
etwa so lang als breit, 7 verdickt; die Keule nur mälsig dick,
lang zugespitzt. Halsschild so lang als breit, nach vorn stark ver-
engt, oben wenig gewölbt, ohne Seitenhöcker, mit ziemlich tiefer,
weils beschuppter Mittellinie. Flügeldecken an den Schultern am
breitesten, nach hinten schwach verengt, mälsig tief gestreift, in
den Streifen weitläufig punktirt, schwarz beschuppt, ein Fleck am
Schildchen, welcher aus 2 länglichen Flecken zusammengesetzt er-
scheint, eine kurze, gebogene Quermakel in der Mitte des Seiten-
randes, sowie die Spitze mit weissen Schuppen besetzt. Oefter ist
auch hinter dem Schildchenflecke eine brännliche Längsmakel auf
der Nath sichtbar, die in der Mitte der Flügeldecken endet. Vorder-
schenkel mit einem kurzen, vorn breit abgestutzten Zahne; die
Mittelschenkel mit einem langen, am Aufsenrande kreisförmig aus-
geschnittenen und dadurch viereckig erscheinenden Zahne. Der-
Zahn der Hinterschenkel stark und spitz. Diese Art hat in der
Zeichnung einige Aehnlichkeit mit asperifoliarum, ist aber durch
die Körperform mit dem wenig grölseren Arcasi Bris. am nächsten
verwandt. Ich habe dieselbe in den Eichbergen bei Sommerfeld
gesammelt. J. Weise.
Scymnus Ludyi n. sp. Weise.
Breviter-ovatus, pubescens, ferrugineus, nitidulus, supra sub-
tilissime sublus dense punctatus; thoracis disco busi elytrisque ad
suturam plus minusve infuscatis; laminis abdominalibus abbreviatis. —
Long. 3 — 14 lin. |
Breit eiförmig, mälsig gewölbt, kurz und dicht, weilslich,
schwach wolkig behaart, mäfsig glänzend, rothbraun, nur das Hals-
schild und ein gemeinschaftlicher, nach hinten verschmälerter,
manchmal wenig deutlicher Fleck auf der vorderen Hälfte der
Flügeldecken dunkler. Kopf und Halsschild dicht und fein, ziem-
154 G. Kraatz: Molops latiusculus n. sp.
lich tief punktirt, glänzend; die Flügeldecken mit eben so feiner
jedoch weitläufigerer und flacherer Punktirung, zwischen -derselben
mit zahlreichen, sehr feinen Pünktchen. Die Unterseite ist durch-
gängig dicht und mälsig stark, das letzte Bauchsegment äulserst
dicht und fein punktirt. Die Schenkellinie unvollständig; sie krümmt
sich in einem weiten, flachen Bogen, der $ vom Hinterrande des
Segmentes entfernt bleibt und, stärker gerundet, $ vom Vorderrande
entfernt endet. Der eingeschlossene Raum ist in der Nähe der
Hüften glatt, nach aufsen allmählich dichter punktirt.
Mit Sc. pulchellus Hbst. verwandt, doppelt so grofs, durch die
Färbung und die vorn stärker gerundete und weiter zurücklaufende
Schenkellinie von unausgefärbten Stücken obiger Art leicht zu
unterscheiden. In der Körperform ist sie dem kleineren Sc. Kiesen-
wetters ähnlich. }
Aus Griechenland von meinem lieben Collegen Ludy in ziem-
licher Anzahl erhalten und ihm zu Ehren benannt. J. Weise.
Molops latiusculus n. sp.
Niger, leviter convezus, labro clypeoque leviter emarginatis,
thorace lateribus rotundato, basin versus coarctato, angulis posticis
rectis, basi utrinque linea profunda foveaque lineari profunda im-
pressa, elytrıs subtilissime striatis, interstitüs 8° pone medium ca-
rinato, punctis lateralibus numerosis. — Long. 12—15 mill.
Dem croaticus in der gedrungenen, gleichbreiten Gestalt am
nächsten stehend, jedoch kleiner, das Halsschild vor dem Hinter-
rande nicht so schwach eingezogen wie beim croaticus, sondern
ähnlich stark wie beim longipennis; bei diesem sind die Hinter-
ecken etwas nach aufsen vorgezogen, beim latiusculus nicht, nur
scharf rechtwinklig. Kopf ähnlich gebildet wie beim Zongip., Füh-
ler etwas kürzer und dünner, Taster rothbraun. Thorax ähnlich
gebaut wie beim longip., oben leicht gewölbt, die Eindrücke inner-
halb der Basalfalte tiefer als bei /ongip., im Grunde mit einem
vertieften Strichelchen versehen, welches beim longip. fehlt; beim
croaticus ist die Grube (oder Eindruck) innerhalb der Basalfalte
neben den Hinterecken viel seichter. Die Fld. sind wenig kürzer
aber gleichbreiter als beim /ongip., namentlich vor der Schulter-
ecke weniger verengt, sehr schwach gestreift, Zwischenraum
7 wenig breiter als 6, 3 erst hinter der Mitte deutlich kielförmig.
Beine schwarzbraun oder rothbraun.
Zwei @ bei Svica in Croatien von meinem Freunde Dr. L.
v. Heyden gesammelt. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Trox Haroldi n. sp.
Statura Tr. Eversmanni, piceus, nitidus, thorace iransverso,
_ antice angusto, longitudinahter, postice latius, sulcato, elytris rude
punctato-striatis, interstitiis vie convexis, Iransversim subrugalis,
parce brevissime setulosis, femina tibiarum anticarum calcarı api-
calı obtuso, mas apice truncato.
Von der flachgewölbten, länglichen Gestalt des Eversmanni
oder scaber, glänzend, dunkel pechbraun, mit spärlicher, röthlich-
gelber Behaarung. Der Kopf mit sehr undeutlichen Eindrücken,
dicht punktirt, die Punktirung vorn spärlicher, das Kopfschild kurz
gerundet, mit fein aufgebogenem Aulsenrande. Der Thorax dop-
pelt so breit als lang, sehr flach der Quere nach gewölbt, nach
vorn merklich verschmälert, die Seiten leicht gerundet, etwas flach
abgesetzt, die Oberfläche fein und ziemlich dicht punktirt, in der
Mitte mit einer flachen, wenig tiefen, nach hinten etwas verbreiter-
ten Längsfurche, jederseits neben der Mitte und etwas hinter der-
selben ein wenig bemerkbarer Eindruck. Das Schildchen oval, an
der Basis merklich eingezogen, mit einer Längsrinne. Die Fld. an
der Basis kaum breiter als der Thorax, mit 10 Längsreihen grober,
grübchenartiger Punkte, die Zwischenräume wenig, an den Seiten
etwas deutlicher gewölbt, durch ein von den Punkten ausgehendes
Geäder etwas quergerunzelt, zerstreut mit äulserst feinen Körnchen
besetzt. Unterseite, Beine und Fühler röthlichbraun, letztere mit
rothgelb behaartem Wurzelgliede. Das Prosternum hinten völlig
verflacht, durchaus keine Beule bildend. Metasternalplatte in der
Mitte mit einer rundlichen, flachen Vertiefung. Vorderschienen
schmal, beim JS wenig, beim 2 etwas stärker gegen die Spitze ver-
breitert, mit 3 bis 5 deutlichen Randzähnen, die beiden untersten
einander genähert, die obere Kante beim &S undeutlich, beim 2
deutlicher gekerbt. Beim Weib ist der Enddorn stumpf zugespitzt,
beim Mann gleichbreit, an der Spitze scharf quer abgestutzt.
Die Hinterschenkel vorn zerstreut, hinten etwas narbig punktirt,
der Hinterrand ungezähnelt, sammt den Trochanteren äulserst kurz
bewimpert.
Ein Ex. fand ich April 1874 am Fulse einer Eiche in der Fa-
sanerie bei Aschaffenburg, mehrere andere auf einer gemeinsamen
Excursion mit Prof. Dr. Döbner und Dr. Fröhlich dahier im
Mulm einer Eiche 1876. Beidemal waren Ameisen zugegen. Zufall?
156 Flach: über Trox Haroldi n. sp.
Herr v. Harold, der ausgezeichnete Monograph der Trogidae,
dem ich die Art als vorzügliches Zeichen meiner Hochachtung
widme, schreibt mir über dieselbe:
„Ich kann diese höchst eigenthümliche Art mit keiner anderen
europäischen, selbst mit keiner exotischen in nähere Beziehung
bringen. Beim ersten Anblick ist man geneigt, dieselbe für einen
kleinen Eversmanni zu halten, ein näherer Vergleich zeigt aber
bald, dafs die Aehnlichkeit nur eine geringe ist. Abgesehen von
der bei Eversmanni ganz verschiedenen Sculptur der Fld. ist schon
der Bau des Halsschildes bei beiden Arten ein ganz anderer. Bei
Eversmanni ist dasselbe nicht nach vorn verschmälert, sondern
nahezu gleichbreit, die Oberfläche zeigt keine Längsfurche, sondern
drei Grübchen; die Seiten sind fein gekerbt und fein beborstet, bei
der fraglichen Art ungekerbt und äulserst kurz bewimpert. Das
Schildehen des Eversmanni ist breiter, an der Basis kaum verschmä-
lert, flach und ohne Längsrinne. Das Prosternum desselben bildet
einen nach hinten gerichteten spitzen Dorn, die Vorderschienen
sind gegen das Ende verbreitert, oberhalb des ersten Randzahnes
noch mit einigen deutlichen Zähnchen versehen. Endlich, und die-
ses Merkmal unterscheidet zugleich die fragliche von allen übrigen
Arten, die damit verglichen werden können, ist der Enddorn der
Vorderschienen bei ihr nicht allmählig zugespitzt, sondern gleich-
breit und am Ende scharf abgestutzt.“ (Letzteres bezieht
sich nur auf das d, da nur ein solches Hrn. v. Harold zur Beur-
theilung vorlag.)
„Obwohl scaber durch seine fein punktirt-gestreiften Flügeld.
und deren flache, mit behaarten Höckerchen versehene Zwischen-
räume ein viel abweichenderes Aussehen hat, so dürfte er doch nä-
her als Eversmanni an die neue Art herantreten. Bei dem Männ-
chen des scaber ist der Enddorn an der Spitze ebenfalls etwas
schräg abgestumpft. Er ist aber viel gestreckter und schma-
ler. Bei ihm bildet das Prosternum ‘hinten ein scharfes Dörnchen,
das Schildchen ist viel länger und schmaler, nicht längsgerinnt, die
Seiten des gröber punktirten Thorax sind gleichmäfsig viel länger
bewimpert, das Klauenglied an den Hintertarsen ist so lang wie
die drei vorhergehenden Glieder zusammen, bei der vorliegenden
Species so lang wie die 2 vorhergehenden.“
K. Flach, cand. med. in Aschaffenburg.
ee —
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Neue Varietäten von Megadontus purpurascens und
violaceus.
Auf meiner Sommerreise im vorigen Jahre war ich bemüht
die verschiedenen Seulpturen des violaceus und purpurascens wei-
ter zu verfolgen, und will einige Bemerkungen über dieselben schon
jetzt geben, in der Hoffnung, dafs dieselben diesen oder jenen an-
regen während des Sommers frisches Material zu sammeln und zu
untersuchen.
1. Megadontus purpurascens var. nov. psilopterus.
Es ist mir gelungen die Sculptur des purpurascens noch wei-
ter als bis zu der des asperulus ') zu verfolgen, und zwar soweit,
dafs dieselbe von der des violaceus nicht mehr wohl zu unterschei-
den ist; für diese letzte Stufe muls ebenso nothwendig ein Namen
eingeführt werden, als für andere ehemals benannte und citirte,
wenn auch früher Niemand daran gedacht hat, den Nachweis zu
liefern, dals purpurascens-Stücke mit violaceus-Sculptur existiren.
Eigentlich hätte dieser Nachweis geführt werden müssen, da die
Verbindung einer besonders schlanken Gestalt mit einer eigenthüm-
liehen Sculptur, wie sie dem purpurascens eigen ist, mehr dafür
sprach, ihn als eine eigene Art zu betrachten. Man hat aber diese
Verbindung von Gestalt und Sculptur durchaus nicht hervorgeho-
ben, sondern in Schaum’s Naturgeschichte bleibt die eigenthümliche
Gestalt des purpurascens ganz unerwähnt (I. p. 155) und p. 153
a. a. OÖ. heifst es: die Sculptur der Flügeldecken zeigt vier ver-
schiedene Hauptformen.
So leicht es nun ist diese vier Formen an einem Gemisch
von violaceus, Germari und purpurascens zu verfolgen, so schwer
ist es dies beim purpurascens allein zu bewerkstelligen, und noch
schwerer sollte es werden echte violaceus mit purpurascens -Sculp-
tur nachzuweisen; es dürfte im günstigsten Falle gelingen bei ihm
eine erasperaius-artige Sculptur festzustellen, wahrscheinlich aber
werden derartige Sculpturen mehr oder minder local auftreten und
damit wird die schwierige Frage angeregt sein, ob wir es in der
That noch mit Varietäten zu thun haben.
1) Vgl. diese Zeitschr. 1878, p. 306,
158 G. Kraatz: über
Jetzt zum purpurascens zurück.
a. Ein der Schaum’schen violaceus var. a entsprechendes Ex.,
bei welchem also die Flügeldecken gleichmälsig mit feinen Körn-
chen besät sind und nur drei regelmälsigere Körnchenreihen zwi-
schen den primären Grübchen kaum bemerkbar hervortreten, be-
sitze ich aus Thüringen, wo bekanntlich hauptsächlich der purpu-
rascens vorkommt. Es trägt aulser dem Namen des Fundortes
noch den des Gebers Hopffgrt., doch weils ich nicht ob H. v. Hopff-
garten es selbst gesammelt hat. Der ganze Habitus des Käfers
und der lebhaft gefärbte Seitenrand tragen indessen in so hohem
Grade das typische Gepräge des purpurascens, dafs kaum ein Zwei-
fel entstehen kann, ob wir es etwa mit einem Pseudo-purpurascens
zu thun haben könnten. Die vorgestreckte Forceps-Spitze des
männl. Ex. ist schlank, aber nur wenig deutlich verkrümmt.
Es wird von hohem Interesse sein, wenn mehr derartige, wo-
möglich in Gesellschaft des ezasperatus oder Purpurascens gesam-
melte Ex. nachgewiesen werden.
b. Neben den drei deutlicheren Körnchenreihen zwischen den
primären Grübchen treten die drei zwischen den secundären Grüb-
chen bald schwächer, bald stärker hervor. Beide Formen verdanke
ich der Güte des H. Dr. Scalitzky in Prag, wo sich wahrschein-
lich auch am leichtesten die Form a dürfte auffinden lassen. Ich
sah auch ähnliche Stücke in der Sammlung des H. Dr. Nickerl in
Prag. Der Hauptunterschied zwischen dieser Form und dem as-
perulus m. respective asperatus ist der, dals die Körnchen bei ih-
nen gar nicht (a), oder nur hier und da vereinzelt zusammenflies-
sen, also nicht une espece de reseau bilden, wie Dejean von sei-
nem exasperatus (= asperulus m.) treffend sagt.
Ich besitze auch einen psülopterus var. b aus dem Harz.
2. Megadonius violaceus var. cyaneo-limbatus.
Bei der letzten Durchsicht der reichen Sammlung des H. R.
Türk in Wien bemerkte ich vier Ex. einer auffallenden hübschen
Varietät des Megad. violaceus, welche sich durch verhältnilsmälsig
etwas kurze und gedrungene Gestalt sowie ziemlich gewölbte Flü-
geldecken ohne Glanz auszeichneten, gegen welche der stark glän-
zend stahlblaue (nicht violette) Seitenrand um so mehr abstach.
Der Fundort dieser Stücke war Salzburg, und H. Türk versicherte,
dafs dort ausschliefslich diese Form zu Hause sei.
Die beiden Expl. welche H. Türk so freundlich war mir zu
überlassen, zeigten bei mäfsiger Vergröfserung kräftige, wenig dicht
neue Megadontus- Varietäten. 159
stehende Körnchen auf den Elügeldecken im Gegensatz zu ungari-
schen, mattglänzenden Ex., bei denen die Zahl der Körnchen wohl
doppelt so grofs anzunehmen ist. Nach Suffrian (Stett. Ent. Ztg.
1846. p. 250 unten) und Schaum (Ins. Deutschl. I. p. 153) mülsten
die ungarischen Stücke glänzender erscheinen, weil „die Flügeld.
um so glänzender erscheinen, je dichter die (mehr glänzenden)
Körnchen stehen“. Dies ist aber in kaum bemerkbarem Grade
der Fall, vielmehr dürfte in der Regel bei den etwas glänzenderen
Ex. auch ein leichter Fettglanz des Grundes vorhanden sein. Es
scheint mir um so nothwendiger dies hervorzuheben, als die Form
mit wirklich opakem Grunde der Flügeld. weniger häufig ist, als
man nach Schaum vermuthen dürfte. Unter mehr als hundert deut-
schen, typischen vöolaceus fand ich nicht ein, den Salzburger Stücken
auffallend ähnliches und nur zwei ziemlich ähnliche aus der Schweiz.
Dagegen enthielt meine Sammlung zehn meist etwas kleinere, aber
sonst ganz ähnlich gebaute und gefärbte Stücke aus Frankreich;
die Mehrzahl derselben hatte ich von einem Pariser Händler ohne
Angabe eines Fundortes vor langen Jahren gekauft, und erst im
vorigen Sommer erstand ich ein mit ihnen ganz übereinstimmendes
von H. Jekel in Paris, welches die jedenfalls zuverlässige Angabe
des Fundortes „Grenoble“ trug.
Während einzelne von diesen französischen Ex. ebenso kräf-
tige, weitläufige, unregelmäfsig zerstreute Körnchen auf mattem
Grunde zeigten, waren bei anderen nicht nur regelmälsige primäre
(3) und secundäre (3), sondern auch zwischen denselben je 2, also
im Ganzen etwa 10 sehr deutliche, regelmälsige tertiäre Körnchen-
reihen entwickelt, so dafs die Sculptur der des picenus Villa und
des ezasperatus Dft. ziemlich ähnlich wurde.
Indem ich nun der französischen Form den Namen cyaneo-
marginatus beilege, erlaube ich mir namentlich die österreichischen
Entomologen aufzufordern, weitere Ermittelungen über die Salzbur-
ger Form anzustellen. Würde sie eine ähnliche Neigung zeigen
eine Sculptur zu entwickeln, die der des italiänischen picenus ähn-
lich wird und bis jetzt in Deutschland beim typischen violaceus
noch nicht nachgewiesen ist, so würde sie mit dem franz. Käfer
zu identifiziren, anderenfalls mit einem eigenen Namen, etwa sahs-
burgensis zu belegen sein.
Dafs der Megad. Neesii fast stets mit grünlichem Rande vor-
kommt, hebt bereits Schaum hervor; ein intensiv stahlblauer Rand
ist bisher noch kaum erwähnt; tritt derselbe in Verbindung mit
einer bestimmten Gestalt und Sculptur local auf, so ist den Ex.,
160 G. Kraatz: über neue Megadontus- Varietäten.
die eine solche Verbindung von Merkmalen zeigen, jedenfalls eine
besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie auch nicht ohne
Weiteres als Species anzusprechen sind.
Von meinen französischen cyaneolimbatus ist bei 3 Männchen
die Forceps-Spitze deutlich bemerkbar, der des violaceus ähnlich,
an der Spitze weniger verbreitert und somit vor derselben weniger
deutlich verschmälert, wie bei vielen »iolaceus. Bei meinen fünf
Ex. des picenus Villa mit deutlich sichtbarer Forceps-Spitze ist das
Gegentheil der Fall; die äufserste Spitze des Forceps ist viel deut-
licher verbreitert als bei den meisten violaceus, vor der Spitze also
auch deutlicher eingeschnürt.
3. Megadontus purpurascens var. nov. aurichalceus.
Megadontus fulgens Charp. ist nach Ex. des crenatus aus den
Pyrenäen beschrieben, deren Thorax und Flügeldecken bald einen
grünlichen, bald einnn leichten Purpurschimmer zeigen; am häufig-
sten scheinen die grünlichen Stücke, purpurne besitze ich nur ei-
nige von le Vernet (OÖst-Pyren.); ein stahlblauer Schimmer kommt
nicht vor, wohl aber ein lebhaft stahlblauer Rand, doch weifs ich
nicht aus welchem Punkte der Pyrenäen meine 4 Ex., die densel-
ben zeigen, herstammen.
Dieser grüne Anflug kann auch beim aurolimbatus recht leb-
haft werden, ebenso der purpurne bei einzelnen Stücken des visola-
ceus auftreten, so namentlich bei einem Ex. meiner Sammlung aus
Serbien. Es ist aber meines Wissens noch nicht bekannt, dals der
Anflug, sich bis zum lebhaft messingfarbenen Metallglanz steigern
kann, so dafs dergleichen Stücke kaum noch an purpurascens er-
innern, sondern den Eindruck einer prächtigen eigenen Art machen.
Ich besitze bis jetzt nur 2 Ex.; ein weibliches aus Portugal,
welches mir H. Dr. Haag zum Geschenk machte und ein männ-
liches von Reynosa, welches ich im Sommer 1878 von H. Jekel
kaufte. Hoffentlich wird es bald gelingen den schönen Käfer in
Mehrzahl aufzufinden. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift. XXIII. 1879. Heft I.]
Die Carabus-Arten der Hudsonsbay
Dr. L. v. Heyden.
Durch Herrn Hans Simon in Stuttgart erhielt ich eine An-
zahl an der Hudsonsbay, im hohen Norden Amerika’s gesammelte
Käfer, worunter drei Carabus-Arten sich befanden:
1. Carabus Chamissonis Fischer Entom. Russ. I. pag. 88
Tab. 7. Fig. 12. Die Fischer’schen, von Eschscholtz gesammelten
Stücke stammen von Unalaschka, die meines Vaters aus derselben
Quelle. Mit Cham. identisch ist brachyderus Wiedemann Germar
Magaz. IV. p. 110 von ebendaher, nach ® beschrieben. Das Hals-
schild ist viereckig, klein, etwas breiter als lang, hinten kaum ver-
engt, mit kaum vorragenden Hinterecken, oben matt, ziemlich stark
runzelig,. 15—14 mill.
Die var. groenlandicus Dej. Species V. p. 554 von Grön-
land ist gröfser, 14—15 mill., und besonders im Halsschild länger,
es ist grölser, an den Seiten gerundeter, nach hinten deutlich etwas
schmäler, oben glänzender, weniger runzelig stärker punktirt, die
Mittellinie ist mehr vertieft als bei Chamissonis, wo sie nur ange-
deutet ist; die Hinterecken sind stärker vorgezogen.
Die mir vorliegenden Stücke von der Hudsonsbay stehen in
der Halsschildform in der Mitte zwischen der Stammart und groen-
landicus. Das Halsschild ist gröfser wie bei Cham., kleiner wie bei
groenl., die Mittellinie ist nicht so tief; die Oberseite glänzend aber
stärker gerunzelt wie bei groenl., Hinterecken wie bei diesem. —
Gröfse 13—154 mill.
2. Orinocarabus gladiator (Barnston) Motschulsky Bull.
- Moscou 1851. p. 663 und 1865. p. 285. Auf die kurze Beschrei-
bung: „Cette esp&ce a la plus grande ressemblance avec le tueda-
tus F. (= baccivorus Dej.), mais elle a les antennes plus longues,
la tete et le corselet moins rugueux et plus luisants, ce dernier
plus large, plus retreci en arriere, entres les grandes foveoles sur
les elytres on voit souvent des chainons un peu plus larges et plus
eleves que les autres intervalles des stries. J. Long. 94 lin., lat.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 11
162 L. v. Heyden: über
elytr. 33 lin. De la Hudsons-Bay“. passen vollkommen die mir vor-
liegenden Stücke von dort. Ich war anfangs geneigt sie für eine
Form des C. taedatus F. (= baccivorus Esch.) zu halten; vergleicht
man aber Z mit g' jeder Art, so hat gladiator d' entschieden län-
gere Fühler. Kopf und Halsschild sind glänzender, wie lakirt.
Der. Kopf hat nur zwei schwache Längsgruben, dazwischen flach,
fast glatt, kaum gerunzelt (bei taedatus hat der Kopf zwei tiefe
Längsfurchen, bei g' und 9, dazwischen starke Längsrunzeln). Das
Halsschild ist kürzer, gewölbter, in beiden Geschlechtern hinter den
Vorderecken stärker gerundet, der Seitenrand besonders vorn brei-
ter abgesetzt, vor den Hinterecken nicht leicht geschweift, diese
länger und viel stärker aufgebogen, die Oberseite besonders vorn
und in der Mitte stark glänzend, ganz schwach gerunzelt, kaum
punktirt, der Vorderrand zwischen den Vorderwinkeln breiter, diese
selbst deutlicher, weniger verrundet; Basis in der Mitte gerade,
nicht wie bei faedatus gegen das Schildchen etwas vorgezogen.
Die Flügeldecken sind in beiden Geschlechtern seitlich gleichmäfsi-
ger gerundet, nicht wie bei Zaedatus nach vorn entschieden ver-
schmälert, auf der Oberseite gleichmälsiger gewölbt, der höchste
Punkt in der Mitte (bei taedatus mehr nach rückwärts); die drei
Grubenreihen sind viel weniger tief; durch die Gruben werden, wie
bei allen Orinocarabus, drei Längsstreifen unterbrochen, bei den
hochnordischen Arten aber weniger deutlich wie bei den mittel-
deutschen und alpinen; bei gladiator ist dies noch weniger der
Fall als bei faedatus, bei welchem die Längslinien überhaupt häu-
figer durch eingestochene Pünktchen unterbrochen sind. — Die ganze
Oberseite ist glänzend, nicht matt. — Meine gladiator sind 154 —
19 mill. lang, meine zwei J® taedatus F. — baccivorus Eschsch.
20 mill. — Letztere stammen von Unalaschka (Eschscholtz).
Eine Varietät von gladiator ist nach der Beschreibung viel-
leicht C. Agassi Leconte, beschrieben in Agassiz Lake superior
1850. p. 209, der seither zu taedatus gezogen wurde. Da das Werk
in europäischen Bibliotheken wenig bekannt ist, so gebe ich hier
eine Copie der Beschreibung.
Niger, thorace valde rugoso, latitudine paulo breviore, quadrato,
postice leviter angustato, margine versus basin anguste reflero, an-
gulis basalibus retrorsum productis, elytris thorace sesqui latioribus,
ellipticis, dense seriatim punctatis foveisque parum distinctis tripliei
serie impressis. — Long. 88.
Kakäbeka; Dr. Stout.
At first sight seems to be a faded specimen of C. sylvosus Say,
die Carabus-Arten der Hudsensbay. 163
but the thorax is very rugous, the sides more narrowly reflexed,
and the basal angles much more produced. The sculpture of the
elytra is similar, but more distinet. It is more celosely allied to
C. taedatus F., from Oregon, but the head is less impressed, and
the elytra less deeply foveate, with the sides regularly but slightly
rounded, not straight and narrowed anteriorly as in C. taedatus.
Anything that I can say in praise of the philosopher and gentle-
man after whom it is named would be quite superfluous. — Die
Flügeld. sind also breiter, besonders vorn, gerundeter und die drei
Grubenreihen weniger tief als bei iaedatus, was alles auf gladiator
palst; das stark runzelige Halsschild würde diese Varietät auszeich-
nen. Da über die Fühlerlänge nichts gesagt ist, so bleibt es zwei-
felhaft, ob wir Agassii zu taedatus oder gladiator zu stellen haben.
Eine weitere ?var. des gladiator ist der von Leconte Proceed.
Acad. Philadelph. 1854. pag. 16 beschriebene C. oregonensis. Die
Beschreibung lautet:
Cyaneo niger, thorace fere opaco, latitudine vix breviore, mi-
nus convezo, dense intricato - rugoso, antice posticeque angustato,
- lateribus rotundatis, angulis posticis modice produclis, apice rotun-
datis, lateribus pone medium subreflezis, elytris thorace fere duplo
latioribus subtiliter striolato-punctatis, foveis minus profundis serie
triplici impressis. — Long. 85.
One male found at Prairie Paso.
This species is closely related to C. taedatus F. (also found
by Dr. Cooper), but the thorax is proportionally smaller and nar-
rower and much more densely and finely rugose; the rugosities of
the head are also smaller, and the impressions less deep; the striae
of the elytra and the impressed foveae are all less marked.
Die Synonymie der beiden Arten gestaltet sich also:
1. Orinocar. taedatus F. 1792, Ol. 1795. Am. bor.
- baccivorus Esch. 1820, Dej. 1826. Unalaschka.
- seriatus Wiedem. Unalaschka.
2. Orinocar. gladiator Motsch. 1865. Hudsonsbay.
? var. Agassit Leconte 1850. Lake superior.
?var. oregonensis Leconte 1354. Oregon.
3. Carabus Maeander Fischer. Diese Art wurde zuerst
beschrieben und abgebildet von Fischer nach Stücken von Nert-
schinsk in Sibirien, woher ich einen g' durch M&netries besitze.
Die Diagnose heilst: Aeneus nmitidus, elytris punctis elevatis longi-
11*
164 L. v. Heyden: über
tudinahbus triphei serie; inter tres lineas elevatas undulatas. —
Long. 7 lin., lat. 3 lin. *®
Die in der Colorirung nicht gelungene Abbildung zeigt ein
stark goldbronzefarbiges Thier.
1826 gab Dejean Spec. II. Suppl. pag. 486 eine Beschreibung
nach einem von Fischer .erhaltenen Stück desselben Fundorts, und
bildet 1829 Iconogr. I. p. 360. Tab. 51. Fig. 1. ein dunkelbronze-
nes Stück ab, wie ich solche durch Schmeltz aus Daurien besitze.
Dejean sagt: supra cupreo-aeneus — d’un bronze un peu cuivreux,
wie es auch in den Species |. c. heilst.
1835 beschrieb Laporte (Etud. entom. p. 89) den C. Lapilayi:
Long. 9 lin., larg. 44 lin. D’un cuivreux bronze, entierement gra-
nule; parties de la bouche et antennes noires; ces dernieres pu-
bescentes, ä l’exception des trois premiers artieles; corselet presque
carre, un peu transversal, a angles anterieurs arrondis, les poste-
rieurs droits, mais non sortants; elytres presentant trois cötes lon-
gitudinales, entre chacune desquelles l’on voit une rangee de tres-
gros points allonges, eleves et noirs; le dessous du corps et les
pattes noires.
Cet insecte a ete trouve & Terre-Neuve, par M. de Lapilaye,
ä qui nous le dedions. Il ressemble au granulatus de M. Dejean
(qui n’est pas celui des autres auteurs). —
Dafs es sich hier nur um den sibirischen Maeander handelt,
ergiebt sich aus der Beschreibung, wie denn Thomson beide Arten
zusammenzieht. Gehin trennt beide, zieht aber den Maeander
Thoms. zu Lapilayi; Thomson nennt als Vaterland Sibir. oceid, et
Amer. bor. — Thomson zieht zu Maeander aber auch den C. pa-
lustris Dej. Icon. I. (1829) pag. 358 Tab. 50. Fig. 3., und 1331 in
Spec. V. p. 548 aus Kamtschatka, den Motschulsky und Gemmin-
ger-Harold zu incompletus Fisch. stellen. — Palustris steht nach
Dejean dem Maeander nahe, aber ist plus grand, proportionelle-
ment plus allonge (85 lign., Maeander 71) et d’une couleur un peu
plus brillante en-dessus. Le corselet est un peu plus large, plus
carre, plus arrondi sur les cötes et non retreci posterieurement.
Les elytres sont un peu plus allongees; les deux lignes elevees
sont moins saillantes et non sinuees, et les points des trois ran-
gees sont moins gros et non saillants. — Die Beschreibung von
incompletus Fisch. Entom. Imp. Ross. 1828. V. p. 303 von Kamt-
schatka lautet: Viridi-aeneus; thorace quadrato, punctulato, elytris
costis incompletis, punctisque elevatis depressis tripliei se-
rie, interstitiis transversim striato - rugosis. . . . - Costae interme-
die Carabus-Arten der Hudsonsbay. 165
diae incompletae sunt, prima ex parte distineta, secunda obscura,
tertia prorsus obliterata.
Als weiteres Synonym ziehen Motschulsky und Gemming.-Ha-
rold zu incompletus mit Recht den Ehrenbergi Fisch. Bull. Moscou
1829. p. 368 Tab. 6. Fig. 5.
Oblongo-ovatus, supra viridi-aeneus, opacus; elytris ovatis, mar-
ginibus reflezis, granulis inaequalibus elevatis triplieci serie, costis
interjectis incompletis. — Long. 7, lat. 3 lin.
Hab. Kamtschatka.
Species ab aliis facile distinguenda, elytrorum sculptura, costa
- unica subundulata dimidiataque inter series granulorum elevatorum.
Caput elongatum, conicum, subcarinatum, punetis impressis scabrum.
Thorax subquadratus, marginibus parum reflexis, tenuissime punc-
tatus, canaliculatus, postice bi-impressus. Elytra oblongo - ovata,
granulata, granulorum inaequalium elevatorum triplici serie. Costae
quae inter istas serias interjectae adparent, incompletae, postice
cum punctis elytrorum confluentes. Corpus infra aeneum, pedibus
nigris.
Die Abbildung der vergröfserten Flügeldecke zeigt zwischen
der Naht und der ersten Rippe nur 5 sehr grolse Gruben, zwi-
schen dieser Rippe und der am Aufsenrand befindlichen zweiten
Rippe stehen nur vier sehr grofse Gruben. Aus allen diesen Be-
schreibungen geht aber hervor, dafs wir es hier mit einer beson-
deren Kamtschatka-Art zu thun haben, — die den ältesten Namen
incompletus zu führen hat,
Die mir vorliegenden Maeander von der Hudsonsbay sind meist
stark kupfergoldglänzend, andere sind dunkler kupferglänzend, aber
nicht schwärzlich mit Kupferglanz, wie zwei Stücke aus Sibirien
und Daurien, die Grölse ist 14—16 mill.
Ein Z und 2 2 sind aber auf der ganzen Oberseite so inten-
siv grün gefärbt, dafs ich auf sie unter dem Namen var. Simoni
aufmerksam machen möchte. Die intensiv grüne Färbung tritt bei
der ganzen Gruppe äulserst selten auf. Bei zwei Stücken Z? ist
die grüne Farbe noch mit Goldkupfer vermengt, bei dem zweiten -
2 sind die Flügeld. aber vom schönsten grasgrün, nur Kopf und
Halsschild mit leichtem Kupferglanz; die Tuberkeln sind etwas
kleiner wie bei den anderen Stücken. Die erste Rippe besonders
ist bei allen Stücken so deutlich wie bei den sibirischen; das dritte
Fühlerglied ist gleichfalls seitlich zusammengedrückt.
Herr Simon theilt mir mit, dafs bei dieser zweiten Sendung,
die er von der Hudsonsbay empfing, im Ganzen 46 Maeander wa-
166 L. v. Heyden: über
ren, darunter nur 2 intensiv grün gefärbte 9, die ich nun besitze
und 6 grünliche d (mit Kupferfarbe untermischt) befanden, von
denen ich jetzt 4 besitze. Sie stammen von Churchill, einer sehr
‘ nördlich gelegenen Ansiedelung der Hudsonsbay-Gesellschaft. 1877
erhielt Herr Simon aus derselben Gegend eine erste Sendung, die
an Dr. Dohrn zur Bestimmung geschickt wurde. Hierbei befanden
sich nur zwei goldgrün schillernde, aber auch ein mattschwarzgrü-
nes Stück, wie solche dieses Mal nicht gefunden wurden. — Dr.
Dohrn bespricht (Stett. Ent. Ztg. 1878. p. 362) den Lapilayi die-
ser ersten Sendung (erwähnt aber nicht, dafs sie von H. Simon
stammen), sowie den Chamissonis und taedatus. Auch dort wird
hervorgehoben, dafs die Grubenreihen viel seichter sind, als es De-
jean angiebt. Auch ich kann, nach der zweiten Sendung zu ur-
theilen, bestätigen, dafs Maeander in der äufseren Form stark va-
rüirt, es giebt J‘, die ganz schmal, andere so breit wie die @ sind.
Die Tuberkeln fliefsen oft, besonders an der Basis, so zusammen,
dafs sie auf eine lange Strecke hin eine erhabene schwarzglänzende
Linie bilden. Bei einem & ist die linke Decke vom zweiten Drit-
tel an nach hinten und aufsen nicht entwickelt, so dafs nur ein
Flügeldeckenstummel an der inneren Hälfte der Basis und Naht
vorhanden ist; die Sculptur ist auf dieser Stelle deutlich, die Farbe
stärker grün als auf der vollständigen Flügeldecke.
Die hierher gehörigen Arten ordnen sich demgemäfs wie folgt:
1. C. Maeander Fischer 1820. (aeneus, nitidus); Nertschinsk Si-
biriae, Hudsonsbay.
var. Maeander Dej. 1826, 1829. (cupreo aeneus, obscurior);
Nertsch., Huds.
var. Lapilayi Laporte 1835; Terra Nova.
var. Simoni Heyden (viridi-prasinus); Huds.
2. C. incompletus Fischer 1828 (palustris Dej. 1829, Ehrenbergi
Fischer 1829); Kamtschatka.
Die anderen Arten, als deren Vaterland die Hudsonsbay an-
gegeben wird, sind:
4. Carabus Tatumi Motsch. Bull. Moscou 1851. p. 663 und
1865. pag. 203. — Color et statura ©. serrati Say (lineatopunctati
Dej.), sed elytris imbricato-striatis, cancellis distinctis, elevatis. —
® Long. 8 lin., lat. thor. 24 lin.
Gehin stellt ihn mit serratus Say zu seiner Gattung Hemica-
rabus, wohin letzterer auch wegen der fingerartig erweiterten
die Carabus-Arten der Hudsonsbay. 167
Aufsenecke der Vorderschienen, trotz der anderen Sculptur, wohl
zu gehören scheint. Gehin trennt übrigens in der Reihenfolge
beide Arten durch den tuberculosus Dej., der doch sicher der nächste
Verwandte von nitens ist, und opaculus Putz.
5. Carabus hudsonicus (Barnston) Motsch. Bull. Moscou
1851. p. 663 und 1865. p. 293. — Statura et sculptura C. granu-
lati, sed paulo brevior; oblongus, convexus, vix nitidus, supra sub-
viridi-aeneus, subtus niger. Forme intermediaire entre le C. incom-
plates Fisch. et le granulatus.
Gehin stellt ihn zu Limnocarabus und läfst ihn direkt auf gra-
nulatus folgen, dann folgen Lapilayi und incompletus.
Synonymische Bemerkungen.
Acrodrya Brucki Tourn. nach typ. vom Apennin = Aparo-
pion costatum Schh.
Zu Aparopion (vergl. Jahrg. 1878. pag. 178) gehören ferner
noch Trachodes horridus Mhm. aus Sitkha, den ich selbst unter-
suchte, sowie wohl die meisten hochnordischen Trachodes-Arten
aus Kamtschatka und Unalaschka, die ich nicht selbst besitze. —
Trachodes costatus Fahrs. ist in Schönherr mit der Angabe Bava-
ria verzeichnet, was sicher ein Irrthum ist, das Expl. stammt von
Waltl in Passau, der früher in Ungarn sammelte, woher wahr-
scheinlich auch das Fahraeus’sche Original stammt.
Polydrosus binotatus Thoms. (1868) — melanostictus Chevr.
(1869) = arvernicus Desbr. (1869).
Distenia japonica Bates vom Amur ist = Apheles gracilis
Solsky.
Opsigonus Krüperi Baudi (Deutsche Ent. Zeitschr. 1877.
p. 409) ist = Neogonus Plasoni Hampe (Verh. Zool. Botan. Ges.
Wien 1873. p. 165). Beide stammen aus derselben Quelle: Attica
(Krüper), Athen (Plason). — Hampe stellt seine Gattung zu den
Anthiciden, Baudi zu den Melandryiden bei Marolia, wohin Neogo-
nus auch bereits von Kraatz (Berl. Entom. Zeitschr. 1874. p. 351)
gestellt wurde.
Leptura ustulata (Cat. rais. 1832. p. 231), welche in Ha-
rold’s Catalog zu Strangalia Jaegeri gezogen ist, gehört nach der
Beschreibung und Gröfsenangabe, 53 lin., nicht hierher, sondern
in der Verwandtschaft der Leptura tomentosa. Bei J‘ Stücken, die
168 Synonymische Bemerkungen.
ich zu dieser Art ziehe, ist das Halsschild viel schmäler, die Fld.
mehr nach hinten verengt, an der Spitze einzeln ausgerandet, so
dafs zwei Zähnchen deutlich werden (bei bisignata Brull&, wohin
im Cat. Stein die ustulata gezogen wird, ist die Spitze gerade ab-
gestutzt). Sie sind strohgelb ohne runden Mittelfleck, der schwarze
Spitzenfleck reicht weiter hinauf und ist vorn gerade hegränzt,
nicht schief, wie bei bis., mit welcher Art sie Menetr. auch nicht
vergleicht. Die Punktirung des Halsschildes ist weniger eng wie
bei fomentosa und etwas feiner als bei bisögn. Schienen und Tar-
sen bräunlich, an den Hinterbeinen etwas dunkler. Sie ist länger
und schmäler als bisign. d, ohne Mittelfleck. Das Halsschild ist
sehr schmal, von der Mitte nach hinten fast gleichbreit, die Behaa-
rung, wie Menetr. angiebt, „rufescenti tomentoso“, bei den andern
zwei mehr graugelb. Länge 10 mill. — Ich besitze je ein Stück
aus Caramenien und der europ. Türkei.
Leptura nigropicta Fairm. (Ann. Fr. 1866. p. 278) = phi-
libensis Friv. i. 1. ist schon von Lefebvre in Silbermann’s Revue III.
1845. p. 303 als Lept. Silbermanni beschrieben und abgebildet. Die
schöne Art aus der Gruppe der Lept. rufa Brull& hat, wie diese,
ganz rothe Beine, die Flügeld. sind von derselben Farbe, jede mit
schwarzem Mittelrandfleck und breiter schwarzer Spitze. — Meine
IR aus Antiochia, Lefebvre’s Stücke vom Libanon.
Strangalia mingrelica Tourn. (Guerin Revue zool. 1872.
pag. 344) ist die so oft verkannte Jaegeri Hummel, die selbst nur
2 zu ozyptera Faldm. ist. — Ich besitze ein 2 aus dem Caucasus
und J® aus Novo Rossisk. — Str. Jaegeri variirt mit rothen oder
zum Theil schwarzen Schienen. Das erste Drittel der Fld. des ©
ist scharf begränzt roth, die zwei anderen Drittel sind tiefschwarz.
Länge 8 mill. Dr. L. v. Heyden.
Ilyobates glabriventris mihi (1. Febr. 1865) ist von Fau-
vel als Synonym seines Bonnairei aufgeführt und auch im Stein-
Weise’schen Cataloge; Fauvel’s Beschreibung im Bull. de la
Soc. Linneenne de Norm. ist, ich weils nicht wieviel später da-
selbst erschienen, wenn auch vielleicht eher bei der Gesellschaft
eingereicht.
Homalota planifrons Waterh. (vergl. Kraatz entomol. Mo-
natsblätter p. 61) hat nichts mit platycephala Thoms. zu thun,
wenn sie auch von Fauvel mit derselben vereinigt wird; die er-
stere ist eine, der velor Kraatz verwandte Aloconota Thoms., die
letztere eine Amischa Thoms., der „analis similima“ teste Thoms.
Synonymische Bemerkungen. 169
Fauvel ist in seinen synonymischen Bemerkungen nicht immer
ganz zuverlässig (pas de la premiere force), trotz seiner voluminö-
sen Fauna. Briefl. Mittheil. von E. C. Rye in London.
Dorcadion Abakumovi Thoms. (Syst. Ceramb. p. 548. 18.
— Phys. I. pag. 40. 4.) habe ich geglaubt nach der Beschreibung
auf poitum Dalm. 2 var. deuten zu können (Küster Käf. Europas
XIX. n. 35), obwohl die Beschreibung nicht in allen Punkten zu-
traf. Nachdem mir nunmehr durch H. Baron v. Harold freund-
lichst ein dem Berliner zool. Museum in einigen Expl. zugegange-
nes, mir bisher völlig unbekanntes Dorcadion mitgetheilt ist, muls
ich dieses auf das Abakumovi (Gebl. i. 1.) Thomson beziehen. Das-
selbe ist dem kleinsten Glycyrrhizae in der Gestalt ziemlich ähn-
lich, 163 mill., bei Thomson 174 mill. lang, aber weit weniger leb-
haft gezeichnet, dadurch sehr leicht zu erkennen, dals es neben
der schmalen weilsen Nahtlinie eine kaum breitere weilse schmale
Längslinie zeigt, die deutlich kürzer als die Rückenbinde ist und
bei Glycyrr. ganz fehlt. Schienen röthlich. — Von H. Dr. Finsch
bei Lepsa (oder Lepsinsk einiger Karten), einer Militairstation am
Fufse des Dsungarischen Ala-Tau. — Ich finde zwar weder femora
grosse punctata, noch ein abdomen medio nigrum, sondern totum
nigrum, glaube indessen diesen Angaben keine besondere Wichtig-
keit beilegen zu müssen.
Auf meine Frage (Deutsche entomol. Zeitschrift XX. p. 285):
wer hat denn Asida syriaca Allard in Syrien aufgefunden? ant-
wortet mir H. Bedel schriftlich: Niemand. Der Käfer stammt
aus Ancey’s Sammlung in Marseille, und da er keine Vaterlands-
angabe hatte und H. Ancey im Orient gewesen ist, so hat ihn
Allard nach Syrien versetzt, wie H. Ancey selbst Herrn Bedel
mitgetheilt hat.
Meine Vermuthung, dafs der Käfer wahrscheinlich zur sicilia-
nischen grossa zu stellen sei, hält Bedel für richtig; nach einer
Note von Piochard de la Brülerie wäre er mit Dejeani iden-
tisch, jedenfalls mufs die Species eingehen.
Dafs Solier eine iberische Asida nach Sibirien versetzt
hat, habe ich schon früher bemerkt. G. Kraataz.
170 G. Kraatz: Varietäten des Carabus irregularis.
Carabus irregularis var. major bucephalus.
Die von Schaum (Ins. Deutschl. I. p. 174) erwähnte grolse
Varietät des irregularis aus Krain von 13 lin. verdient gewils ei-
nen eigenen Namen, da Zwischenformen wenig vorhanden sind und
die Sammler darauf Bedacht zu nehmen haben, sich namentlich
die durch ihre gro[sen Köpfe ausgezeichneten Weibchen
für ihre Sammlungen zu verschaffen.
Car. irregularis var. sculptilis Andersch Heer (Fauna
Col. Helv. I. pag. 32) von nur 11 lin. Länge wird von Schaum
a. a. O. fragweise hierher gezogen, ist aber jedenfalls nur nach
etwas grölseren Weibchen oder Ex. des Schweizer irregularis be-
schrieben. Dafs der grölsere Kopf und der kürzere, breitere Tho-
rax Geschlechts- Auszeichnungen des ® sind, weils Heer offenbar
noch nicht.
Ueber die Existenz des Carabus Platessa
habe ich weitere Nachforschungen angestellt; H. Baron v. Chau-
doir hat mir brieflich mitgetheilt, dafs ihm der Käfer gänzlich un-
bekannt ist.
H. Gehin, der den Käfer (Col. pag. 28) als irregularis var.
aufführt, schreibt mir, er habe vom Händler Boucard als Pla-
tessa eine var. des irregularis gekauft, die er auf irregularis var.
minor (p. 652) bei Thomson (aus Steiermark!) beziehe „et voilä
pourquoi il figure comme tel dans mon catalogue“! An einen Ver-
gleich des Boucard’schen Käfers (der wahrscheinlich keine Vater-
landsangabe hatte) mit der Original - Beschreibung des Platessa
scheint Gehin somit gar nicht gedacht zu haben'); die-
selbe ergiebt, dafs Fischer den regularis Stev. (Platessa Motsch.)
„aeneus, marginibus reflexis viridi-aeneis“ nennt; am Schlusse heifst
es: „structura et colore convenit cum irregulari, hie vero minor
est, elytrorum foveis rarioribus et irregulariter dispositis, margini-
bus minus latis“.
Habitat in Iberia (Museum Stevenianum).
Mit Thomson’s var. minor hat also Platessa nichts zu thun
und die Frage bleibt, kommt irregularis am angeführten Orte vor?
G. Kraatz.
!) Platessa Motsch. selbst ist nicht beschrieben, sondern von
Motschulsky als Synonym des regularis Stev. Fisch. aufgeführt (Ent.
Russ. II. p. 50), den Schaum auf örreg. bezieht (B. E. Z. 1861. 200),
er —
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIN. 1879. Heft 1.]
Ueber einige Motschulsky’sche Carabus-Arten.
Carabus songoricus Motsch. (Käfer Rulsl. p. 77). Wenn
Gehin die Arten der Gruppe A von Carabus Thomson in zwei be-
nannte Gruppen spaltet, von denen die eine die Verwandten des
Car. arvensis, die andere die des yranulatus umfalst, so könnte
man ihm wenigstens dafür dankbar sein, dafs er die verwandten
Arten aus der Literatur zusammenzustellen gesucht hat; aber auch
das kann man nicht, denn man findet den Car. songoricus Motsch.
zu den arvensis-artigen gebracht. Die dürftige Beschreibung die-
ser mir unbekannten Art aus der Kirgisensteppe spricht aber von
einem „thorax latus lateribus valde reflexis“; stark aufgebogene
Hinterecken haben aber nur die Verwandten des granulatus.
Motschulsky’s ziemlich sorgfältige Beschreibung des Cara-
bus scabripennis (Bull. Mosc. 1850. II. p. 160) aus Armenien
läfst in ihm mit Sicherheit den Carab. inconspicuus Chaud. (Bull.
Mosc. 1848. IV. p. 449, ebenfalls aus Armenien) erkennen; letzte-
rer ist nur mangelhaft beschrieben, indessen besitze ich aufser ei-
nigen Ex. von Erzerum auch ein von H. Graf v. Mniszech mit-
getheiltes, dessen Bestimmung jedenfalls verbürgt ist. Thomson
(Op. ent. p. 719) stellt den Käfer neben maurus und Chamissonis,
versetzt ihn aber nach Sibirien; Gehin placirt ihn hinter Wiedemanni.
Corabus breviformis Chaud. (Guerin Rev. Zool. 1863.
pag. 114) steht dem Kruberi sehr nahe, ist aber breiter als dessen
breiteste Ex., namentlich indefs von ihm thorace latiore lateribus
magis explanato-reflexis angulis posticis multo magis productis ver-
schieden. Ziehen wir in Betracht, dafs Chaudoir’s Käfer aus der
Songarei von Karelin stammt, und dafs Fischer seinen microchon-
drus (Bull. Mosc. 1844. I. pag. 12) ganz aus derselben Quelle be-
sitzt, so kann uns Fischer’s Beschreibung kaum in Zweifel lassen,
dafs er denselben Käfer beschrieben hat, wie Chaudoir c. 20 Jahre
später. Der thorax transversus, late marginatus mit seinen an-
gulis marginis productis, die margines elytrorum late reversi spre-
chen unbedingt dafür.
In der Sammlung des Grafen Mniszech fand sich als Syno-
nym des microchondrus der Car. Baeri Men. aufgeführt. Dieser
Käfer, von dem mir Chaudoir gelegentlich sagte, dafs er ihm ganz
unbekannt sei, ist aber weit von ihm verschieden, nach der Be-
schreibung dem Henningiiw ähnlich, aber schmäler, cupreo-aeneus,
172 G. Kraatz: über
elytris irregulariter intricato rugosis, triseriatim tuberculatis. Er ist
nach 1 Ex. von der Boganida beschrieben.
Carabus rhinopterus Hampe (in Wagner’s Reise 1852.
p. 309) aus Persien wurde mir freundlichst vom Autor zur Ansicht
mitgetheilt. Der Käfer ist ohne Zweifel eine Varietät des C. con-
vexus mit ziemlich flachen, bläulich echimmernden Flügeld., welche
dem dilatatus nahe steht. Damit ist die letzte der von Dr. Hampe
in Wagner’s Reisen beschriebenen Arten gedeutet.
Callisthenes Semenovi Motsch. (Etud. Ent. p. 7 [nicht 4,
wie Cat. Gemm.-Har. angiebt] et 123; Bull. Acad. Petr. I. 1860.
p. 302 Fig.) ist ohne Zweifel mit Call. elegans Kirsch (Stett. E.
Ztg. 1859. p. 197) identisch; das typische Expl. dieser prächtigen
Art konnte ich im vorigen Jahre in der Sammlung des Dresdener
zool. Museums vergleichen. Die Priorität ist wohl jedenfalls Hrn.
Kirsch einzuräumen, da Motschulsky a. a. OÖ. p. 7 nur von einem
Callisthenes nouveau und a. a. O. p. 123 von einer Callisthenes-Art
verte et presque lisse, Semenovii Men. vom Ala-Tau in der Tar-
tarei spricht. G. Kraatz.
Blaue Carabus smaragdinus wünschte ich in dieser Zeit-
schrift 1878 p. 252 entdeekt zu sehen. Nun schreibt mir H. Gene-
ral - Lieutenant v. Kraatz: „in dem kürzlich erhaltenen Heft II.
1378 der Deutschen Ent. Ztschr. sprechen Sie von blauen Expl.
des Copt. smaragdinus. Woher wissen Sie von solchen Exempla-
ren? Ich besitze ein ganz blaues Ex. von auffallend schlanker Fi-
gur, habe dasselbe aber bis jetzt als Unicum betrachtet, da ich
vom Vorhandensein solcher Expl. noch nichts gelesen noch gehört
habe. Ich habe dies blaue Ex. für eine Varietät von longipennis
gehalten, von dem ich 1 Prachtexemplar besitze, Thorax brennend
carmoisin, ebenso die Flügeld., diese aber je nach dem Licht auch
olivengrün. Ist überhaupt ein haltbarer Unterschied zwischen sma-
ragdinus und longipennis?* Hiernach ist der blaue smaragdinus, den
ich nie gesehen, durch meine Bemerkung gewissermalsen entdeckt
worden. —
Ueber /ongipennis Chaud. habe ich mich bereits D. E. Z. 1878
pag. 335 ausgesprochen. Sehr schöne feurig goldene Mittelformen
zwischen smaragdinus und longipennis von Peking (Abbe David),
gedrungene Ex. von Corea, schlankere aus der Mongolei befinden
sich in der Sammlung des Jardin des Plantes und des Grafen
Mniszech.
G. Kraataz.
G. Kraatz: über Carabus amoenus. 173
Ueber Carabus amoenus Chaud.
Wenn ein langjähriger, feiner Sammler einen ihm bisher un-
bekannten Carabus zu Gesicht bekommt, empfindet er das Bedürf-
nils einige goldene Worte über das seltene Thier in die Oeffent-
lichkeit dringen zu lassen, so der Redacteur der Dohrn’schen Zeit-
tung !) 1878 p. 363. |
Nachdem uns erzählt ist, dals von Car. amoenus bisher nur
SR bekannt war, aber tiefes Stillsechweigen darüber beobachtet
wird, dafs Chaudoir’s Beschreibung nach einem 2 entwor-
fen ist, werden wir belehrt, dafs das besprochene Männchen aus
Baden’s Sammlung nicht gröfser ist als nitens; dagegen wird H.
Baron v. Chaudoir die beruhigende Versicherung ertheilt, dafs seine
Angabe „le dessus beaucoup plus bomb&“ als auratus zutreffe; dafs
Chaudoir’s dem Weibchen entnommene Beschreibung auf den d
nicht gut zutreffen kann, beachtet H. Dohrn natürlich nicht, son-
dern belehrt uns, dafs bei seinem amoenus-Männchen die Elytres
hinten nicht plus &largies seien. Im Uebrigen lernen wir auf
2 Seiten weiter nichts Neues, als dafs H. Dohrn die Deutsche Ent.
Ztschr. 1877 p. 27 nicht gelesen hat, weil er S. 364 sagt: „H. Sahl-
berg wird so freundlich sein mich zu belehren, ob die Insel Ni-
kandr im Baikal- See oder wo anders liegt“; dort steht, dafs die
Insel, „wo Carabus amoenus gesammelt ist“, 70° 30’ liegt.
Da mir Herr Dr. Haglund freundlichst einige von Sahlberg
gesammelte Ex. überlassen hat, bin ich im Stande zu bemerken,
dafs Chaudoir’s Beschreibung des 2 ein richtigeres Bild von der
Art giebt, als Dohrn’s Bemerkungen über ein schlankes Männchen.
Auch mein d' ist merklich kürzer, gedrungener als nitens.
Chaudoir liefert eine ausnahmsweise sorgfältige Beschreibung
des schönen Käfers, giebt aber in derselben nicht an, warum der-
selbe dem auratus näher verwandt sei als dem auronitens oder ni-
tens. Erst fünf Jahre später hebt er die charakteristischen Eigen-
schaften der letzteren hervor (Stett. Entom. Ztg. 1857. p. 81) und
führt Arten auf, die ähnliche zeigen. Seine Angaben werden dann
") Da H. Dohrn das Vermögen des Stett. Vereins in der von
ihm dirigirten Zuckersiederei angelegt hat, jede Auskunft über den
Stand desselben fortgesetzt öffentlich verweigert (obwohl er von
hochachtbaren, jetzt ausgetretenen Mitgliedern aufmerksam gemacht
wurde, dafs dergleichen nicht Sitte sei) und da er gegenwärtig auch
die 7 jahrl. 9 Mark eincassirt (vgl. Stett. E. Z. 1878 p. 463), so ist
der Titel Vereins-Zeitung wirklich kaum noch anwendbar.
174 G. Kraatz: über Carabus amoenus.
von Morawitz (Käf. v. Jesso p. 15) kritisirt; auch Gerstäcker
berührt den interessanten Gegenstand (Linn. ent. XII. 1858. p. 422)
und begleitet Zusammengelesenes mit der tiefsinnigen Phrase:
„überhaupt würden die Modificationen, denen die Taster sowohl in
der Form als in der Länge der Endglieder unterworfen sind, wenn
auch nicht allein, aber sicher mit anderen Charakteren zur Abgrän-
zung von Gruppen innerhalb der Gattung von nicht geringem
Werthe sein, wie sich dies z. B. für die Verbindung des C. nitens
mit den sibirischen Arten C. tuberculatus Gebl., Mac Leayi Dej.,
Maeander Dej. und palustris deutlich herausstellt“.
Da nun auffallender Weise Chaudoir die Taster nicht beschreibt
und H. Dohrn rücksichtsvoll diesem kleinen Mangel nicht nachhilft,
so will ich über dieselben zum Schlufs kurz Folgendes bemerken:
Die Taster des 2 sind als schlank zu bezeichnen; beim 2 ist
das letzte Glied der Maxillartaster so lang als das vorhergehende,
nach der Spitze schwach verbreitert. Beim d sind die letzten
Maxillartasterglieder deutlich kürzer als beim 9, das letzte Glied
ist ziemlich stark (nicht schwach) erweitert, fast beilförmig; die
Farbe der Taster ist braungelb.
Beim tuberculatus ist Glied 3 der Maxillartaster deutlich
länger als 2, beim ® leicht angeschwollen, beim g' wenig stärker.
Beim Maeander sind die Taster viel schlanker als beim tuber-
culatus; das Endglied der Maxillartaster ist fast kürzer als das
vorhergehende, beim g' kaum breiter als beim 2 1).
Die Taster des Mac Leayi \ (ich besitze keine 2) sind ähnlich
wie bei fuberculatus gebildet.
Die Taster des nitens sind ähnlich wie beim vorhergehenden.
Aus alle dem geht hervor, dafs fast jede Art andere Taster
hat, und dafs Aehnlichkeit in der Sculptur nicht nothwendig zu-
sammentrifft mit Aehnlichkeit in der Tasterbildung. Wie sehr da-
durch die Schwierigkeiten der Systematik vermehrt werden, braucht
kaum hervorgehoben zu werden; auch nicht, dafs Gerstaecker sie
nicht gelöst hat. Dr. G. Kraatz.
1) Hätte H. Dohrn die Taster von €. Lapilayei und £ubercul.
verglichen, oder das von Morawitz (Jesso p. 15 unten) bereits Ge-
sagte, so hätte er seine Bemerkungen über den ersteren pag. 362
nicht mit der Bemerkung einleiten können: dieser arktische Vetter
(wenn nicht leibliche Bruder) von tuberculosus ete. Ein solches
Umhertappen zeigt doch noch nur, wie wenig Werth der Vetter-
und Brüderschaft des H. D. beizulegen ist.
——— nn —
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Ueber die bei Trapezunt vorkommenden Carabus.
Mein Freund v. Heyden macht mich darauf aufmerksam, dafs
die von mir in dieser Zeitschrift XXII. 1878. erwähnten, im Ca-
talog Gehin p. 17 ohne Citat einer Beschreibung angeführten Cara-
bus Theophilei und Gilnickii Deyrolle bereits 1871—72 in Guerin’s
Rev. et Mag. de Zool. ser. II. vol. XXIII. p. 470 und 471 von H.
Gilnicki beschrieben sind; letzterer eitirt auch noch bei beiden
Arten Pet. Nouv. Ent. No. 2. Juli 1869.
Gilnicki giebt an, dals der Gilnickii nach Chaudoir nur var.
des Scowitzit wäre; meines Wissens ist der letztere sehr selten und
ich besitze überhaupt nur 1 Ex., welches bläulich ist. Nach Gil-
nicki ist er glänzend kupferroth und hätte nur „deux lignes di-
stinetes* zwischen den Kettenreihen der Flügeldecken. Diese An-
gabe ist entweder falsch oder das verglichene Ex. abnorm, da mei-
nes Wissens in der ganzen Gruppe stets drei Reihen oder eine
sehr verstärkte zwischen den Kettenstreifen liegen.
Die specifische Zusammengehörigkeit von Gülnickii und Sco-
wilzüt scheint mir wahrscheinlich, doch ist ersterer jedenfalls als
Var. aufzuführen.
Vom Car. Theophilei giebt Gilnicki ausdrücklich an, dafs
seine Charaktere „ainsi que ceux du precedent* sehr constant
seien; dafs die Stärke der Körner beim Gilnicki erheblich variire,
habe ich bereits p. 110 a. a. O. angegeben und besitze doch nur
drei Expl.
Beide Arten kommen bei Trapezunt zusammen mit dem präch-
tigen Bonvouloirii vom Mai bis October auf bewaldeten feuchten
Bergen unter alten Baumstümpfen, sehr selten unter Steinen vor.
H. Gilnicki ist in den Carabus so wenig bewandert, dafs seine
Angaben bisweilen ganz verkehrt sind; so spricht Chaudoir (in
dieser Zeitschrift XXI. 1877. p. 72) ganz richtig von der charak-
teristischen forme prolongee et aigu& der Hinterecken des Tho-
rax des ponticus, während Gilnicki dieselben a. a. O. p. 470
mousses, peu saillants nennt.
Diese schöne Plectes-Art kommt ebenfalls mit den vorigen zu-
sammen vor. Dagegen kommen
Car. septemcarinatus und cribratus das ganze Jahr vor,
ersterer selten an Baumstümpfen, grölser als in Transcaucasien,
besonders stark Saft-ausspritzend wenn man ihn beunruhigt, letz-
terer unter Steinen, am niedrigsten, selbst in der Nähe des Meeres.
176 G. Kraatz: über sibirische Calosoma- Arten.
Aufser diesen kommen bei Trapezunt vor:
C. saphyrinus Christ., graecus und Victor, letzterer auf
Feldern an Waldrändern; ferner der prächtige €. robustus Deyr.
(= Nordmanni), vom Spinolae namentlich durch die viel deutlicher
vortretenden Hinterecken des Thorax unterschieden. Es werden
Farben-Varietäten und eine var.? minor erwähnt.
C. prasinus, inconspicuus und maurus finden sich bei
Erzerum.
C. lampros lebt bei Samsoun, ebenso wie Callisthenes orbi-
culatus Motsch.
Der bei Trapezunt vorkommende Procerus wird colchicus Motsch.
genannt; sein viel stärker als beim scabrosus nach vorn verengter
Thorax nähert ihn dem caucasicus, doch hält ihn Gilnicki doch
wohl nur für scabrosus var. Er findet sich selten von Mai bis
October unter Steinen an Felsrändern oder auf Wegen.
Ein schwärzliches Ex. zeigt drei Reihen gröfserer Tuberkeln
auf den Flügeldecken. G. Kraatz.
Ueber einige sibirische Calosoma-Arten.
Bei dem zunehmenden Interesse für sibirische Arten sind wahr-
scheinlich Manchem die nachfolgenden synonymischen Angaben von
Interesse, welche v. Solsky’s Bearbeitung der Fedtschenko’schen
Coleopteren 1874 livr. I. entnommen sind.
1. C. marginatum Gebl. Bull. Mose. II. 307 (nicht im Catal.
Gemm.-Har.) = sycophanta L. (teste v. S. p. 17).
2. C. dsungaricum Motsch., laeviusculum Motsch., tectum
Motsch. = sericeum (v. S. p. 19).
3. C. turcomanicum Motsch. Bull. Moscou 1865. II. pag. 304
(nicht im Catalog Gemm.-Har.) ist gute Art (a. a. O. p. 18)
von Kisil-Kum, 23 mill. lang, thorace transverso, angulis post.
d prominulis, acutis, @ minus productis, apice obiusis, tibiis
post. in utroque sexo rectis, intermediis arcuatis, tarsis ant.
maris art. 4 dilatatis, 3 spongiosis.
G. Kraataz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXI. 1879. Heft T.]
Die 5lste Versammlung deutscher Naturforscher
und Aerzte ın Üassel.
Die Versammlung fand diesmal ausnahmsweise vom 10 — 17.
September, und nicht, wie nach gewohnter Weise, vom 17—23. Sep-
tember statt. Veranlassung hierzu war die Anwesenheit Sr. Ma-
jestät des Kaisers auf Wilhbelmshöhe und die zu derselben Zeit
stattfindenden grofsen Manöver in der Umgegend; ohne eine Ver-
legung der Versammlung auf eine frühere Zeit wäre an ein pas-
sendes Unterkommen der vielen Gäste in Cassel nicht zu denken
gewesen. Die Geschäftsführung stand also der Alternative gegen-
über, die diesjährige Versammlung ausfallen zu lassen oder auf ei-
nen andern Zeitpunkt zu verschieben. Dafls sie den letzteren Weg
wäblte, sei ihr hier noch besonders gedankt; wenn auch die Zeit-
verhältnisse und die Unannehmlichkeiten, welche die Verlegung ei-
ner schon lange vorher bestimmten Versammlung auf die Reise-
dispositionen der Theilnehmer ausübten, daran Schuld sein mögen,
dals die Versammlung nicht so besucht war, wie manche früheren,
so gehört doch die Oasseler Versammlung mit zu den schönsten,
und alle Theilnehmer werden nur mit ungetrübtester Freude an die
dort verlebten schönen Tage zurückdenken. Die entomologische
Section hatte als Einführer Herrn Oberstaatsanwalt Bartels und
als ständigen Schriftführer H. Oberamtsrichter Knatz, beide aus
Cassel; sie constituirte sich mit 5 Mitgliedern und hatte am letzten
Tage die Zahl von 21 erreicht. Die zoologische Section war gleich-
falls nicht stark besucht und hatte das Ansuchen gestellt, die bei-
den Sectionen möchten sich miteinander verschmelzen; in freund-
lichster Weise mulste dies abgelehnt werden, da die Thätigkeit bei-
der Seetionen doch zu verschieden sei, die eine mehr anatomisch,
die andere mehr descriptiv.
Theilnehmer der entomol. Section waren:
Bartels (Cassel, Col.), Oberstabsarzt Dr. Beyer (Dresden,
Col.), Oberförster Borgmann (Oberaula, Lep.), Oberlehrer Cor-
nelius (Elberfeld, Col.), Dr. med. Eppelsheim (Grünstadt), Dr.
v. Heyden (Frankfurt), v. Hopffgarten (Mülverstedt), Dr. Kess-
ler (Cassel, Hym.), v. Kiesenwetter (Dresden); Professor Dr.
Kirschbaum (Wiesbaden, Hemipt.), Knatz (Cassel, Col.), Staats-
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 12
178 v. Heyden:
rath Radde (Tiflis), Custos Rogenhofer (Wien), J. H. Schom-
bardt (Oassel), L. Schulz, Cand. med. (Cassel), Reallehrer Si-
mon (Cassel), Dr. Simroth (Naumburg a/S.), Prof. O. Speyer
(Cassel, Lep.), Buchhändler Speyer (Arolsen, Lep.), Dr. F. Tho-
mas (OÖhrdruf), Baron M. Waitz von Eschen (Cassel).
Die Section eonstituirte sich nach Schlufs der ersten allgemei-
nen Sitzung, ohne dafs Vorträge gehalten wurden; am 12. fand
die zweite Sitzung (Tages-Präsident v. Kiesenwetter), am 13.
die dritte (Tages-Präsident Rogenhofer) und am 16. die letzte
Sitzung (Tages - Präsident Kirschbaum) statt. Am 14. hatten
sich die Theilnehmer zu einer zwanglosen Besprechung entomolo-
sischer Gegenstände zusammengefunden; allabendlich war gemein-
same Zusammenkunft im Hötel Royal.
Die gehaltenen Vorträge waren folgende:
1) Dr. v. Heyden sprach über seine in diesem Jahre mit H.
v. Hopffgarten und E. Reitter nach Croatien, bosnische Grenze,
Slavonien und Süd-Ungarn unternommene entomol. Reise. Nach
kurzer Vorführung der Reiseroute folgte eine kurze Uharakteristik
des Landes in seinen geologischen Verhältnissen (Kalkgebirg mit
Höhlen, trichterförmige Einstürze mit eigenen Flufsgebieten), seine
Insectenfauna und Schilderung der Urwälder. Vorgezeigt wurden
Anophthalmus Kiesenwetteri var. von ozailensis aus der Original-
höhle von Perusie (4 St. gef.), sowie Pristonychus eraratus Hampe.
Ausführlicher besprochen wird die Synonymie von Trachodes co-
status Sch. Das Thier gehört zur Gattung Aparopion Hampe und
muls heifsen A. costatum Fahr. Schh. 1843 = costatum Hampe 1861.
Dazu gehört aber auch, was noch nicht bekannt ist, Acrodrya
Bruckii Tourn. aus Toscana. Die Fühlerbildung ist bei beiden
Gattungen eine ganz andere, bei Aparopion sind die Fühler an
der Rüsselspitze, hinter dem Mundwinkel, eingelenkt; bei Trachodes
hinter der Mitte des Rüssels, also näher gegen den Kopf.
2) v. Hopffgarten sprach in Ergänzung dieses Vortrags über
Vorkommen und Fundorte einiger besonders interessanter Käfer
während dieser Reise, sowie über die Vegetations-Verhältnisse der
durchreisten Gegenden. Betont wird die Wichtigkeit der Siebme-
thode beim Insectenfang.
3) v. Kiesenwetter: Ueber Carabus und die von Thomson
neu entdeckten Artcharaktere, die von der Penisbildung hergenom-
men sind.
4) Cornelius zeigt und erläutert mehrere Monstrositäten.
51. Naturforscher- Versammlung. 179
5) Dr. Eppelsheim: Ueber geflügelte und ungeflügelte La-
throbien. Dieser Vortrag erscheint ausführlich in dieser Ztschr.
6) Cornelius: Ueber Vorkommen und Fangweise von In-
seeten, besonders Käfern im Gaswasser in den Rinnen um die Ga-
someter, die in überaus grolser Menge hineinfliegen und dort um-
kommen.
7) Rogenhofer: Ueber den Charakter der Lepidopterenfauna
der tyrolischen Dolomite und den Unterschied derselben von jener
der Centralalpenkette, sowie über die Höhengrenze einiger Schmet-
terlingsarten.
8) Ders.: Ueber Lebenszähigkeit mancher Chilopoden-Gattun-
gen, z. B. Julus, welche durch mehrere Tage ganz munter ihr Da-
sein unter Wasser fristeten.
9) Ders.: Ueber die Lebenszähigkeit von Cychrus, welcher
in dem Gehäuse der von ihm überfallenen Schnecke noch weiter
frilst, während schon ein zweiter Cychrus seinen eigenen Hinter-
leib zu verzehren angefangen hat.
10) Radde erzählt, wie er bei Baku am Oaspischen Meere
beobachtet habe, dals Scarites gegen seine sonstige Gewohnheit
Abends unter Grashalmen versteckt sich rubig hält, um die um
diese Zeit in die Nähe kommenden Melolontha zu überfallen,
worauf
11) v. Heyden mittheilt, dafs er in Süd-Spanien gesehen habe,
wie Scarites Polyphemus des Abends seine Sandlöcher verläfst, um-
herläuft und stets Kopf- und Halsschild bis zum Schildchen in an-
dere Erdlöcher hineinstreckt, um daraus Beute hervorzuholen.
12) Bartels: Ueber die Scydmaenus bei Cassel.
13) Ders.: Ueber die entomologischen Verhältnisse von Cassel
und Umgegend.
14) Dr. Eppelsheim: Uebergang von Coccinella variabilis
decempunctata in humerals.
15) Auf Anregung von v. Kiesenwetter wird beschlossen,
dals die Veranstaltung einer Ausstellung von Geräthschaften für
Fang, Zucht und Aufbewahrung von Inseeten und der Zusammen-
kunft von Händlern bei Gelegenheit der nächsten Naturforscher-
Versammlung bei dem ersten Geschäftsführer der 52sten Versamm-
lung durch den Schriftführer der entomologischen Section angeregt
werden solle.
16) Dr. Kirschbaum sprach in längerem Vortrage über die
Phyllozera des Weinstocks in ihren biologischen Verhältnissen und
ihre Bekämpfung.
12°
180 v. Heyden:
17) Dr. Simroth: Ueber die Verdauung der Insecten, beson-
ders der Larve von Osmoderma eremita. Die im Druck befindliche
Arbeit des Verfassers steht im Widerspruch mit einer inzwischen
in der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie erschienene Ab-
handlung von Schindler in Bezug auf die Auffassung der Mal-
pighi’schen Gefäfse. Schindler erklärt sie für Nieren durch cbe-
mische Untersuchungen; Simroth erklärt sie nach anatomischem
Befund für ebenso bestimmt als Lebern, oder doch für Organe, die
zur Verdauungsthätigkeit in activer Beziehung stehen.
18) Borgmann zeigte vor einen bei Cassel gefundenen Al-
bino von Anthocharis Cardamines, bei welchem jede schwarze Fär-
burg durch Weils ersetzt ist. Daran knüpft sich eine Besprechung
über Schmetterlings-Varietäten, die er in 3 Gruppen theilt: Form-,
Zeichnungs- und Farben-Varietäten.
19) Derselbe legt vor und bespricht sein Werkcehen „Anlei-
tung zum Schmetterlingsfang und zur Schmetterlingszucht nebst
einem Verzeichnifs der Maerolepidopteren der Umgegend Cassels“.
Cassel, Hühn 1878.
An dem gemeinsamen Feste in der Aue, dem Ausfluge nach
Wilhelmshöhe, den verschiedenen Abenden in der Festhalle bethei-
ligte sich die Section als Ganzes; am Sonntag den 15. vertheilten
sich alle Theilnehmer nach den verschiedensten Orten: Marburg,
Göttingen, Nauheim, in den Habichtswald; ein Theil der
Collegen fand sich’im reizend gelegenen Bade Wildungen zu-
sammen; ein anderer Theil unternahm unter Führung des Herrn
Oberstaatsanwalt Bartels eine interessante Excursion in die Berge
oberhalb Wilhelmshöhe. Herr Bartels ist im Besitze einer
schönen Käfersammlung, besonders reichhaltig an Arten aus Nord-
preufsen, dann Frankfurt a. d. O., aber auch der Schweiz, beson-
ders der Monte Rosa-Gegend. Mit grolsem Vergnügen verbrach-
ten einige der Theilnehmer ein paar angenehme Stunden, umgeben
von Kasten und Schachteln, in seinem gastlichen Hause. Unter
seiner Leitung war es uns auch vergönnt die vereinigte Käfer-
sammlung der verstorbenen Casseler Entomologen Junker, Land-
grebe, Sehwarzenberg und Möller zu besichtigen; sie ist in
der Schule untergebracht, in welcher auch bis jetzt noch die Samm-
lungen des Vereins für Naturkunde aufgestellt sind. Die Samm-
lung des bekannten vorstorbenen Casseler Entomologen Riehl be-
findet sich in der Universitäts-Sammlung Marburg.
Als Festschrift erhielt jeder Theilnehmer an der Versammlung
91. Naturforscher-Versammlung. 151
einen „Führer durch Cassel und seine nächste Umgebung“, worin
an zoologischen Arbeiten: „Fauna der Umgegend Cassels*:
a) Die Wirbelthier-Fauna. Vom Museums-Inspector A. Lenz.
b) Die Coleopteren-Fauna. Vom Öberstaatsanwalt C. Bartels.
c) Die Lepidopteren-Fauna. Von O. Speyer.
d) Die Mollusken-Fauna.. Von F. H. Diemar.
Auch für weitere Kreise hochinteressant war die Ausstellung
ethnographischer und naturwissenschaftlicher Sammlungen von der
westsibirischen Forschungsreise 1876 unter Führung von Dr. ©.
Finsch, veranstaltet von der Geographischen Gesellschaft in
Bremen. Für die entomologische Section hatte Dr. Kessler zur
Vertheilung aufgelegt eine Anzahl Expl. seiner Arbeit über „Die
Lebensgeschichte der auf Ulmus campestris vorkommenden Aphiden-
Arten und die Entstehung der durch dieselben bewirkten Mifsbil-
dungen auf den Blättern. Eine Festgabe des Vereins für Natur-
kunde*.
Den Entomologen interessirten besonders die Kasten mit In-
secten: Lepidoptera 81 Arten, Coleoptera 155, Hymenoptera 73,
Diptera 35, Hemiptera 12, sowie Forficula und Blatta germanica.
Sie stammen meistens vom Altai-Gebirge und aus dem Ob-Gebiet;
leider sind sie nicht sonderlich gut gehalten und Spielse von Na-
deln durch die Körper gezwängt. Es ist aber trotzdem in hohem
Grade anzuerkennen, dafs überhaupt bei einer derartigen Reise
auf Schlitten in den unwirthsamsten Gegenden die Reisenden Zeit
fanden, sich dem mühesameren Fange von Insecten zu widmen.
Als Ort der nächstjährigen 52sten Versammlung deutscher Na-
turforscher und Aerzte wurde Baden-Baden fast einstimmig ge-
wählt. Allen Entomologen rufe ich freundlichst zu auf fröhli-
ches Wiedersehen und neue Bekanntschaft in dem schönen Baden-
Baden.
Dr. v. Heyden.
[Deutsche Enutomologische Zeitschrift XXIII. 1579. Heft ].]
Ueber geflügelte und ungeflügelte Lathrobien
(Vortrag, gehalten bei der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte
in Cassel in der Sectionssitzung für Entomologie am 13. Sept. 1873)
von
Dr. Eppelsheim in Grünstadt.
M. H.! Es ist keine Entdeckung der Neuzeit, dals in der
Staphylinen-Familie der Päderinen Individuen einer und derselben
Art eine verschiedenartige Entwickelung der Unterflügel und iu
direkter Abhängigkeit hiervon auch eine verschiedene Länge der
Flügeldecken zeigen können, welche ja wenigstens theilweise zum
Schutze jener Flügel berufen sind; von unserem gewöhnlichen Pae-
derus littoralis beispielsweise weils man schon ziemlich lange her,
dafs seine Flügel bald nur stummelartig entwickelt, bald vollkom-
mener ausgebildet sind, und dafs demzufolge seine Flügeldecken
bald nur so lang, bald etwas länger sind als das Halsschild. Dafs
aber diese Entwickelung der Flügel sich innerhalb so beträchtlicher
Breite bewegt, dafs bei der nämlichen Art vom gänzlichen Fehlen
derselben an bis zur höchsten Ausbildung alle möglichen Zwischen-
stufen existiren können, diese Erkenntnils so wie die Beobachtung,
dafs diese Entwiekelungs-Differenzen bei den Päderinen eine viel
weitere Verbreitung und Ausdehnung haben, als man bisher gewulst
hatte, gehört doch erst dem letzten Decennium an, und ist nament-
lich ein Verdienst Fauvel’s. In der That giebt es jetzt nur wenige
Päderinen-Gattungen mehr, bei welchen nicht wenigstens bei der
einen oder anderen Art geflügelte und ungeflügelte Individuen nach-
gewiesen wären. Es ist daher nicht zu verwundern, dafs diese
Erscheinung auch in der artenreichen Gattung Lathrobium auftritt,
und auffallend ist es höchstens, dafs man sie bis vor Kurzem nur
von einer einzigen Art, und zwar durch Erichson bereits, kennen
gelernt hatte, vom Lathr. fulvipenne. Erst in den letzten Jahren
hat Fauvel nachgewiesen, dafs viele der von verschiedenen Autoren
und von ihm selbst als neu aufgestellten Lathrobien nichts weiter
sind als bereits längst gekannte und beschriebene Arten mit diffe-
renter Entwickelung der Flügel und der Flügeldecken. Sie werden
Eppelsheim: Vortrag über geflügelte u. ungeflügelte Lathrobien. 183
daher, m. H., mein Erstaunen begreiflich finden, als ich gelegent-
lich einer neulichen Revision meiner Lathrobien, die eigentlich ganz
andern Zwecken galt, die überraschende Entdeckung machte, dafs
diese Variabilität in der Flügelausbildung noch ungleich häufiger
und allgemeiner ist, als es selbst Fauvel bekannt war, ja dafs in
einzelnen Gruppen dieser Gattung fast sämmtliche Arten eine bald
geringer, bald beträchtlicher schwankende Länge der Flügeldecken
zeigen. In der Regel treten diese Differenzen in der Weise auf,
dals Arten, welche zumeist kurzflügelig sind, durch die stärkere
Entwickelung der Unterflügel lange Decken bekommen; um so in-
teressanter wird daher der Nachweis sein, dafs umgekehrt Arten,
welche gewöhnlich lange Flügeldecken besitzen, auch kurzflügelig
auftreten können.
Gestatten Sie mir nun an der Hand des Stein-Weise’schen
Catalogs die einzelnen Arten nach ihrer Veränderlichkeit durch-
zugehen.
An der Spitze der Gattung steht das Luthr. brunnipes, das
hier noch als punctatum aufgeführt ist, dem aber Kiesenwetter in
der neuesten Zeit wieder zu seinem ehrlichen Taufnamen verholfen
hat. In der Regel kurzflügelig kommt diese Art auch mit langen
Decken vor und wurde in dieser Form von Fauvel zuerst als L.
luteipes beschrieben, später jedoch wieder eingezogen und richtig
gedeutet. Die Form mit langen Flügeldecken könnte beim weib-
lichen Geschlecht leicht mit derjenigen Varietät des L. elongatum
oder geminum verwechselt werden, welche einfarbig dunkle Dek-
ken hat.
Wir kommen nun zu Lathr. elongatum, geminum und boreale.
Fürchten Sie nieht, m. H., dafs ich Ihre Geduld durch langathmige
Erörterungen über die gegenseitige Stellung dieser Thiere zu ein-
ander auf die Probe stelle. Für mich erscheint die Frage, ob wir
es hier mit drei specifisch verschiedenen Arten zu thun haben, eder
vielleicht nur mit zweien, so dals geminum und boreale zusammen-
fielen, oder endlich ob alle drei nur Formen einer und derselben
Grundform sind, noch nicht spruchreif. Wiewohl ich gerade nach
dieser Richtung hin in neuester Zeit vielfache Untersuchungen an-
gestellt habe, so besitze ich doch noch zu wenig, namentlich nor-
disches Material, als dals ich mich getraut hätte, jetzt schon ein
feststehendes Urtheil über diese Frage zu gewinnen. Zudem in-
teressirt uns ja hier in erster Linie die Variabilität in der Ent-
wickelung der Flügel, und diese ist denn bei den beiden ersten der
drei genannten Arten eine sehr beträchtliche. Doch läfst sich we-
184 Eppelsheim: Vortrag über
nigstens soviel mit Gewifsheit aufstellen, dafs das. elongatum und
geminum, welche stets geflügelt sind, in der Regel ziemlich lange
Flügeldecken haben, welche etwas länger und breiter ais das Hals-
schild sind. Nur selten erreichen dieselben eine excessivere Länge,
und werden dann gut um ein Drittel länger als das Halsschild,
und ebenso selten neigen sie zur retrograden Bildung, so dafs sie
nur so lang oder nur ein wenig länger als das Haldschild werden.
Im Gegensatz zu diesen beiden Arten zeigt das L. boreale, mit
‚welchem L. ripicola Kiesw. in litt. zusammenfällt, wenig Neigung
zur Veränderlichkeit. Nur selten werden seine meist kurzen Flü-
geldecken merklich länger als das Halsschild, und es liegt mir nur
ein einziges Exemplar vor, wo irgend eine Beeinflussung der Ent-
wickelung den kleinen Rock noch kleiner schnitt, d. h. die ohne-
hin schon kurzen Flügeldecken noch kürzer machte, so dals sie
deutlich kürzer sind als das Halsschild.
Was die drei Hochhuth’schen Arten Z. Volgense, pallidipenne
und rugipenne sind, weils ich Ihnen nicht zu sagen, und andere
ehrliche Leute wissen es auch nicht. Mit Deutungsversuchen aber
will ich Sie verschonen. Denn so lange nicht irgend eine sach-
kundige Hand die vermuthlich in irgend einer russischen Staats-
sammlung vergrabenen Original-Exemplare ans Licht ziehen, unter-
suchen, vergleichen und deuten wird, wird der Schleier von diesen
Arten kaum gelüftet werden.
Das L. castaneipenne, von Kraatz noch nicht als deutsche Art
aufgeführt aber in Deutschland weit verbreitet, wenn auch überall
sehr selten, von Scriba zuerst in der Maingegend aufgefunden und
als L. lineatocolle beschrieben, häufiger im Caucasus, wo es das
L. elongatum zu vertreten scheint, variirt nur wenig in der Länge
seiner zumeist kurzen Flügeldecken. Doch besitze ich ein Exem-
plar aus dem Caucasus, welches merklich längere Flügeldecken hat,
als dies gewöhnlich der Fall ist.
Von L. rufipenne sind mir bis jetzt keine Differenzen in der
Flügeldeckenlänge zu Gesicht gekommen, dagegen geht das L. lue-
vipenne, Sewöhnlich kurzflügelig, ganz allmählig und fast unmerk-
lich in eine Form mit längeren Flügeldecken über, die jedoch sehr
selten zu sein scheint.
Hatten wir es bisher mit Arten zu thun, die nur ausnahms-
weise bei einzelnen Individuen Unterschiede in der Ausbildung der
Flügel zeigten, so kommen wir nun zu einer Art, bei welcher die
geflügelte und ungeflügelte Form gleich häufig ist, zum L. fulvi-
penne. Wenigstens ist dies in Mittel-Europa der Fall; in Nord-
geflügelte u. ungeflügelte Lathrobien. 155
Europa, z. B. in Schweden, Finnland scheint die geflügelte Form
zu fehlen, wenigstens erwähnen Thomson und Sahlberg nichts von
derselben. Erichson hat die geflügelte Form sehr wohl gekannt.
Er sagt in seinen Genera et sp. Staph. bei der Beschreibung des
L. fulvipenne: „variat 1. alatum, coleopteris thorace paullo longio-
ribus laete rubris“, beschreibt dann als zweite Varietät das Z. f«l-
vipenne der Autoren mit kurzen, schmutzig braunrothen Flügel-
decken, und fügt in einer Anmerkung bei, dafs beide Formen ganz
dieselben Geschlechtsauszeichnungen haben, und dafs aufser dem
Vorhandensein oder Fehlen der Flügel und der davon abhängenden
Länge der Flügeldecken ein anderer Unterschied nicht nachzuwei-
sen sei. Sollte man es nun nach diesen Erklärungen Erichson’s
für möglich halten, dafs der geflügelten Form in einem so bedeu-
tenden Werke, wie es die Naturgeschichte der Insekten Deutsch-
lands ist, mit keiner Silbe Erwähnung geschieht? sollte man es für
möglich halten, dafs Kraatz die weitverbreitete und im Norden
Deutschlands, z. B. bei Hamburg, ebenso häufig wie bei uns in der
Rheinpfalz, in Thüringen und in Schlesien vorkommende Form
nicht gekannt? denn dafs er sie verkannt haben sollte, ist mir ganz
undenkbar. Dem sei, wie ihm wolle, Kraatz beschreibt nur das
L. fulvipenne mit kurzen Flügeldecken und begnügt sich in einer
Note mit der kurzen Bemerkung, dafs „nach Redtenbacher’s Beob-
achtungen“ von dieser Art geflügelte und ungeflügelte Individuen
vorkommen. Lediglich diesem Schweigen über die Form mit lan-
gen Flügeldecken in der Naturgeschichte d. Insekten Deutschlands,
diesem unter den deutschen Coleopterologen jedenfalls aın meisten
verbreiteten und am häufigsten benutzten Werke, glaube ich es zu-
schreiben zu müssen, dals 29 Jahre nach dem Erscheinen von
Erichson’s gro/sem Staphylinenwerk die geflügelte Form noch ein-
mal unter einem besonderen Namen beschrieben werden konnte,
als L. Letzneri Gerh. — Die Neuaufstellung der Art hat in der
'That etwas Verführerisches gehabt. Wenn man das langflügelige
L. Letzneri mit seinen lebhaft rothen Decken betrachtet, und das
L. fulvipenne mit seinen kurzen, schmutzigen, düsteren Flügeldek-
ken daneben hält, sollte man an eine Identität der beiden Arten
kaum glauben. Wenn man aber die wesentlichen Merkmale ins
Auge falst und die Zwischenformen in Betracht zieht, ist an der
Unzulässigkeit ihrer Trennung nicht länger zu zweifeln. Als we-
sentlichstes Merkmal der beiden Arten, welches auch von Thomson
und Gerhardt gebührend hervorgehoben wird, betrachte ich — ab-
gesehen von der Geschlechtsauszeichnung, welche ja, wie schon
156 Eppelsheim: Vortrag über
Erichson gezeigt, genau die nämliche ist — die längeren, schlan-
keren Fühler, an welchen auch die vorletzten Glieder noch deut-
lich länger als breit sind. Dieses Merkmal hat mich auch in den
schwierigsten Fällen nicht im Stich gelassen, z. B. wo es sich um
die Unterscheidung von ® des L. Letzneri und boreale handelt, die
einander viel näher stehen, als man vielleicht gewöhnlich glaubt.
Die Bildung der Fühler aber ist bei beiden Formen absolut die
nämliche. Gerhardt hebt als unterscheidende Merkmale seines L.
Leizneri vom fulvipenne die vollständig ausgebildeten Flügel und
die stets hellrothen Decken hervor, die immer etwas breiter sind als
das Halsschild. Bezüglich des ersteren Punktes geht aus dem bis-
her Gesagten hervor, dafs die Entwickelung der Flügel in der Gat-
tung Lathrobium überhaupt nicht mehr als diagnostisches Merkmal
benutzt werden kann, gerade aber bei der uns jetzt beschäftigen-
den Art ist dieselbe so zahlreichen Schwankungen unterworfen,
dals es sowohl völlig ungeflügelte Individuen giebt, als solche mit
mangelhaft entwickelten als endlich solche mit vollständig ausge-
bildeten Flügeln; daher sind denn auch die Flügeldecken bald nur
so lang, ja selbst noch kürzer als das Halsschild, bald nur ein we-
nig, bald beträchtlich länger als dasselbe. Was aber den zweiten
Punkt, die stets hellrothen Decken betrifft, so will ich nur gleich
von vornherein bemerken, dals die Färbung beim Z. elongatum und
seinen Verwandten das allertrügererischeste Kennzeichen ist, und
dafs in der Vertheilung von Schwarz und Roth auf den Flügel-
decken alle möglichen graduellen Differenzen vorkommen. Gerade
das L. fulvipenne tritt sehr häufig in der Färbung des L. Letzneri
auf, und umgekehrt giebt es Stücke des Letznert genau von der
schmutzig braunrothen Färbung des fulvipenne. Die Färbung kann
also gleichfalls weder als ein charakteristisches noch auch nur als
ein constantes Merkmal ins Feld geführt werden. Andere differen-
tielle Zeichen giebt Gerhardt nicht an, und es existiren auch keine.
Das L. Letzneri ist nichts als eine schon von Erichson gekannte
und richtig gedeutete geflügelte und zumeist auch lebhafler gefärbte
Form des ZL. fulvipenne, und es ist schwer begreiflich, wie Weise
noch in der jüngsten Zeit eine Lanze zu Gunsten der Selbststän-
digkeit derselben brechen mochte.
Es folgen nun drei flügellose Arten.
Vom L. fiiforme weils man erst durch Faurel, dafs es auch
subaptere vorkommt, und dafs seine elytres courtes parfois aussi
longues werden; alle übrigen Autoren kennen und beschreiben nur
die Form mit kurzen Flügeldecken, wem nicht etwa das L. zantho-
geflügelte u. ungeflügelte Lathrobien. 187
merum Kr. doch nur eine Form des L. filiforme mit langen Decken
und abnormer Färbung der Beine ist. Die Form mit langen Dek-
ken scheint selten zu sein, ich kann sie Ihnen aber nebst deutlichen
Uebergängen von kurz- zu langflügeligen Individuen vorzeigen.
Auch vom L. dilutum kennt man jetzt eine Form mit langen
Flügeldecken. Fauvel hat dieselbe früher als L. Maurianense be-
schrieben, aber später an ihre richtige Stelle verwiesen. Ich selbst
kenne blos die kurzflügelige Form.
Häufiger als die beiden vorhergehenden Arten differirt die
kleinste Art der Gattung, das L. longulum, in der Länge seiner
Flügeldecken. In der Regel flügellos bekommt diese Art nicht sel-
ten ganz gut entwickelte Flügel und somit auch lange Flügeldecken,
und wurde in dieser Form vou Fairmaire als L. longipenne be-
schrieben. Aber aufser dem Mangel oder dem Vorhandensein der
Flügel ist kein anderer Unterschied vorhanden, und vergeblich ist
das Bemühen Sahlberg’s, dem L. longipenne neuerdings noch ein-
mal zu einer selbstständigen Stellung zu verhelfen. Die deutlich-
sten Uebergänge von der flügellosen zur geflügelten Form, die ich
besitze, namentlich solche von Einer Loecalität stammend, müssen
auch die letzten Zweifel über diesen Punkt zerstreuen.
Noch vielgestaltiger als die drei vorhergehenden Arten, die
doch wenigstens nur nach Einer Richtung hin Differenzen zeigten,
tritt das L. multipunetatum auf, indem es seine zumeist mangelhaft
entwickelten Flügel bald ganz abwirft, bald zu vollkommener Aus-
bildung gestaltet. So kommt es denn, dafs die Flügeldecken die-
ser Art, welche in der Regel nur so lang als das Halsschild sind,
bald noch kürzer, fast: nur halb so lang als dasselbe werden, so
dals sie alsdann dem L. pyrenaicum Fairm. entsprechen, bald län-
ger und selbst beträchtlich länger werden als das Halsschild und
so das L. striato-punctatum Ksw. darstellen. Uebergänge von der
gewöhnlichen Form zu L. striato-punetatum sind bei uns in der
Rheinpfalz nicht selten, ja man findet kaum zwei Individuen zu-
sammen, welche nicht mehr oder minder erhebliche Differenzen in
der Länge der Flügeldecken zeigten.
Das L. angustatum scheint in der Birsitkähtng seiner Flügel
wenig zu varliren; doch liegt mir ein Stück aus Smyrna vor, des-
sen Flügeldecken deutlich länger und breiter sind als bei den übri-
gen Exemplaren.
Wir kommen nun zum Schlufs zu der meiner Ansicht nach
interessantesten Art der ganzen Gattung, zum L. gquadratum-termi-
natum. Das L. quadratum-terminatum hat eine reiche Geschichte
158 Eppelsheim: Vortrag über
hinter sich, Nachdem Gravenhorst sein L. terminatum von dem
Paykull’schen quadratum getrennt hatte, wurde zuerst von Gyllen-
hal und dann von Erichson wieder eine Vereinigung der beiden
Arten vorgenommen, der sich auch Heer in seiner Fauna helvetica
anschlols. Kiesenwetter ist der erste gewesen, der sich gegen die
von Gyllenhal und Erichson befürwortete Zusammengehörigkeit der
beiden Arten aussprach. Er kann die beiden Thiere unmöglich
als Einer Art zugehörig anerkennen. Das ZL. quadratum ist nach
ihm viel gröfser, breiter und robuster gebaut, und hat nie helle
Fübler und Beine. Dagegen gesteht er zu, dafs das Z. terminatum
auch mit ungefleckten Flügeldecken vorkommt. Kraatz adoptirt
vollständig die Anschauungen Kiesenwetter’s, hebt gegen die Ein-
wände Erichson’s hervor, dafs das L. terminatum stets helle Fühler-
basis und Beine habe, und verwahrt sich gegen die Anschauung,
als ob das Fehlen des gelben Spitzenflecks auf den Flügeldecken
des L. terminatum bereits einen Uebergang zu L. quadratum an-
zeige. Thomson stellt sich gleichfalls auf den Kraatz-Kiesenwetter-
schen Standpunkt, und fügt den von den beiden Autoren hervor-
gehobenen Unterschieden auch noch sexuelle Differenzen bei. Er
sagt nämlich, dafs beim g des L. guadratum die Eindrücke auf den
beiden vorletzten unteren Hinterleibssegmenten viel breiter und tie-
fer seien als bei terminatum, und dafs beim Q des L. quadratum
das 7te obere Segment viel länger vorgezogen und seitlich viel
stärker ausgebuchtet sei als bei L. ferminatum.
Was nun die Eindrücke auf dem Hinterleib des J von L. qua-
dratum betrifit, so läfst sich nur so viel sagen, dals bei kräftigeren
Individuen — und diesen gehört ja das guadratum an — eben auch
die Geschlechtsauszeichnungen stärker ausgeprägt zu sein pflegen,
so dafs also da, wo bei dem kleineren, schmächtigeren terminatum
nur eine schmälere, seichtere Rinne existirt, bei dem robusteren
quadratum recht gut eine breitere und tiefere Grube auftreten kann.
Es fehlt ja da nicht an Analogieen. Betrachten wir einmal einige
Homaloten, deren Männchen durch Eindrücke auf Kopf und Hals-
schild ausgezeichnet sind: wer auch nur wenige Stücke der Hom.
Iinearis, nigricornis, lepida ete. untersucht hat, wird sich bald die
Ueberzeugung verschafft haben, welchen Schwankungen diese Ein-
drücke in Bezug au Nasdehmnmne und Tiefe unterworfen sind. Was
aber die von Thomson hervorgehobenen weiblichen Geschlechts-
Differenzen anlangt, so habe ich sie bei wiederholten Untersuchun-
gen nichts weniger als constant finden können. Im Gegentheil,
bei der einen wie bei der anderen Art ist das siebente Segment
geflügelte u. ungeflügelte Lathrobien. 159
bald länger, fast spitzig dreieckig, bald kürzer und stumpfer vor-
gezogen, und der Sinus an den Seiten desselben ist bei beiden
Arten bald deutlicher und tiefer, bald seichter und unmerklicher.
Jedenfalls können die geschlechtlichen Auszeichnungen nicht als
entscheidende Merkmale für die Trennung der beiden Arten in die
Waagschale gelegt werden. — Fauvel ist in neuerer Zeit der erste,
der mit eben so viel Entschiedenheit als Geschick für die Zusam-
mengehöriskeit der beiden Arten auftritt. Er zeigt, dafs das Lathr.
quadratum - terminatum nach den verschiedensten Richtungen hin,
sowohl bezüglich der Gröfse als bezüglich der Färbung und Punk-
tirung unendlich variabel ist, dafs keines der von den verschiede-
nen Autoren als specifisch hervorgehobenen Merkmale durchgreifend
und constant ist, und unterstützt diese seine Bebauptung noch mit
dem gewichtigen Argument, dafs diese Art, welche auch in Nord-
Amerika nicht selten ist, dorten ganz die nämliche Variabilität
zeigt, dorten ganz dieselben Varietätenreihen durchmacht wie bei
uns. Selbst Sahlberg, der im Uebrigen sowohl bezüglich der gan-
zen systematischen Eintheilung als bezüglich der Adoptirung der
einzelnen Arten vollständig in die Fulstapfen Thomson’s tritt, führt
das L. terminatum nur als Varietät des guadratum auf. Dagegen
eifert Weise wieder in jüngster Zeit gegen die Zusammenziehung
der beiden Arten mit der Bemerkung, dafs ihre Unterschiede sogar
für den Anfänger handgreiflich seien. Ja, wenn es sich blos um
die beiden Endformen, so zu sagen um das ächte L. quadratum
und ferminatum handelt, kann ich Weise unbedingt beipflichten;
wenn es sich aber um Zwischenformen handelt, um regelwidrig
ausgebildete Individuen, dürfte der Anfänger doch seine Schwierig-
keiten finden. Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen. Ich
weils mich noch recht gut aus der Erstlingszeit meiner entomolo-
gischen Thätigkeit zu erinnern, dals ein bei Deidesheim in der
Rheinpfalz aufgefundenes Lathrobium mich beim Bestimmen in nicht
geringe Verlegenheit setzte. Ich war damals noch gewöhnt, in
verba magistri zu schwören, und die gesammte Literatur, bei der
ich mich Raths erholen könnte, sagte übereinstimmend: L. quadra-
tum ist gröfser, hat einfarbige Flügeldecken und dunkle Fühler und
Beine, L. terminatum ist kleiner, hat einen gelben Spitzenfleck der
Flügeldecken und gelbe Fühlerbasis und Beine. Nun hatte mein
Deidesheimer Exemplar die Gröfse des terminatum, hatte auch den
gelben Spitzenfleck desselben, aber dunkle Fühler und Beine. Es
war daher natürlich, dafs ich mir die Frage vorlegte: Gehört das
Thier nun wegen seiner geringeren Gröfse und wegen des gelben
190 Eppelsheim: Vortrag über
Spitzenflecks zu L. terminatum, oder gehört es wegen der dunkeln
Fühler und Beine zu guadratum? In meinen determinatorischen
Nöthen wandte ich mich an Herrn Dekan Scriba, einen unserer
feinsten Staphylinenkenner, und dieser schickte mir das Thier zu-
rück als Z. terminati var. Damals gab ich mich mit diesem Be-
scheid zufrieden, heute thue ich es nicht mehr. So viel steht je-
denfalls fest, dafs das L. terminatum, welches nach Kraatz-Kiesen-
wetter’scher Behauptung stets gelbe Fühlerbasis und Beine haben
soll, auch mit dunkeln Fühlern und Beinen vorkommt. Auch
Thomson erwähnt diese Form. Wenn aber das L. terminatum ge-
rade dieses seines wesentlichsten Unterscheidungs- Merkmales ent-
kleidet wird, was bleibt dann eigentlich noch als charakteristisch
für dasselbe übrig? Nun, es bleiben ihm immer noch die gerin-
gere Grölse, der lebhaftere Glanz und die deutlichere Punktirung
der Flügeldecken und der gelbe Spitzenfleck derselben. Prüfen
wir nun einmal an der Hand einiger Exemplare, welche ich als
Belegstücke für meine Beweisführung mitgebracht habe, diese Merk-
male auf ihren wirklichen Werth.
Das L. terminatum ist zunächst kleiner als guadratum. Da
liegt mir aber ein Stück des guadratum vor, von Klingelhöffer bei
Darmstadt gesammelt, das jeder Anfänger sofort als quadratum be-
stimmen würde, mit einfarbigen matten Flügeldecken, das aber nur
so grofs ist als ferminatum, und dessen beide hintere Beinpaare
hell gelbbräunlich sind, während das vordere Beinpaar eine dunkle
Farbe hat. Im Gegensatz hierzu beschreibt Muls. Rey als L. po-
sticum eine Art, von welcher er sagt, dafs sie die Mitte halte zwi-
schen Z. terminatum und guadratum, von jenem die Färbung, von
diesem die Gröfse habe. Es giebt also Stücke des L. gquadratum,
die nur so grols sind als terminatum, und umgekehrt Stücke des
terminatum von der Grölse des quadratum. Die Grölse kann also
nicht mehr als differentielles Merkmal vorgeführt werden.
Folet in zweiter Linie der lebhaftere Glanz und die deut-
lichere Punktirung der Flügeldecken. Aber da besitze ich ein
Stück des L. terminatum, von Seriba im Vogelsberg gefunden, des-
sen Flügeldecken merklich matter und schwächer punktirt sind, der
gelbe Spitzenfleck ist fast gänzlich geschwunden und die Beine sind
deutlich dunkler geworden, und diese Eigenthümlichkeiten treten
an dem besagten Stücke um so deutlicher hervor, als das gleich
nebenan aufgeklebte Exemplar aus derselben Gegend die charak-
teristischen Eigenschaften des ächten Z. terminatum in ganz präg-
geflügelte u. ungeflügelte Lathrobien. Il
nanter Weise wiedergiebt. Das ZL. terminatum kommt also auch
mit weniger glänzenden, schwächer punktirten Flügeldecken vor.
Bleibt schliefslich noch der gelbe Spitzenfleck der Flügeldecken
übrig, der wohl beim L. terminatum auch zuweilen fehlen kann,
beim quadratum aber nie vorhanden sein soll. Aber da stehe ich
vor einem Exemplar von der Gröfse des quadratum mit dunkeln
Fühlern und Beinen, dessen Flügeldecken aber glänzender sind als
gewöhnlich, und einen deutlichen, wenn auch kleinen Spitzenfleck
zeigen. Noch schwächer angedeutet findet sich ein solcher bei ei-
nem böhmischen Stücke. Das L. quadratum kommt also auch mit
gelbem Flügeldeckenfleck vor.
Es giebt demnach guadratum mit gelbem Spitzenfleck der Flü-
geldecken und Zerminatum ohne denselben, es giebt quadratum mit
slänzenden Flügeldecken und terminatum mit matten, es giebt qua-
dratum mit gelben Beinen und terminatum mit dunkeln, es giebt
quadratum, die nur so grols sind als ferminatum, und terminatum
von der Gröfse des quadratum. Was bleibt nun für die eine und
für die andere Art von wesentlichen Unterscheidungszeichen übrig?
Gar keines. Warum sich also noch länger gegen die Zusammen-
gehörigkeit der beiden Arten sträuben, die sich uns ja förmlich mit
Gewalt aufdrängt?
Aber ich kann noch mit weiteren Beweisen dienen. Es ist
bisher nicht bekannt gewesen, dals das L. quadratum - terminalum
auch ungeflügelt, resp. mit mangelhaft entwickelten Flügeln vor:
kommt, d. h. dafs es auch Stücke mit kurzen Flügeldecken giebt,
die nur so Jang uud so breit als das Halsschild sind, oder, besser
gesagt, die wenigen Stücke, die man von dieser Form kannte, wur-
den nicht richtig gedeutet, sondern als eigene Art beschrieben. Ich
meine das L. posticum Muls. Rey. Das L. posticum ist sublineare,
hat elytra thoracis longitudine, hat genau die Färbung des L. ter-
minatum, aber die Gröfse des quadratum. Es ist unverkennbar nach
kurzflügeligen grofsen Stücken des L. terminatum beschrieben. Wei-
tere Aufzeichnungen über die kurzflügelige Form finde ich in der
neueren Literatur nicht vor; auch Salılberg scheint solche Stücke
nicht gekannt zu haben, er hätte ihrer sonst sicherlich in seiner
neuesten Enumeratio Brachelytrorum Fenniae Erwähnung gethan.
Ich besitze aber drei von Höge in Finnland gesammelte kurzflüge-
lige Stücke. Sie sind alle drei von gleicher Gröfse, nämlich von
der Gröfse des L. terminatum. Zwei davon sind einfarbig schwarz,
eins jedoch mit heller Fühlerbasis: es giebt also auch bei der kurz-
flügeligen Form des Z. quadratum Exemplare, die nur so grols sind
192 Eppelsheim: Vortrag üb. geflügelte u. ungefhigelte Lathrobien.
als terminatum. Das dritte Stück gleicht den beiden andern voll-
kommen, hat aber einen gelben Spitzenfleck der Flügeldecken: es
giebt also auch. bei der kurzflügeligen Form des L. terminatum
Stücke mit dunkeln Fühlern und Beinen, oder, wenn Ihnen dies
besser gefällt, es giebt auch bei der kurzflügeligen Form des I.
quadratum Stücke mit gelbem Spitzenfleck der Flügeldecken. Wir
sehen also, dafs die nämlichen Varietätenreihen, wie wir sie bei
der langflügeligen Form gesehen haben, sich in gleicher Weise
bei der kurzflügeligen wiederholen. Verlangen Sie auch jetzt noch
weitere Beweise für die Zusammengehörigkeit der beiden Arten?
Ich glaube, aus dem Gesagten geht mit unzweideutiger Gewilsheit
hervor, dals das Z. quadratum und terminatum nur die beiden End-
glieder einer Reihe von Formen sind, welche durch alle nur denk-
bar möglichen Zwischenglieder sowohl nach der Richtung der
Gröfse, als der Färbung und Punktirung in einander übergehen
und sicherlich nur einer einzigen Grundform, einer einzigen Art
angehören.
Ich bin nun, m. H., zu Ende und ich möchte schliefslich nur
noch die anwesenden HH. Coleopterologen bitten, zu Hause mit
Hülfe ihrer Sammlungen meine Behauptungen auf ihre Richtigkeit
zu prüfen, namentlich aber möchte ich die Besitzer grölserer Sta-
phylinen-Sammlungen ersuchen, bei denjenigen Arten Nachforschun-
gen zu halten, bei welchen es mir bisher aus Mangel an Material
nicht möglich gewesen ist, geflügelte und ungeflügelte Individuen
nachzuweisen.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1.]
Ueber einige Lathrobien mit verkürzten Flügeldecken
und die specifischen Verschiedenheiten von
L. quadratum und terminatum
von
Dr. @. Kraatz.
Anknüpfend an die interessanten Ausführungen des Eppels._
heim’schen Vortrags erlaube ich mir Folgendes ergänzend zu be-
merken.
Ich besafs bereits zur Zeit der Bearbeitung der deutschen Sta-
phylinen mehrere der von Eppelsheim erwähnten Formen mit ver-
kürzten und abweichend gefärbten Flügeldecken, erwähnte sie aber
ausdrücklich nicht, um das entomologische Publikum beim Deter-
miniren nieht unsicher zu machen, hielt dieselben auch zum Theil
für seltener als sie sind. Einige Bemerkungen über dieselben wer-
den im Anschlufs an Eppelsheim’s Mittheilungen jetzt um so mehr
am Orte sein.
1. Was zuerst das L. brunnipes anbetrifft, so befanden sich
‘von demselben in meiner Sammlung schon damals einige Ex. der
Form mit kürzeren Flügeldecken; da ich aber bei Berlin vor-
herrschend die Form mit längeren Flügeldecken fand, auch nur
Berliner Stücke bei der Beschreibung vor mir batte, so habe ich in
der Diagnose (Ins. Deutschl. II. pag. 672) die Länge der Flügeld.
gar nicht erwähnt, in der Beschreibung dieselben etwas länger als
das Halsschild genannt; Erichson nennt sie in den Käfern der
Mark (I. p. 503) nicht viel länger als das Halsschild, in den Ge-
nera et Spec. Staph. (p. 539) thoracis latitudine, während sie nach
Fauvel (Faune Ill. pag. 341) d’un quart plus court sind. Durch
Erichson’s Angabe in den Käfern der Mark wird meine Beobach-
tung bestätigt, dafs bei Berlin hauptsächlich die Form mit langen
Flügeldecken vorkommt; ob Eppelsheim’s Angabe, dafs die Art
„in der Regel kurzflügelig* ist, auf eigenen Beobachtungen beruht
oder darauf, dafs Fauvel die kurzflügelige beschreibt, ist für den-
jenigen nicht unwichtig, der es sich einmal zur Aufgabe stellt die
geographische Verbreitung der einzelnen Formen und ihr lokales
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. 13
194 G. Kraatz: über Lathrobium
Vorkommen zu studiren, um vielleicht herausfinden zu können, von
welchen äufseren Einflüssen die verschiedene Länge der Flügeld.
abhängig ist.
Ich hielt es damals für das Beste, meine wenigen kurzflügeli-
gen ') Stücke gar nicht zu erwähnen; Fauvel’s Flüchtigkeit, ein
luteipes aufzustellen nach drei langflügeligen brunnipes, tritt dadurch
noch greller hervor, dafs ihm die Variationsfähigkeit der Lathro-
bium so wohl bekannt ist, dafs er sie wiederholt erwähnt und so-
gar longipenne Fairm. als langflügeliges longulum anerkennt.
2. Bezüglich des L. fulvipenne Grav. muls ich bemerken,
dafs ich in der That bei meiner Beschreibung nur die kurzflügelige
Form gekannt, dieselbe nie bei Berlin, sondern nur auf dem Brocken
unter Moos und Felsblöcken in einigen Ex. gesammelt habe, wel-
che typische, d. h. kurzflügelige Ex. mit kurzen, flachen, schmutzig
braunrothen Flügeld. sind. Erichson sagt in den Käfern der Mark
noch nichts über die verschiedene Länge derselben, sondern nur,
dafs die Flügeld. „roth, oder meist braunroth, mit schwarzer Wur-
zel* seien.
Ich kannte also damals die von Erichson später erwähnte var.
coleopteris thorace paululum longioribus, laete rubris noch gar nicht,
und habe mich wahrscheinlich dadurch veranlalst gefühlt sie nicht
nach Erichson zu eitiren, weil dieser in der ausführlichen kritischen
Note ausdrücklich angiebt: utraque varietas abdominis structura
convenit, neque praeter alarum defeetum et elytroram longitudinem
ab hoc dependentem, ullam differentiam video. Da auch Redten-
bacher nicht angiebt, dafs die geflügelten Ex. anders gefärbt seien
als die ungeflügelten, so mufste es mir fast rationeller erscheinen,
Erichson’s Worte laete rubris nicht zu citiren, was gewils gesche-
hen wäre, wenn ich damals eine Ahnung von der langflügeligen
Form gehabt hätte.
Ich bin auch lange Zeit ohne dieselbe geblieben, da mehrere
von Dr. Staudinger in Island gesammelte fulvipenne meinen Har-
zer Stücken genau glichen. Dagegen stimmen meine fünf Letzneri
Gerhard, die ich von H. Schwarz als Letzneri Schwarz erhielt, ge-
nau in der rothen Färbung mit 3 Stücken von Oberlais überein,
welche von Scriba als fulvipenne var. eingesendet wurden.
Ohne meinerseits Uebergänge zwischen beiden Formen zu be-
sitzen, halte ich Erichson’s Ansicht über ihre Zusammengehörigkeit
ı) Der Kürze wegen wird dieser Ausdruck öfter für den: Ex.
mit kürzeren Flügeld. gebraucht werden.
quadratum und terminatum. 195
für die richtige, weil sie im Wichtigsten, d. h. in den Geschlechts-
Auszeichnungen übereinstimmen, obwohl ich mir den Zusammen-
hang zwischen der dunklen Färbung und Kürze der Flügeldecken
bei der einen Form, und der hellen Färbung und der Länge der
Flügeld. bei der anderen noch nicht ganz genügend erklären kann.
Weitere Beobachtungen über das Vorkommen beider Formen
werden jedenfalls von gro/sem Interesse sein.
3. Wenn ich im Folgenden meine Ansichten über die Nicht-
Zusammengehörigkeit von Lathrob. quadratum und terminatum et-
was ausführlicher entwickele, so mag dies einerseits damit begrün-
det werden, dafs die Ansichten Eppelsheim’s zu meinem Erstaunen
von namhafter Seite getheilt wurden, andererseits scheint mir eine
kurze Auseinandersetzung, wie man bei der Art - Unterscheidung
nach meiner Ansicht zu verfahren hat, bei dieser Gelegenheit
nicht am unrechten Orte.
Für mich sind gerade L. quadratum und terminatum aus all-
gemeinen Gründen fast ebenso sicher als zwei verschiedene Ar-
ten anzusprechen, als deshalb, weil sie durch Gröfse, Färbung und
die Geschlechts- Auszeichnungen besonders leicht auseinanderzuhal-
ten sind.
Fauvel (Faune Gall.-Rhen. p. 353) falst die Gründe für die
Zusammengehörigkeit beider Arten folgendermalsen zusammen.
Cet insecte est un des meilleurs exemples qu’on puisse four-
nir en faveur de l’etude des aires de dispersion pour la critique
des especes douteuses. En effet, quoique deux auteurs conscien-
cieux, Gyllenhal et Erichson, aient considere d’abord le terminatum
comme une simple variete du guadratum, nos modernes, MM. Kraatz
et Thomson, ont rejete cette opinion et erige le terminatum en
espece. Or, rien n’est plus faux qu’une telle maniere de voir, et,
outre que les deux formes se trouvent ensemble, aucun des carac-
teres pretendus distinctifs par ces naturalistes n’est constant et
saisissable. Ainsi, la tache apicale des elytres existe ou manque
aussi bien chez une forme que chez l’autre (M. Thomson l’indique,
du reste, le premier); ainsi encore, la couleur foncee des pattes se
trouve chez des exemplaires ä Elytres tachetees et inversement; la
ponctuation plus ou moins serree de la t&te, plus ou moins forte
des elytres, presente toutes les variations possibles et sans concor-
dance aucune avec la couleur des pattes ou des Elytres; enfin, les
sinus du 6° segment dorsal chez les 2 sont aussi plus ou moins
profonds. J’ai sous les yeux des series d’exemplaires de diverses
provenances, depuis la Corse jusqu’au lac Baikal, qui offrent toutes
lo“
196 G. Kraatz: über Lathrobium
les modifications & des degres differents. Mais l’argument deeisif
est celui-eci: l’espece est aussi commune dans l’Amerique du Nord
que chez nous, et y repete les m&mes variationg d’elytres concolo-
res ou tachetees, de pattes brunes ou testacees, etc. (nigrum, punc-
tulatum Lec.). Comment douter apres cela de son unite speeifique,
si l’on reflechit surtout que ce Lathrobium est le seul d’Europe qui
se retrouve aux Etats-Unis?
Hiergegen wäre im Allgemeinen etwa zu bemerken:
Es ist mir unbegreiflich, weshalb von zwei Formen ei-
ner Art (als welche Eppelsheim die genannten Lathrobien an-'
spricht) gerade die grölsere stets einfarbige, weniger glänzende
Flügeldecken und schwarze Beine, die kleinere meist gelbrothe
Beine und Fühler und rothgefleckte Flügeld. zeigt, Merkmale wel-
che mit der Geschlechts-Verschiedenheit in keiner Weise in Bezie-
hung stehen.
Wie soll dies erklärt werden? gerade diese gewils zunächst
liegende Frage legt sich Eppelsheim nicht vor, versucht sie daher
auch nicht zu beantworten. Für mich ist aber die Unmöglichkeit
einer befriedigenden Antwort gleich von vorn herein das argument
deeisif, dafs zwei Arten vorliegen.
Warum sollen die meistenorts häufig nebeneinander vorkom-
menden typischen Formen, unter denen sich einzelne abweichende
Ex. befinden, als Endglieder einer Formenreihe betrachtet werden,
und nicht, wie sonst allgemein üblich, die abweichenden Ex.
als Varietäten zweier (in Hunderten und Tausenden von Ex.
leicht zu scheidenden!) Arten? Gerade der Umstand, dafs diese
sogenannten Endglieder an denselben Orten vorkommen,
spricht dafür, dafs sie keine Endglieder einer Art, sondern zwei
gute verschiedene Arten sind.
Eppelsheim glaubt (p. 192) „alle nur denkbar möglichen Zwi-
schenglieder zwischen guadratum und ferminatum“ nachgewiesen zu
haben, dürfte aber kaum im Stande sein, eines von folgenden
Zwischengliedern zu präsentiren:
1) Ein gewöhnliches quadratum 2 mit der typischen breiten
Abdominalplatte des terminatum 2.
2) Ein gewöhnliches terminatum 9 mit der scharf zugespitz-
ten Abdominalplatte des quadratum 9.
3) Ein gewöhnl. guadratum mit rothgelben, nicht blafs-
braunen Beinen.
Aus Eppelsheim’s Angaben und den von ihm auf der Natur-
quadralum und terminatum. 197
forscher-Versammlung vorgelegten Expl. ') vermag ich nur zu er-
kennen, dafs er unzweifelhafte terminatum willkührlich zu gua-
dratum gestempelt hat. Sein guadratum von Darmstadt (p. 190)
mit hell gelbbräunlichen hinteren Beinpaaren und dunklen Vor-
derbeinen ist ein gewöhnlich grolses quadratum d mit den typi-
schen Gruben auf den Hinterleibs-Segmenten; daraus lernt jeder
Anfänger und jeder Gelehrte nicht mehr, als dafs das quadratum
„mit pechbraunen Beinen“ bisweilen heller braune Beine hat.
Derg:.. kommt ja aber bei Hunderten und Tausenden von Arten
vor, und ist geradezu selbstverständlich. Man hat es einfach mit
einem sog. indiv. minus maturum zu thun. Unter den von ihm in
Cassel vorgelegten guadratum befindet sich überhaupt nur ein 9,
und zwar mit der typischen scharf zugespitzten Abdoininalspitze.
Wenn einmal ein quadratum aus Böhmen einen schwachen
Spitzenfleck der Flügeld. zeigt, aber im Uebrigen mit böhmischen
Stücken genau übereinstimmt, von denen das ® die typische Ab-
dominalbildung des guadratum zeigt, so sind wir doch aufser jedem
Zweifel, dafs es ein guadratum ist; quadratum kann also mit einem
kleinen Spitzenfleck vorkommen, wie auch das zweite Ex. beweist,
bleibt aber deshalb im Uebrigen quadratum. Wir haben solche
Stücke einfach als guadratum var. macula apicali elytrorum parva
testacea aufzuführen.
Da die übrigen sog. quadratum später als terminatum nachge-
wiesen werden, so ist also auch nicht ein Ex. vorhanden, welches
auch nur versuchsweise als ein Uebergangs-Expl. vom guadratum
zum term. angesprochen werden könnte.
Ich will bemerken, dafs ich ein guadr. 2 von der Gröfse des
term. besitze, dafs dies genau den matten Ton des guadr., und
trotz seiner Kleinheit genau die typische scharfe Hinterleibsspitze
besitzt; die Gestalt der Abdominalplatte steht also hier in keiner
Beziehung zur Gröfse.
Nun zum terminatum.
Alle von Eppelsheim vorgezeigten term. sind, wie er selbst
angiebt, bereits in der Literatur durch Erichson, Kraatz, Thomson
bekannt, denn Thomson kannte so gut wie Eppelsheim ein „term.
var. elytris nigris, pedibus fuscis* (Scand. Col. IX. p. 183).
') Dieselben liegen mir durch die Freundlichkeit des H. von
Kiesenwetter vor, dem sie H. Dr. Eppelsheim zur Ansicht mitge-
theilt hatte.
198 G. Kraalz: über Lathrobium
Prüfen wir an seinen Stücken kurz, in wieweit die-
selben Zweifel für die sichere Bestimmung übrig lassen.
Da das mit 4 echten term. auf einen Zettel geklebte term.
vom Vogelsberg (S. 190 unten) mit einfarbigen Flügeld. deut-
lich das typische rothe Wurzelglied der Fühler des term.
zeigt, so bleibt nicht der leiseste Zweifel, dafs wir es mit
term. zu thun haben, mögen auch die Flügeld. etwas weniger glän-
zend als gewöhnlich sein.
Weil Eppelsheim ein, sage ein Ex. des ferminatum mit dunklen
Beinen besitzt, welches ihm Scriba ganz richtig als terminatum var.
bestimmt hat, fragt er: wenn aber das L. term. gerade dieses sei-
nes wesentlichsten Unterscheidungs - Merkmales !) entkleidet wird,
was bleibt denn eigentlich noch als charakteristisch für dasselbe
übrig? Nun gerade das, was übrig bleibt, wenn jemand fragt: was
bleibt denn übrig, wenn eine Ausnahme constatirt ist: die Regel!
Seite 191 giebt Eppelsheim an, dafs er drei kurzflügelige ter-
minatum ?) von gleicher (terminatum) Grölse besitze, und fährt dann
(S. 191 unten) drastisch fort: es giebt also auch bei der kurzflüge-
ligen Form des L. quadratum Ex., die nur so grols sind als ter-
minatum.
Also wenn ein Ex. von Zerminatum Thoms. var. ohne Flügel-
deckenfleck zusammen gefangen mit einem ganz ähnlichen Zermi-
ı) Gehört denn aber die Farbe der Beine zu den wesent-
lichsten Unterscheidungs-Merkmalen??? doch nur zu den im All-
gemeinen leicht greifbaren! |
2) Wenn Eppelsheim das posticum Rey von Lyon, ohne ein
typisches Ex. gesehen zu haben, unverkennbar als kurzflüge-
liges grofses terminatum anspricht (p. 191), so kann er Recht ha-
ben, aber als sicher darf die Deutung gewils nicht bezeichnet
werden, da Rey ausdrücklich angiebt: „les 4. et 5. segments ven-
traux ne sont pas visiblement sillonnes comme dans le terminatum“,
Dafs solche & bei term. vorkommen, müfste doch wohl nachge-
wiesen werden?
Rey spricht auch (Op. Ent. XII. p. 144) von einer facies du
punctatum, und selbst der kübne Deuter Fauvel führt posticum
Rey nur mit einem verisim. unter quadratum an.
Uebrigens hat posticum Rey mit der Entscheidung, ob ZL. qua-
dratum und terminatum eine Art zu bilden haben, Rey nichts zu
thun, da Eppelsheim nicht einmal wirkliche quadr. mit kurzen Flü-
geld. nachweist.
quadratum und. terminatum. 199
‚ natum mit Flügeldeckenfleck etwas kürzere Flügeld. hat, so ist es
plötzlich kein term. mehr, sondern ein quadratum, und sogar ein
quadratum mit kurzen Flügeldecken! schade nur, dafs von diesen
fingirten quadratum das ? genau die typische Hinterleibsbildung
des term. besitzt.
Und nach einem solchen Tausch der Namen fragt Eppelsheim:
verlangen Sie jetzt auch noch weitere Beweise für die Zusammen-
gehörigkeit der beiden Arten?
Was für Beweise hat denn Eppelsheim überhaupt geliefert ?
Er hat bewiesen, dafs term. mit schwarzen Flügeld. und Bei-
nen vorkommen, was nicht bewiesen zu werden brauchte,
da Thomson die Existenz solcher term. ausdrücklich anführt.
Er hat neu bewiesen, dafs die Spitze der Flügeld. beim qua-
dratum bisweilen ein wenig gelblich sein kann; das kann doch aber
gerade bei den Lathrobien am wenigsten überraschen!
Er hat bewiesen, das unreife Expl. des quadr. etwas hellere
(aber nicht röthlich gelbe) Beine besitzen!
Er hat behauptet, dafs er die von Thomson angegebenen
weiblichen Geschlechts-Unterschiede bei wiederholten Untersuchun-
gen nichts weniger als constant gefunden hat, aber er hat kein
quadratum 2 mit der Hinterleibsspitze von terminatum
2 und .umgekehrt vorgezeigt oder nur nachzuweisen
versucht. Das war aber doch doppelt nothwendig, da er ja
weiter nichts gezeigt hat, als dafs guadratum und terminatum va-
riiren, und zwar meines Erachtens fast nur innerhalb der gewöhn-
lichen Grenzen.
Daraus, dafs zwei ähnliche Arten variiren, folgt aber doch
nicht im entferntesten, dafs sie selbst eine Art zu bilden haben.
Wo ein Merkmal bei der Bestimmung der besprochenen Stücke in
Stich läfst, hilft jedesmal das Vorhandensein zweier an-
derer aus; Epp. kann also nicht einmal ein, für die Be-
stimmung zweifelhaftes Ex. nachweisen.
Wenn die Geschlechts-Unterschiede an den Hinterleibssegmen-
ten so variabel sind, wie Epp. angiebt, so können sie allerdings
nicht als entscheidende Merkmale für die Trennung der beiden Ar-
ten in die Waagschale gelegt werden; wenn aber merkwürdiger
Weise Kraatz, Sahlberg, Thomson, Tieffenbach, Weise
. gerade bei den grolsen einfarbig schwarzen quadratum 2 aus den
verschiedensten Gegenden ein scharf zugespitztes 7tes oberes
Hinterleibssegment wahrnehmen und gerade bei den kleinen ter-
minalum ein stumpf zugespitztes, so hat nach menschlichem Er-
300 G. Kraatz: über Lathrobium
messen Eppelsheim ebenso wenig scharf beobachtet als Fauvel,
was mich bei letzterem ebenso wenig in Erstaunen setzt, als mir
seine series d’exemplaires imponiren. Wer im Stande ist die kurz-
flügeligen Luthrob. brunnipes als eigene Art aufzustellen, obwohl
ihm die Variabilität der Länge der Flügeld. wohl bekannt war, der
ist entschieden keine Capacität ersten Ranges, der man unbeding-
ten Glauben beizumessen hat.
Wie mag es nun gekommen sein, dafs Epp. die unbedingt exi-
stirenden scharfen Unterschiede zwischen den verschiedenen Bil-
dungen an der Hinterleibsspitze der ® der beiden Arten nicht er-
kannt hat? Dafür giebt es, glaube ich, zwei plausible Erklärungs-
gründe.
Erstens hat er von vorn herein nicht die, gerade bei einem
Staphylinen-Kenner allerdings am meisten vorauszusetzende Ueber-
zeugung gehabt, dafs Artverschiedenheit unzertrennlich von ver-
schiedener Bildung der Abdominalsegmente sei, sei es beim d‘
oder 9. Wäre dies geschehen, so würde er schärfer geprüft haben
und mehr darauf bedacht gewesen sein, gerade die Resultate die-
ser Prüfung vor allen Dingen vorzulegen. Wenn er p. 188 die
Verschiedenheit in der Gröfse der Rinnen auf Kopf und Thorax
mancher Homaloten als Analogien zu Verschiedenheiten in der
Abdominalbildung der Männchen anspricht, so babe ich mich von
der Verschiedenheit dieser Rinnen sehr häufig, dagegen so
gut wie gar nicht von ähnlich grofsen Abweichungen bei
den Abdominal-Bildungen überzeugen können; ich habe daher den
Werth beider stets für sebr verschieden gehalten.
Zweitens hat Epp. Thomson’s (Scand. Col. IX. p. 183) Un-
terscheidungs-Merkmale wohl nicht scharf aufgefalst, weil Thomson
den Hauptton auf das segm. dorsale 7 feminae utrinque profundius
sinuatuın des guadratum Q, und das utrinque sinuatum des fermina-
tum 2 legt und erst dann beim quadratum 2 hinzufügt: apice ma-
gis acutum, beim terminatum 2: apice subobtuse produetum.
Wäre die Bildung gerade umgekehrt wie sie wirklich ist, d.h.
die Spitze beim kleinen term. magis acutum und beim gröfseren
quadr. subobtuse productum, so wäre eine natürliche Steigerung
vorhanden und das Vorhandensein von Zwischenform ganz wohl
zu vermuthen. Nun hat aber gerade das grölsere yuadr. die scharfe
feinere, das kleinere term. die stumpfe, breitere Spitze.
Mir scheint es ungleich richtiger die erwähnte Spitze des qua-
dratum 2 einfach spitz zu nennen (also apice acuto zu sagen, statt
apice magis acuto), die Spitze des term. © etwa als eine lamina
quadratum und terminatum. 201
latior, fere linguaeformis, apicem versus attenuata, summo apice
deorsum curvata, infuscata, zu bezeichnen. Die eigenthümliche
leichte Biegung nach unten würde bei der scharfen Spitze des qua-
dratum kaum bemerkbar sein, und scheint mir immerhin erwäh-
nenswerth.
Mehrere meiner hiesigen Bekannten haben die Bildung genau
so gezeichnet, wie ich selbst sie gesehen und gezeichnet hatte, ohne
ihnen die Zeichnung vor dem Entwurf der ihrigen zu zeigen.
Am Schlufs ist eine Abbildung beider Geschlechtsbildungen
von der Hand unseres geschickten entomol. Zeichners und Kupfer-
stechers Tieffenbach gegeben.
Es sei mir der bescheidene Zweifel gestattet, dafs H. Dr. Ep-
pelsheim diese Bildungen „bei wiederholten Untersuchungen“ nicht
weniger als constant hat finden können; er hat jedenfalls mehr die
seitlichen Ausbuchtungen in Augen gehabt, welche wirklich ver-
schieden erscheinen können, je nach der Lage des Käfers oder
je nachdem das 7te Segment mehr oder weniger vorgestreckt ist.
Zu diesem Irrthum mag Thomson’s Beschreibung immerhin
beigetragen haben; hat doch Gehin seine Beschreibungen der For-
ceps-Spitzen der Carabus ebenfalls nicht scharf und richtig aufzu-
fassen vermocht. —
Mein geschätzter College wird es hoffentlich als einen Beweis
der hohen Achtung, die ich vor seinem wissenschaftlichen Können
und Wollen hege, ansehen, dafs ich seinen Ausführungen die mei-
nigen so ausführlich gegenübergestellt habe, hoffentlich mit nicht
mehr als nothwendiger Schärfe, die leider bisweilen meiner Feder
anhaftet.
Erklärung der nachfolgenden Abbildungen.
Siebentes oberes Hinterleibssegment des Weibchens von
Lathrobium quadratum Payk. Fig. 1.
Lathrobium terminatum Grav. Fig. 2.
\ Wi
Biel. Fig..2.
Synonymische Bemerkungen *) über Lathrobium
von
John Sahlberg in Helsingfors.
Da ich mich in der Bestimmung der Lathrobien früher so stark
geirrt habe, scheint es mir kaum passend, jetzt meine Ansicht über
L. terminatum und quadratum zu äulsern. Da aber dieselbe ge-
wünscht wird, muls ich gestehen, dafs ich es für unmöglich halte,
dafs L. quadratum und L. terminatum eine Art bilden. Schon beim
Sammeln kann man gleich die Arten unterscheiden, denn die Ge-
stalt des Körpers ist ganz verschieden. L. quadratum ist stärker
und mehr gewölbt und träge in seinen Bewegungen; L. terminatum
scheint mir auch mehr nach hinten zugespitzt. Von L. terminatum
habe ich ein sehr grolses Ex. aus Frankreich gesehen, aber keine
bemerkbaren Schwankungen in den Geschlechts- Auszeichnungen,
die von Thomson IX. p. 183 sehr gut beschrieben sind, gefunden.
Auch habe ich nie ein L. guadratum mit rothgelben Beinen ge-
sehen, dagegen kommen Varietäten mit ganz schwarzen Flügeld.
und dunklen Beinen vor (= L. terminatum var. Thoms. IX. p. 183),
und diese Ex. hielt ich früher für L. guadratum auct., während ich
das wahre L. quadratum als L. Zetterstedtii = L. punctatum Zett.
betrachtete. L. punctatum Zett. beschrieb ich aber als L. rufipes Mäkl.
In meinem Verzeichnisse ist also:
L. rufipes =1. Zetterstedtü Rye = L. punctatum Zett.
L. Zetterstedtii = L. quadratum Payk., Kraatz, Thoms.
L. quadratum = L. terminatum var. Thoms. IX.
L. quadratum var. b. = [. terminatum Grav., Kraatz, Thoms.
Lathrobium punctatum C. Sahlb. Insect. Fenn. ist wieder
nach Typ (Lappon. F. Sahlberg) ein grofses Ex. von L. filiforme
(„elytra thorace paullo latiora illoque fere breviora“).
*) Die erste der nachfolgenden Bemerkungen ist durch mich
veranlalst, und dürfte insofern gerade hier von Interesse sein, als
Sahlberg ein anerkannt tüchtiger nordischer Coleopterologe und
Staphylinologe ist, auf welchen sich sogar Eppelsheim (pag. 189
Mitte) beruft. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1.]
Neuere Literatur.
Kurz vor dem Schlusse des ersten Heftes dieses Jahrgangs
unserer Zeitschrift erschien (als Heft III. 1878 der Deutschen En-
tomologischen Zeitschrift)
Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im
Gebiete der Entomologie während der Jahre 1875
u. 1876 von Dr. Phil. Bertkau in Bonn. Preis 16.4 50.3
Während in den früheren entomol. Jahresberichten die Cru-
staceen, Myriapoden und Arachnoiden nicht inbegriffen waren, ist
es diesmal der Fall und füllen sie die ersten 105 Seiten. Im Gan-
zen enthält der Bericht 428 S., bleibt also nach Ausschlufs der er-
wähnten 105 S. noch immer 323 S. stark, während derselbe für
1873 und 1874 nur 288 S. umfalste. Der fleifsige Herr Verf. ist
nunmehr vielleicht im Stande uns noch im Jahre 1879 einen sol-
chen über 1877 und 1878 zu liefern. Bei dem sich immer mehr
steigernden Umfange der Jahresberichte sollte derselbe auf einige
Kürzungen bedacht sein, und die Noth ihn erfinderisch machen.
Entomol. Zeitschr. und solche mit reichem entomol. Inhalt könnten
z. B. am Eingange hintereinander aufgezählt und statt des oft wie-
derholten weitläufigen Citats nur die No. der Zeitschrift jedesmal
angegeben werden oder nur ganz kurze itate.
Die Bewältigung des Stoffes ist die herkömmliche geblieben;
interessante Capitel, wie z. Weissmann’s Studien zu Descendenz-
theorie, Wolff’s Riechorgane der Biene etc. sind ausführlicher be-
sprochen.
Von vielen neuen Gattungen sind die Diagnosen excerpirt, von
vielen nicht, von Aconura (S. 420) ist eine solche sogar gesperrt
gedruckt; welches Princip hierbei befolgt wurde, ist mir nicht klar
geworden. Nach meiner Ansicht fielen die Diagnosen am Besten
ganz fort, da der wissenschaftliche Arbeiter für das Studium, ja
doch stets die Originalwerke benutzen muls, vereinzelten Wün-
schen 'aber kaum Rechnung zu tragen ist. Ein besonders ängst-.
liches Streben nach Vollständigkeit macht sich gerade nicht bemerk-
bar. Wenn der Verf. z. B. von Simon’s Arachnides de France
(S. 58), oder von Chaudoir’s Monographie der Chleniides (S. 159)
nicht Einsicht nehnıen konnte, so dürfte jeder Specialist dies ziem-
2304 Neuere Literatur.
lich auffallend finden; noch mehr vielleicht, dafs von Blättern wie
Deyrolle’s Petites Nouvelles, die in Paris und Frankreich viel,
in Deutschland wenig verbreitet sind, nicht Einsicht genommen ist,
obwohl in denselben eine grolse Menge von neuen Arten
beschrieben sind und schon 10 Jahrgänge davon existiren!
Wenn ein Werk wie Chaudoir’s Chleniides nur aufgeführt aber
nicht excerpirt ist, so halten wir dies durchaus für keinen grofsen
Verstols, aber gerade das Zerstreute will man in den Jahresberich-
ten übersichtlich gesammelt finden, und da läfst die Nichtberück-
sichtigung der Pet. Nouv. empfindliche Lücken, deren Aufzählung
sich ohne Mühe bedenklich vermehren lielse.
Wir bewundern den Fleifs und die Vielseitigkeit des Autors
auf so verschiedenen Gebieten mehr oder weniger zu Hause zu
sein; je mehr er dies aber ist, um so weniger wird er von Jahr
zu Jahr den Wünschen der Specialisten gerecht werden können
Die Jahresberichte müssen eben jetzt einmal andere Formen an-
nehmen. Ihr Verf. mufs sich mehr mit den entomol. Vereinen in
Brüssel, Paris in Verbindung setzen, womöglich einige Specialisten
als Bearbeiter der Art-Aufzählungen zu gewinnen und diese in
Catalogsform zu bringen suchen. Bei einer solchen Thei-
lung würde der allgemeine, wissenschaftliche Theil gröfsere Berück-
sichtigung finden, der Catalog vom Archiv ganz abgezweigt wer-
den und unzweifelhaft guten Absatz finden. (Vergl. auch Seite 32
des Entomol. Repertoriums.) G. Kraatz.
Mittheilungen des Münchener Entomologischen
Vereins Jahrg. II. 1878. 167 S. Preis 6 Mark.
Bekanntlich hat der junge Verein durch den Tod seines Vor-
sitzenden, des H. E. Steinheil, einen schweren Verlust erlitten;
was die Redaction der Zeitschrift anbetrifft, so war derselbe glück-
licher Weise durch H. Baron v. Harold reichlich zu ersetzen;
derselbe fungirt bereits als Redacteur des zweiten Heftes (S. 81—
165) und ist es ihm jedenfalls zu verdanken, dafs die Seiten-
Ueberschriften aufser dem Titel des Aufsatzes auch den Namen
des Autors bringen. Da die beiden Hefte doch wohl nicht gleich-
zeitig ausgegeben werden, so wäre eine Angabe des Ausgabe-Mo-
nats auf dem Umschlag jedenfalls erwünscht, auch wohl das Heft
in den Seiten-Ueberschriften zu berücksichtigen.
An die Spitze des Bandes ist ein sehr interessanter Aufsatz
von Dr. A. Forel über die Sinnesempfindungen der Insekten ge-
Neuere Literatur. 205
stellt (S. 1— 21), Karsch beschreibt neuholländische Spinnen
(22—31), Reitter neue Cioidae (32— 37), v. Harold Coleopte-
ren aus dem tropischen Afrika (38-— 53), denen sich später (99 —
111) 87 Diagnosen neuer Coleopteren aus dem inneren Afrika an-
schliefsen. Die südamerikanische Fauna wird durch Putzey[s’s
Carabiden-, Lefebvre’s Eumolpiden- und M. Jacoby’s Cryptoce-
phalinen- und Crioceridinen-Beschreibungen von Steinheil’s Ent-
deckungen in Neu-Granada wesentlich bereichert. Dr. Haag giebt
Nachträge zu seinen Heteromeren-Arbeiten, Karsch, Chevrolat,
Hiendlmayr bringen kleinere Aufsätze.
Fügen wir hinzu, dafs die Sitzungsberichte noch nicht 4 Sei-
ten füllen, so ergiebt sich, dals auch diesmal der Inhalt ein durch
und durch gediegener ist. Wenn sich die Zahl der Mitglieder von
59 nur auf 73 vermehrt hat, so ist dies ein bedenkliches Zeichen
der Zeit; wenn (S. 165) der Verein den Preis der Separata auf
13 Pf. für 1—8 Druckseiten, auf 25 Pf. für 9—16 S. fixirt, so wird
dadurch die Zahl der Separata, und wohl mit Recht beschränkt
werden. Um so mehr sollte aber darauf Bedacht genommen wer-
den, ein späteres Zerschneiden der Hefte zu ermöglichen, nament-
lich müssen grölsere Aufsätze mit ungerader Seite beginnen und
mit gerader schliefsen, wie dies bei den Annales de la Soc. Ent.
de France seit bald 50 Jahren Sitte ist. Es mufs den Specialisten
die Möglichkeit gewährt werden sich die ihnen nothwendigen Theile
einer Zeitschrift verschaffen zu können, da es für dieselben immer
schwerer wird sämmtliche entom. Ztschr. zu halten. G. Kraatz.
Dr. H. Rockstroh, Buch der Schmetterlinge und Raupen, nebst
Mittbeilungen über die Eier, Raupen und Puppen der Schmetter-
linge, über Fang und Zucht von Schmetterlingen und Raupen-
sowie Anleitung zur Anlage von Sammlungen und deren Be-
handlung. Fünfte Auflage, nach dem neusten System Dr. Stau-
dinger’s völlig umgearbeitet von Ernst Heyne. Mit 231 Ab-
bildungen auf 16 naturgetreu colorirten Tafeln. Halle, Her-
mann Gesenius 1876. — 156 S.
Das vorliegende ist eins der besseren Handbücher für den
praktischen Hausgebrauch, welches den siegreichen Kampf ums
Dasein mit mancherlei ähnlichen bereits durch eine fünfte Auflage
bekundet. Es empfiehlt sich durch saubere Ausstattung und ist
elegant cartonirt. Preis 8 Mark, G. Kraatz.
206 Neuere Literatur.
Catalogue raisonne des animaux utiles et nuisibles de la
France, destine particulierement aux Ecoles normales pri-
maires et aux Ecoles primaires. Ouvrage publie sous les
auspices du Ministere de PInstruction publique, des Cultes
et des Beaux-Arts par Dr. Maurice Girard. Fase. I.
Animaux utiles. Fasc. II. Anımaux nuisibles. Paris 1878.
Hachette et Comp. p. 184 et p. 224.
Viel mehr als ein Namens-Verzeichnifs der sog. schädlichen
und nützlichen Thierarten (in vielen Fällen könnte man sagen
Thiergattungen, und sollte ganz wenige oder alle hingehörige
Arten aufzählen, da ja das Mehr oder Minder der Schädlichkeit
überall sehr verschieden ist) bieten Vielen die etwas breit ange-
legten beiden Bände nicht. Die lateinischen Namen sind sämmt-
lich ins Französische übersetzt, womit wohl nur Wenigen gedient
ist. Es fehlt nicht an einer Menge von erläuternden Noten, mit
deren Hülfe indessen das besprochene Object nur selten zu erken-
nen ist; auch sind die Noten meist sehr kurz. Wenn gerade bei
den ungemein schädlichen und interessanten Scolytiens gesagt wird:
„nous n’indiquerons que quelques especes, toutes des plus nuisi-
bles* und sich dann auf 2 Druckseiten 15 Arten aufgezählt finden,
so scheint mir das doch etwas sehr dürftig; denn denselben ist
1 Zeile gewidmet, einigen 2—3, dem Hylurgus ligniperda 6.
Ein für Lehrzwecke bestimmtes Buch hätte doch wohl bei je-
der Art einen Hinweis enthalten sollen, wo man sich über ihr
Aussehen, respective den Schaden, den sie anrichtet, näher unter-
richten kann, oder es hätten die Haupthülfsbücher namhaft gemacht
werden sollen. Der Hauptzweck des Buches scheint aber zu sein,
den Schulvorstehern eine Liste der Arten zu liefern, die sie von
Insektenhändlern für Schulsammlungen anzukaufen haben.
Dieses Urtheil mag etwas hart klingen; was nützen aber Be-
merkungen über Nützlichkeit und Schädlichkeit von Thieren, die
mir grolsentheils absolut unbekannt sind?
Die oftmals angegebenen Vertilgungsmittel dürften dem Land-
mann, der sie anwenden soll, meist bekannt sein, dem Lehrer
nützen sie nichts, wenn er dem Schüler nicht durch Anschauungs-
Unterricht die Thiere (oder deren Abbildungen) zeigen kann, die
vertilgt oder geschont werden sollen.
Eine grofse Hülfe für Belehrung bilden gute Indices; wie soll
nun aber ein Unkundiger wissen, wo er z. B. Belehrung über
Oestrus, oder Viehbremsen oder le Stomoxe (Stomozys caleitrans)
Neuere Literatur. 207
zu suchen hat. Dieses Alles hindert nicht, dafs das Buch als Com-
pendium immerhin Vielen nützlich sein kann, nur hätte der Nutzen
wohl bei einem so splendid ausgestatteten Verzeichnisse grölser sein
können und sollen.
Der beste „conseil aux instituteurs sur la preparation des col-
lections d’animaux“ wird in der Regel nicht gegeben und besteht
in dem Rathe, bei irgend einem erfahrenen Sammler oder be-
kannten Händler einige sauber präparirte Ex. als Muster anzu-
sehen oder zu kaufen. Welchen wunderbaren Prozeduren begeg-
net man bisweilen in Provinzial-Sammlungen in Deutschland, des-
sen höheres Genie sich leider dadurch documentirt, dals jeder an-
ders präparirt, während in Paris die grolse Gleichförmigkeit in
der Behandlung die Verschmelzung der Sammlungen ungemein er-
leichtert. G. Kraatz.
Prof. Stäl hat nicht allein vortreffliche entomologische Arbei-
ten geliefert, sondern auch mit Erfolg jüngere Kräfte herangezo-
gen, ihnen Material geliefert und sie durch seinen Rath unterstützt.
Als eine höchst beachtenswerthe documentirt sich Jacob Späng-
berg durch die folgenden Arbeiten:
1. Species Gyponae generis Homopterorum. Stockholm
1878. (Bihang till K. Svenska Vet. Ac. Handl. Vol. V.
No. 3.) 76 8. 8.
Es werden 96 Arten coneis in lateinischer Sprache (mit lat.
Diagnosen) beschrieben, von denen 55 neu sind; auf die Geschlechts-
Unterschiede ist nach Kräften Rücksicht genommen. Fast scheint
es als ob der Schüler den Meister überträfe; statt der oft sehr
kurzen Beschreibungen Stäl’s sind kurz gehaltene, aber doch wohl
genügende gegeben. Welcher Unterschied zwischen ihnen und den
unerträglich breiten von Muls. & Comp., deren Anblick schon ab-
schreckend wirkt.
2. Psocina Sueciae et Fenniae. (Öfv. af. K. Vet. Ac. Förh.
1878. No. 2.) 29 S. 2 Tab.
Hier existirten bereits tüchtige Vorarbeiten; es werden 8 Pso-
cus, 2 Stenoscopus, 5 Elipsocus, 3 Caecilius, 2 Peripsocus beschrie-
ben und sorgfältig abgebildet. Das Flügelgeäder giebt hier so vor-
treffliche Fingerzeige, dafs man aus demselben unschwer die Gat-
tungen herauslesen kann.
3. Homoptera nova vel minus cognita. (Öfv. ete. 1877.
Nor2.) 148.
9 Tartessus-, 6 Carystus-Arten. G. Kraatz.
208 : Neuere Literatur.:
Species des Hymenopt£res d’Europe donnant, dans une
introduction etendue, la solution de toutes les questions
generales se rapportant aux insectes de cet ordre, et, dans
une suite de tableaux dichotomiques, la description de
toutes les especes connues, permettant ainsi d’arıver sure-
ment et rapidement ä leur determination ainsi qu’a la con-
naissance de leurs moeurs, aussi completement que le permet
l’etat actuel de la science; enrichi de nombreuses planches
coloriees, donnant au moins un specimen, et souvent plu-
sieurs, des insectes de chaque genre. Redige, pour la
‘partie descriptive, d’apres les memoires les plus recents
des auteurs, et les communications inedites des entomolo-
gistes spe£cialistes et dessine, pour la partie iconographique,
d’apres nature et avec les plus grands soins par Ed. Andre.
Les conditions de la souscription sont les suivantes, Il pa-
raitra, chaque trimestre tr&s-regulierement, des que le nombre suffi-
sant de 200 souscripteurs sera reuni, un fascicule in-8 compose
soit de 3 planches coloriees et de 80 pages d’impression, soit de
l’equivalent en comptant qu’une planche pourra remplacer 16 pages
d’impression si les besoins de la publication l’exigent.
Un volume sera complet en 8 fascieules paraissant en deux
annees, comprenant ainsi plus de 600 pages et plus de 25 planches
coloriees. Le premier contiendra d’abord une introduction tres
developpee et les descriptions relatives aux Tenthredines, les autres
familles devant suivre, sans que cependant l’ordre de publication
de ces familles soit celui indique par les Catalogues. La liste des
souseripteurs, veritables fondateurs de ce monument, terminera le
premier volume.
On souscrira pour un an, ou 4 fascicules, moyennant la somme
de 15 franes dans l’Union postale. Les souscripteurs sont in-
vites d’une fagon pressante d’envoyer de suite leur adhesion &
l’adresse ci-dessous. Mais le montant de la souseription ne me
sera adresse, si l’on veut, qu’au recu du premier fascicule, en un
mandat poste preferablement a tout autre mode.
La Souscription sera close le 15 fevrier 1879 et les prix ci-
dessus seront ensuite portes ä l5fr. pour la France et l’Algerie,
et 13 fr. pour l’Union postale.
Ed. Andre,
10, Rue Poterne, & Beaume (Cöte d’ AR
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Verzeichnifs der von H. Christoph in Ost-Sibirien
sesammelten Olavicornier etc.
von
Edm. Reitter in Paskau (Mähren).
I. Anisotomidae.
o Liodes azillaris Gyll. '). — 1 Ex.
o Agalhidium piceum Er. — 1 Ex.
ll. Scaphididae.
Scaphidium amurense Solsky. — 3 Ex.
o Scaphisoma assimile Er. — 2 Ex.
o Scaphisoma limbatum Er. — 1 Ex.
lil. Histeridae.
o Hololepta plana Füssly. — 1 Ex.
Hololepta Amurensis n. sp. — Nur 1 Ex. di.
o Platysoma frontale Payk. — 1 Ex.
Platysoma Sibiricum n. sp. — 2 Ex.
o Hister unicolor Linn. — 1 Ex.
o Hister merdarius Hoffm. — 4 Ex.
o Hister cadaverinus Hoffm. — Zahlreich.
o Hister bissezxstriatus Fbr. — 2 Ex.
o Hister ruficornis Grim. — 2 Ex.
Hister nanus Mars. — 1 Ex. Sonst _ aus Syrien und Indien
bekannt.
Hister Christophi n. sp.
o Paromalus flavicornis Hrbst. var. — Ziemlich zahlreich.
o Saprinus immundus Gyll. — 1 Ex.
o Saprinus concinnus Motsch. — 1 Ex.
Saprinus Sedakovi Motsch. — 1 Ex.
1) Wie in dem Artikel von Herrn Dr. @. Kraatz über die Bockkäfer
Ost-Sibiriens sind diejenigen Arten mit || bezeichnet, welche auch in Ja-
pan, mit 7 diejenigen, welche auch in Europa, und mit o welche auch in
Deutschland vorkommen.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 14
210 E. Reitter: Verzeichniss
o Gnathoncus rolundatus Kugelann. — 1 Ex.
Onthophilus globulosus Oliv. — 1 Ex.
IV. Phalacridae.
o Olibrus bicolor Fbr. — 2 Ex.
o Olibrus affinis Strm. — 1 Ex.
V. Nitidulidae.
o Heterhelus Solani Heer. — 1 Ex.
|| Carpophilus punctatissimus Rttr. — 2 Ex.
Carpophilus Sibiricus n. sp. — Nur 1 Ex.
o Epuraea obsoleta Fbr. (incompleta Motsch., var. Epur. trapezi-
collis Motsch. u. subangulata Motsch.). — Häufig u. sehr veränderlich.
Ep. laricina Motsch. — 1 Ex.
Ep. quadrangula Motsch. — 5 Ex.
Ep. brunnescens Motsch.? — 1 Ex.
(6)
o Ep. variegata Hrbst. — 1 Ex.
o Ep. neglecta Heer. — 3 Ex.
|| Mieruria Japonica Rttr. — Ziemlich zahlreich.
o Nitidula fusula Gebler (elegans Stierl.). — 1 Ex.
o Nit. bipustulata Lin. — Häufig.
o Nit. rufipes Lin. — Zahlreich.
|| Soronia Japonica Rttr. — 1 Ex.
Ipidia variolosa n. sp. — 2 Ex.
Stelidota Sibirica n. sp. — Nur 1 Ex.
Meligethes semirufus n. sp. — Einige Stücke.
[®)
Mel. subrugosus Gyll. — 1 Ex.
Mel. egenus Er. — 1 Ex.
Cychramus fungicola Heer. — 3 Ex.
Strongylus ater Hrbst. var. aterrimus. Kleiner als die Stamm-
form, oben tiefer punktirt, Unterseite tief schwarz. Helle Stücke
kommen zahlreich vor.
|| Str. dubius Rttr. aus Japan kommt auch in Ost-Sibirien vor.
Es sind grofse, rostrothe Ex., die ich ebenfalls nach dem gröfse-
ren Materiale zu schlielsen, für eine var. von unserem ater zu hal-
ten geneigt bin.
|| Str. ornatus Motsch. — Einige Ex.
Str. binotatus n. sp. — Ziemlich zahlreich.
|| Pallodes Hilleri Rttr. var. circumflexus: Oblongo-ovatus, rufo-
ferrugineus, prothorace dorso infuscato, elytris nigris, margine ba-
sali et laterali rufis, vitta prope suluram nonnungquam ferruginea.
(0) (0)
der ostsibirischen Clavicornier etc. - 211
Der von Christoph gesammelte Pallodes scheint ausgefärbten
Individuen des Hilleri Rtir. aus Japan anzugehören. Gröfse, Kör-
perform und Seulptur stimmen völlig überein, und die dunkle un-
bestimmte Trübung der Scheibe der Flügeldecken bei Hilleri spre-
chen ebenfalls für diese Annahme. — Einige Ex.
Cryptarcha pantherina n. sp. — Ziemlich zahlreich.
Crypt. binaeva n. sp. — Ziemlich zahlreich.
Crypt. ipsoides n. sp. — 2 Ex. (Z'®)
o Ips quadripunctatus Hrbst. — 1 Ex.
o Ips quadripustulatus Fbr. Kleine Stücke dieser Art, mit klei-
neren Makeln wie sie in Sibirien meist vorzukommen pflegen, und
zwar die g' sind angusticollis Motsch., die Q biguttulus Motsch. —
Eine Var., wo alle Flecken an der Naht zusammenfliefsen = cru-
ciata Motsch.
Ips Christophi n. sp. — Ziemlich zahlreich.
Ips rufiventris n. sp. — Ziemlich zahlreich.
VI. Ostomidae.
o Ostoma grossum Linn. — Zahlreiche Stücke mit stärker ent-
wickelten Rippen auf den Fld.
Peltastica Amurensis un. sp. — 1 Ex.
VI. Colydiidae.
o Bothrideres contractus Fabr. — 7 Ex.
VII. Cucujidae.
o Cucujus haematodes Er. — 6 Ex.
Laemophloeus Ribbei n. sp. — 1 Ex.
o Silvanus bidentatus Fbr. — 1 Ex.
|| Psammoechus triguttatus Rttr. var.? Würde ich unbedenklich
für ein blasses Stück dieser Art halten, aber an der Basis jeder
Flügeld. befindet sich die Spur eines dunkeln Punktes. — 1 Ex.
Mus. Kraatz.
IX. Cryptophagidae.
Cryptophagus obsoletus n. sp. — 2 Ex.
o Atomaria tumulorum Villa (bicolor Er.). — 1 Ex. vom Baikal.
X. Erotylidae.
o Dacne bipustulata Thunb. (humeralis Fbr.) — 1 Ex.
o Dacne rufifrons Fbr. — 2 Ex. Die Schultermakeln sind hier
grölser.
o Dacne notata Gmel. (bipustulata Fabr.). — Hänfig.
14*
212 E. Reitter: Verzeichniss
Triplaz amoena Solsky. — Zahlreich.
|| Tr. gracilenta Solsky (Sibirica Croteh). — Zieml. häufig. Ich
besitze auch 1 St. aus Japan, das von Hiller mitgebracht wurde.
Tr. signaticollis n. sp. — 1 Ex.
Tr. seminigra n. sp. — 1 Ex.
Tr. Amurensis n. sp. — 6 Ex.
Tr. nigrina n. sp. — 2 Ex.
Tr. cinnabarina n. sp. — Ziemlich zahlreich.
Tr. fulous n. sp. — 2 Ex.
|| Cyrtotriplax. niponensis Lewis. — 1 Ex.
Cyrt. consobrina Lewis. — 4 Ex.
Megalodacne Morawitzi Solsky. — 2 Ex.
Meg. flavofasciata n. sp. — 2 Ex.
Aulacochilus decoratus n. sp. — Nur 1 Ex.
Aul. Sibiricus n. sp. — Nur 1 Ex.
XI. Lathrididae.
o Enicmus transversus Ol. — 1 Ex.
Corticaria Amurensis n. sp. — Nur 1 Ex.
XI. Tritomidae.
Tritoma Hilleri Rttr. — 2—3 Stücke.
Tr. irrorata n. sp. — Ziemlich selten.
Tr. atra n. sp. — Ziemlich häufig.
Tr. antennata n. sp. — 10 Ex.
XII. Elacatidae.
Elacatis (Othnius Lee.) Kraatzii n. sp. — Zahlreich.
XIV. Byturidae.
o Byturus Rosae Scop. — 2 Ex.
o Byt. Sambuci Scop. — 2 Ex.
XV. Dermestidae.
+ Dermestes dimidiatus Stev. — 2 Ex.
o Der. murinus Linn.
Derm. tessellatocolis Motsch. — 8 Ex.
Derm. cadaverinus Fbr. var. domesticus Germ. — Zahlreich.
+ Derm. lardarius Linn. var. voraz Motsch. — 2 Ex. Der Mot-
schulsky’sche Käfer gehört sicher hierher. Wenn ich nicht irre wurde
die rosenrothe Behaarung der Querbinde mit der Unterseite auch
schon in Südfrankreich beobachtet.
Megatoma undata Linn. — 1 Ex.
Meg. pubescens Zetterst. Aus Lappland bekannt. — 1 Ex.
der ostsibirischen Clavicornier etc. 213
XVI. Cistelidae.
o Cistela (Byrrhus) Kamtschaticus Motsch. = pilula var. argen-
teo-fasciata Dftschm. — 1 Ex.
© Cytilus varius Fabr. — 1 Ex.
XV]. Ptinidae.
|| Ptinus Japonicus Rttr. — 3 Ex.
XVII. Byrrhidae.
o Dorcatoma Sibirica n. sp. — Ziemlich häufig.
o Hendecatomus reticulatus Hrbst. — Häufig.
XIX. Cioidae.
o Cis Boleti Scop. — 2 Ex. Hierher kommt als Synonym: C.
pruinosus Motsch.
o Cis hispidus Payk. — 2 Ex. Hierlier ist zu ziehen: C. flavi-
pes Motsch.
|| Cis hieroglyphicus Rttr. — 1 Ex.
|| Cis seriato-pilosus Motsch. var. — Nur 1 Ex., das ich nicht
von dieser Art zu trennen wage.
XX. Tenebrionidae.
o Bolitophagus reticulatus Linn. — 1 Ex.
Diaperis rubrofascuata n. sp. — 11 Ex.
o Platydema Dejeani Lap. — 5 Ex.
Beschreibungen der neuen Arten.
Hololepta Amurensis nov. sp.: Lata, depressa, nigra, ni-
tida; fronte aequali; pronoto lateribus subtilissime parceque punc-
tato, linea marginali distincta; elytris margine inflezo laevi, stria
subhumerali abbreviata, 2 dorsalibus brevibus, 2 appendiculata, pro-
pygidio parce fortiter, pygidio confertim grosse punctato. — Long.
11, lat. 5,3 mill.
Mas: Pronoto angulis anticis foveolaltıs.
Breit, parallel, niedergedrückt, schwarz, glänzend, glatt. Stirn
eben, ohne Querstreifen. Halsschild an der Basis doppelbuchtig,
an den Seiten regelmäfsig leicht gerundet, fein und deutlich geran-
det, die Vorderwinkel beim Z mit einer Grube, die Scheibe in der
Mitte höchstens mit der Spur einer Längslinie, die Seiten höchst
subtil und spärlich punktirt. Schildchen sehr klein, länglich drei-
eckig. Flügeldecken so breit als das Halsschild an der Basis, die
214 E. Reitter: Verzeichniss
Naht nur wenig länger als dieses, die Scheibe an den Seiten mit
2 abgekürzten Dorsalstreifen, wovon sich der äufsere als Rudiment
an der Spitze der Fld. fortsetzt. Propygidium an den Seiten weit-
läufig grob, aber zugleich seicht punktirt, die Punkte von verschie-
dener Grölse. Pygidium sehr gedrängt und stark punktirt. Füh-
ler schwarz. Vorderschienen mit 3 grolsen, stumpfen und einem
angedeuteten Zahne, die hinteren mit 3 zahnartigen Dornen.
Nursleisee<:
Platysoma Sibiricum n. sp.: Oblongo-ovatum, depressum,
nigrum, nitidum, antennis pedibusque brunneis; fronte viz concava,
stria integra, pronoto parce. sublilissime, lateribus dense distincteque
punctato, stria laterali integra; elytris striüs quatuor integris, da in
medio abbreviata, suturali nulla, mesosterno stria late interrupta;
prosterno antice punctato, postice subfoveolato, metasterno subtihis-
sime parceque punctulato, tibüs anticis quadridenticulatis. — Long.
4,3, lat. 2 mill.
Dem Pl. depressum Fbr. so ähnlich, dafs es genügt die Unter-
schiede hervorzuheben. Die Stirn ist weniger concav, das Halssch.
auch auf der Scheibe fein punktirt, die Flügeld. haben 4 ganze
Streifen, und der innerste öte ist in der Mitte, gegen aufwärts, ab-
gekürzt. Diese Art darf keineswegs mit der Var. (©. depressum
(Marseul Mon. Hist. p. 272) verwechselt werden. Bei der letzteren
ist die Unterseite nicht punktirt, bei Sibiricum das Metasternum
äulserst subtil, das Prosternum gegen den Kopf zu sehr deutlich
punktirt, das letztere vor dem Mesosternum mit einem undeutlichen
Grübchen.
2 Exemplare.
Hister Christophi u. sp.: Ovalis, convezus, niger, nitidus,
stria frontali semicirculari, pronoto subtihissime, lateribus sat di-
stinete punctulato, stria in medio abbreviata, elytris ante apicem
transverse subimpressis, limbo apicali piceo, striüiss subhumerali et
1-4 dorsalibus integris, 5a et suturali valde abbreviatis, fossa an-
fice prope suturam plus minusve distincta; fossa marginal viz punc-
tata, unisulcata; propygidio subbifoveolato, pygidioque crebre punc-
tatis, mesosterno sinuato marginatoque, tibiüs anticis 5 denticulatis,
posticis biseriatim spinulosis. — Long. 5, lat. 3,5 mill.
Oval, convex, schwarz, glänzend, Fühler und Beine braunroth,
die Schenkel dunkel. Kopf klein, Stirn eben mit einer bogenför-
migen, vorn etwas gebuchteten Linie. Halsschild sehr fein, an den
der ostsibirischen Clavicornier etc. 23215
Seiten deutlicher punktirt, mehr als doppelt so breit als lang, ge-
wölbt, nach vorn verengt, mit vorragenden Vorderwinkeln, die ge-
wöhnliche Linie am äufsersten Rande kaum sichtbar, die Lateral-
linie in der Mitte abgekürzt; eine zweite fehlt. Figd. mit einem
ganzen Subhumeral- und 4 ganzen Rückenstreifen, die Rudimente
eines dten und eines Nahtstreifens sind an der Spitze wahrnehm-
bar. Die vordere Parthie der Decken durch unregelmälsige Fur-
chen uneben, was bei dem einzigen vorhandenen Stücke auch indi-
viduell sein kann. Die Längsgrube am umgeschlagenen Theile der
Flgd. kaum punktirt, mit einer Furche. Propygidium und Pygi-
diam dicht und stark punktirt. Brust wie bei marginatus, der Lap-
pen des Prosternums vor dem Kopfe ist aber länger und mehr
spitzig gerundet. Vorderschienen mit 5 stumpfen Zähnchen.
Von allen Arten durch den bereits in der Mitte plötzlich ver-
kürzten Seitenstreifen des Halssch. ausgezeichnet.
Carpophilus Sibiricus n. sp.: Elongatus, parallelus, de-
pressus, subopacus, dense, elytris minus fortiter punctatis, tenuiter
fulvo-pubescens, nigro fuscus, prothorace lateribus, elytris, antennis
(elava fusca excepta) pedıbusque rufo-brunneis. — Long. fere 3 mill.
Die neue Art gehört in die Untergattung Ecnomorphus und
steht dem ©. zanthopterus aus Nordamerika äulserst nahe. Sie un-
terscheidet sich aber durch grölseren, mehr parallelen Körper, eine
viel kräftigere Punktirung, an den Seiten weniger gerundetes, brei-
ter hell gesäumtes Halsschild etc.
Nur 1 Ex.
Ipidia variolosa n. sp.: Elongata, subovata, nitidula, fere
glabra, nigra aut nigro-picea, antennis pedisusque obscure ferrugi-
neis, prothorace valde transverso, antrorsum arcuatim angustato,
supra variolose grosse punclato, punctulis minutis intermiztis, ely-
tris tenuiter sex costatis, interstitiis striato-punctatis, punctulis mi-
nutis subseriatis intermiztis. — Long. 4—4,5 mill.
Länglich eiförmig, niedergedrückt, schwarz oder braunschwarz,
wenig glänzend, fast glatt, die Fühler, Beine und die Ränder des
Körpers dunkel rostroth. Kopf dicht grob und tief punktirt, mit
zwei seichten Eindrücken. Halssch. reichlich doppelt so breit als
lang, die Seiten gerundet, kräftig gerandet, nach vorn mehr als
nach der Basis verengt, oben ziemlich dicht punktirt, die Punkte
srols aber sehr flach, mit glänzendem Grunde, die Zwischenräume
überdies noch mit kleinen Pünktchen besetzt. Die Basis ist leicht
216 E. Reitter: Verzeichniss
doppelbuchtig, die Hinterwinkel rechteckig, die vorderen etwas vor-
ragend. Schildchen dreieckig, glänzend, fein, nicht dicht punktirt.
Flgd. von der Breite des Halsschildes, 21 Mal so lang als dieses,
von der Mitte zur Spitze schwach verengt, die letztere gemein-
schaftlich abgerundet, die Seiten deutlich erhaben gerandet, die
Scheibe bis zum Schulterkiele mit 5 erhabenen Linien, welche vor
der Spitze verschwinden, die Zwischenräume mit einer dichten
Punktreihe besetzt, deren Punkte ebenfalls seicht und pupillirt sind
und aufserdem mit feinen, mehr oder minder gereihten Pünktchen
besetzt. Der Seitenrand, d. i. der Raum zwischen dem Rande und
dem vor der Spitze abgekürzten Schulterkiele, ist mit 5—6 Reiben
seichter Punkte geziert. Die Unterseite zum grofsen Theile roth-
braun. Die Naht der Figd. ist leicht erhaben.
2 Exemplare.
Stelidota Sibirica n.sp.: Oblongo-ovata, sat depressa, sub-
opaca, fulvo-pubescens, fusca, corporis lateribus, subtus cum anten-
nis pedibusque obsolete ferrugineis, prothorace transverso, antrorsum
rotundatim angustato, confertim ruguloso punctato, punctis omnibus
minus profundis, scutello sublaevi, ferrugineo, elytris punctato-stria-
tis, apice subsulcatis, interstitiis costulatis. — Long. 3,9 mill.
Form und Punktirung ähnlich den gröfseren Arten dieser Gat-
tung, aber die Flgd. ohne Makeln, Körper dunkelbraun, die Rän-
der, die Unterseite, Fühler und Beine schmutzig rostroth.
Nur 1 Ex.
Meligethes semirufus n. sp.: Lato-subovatus, nitidulus, con-
veriusculus, dense brevitergue incano-pubescens, niger, ca-
pite thoraceque dense subtiliter punctatis, rufis, hoc transverso, an-
trorsum angnstato, angulis posticis subacutis, scutello subtiliter punc-
tulato, elytris subtilissime confertissimeque punctatis et transversim
strigulosis, antennis pedibusque rufis, tibiüs unticis sensim dilatatıs,
crenulatisque. Fronte margine antice recta. —- Long. 2,4—2,5 mill.
In die erste Gruppe zu rufipes gehörend. Eiförmig, schwarz,
die Fühler, Beine, Kopf und Halssch. roth. Die beiden letzten fein
und dicht, die Flügel seicht dicht und aufserordentlich fein punktirt,
die letzteren überdies noch sehr deutlich und dicht quernadelrissig.
Der V.rand der Stirn gerade. Oberseite erloschen hautartig reti-
eulirt. V.schienen gegen die Spitze etwas breiter werdend, an der
letzteren gekerbt. Aulserdem ist diese Art sehr ausgezeichnet durch
die höchst dichte aber kurze graue Behaarung. — Einige Stücke.
der ostsibirischen Clavicornier etc. 217
Strongylus binotatus n. sp.: Latus, breviter ovatus, valde
convezus, mitidus, rufus, capite antrorsum, prothorace (lateribus ex-
ceplis) elytrisque nigris, his subviridi micans, subtiliter striato-punc-
tatıs, interstitiis parce punctulatis, macula ante medium prope sutu-
ram rubra. — Long. 2—4 mill.
Gelbrotb, der Kopf mit Ausnahme eines schmalen Saumes am
Scheitel, das Halsschild ohne den roth gesäumten Seitenrand und
die Flgd. schwarz, letztere mit schwachem, grünlichem Erzschim-
mer, ähnlich wie unsere Art, aber feiner punktirt, jede Flügeldecke
mit einer kleinen, runden Makel ober der Mitte in der Nähe der
Naht roth. Schildchen schwarz.
Diese Art steht dem ornatus am nächsten, unterscheidet sich
aufser der Färbung des Halsschildes durch die stets kleineren Ma-
keln auf den Flgd., dunkles Schildehen und mehr halbkugelige Kör-
perform. — Ziemlich zahlreich.
Cryptarcha pantherina n. sp.: Oblongo-ovata, nitida, gla-
bra, rufo-testacea, clava antennarum fusca, capite crebre punctato,
in medio nigricante, prothorace quinque nigro-maculatis, elytris irre-
gulariter punctatis maculis 4—5 nigris. — Long. 6—6,5 mill.
Länglich eiförmig, leicht gewölbt, glänzend, gelbroth, überall
dicht und deutlich punktirt. Fühler mit dunkler Keule. Die Spitze
der Mandibeln geschwärzt. Die Scheibe des Kopfes dunkler. Hals-
schild reichlich doppelt so breit als lang, nach vorn verengt, die
Basis schwach doppelbuchtig, der Vorderrand gerade, die Vorder-
winkel vorragend, die hinteren fast spitzig, schwach nach rückwärts
vorgezogen, der Seitenrand schmal gerandet und aufgebogen, die
Scheibe mit 5 runden, schwarzen Makeln, u. z. 2 an der Basis, 3
querstehend knapp vor der Mitte. Schildchen an der Basis fein
punktirt. Flgd. gegen die Spitze leicht verengt, an der letzteren
stumpf abgerundet, beim Q der Nahtwinkel kaum bemerkbar vor-
gezogen, die Scheibe wie der übrige Körper irregulär punktirt, mit
4—5 schwarzen Flecken, und zwar steht einer an der Schulterbeule,
der zweite vor der Spitze, der dritte gröfste in der Mitte in der
Nähe des Seitenrandes, der vierte dicht am Schildehen und die
Naht ist manchmal in der Mitte mit einem gemeinschaftlich dunk-
len Längswisch geziert, der sich häufig mit den Makeln am Schild-
chen verbindet.
Zahlreich gefangen.
218 E. Reitter: Verzeichniss
Cryptarcha binaeva n. sp.: Elongato - ovata, subdepressa,
nitida, glabra, nigra aut fusca, antennis clava obscure excepta, pe-
dibusque lestaceis, capite prothoraceque subtiliter punctatis, hoc fo-
veola laterali impressa, elytris irregulariter punctatis, macula basali
testacea. — Long. 4.5—5 mill.
Ziemlich schmal, eiförmig, schwarzbraun, Kopf und Halsschild
gewöhnlich um einen Ton lichter gefärbt, die Fühler bis auf die
dunkle Keule, die Beine und eine 4eckige Makel an der Basis in
der Mitte jeder Flgd. rothgelb. Kopf und Halsschild fein, die Flü-
geldecken etwas stärker, irregulär punktirt. Das Halsschild dop-
pelt so breit als lang, nach vorn verengt, an den Seiten unter der
Mitte mit einer Grube, die Vorderwinkel leicht vorragend, die hin-
teren rechteckig, nach abwärts schwach vortretend. Die Fld. beim
®@ nur sehr undeutlich an der Naht vorgezogen.
Ziemlich zahlreich.
Cryptarcha ipsoides n. sp.: Oblongo - ovata, sat convexa,
nitida, glabra, nigra, antennis pedibusque nigro-piceis, prothorace
valde transverso, antrorsum rotundatim angustato, fovea laterali im-
pressa; elytris irregulariter punctatis, fasciis duabus dentatis, prima
basali, altera pone medium, prope suturam interruptis, rubris. —
Long. 6—6,5 mill.
Von Ips Japonicus Motsch. auf den ersten Blick nur durch die
kürzere, nach abwärts stärker verengte Körperform verschieden.
Länglich eiförmig, ziemlich stark gewölbt, schwarz, glänzend, un-
behaart; die Fühler braunroth mit dunkler Keule, Beine schwarz-
braun mit röthlichen Füfsen. Der Kopf dicht, an den Seiten stär-
ker punktirt. Das Halssch. 23 Mal so breit als lang, nach vorn
gerundet verengt, dicht und fein, an den Seiten stärker punktirt,
diese schmal gerandet und der Rand aufgebogen, an demselben
unter der Mitte mit einer flachen Grube. Schildehen nur an der
Basis höchst subtil punktirt. Flgd. an der Basis etwas schmäler
als das Halssch., 2! Mal so lang als das Halsschild in der Mitte,
nach abwärts schwach verengt, der Nahtwinkel beim @ schwach
vorgezogen, die Scheibe irregulär punktirt und in der Mitte mit
2—3 sehr undeutlichen Streifen, welche weder die Basis noch den
H.rand erreichen. Sie sind schwarz mit 2 rothen, zackigen, ganz
wie bei Ips Japonicus geformten Binden geziert; die erstere befin-
det sich an der Basis, die 2te unter der Mitte; beide werden durch
die dunkle Naht unterbrochen. Die Schulterbeule ist schwarz.
TE (ES)
Senden. h Hu
der ostsibirischen Clavicornier etc. 219
Ips Christophi n. sp.: Oblongus, niger, nitidus, cerebre punc-
tatus, prothorace lateribus, antennis clava excepfa pedibusgre ferru-
gineis, elytris maculis duabus compositis dilute flavis. — Long.
39—5 mill. RN
Von Ips quadriguttatus Fbr. in Folgendem abweichend: die
Punktirung ist auf der ganzen Oberseite dicht und kräftig, die
Beine, die Fühler mit Ausnahme der Keule, dann die Ränder des
Halsschildes und der Spitzenrand der Flgd. ist rostroth. Die Ma-
keln auf den letzteren sind von gleicher Form, die Färbung ist je-
doch merklich gelber und die Quermakel unter der Mitte dreilap-
pig (bei 4-gutt. 2lappig) und näher an die Naht gerückt.
Ziemlich zahlreich.
Ips rufiventris n. sp.: Oblongus, convezus, niger, nilidus,
metasterno ventreque rufo-testaceis, elytris maculis sat parvis, sub-
rotundatis, sanguineis. — Long. 5 mill.
Var. b. Coleopteris maculis subbasalibus duabus sanguineis.
Var. c. Coleopteris nigris, unicoloribus.
Ein echter /ps, aus der Verwandtschaft des Ips quadripuneta-
tus, zunächst aber mit dem amerikanischen obtusus verwandt. Un-
terscheidet sich von diesem durch die-Färbung der Unterseite, klei-
nere Körperform etc.
Länglich eiförmig, gewölbt, glänzend schwarz, die Fühler rost-
roth mit dunkler Keule, die Beine schwarzbraun mit helleren
Fülsen. Kopf dicht und kräftig punktirt. Halsschild fast doppelt
so lang als breit, beim g' nach vorn wenig, beim 2 ziemlich stark
verengt, dicht und deutlich, die Seiten stärker punktirt, am Seiten-
rande unter der Mitte mit einer flachen Grube. Schildchen nur an
der Basis punktirt. Flgd. an der Basis so breit wie das Halssch.,
reichlich doppelt so lang als dieses, nach. abwärts verschmälert,
die Spitze beim 2 deutllich vorgezogen, oben ziemlich dicht, gleich-
mälsig punktirt, jede Decke mit 2 fast runden, blutrothen Makeln
geziert, wovon die erste an die Schulterbeule gerückt ist und die
zweite sich unter der Mitte beflndet. Hinterbrust und Bauch roth-
gelb. Bei einzelnen Exemplaren ist die untere Makel nur durch
einen röthlichen Punkt angedeutet, bei anderen fehlt auch dieser;
manchmal fehlt selbst die Basalmakel und die Flgd. sind dann ein-
farbig schwarz.
Ziemlich zahlreich,
220 E. Reitter: Verzeichniss
Peltastica Amurensis n. sp.: Oblonga, dilute testacea, gla-
bra, antennarum clava, capite prothoracis dorso, et elytrorum tuber-
culis niyris; elytris leviter tricostatis, costulis tuberculatim subinter-
ruptis, tuberculis nigris, basalibus lineolatis, interstitiis fortiter punc-
tatıs, triseriatis. — Long. 4,5 mill.
Länglich, leicht gewölbt, oben niedergedrückt, glatt, hell roth-
gelb. Fühler rostroth mit schwarzer Keule. Kopf schwarz, der
Seitenrand vor den Augen röthlich, oben uneben, überall grob und
runzelig punktirt. Halsschild kaum von der Breite der Figd., die
Hinterwinkel abgerundet, die vorderen stumpf vorragend, die Scheibe
in der Mitte schwarz, überall dicht und sehr grob punktirt, der
Seitenrand sägeartig gezähnelt. Flgd. mit 3 schwach erhabenen,
feinen Rippen, auf denselben mit einzelnen feinen, schwarzen, tu-
berkelartigen Punkten besetzt. Ebenso befindet sich noch eine 4te
Reihe solcher dunkler Punkte vor dem Seitenrande. An der Wur-
zel bilden die inneren 2 Rippen je eine kurze geschwärzte, die äus-
sere Ste an der Schulter eine kurze weilsliche Linie. Unter der
Mitte ist auf jeder Rippe einr hellere Linie bemerkbar. Die Zwi-
schenräume mit 3 sehr groben Punktreihen. Der Seitenrand der
Flgd. ist an den Schultern breit, dann gegen die Spitze allmählig
viel schmäler abgesetzt. Beine rostroth.
1 Exemplar.
Dürfte sich von der nordamerikanischen Art P. tuberculata
durch den dunklen Kopf und die schwarze Scheibe des Halsschil-
des durch viel feinere punktförmige Tuberkeln auf den Filed. un-
terscheiden lassen.
Laemophloeus Ribbei n. sp.: Fuscus, depressus, subtilissime
pubescens, antennis sat elongatis, capite crebre punctato, fronte ca-
naliculata, antice et posticeque Iransversim impressa, margine antice
trisinuata, prothorace utrinque unistriato, lateribus obtuse denticu-
lato, dilutiore, scutello rufo, triangulare, elytris 4 striatis, intersti-
tiis subtiliter punctulatis, macula ante medium lutea; subtus cum an-
tennis pedibusque rufo-testaceis. — Long. 3,5 mill.
Mit L. denticulatus, zunächst aber mit dem biguttatus Say ver-
wandt, und vorzüglich in Folgendem abweichend. Der Käfer ist
glänzender, weniger dicht punktirt und behaart, die Punktirung
überall viel kräftiger, die Stirn mit deutlicheren Querlinien, der
Seitenrand des Halsschildes heller und die Makeln auf den Flgd.
länglicher, gröfser und höher gegen die Basis gerückt.
1 Expl.
der ostsibirischen Clavicornier etc. 221
Cryptophagus obsoletus n. sp.: Oblongus, subparallelus,
leviter convezus, nitidulus, pube fulva dense vestitus, fusco-ferru-
gineus, antennis pedibusque dilutioribus; prothorace transverso, lon-
gitudine vie duplo latiore, coleopteris parum angustiore, confertim
fortiter punctato, lateribus subrecto, tenuiter marginato, angulis an-
ticis callosis, antrorsum subprominulis, retrorsum haud dentato-pro-
ductis, posticis subrectis, denticulo laterali fere pone medium sito,
carinula ante scutellum, impressione basali et foveolis basalibus ob-
soletissimis; elytris subparallelis, thorace plus triplo longioribus,
dense subtiliter punctatis, macula humerali et subapicali lata et valde
indeterminata dilutiore. — Long. 2,5 mill.
Mit C. decoratus verwandt, aber mehr gleichbreit, das Hals-
schild ist höher, mehr parallel, das Seitenzähnchen steht fast unter
der Mitte, die Vorderecken sind genau wie bei cellaris gebildet,
die Makeln auf den Flgd. sind undeutlicher und die Behaarung we-
niger dicht, aber länger. Fühler den Hinterrand des Halsschildes
erreichend, die Keule gleichbreit. Kopf sehr dicht punktirt. Hals-
schild um # breiter als lang, sehr gedrängt und stark punktirt, mit
einem angedeuteten Schwielenhöcker jederseits vor der Mitte, die
Seiten fast gerade, die Vorderwinkel nach vorn genau wie bei cel-
laris leistenartig vortretend; dieselben entsenden nach abwärts kein
Zähnchen, die Hinterwinkel fast gerade, das Seitenzähnchen steht
knapp unter der Mitte und ist wenig deutlich. Der quere Basal-
eindruck ist sehr schwach ausgeprägt, die Seitengrübchen in dem-
selben und das Fältchen vor dem Schildchen sind kaum zu bemer-
ken. Figd. wenig breiter als das Halsschild, gleichbreit, an der
Spitze gemeinschaftlich breit abgerundet, feiner als das Halsschild
punktirt. Die Behaarung ist ziemlich rauh, anliegend und einför-
mig, gelblich. Die Färbung ein dunkles Rostbraun, Beine, Fühler
und zwei sehr unbestimmte gröfsere Flecken auf den Flügeldecken
etwas heller.
2 Exemplare.
Triplaz signaticollis n. sp.: Elongato-oblonga, nigra, ni-
tida, thorace rufo, maculis quatuor nigris ornato. — Long. 4 mill.
Tief schwarz, nur das Halsschild roth und mit vier runden,
schwarzen Makeln geziert, eine in der Mitte des Vorder- die 2te
des Hinterrandes, je eine steht ferner in der Nähe des Seitenran-
des. Kopf und Halsschild mäfsig dicht und deutlich punktirt, die
Flgd. reihenweise, die Zwischenräume feiner, zerstreut und weit-
läufig punktirt. — 1 Ex.
222 E. Reitter: Verzeichniss
Triplax seminigra n. sp.: Elongato-oblonga, rufa, antennis
(basi ezcepta) elytrisque nigris, capite antrorsum, prothorace vwitlis
qualuor indeterminatis fuscis, capite thoraceque sat fortiter puncta-
tis, elytris strialis, striis impressis fortiter, interstitiis parcius punc-
tatis. — Long. 5,3 mill.
Hell rostroth, die Fühler mit Ausnahme der Wurzel und die
Flgd. schwarz, der Kopf vorn und vier Längswische über der Scheibe
des Halsschildes geschwärzt. Die Punktstreifen der Flügeld. sind
leicht gefurcht, die Zwischenräume nur weitläufig aber stark punk-
tirt. — Nur 1 Ex.
Triplax Amurensis n. sp.: Elongato-oblonga, nıtida, rufa,
clava anlennarum fusca, scutello elytrisgue nigris, his punctato-stria-
tis, striüis impressis, interstituis parce punctulatis. — Long. 4,5 mill.
Hell rostroth, die Fühlerkeule dunkel, Schildchen und Filed.
schwarz. Die Punktstreifen sind deutlich vertieft. Diese Art ist
vielleicht die verschollene rufiventris Gebler, deren Beschreibung
ich nicht auftreiben konnte. Sie ist zunächst mit elongata Lae.
verwandt und entfernt sich von ihr durch das dunkle Schildehen
und die vertieften Streifen auf den Flgd. — 6 Ex.
Triplaz nigrina n. sp.: Oblonga, nitida, supra nigra, sub-
tus cum antennis pedibusque ferruginea, capite thoraceque sat parce
punctatis, hoc lateribus in medio foveola punctiformi impressa, ely-
iris profunde punctato - striatis, strüs parum impressis, interstitüis
parce punctulatis. — Long. 4,5 mill.
In die erste Gruppe, zu den gestreckten Arten gehörend, aber
breiter als die vorigen, oben schwarz, unten sammt Fühlern und
Beinen rostroth; die Fühler manchmal rothbraun. Halssch. an den
Seiten in der Mitte mit einem punktförmigen Grübchen, die Punkt-
streifen auf den Flgd. grob und ziemlich vertieft.
2 Expl.
Triplaz cinnabarina n. sp.: Elongato-oblonga, laete rufa,
cinnabarina, nitida, capite antennis pedibusque nigris. — Long. 5,9 —
6 mill.
Lebhaft zinnoberroth, der Kopf, Fühler und Beine schwarz.
Halsschild fein und zerstreut punktirt, Flgd. mit sehr regelmäfsi-
gen, kaum vertieften Punktstreifen, die Zwischenräume mit verein-
zelten, kaum bemerkbaren Pünktchen besetzt. Sehr selten ist der
Kopf ebenfalls roth gefärbt.
Ziemlich zahlreich.
der ostsibirischen Olavicornier etc. 223
Triplax fulvus n.sp.: Oblongo-ovata, fulva, nitida, antennis
(basi ezcepta) pedibusque nigris. — Long. 4,5 mill.
Aus der Gruppe der einförmigen Arten: rufipes Fabr., ganz
hell bräunlich roth, die Fühler mit Ausnahme der Wurzel und die
Beine schwarz. Kopf mäfsig dicht und ziemlich kräftig punktirt,
zwischen den Fühlerwurzeln mit 2 recht bemerkbaren Eindrücken.
Halsschild feiner, an den Seiten wie der Kopf punktirt. . Auf der
Scheibe sind 5 Flecken sehr unbestimmt angedunkelt, 3 vor der
Basis, 2 vor der Mitte; ebenso haben die Flgd. in der Nähe des
Schildehens einen undeutlichen, kaum bemerkbaren dunklen Flecken.
Die Punktstreifen auf den letzteren undeutlich punktirt, die Zwi-
schenräume mit vereinzelten, sehr feinen Pünktchen besetzt. Tri-
plax coccinea Crotch (flavus Motsch.) und sanguinea Crotch gehö-
ren zu den gestreckten Arten und haben helle Beine.
2 Expl.
Megalodacne flavofasciata n. sp.: Angusta, elliptica, con-
vera, sat nitida, nigra, elytrorum fasciis duabus dentatis Iransver-
salibus, prope suturam abbreviatis, una humerali, altera pone medium
angusta, flavis; puncto singulo humerali nigro. — Long. 13-14 mill.
Viel schmäler als Morawitzi, der Kopf zerstreut und ziemlich
grob, das Halsschild dichter und viel feiner, an den Seiten sehr
gedrängt punktirt; die Seiten stärker gerandet und viel mehr auf-
geworfen als bei der verglichenen Art; Flgd. gleichmälsig, ziemlich
fein aber nicht sehr dicht punktirt, die beiden Binden gelb, die
erste an der Schulter und Basis läfst blos einen, bei Morawitziü
2 schwarze Punkte frei.
2 Expl.
Aulacochilus decoratus n. sp.: Elongato-ovatus, atro-cya-
neus, antennis nigris, capite thoraceque fortiter punclatis, scutello
laevi, elytris subtiliter seriatim punclatis (seriebus 7), interstitüs
evidenter punctulatis, vir pubescentibus, vitla dentata semilunali (a
basi prope scutellum fere ad marginem pone humerum) sanguinea. —
Long. 7 mill.
Jedenfalls mit dem mir unbekannten japonicus Crotch am näch-
sten verwandt; er unterscheidet sich aber von diesem durch die
schwarzblaue Färbung der Unterseite und Beine und den Mangel
der rothen Querbinde vor der Spitze der Flgd.
Nur 1 Expl.
224 E. Reitter: Verzeichniss
Aulacochilus sibiricus n. sp.: Oblongo-ovatus, atro-cya-
neus, subnitidus, antennis nigris, capite thoraceque distincte punc-
tatis, scutello laevi, elytris subtiliter seriatim, apicem versus obso-
lete punctulatis, interstitiis minutissime sed evidenter punctatis. —
Long. 5,5 mill.
Etwas breiter und weniger gewölbt als unsere Art: violaceus,
wenig glänzend, fast matt, dunkel schwarzblau, Kopf und Halssch.
ziemlich fein und dicht, die Flgd. viel feiner punktirt. Die Punkt-
streifen verschwinden gegen die Spitze, ebenso werden alle Punkte
der Zwischenräume hier undeutlich. — Nur 1 Ex.
Corticaria Amurensis n. sp.: Elongata, tenuiter fulvo-pu-
bescens, nitidula, testacea, capite thoraceque ferrugineis, parce punc-
talis, hoc capite latiore, leviter transverso, basin versus angustalo,
angulis ommibus rotundatis, lateribus haud denticulatis, foveola ba-
sali nulla; elytris thorace paulo latioribus, elongatis, subparallelis,
tenuiter striato - punctatis, strüs apicem versus obsoletis, seriatim
punctulatis, minus rugulosis, pedibus rufis, antennis apicem versus
[uscis. — Long. 2,7 mill.
Einer grolsen, gestreckten impressa ähnlich, aber blafs röth-
lichgelb mit dunklerem Kopfe und Halsschilde, die Flgd. viel fei-
ner punktirt-gestreift, die Seiten des Halsschildes ohne Kerbzähne
und ohne Grübchen vor der Basis. — Nur 1 Ex.
Tritoma irrorata n. sp.: Elongata, picea, antennarum arti-
culis quinque parum incrassatis, prothorace lateribus subtilissime
crenulato, elytris punctato-striatis, maculis plurimis irroratis luteis.
— Long. 3,5 mill.
Mit T. multipunctata Hellw. sehr nahe verwandt, aber klei-
ner, noch gestreckter, wenig glänzend, fast matt, dunkler schwarz-
braun, ebenso die Fühler einfarbig braun; die letzteren viel dünner,
die 5 letzten Glieder weniger verbreitert, das Halssch. ist etwas we-
niger breit, dichter, runzeliger punktirt, die Makeln der Flgd. sind
zahlreicher, kleiner, über die ganze Scheibe besser vertheilt. Manch-
mal sind die Makeln grölser und herrscht dann die braungelbe Fär-
bung vor. — Ziemlich selten.
Tritoma atra n. sp.: Lata, ocalis, parum convezra, nitidula,
pubescens, subtus fusca, supra nigra aut nigro-picea, unicolor, pro-
thoracis limbo laterali, antennis pedibusque ferrugineis; antennis
sensim parum crassioribus, prothorace transverso, antrorsum valde
angustato, elytris punctato-sulcatis. — Long. 5 mill.
der ostsibirischen Clavicornier etc. 225
Mit T. quadripustulata Linn. nahe verwandt und besonders der
einfarbigen schwarzen Var. sehr ähnlich. Unterseite dunkelbraun,
oben schwarz oder schwarzbraun, ungefleckt, die Ränder des Hals-
schildes verwaschen, Fühler und Beine rostroth. Fühler ziemlich
dünn, einfarbig, nur wenig gegen die Spitze verdickt. Kopf dicht
punktirt und wie die ganze Oberseite röthlich behaart. Halsschild
fast dreimal so breit als lang, nach vorn sehr stark verengt, oben
mälsig dicht punktirt, vor der Basis jederseits mit einer tiefen
Grube. Hinterwinkel ein wenig nach rückwärts ausgezogen. Flü-
geldecken an der Basis etwas schmäler als der Grund des Hals-
schildes, dann bauchig erweitert, oben dicht gefurcht, in den Fur-
chen grob punktirt.
Ziemlich häufig.
Tritoma antennata n. sp.: Oblonga, nigro-picea, nitidula,
dense punctata et fulvo-pubescens, antennis, articulis intermediüs ex-
ceptis, palpisque rufo-testaceis, pedibus dilute brunneis; prothorace
antrorsum rotundatim angustato, elytris fascis duabus valde denta-
tis, prima arcuata basalı altera Iransversa pone medium, prope su-
turam abbreviatıs, maculaque subapicali rubro-testaceis; antennarum
articulis 6 ullimis parum majoribus, subtransversis, articulo ultimo
oblongo-ovato, precedente sesgui longiore. — Long. 5 mill.
Var. b. Elytris macula humerali semilunari et parva ante api-
cem rubro-testacea.
Mit Trit. picea sehr nahe verwandt, wegen der breiteren und
stärker gezackten Querbinden auch der T. salicis entfernt ähnlich,
die Binden sind aber an der Naht unterbrochen, die Makel am
Seitenrande, zwischen der Basal- und Diseusbinde, fehlt ihr immer;
die Färbung derselben ist dunkelroth und vorzüglich durch den
Bau der Fühler von den Verwandten der T. picea unterschieden.
Bei der letzteren Art ist das sechste Glied derselben eonisch,
kaum breiter als das vorhergehende und deutlich schmäler als die
nächstfolgenden; bei antennata sind die sechs letzten Glieder ab-
gesetzt, gleichbreit, das letzte länglich eiförmig, 13 mal so lang als
das vorhergehende, das 3te, 4te und öte sind so lang als breit,
oder etwas länger, unter sich ziemlich gleich geformt, das 6te von
der Stärke der nächsten und wie diese quer. Von diesem Gliede
an sind auch die Fühler in der Regel, bis auf das letzte Glied,
geschwärzt.
10 Expl.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIIT. Heft I. 15
2326 E. Reitter: Verzeichniss
Elacatis (Othnius Lec.) Kraatzii n. sp.: Elongata, nigro-
aenea, breviter griseo-pubescens, utrinque .confertissime profundeque
punctata, antennis (clava nigra ezcepta), geniculis tarsisque ferru-
gineis, capite thorace parum angustiore, hoc leviter transverso, in-
aequali, linea media indistincta tenuissima impunctata insculpta, la-
teribus obtuse 6—7 denticulatis; elytris thorace paululum. latioribus
et triplo longioribus, maculis plurimis irroratis luteis. 5-6 lin.
Viel robuster als E. Mexicana mit schmälerem Kopf und we-
niger parallelen Flgd., kürzerer Behaarung. Von den mir bekann-
ten 5 Arten durch den schmalen Kopf sehr ausgezeichnet.
Schwarz, erzfarbig, überall sehr fein greis-, in gewissen Rich-
tungen silberschimmernd behaart und sehr gedrängt punktirt. Pal-
pen und Fühler rostroth, die letzteren mit schwarzer Keule. Stirn
mit 3 flachen Grübchen. Halsschild breiter als der Kopf, um ein
Drittel breiter als lang, Vorder- und Hinterrand fast gerade, die
Seiten schwach gerundet, mit 6—7 Kerbzähnchen, die Scheibe un-
eben, mit einer angedeuteten, unpunktirten Mittellinie. Schildchen
dreieckig, klein, schwarz. Flügeldecken etwas breiter als das Hals-
schild, dreimal so lang als dieses, von der Mitte zur Spitze schwach
verschmälert, die Spitze gemeinschaftlich breit abgerundet, das dicht
und fein punktirte, matte Pygidium zum gröfsten Theile unbedeckt
lassend. Die Scheibe mit sehr vielen, zu unterbrochenen Querbän-
dern undeutlich geerdneten, hell braungelben Makeln geziert. In
der Regel kann man fünf solche Querreihen wahrnehmen. Beine
schwarzbraun, Knie und Tarsen rostroth. — Zahlreich.
Dorcatoma Sibirica n. sp.: Lata, suborbicularis, nigra, ni-
tida, erecte griseo-pubescens, antennis pedibusque fusco-ferrugineis,
prothorace subtilissime vir perspicue punctulato, elytris distincte,
minus crebre punctatis, punctulis viz seriatis, lateribus bisulcatis. —
Long. 1,5—2 mill.
Mit setosella und chrysomelina nahe verwandt, aber von noch
gedrungenerer Körperform, ausgezeichnet durch die verhältnifsmäs-
sig sehr kräftige Punktirung der Flgd. Augen nicht getheilt.
Diaperis rubrofasciata n. sp.: Lata, oblonga, valde con-
vera, nilida, nigra, prothorace sat dense punctata, aequaliter con-
vera, elytris striato-punctatis, interstitüs subseriatim punctatis, fas-
ciis dentatis transversis, prope suturam interruptis, prima basulı,
altera in medio sita, et macula sublunala ante apicem sanguineo-
rubris. — Long. 7 mill.
Kopf und Halssch. kräftiger punktirt als bei Boleti, die Zwi-
schenräume der Flgd. gröber, dichter, fast reihenweise. — 11 Ex.
en
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Ueber die Bockkäfer Östsibiriens.
Erster Nachtrag.
Asaperda stenostola nov. spec. — Taf. II. Fig. 14 u. 14a.
Die Gattung Asaperda Bates möchte ich nach der sibirischen
Art etwa so charakterisiren:
Antennae 11-articulatae, corpore longiores. — Caput thoracis
apice haud angustius. — Oculi late divisi. — Thorax utringque
spina acuta armatus. — Elytra thoracıs medio parum latiora,
summo apice leviter unguslata et singulatim rotundata, supra con-
fertim distinctius punctata, haud costulata. — Pedes breviusculi, un-
quiculis simplieibus. Habitus fere generis Stenostolae, thorace au-
tem lateribus spinoso.
Die Gattung wurde von Bates (Longicorn Col. of Japan, An-
nals and Mag. of Nat. Hist. XII. Separ. p. 34) auf eine rothbei-
nige Art von Hiogo (rufipes) von 45;—5% lin. Länge, Scutellum
und Naht grau, und eine zweite (agapanthina) von Jokohama, 5 lin.
lang, olivaceo-griseo-nebulosa, gegründet. Die hier beschriebene
vom Amur scheint durch geringere Gröfse, dunkle Beine, einfar-
bige Flgd. von der rufipes verschieden; bei flüchtigem Anblick ist
sie ganz von dem unscheinbaren Ansehen einer kleinen Stenostola,
ähnlich gefärbt, punktirt und behaart, aber durch das in der Mitte
Jederseits spitzig ausgezogene Halsschild sehr ausgezeichnet. Die
Fühler sind ähnlich schlank und bunt gezeichnet wie bei Agapan-
thia, die Flgd. aber nicht scheckig, sondern äulserst fein, greis be-
haart, und kräftig punktirt wie bei Stenostola. Die Gattung ist da-
durch systematisch besonders interessant, dals bei den europ.-asiat.
Gattungen bis jetzt nur die flachen Lamia-artigen einen bewehrten
Thorax zeigten, die Phytoecia-artigen dagegen sämmtlich einen un-
bewehrten.
Asaperda stenostola: Elongala, subparallela, nigro-subcoe-
rulescens, subtiliter griseo-pubescens, antennarum articulis 3— 10
(apice ezcepto) libüsque basin versus (obscure) rufo-testaceis, palpis
nigris, capite dense punctato, fronte longius griseo-pubescente, fronte
leviter impressa ei linea media canaliculata, thorace confertim punc-
tato, apice leviter basi fortius constricto, margine basali leviter re-
flezo, lateribus medio spinoso-dilatatis, elytris thoracıs basi multo
latiore, humeris prominulis, subparallelis confertim distinctius punc-
15*
228 G. Kraatz: über die Bockkäfer Ostsibiriens,
tatis, summo apice angustatis et singulatim rotundatis, pedibus bre-
viusculis. — Long. 8—-9 mill. (34 —4 lin.)
2 Ex. vom Amur (Christoph) in meiner Sammlung.
Die abweichende Thoraxbildung fällt so wenig ins Auge, dafs
ich wahrscheinlich den Käfer unter den Christoph’schen Amur-
Böcken übersehen habe; ich erhielt denselben erst nach der Bear-
beitung derselben durch H. Ribbe, der ihn nicht gut unterzubrin-
gen vermocht hatte.
Die Fühler sind auf der Unterseite nicht so dicht und lang
wie bei den Agapanthien behaart; die röthlich braune oder gelbe
Färbung der einzelnen Glieder (von 2—10) tritt nicht besonders
hervor.
Nachdem ich die Gattung Asaperda kennen gelernt, möchte
ich empfehlen Stenostola vor Agapunthia und Eneur. vor Stenostola
zu stellen; Oberea steht unzweifelhaft besser hinter Phytoecia als
zwischen so verwandten Thieren, wie Anarea (carcharias L.) und
Ozyla.
Dafs der natürlichen Systematik auf sehr verschiedener Weise
Rechnung getragen wird, geht in der besprochenen Gruppe recht
auffallend daraus hervor, dafs Calamobius im Schaum’schen Cata-
loge Untergattung von Agapanthia (auch der Agap. durch die Kopf-
bildung zunächst verwandt) ist, gegenwärtig im Weise’schen Cata-
loge durch 13 Gattungen davon getrennt ist. G. Kraataz.
Pidonia spectabilis nov. Spec.?
Pidoniis adhuc cognitis haud dissimilis, sed multo major, subti-
liter pubescens, parum nitida, atra, capite thoraceque rufo-brunneis,
subtilissime fulvo-pubescentibus, hoc lateribus medium versus angu-
latim producto, ad basin leviter constricto, margine basali latius re-
flezo, elytris confertim distinctius punciatis et nigro - pubescentibus,
parum nitidis. — Long. 144 mill.
Viel gröfser, namentlich breiter als Pid. rufa vom Amur, die
Fühler kürzer, die Hinterleibsspitze nicht erreichend, Kopf, Hals-
schild, Schildehen und Fühler rothbraun, Flgd., Beine, Mittelbrust
(mit Ausnahme der Seiten) und Hinterleib schwärzlich. Bau der
Fühler, des Kopfes und Halsschildes, sowie ihre Punktirung ganz
ähnlich wie Pid. rufa, also wenig bemerkbar; der Kopf zeigt zwei
schwächere Tuberkeln zwischen den Fühlern und zwei stärkere
zwischen der Basis der Augen. Thorax ähnlich gebaut, (kaum be-
merkbar) punktirt und greis behaart, wie bei der Pid. rufa, ebenso
die Filed.
Trotz der grolsen Verschiedenheit in der Gröfse und Färbung
könnte sich der Käfer vielleicht später als Weibchen der rufa her-
ausstellen.
Ein Expl. in der Sammlung des H. Appellations-Gerichtsrath
Witte. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Ueber die Scarabaeiden des Amur-Gebietes
von
Dr. @. Kraatz.
Ich gebe hier eine kurze Zusammenstellung der von Motschulsky
in Schrenck’s Reisen im Amur-Lande Band 11. Lief. II. aufgestellten,
sowie der von Christoph daselbst aufgefundenen Arten.
Motsch. ohne weiteren Zusatz bedeutet, dafs der Käfer a. a. O.
von Motschulsky aufgeführt, resp. beschrieben ist; Chr. deutet an,
dafs er von Christoph aufgefunden wurde. Die Bestimmung der
Coprini, Aphodini und Trogini war Hr. Baron v. Harold so freund-
lich zu übernehmen; Motschulsky zählt nur drei Aphodius vom Amur
und zwei ostsibirische auf: subpolitus Motsch. und variegatus Motsch.
Coprini.
Onthophagus austriacus Panz. — Ein 2.
Onth. nov. spec.? — 1 Ex.
Caccobius Christophi Harold nov. spec.
Plumbeo-niger, subnitidus, capite thoraceque subrugose at parum
profunde punctatis, hoc margine antico obsolete quadrituberculato,
dorso subsulcato, elytris bası apiceque obsolete rufonotatis, leviter
punctato-striatis, interstitüs planis, subseriatim sat dense granulato-
punctatis. — Long. 6 mill.
Von etwas breit eiförmiger, auf dem Rücken flachgedrückter
Gestalt, mälsig glänzend, schwarz, dabei. etwas bleifarbig, an der
Basis der Flügeldecken und an deren Spitze einige röthliche, wenig
auffallende Makeln. Der Kopf mit gerundetem, in der Mitte leicht
ausgebuchtetem Clypeus, in der Mitte eine bogige Querleiste, vor
derselben fein, hinten gröber punktirt, der Hinterrand selbst in der
Mitte leistenartig erhaben. Thorax mit grofsen, aber nur wenig
tiefen Punkten dicht besetzt, der Rücken mit flacher, aber sehr
deutlicher Längsfurche, der Vorderrand leicht abschüssig, mit vier
stumpfen Beulchen, die beiden mittleren vorn zusammenstolsend.
Die Flügeldecken fein punktirt-gestreift, mit flachen, fein und etwas
reihenweise körnelig punktirten Zwischenräumen. Unterseite und
Beine schwarz, letztere mit rothbraunen Tarsen, auch die hinteren
230 G. Kraatz: über
Schienen und der Rand des Pygidium röthlich. Die Fühler roth-
braun mit schwarzer Keule. Das Halsschild unten dicht punktirt,
ohne Glanz, vorn mit tiefen, glatten und daher glänzenden Gruben.
Das Metasternum vorn der Länge nach schwach beulig erhaben.
Die Vorderschenkel mit glatter, glänzender Oberseite, die untere
Fläche grob punktirt und ohne Glanz.
Diese recht eigenthümliche Art, die sich durch die vorn gerade
abgestutzten Vorderschienen und die tiefen Gruben auf der Unter-
seite des Thorax als echten Caccobius zu erkennen giebt, ist in
einem einzelnen, wahrscheinlich weiblichen Stücke mitgebracht
worden. Ich habe mir erlaubt, sie dem um die Erforschung
der Amur-Fauna wohlverdienten Reisenden, Herrn Christoph zu
widmen. v. Harold.
Aphodiini.
Aphodius major Waterh. — 1 Ex.
Aph. Solskyi Har. — Einige Ex.
Aph. sellatus Mnnh. — 1 Ex.
Aph. pusillus Herbst. — 1 Ex.
Aph. exclamationis Motsch. — 1 Ex.
Aph. depressus Klug.
Aph. depressus Kug. var. elytrorum macula rotunda fusca aut
fusco-testacea ante apicem. — Einige Ex.
Aph. (Calamosternus) semiruber Motsch.
Aegialia Kamtschatica Motsch. —
Etwas länglicher als sabuleti, die Streifen der Fld. nicht er-
haben; von Kamtschatka und Daurien.
Geotrypint.
Geotrypes auratus Motsch. Etud. VI. 1857. p. 31, (purpurascens
Waterh. Trans. Ent. Soc. Lond. 1875. p. 97, teste v. Harold [Deutsche
E.Z. 1878. p.70]). Auf diesen Käfer beziehe ich einen lebhaft purpur-
glänzenden Geotrypes vom Amur, dessen Vorderschienen am Innen-
rande vier deutliche Zähne zeigen (wie der auratus Motsch.), wäh-
rend der ähnliche, nordamericanische splendidus nach Motsch. nur
einen solchen besitzt.
Der Thorax des auratus soll impunctatus sein; bei meinem
Käfer zeigt sich auf dem herabgebogenen Theile des Seitenrandes
eine dichte und kräftige Punktirung.
Die Unterseite ist purpurroth, beim auratus heilst es: corpus
subtus pedibusque viridi-aureis. — Long. 7 lin.
Der Geotr. laevistriatus Motsch. Etud. VI. 1857. p. 32 von Japan
Scarabaeiden des Amur-Gebietes. 231
hat nur einen schwachen Purpurglanz, das S ist an dem starken
Zahn an der Innenseite der Vorderschienen leicht zu unterscheiden;
dafs das Wort Innenseite nicht ganz wörtlich zu nehmen ist, hat
bereits Jekel (Annal. France 1865. p. 583 u. 584) weitläufig aus-
einandergesetzt. Da dieser höchst characteristische Zahn beim
Deyrollei Jekel- aus der Mandschurei vorhanden und ein sehr wesent-
liches: Merkmal ist, so scheint es mir, dafs die von Jekel zur spe-
eifischen Abgrenzung dieser Art vom laevistriatus benutzten, meist
unwesentlichen Merkmale nicht genügen werden, um den Käfer aus
der Mandschurei als eigene Art aufrecht zu erhalten.
Die weitere geographische Verbreitung des laevistriatus bleibt
also ceritisch zu verfolgen.
Geotrypes stercorarius var.? — Ein Weibchen.
Trogini.
Troz sabulosus L. —
Trox opacotuberculatus Motsch.
Melolonthinı.
Hoplia (Decamera) rufipes Motsch. ist, nach der Beschreibung
des einzigen Expl. zu urtheilen, welches Motsch. vorlag, eine oben
einfarbige Art, „squamulis rotundatis testaceo-margaritaceis undi-
que obtecta,“ Unter den von Christoph gesammelten Exemplaren
befinden sich aber sehr auffallende Varietäten. Während Pygidium
und Unterseite bei allen Ex. dicht mit grünlich weilslich silber-
glänzenden Schuppen bedeckt sind, treten auf der Fld. ziemlich
verschiedene Zeichnungen auf, die darauf beruhen, dafs hinter der
Mitte jeder einzelnen Fld. eine nach vorn gebogene Binde von
Schuppen fast frei bleibt; behalten nun die Schuppen die rostbraune
Färbung der Grundfarbe der Fld., so treten die Binden ohne Schuppen
nur’ etwas dunkler, wie ein dunkler Schatten hervor; bei vielen Ex.
nehmen aber die braunen Schuppen der Fld. zum Theil die helle
Färbung der Schuppen der Unterseite an, und da dies zunächst am
Vorder- und Hinterrande der unbeschuppten Binden geschieht, so
treten diese, nunmehr von hellen Schuppen eingefalst, um so deut-
licher ‚hervor. Dabei zeigen sich gleichzeitig mehr oder weniger
helle Schuppen auf dem vorderen Theile der Fld.; auch das Scu-
tellum und der Thorax können schliefslich oben ganz hell beschuppt
sein; in der Regel zeigt sich indessen die Mittellinie stärker hell
beschuppt und ein etwas breiterer Streif jederseits ohne helle
Schuppen. Es kommen auch Stücke vor, bei denen die Fld. nur
unregelmälsig hell gesprenkelt ohne deutliche helle Bindenzeichnung
232 G. Kraatz: über
sind, während der ganze Thorax oben dicht silberweifslich beschuppt
ist, kurz: es existirt bei der rufipes eine so grofse Mannigfaltigkeit
der Zeichnung, dafs man geneigt sein könnte, die Stücke mit hellen
Schuppen-Zeichnungen für eine ganz andere Art anzusprechen, als
die typische rufipes, welche oben fast gleichartig beschuppt ist.
Hoplia aureola Pall. (12-punctata) Ol. — Motsch. Chr.
Eine längst bekannte Art, von der indessen Burmeister nur
eine typische Form (maeulis disci 12 disjunctis) und eine var. ma-
culis:dorsi in vittas confluentibus (sibirica Ol. Ill. Tehh. Syn. Ins.)
unterscheidet. Während sich die erwähnte var. per excessum unter
den Amur-Ex. wenig oder gar nicht vorfand, befanden sich unter
denselben folgende var. per defectum:
a. Sämmtliche Flecke, namentlich die auf der Fld. nur schwach,
das vordere Paar auf dem Thorax verschwunden.
b. Das hintere Paar auf der Flügeldecke verschwunden (v.
8-punctata miht).
c. Flecke auf der Fld. kaum angedeutet.
d. Flecke auf der Fl. fehlen ganz, die auf dem Halssch. sind
schwach angedeutet.
e. Thorax und Fld. ohne Flecke (v. impunctatu mihi).
Ein kleiner Fleck an der Schulterbeule und einer auf der Beule
an der Spitze der Fld. werden von den Autoren nicht erwähnt,
verschwinden aber nur sehr selten, sind also dauerhafter wie die
übrigen.
Serica!) holosericea Tcop. (variabilis Fabr.)
Ein schlankes dunkelbraunes Männchen und ein rothbraunes 9.
Sericaria fuscolineata Motsch. — Christ.
Grölser als Triadonta aquilus durch die sehr Zus Fühlerkeule
des g\ ausgezeichnet.
Holotrichia castanea Waterh. Trans. Ent. Soc. London 1875.
No. 1. p. 104. — Christ.
Die Holotrichien sind bekanntlich hauptsächlich indische und
asiatische Ancylonycha, die jetzt zu Lachnosterna gestellt werden,
Rhizotrogus-artige Käfer mit gezähnten Klauen etc. Es war bisher
noch keine Art vom Amur bekannt; die einzige die Christoph dort
1) Die japanische Ser. polita Gebl. kommt nach Waterhouse
(Lond. Trans. 1875. p. 102) auch in Daurien,
Ser. orientalis Motsch. auch in der Mongolei, die deutsche
Ser. brunnea L. auch in Japan vor, welches 6 Serica- Arten
besitzt.
Scarabaeiden des Amur-Gebietes. 233
auffand, pafst fast ganz auf die Beschreibung der oben genannten
Art von Japan !), nur ist sie ein wenig kleiner, 9 lin. statt 93 lin.
Nach Waterh. ist, die castanea der bekannteren sinensis Hope
verwandt, bei der aber Thorax und Basis der Flügeldecke schwärz-
lich sind.
Rhizotrogus (Rhizocolaz ?) Motsch.) conspersus Motsch.
Nach: Motsch. in ganz Ostsibirien, aber von Christoph nicht
aufgefunden,
Rutelini.
Phyllopertha horticola L. — Motsch. Christ.
Rhombonyz holosericeus F. — Ziemlich selten nach Motsch.,
von Christ. nicht gesammelt.
Euchlora mongolica Fald. — 1 Ex. nach Motsch.
Anomala daurica®) Mannerh.' (luculenta Er.) — Nach Motsch.
gemein; Christoph fand nur 1 Ex.
Während Waterhouse 7 Anomala von Japan aufzählt, finden
wir bei Motschulsky von Amur- Arten *) nur diese eine; zu der-
selben treten indessen hinzu:
Anomala°) testaceipes Motsch. Et. IX. (1860) p. 14.
Eine ansehnliche, 6$ lin. lange, grüne Art, ausgezeichnet durch
4 kräftige Rippen äuf jeder Fld., „ore, antennis, thoracis lateribus
1) Daselbst kommen nach Waterhouse 5 Holotrichia vor.
2) Hierher gehört nach Motsch. möglicher Weise Ahizotr. Se-
dakovii Mannerh. von Motsch. Rh. pulchellus Motsch. Etud. 1853.
p. 46 von Peking soll auch ein Rhizocolaz sein.
3) Nachdem H. v. Harold in dieser Zeitschrift die japanischen
Anomala-Arten vorzüglich unterschieden hat, setzt er auch vielleicht
auseinander, aus welchen Gründen er in seinem Cataloge p. 1198
nicht nur diese Art, sondern auch die solida Er. und vitis Fabr.
zur wenea De Geer (Frischi Fabr.) zieht; Erichson hat dieselben
in der Naturgesch. d. Insect. Deutschlands im Gegensatz zu Bur-
- meister ebenso classisch unterschieden, wie die Cetonien. Ich habe
dieselben von jeher für gute Arten halten müssen und erachte der-
gleichen Zusanımenziehungen ohne Auseinandersetzung der Gründe .
in Catalogen für unzulässig.
*) Anom. corpulenta Motsch. und ruficornis Motsch. (Etud. II.
p- 28 u. 30) aus der Mongolei und Nord China sind mir unbekannt.
5) Anom. costata Hope von Japan hat ebenfalls 4 kräftige
Rippen, ist aber grösser, glänzend, mehr an aurata erinnernd,
die Zwischenräume der Rippen nicht weit.
234 G. Kraatz: über
angustissime pygidio, ano pedibusque testaceis, tibiis tarsisque viridi-
maculatis, interstitiis costarum subrugoso-punctatis, paulo opacis.“
Ich besitze nur 1 Expl. aus Japan, von dem das Expl. vom
Amur in der Färbung bedeutend abweicht, aber nur innerhalb der
uns bei Anomala bekannten Grenzen.
Kopfschild und Flgd. sind gelbbraun, anstatt schön grün; eben
so ein breiter Seiten- und schmaler Hinterrand des Halsschildes
und zwei dreieckige Flecke jederseits vor dem grünen Schildchen,
dessen Spitze gelblich ist.
Popilia indigonacea Motsch. Christ.
Mimela anomala noy. spec.
Oblongo - obovata. laete subaurichalceo -viridis, nitida, subtus
cuprea, antennis fusco-test«ceis, articulis primis viridibus, capite con-
fertim rugulose punctato, thorace confertim distincte, latera versus
subrugose punctato, concolore, basi utrinque marginato, angulis an-
licis acute productis, elytris confertissime perspicue punctatis, puncto-
rum striüs vie indicatis, pygidio et abdominis lateribus longius griseo-
pubescentibus. — Long. 20 mill. (94 lin.)
Der Käfer erinnert mehr an eine schlanke, grüngolden glän-
zende Anomala als au die japanischen Himela, von denen die albo-
pilosa merklich grölser und breiter ist; der T’horax ist im Ver-
hältnifs nach vorn mehr verengt; die Vorderecken sind spitzig
vorgezogen. Die Fühlerkeule ist klein und fein, braungelb, der
Kopf dicht runzlig kräftig punktirt, vorn weniger deutlich und da’
selbst leicht kupfrig angelaufen (ob immer?). Der Thorax ist
dicht und deutlich punktirt mit feiner glatter Mittellinie Das
Schildchen ist feiner, ziemlich weitläufig punktirt. Die Fld. sind
nach hinten wenig erweitert, sehr dicht, an der Naht deutlicher,
sonst querrunzlig punktirt. Das quergerunzelte Pygidium ist mit
ziemlich langen, zottigen Haaren ziemlich dicht besetzt. Die Unter-
seite ist kupferglänzend, die Vorderbrust, die Seiten der Mittel-
brust und des Hinterleibes ziemlich lang greisbehaart, die einzelnen
Segmente hinter der Mitte grob unregelmässig aciculirt, einzeln
behaart, vor derselben glatt.
Ein Exemplar.
Scarabaeiden des Amur-Gebietes. 235
Cetoniini.
Glycyphana jucunda Fald. Mem. Ac. Petr. II. p. 386.
Diese nach Exemplaren aus dem nördl. China von Falderman
und Burmeister beschriebene Art ist nach japanischen Exemplaren
von Burmeister als argyrosticta, von Motschulsky als ulbosetosa
Et. X. (1861) p. 9 publicirt worden.
Waterhouse Trans. Ent. Soc. London 1875. p. 114 vereinigt
die albosetosa mit argyrosticta, v. Harold (Abh. d. naturw. Ver.
in Bremen IV. Heft 3 (1875) p. 293 mit jucunda. Letzterer giebt
bereits an, dafs die jucunda auch im östlichen Sibirien vorkomme;
nach ihm halten die japanischen Ex. von Lenz „die Mitte zwischen
der eigentlichen jucunda und der argyrosticta, da der weilse Rand-
saum des Thorax auf einen kurzen und unscheinbaren Streifen
redueirt ist.“ Was ist aber die eigentliche jucunda? mir liegen
keine Stücke aus dem nördl. China vor; muthmalfslich erstreckt sich
bei ihnen die „vitta angusta lateralis justa marginem thoracis“ über
den ganzen Seitenrand, Falderman bildet sie aber nicht ab und
meines Erachtens findet sie sich wohl nur sehr selten, gerade so
wie z. B. von meinen sehr wohl erhaltenen Ex. der Glycyphana
fulvistemma nur ein einziges eine weilse Seitenrandlinie des Tho-
rax zeigt. y
Motschulsky hat jedenfalls die setulae rigidae brevissimae der
Fld. für das wesentliche Merkmal der jucunda gehalten, denn er
sagt von seiner albosetosa: figura et color tantum Gl. jucundae,
sed longissime setulosa.
Es scheint mir nicht überflüssig, gerade auf die verschieden-
artige Behaarung der Glye. jucunda aufmerksam zu machen, da wir
es hier aulser mit mehr oder weniger sog. abgeriebenen Ex. auch
mit solehen zu thun haben, bei denen die Länge und Stärke der
Haare eine verschiedene ist; treten nun zu local verschiedener Ent-
wickelung der Haare!) locale Unterschiede in der Gröfse und
Zeichnung hinzu, so kann die scharfe specifische Unterscheidung
sehr erschwert werden.
Als Unterschied meiner japanischen und ostsibir. jucunda habe
ich kurz anzuführen, dafs die ersteren merklich kleiner (12-13 mill.)
und. eher kürzer behaart sind, als die ostsibirischen und dafs der
!) v. Harold (Deutsche E. Z. 1877. p. 356 unten) macht die
Länge der Haare von der Conservirung abhängig; es giebt aber
auch wohl conservirte Cetonien mit längeren, feinen, und kürzeren,
borstenförmigen Haaren.
236 G. Kraatz: über
gröfsere Querfleck seitlich hinter der Mitte der Fld. eine Querlinie
bleibt; so ist es bei den von H. Hiller in Japan gesammelten
Stücken.
Ein bei Kiusiu von Hrn. Prof. Maeklin stammendes Ex. ist
merklich gröfser (14 mill.) und dadurch ausgezeichnet, dafs zwischen
dem Vorder- und Mittelfleck der Fld. einzelne weilse Pünktchen
liegen, die bei allen übrigen nicht vorkommen. Behaarung ist auf
der Fld. gar nicht vorhanden, das Ex. im Uebrigen ganz wohl
erhalten, etwas bläulich grün, mit 7 sehr deutlichen weiflsen Flecken.
Ohne Zweifel hat Burmeister bei der Beschreibung: seiner 6 lin.
langen argyrosticta, punctis elytorum 14 albis diese gröfsere Form
vor sich gehabt; Motschulsky’s albosetosa von 5 lin. bezieht sich
auf die kleinere.
Bei den Stücken vom Amur ist die Behaarung verschieden stark
entwickelt; die seitlichen Flecke hinter der Mitte der Fld. können
mehr als doppelt so breit als gewöhnlich, dabei unregelmälsig ge-
staltet werden; die Punkte innen vor ihnen werden dann nicht
selten zu Querlinien; das von v. Harold a. a. OÖ. erwähnte „weilse
Fleckchen in jeder Ecke des Schildchens an der Basis“ habe ich
nirgends gefunden; ist damit vielleicht der Rest der weilslichen
Behaarung gemeint, welche bei wohlerhaltenen Ex. die ganze
Basis des Scutellums einnimmt?
Jetzt zu den Varietäten der jucunda.
Falderman erwähnt eine var. obscurior der jucunda, elytorum
maculis paullo majoribus et thorace fortius punctato;, am Amur
kommen fast nur schön purpurschwarze Ex. vor, welche sich eben-
falls durch ziemlich grofse schwarze Flecke auszeichnen, eins sogar
durch besonders grofsen seitlichen Mittelgeck; dieselben verdienen
wohl einen eigenen Namen (dolens mihi).
Mattpurpurglänzende Ex., von denen ich einige Ex. besitze,
scheinen noch nicht erwähnt zu sein.
Höchst interessant ist, dals die prächtige var. Kuperi Schaum,
bisher nur aus China bekannt, am Amur zusammen mit jucunda
vorkommt, aber nur höchst einzeln. Dieselbe ist mattschwarz, mit
einer breiten blutrothen Binde über der Scheibe der Fld., welche
niebt ganz den Aufsenrand erreicht; der Hinterrand der Binde
reicht bei meinem Ex. bis zum grolsen seitlichen Fleck hinter der
Mitte der Fld.
Ihr zunächst: verwandt, aber wohl specifisch verschieden, ist
Bealiae Gory Monogr. p. 282. t. 54. f. 3 aus Bengalen, welche aulser
der rothen Binde auch rothe Flecke auf dem Thorax zeigt; viel-
leicht können aber noch andere hierher gezogen werden?
Scarabaeiden des Amur-Gebietes. 237
Grüne Ex. der jucunda finden sich am Amur nur ausnahmsweise.
Bezüglich der von mir erwähnten Varietäten der jucunda mufs
ich nachträglich bemerken, dass dieselben unter einer gröfseren
Anzahl von Exemplaren ausgewählt, mithin als selten oder sehr
selten zu bezeichnen sind.
Glycyphana variolosa Motsch. (in Schrenck Amur-Reise Col.
p. 155) ist jedenfalls nur eine sammetschwarze jucunda, „elytrorum
maeulis latis, confluentibus“. Die weiflsen Flecke scheinen in der
Abbildung übertrieben.
Glycyphana fulvistemma Motsch.
Diese prächtige kleine, durch ihre charakteristische schlanke
Gestalt und die grolse silbergraue Makel in der Mitte der tief
sammetschwarzen Fld. ausgezeichnete Art wurde von Christoph in
Mehrzahl gesammelt.
Fulvistemma kann kaum zur Gattung Glycyphana gehören, da
die Gesammtgestalt,: der Bau des Prosternalfortsatzes, des Kopfes
und Halsschildes wesentlich von dem der ostsibirischen und ihnen
ähnlichen indischen Glyeyphanen verschieden ist. Die vordere
Hälfte des Thorax ist viel stärker abwärts geneigt als bei G/ye.,
die Vorderecken bilden keinen deutlichen Winkel, sondern sind ei-
genthümlich zugestumpft.
Glycyphana viridiopaca Motsch. in Schrenck Reisen p. 134.
Fast von der Gestalt der aurata, etwas kleiner, viel weniger
glänzend, Rippen und Zeichnung der Fld. ähnlich, aber die Ober-
seite ohne Glanz; von Christoph gesammelt. Eine durch ihre eigen-
thümlichen Varietäten sehr merkwürdige Form, zu welcher wohl
jedenfalls auch Euryomia amouriensis Thoms. (Typi Ceton. 1878.
p.24) gehört; dieselbe wird im folgenden Aufsatz besonders behandelt.
Cetonia floricola Herbst var. daurica (Mnnh.) Motsch.
Hierzu gehört unzweifelhaft die von Motschulsky (in Schrenck
Reise Col. p. 135) beschriebene daurica (Mnnh.), welche in Daurien
bis zum Amur sehr häufig sein soll: „die Punktirung stärker als
bei der var. aenea Gyll., die weilsen Flecke auf der Fld. schmaler,
die Unterseite deutlicher und dunkler violett, das Pygidium jeder-
seits mit einem weilsen Fleck.“
Christoph fand überhaupt nicht viel und etwa nur vier Ex. der
floricola, welche ganz gut mit dieser Beschreibung und mit einem
Ex. der daurica aus Daurien in der v. Heyden’schen Sammlung
und der meinigen!) übereinstimmt. Die Form ist, von oben gesehen,
1) Ich besitze mehrere Ex. aus Sibirien, aber ohne nähere An-
gabe des Fundortes.
238 G. Kraatz: über
fast ganz dieselbe, die Hr. v. Heyden als eirsü in litt. versendet,
und auf Blüthen von Cirsium bei St. Moritz in Engadin sammelte;
auch bei Berlin und in Schlesien kommen ganz ähnliche Ex. vor,
doch ist deren Unterseite nie bläulich violett.
Die daurica Mnnh. scheint nicht beschrieben, da sie im Mün-
chener Catalog nicht aufgeführt ist und wäre als daurica (Mnnh.)
Motsch. nachzutragen.
Von den anderen Ex. haben drei fast die Farbe der marmo-
rata, und kräftige weilse Zeichnungen auf der vorderen Hälfte des
Thorax, jederseits 5 weilse Punkte in einer 3- und einer 2-punk-
tigen “chrägreihe; sie kommen der volhynensis nahe, welche mir
aber in dieser Färbung nicht vorliegt.
Die Unterseite ist erzfarben, eine Färbung die mir sonst
bei Exempl. von der Gröfse der typischen floricola nirgends vor-
gekommen ist; die Punktirung des thorax ist ebenso kräftig, wie
bei der daurica. Das Schildchen ist auffallender Weise bei allen
vier kürzer, vorn merklich breiter, hinten weniger verengt und
stumpfer zugespitzt als bei meinen übrigen daurica. Die hübsche
var. möge aeneiventris heilsen.
Cetonia floricola Herbst var.
Statt 17—18 etwa 19 mill. lang, etwas mehr kupfrig erzfarben
als marmorata, schlank, flach, der Thorax an den Seiten dicht und
kräftig punktirt, in der Mitte fast glatt, die meisten Zeichnungen
auf ihm und den Fld. fast erloschen, Unterseite, namentlich
Brust, grünlich, wie bei marmorala.
Ein Exemplar.
Cetonia submarmorea var.? nigrocyanea: Nigro-cyanea,
nitida, albovariegata, thorace linea media subelevata laevi, utrinque
vage minus subtihter versus latera sensim fortius rugulose punctato,
punctis 2 basahibus majoribus, utrinque 5 mediüs punctisque nonnulls
marginalibus albis, elytris et pygidio simili modo ut in Cet. floricola
transversim fasciolatis, minus subtiliter punctalo-strialis, regione
scutellari distinete punctata, punctorum linea suturali ad scu-
tellum usque producta, processu mesosternali leviter produclo, apice
rotundato, latiusculo (ut in Cet. affini), segmentis abdominis (4) li-
neis sublateralibus transversis puncloque marginali albis. — Long.
94 lin. (20 mill.)
Eine ansehnliche, durch ihren lebhaften Lackglanz und die
oben und unten blauschwarze Färbung ausgezeichnete Form, breiter
und kürzer als die grofsen floricola, die Fld. und das Pygidium mit
Scarabaeiden des Amur-Gebietes. : 239
ähnlichen weilsen Zeichnungen, aber ‚viel kräftiger punktirt, der
Mesosternalfortsatz viel stärker, fast. breiter als bei Cet..affinis;
von den ähnlichen kurz gebauten Verwandten der trojana durch
flachere Gestalt und das unbehaarte Prosternum unterschieden.
Der Kopf ist dicht und kräftig punktirt, der Vorderrand nur leicht
ausgebuchtet und nicht stark aufgebogen. Der Thorax hat zwar
eine glatte Mittellinie, ist aber sonst kräftig, ziemlich weitläufig,
an den Seiten dicht runzlich punktirt; nicht weit von der Basis stehen
2 grolse weilse Flecke jederseits vor dem Scutellum; aufsen von
den beiden deutlichen weilsen Punkten in der Mitte, welche das
gewöhnliche Trapez mit den basalen bilden, stehen zwei Punkte,
die ein Dreieck mit denselben bilden; ziemlich in einer Linie mit
ihnen stehen ein Paar verwischte Pünktchen am Aulsenrande. Der
Vorderrand ist in der Mitte deutlich auf- und schwach
zurückgebogen. Die gewöhnlichen Eindrücke auf den Fld. sind
schwach, der laterale und der Seitenrand dicht querrunzlig punktirt,
der hintere Eindruck neben der, Naht zeigt jederseits von einer
kurzen dichter (bogig-) punktirten Mittellinie drei Reihen weniger
dieht stehender Bogenpunkte, welche vor dem mittleren weilsen
Querfleck sich als unregelmäfsige Reihe ziemlich grober Punkte
fortsetzen, namentlich neben der Naht, so dass kein glattes Feld
neben dem Seutellum bleibt, wie bei den meisten floricola. Die
letzten Hinterleibs-Segmente sind dieht punktirt, die vorderen in
der Mitte glatt. Der kräftige Prosternal-Fortsatz (wie: bei affinis)
ist vorn leicht gerundet, glatt; die Mittelbrust glatt, mit schwacher
Längslinie. Die Beine sind kräftig, aber nicht so plump wie bei
trojana, die Vorderschienen mit 3 spitzen, aber nicht langen Zähnen,
die Knien mit weilsem Fleck.
Zwei Exemplare vom Amur.
Die nächste Verwandte ist jedenfalls -die japanische submarmo-
rea, welche indessen grölser, weniger fach und breit ist und einen
schmaleren Prosternal- Fortsatz besitzt; soviel ich weils, sind von
dieser Art, ebensowenig wie von der marmorata, Farbenvarietäten
bekannt; sollten Uebergänge zur submarmorea gefunden werden, so
bliebe der Käfer eine sehr ausgezeichnete Local-Varietät.
Cetonia marmorata Fabr. — Von Ühristoph in mehreren, von
den norddeutschen nicht wesentlich abweichenden Ex. gesammelt.
Weder Burmeister noch Erichson erwähnen die Färbung der
Unterseite dieser Art, welche viel constanter als bei der verwand-
ten ist; mindestens ist die Mittelbrust, meist auch der Hinterleib
grünlich, eine Farbe die man bei der dunklen Oberseite kaum er-
240 G. Kraatz: über Scarabaeiden des Amur-Gebietes.
warten sollte. Gerade die persisch - caucasischen Verwandten der
floricola Hb., welche der marmorata täuschend ähnlich werden, zei-
gen diese Färbung der Unterseite nicht. Wohl nur wegen dieser
täuschenden Aehnlichkeit figurirt die hieroglyphica in den Catalo-
gen als var. der marmorata, während sie doch unzweifelhaft eine
Verwandte der floricola ist, was aus der Angabe: le corselet est
tout couvert de points deutlich hervorgeht.
Trichiini.
Gnorimus subopacus Motsch. — Von Christoph in mehreren
Ex. aufgefunden.
Nach Motschulsky hätte der durch die mattbraunen Fld. aus-
gezeichnete Käfer 16 weilse Flecke auf jeder; die Normalzahl ist
indessen 18, nämlich 1, 3, 3, 2 auf jeder Flgd. Von den Flecken
verlieren sich am leichtesten der äulsere von den 3 der oberen drei-
punktigen Reihe und der innere, an der Naht gelegene von den
Flecken der unteren dreipunktigen Reihe.
Der Thorax zeigt jederseits 1, 3 Flecke, von denen die 3 in
einer Reihe hinter der Mitte liegen, der einzelne vordere vor dem
mittleren von ihnen; der äufserste liegt dem Aufsenrande näher als
der innerste der Mittellinie.
Je matter die Oberseite der Fld. ist, um so weniger treten die
Rippen hervor; sehr wohl erhaltene Expl. können weniger als die
normale Zahl der Flecke haben.
Trichius fasciatus L. — Motsch.
Trichius suceinctus Pall. — Von Christoph in Mehrzahl ges.
Osmoderma barnubita Motsch.
Von Christoph nur in wenigen Expl. erbeutet, unzweifelhafte
gute Art, welche sich von eremita nicht nur durch die matten, dichter
punktirten Fld., sondern auch durch ein viel dichter punktirtes Hals-
schild unterscheidet. Der Eindruck auf demselben beim g' ist auch
ein ganz anderer wie beim eremita, indem er bei diesem ziemlich
gleichbreit bleibt, beim darnabita dagegen sich in eine ziemlich
breite, quere Grube erweitert.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Cetonia aurata Linne (der Goldkäfer),
am Amur in Euryomia- und Glycyphana-Arten verwan-
delt; = Protaetia Bensoni Westw. vom Himalaya?
ein Beitrag zur kritischen Deutung der Cetonia - Formen
von
Dr. G. Kraatz.
Vor nahe zwanzig Jahren habe ich im 4ten Bande dieser Zeit-
schrift nachgewiesen, dals der Heraphyllus turcicus vom deut-
schen Lucanus cervus (Hirschkäfer) weder generisch noch spe-
cifisch verschieden sei, heut will ich versuchen nachzuweisen, dafs
die Cetonia cupreola mihi und die Glycyphana viridi-ob-
scura Motsch. und Euryomia amouriensis Thoms. vom Amur,
sowie die @lycyph. pilifera Motsch. von Japan nichts als lo-
cale Formen unserer deutschen Ceionia aurata sind, obwohl
seit nahe an zwanzig Jahren nicht einmal die generische Ueber-
einstimmung der genannten G/ycyphana- Arten mit Cetonia aurata
constatirt ist und diese Thiere keine grolse Seltenheiten in den
Sammlungen sind.
Ich habe meinen Ausführungen ein sorgfältiges Studium der
europäisch- asiatischen Cetonien (die südasiatischen ausgenommen)
und ihrer Varietäten vorangehen lassen, welche noch keineswegs
hinlänglich studirt und charakterisirt sind.
Wenn wir bei den Coleopteren den Versuch machen wollen
zu constatiren, ob etwa bei denselben noch gegenwärtig eine all-
mählige Umwandlung (wenn auch nur in locale Varietäten) statt-
findet, so würden die Amur-ÜCetonien nicht ungeeignet zu Unter-
suchungen sein, indem man in gewissen Zeiträumen die Procent-
sätze der einzelnen gesammelten Varietäten zu vergleichen hätte.
Eine Cetonia aurata vom Amur ist meines Wissens nirgends
erwähnt, vielmehr kommt daselbst nach Motschulsky (in Schrenck
Reise p. 134) eine von ihm neu aufgestellte Art (G/ycyphana viridi-
opaca) vor. -
Es scheint mir hier nicht am Orte die Frage ausführlicher zu
erörtern, ob Cetonia aurata etwa zu Glycyphana zu stellen sei,
weil die sibirisch - japanischen Formen mit ganz ähnlicher oder
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXI. Heft I. 16
242 G. Kraatz: über Cetonia aurata
gleicher Bildung des Kopfschildes und Prosternalfortsatzes etc. bis-
her von den Exoten-Kennern anstandslos bei Glycyphana belassen
wurden, wo sie Motschulsky hingestellt hat. Die Beantwortung
solcher Fragen dürfte auch für den Exoten-Kenner ihre Schwierig-
keiten haben; auffallender Weise hält der Harold’sche Catalog die
Gattung G/ycyphuna aufrecht (IV. pag. 1309), während Lacordaire
(Gen. III. p. 525) sie und ein halbes Dutzend Andere mit Euryo-
mia Burm. vereinigt. Diese Gattung mit einer Art aus Madagas-
car soll die für den ganzen Gattungs - Complex charakteristischen
Merkmale besitzen, von denen die Arten der Untergattung Eupho-
ria (zwei Catalogs - Spalten amerikanischer Arten) „ne sont pas
susceptibles d’ötre definies; e’est un genre &tabli uniquement d’apres
la distribution geographique* (a. a. O. pag. 527); hiernach würde
also Euryomia zerfallen in: genres susceptibles d’&tre definies et
genres non susceptibles. Dieses überraschende Geständnifs Lacor-
daire’s läfst sich ohne Zweifel für die natürliche Systematik vor-
trefflich verwerthen, nur bleibt mir unklar, weshalb die insuscep-
tiblen Euphoria gerade Euryomia sein sollen, denn wenn sie das
sind, wären sie doch susceptibles?
Für mich giebt es kaum einen grölseren Widerspruch als eine
madagascarische Art mit den vielen amerikanischen zu einer Gat-
tung vereinigt zu sehen. Lacordaire’s Geständnis ist meines Er-
achtens ein nicht genug zu beachtender Wink auf die geographi-
sche Verbreitung bei der natürlichen Systematik mehr Rücksicht zu
nehmen als bisher; Euphoria ist nicht die einzige insusceptible Gat-
tung und wird nicht die einzige bleiben, welche mit Hülfe des sus-
ceptiblen Vaterlandes schliefslich doch susceptibel wird.
Es ist doch schliefslich ein wunderbarer Contrast, wenn Eu-
ryomia amouriensis Thoms. sich als eine Var. der Cetonia aurata
herausstellt! —
Die Glye. viridiopaca wird von Motschulsky a. a. O. so be-
schrieben:
„testaceo- vel griseo-pilosa, viridi-aenea vel aenea, in g' ni-
tida, in Q opaca, thorace punctis quatuor, elytris nervis duobus
elevatis, in @ antice obsoletis, corpore subtus in d immaculato,
tarsorum articulo primo in d subabbreviato; long. 54 —6 lin.; ein
Drittel kleiner als aurata, Rippen und weilse Binden auf den Fld.
ähnlich, aber schwächer und plus transversales.“
Die Abbildung ist verhältnifsmäfsig gut und verdeutlicht die
srünerzfarbene Form.
Die von Motschulsky als aenea und viridiaenea auseinander-
gehaltenen Formen sehen in natura viel verschiedener aus, als man
in Sibirien und Ostindien. 343
vermuthen sollte. Die ziemlich glänzenden und ziemlich matten
Expl. zeigen nämlich einen lang wollig behaarten Thorax (ohne
Fleckenzeichnung) und lang, fein behaarte Flgd.; die ganz matten
(grünen oder bläulich grünen) Ex. dagegen besitzen einen meist
ganz unbehaarten Thorax, auf dem 4 weilse Fleckcehen deutlich
hervortreten und sparsam, kürzer behaarte Fld., welche dem blolsen
Auge unbehaart erscheinen. Von beiden Formen liegen beide Ge-
schlechter vor; die Kluft zwischen ihnen ist sehr deutlich, indem
die subopacen g' der ziemlich glänzenden 2 viel glänzender blei-
ben, als die g' der opacen Form, deren @ nicht ganz so matt sind,
namentlich bleiben die Rippen bei beiden Geschlechtern der einen
Form glänzend, bei denen der anderen matt. Die Behaarung der
Unterseite ist bei der matten Form fuchsig, bei der anderen
mehr grau.
Motschulsky hat ein Ex. der matten Form sehr kenntlich mit
den 4 weilsen Fleckchen auf dem Thorax abgebildet.
Es ist durchaus nothwendig für die erzfarbene Form einen ei-
genen Namen einzuführen, etwa cupreola, da der Käfer einen sehr
deutlichen Stich ins Kupferbraune besitzt.
Die typische grüne viridiopaca ist, nach Christoph’s Ausbeute
zu urtheilen, viel seltener; auch erhielt ich bisher nur die cupreola
als veridiopaca Motsch., z. B. 1 Ex. von H. v. Solsky (vom Lae.
Chanka VII. 1868).
Diese grünen Ex. sind fast immmilich oder eigentlich sämmt-
lich opaca, da die weniger matten von ihnen immer noch viel mat-
ter sind als die cupreola; im Gegensatz zur viridiopaca möchte ich
die cupreola nur subopaca nennen; hier zweigt sich wieder eine
grölsere Form ab, welche viel weniger matt ist und nitidula ge-
nannt werden darf. Diese Ex. haben 19 mill. Länge, die matte-
ren, kleineren 16 mill. Meine typischen viridiopaca sind ebenfalls
16—19 mill. lang.
Aus diesen Längenverhältnissen ergiebt sich, dafs Motschulsky’s
Angabe, die viridi-obscura sei um ein Drittel kleiner als aurata,
nicht zutrifft, denn nach Erichson ist die letztere 7—10 lin. lang
(= 15—21 mill.), nach Motschulsky 54 — 6 lin.
Da nun Motschulsky angiebt, dafs die 2 opaca seien, so wäre
anzunehmen gewesen, dafs die typischen viridiopaca sämmtlich 2
seien; indessen fanden sich unter 8 Ex. 3 d. Bei der cupreola
aber erwiesen sich gerade sämmtliche subopake Expl. als 9, die
srölseren (subnit.) als Weibchen.
Die Geschlechter sind sehr leicht zu unterscheiden, da die Ge-
16*
244 G. Kraatz: über Cetonia auralta
schlechts - Unterschiede genau dieselben wie bei der aurata
sind; es ist nämlich, wie Erichson (Ins. Dtschl. II. p. 805) rich-
tig angiebt, bei den Männchen der Ilste bis 5te Bauchring der
Länge nach eingedrückt. Dieser Geschlechts-Unterschied ist kein
allgemeiner; er findet sich schwächer ausgeprägt bei der marmo-
rata, bei den übrigen nächst verwandten Arten gar nicht.
Die verschiedene Länge der Tarsen erscheint je nach der Ver-
schiedenheit ihrer Lage, leicht verschiedener als sie ist; die Länge
mag bei d 2 etwas differiren, jedenfalls ist aber wieder das Ver-
hältnifs das umgekehrte als Motschulsky angiebt.
Bei weiterem Vergleich der typischen viridiopaca mit der cu-
preola mufste es sehr auffallend erscheinen, dafs
1) fast sämmtliche ver. einen unbehaarten Thorax und unbe-
haarte Flgd. zeigten, während derselbe bei cupreola lang ab-
stehend behaart ist, beim ® etwas schwächer (die Flgd. sind
bei allen cupreola lang und fein behaart),
2) die Rippen meist undeutlicher sind,
3) die Nahtspitze der Flügeld. deutlicher ausgezogen ist,
4) 4 weilse Punkte auf dem Thorax bei einzelnen Ex. deutlich
hervortreten, bei den meisten cupreola kaum zwei.
Ich glaubte daher eine Zeitlang um so mehr, Motschulsky habe
zwei verschiedene Species zusammengeworfen, und würde sie wahr-
scheinlich auseinandergehalten haben, wenn sie mir von verschie-
denen Localitäten zugekommen wären, da Behaarung, Farbe,
Glanz, Zeichnung differirten und kleine morphologische Unter-
schiede zu diesen Differenzen hinzutraten.
Das Vorkommen an derselben Localität mahnte aber zu be-
sonderer Vorsicht und weiterer genauer Untersuchung. Dieselbe
ergab:
ad 1) Das Halsschild einer typischen sehr matten viridiopaca
war deutlich und dicht abstehend behaart, aber kürzer als bei cu-
preola; gleichzeitig fiel die Behaarung auf dem dunkelgrünen Grunde
nur wenig ins Auge.
Bei einem zweiten Ex. mit ähnlich behaartem Thorax zeigten
auch die Fld. ziemlich sparsame, aber sehr deutliche Haare, doch
kürzer als bei cupreola.
ad 2) Der matte über den Käfer verbreitete Schimmer macht
nicht nur die Punktirung des Halsschildes undeutlich, sondern auch
die bei der cupr. und vir. besonders deutlich erhabenen Rippen kön-
nen unter demselben fast ganz verschwinden, wenn auch nur sel-
ten; in dem Maalse als er schwächer auftritt, tritt erst die äufsere,
in Sibirien und Ostindien. 245
dann die innere Rippe der Flgd. deutlicher hervor. Die Rippen
erscheinen um so deutlicher, je weniger matt die Flgd. erscheinen,
mitbin wurden sie durch die matte Sammetfarbe ver-
deckt, ohne wirklich schwächer zu sein.
ad 3) Die Nahtspitze zeigte sich bei verschiedenen aurata ver-
schieden gebildet, bei kleineren Ex. bisweilen ganz ähnlich wie bei
meinen viridiopaca mit schärfster Nahtspitze; die extremsten Bil-
dungen lielsen fast einen Artunterschied vermuthen.
ad 4) Motschulsky sagt in der Diagnose seiner Glyc. viridi-
opaca ausdrücklich „thorace punctis quatuor“, und sind auch diese
vier Punkte in der Abbildung deutlich angegeben, die beiden vor-
deren mehr einander genähert als die beiden inneren.
Cupreola zeigt, oberflächlich betrachtet, gar keine weilsen
Punkte auf dem Thorax; erst bei genauerer Untersuchung entdeckt
man bei einzelnen Ex., fast ganz unter der dichten Behaarung ver-
steckt, die beiden hinteren von den 4 Punkten; da nun Erichson
über eine Fleckenzeichnung des Halsschildes der aurata gar nichts
erwähnt, Burmeister ausdrücklich angiebt (Handbuch III. p. 456)
„Vorderrücken ohne weilse Zeichnungen“, so kann man leicht ver-
sucht sein die aurata für eine Art ohne Thoraxzeichnung, und die
vier weilsen Punkte der viridiopaca. für ein specifisches Merkmal
zu halten. Zeigen doch die Cet. affinis und angustata meines Wis-
sens niemals weilse Punkte auf dem Thorax! Die Untersuchung
eines reichen Materials der aurata ergiebt jedoch, dafs dieselbe im
südlichen Europa, in Klein-Asien und im Caucasus nicht selten 2,
bisweilen auch 4 weilse Punkte auf dem Thorax zeigt. Allerdings
besitze ich nicht ein einziges deutsches Ex. der aurata und luei-
dula, welches auch nur zwei weilse Thoraxpunkte bemerken liefse,
aber dieselben treten bei einzelnen griechischen, bei den mei-
sten caucasischen und bei einigen aurata vom Bosz-Dagh deutlich
hervor; auch bei einzelnen aur. var. Carthami.
Vier weilse Punkte finde ich bei einem Ex. von Naxos, bei
einzelnen Ex. von Amasia und bei einigen vom Bosz-Dagh stam-
menden.
Hiernach können die 4 weilsen Thoraxpunkte der viridiopaca
nicht als ein specifisches Unterscheidungsmerkmal von der aurata
aufgefalst werden; auch treten sie nur bei einzelnen Expl. ganz
deutlich hervor, andere zeigen nur 2 Flecke, andere gar keinen.
Die matte Oberseite der viridiopaca ist aber unter den
bereits bekannten Formen der aurata nicht ohne ein Analogon,
welches allerdings allein dasteht und nicht gerade sehr bekannt
246 G. Kraatz: über Cetonia aurata
scheint. Diese Form verbindet mit der matten eine schwarzgrüne
oder schwarze Oberseite und ist von Gory und Percheron Mon.
p- 243 pl. 46. fig. 1. als funeraria nach dunkelgrünen Ex. von Te-
neriffa beschrieben und abgebildet. ')
Ganz eigenthümlich ist die matte, opake Oberseite sowohl der
grünen viridiopaca als der cupreola. Es sind indessen in der mat-
ten Färbung sehr verschiedene Stufen zu unterscheiden.
Die cupreola erreicht nur höchst selten eine so matte Färbung
als die viridiopaca in der Regel zeigt, und zwar letztere bei bei-
den Geschlechtern.
Bei der cupreola tritt die matte Oberfläche bei den Männchen
in der Regel viel deutlicher hervor, während die Weibchen oft ei-
nen ziemlich lebhaften, nur wenig abgeschwächten Kupferglanz
zeigen.
!) Sowohl Burmeister (Handb. III. p. 457) als Erichson
(Ins. Deutschl. III. p. 605) sprechen mattschwarze Ex. aus Nord-
und Nordwest-Africa als aurata var. an. Erichson sagt kurz, dafs
die von ihm in Wagner’s Reise in Algier III. pag. 156 erwähnte
nordafricanische Form von der aurata „nur durch ihre mattschwarze
Oberseite abweiche und der funeraria Gory von Teneriffa ent-
spreche*.
Da nun die funeraria von Teneriffa gar nicht mattschwarz,
sondern d’un vert terne metallique, plus violace par place et en
dessous ist, so möchte ich für die wirklich mattschwarze nordafri-
canische Form den Namen Gerardi (Buquet) annehmen, den schon
Burmeister erwähnt.
Aehnliche Ex. von H. v. Homeyer in Nordafrica gesammelt,
erhielt ich durch meinen Freund Haag; H. v. Harold sammelte
sie ebendaselbst; in H. v. Heyden’s Sammlung befindet sich ein
solches neben anderen von Becker stammenden. Die Vaterlands-
angabe Gall. mer. bei einem Ex. derselben Sammlung scheint mir
unzuverlässig; ebenso stammt ein von Colombel eingesendetes, an-
geblich andalusisches Expl. gewils auch aus Algier; dasselbe ist
kleiner als die deutsche aurata, während die nordafricanische
Form nach Burmeister beträchtlich gröfser sein soll, was in der
Regel der Fall ist, und zwar bisweilen in so hohem Grade, dafs
ein Stück von 22 mill. die grölste mir bekannt gewordene aurata-
Form ist; ein sehr kleines Expl. von Tanger verdanke ich H. Dr.
Rolph.
in Sibirien und Ostindien. 247
Man kann von der viridiopaca und cupreola g\ fast genau das-
selbe wie von den matten Oreinen sagen: „Oberfläche matt, wie
mit einem feinen Dufte überflogen“ (Suffr. Linn. ent. V. p. 154).
Dieser feine Duft besitzt die Eigenschaft eine vollständige Täu-
schung bezüglich der Stärke der Sculptur hervorzurufen, indem er
dieselbe gleichsam verwischt. Je matter die Oberfläche des Tho-
rax oder der Flgd. ist, um so weniger deutlich tritt die Punktirung
hervor; bei Ex. bei welchen der feine Duft nur auf einem Theil
des Thorax gleichsam abgewischt ist, erscheint der glänzendere
Theil kräftig, der mattgebliebene kaum punktirt.
Bei den mattesten viridiopaca erscheint daher der Thorax am
schwächsten punktirt.
Bei der cupreola ist der Thorax in der Regel nur ziemlich
matt und meist noch ziemlich glänzend, daher tritt die kräftige,
dichte Punktirung sehr deutlich hervor; bei einem Ex. mit ganz
mattem Thorax erscheint die Punktirung selbst unter der Loupe
wie erloschen.
Was nun die Mittelformen zwischen cupreola und viridiopaca
betrifft, so liegen sie mir in einigen Expl. vor, und haben wir die
allmählige Annäherung (nach dem mir bekannten Materiale) etwa
so darzustellen.
Bei den cupreola 2 verschwindet der matte Duft fast ganz;
in der Regel sind sie stärker kupferfarben als die d. Mit diesen
kupferfarbenen 2 stimmen nun einzelne Expl. in Sculptur, Glanz
und Behaarung überein, welche nicht kräftig, sondern aulserdem
leicht goldig oder grün (aber natürlich nicht matt) sind.
Wie bereits erwähnt sind die veridiopaca 2 in der Regel nur
wenig matter als die 9’; aber die glänzendsten unter ihnen stehen
durch die Stärke ihres Glanzes bereits den cupreola 2 näher als
den matteren vir. 2; ihr Halsschild ist kaum behaart.
Hält man ein solches glänzenderes vir. 2 mit einem grünen
cupr. 2 zusammen, so wird man sie anstandslos für eine Art hal-
ten, da die Behaarung der cupreola wenig, und die kräftige, dichte
Punktirung des Thorax. bei beiden gleich deutlich ins Auge fällt.
Ein eigenthümlicher Unterschied bleibt aber auch noch zwi-
schen diesen Stücken, nämlich der, dafs die Unterseite der vir.
fuchsig (also röthlich gelb), die der cupr. greis (also weifslich grau)
behaart bleibt.
Ich habe bisber stets nur von der Behaarung des Halsschil-
des gesprochen, und will nun ergänzend bemerken, dafs die der Flü-
geldecken meist der des Thorax entspricht, d. h. dafs die Flgd.
248 G. Krautz: über Cetonia aurata
meist in dem Grade deutlicher behaart sind, als es der Thorax ist.
Die Flgd. der cupr. sind lang, fein, wenig dicht behaart, die der
vir. meist unbehaart, bei dem Expl. mit behaartem Thorax kaum
schwächer als bei der cupr. Bei einzelnen Ex. sind die Haare
auf den Flügeldecken kurz und vereinzelter, bei den meisten feh-
len sie ganz.
Als Uebergangsexemplare, welche mir bis jetzt unbekannt ge-
blieben sind, wären hervorzuheben:
a) cupreola mit fuchsig behaarter Unterseite,
b) viridiopaca mit greis behaarter Unterseite.
Die Zeichnung des Halsschildes ist bereits besprochen; was
die der Fld. anbetrifft, so scheinen nach meinem Material die Fld.
der vir. kräftiger weils gezeichnet, als die der cupreola. Bei der
vorher erwähnten mattschwarzen Buqueti dagegen sind die weilsen
Zeichnungen schwächer als bei der typischen aurata; im Grunde
muls es nach unseren Erfahrungen so sein, weil bei verschiedenen
Arten die weilsen Zeichnungen im südlichen Klima schwächer
werden oder ganz verschwinden.
Das Pygidium ist bald ungefleckt, bald zeigt es die gröfseren
weilsen Flecke neben dem Aufsenrande; die kleineren weifsen
‚Flecke hinter der Nahtspitze treten nur ausnahmsweise hervor.
Die Unterseite des Hinterleibs ist bei cupr. selten, bei vir. nicht
selten mit den gewöhnlichen beiden Reihen von weilsen Quer-
flecken versehen. Motschulsky’s Angabe (in Schrenck Reise II.
pag. 134 unten) „corpore subtus subvilloso, in d immaculato“ ist
doppelt falsch; denn einmal hält er die Weibchen für die Mäun-
chen, und zweitens begünstigt die Sculptur des S' zwar das Auf-
treten der weilsen Flecke mehr, aber es finden sich solche auch
beim 9, wenn auch seltener.
Wenn der Umstand, dafs die mattere viridiopaca und die we-
niger matte cupreola zusammen vorkommen und Mittelformen sehr
selten sind, nicht schon ziemlich auffallend ist, so ist es doch noch
merkwürdiger und vorläufig nicht leicht erklärlich, weshalb nament-
lich die Oberseite des Thorax der cupreolu dicht und lang abste-
hend behaart, der der viridiopaca in der Regel ganz oder fast ganz
unbehaart ist. Ich besitze nur 1 Ex. der vir., bei der der Thorax
dicht und deutlich abstehend behaart ist (aber bei weitem nicht so
lang und kräftig als bei der cupr.), und nicht ein einziges Expl.
der cupr. mit nacktem Haisschilde.
Einen ähnlich, wenn auch nicht so dicht und stark punktirten
Thorax als die cupr. besitzt die sardinische carthami Gene; da
in Sibirien und Ostindien. 249
ihr aber die dichte greise Behaarung desselben und die matte Ober-
seite fehlt, so erinnert sie kaum besonders an cupreola.
Haben wir in der greisen Behaarung des Thorax der cupreola,
welche bei der mattgrünen viridiopaca fehlt, ein Spiel des Zufalls,
eine Laune der Natur oder eine unerklärliche Differenzirung zu er-
blicken?
Hätten wir beide Formen aus verschiedenen Lecalitäten oder
verschiedenen Ländern erhalten, die viridiopaca etwa aus Japan,
so würden wir kaum daran gedacht haben, beide zu vereinigen.
Es mufs meines Erachtens noch besonders hervorgehoben wer-
den, dafs der Seutellar-Ausschnitt des Halsschildes vor dem Scu-
tellum bei der cwpreola durchschnittlich deutlich seichter erscheint
als bei der viridiopaca, seine Winkel mehr verrundet sind als bei
dem der ’vir., wo die Ecken ziemlich scharf und deutlich sind.
Ich vermag indessen diesen Unterschied so lange nicht als ei-
nen specifischen aufzufassen, als er nicht in Verbindung mit ande-
ren auftritt. Obwohl, wie wir gesehen, alle vir. unten fuchsig be-
haart sind, alle cupr. greis, so können wir doch darin nur eine
auffallend regelmäfsige, wahrscheinlich mit dem Gesammt-Oolorit
der Unterseite in Verbindung stehende Vertheilung gewisser Merk-
male auf gewisse Formen erblicken; in Berlin scheint die aurata
mit greiser Behaarung, in Nieder- und Oberschlesien die mit fuch-
siger vorzuherrschen.
Dazu kommt, dafs der Scutellar - Ausschnitt bei der aurata
mehr varirt als man bei Vergleich geringen Materials vermuthet.
Burmeister und Erichson erwähnen ihn nicht; es kommen an den
verschiedensten Orten Ex. vor, bei denen die Ecken des Scutellar-
Ausschnitts ebenso scharf sind als bei der ver.
Ferner sind die Ecken bei meinen 10 cupreola d deutlich
stampfer als bei meinen (gröfseren) drei cupr. d. Bei vir. tritt
der Unterschied bei Q' und 2 nicht so scharf auf, die Winkel blei-
ben fast immer ziemlich scharf, aber sie nähern sich bei den klei-
neren g' denen der cupr. d..
Da die Gestalt des Sceutellar-Ausschnitts bei der specifischen
Unterscheidung der exotischen Arten eine nicht unwichtige Rolle
spielt, so mulste dieselbe um so mehr einer sorgfältigen Erörterung
unterzogen werden.
Sollte ein schärferer Beobachter constante Merkmale zwischen
viridiopaca und cupreola finden, so würde immerhin hier die An-
regung gegeben sein, diese Arten richtig systematisch unterzubrin-
gen, ebenso wie die Glycyphana pilifera Motsch.
250 G. Kraatz: über Cetonia aurata
Es würde aber dann auch der Fundamentalsatz, auf den wir
namentlich die Unterscheidung der europ.-asiat. Cetonien begrün-
den, hinfällig werden, nämlich der, dafs nach Sceulptur, Gröfse und
Gestalt noch so verschiedene Formen zu derselben Art zu rechnen
sind, wenn sie in der Form des Prosternalfortsatzes im Wesent-
lichen übereinstimmen.
Es ist dies im Grunde durchaus nicht selbstverständlich, son-
dern ein durch mehrfache Beobachtungen unterstützter Erfahrungs-
satz, den Erichson bis jetzt in ausgedehntester Weise bei den deut-
schen Arten zur Geltung gebracht hat, während er den südeuro-
päisch, asiatisch -caucasisch -sibirischen Formen vorsichtig fern ge-
blieben ist 1). Danr. berichtigte Schaum mit unermüdlichem Eifer
und bestem Erfolge die mehrfachen Irrthümer Burmeister’s und ein-
zelne von ihm früher selbst begangene. Auf seinen Angaben be-
ruht im Wesentlichen die sorgfältig behandelte Synonymie der eu-
ropäischen Cetonien im Harold’schen Cataloge. Seit jener Zeit
aber hat sich meines Wissens Niemand wieder ernstlich mit europ.
Cetonien beschäftigt, und die Sammlung des Berliner Museums ist
die einzige, welehe Erichson’s Ansichten zum Theil noch ziemlich
unvollkommen illustrirt (aurata), zum Theil verhältnilsmäfsig reich
(floricola). Aber auch im letzteren Falle sind mehr die typischen
Formen einzelner Länder vertreten, als die beweisenden Mittelfor-
men. Es wird dies nur deshalb hervorgehoben um anzudeuten,
dafs die europäischen Entomologen noch keineswegs die Hände in
den Schoofs zu legen brauchen, sondern noch immer Grund haben
auf der ausgezeichneten Basis fortzuarbeiten, welche Erichson in
der Naturg. d. Ins. Deutschl. Bd. Ill. für das Studium der Ceto-
nien-Rassen gelegt hat.
Giyceyphana pilifera Motsch. Etud. Ent. IX. (1860) p. 15.
Nachdem Motschulsky die auffallend verschiedene cupreola m.
nicht von seiner viridiopaca getrennt hat, unterscheidet er von der-
selben eine japanische pilifera, welche paullo longior ist, dorso im-
maculato, undique valde sparsim pilosa, opaca supra laete viridis,
subtus cuprea, testaceo-pilosa, thorace subtiliter sparsim punc-
tato et piloso, medio subalbo bipunctato, abdominis segmentis im-
maculatis. — Long. 6—63 lin. etc. etc.
Die ganze Beschreibung ist verhältniflsmälsig lang und un-
1) Bei Anisoplia z. B. giebt er eine General - Uebersicht der
Arten aus den letztgenannten Ländern.
in Sibirien und Ostindien. 251
zweifelhaft auf einige von H. Hiller erhaltene japanische Cetonien
zu beziehen, welche unmöglich von der viridiopaca zu trennen
sind, obwohl ihnen die kupferfarbige Unterseite ein locales Gepräge
verleiht, da die Unterseite fast bei meinen sämmtlichen (oben bekannt-
lich grünen) viridiopaca grünlich ist. Der Thorax meiner pik-
fera ist dicht gelblich abstehend behaart, wie bei allen meinen
Amur-cupreola, und nur bei wenigen viridiopaca; die letzteren sind
meist merklich gröfser als meine pilifera; der Vorderleib der pil.
ist unten dicht fuchsig behaart.
Es ist auffallend, dafs weder Motschulsky noch ein anderer die
Identität der pül. mit der veridiopaca erkannt hat.
Es wird nun von Interesse sein nachzuweisen, ob die cupreola
in Japan auch vorkommt oder nicht; wäre dies nicht der Fall, so
wäre die cupreola am Amur zum Theil, in Japan ganz in die pi-
hfera verwandelt. Weiter wäre festzustellen, in wie weit die Be-
haarung des Thorax bei der pe. schwindet.
Euryomia Amouriensis Thomson Typ. Cet. p. 24.
Diese 17 mill. lange Art vom Amur, supra viridis, submetal-
lica subtus viridi-aeneo-metallica, wird nur mit der kleineren indi-
schen viridiobscura Gor. Perch. verglichen, nicht mit der viridı-
opaca Motsch., mit der sie nach der Beschreibung ganz gut über-
einstimmt.
Protaetia Bensoni Westwood Trans. Ent. Soc. London V.
1349. p. 145. t. 16. fig. 3.
Die Burmeister’sche Gattung Protaetia ist im Harold’schen Ca-
talog mit Cetonia vereinigt, die Bensoni von Westwood zu Protae-
tia gezogen worden. Wahrscheinlich ist der Nachweis, dals die
Prot. Bensoni zur Cetonia aurata oder in ihre unmittelbare Nähe
gehört, leichter zu führen, als dafs sie eine Protaetia ist. Als
Hauptmerkmal derselben wird jedenfalls betrachtet, dafs die Flgd.
an der Nahtecke immer sehr beträchtlich, öfters lang zugespitzt
sein sollen. Nun sagt zwar Westwood a. a. O. apex elytrorum
acuminatus, aber bei meinem Expl. kann ich den apex nicht we-
sentlich von dem der aurata verschieden finden.
Die auf Syngenesisten im Himalaya-Gebiete vorkommende Art
(mein Ex. stammt aus der von Dr. Staudinger bekanntlich in neue-
rer Zeit billig angekauften Atkinson’schen Sammlung) kann mei-
nes Erachtens fast mit demselben Rechte als gute Art angespro-
chen werden, als man sie für aurata Var. erklären kann, und ist
deshalb für den Cetonien-Kenner von besonderem Interesse.
952 G. Kraatz: über Cetonia aurata von Sibirien u. Ostindien,
Bei der grofsen Variabilität der Oetonien ist ohne Zwei-
fel schwer endgültig zu entschieden, ob wir es in der Bensomi mit
einer indischen Art, oder noch mit einer indischen Rasse der au-
rata zu thun haben.
Die meisten wesentlichen Merkmale der aurata sind in leicht
verstärktem Maafse vorhanden; die erhabene Mittellinie auf dem
Kopfe ist besonders kräftig; die Gestalt des Thorax ist die der
aurata; der Scutellar-Ausschnitt ist merklich tiefer und mit deut-
licheren Ecken versehen als bei der deutschen aurata, von schlan-
keren französischen oder ostsibirischen aurata aber nicht viel
verschieden. Die Flgd. sind ähnlich gezeichnet, der podex aeneus
punctatissimus zeigt die gewöhnlichen zwei weilsen Flecke. Die
Beine sind deutlich schlanker, feiner gezähnt als bei plumpen deut-
schen aurata, aber kaum verschieden von schlanken französischen.
Der matte Glasglanz des Thorax mülste bei einer indischen Form
eigentlich viel stärker vermuthet werden. Sehr abweichend er-
scheint der Thorax durch eine eigenthümliche, grobe, weitläufige
Punktirung und zwei eingedrückte, weilsbeschuppte, nach vorn con-
vergirende Schräglinien.
Nach den uns bereits bekannten aurata-Varietäten kann aber
die Punktirung bei der specifischen Unterscheidung kaum Beach-
tung finden, da es bei den Varietäten nicht geschieht. Die beiden
weilsen Schräglinien sind aber nichts als die Verbindung von je
2 der 4 Punkte des aurata-Thorax (bei Ex. vom Himalaya), wie
sie sich bei der viel veränderlicheren floricola bereits im Oauca-
sus etc. vollzieht.
Herr v. Harold (in seinen Beiträgen zur Käferfauna von Ja-
pan in dieser Zeitschrift Bd. 1877. S. 357) findet die Bensoni der
piligera Motsch. ungleich näher verwandt als ich selbst, denn er
sagt: „die piligera Motsch. steht der Bensoni Westw. von Central-
asien so nahe, dafs ich sie nur an der feineren Punktirung und
dem schwächeren Ausschnitt der Thoraxbasis, dem Schildchen ge-
genüber, unterscheiden kann.“ Er läfst also die weilsen Schräg-
linien auf dem Thorax, die ich bei keiner einzigen virsdiopaca und
pilifera fand, ganz unerwähnt; vielleicht traten sie bei seinem Ex.
nicht deutlich hervor; im Uebrigen scheint mein Ex. mit dem oder
den seinigen übereinzustimmen.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.)
‚Ueber Buprestiden vom Amur
Dr. G. Kraatz und H. v. Kiesenwetter.
Der von Christoph bereits bemerkte Mangel an Buprestiden
tritt auch in den früheren Aufzählungen von Amur-Käfern auffal-
lend hervor, da Motschulsky (in Schrenck’s Amur-Reisen p. 107)
nur 8 Arten erwähnt, von denen Ancylocheira punctata, Agrilus
olivaceus und Melanophila appendiculata deutsche, Dicerca acumı-
nata, Ancylocheira strigosa und Melanophila guttulata Gebl. west-
sibirische Arten sind, und eine, der sepulchralis ähnliche Anthazia
reticulata und eine der morio sehr nahe verwandte acutiangula
Motsch. ?) aufser in Daurien auch in Irkutsk vorkommt ?). Zu die-
sen treten noch Motschulsky Poecilonota virgata Motsch. im Bull.
Mose. 1859. II. p. 490, Etud. Entom. 1859 p. 11 auf; aufserdem in
dem genannten Bulletin-Heft noch Agrilus dauricus Motseh. und
grandicollis Motsch., die unbeschrieben scheinen; durch v. Solsky
(Hor. VII. pag. 355 — 360) die deutschen Ancylocheira rustica L.,
Melanophila cyanea F., Chrysobothrys chrysostigma, Agrilus viridis
und die Anth. quadrifoveolata vom Baikal.
Zu den hier erwähnten Arten treten nun als neu vier von
Christoph gesammelte, von H. v. Kiesenwetter beschriebene Arten
hinzu, theils aus seiner, theils aus Herrn Ribbe’s Sammlung; auch
wird die Beschreibung der Poecilonota virgata Motsch. ergänzt,
welche in de Marseul’s Buprestiden-Monographie (Abeille II. 1365)
gänzlich unbeachtet gelassen ist. G. Kraatz.
Poecilonota virgata: Viridis, dense punctata, oblonga; pro-
thorace transverso, antrorsum leviter angustato, oblongo, violaceo
maculato; elytris striato punctatis, maculis nonnullis cyaneis. —
Long. 8—13 mill.
Motschulsky Bull. Motsch. 1859. II. p. 490.
Stirn leicht gewölbt, mit dichten, runzligen und einigen mehr
oder weniger deutlich hervortretenden Erhabenheiten. Fühler mit
verkehrt dreieckigen Gliedern, schwarz mit geringem, grauen Schein.
Halsschild breiter als lang, verkehrt viereckig, mit leicht gerunde-
») Nicht im Catal. Gemminger-Harold aufgeführt.
?) Vergl. v. Solsky Hor. VII. p. 359.
254 H. v. Kiesenwetter: über
ten Seiten, nach vorn verengt, sehr dicht runzlig punktirt mit ei-
nigen blauen Flecken, von denen einer in der Mitte oder ein we-
nig vor der Mitte, und vier im Vierecke um diesen herumstehen.
Der Hinterrand ist jederseits neben dem Schildehen ausgerandet.
Das Schildchen ist schwarz, breiter als lang, jederseits von der
Wurzel aber stark erweitert, an der Spitze gerade abgeschnitten.
Figd. breiter als das Halsschild, mit vortretenden Schulterecken,
sehr dicht runzlig punktirt, runzlig, mit dicht punktirten Längsstrei-
fen, länglich oval, leicht gewölbt, grün, mit einzelnen blauen
Flecken, von denen einer neben dem Schildehen, ein zweiter ne-
ben der Naht, vor der Mitte ein dritter neben der Naht hinter der
Mitte, ein 4ter und ter am Aulsenrande neben der Spitze stehen.
Spitze der Flügeldecken gekerbt. Die ganze Oberseite unbehaart.
Hinterleibsspitze rundlich ausgerandet, beim Weibchen breiter, beim
Männchen tiefer und schmaler ausgerandet.
Bei Varietäten zeigen sich die Seitenränder oder die ganzen
Thiere goldig grün oder selbst erzfarbig glänzend.
Der Poec. festiva verwandt, aber breiter und von anderer
Zeichnung.
Sibirien, Amur (Ribbe’sche Sammlung).
Die Beschreibung, die von der bella Cast. et Gory gegeben
wird, ist nicht sehr kenntlich und läfst sich auf die hier beschrie-
bene Art nicht mit Sicherheit beziehen.
Motschulsky’s Diagnose lautet: punctatissima, nitida, laete
viridimetallica;, maculis frontali, thoracis 5 elytrisque utrinque 3 cya-
neo-violaceis; thorace subquadrato, elytris scabrosis, apice subtrun-
catis. — Long. 4, lat. 12 lin.
Agrilus impressifrons: cupreus, scutello elytrisque nigro-
olivaceis, his opacis, vertice sulcato, fronte late impressa; protho-
race medio sulcato, lateribus fortius sulcatis; elytris crenulatıs.
Tarsorum posticorum articulo ultimo elongato, unguiculis fissis. —
Long. 13 mill.
Kopf und Halsschild bronzekupfrig, Scheitel mälsig gewölbt,
ziemlich flach eingedrückt, Stirn mäfsig tief, aber deutlich einge-
drückt. Augen grols, nach oben zu sich einander nähernd, die
ganze Oberfläche punktirt, die Punkte theilweise ineinander über-
gehend. Halsschild mit stark punktirten Streifen, an der Basis je-
derseits mit einer sehr deutlichen Einbuchtung, in den Hinterecken
fast ohne Spur eines erhabenen Längsfältchens, in der Mitte des
Seitenrandes und in der Mitte der Scheibe deutlich eingedrückt,
mit gradem Seitenrande. Flgd. sehr dicht punktirt, daher ziemlich
Buprestiden vom Amur. 255
matt erscheinend, fein, mit dunkler Behaarung besetzt, lang ge-
streckt, in der Mitte leicht verbreitert, an den Vorderecken rund-
lich eingedrückt, hinter der Mitte mit einer erhabenen Längslinie,
welche sich bis über die Mitte der Flgd. deutlich wahrnehmbar
fortsetzt, dunkel olivengrün. Die ganze Unterseite ist bronzefar-
ben, ziemlich dicht, aber getrennt punktirt, sparsam greis behaart,
das letzte Segment mit einer deutlichen Längsrinne. Der vordere
Theil des Unterleibs ist bronzefarbig. Klauen mit stark verlänger-
ten Hintertarsen, Beine bronzefarben, glänzend, Klauen an der
Spitze deutlich gespalten.
Agrilus Ribbei: Obscure viridis, segmento ventrah ultimo
emaryinato, vertice et fronte canaliculatis, elytris punctato-scabris,
pube densiore adspersis, ante apicem denudatis. — Long. 5 mill.
Mas: Abdominis segmento ultimo integro.
Scheitel mäfsig gewölbt, mit der ziemlich flachen Stirn ge-
furcht, Stirn mälsig dicht punktirt, Fühler mälsig gesägt, Augen
grols, mit dem Innenrande gegenseitig genähert, mäfsig dicht punk-
tirt. Halsschild mit feinen, dicht punktirten Streifen. Seitenrand
ziemlich grade, nach vorn ein wenig erweitert, in der Mitte ein
wenig eingedrückt und der Länge nach niedergebogen. Das ganze
Halsschild matt, greis behaart, mit eingedrückter Längsfurche, in
den Hinterecken steht ein deutlich erkennbares, bei besonders klei-
nen Expl. bisweilen undeutliches, etwas gebogenes Längsfältchen.
Das Schildehen ist ziemlich eben, mit einer eingegrabenen Quer-
linie. Flgd. matt, etwas uneben, mit eingedrückten Schultern, die
eingedrückten Streifen neben der Naht lassen bisweilen erhöhte
Streifen erkennen, nicht minder ist ein deutlicher Fleck neben dem
Schildehen ziemlich tief eingedrückt. Die Seiten sind in der Mitte
etwas verschmälert, die Spitze verengt und undeutlich gezähnelt.
Die Flügeldecken mäfsig fein und dicht punktirt, matt mit feiner
seidenschimmernder Behaarung, die vor der Spitze einen Querfleck
frei läfst. Die Unterseite dunkelgrün, sparsam punktirt, fein pu-
bescent. An den Beinen sind die Hintertarsen mäfsig verlängert,
die Klauen einfach.
Brachys orichalcea: Fronte impressa, capite prothoraceque
aurichalceo-tomentosis; elytris nigro-violaceis, griseo- fasciatis basi
aurichalceis; corpore subtus parce punctato; prothorace episternis
fortius densius sulcatis. — Long. 4 mill.
Kopf stark goldschimmernd behaart, die Stirn eingedrückt, ge-
furcht. Fühler schwarz, mit verkehrt kegelförmigen Gliedern. Hals-
schild nach der Basis schwach verbreitert. Vorderecken etwas nach
256 H. v. Kiesenwetter: über Chrysomela Kenderesyi.
vorn vorgezogen, Hinterecken stumpf, Mitte der Brust nach hinten
deutlich verbreitert, nach vorn jederseits erweitert, mit deutlich ge-
randeten Seiten. Hinterrand des Halsschildes zwischen der deut-
lich nach hinten vortretenden Mitte und den Schulterecken nach
hinten ausgebuchtet, dicht und fein goldgelb behaart, fein und dicht
punktirt. Das Schildchen sehr fein, dreieckig. Flgd. fein punk-
tirt, mit grauen Ziekzackbinden aus greiser Behaarung. Sie sind
drejeckig, mit stark nach vorn verbreiterten Seiten und abgestumpf-
ter Spitze.
Trachys bifrons: Aenea, frante late impressa, utrinque tu-
berculata, tenue pubescente; prothorace lateribus rotundatis, antror-
sum valde angustato, disco elevato, lateribus depresso; coleopteris
triangularibus, apice subacuminatis, albido fasciatis, parcius rubido
pubescentibus. Corpore subtus nigro aeneo, parce pubescente, pro-
sterno nitido, quadrato. — Long. 2 mill.
Die Art ist ausgezeichnet durch die röthliche Behaarung der
Flgd., zwischen der sich die spärlichen weilsen Zickzackbinden her-
vorheben. Die Flgd. sind ziemlich dicht und stark, etwas runzlig
punktirt, mit einer doppelten von der Basis nach dem Aufsenrande
verlaufenden eingedrückten Längslinie. — 1 Ex.
Chrysomela Kenderesyi n. sp.
Ovalis, valde convera, picea, nitida, parce punctata; elytris
parcius punctato-striatis, antennis rufis, prothorace lateribus rotun-
datis, basin versus leviter ampliatis lateribus haud impressis, striato-
punctatis. — Long. 5 mill.
Die Art steht einem Phaedon carniolicum nahe, gehört aber
zur eigentlichen Gattung Chrysomela. Die Augen sind eigentlich
etwas ausgebuchtet. Die Fühler sind mäfsig lang, die fünf End-
glieder rundlich und grölser als die Basalglieder, welche verkehrt
kegelförmig sind. Die Stirn ist ziemlich flach und hat das Epi-
sternum deutlich abgesetzt. Der Kopf zeigt einzelne grölsere Punkte.
Das Halsschild ist breiter als lang, mit leicht gerundeten Seiten,
die nach vorn etwas mehr, nach hinten etwas schwächer verengt
sind. Die Seiten sind auf der Unterseite deutlich gerandet, die
ganze Oberfläche ist mit sparsamen Punkten unregelmäfsig besetzt.
Die Flgd. sind länglich gerundet, mit spärlich punktirten Längs-
streifen, neben der Naht steht ein abgekürzter Längsstreif. Der
Seitenrand ist mit einer Reihe ziemlich starker Punkte besetzt.
Die Unterseite ist pechbraun, mit einzelnen unregelmäfsigen
Punkten.
Siebenbürgen, von Herrn Merkl entdeckt und mit dem beibe-
haltenen Namen belegt. -
H. v. Kiesen wetter.
—
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Die Cryptocephalen von Sibirien und Japan
und ihre geographische Verbreitung
von
Dr. G. Kraataz.
Bevor ich zur Beschreibung einiger ostsibirischen Cryptocepha-
lus ') schritt, deren Namen sich mir nicht mit Sicherheit aus der
Literatur ergaben ?), mulste ich mir eine Uebersicht über die in
Ost-Sibirien und den verwandten Localitäten, Japan, Mongolei und
West-Sibirien verschaffen, hauptsächlich mit Hülfe der bekannten,
sorgfältigen Arbeiten von Suffrian ®) und der auf dieselben basir-
ten Monographie des Cryptocephalides du nord de l’ancien monde
par M. S.-A. de Marseul ?).
Da nun in der Suffrian’schen Aufzählung sämmtliche asiati-
sche Cryptocephalus berücksichtigt sind, die asiatischen Arten sich
aber verhältnilsmälsig scharf in nordisch-sibirische Arten von deut-
schem Typus und in südasiatische von exotischem Typus scheiden,
eine eigentliche Uebersicht der sibirischen Arten also noch nicht
existirt, so glaubte ich, dafs bei der grolsen Beliebtheit, deren sich
die Gattung erfreut, eine solche Vielen erwünscht sein würde. Ich
habe dieselbe so einfach wie möglich hergestellt und es dennoch
möglich gemacht, dafs auf geringstem Raume schnell ersichtlich
") Deutsche ent. Zeitschrift 1879: Cr. Haroldi p. 130, Raddei
p- 131, nobilis p. 152, pallescens p. 133, splendens p. 134.
2) Nach dem Vergleich eines mir inzwischen freundlichst vom
Autor eingesendeten typischen Ex. des Cr. Japanus Baly hat sich
ergeben, dafs mein Haroldi eine merkwürdige neue Varietät dieser
Art ist, bei der die inneren der 4 (2, 2) schwarzen Flecke auf den
Flügeldecken fast verschwunden, die äulseren dagegen zu einer
Schrägbinde vereinigt sind. Eine analoge Varietät ist mir bei den
verwandten europäischen Arten mit 4 Punkten auf den Flügeld.
nicht bekannt.
?) Verz. d. asiat. Cryptoceph. in Linn. ent. IX. p. 1—169.
Berichtigtes Verz. d. asiat. Cryptoceph. a. a.O. p. 1—72.
*) In de Marseul’s Abeille Vol. XIII. (1875).
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIIl. Heft II. 17
258 G. Kraatz: über Cryptocephalen
ist, welche Arten Ost - Sibirien einerseits mit West - Sibirien und
Deutschland, andererseits mit Japan gemein hat. Dabei wurden in die
Uebersicht zugleich die 7 Arten aufgenommen, welche nach dem
jetzigen Stande unserer Kenntnils Japan allein eigenthümlich sind.
Aus der Tabelle ergiebt sich Folgendes.
West- und Ost-Sibirien haben mit Deutschland 5 Arten gemein.
West-Sibirien hat mit Deutschland 23 Arten gemein.
Ost-Sibirien hat mit Deutschland 3 Arten gemein.
Ost-Sibirien hat mit Japan 7 Arten gemein.
In Ost-Sibirien kommen 41 Arten vor, von denen Christoph
am Amur 23 aufand.
Die japanischen Uryptocephalus sind von Baly (Trans.
Ent. Soc. London 1875. pag. 87—99) aufgezählt worden; von den
genannten 15 Cryptocephalus (und 1 ZPachybrachys) werden 12
neu ') beschrieben, zwei kommen nach B. auch in China vor (tri-
fasciatus, pilosus), drei auf Chusan (japanus, fortunatus, discretus),
einer auch an der Küste der Tartarei (signaticeps), einer in Süd-
Sibirien (Mannerheimüi).
Aus Ost-Sibirien besitzt Baly nur den Mannerheimiü, ich den
Mannerheimii, Japanus (var. Haroldi Kraatz), pilosus (= regalis),
signaticeps B., fortunatus B., approzimatus B., discretus Baly. Da
diese fast sämmtlich hier zum ersten Male als Ostsibirier nachge-
wiesen werden, ist mir unklar, wie de Marseul zu der Angabe
kommt (Mon. p. 10), die meisten (also mindestens 8) japanischen
Cryptocephalus kämen auf dem japanischen Continent vor; sein
sonstiges Interesse für die japanischen Cryptocephalus documentirt
sich dadurch, dafs er zwei Baly’sche Arten (permodestus und ama-
tus) ganz und gar vergessen hat aufzuführen, obwohl ihm H. Baly
(vergl. Mon. pag. 2) die Typen sämmtlicher Arten mitgetheilt hat;
auch bei dieser Gelegenheit sagt er, dals presque tous se retrou-
vent en Siberie, aber er giebt unter keiner einzigen Baly-
schen Art Sibirien als Vaterland an, aufser in den wenigen
Fällen, wo Baly dies thut.
An die nun folgende Tabelle schliefsen sich noch einige spe-
cielle Bemerkungen über einzelne Arten.
') jedoch ist einer davon (pilosus) höchst wahrscheinlich mit
regalis identisch, ein anderer (signaliceps) eine Varietät des ost-
sibirischen liothoraz Solsky.
Aufzählung der sibirischen Oryptocephalus
von Sibirien und Japan.
mit Berücksichtigung ihrer geographischen Verbreitung
VIM.
nach Deutschland und Japan.
Monachus
peregrinus . R
Cryptocep halus
. trifasciatus Fabr.
tetradecaspilotus Baly.
perelegans Baly.
. laetus Fabr. .
regalis Gebl.
pilosus Baly ä
var. mutalus Kraatz
bivittatus Gebl.. .
peliopterus Solsky.
Bora lan. 0
var. temesiensis .
Raddei Kraatz
transversalis Suffr.
tetrathyrus Solsky .
pustulipes Men. .
distinguendus Schneid.
cordiger L.
instabilis Baly
6-punctatus L.
lkiothoraz Solsky
var. signaticeps Baly
Japanus Baly
var. Haroldi Kraatz
Mannerheimi Gebl.
nobilis Kraatz
niger Gebl, . .
bigultulatus Gebl. .
ochroloma Gebl.
laevicollis Gebl.
luridipennis Suffr.
15-notatus Suffr.
pallescens Kraatz .
Mniszechi Tappes .
eruz Gebl. . .
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MO
260
IX.
XI.
XI.
X.
XIV.
XVl.
XVv1.
XVII.
G. Kraatz: über Cryptocephalen
Cryptocephalus
Stschukini Fald..
halophilus Gebl.
floralis Kıyn. . .
halophilus Suffr.
14-maculatus Schneid.
coloratus Fabr.
flavicollis Fabr. .
pülosellus Suffr. .
gamma Herr.-Sch. .
sesquistrialus Kryn.
Bohemius Drapiez .
Boehmi Germ.
limbellus Suffr. .
lemniscatus Suffr.
virens Suffr. .
SETICEUSLE ER
Hypochoeridis L. .
Schaefferi Schrank
lobatus Fabr.
semiviridis Suffr.
sibiricus Gebl. .
pin L.. ee
12-punctatus Fabr.
ochrostoma Harold.
nitidulus Gyll.
Kulibini Gebl.
fortunatus Baly. . .
macrodactylus Geb)...
coerulans Suflr.. .
coerulescens Suffr.
splendens Kraatz
approzimatus Baly.
scitulus Baly.
opacus Tappes .
bivulneratus Fald. .
bidentulus Suffr.
4-guttatus Germ.
nigribuccis Gebl.
Moraei L..
hamatus Suffr.
hirtipennis Fald.
10-punctatus L.. .
chrysocephalus Deg.
punctiger Payk.
janthinus Germ.
Dtschl.
W.-Sib.
H rem *
0.-Sib.
Jap.
=
von Sibirien und Japan. 261
les
as
BelhBsdson| so
Cryptocephalus
nigrocoeruleus Goeze . 1 1 ; \
fuleratus Germ.
permodestus Baly . . . . . f i : 1
amatus Baly. . . . .... ö - - 1
pallifrons Gyll. .. =. 1 1 DAS:
diseretus Baly . . .: 2... L E 13 84
amieulus Bly . . 2 2.2.1. i via
PUNERO-DURL, un. mia ah wende - : 1
eonfusus Sur, 0... 3 1 3
XX. trimaculatus Harold . . . . 1 1 :
sahicis Fabr.
bipunctatus L. IR MODATON 1 1 1 F
XXI. 6-pustulatus Rossi . . : 1 1 ; e
armeniacus Fald. (bil. var.). i 5 = ll
XXII. elegantulus Grav. 1 1 :
tesselatus Germ.
altaicus Harold.’ .. ... . . 5 1 ; 5
trivittatus Gebl.
fulvus Goetze 1 1 £ : |
minutus Fabr.
labiatus L. . 1 1 M
Wasastjernae Gebl. 1 1
Querceti Suffr. 1 1 ;
frontalis Marsh. 1 1 1
Pachybrachys
scriptidorsum Mars. . . . . ü 1
scripticollis Suffr.
hieroglyphicus Laich. . . . . 1 1 1
ochropygus Solsky. . . . . & 5 1 5
eruditus Bates . . . ... - ß 5 1
SCrsenHnsaSullu. un nk: : ; 1
tristis Laich.. . EEE, 1 1
fimbriolatus Suffr.
mendaz Suflr. . . . ad 5 5
Die Zahlen I., IL, VIII. etc. ger gael in welcher ei der
de Marseul’schen Arbeit die Arten zu suchen sind.
Die eingerückten Namen sind die von Synonymen oder Varietäten.
Die kleine ı in der Tabelle bedeutet, dafs die Art in dem, in
der Ueberschrift angegebenen Lande vorkommt.
Das Sternchen hinter der kleinen ı bei den ostsibirischen Arten
bedeutet, dafs dieselben von Christoph am Amur aufgefunden sind.
Ein M unter der Colonne Japan bedeutet, dafs die Art in der
Mongolei vorkommt; das M ist nur zur Raum-Ersparnils unter Ja-
pan gesetzt.
262 G. Kraatz: über Cryptocephalen
Bemerkungen über einzelne Arten.
1. Cr. regalis wurde von Christoph in mehreren Ex. gesam-
melt, bei welchen die drei Flecke meist mehr oder weniger zusam-
mengeflossen sind. Stücke mit wenigem oder gar keinem Gelb
(Suffr. var. y, 6, €), welche nach Gebler hauptsächlich in Ost-Si-
birien vorkommen, bildeten die Ausnahme.
Von der einfarbig grünen var. & erhielt ich nur ein sehr
robustes Ex. ohne Spuren gelblicher Färbung auf dem gelblichen
Seitenlappen, aber mit sehr deutlicher Pubescenz; erst diese brachte
mich auf den Gedanken, dals mir ein regalis vorliege. Auf der-
artig ausgezeichnete, schwer kenntliche Varietäten scheint es mir
nothwendig durch einen besonderen Namen aufmerksam zu machen
und schlage ich im vorliegenden Falle mutatus vor.
2. Cryptocephalus pilosus Baly (Trans. Ent. Soc. London
1873. p. 90) von Japan scheint mir vom regalıis nicht verschieden
zu sein, und wird vom Autor trotz seiner ganz ähnlichen Zeich-
nung und Pubescenz nur mit ilicis verglichen. Dafs Baly die
prächtige sibirische Art nicht gekannt haben sollte, bleibt aller-
dings auffallend.
3. Cryptocephalus bivittatus Gebl., von dem Gebler nur
1 Ex. erwähnt und auch Suffrian nur ein 2 kennt, ist von Chri-
stoph in einem, ebenfalls weiblichen Ex. aufgefunden. Der Käfer
ist einem grolsen, bleichgelben Coryli ähnlich, mit zwei kleinen,
schwarzen Querflecken auf der Scheibe des Thorax.
Cr. peliopterus Solsky (Hor. VIII. p. 251) ist unzweifelhaft
nach Ex. dieser Art vom See Khanka beschrieben. Auch Solsky
beschreibt nur die Geschlechts- Auszeichnungen des Weibchens.
In de Marseul’s Monographie ist der Käfer als espece dou-
teuse ou inconnue aufgeführt ').
ı) Bei dieser Gelegenheit möchte ich mir einige Bemerkungen
über die Marseul’sche Cryptocephalen-Monographie erlauben. Man
muls glauben, dafs es Hrn. de Marseul hauptsächlich darauf an-
kommt, mit seinen Uebersetzungen, Umarbeitungen ete. möglichst
schnell recht viele Bände seiner Abeille zu füllen, mit der Suffriau-
Marseul’schen Monographie z. B. 326 Seiten, wenn man findet,
dafs ein Monograph der Gattung Cryptocephalus am Ende seiner
Arbeit vom Jahre 1875 unter „especes qui me sont restees incon-
nues ou douteuses* eine Anzahl Arten aufführt, welche 1369 von
von Sibirien und Japan. 263
4. Cryptocephalus liothorax Solsky (Hor. VII. 1871.
p- 250) vom See Khanka ist unzweifelhaft nach Ex. derselben Art
aufgestellt, welche Baly 1873 nach japanesischen Stücken als sig-
naticeps (Trans. Ent. Soc. London p. 92) beschrieben hat.
Baly giebt an, Kkothoraz müsse bei cordiger placirt werden,
Solsky hebt passender die Aehnlichkeit mit /aevicollis Gebl. her-
vor; die Art ist durch die rothe Farbe, die 3 schwarzen Flecken
auf den Flügeldecken (2. 1) und den breit abgesetzten gelblichen
Seitenrand des Halsschildes leicht kenntlich. Bei den von Baly
beschriebenen und meinen japanischen Stücken ist die schwarze
Bindenzeichnung auf dem Thorax viel stärker entwickelt als auf
den von Solsky beschriebenen Ex., und bei meinem, von Christoph
sesammelten noch schwächer als bei den letzteren.
Baly’s Beschreibung der Zeichnung des Halsschildes ist nicht
gerade sehr klar; er spricht von vittis duabus basi dilatatis, intus
ante medium late emarginatis. Zerlegen wir jede dieser Binden
Tappes in den Annales de France, von v. Solsky 1871 in den
Horae Soc. Entom. Ross. VIII, von Seidlitz, v. Rottenberg,
Suffrian ete. in der Berliner und Stettiner entomol. Zeitung ge-
nau besebrieben sind. Die ausführlichen Beschreibungen dieser
Arten erlauben fast bei allen sie in die Suffrian-Marseul’schen
Rotten am richtigen Orte einzureihen. Hat de Marseul wirklich
sämmtliche übrige zur Hand gehabt? und warum hat er sich,
gerade wenn dies der Fall war, nicht die Typen seiner Pariser
Collegen zur Ansicht zu verschaffen gesucht? das mufste doch ge-
rade er, dem schon: eine vue d’ensemble über Arten „disseminees
dans une dizaine de volumes du Linnaea entomologica* so noth-
wendig erschien.
Hätte de Marseul die erwähnten ‘Besehreibungen wenigstens
theilweise kritisch durchgesehen, so hätte er z. B. finden müssen,
dafs der peliopterus Solsky nichts als bivittatus Gebl. ist. Auch
braucht man wahrlich kein Monograph zu sein, um z. B. den Pil-
leri Schrank (pag. 311 bei de Marseul) mit voller Sicherheit auf
14-maculatus Schneid. (coloratus Fabr.) zu deuten; dafs der Pachy-
brachys Suffriani Schauf. nicht zum terminalis Sufflr. gezogen ist,
darf unter solchen Umständen nicht überraschen.
Um die Herstellung einer richtigen Nomenclatur bekümmert
sich de Marseul ausdrücklich gar nicht, wie er 5. 3 und 4 höchst
absprecheud auseinandersetzt; er will eben im Wesentlichen
nur Abschreiber sein (vermuthlich sind seine Auslassungen ge-
264 G. Kraatz: über Cryptocephalen
in zwei, und zwar in eine vordere quer viereckige, und in eine
hintere dreieckige, deren vordere Aulsenecke mit der hinteren Aus-
senecke der Vorderbinde zusammenflielst, so haben wir die ge-
wöhnliche, d. h. meist aus 4 Flecken zusammengesetzte Binden-
zeichnung.
Bei den ostsibirischen Ex. verschwinden nun die Vorderbinden
ganz und von den Hinterbinden tritt entweder nur der dem Aus-
senrande zu liegende Theil deutlicher hervor (bei meinen Exem-
plaren) oder „une assez grande tache irregulierement quadrangu-
laire* (Solsky’s Ex.).
Eine bis zur Mitte reichende schwarze Mittellinie bleibt bei
sämmtlichen Stücken ziemlich gleich schmal.
Da die Färbung der japanischen Stücke jedenfalls die norma-
lere ist, so wäre also zu citiren: signaticeps var. liothoraz.
Hält man sich dagegen an die Zeit, zu der die Beschreibun-
gen erschienen sind (meiner Ansicht nach das Falsche), so mufs
man citiren: kothorax var. signaticeps.
5. Von Cryptocephalus approzimatus Rye besitze ich
einige Pärchen vom Amur, welche genau mit meinen japanischen
Stücken übereinstimmen. Die durch sehr fein punktirtes Halssch.
(mit starkem Glanze u. weilsgelbem Seitenr. des S) ausgezeichnete
Form scheint dem coerulescens Suffr. am nächsten zu stehen, dessen
g' jedoch einen gelblichen Mittelfleck zwischen den Fühlerwurzeln
zeigt.
gen v. Harold’s vorzügliche nomenclatorische Bemerkungen über
Cryptocephalus in dieser Zeitschrift 1873 gerichtet, welche in der
1875 erschienenen Monographie nicht berücksichtigt sind; in den-
selben werden Suffrian eine Reihe auffallender Inconsequenzen und
Irrthümer nachgewiesen); dals er dazu einen vorzüglichen esprit
besitzt, werden ihm H. v. Harold und seine Freunde gern zuge-
ben; wenn diese angeblich „un egoisme pueril guide dans le sanc-
tuaire de la science“, so predigt er in diesem Sanctuarium mit se-
nilem Egoismus doch nur mit seltener Dreistigkeit das Lob der
Unwissenschaftlichkeit.
Dafs es seine Sache nicht ist d’etudier conscieusement les
deseriptions, zeigt sich in den schon erwähnten »eclatanten Fällen
nur zu deutlich, für ihn ist dies ja aber förmlich ein Prineip, und
er überläfst es dem „bon sans de ses abonnes de juger de la va-
leur de cette theorie“ etc. Sein Wunsch ist hiermit erfüllt.
von Sibirien und Japan. 265
6. Crypiocephalus janthinus ') ist von Christoph in 2 Ex.
aufgefunden.
7. Cryptocephalus bipunctatus L. ist in de Marseul’s Ar-
beit nicht als ostsibirischer Käfer aufgeführt, dagegen ausdrücklich
von Suffrian (Linn. IX. 151).
8. Auf Cryptocephalus discretus Baly von Japan beziehe
ich einen kleinen schwarzblauen Cryptocephalus vom Amur, wel-
cher weder zum ähnlich gefärbten pumilio Suffr. noch zum confu-
sus Suffr. gehören kann, weil diese keinen gelben Saum des Vor-
derrandes des Halsschildes besitzen. — 2 Ex.
9. Cryptocephalus amiculus Baly ist von Christoph in
1 Ex. aufgefunden.
10. Oryptocephalus bilineatus var. armeniacus Fald.
war noch nicht als ostsibirischer Käfer nachgewiesen, und kommt
nach Suffrian (Linn. IX. pag. 143) in den Ländern südwärts vom
Caucasus, sowie in der Krimm vor °) (Linn. VII. p. 141). Diese
hübsche Varietät ist dadurch ausgezeichnet, dafs sie zwei gelbe
Flecke auf der Mitte des Halsschildes, jederseits vor dem Schild-
chen zeigt; Christoph sammelte ein Ex.
. ") Die beiden mit janthinus Germ., und namentlich nigrocoe-
ruleus Goeze (fulcratus Goeze) verwandten japanischen Arten per-
modestus Baly und amatus Baly (London Trans. 1873. p. 95 u. 96)
mit punktstreifigen Flügeldecken sind in Marseul’s Cryptocephali-
den-Monographie nicht aufgeführt.
2) Die Var. ist daher im Catal. Stein-Weise nachzutragen.
Anhang: Nach beendigtem Satz geht mir Bull. de Moscou
1878. Il. mit der Beschreibung zwei neuer Arten von Kuldsha
zu; es sind:
Cr. cyaneus Ballion ]. c. p. 374, dem violaceus ziemlich ähn-
lich, sagt der Autor, fast von derselben Form, Grölse, Färbung;
die Verschiedenheiten darf der Leser sich aus 13 Seite Beschrei-
bung heraussuchen.
Cr. nigerrimus Ball. 1. c. p. 376, dem Moraei sehr nahe ver-
wandt, „hinlänglich durch Seulptur und Färbung unterschieden“.
———
266 G. Kraatz: über sibirische Entomoscelis- Arten.
Ueber die sibirischen Entomoscelis-Arten
(Coleopt., Chrysomelidae, Chrysomelini)').
Während die kleine, zierliche Entom. orientalis Motsch. (in
Schrenck Reise Il. p. 222) in den Amurgegenden nicht allzu sel-
ten scheint, ist mir die gröfsere westsibirische Art von Riddersk,-
welche Gebler als discoidea in Ledebur Reise II. 3. 1830. p. 213
beschrieben hat, erst durch die zuvorkommende Freundlichkeit mei-
nes ‚lieben Freundes v. Heyden bekannt geworden. Das Ex. ist
von Kindermann im Altai gesammelt und von lebhaft blutrother
Farbe, die Scheibe der Fld. mit Ausnahme der Ränder schwärzlich.
Motschulsky führt diese Art a. a. O. in seiner Uebersicht
der Chrysomeliden- Gattungen p. 179 auf, und errichtet darauf die
Gattung Cystocenemis, durch den Mangel der Flügel und an der
Spitze nicht dreieckig erweiterte Vorderschienen ‚ausgezeichnet.
Wahrscheinlich ist Cystocnemis im Münchener Catalog XI. p. 3464
mit Recht zu Entomoscelis gezogen, indessen machen meine vom
Tarbagatai stammenden, einfarbig braunrothen Cystocnemis durch
ihren Habitus und die feinen Fühler immerhin einen eigenthüm-
lichen Eindruck.
Ich würde in diesen Stücken, die ich mit dem Namen conco-
lor belege, kaum die discoidea Gebl. vermuthet haben, weun mir
nicht ein Ex. derselben zum Vergleich vorgelegen hätte. Aller-
dings ist sie kräftiger runzlig punktirt ete. als meine concolor, aber
eine specifische Verschiedenheit ist meines Erachtens nicht vor-
auszusetzen; ein Name scheint mir für die interessante Form ebenso
praktisch als nothwendig; wird er bei dieser Gelegenheit nieht
gegeben, so wird der Käfer über kurz oder lang, weil Notizen in
Zeitschriften verloren gehen, als neue Art beschrieben.
Das Männchen hat auf dem letzten untern Hinterleibssegmente
eine tiefe runde Grube.
Motschulsky erwähnt keine Varietäten seiner orientalis; mit
der Stammform kommt, wie es scheint, an gleichen Orten eine
Form mit einfarbig hellen Fld. vor; nur bleibt bei der orientalis
var., für die ich den Namen rufipennis vorschlage, die Scheibe
des Thorax metallisch schwärzlich. G. Kraataz.
!) Namentlich in naturwissenschaftlichen, nicht entomologischen
Zeitschriften sollten die Redactionen darauf bedacht sein, durch ähn-
liche Ueberschriften den Berichterstattern ihr immer schwierigeres
Amt zu erleichtern; ja bei Aufsätzen über exotische Insecten-Ar-
ten ist aus der Beschreibung oft schwierig die Familie zu ermit-
teln, zu denen sie gehören, da eine Information über neu aufge-
stellte Gattungen nicht selten schwer oder unmöglich ist. Arbeiten
sich die Entomologen überhaupt so wenig in die Hände, wie es bis-
her der Fall ist, so werden jüngere tüchtige Kräfte sich selbstver-
ständlich besser diseiplinirten, dankbareren Zweigen zuwenden, und
„Exotisches“ wird schliefslich nicht die Domaine der Gelehrtenwelt,
sondern reicher Liebhaber bleiben.
——
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 11.]
Die Cassıden von Ost-Sibirien und Japan
von
Dr. @. Kraatz.
Die Literatur über die sibirischen und japanischen Oassiden
ist eine in meist weniger verbreiteten Werken und Zeitschriften
ziemlich zerstreute. Unter diesen Umständen schien er mir zweck-
mälsig, wenigstens die Diagnosen derselben hier zusammenzustel-
len, mit deren Hülfe die Bestimmung der meisten gelingen dürfte.
Gerade die Cassiden sind in den bisherigen Berichten über
Amur-Käfer besonders vernachlässigt; Motschulsky (in Schrenck’s
Reise II.) macht gar keine namhaft, v. Solsky (Hor. Ross. VIII.)
zählt drei auf, von denen zwei bekannte deutsche Arten sind,- eine
neu ist.
Hier werden vier deutsche Arten in Ost-Sibirien nachgewie-
sen und 9 dort einheimische verzeichnet, von denen die zwei neuen
bereits vorläufig S. 141—142 dieses Bandes beschrieben wurden.
I. Cassida aus Ost-Sibirien etc.
Von europäischen Arten sind in Ost-Sibirien bis jetzt bekannt:
Cassida viber L. Amur (Christoph).
Cass. nebulosa L. Baikal, Irkutsk, teste v. Solsky Hor.
Ross. VIII. p. 266. Amur (Christoph).
Cass. lineola Creutz. Irkutsk (v. Solsky loe. eit.).
Cass. sibirica Gebl. Bull. Moscou VI. 1833. p. 306 habe ich
(Berl. Ent. Ztschr. 1874. p.97) auf röthliche lineola gedeutet, eine
Deutung gegen die die Verbreitung der lineola bis nach Ost-Sibi-
rien gewifs nicht spricht. Im Cat. Gemm.-Harold ist die Art fest-
gehalten und unter derselben lineola var. Kraatz eitirt; hat jemand
bestimmt ausgesprochen, dafs die sibirica eine gute Art sei?
Cass. stigmatica Suffr. Kraatz B. E. Z. 1874. p. 88.
Einige nicht besonders erhaltene Expl. einer grünen Cassida
vom Amur (Christoph) deute ich mit einiger Wahrscheinlichkeit
auf diese Art, welche im Osten, z. B. bei Sarepta viel weniger sel-
ten ist als im Westen.
268 G. Kraatz: über
Noch nicht in Europa sind aufgefunden:
Cassida mongolica Bohem. (Cass. II. p. 449): Ovata, su-
pra modice convexra, opaca, ferruginea; antennis extrorsum, corpore
subtus pedibusque migris; piothorace sat crebre, minus profunde
punctato, dorso postico obsolete fusco-variegato, angulis posticis
rotundatis; elytris breviter, parce albido-setulosis, subtili-
ter punctato-striatis, interstitüs 2 et 3 elevatis, dorso obsolete fusco-
variegatis; humeris late rotundatis. — Long. 8, lat. .- mill, —
Mongolia (Boh. loc. eit.).
Cass. canaliculatae Laich. (austriaca F.) prorima, minor,
obscurius ferruginea, opaca, thorace evidentius punctato.
Cassida fusco-rufa Motsch. (Bull. Mosc. 1866. I. p. 178):
Statura et color Cass. ferrugineae !), sed rotundior, pedibus
nigris. Lata, dorso convera, punctata, supra ferruginea, subtus
nigra, antennarum bası ferruginea; thorace transverso, rugoso-punc-
tato, basi trisinuato, anguhs posticis rotundatis, elytris thorace
paullo latioribus , profunde punctato - substriatis, sutura nervisque
basalibus duabus elevatis. — Long. 2; lin., lat. 13 lin. — Japonia
(Motsch. loc. eit.).
Baly’s Beschreibung seiner consociata (p. 213) lälst nicht
den geringsten Zweifel, dafs diese species „rufo-fusca, antennis ex-
trorsum, metathorace, abdomine pedibusque nigris, very close to
C. ferruginea* mit der fusco-rufa identisch, deren Diagnose ich
wiedergegeben habe, weil sie schwerer zugänglich als die bessere
Baly’sche.
Baly erhielt den Käfer von Nagasaki, Japan und der Oo Oo
Bay von der Küste der Tartarei; unter Christoph’s Ausbeute vom
Amur befand sich ein Ex.
Cassida parvula Boh. (Cass. Il. pag. 428): Subovata, con-
vexa, subnitida, supra sordide flavescens; pectore abdomineque pi-
ceis, hoc flavo-marginato; prothorace sublihter, sat crebre, extror-
sum evidentius punctulato, angulis posticis rotundatis; elytris sat
profunde, erebre punctato-striatis, ad scutellum utrinque leviter im-
pressis, interstitiis parum convezis, secundo reliquis paullo latiori:
margine modice explanato, leviter deflero, vage punctato, humeris
parum prominulis, rotundatis. — Long. 4%, lat. 34 mill. — Mon-
golia (Boh. loe. eit.).
Cass. nobili L. prozima, nonnihil latior, prosterno flavo-testa-
ı") Es ist ferruginea F., jetzt subferruginea Schrank gemeint.
Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. 269
ceo, elytris utringue ad scutellum leviter impressis, interstitio 2 re-
liquis parum latiora ab illa bene distincta.
Cassida daurica Bohem. (Cass. II. p. 457): Subovata, con-
vera, subnitida, testacea; prothorace profundius, disco nonnikil re-
motius punctato, angulis late rotundatis; elytris regulariter, sat pro-
funde punctato - striatis, interstitiis convezis, alternis elevatiorıbus,
disco postico parce fusco-variegalis; margine parum ezpla-
nato, nonnihil deflero, vage, remotius punctato. — Long. 5, lat..
4 mill. — Dauria (Bohem. loc. cit.).
Summa similitudo €. berolinensis, nonnihil major, thorace evi-
dentius punctato, corpus subtus rufo-testaceum.
Cassida diabolica Kraatz. S. p. 142 dieses Bandes.
Cassida apicalis Gebl. (Bull. de Mose. 1860. III. p. 33):
Nigra, opaca, elytris linearibus, disco convexo, tricostato, intersti-
tüis rugulosis, macula laterali, thoracis apice, antennarum basi pedi-
busque flavis. — Long. 2! lin., lat. 1% lin. — Unicum specimen
in deserto Kirgisieo-Songorico captum (Gebl. loc. eit.).
Von der Gestalt der atrata, aber kleiner, viel schmäler, anders
gefärbt; die plaga oblonga test. erstreckt sich bis zur Mitte der
Figd., welche 3 Rippen zeigen, von denen die mittlere kürzer ist.
Schenkel bräunlich. — Mir unbekannt, auch von Boheman im
Supplementbande 1862 noch nicht aufgezählt, obwohl a. a. O. 1560
beschrieben.
Cassida concha Solsky (Hor. Soc. Ent. Ross. VIII. p. 264):
Breviter ovala, conveza, nigra, nitida, antennis, pedibus abdominis-
que margine rufo-testaceis, supra testacea, thorace sublilissime spar-
sim punctulato, elytris medio dorso aureo-micantibus, inaequalibus,
disco seriatim punclatis, marginibus explanatis, inordinate punctata,
sutura elevata. — Long. 33 mill.
1 Ex. vom See Khanka.
Mir unbekannt '), scheint durch geringe Grölse und starke
Wölbung der Figd. mit 9 ziemlich regelmäfsigen Punktreihen und
einer stärkeren seitlichen ausgezeichnet.
Coptocycla amurensis Kraatz. S. p. 141 dieses Bandes.
») Ein Paar mir unbekannt gebliebene, in Boheman’s Mo-
nographie nicht erwähnte Arten aus der Songarei sind:
C. bicostata Fisch. und suturalis Fisch. Cat. Col. Karelin
1843. p. 24.
270 G. Krautz: über
Coptocycela (?) transparipennis Motsch. (Etud. Ent. 1860.
p- #1): Figura Copt. vitreatae Perty, sed paullo major, oblongior,
strüs elytrorum viz distinchis;, testacea, oculis oblongis, nigris. late-
ribus lato transparentibus, elytrorum dorso convezo, ferrugineo mar-
ginato, maculis subpiceis 4 ad marginem prolongatis. — Long. 3,
lat. 24 lin.
Motschulsky’s hier gegebene Diagnose und meine Bemer-
kungen in dieser Zeitschrift p. 142 lassen die Art mit Sicherheit
erkennen. Vergleicht man die Fühler dieser Art mit der meiner
amurensis, so kann man sie eigentlich nicht wohl zu Coptocycla
stellen, denn in Lacordaire’s Genera des Col. XI. p. 391 heilst es:
le genre Coptocycla se distingue assez bien des autres de ce m&me
groupe par la longueur relative des antennes; ces organes chez les
derniers depassent & paine la base du pronotum, tandis que chez
les Coptocycla, ils debordent cette base de la moitie au moins de
leur longueur.
Nun sind die Fühler der fransparipennis, welche Motschulsky
übrigens ganz unerwähnt lälst, so kurz, dafs sie bei weitem nicht
den Hinterrand des Halsschildes erreichen, dabei ganz anders ge-
baut, wie bei der Copt. amurensis, wo Glied 5—5 gleich lang sind;
bei der fransp. dagegen ist Glied 3 viel länger, fast so lang als
die beiden folgenden zusammen.
1. Japanische Arten.
1. Von europäischen Arten ist aus Japan bis jetzt nur
bekannt:
Cassida nebulosa L. Nagasaki, Kawachi, Japan, Nord-
China, teste Baly (Trans. Ent. Soc. London 1874. p. 213).
2. Ferner kommen dort vor:
Aspidomorpha difformis Motsch. (Etud. IX. 1860. p. 27)
Bohem. (Cass. IV. p. 277): Ovalis, leviter conveza, dilute flavo-te-
stacea, nitida, anlennarum articulo ultimo parum infuscato; protho-
race laevi, antice rotundato; elytris subremote, mediocriter, seria-
tim punctatis, dorso plaga magna, obscure castanea, ad basin et
pone medium ramulum sat latum, concolorem in marginem emittente;
pone basin distincte gibbosis, ad scutellum macula flavescenti, com-
muni ornatis; margine late explanato, praeter ramulus, hyalıno, con-
fertim reticulato. — Long. 8, lat. 6 mill.
Von Motschulsky a. a. OÖ. nach Exemplaren von Japan als
Deloyola, und von Boheman nach Motsch. Typen als Aspidomorpha
ausführlicher beschrieben; der Catalog Gemminger-Har. giebt allein
Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. 271
Amur als Vaterland an, Baly Japan, die Mandschurei und Ost-
Sibirien.
Die Aspidomorphiten, zu denen auch noch die in China na-
mentlich durch Cassida chinensis Fabr. vertretene Gattung Lac-
coptera gehört, zeichnen sich durch gezähnte Klauen und relativ
kurze Fühler aus.
Coptocycla vesicularis Thunb. Bohem. (Cass. Ill. p. 256):
kotundata, conveza, flava, nitida; prothorace laevi, basi lineis 4
longitudinalibus, nigris, mediüs subapprozimatis; elytris mediocriter,
subseriatim punctatis, dorso plaga magna, communi, nigra, macu-
bis numerosis circiter 26, inaequalibus, elevatis, flavis notata ;
margine sat lute exzplanato, hyalina, confertim reticulato,;, abdomine
medio infuscato. — Long. 6, lat. 5 mill.
Von Baly nicht als japanische Art aufgeführt, durch die Zeich-
nung des Halsschildes und der Flgd. leicht kenntlich, die ansehn-
lichste der bekannten japanischen Species.
Coptocycla Thais Boh. (Mon. Cass. IV. p. 463): Rotundata,
modice convexa, dilute flavescens, nitida; prothorace triangulari,
antice rotundato, basin versus oblique angustato, basi plaga trian-
gulari, rufo-lestacea, fusco-trimaculata; elytris dorso sat profunde,
crebre punclato-strialis, antice annulo sat lato, communi maculisque
pone medium obsoletis, ferrugineis, ornatis, basi ad scutellum utrin-
que impressis, dein ruga transversa, laevi, instructis; margine mo-
dice explanato, dilutiore hyalıno, confertim reticulato, pone me-
dium macula magna, transversa, nigra notala. — Long. 54,
lat. 5 mill.
Nach Baly in Japan und im nördl. China.
Der biramosa sehr ähnlich, aber viel kleiner, der Fleck an
den Seiten der Fled. schwarz; Baly erwähnt eine var. A. mit
schwachem Fleck der Flgd.
Coptocycla crucifera nov. spec.
Rotundata, conveziuscula, dilute flavo-testacea, milida, thorace
subtriangulari, elytris haud multo angustiore, disco postice ante scu-
tellum subcalloso-elevato, nitidissimo, laevi, ferrugineo, basi utrinque
juxta scutellum leviter sinuata, elytris crebre profunde punctato-
striatis (strüs ad suturam elevatis) basi leviter relusis, discı elevatı
lateribus basi, maculis nonnullis aliis parvis disci dispersis ferru-
gineis, pone scutellum ruga magna eruciformi aliaque inaequali
obligua submarginali pone medium, margine late explanato, flaves-
272 G. Kraatz: über
centi-hyalino, confertim reticulato, humeris modice productis, apice
acutis. — Long. 5, lat. 4 mill.
Der chinesischen versicolor nach Boheman’s Beschreibung je-
denfalls sehr nahe verwandt, aber aufser der Färbung, wie es
scheint, durch geringere Grölse unterschieden. Fühler und Beine
gelb. Der Thorax scheint ziemlich dieselbe Gestalt wie bei versi-
color zu besitzen, doch möchte ich den Hinterrand, welcher jeder-
seits neben dem Schildchen eine kleine Ausbuchtung zeigt, darauf
nicht extrorsum valde oblique truncatus, sondern nur etwa modice;
der Discus bildet hinter der Mitte eine fast kreisrunde, glänzende
Erbabenheit, deren Färbung von der der Flgd. nicht wesentlich
abweicht. Die Sculptur der Flgd. ist ähnlich wie sie Boheman
beschreibt, der Buckel hinter dem Schildchen bildet den Mittel-
punkt eines liegenden Kreuzes, welches aus zwei jederseits scharf
vortretenden Runzeln gebildet wird, welche ein liegendes \V bil-
den, dessen Spitze mit dem Buckel zusammentrifft; man kann nur
kurzweg diagnostisch von einem Kreuz sprechen; in gewisser Rich-
tung gesehen verbindet sich die erhabene Naht, die hinten den
Buckel bildet, vorn mit dem vorderen oder oberen Schenkel des
>, wodurch alsdann eine Art erhabener Schleife entsteht. Wenig
hinter der Mitte erstreckt sich eine Schrägrunzel vom abschüssigen
Theil des Diseus über den eitronengelben, breiteren Streifen, wel-
cher den Discus begrenzt, allmählig verflacht fast bis zum Seiten-
rande, der vor dieser Schrägrunzel schräg eingedrückt ist; von die-
ser charakteristischen, starken Runzel spricht Boheman bei versi-
color nicht, sondern von rugulis sparsis flavis in disco, die bei mei-
nem Käfer wenig deutlich bemerkbar sind; bei demselben ist nur
der Seitentheil des Discus bis zur schrägen Mittelrunzel ziemlich
schmal rothbraun; sonst sind nur noch einige verwischte Fleckchen
rothbraun. Beine gelb. Im Uebrigen ist am Besten auf Boheman’s
Beschreibung der versicolor zu verweisen, um unnütze Wiederho-
lungen zu vermeiden.
Ein Ex. von Japan.
Coptocycla biramosa Boh. (Cass. III. pag. 418): Breviter,
rotundata, conveza, dilute flavo-testacea, nitida, pectore saturatiore;
prothorace brevi, laevi, basi obscuriore; elytris dorso profunde, cre-
bre punctato - striatis, remote rugosis, utrinque inaequaliter fusco-
marginalis, basi retusis, impressis, dein leviter obtuse gibbosis, mar-
gine late explanato, confertim reticulato, pone medium macula ro-
tunda, brunnea notata; humeris antrorsum prominulis, apice leviter
rotundatis. — Long. 7%, lat. 7 mill.
Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. 273
Boheman hat diese Art, welche im Habitus der cribrosa ähn-
lich, aber kleiner und anders gefärbt ist, nach Expl. von Pulo-Pe-
nang beschrieben; sie ist dadurch ausgezeichnet, dals bei ihr, der
dunkle Schulterast fehlt, also nur einer hinter der Mitte auf dem
breit abgesetzten Seitenrande der Flgd. befindlich ist. Diese Zeich-
nung findet sich bei 2 japanischen Ex. meiner Sammlung, welche
wohl nur local oder individuell in folgenden Punkten von Bohe-
man’s Beschreibung abweichen. Die Scheibe des Thorax ist hin-
ten nieht dunkler (vielleicht bei Boheman’s Ex. durch schlechten
Spiritus verdunkelt), der Buckel hinter dem Schildchen ist vorn
ebenso dunkel braun wie die Schultern, der Seitenrand und der
Fleck hinter der Mitte der Fled.
Von Baly noch nicht als japanische Art erwähnt.
Cassida erudita Baly (Trans. Entomol. Soc. London 1874.
p. 212): Ovata, subdepressa, sordide viridana, subnitida, antennis
eztrorsum corporeque inferiore nigris, tibüs tarsisque sordide fla-
vis; thorace fortiter punctato, poslice rugoso, angulis posticis sub-
aculıs; elytris fortiter, seriatim punctatis, basi signatura picea com-
mumi hiteram V simulanti instructis. — Long. 4 lin. — Jokohama
(Baly loe. eit.).
Cassida rugosopunctata Motsch. (Bull. Moscou 1866. 1.
p- 177): Statura et color C. equestri sed magis rugosa, femoribus
nigris. Lata, postice subattenuata, dorso conveza, ruyoso-punctata,
supra viridis, elytrorum bası paullo ferrugineo, corpore subtus an-
fennarum apice femoribusque nigris; thorace transverso lunato, bası
bisinuato, angulis posticis rectis, subprominulis, elytris thorace vix
latioribus, dorso profunde punctato-striatis, interstitüs ad suturam
elevatıs, lateribus rugoso-punctatis, utrinque cancellatis. — Long. 3,
lat. 27 lin. — Japonia (Motsch. loc. eit.).
Cassida Japana Baly (Trans. Ent. Soe. Lond. 1874. p. 212):
Rotundata, subdepressa, sordide fulva aut fusca, subnitida, antennis
eztrorsum piceis; sublus nigra, pedibus obscure fulvis; thorace ni-
tido, distincete punctato; elytris fortiter, sat profunde punctato-stria-
fis, interstitüs costatis, costis hie illic ramulo transverso connezis;
disco modice convezis, utrisque basi ad suturam excavatis,; sparse
nigro-maculatis, margine laterali paullo deflero, nitido. — Long.
2 2, lin Nagasaki (Baly loe. cit.).
Cassida fusco-rufa Motsch. (consociata Baly). — Nagasaki,
Japan. Siehe S. 268 dieses Bandes.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 18
274 G. Kraatz: über
Cassida rugifera: Subrotundata, leviter conveza, dilute rufo-
ferruginea, mitidula, elytrorum disco obsolete piceo-maculato, irregu-
lariter piceo - marginato, prothorace transverso, minus brevi, basi
ante scutellum_leviter producta, truncata, utrinque leviter sinuata,
lateribus fortius rotundatiıs, disco linea fere semicircuları anteme-
diana impresso, obsolete punctato, elytris thorace paullo latioribus,
fortius punctato-striatis, punctis subtransversis, hinc inde rugis con-
junctis, basi vix retusis sed ad scutellum oblique impressis, margine
modice explanato obsolete punctuto, rugis nonnullis (ad basin, me-
dium et pone medium) discoidalibus magis elevatis. — Long. 5 mill.
Von ziemlich rundlicher Gestalt, ziemlich lebhaft rothbraun,
der Discus der Flügeld. mit einigen grölseren theils verwischten,
theils zerrissenen Rand- und einigen kleineren braunen Rücken-
fleeken. Fühler und Beine gelb, an ersteren Glied 3 deutlich län-
ger als 4, die folgenden allmählig etwas kürzer. Der Thorax ist
nur wenig schmäler als die Flgd., seitlich stark verrundet, hinten
jederseits neben dem Schildchen leicht ausgebuchtet, an die vorge-
zogenen Vorderecken der Flgd. etwa bis etwas über deren Mitte
sich anschliefsend, der leicht erhabene, etwas glänzendere, fein
punktirte Discus durch eine deutlich vertiefte, fast halbkreisförmige
Linie begrenzt, welche in zwei Schrägeindrücke verläuft, welche
gegen den Schulterwinkel gerichtet sind. Schildchen wie der Tho-
rax gefärbt. Figd. leicht gewölbt, jederseits neben dem Schildchen
leicht eingedrückt, der Discus stark und dicht punktirt gestreift,
die Punkte vielfach in die Quere gezogen, ihre Zwischenräume
leichte Querrunzelchen bildend; der Eindruck am Schildchen ist
aulsen von einem erhabenen Streifen begrenzt, welcher sich aber
nur wenig nach hinten verlängert; die Schulterecke tritt nicht stark
hervor; unterhalb derselben steht der deutlichste von den dunkel-
braunen Längsfiecken, die den Discus begrenzen und welche ihrer-
seits aulsen von einem helleren Streifen begrenzt sind, welcher
zwischen 2 etwas mehr von einander entfernten Punktstreifen liegt;
von demselben laufen 3 bis 4 Schrägrunzeln über einen Theil des
ziemlich breit abgesetzten Seitenrandes, welcher ziemlich glänzend,
verworren und etwas verloschen runzlig punktirt ist.
Ein Exemplar.
Cassiden von Ost-Sibirien und Japan. 275
Die nachfolgend beschriebene Art vom Amur wage ich nicht
mit Bestimmtheit auf eine der beschriebenen japanischen zu be-
ziehen.
Cassida biguttulata nov. spec.
Rotundato-ovata, perparum conveza, sordide testacea, parum
nitida, antennis, pedibus abdominisque marginibus pallide testaceis,
elytris maculis nonnullis parvis discoidalibus, majori obligua
laterali pone medium et angulo suturali nigris, ad scutellum oblique
impressis, profunde punctato-striatis, interstitio tertio leviter elevato,
rugis nonnullis parum perspicuis, thoracis disco distinctius punctato —
Long. 4 mill.
Eine kleine, ziemlich flache und rundliche Art, welche etwa
einen ähnlichen matt braungelben Farbenton zeigt, wie unsere
flaveola Thunb. (obsoleta Ill.) und dadurch sehr leicht kenntlich
ist, dafs, während der Diskus nur einige zerstreute kleine, läng-
liche schwarzbraune Fleckchen zeigt, hinter der Mitte auf dem
Seitenrande der sogenannte hintere ramulus als länglich-viereckiger
schwarzer Schrägfeck scharf hervortritt; auch ist die Spitze der
Nath schwärzlich. Die Fühler sind gelbbraun, ebenso wie der Kopf,
die Beine und ein schmaler Seitenrand des Hinterleibs. Der Thorax
ist deutlich schmaler als die Flügeldecken, im Ganzen ähnlich ge-
baut wie bei /lwv., nur seitlich hinten mehr verrundet, oben auf
dem Discus dicht, verhältnilsmälsig deutlich, schwach runzlig
punktirt, der Seitenrand verloschener, wenig heller als der Discus,
mit schwachem Glanze. Die Flügeldecken sind bis zur Mitte fast
gleichbreit, dann verrundet, aber schwach gewölbt, kräftig punktirt
gestreift. Läugsrippen treten aufser der, unweit der Nath wenig
deutlich hervor, dagegen hebt sich eine Schulterecke deutlich
buckelig heraus; wo der Discus in den abgesetzten Seitenrand
übergeht befindet sich eine Reihe gröfserer, in die Quere gezogener
Punkte, welche mit einigen Querrunzeln untermischt sind; der ab-
gesetzte Seitenrand zeigt eine verhältnilsmälsige Kräftige runzlige
Punktirung und ist zwar etwas heller, aber weder glatt, noch reti-
eulirt, noch diaphan wie bei den Coptocycla- Arten. Die Schulter-
ecken sind etwas schärfer ausgezogen als bei flav. Die characte-
ristische Zeichnung der Flügeldecken ist bereits im Eingange be-
schrieben. — Ein Exemplar vom Amur (Christoph).
18*
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XX1II. 1879. Heft II.]
Rhaebus @Gebleri Fischer,
oder eine neue Rhaebus-Art in Europa einheimisch ?
| (Coleopt., Chrysomelin? Sagrın.?)
Als ich die letzten Dupla einer Reihe von Rhaebus Manner-
heimii Motsch. fortgeben wollte, welche aus einer gröfseren Anzahl
Becker’scher Sendungen stammten, und für die gleichmäfsige Ver-
tretung beider Geschlechter sorgte, fielen mir von Neuem einige
kleine, schmale, heller grüne, scheinbar weibliche Ex. auf, welche
ich längst in den Verdacht hatte Gebleri zu sein; leider stammten
meine 2 Gebleri jedenfalls aus derselben Quelle wie die 4 der
Solsky’schen Sammlung (Hor. Soc. Ent. Ross. IV. p. 181), deren
einziges Männchen unreif war und „mutile de la maniere la plus
impitoyable*. Um so frischer waren dagegen meine drei zweifel-
haften Becker’schen Ex., so dafs die scheinbaren kleinen 2 sich
bei näherer Untersuchung sehr schnell als Männchen erwiesen,
leicht kenntlich durch Krümmung und Bewaffnung der Hinterschie-
nen, aber andererseits wegen der nicht angeschwollenen Hinter-
schenkel leicht mit Weibern zu verwechseln. Dagegen zeigten die
kaum verdickten Schenkel dieser g' selbst bei mittlerer Vergröfse-
rung auf der ersten Hälfte der Unterseite 3—4 kleine, schräg ste-
hende dornartige Zähnchen. Was die Hinterschienen betrifft, die
bei Mannerheimi und Gebleri 2 einfach sind, so sind sie bei Solskyi
g etwas hinter der Mitte einwärts gekrümmt, an der Spitze der
Innenseite in einen lamellenartigen Zahn ausgezogen, respective in
eine kleine, schräg abgestutzte Lamelle.
Gebler sagt über eine Geschlechtsdifferenz an den Beinen sei-
ner Gebleri gar nichts, sondern nur die Hinterbeine „ont des
cuisses arquees et comprimees, les jambes tr&s arquees“. Aus die-
sen Worten geht einfach hervor, dafs Gebler bei seiner Beschrei-
bung kräftige d im Auge hatte, deren Schenkel aber einfach wie
die meines Solskyi waren. \
Unter diesen Umständen würde ich meine 3 Ex. ohne Weiteres
für Gebleri & erklären, wenn nicht der scharf und sorgfältig beob-
‚achtende Solsky zwischen seinen sagroides (= Mannerheimi Motsch.)
und Beckeri genau dasselbe Unterscheidungsmerkmal angäbe, was
sich zwischen meinen Solskyi und meinen Gebleri-Resten deutlich
constatiren läfst.
Es ist nämlich bei meinen 2 Gebleri © der Thorax verhält-
G. Kraatz: über Rhaebus Geblerv. 217
nilsmälsig viel kürzer als bei meinen drei Männchen, deren Flgd.
ganz deutlich (wenn auch schwach) punktirt gestreift sind, was bei
Gebleri gar nicht der Fall sein soll. Es könnte daher an die Exi-
stenz einer dritten Art so lange gedacht werden, bis das Männ-
chen des Gebleri noch nicht genau beschrieben und seine Identität
mit meinen g' noch nicht nachgewiesen ist. Dazu mülste es, wie
bereits erwähnt, pedes post. femoribus subtus basin versus spinulis
3—4 armatis, tibiis pone medium leviter arcuatis, apice intus la-
mellato-dentatis besitzen. Sollte Gebleri S anders gebildete Hin-
terbeine besitzen, so würde ich vorschlagen meine neue Art zu
Ehren des verewigten russischen entomologischen Collegen Solskyi
zu nennen.
Herr Dr. Chapuis hat übrigens der reizenden Gattung früher
wohl nicht allzu grolse Aufmerksamkeit zugewendet, denn er weils
im Jahre 1874 noch nicht einmal, dafs 1845, 13866 und 1867 drei
. andere Rhaebus beschrieben sind, welche sämmtlich eine Art bil-
den, deren Männchen stark verdickte Schenkel hat, die er mit La-
cordaire eher für Kennzeichen von Gebleri S* hielt (Gen. p. 49 unten).
Ob der von mir besprochene, muthmalsliche Gebleri auch von
Sarepta stammt oder von wo, ist noch zu constatiren, da ich leider
den Fundort bei den ursprünglichen Duplis nicht notirt habe.
April 1879. G. Kraatz.
Anhang: Ueber die systematische Stellung der Gattung Rhae-
bus dürften die Acten noch keineswegs geschlossen sein; Lacor-
daire giebt an, Schönherr habe die Gattung von den Bruchiden
entfernt, weil sie ihm besser bei Sagra placirt schiene !). Diese
Angabe ist aber nicht ganz richtig, denn Schönherr sagt in sei-
nen Syn. Ins. I. p. 2: „utrum genus Rhaebus juste huc (ad Bruchi-
des) pertineat, minus certum videtur; anne aptius in familia Chry-
somelidarum locum obtineat, prope genus Sagra? Der gelehrte Be-
arbeiter der Ourculioniden bringt also nur einen neuen Zweifel für
einen älteren. Und weshalb mag er denn Ähaebus zu den Ohry-
somelinen, und gerade zu Sagra gestellt haben? höchst wahr-
scheinlich doch lediglich wegen der verdiekten Schenkel des
Männchens! Nachdem Lacordaire a. a. ©. p. 6035 oben geäulsert
hat: „Les analogies de cet insecte sont restees jusqu’ici fort ob-
") Monogr. d. Phytophages I. p. 603: „Schönherr retira le
genre Rhaebus des Curculionites en disant qu’il lui paraissait mieux
place ä cöte des Sagra“.
278 G. Kraatz: über Rhaebus Gebler:.
scures, ce qui est du, en partie, & ce qu’on n’a pas suffisamment
etudie la structure des parties de sa bouche“, sagt er weiter unten,
dafs die Zunge von Rhaebus der einiger Sagriden-Gattungen sehr
nahe komme, dafs aber Kopf, Augen, Vorderhüften, Thorax „tous
etrangers aux Sagrides“ seien, „en un mot c’est une forme aber-
rante des Criocerides*. Dagegen sagt Chapuis (Lacordaire Gen.
des Col. p. 50), dafs kein Phytophag ähnliche Fülse habe, während
sich bei den Oedemeriden fast identische fänden, auch verdickte
Schenkel. Der Thorax sei kein Crioceriden-Thorax, sondern erin-
nere an Philonthus!) und verschiedene Melandryaden-Gattungen.
Der abwärts geneigte Kopf ete. der Crioceriden fehle Rhaebus ganz;
die Gatt. sei ein aberranter Typus der Phytophagen, der dieselbe
mit gewissen Heteromeren - Gruppen verbinde Hiernach werden
die Rhaebites mit Rhaebus und Eubaptus (Gatt. die Chapuis nicht
in natura kennt) zu den Sagriden hinter Orsodacna gestellt. Zu
alle dem was Chapuis sonst noch (p. 49) für seine Ansicht und ge-
gen Lacordaire anführt, möchte ich nur kurz noch hinzufügen: Ist
Lacordaire’s Aeulserung (Phyt. p. 605 unten) „les rapports entre
Rhaebus et les Bruchides sont si vagues et si faibles que j’ai peine »
A comprendre qu’on ait songe & les placer dans ce groupe; il n’y
a de commun entre ces insectes que le genre de nourriture“ rich-
tig? Warum müssen denn die Rhaebites gerade eine aberrante Phy-
tophagen-Gruppe sein? warum keine aberrante Gruppe neben den
Bruchiden? Vergleicht man Ahaebus mit dem bekannten starkschenk-
ligen Caryoborus acaciae, so findet man, dafs beide fadenförmige,
sehr ähnlich gebaute Fühler besitzen. Die Taster, die Stirnpartie
(mit leichtem Kiel) sind bei beiden ähnlich; die Streifung der Filed.
ist ähnlich, die Spitze des Hinterleibs ist bei beiden unbedeckt,
kurz es existiren jedenfalls auffallende Analogien zwischen beiden,
aulser der ähnlichen Lebensweise, so dals meines Erachtens die
Rhaebus zwischen den Bruchiden und Oedemeriden und allem Mög-
lichen, nur nicht den Phytophagen systematisch zu vermitteln haben.
In dergleichen Fragen haben natürlich die Exotenkenner das letzte
Wort, zu denen ich nicht gehöre; habe ich aber Recht oder Un-
recht, jedenfalls sollte man doch Rhaebus in den europ. Catalogen
wenigstens an die Spitze der Chrysomeliden stellen und nicht zwi-
schen Orsodacna und Donacia; zwischen denen vermittelt Rhae-
bus gewils nicht.
Wird ein besonders natürliches systematisches Gebäude zer-
stört, wenn wir die Ahaebini zwischen Mycterins und Bruchigae
stellen und dann die Anthribidae, Brenthidae, Rhinomaceridae und
Apionini folgen lassen, welche jetzt sämmtlich zwischen den Cos-
sonini und Scolitidae eingeschaltet sind? geschähe dies, dann wür-
den wieder auf Rhyncolus die Scolytidae folgen. G. Kraatz.
1) Doch wohl lediglich wegen der verrundeten Hinterecken;
die stark herabgebogenen Vorderecken erlauben kaum einen Ver-
gleich der Halsschildformen, denn sie bedingen wesentliche Ver-
schiedenheit.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft IT.]
Ueber die Bockkäfer-Gattung Fallacia Muls.
Die Gattung Fallacia ist von Mulsant in den Ann. de la Soc.
Lin. deLyon, annee 1863. pag. 180 aufgestellt, und im Münchener
Cataloge wahrscheinlich mit Recht zu Grammoptera gezogen.
Wir haben uns eine Fallacia als besonders schlanke Gram-
moptera zu denken, bei der der Thorax viel schmäler als die Flü-
geldecken, deutlich länger als breit, vorn und hinten tief einge-
schnürt, zwischen den Furchen fast kreisrund ist. Der Kopf ist
binter den Augen allmählig bis zum Vorderrande des Thorax ver-
schmälert. Das erste Fulsglied ist etwas kürzer als die folgenden
zusammengenommen.
Die typische Art ist:
Fallacia longicollis Muls. (l.c. p. 181): Rufo-testacea, ca-
pite pronotoque nigris, hoc interdum brunneo, aut brunneo-tesia-
ceo, apice rufo-testuceo, pectore fusco- aut fusco-testaceo. —- Long.
9 mill. (3 lin.). — Von Batoum (Coll. Reiche).
Dieser Art zunächst verwandt scheint
Fallacia mingrelica u. sp.: Rufo-testacea, capite thorace-
que densius aureo-pubescentibus, hoc latitudine longiore, basi apice-
que constricto, marginibus basalh apicalique latius reflexis, elytris
confertim distinctius punctatis, apice oblique truncatis, angulo api-
cal suturali subrecto, exteriore subrotundato, femoribus intermedüs
et posticis ante apicem fusco-annulatis aut fusco-maculatis, antennis
(maris) elytris vie brevioribus, palpis articulo ultimo fortius
securiformi. — Long. 9 mill.
Patria: Mingrelia (Haberhauer).
Durch den rothgelben Kopf etc. leicht von der schwarzköpfi-
gen longicollis zu unterscheiden, dieser so wie der Thorax dicht
goldgelb behaart, Punktirung wegen der Behaarung nicht deutlich
bemerkbar. Der vorn abgeschnürte Rand des Halssch. ist etwas
stärker erhaben als der hinten abgeschnürte, die leicht gewölbte
Scheibe des Halssch. zwischen beiden mit einer deutlich vertieften
Mittellinie, gegen welche die Behaarung gleichsam aufgekämmt ist;
der Höcker an jeder Seite ist nur schwach. Die Fld. sind fast
4mal länger als der Thorax, dicht und kräftig punktirt, dünn be-
haart, jederseits neben der Schulter mit einem kurzen Längsein-
druck, durch den die glatte Schulterecke sich deutlicher hervorhebt;
bis zu diesen Eindrücken etwa reicht der Aufsenrand des viel
230 G. Kraatz: über die Bockkäfer-Gattung Fallacia.
schmäleren Thorax. Unterseite einfarbig rothbraun. Letztes Glied
der Taster verhältnilsmälsig stark beilförmig.
Ein Ex. von Haberhauer, in Mingrelien aufgefunden, in mei-
ner Sammlung.
Mulsant erwähnt die Gestalt der Taster der Gattung Fallacia
gar nicht; das letzte Glied ist bei der mingrelica stark beilförmig,
bei der Lederi viel schwächer, also nur leicht beilförmig; bei der
Gramm. elegans Fald. wieder stärker.
Die Fühler der mingrelica sind merklich länger als bei der
adusta und erreichen fast die Spitze des Hinterleibs; der Thorax
ist deutlich länger, der Hinterrand viel tiefer und breiter abge-
schnürt.
Fallacia Lederi: Fusco-nigra, antennarum basi, pedibus (an-
nulo femorali excepto) elyirisque testaceis, his marginibus suturali,
laterali apicegue nigris, abdom. segm. ultimis rufis, palpis test.;
art. ult. infuscato leviter securiformi. — Long. 8—9 mill.
Fallacia longicollis Muls. in Schneider und Leder Beitr. zur
Kenntn. d. caucas. Käferf. p. 328.
Patria: Caucasus (Aksu, Borshom, Suram).
Weniger schlank als mingrelica, ganz anders gefärbt, nament-
lich an der schwarzen Spitze der Fld. leicht kenntlich, Unterleib
mit Ausnahme der röthlichen Spitze, Kopf und Thorax schwärz-
lich, diese fein goldgelb behaart, die Fld. strohgelb, die Naht, ein
Streif neben dem Aufsenrande, der meist die Spitze nicht erreicht,
und die Spitze selbst schwärzlich, bisweilen auch ein schmaler
Längsstreif auf der Scheibe der Fld. Die Fühler erreichen die
Spitze der Fld. nicht und sind bräunlich. Die ersten Glieder roth-
gelb. Der Kopf ist merklich breiter als der Thorax, aber etwas
weniger breit als bei mingrelica; der V.rand des Halssch. ist we-
niger breit, der H.rand viel schwächer abgeschnürt als bei der min-
grelica, wodurch das Halssch. weniger schlank erscheint; die seit-
lichen Höcker treten nur schwach hervor. Die Punktirung der Fld.
dicht und deutlich. Bisweilen ist der H.rand der vorderen Segm.
röthlich. Sämmtliche Schenkel sind vor der Spitze schwarz gerin-
gel. An den Tastern ist das letzte Glied schwach beilförmig, an
der Spitze meist braun.
Diese Art ist a. a. OÖ. jedenfalls mit Unrecht auf die Fallacia
longicollis Muls. bezogen, welche einfarbige Fld. hat; sie ist hier
als Fallacia aufgeführt, obwohl ihr Habitus schon mehr an Gram-
moptera erinnert. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1I.]
. Elaterides de ’Amur
decrits par
le Dr. Candeze, a Glain-lez-Liege.
Lacon cinnamomeus Oand. Rev. de la Mon. d. Elat. I. p. 76.
Cardiophorus vulgaris Motsch. Schrenck Reise 1860. p. 111
plate: 21.
Melanotus castaneipes Payk. Faun. Suec. III. p. 23.
Limonius Kraatzi Cand. nov. sp.: Niger, griseo - pilosus,
parum nitidus; prothorace latitudine longiore, aequaliter convero,
dense ac fortiter punctato; elytris prolhorace paulo latioribus, pa-
rallelis, punctato-striatis, dorso nigro-pilosis, ultra medium ma-
cula rotunda flava ornalis, epipleuris testaceis; pedibus nigris.
— Long. 11 mill.
Cette remarquable espece a les canaux prothoraeiques ouverts
en avant et rentre, consequemment, dans la premiere section du
genre. Elle a des rapports de tournure &vidents avec les especes
californiennes, & la suite desquelles on doit la ranger.
Limonius aeneo-niger de Geer, Mem. Ins. IV. 1774. p. 159
(Bructeri Panz.).
Athous laetus Cand. nov. sp.: Fulvo-ferrugineus, parum ni-
tidus, fulvo-pubescens; amtennis brunneis, ab urticulo tertio subser-
ratis; fronte concava; prothorace latitudine longiore, dense punc-
tato, angulis posticis obtusis, extus carinalis; elytris punctato-stria-
tis, interstitiis convexis, punclatis; tarsıs articulo quarto minuto, —
Long. 10 mill.
Tournure de I’A. mutilatus, a cöte duquel il se place.
‚ Corymbites testaceipennis Motsch. Schrenck Reise I]. pag.
109 pl. 7. fig. 18.
Esp£ce voisine de la variete immaculee du C. Boeberi Germ.
Corymbites ligneus Cand. nov. sp.: Elongatus, depressus,
niger, nitidus, griseo-pilosus; antennis ab articulo tertio serralis;
prothorace latitudine paulo longiore, fere plano, punctato, basin ver-
sus biimpresso, margine laterali anguste brunneo; elytris punctato-
striatis, brunneo-castaneis. — Long. 16 mill.
A cöte des ©. vohitans Esch., notabilis Cand. ete.
Corymbites ferrugineipennis Cand. nov. sp.: Niger, opa-
cus, dense et breviter cinereo-pubescens; antennis ab articulo tertio
serratis; prothorace latitudine paulo longiore, basi apiceque coarc-
282 Candeze: Elaterides de l’' Amur.
tato, lateribus arcuato, parum et aequaliter convezo, creberrime pro-
fundeque punctato, angulis posticis vir divaricatis, carinatis; elytris
rufo-ferrugineis, minus dense et longius depressis, fulvo-pubescenti-
bus, punctato-striatis, interstitüis crebre punctatis; pedibus brunneis.
— Long. 12 mill.
I a sa place a cöte du C. quercus.
Corymbites sericeus Gebl. Ledeb. Reis. II. p. 83.
Espece voisine de notre C. tessellatus.
Corymbites puberulus Cand. nov. sp.: Aeneo-niger, dense
et breviter griseo - pubescens; antennis articulo tertio guarto paulo
longiore; prothorace plamiusculo, aequali; crebre punctato, basi api-
ceque angustato, angulis posticis divaricatis, acute carinatis; elytris
nitidis, aeneis, minus dense pubescentibus, strüs subtiliter punctatis,
interstitiis convexis. — Long. 17 mill.
Belle et grande espece, de l’aspect de l’aeneus, mais que sa
pubescence range ä cöte des C. nigricornis, impressus et aratus.
Agriotes pilosellus Schönh. Syn. Ins. 1, 3. p. 307. (A. pi-
losus Panz. Cand.)
Agriotes dahuricus Cand. Monogr. IV. p. 394.
var. elytrıs castuneis.
Agriotes puerilis Cand. nov. sp.: Fusco-niger, opacus, gri-
seo - pubescens; antennis longiusculis, brunneis; prothorace subqua-
drato, punctato, lateribus rectis, margine antico brunneo; elytris
prothorace paulo latioribus, punctato-siriatis, interstitüs planis, basi
granulatis, pedibus brunneis. — Long. 6 mill.
Ressemble a un tres petit pelosellus et, comme chez celui-ci,
les hanches posterieures sont insensiblement attenuees en dehors.
Lepturoides inaequalis Cand. nov. sp.: Niger, parum ni-
tidus, pubescens; antennis nigris, marıs subpectinatis, hispidis; pro-
thorace transverso, inaequali, margine laterali sinuato, medio sul-
cato, sparsim et inaequaliter punctis grossis, umbilicatis adsperso,
rufo, disco nigricante; elytris longis, parallelis, prothorace latiori-
bus, testaceis, punctato - striatis, interstitüs planis, granulatis. —
Long. 15 mill.
var. ihorace nigro.
var. elytris fusco-testaceis.
var. elytris fusco-nigris.
Espece & rapprocher du L. (Campylus) cinctus Oand. de la
Siberie orientale, mais differente par la sinuosite des cötes du pro-
thorax.
Candeze u. Kraatz: Elaterides du Targabatai. 283
Elaterides du Tarbagataı.
Corymbites anzius Gebl. Bull. Ac. Petersb. 1843. I. p. 38.
Le ©. coerulescens Motsch. est le m&me.
Corymbites depressus Cand. nov. sp.: Fuscus, parum ni-
tidus, brunneo - pubescens; antennis brunneis, articulo tertio quarto
angustiori et paulo breviori; prothorace latitudini longitudine aequali,
basi apiceque aequaliter angustato, lateribus arcuato, crebre punc-
tato, angulis posticis brevibus, divaricatis, extus tenuiter carinalis;
elytris depressis, punclato-striatis, interstitüs convezis, rugose punc-
tatis; pedibus brunneis. — Long. 10 mill.
A classer dans le m&me groupe que le precedent, a la suite
des ©. melancholicus, laevicollis, spretus etc. Il rappelle, pour
l’aspect general, le Cryptohypnus depressus, a la taille pres.
Corymbites corpulentus Cand. nov. sp.: Latus, obscure
aeneus, nitidus, cinereo - pilosus; antennis moniliformibus, nigris;
prothorace transverso, convero, subinaequali, punclato, angulis po-
sticis divaricatis, valde carinatis; elytris latis, convezris, punctato-
striatis, interstituis planis. — Long. S—10 mill.
Il ressemble en petit au C. latus, a cöte duquel il doit £tre
classe; il se trouve aussi en Daourie. Cande£ze.
Corymbites (Diacanthus) songoricus n. sp.
Corymb. aeneo similis et affinis, antennis tenworibus, ater, ca-
pite conferlim rugoso-punctato, thorace multo densius quam in spe-
cie allata punctato, subopaco, elytris viz punctulatis. —
Long. 11—12 mill.
var. elytris coerulescentibus.
Vom Targabatai; vom Cor. aeneus durch die angegebenen
Merkmale unterschieden, welche bei meinen fünf Ex. genau über-
einstimmen.
Cor. atratus Ball. (Bull. Mose. 1878. I. Heft 2. p. 293) von
Wernoje ist jedenfalls sehr ähnlich, hat aber eine ziemlich dicht
und stark punktirte Stirn, fein und dicht punktirte Fld., während
die des songoricus kaum bemerkbar punktirt ist.
Zu beachten ist, dals der echte Cor. aeneus nach v. Solsky
(Hor. Ross. VII. [1870] p. 364) und die var. germanus L. bei Ir-
kutsk vorkommen, der letztere bis in die südlichen Gegenden des
Amurgebietes hinein nicht selten ist.
Cor. nigrita Mannh. (Cand. Mon. IV. p. 140) von Daurien
scheint sehr ähnlich, aber kleiner, und gehört in Cand£ze’s sect. V,
der songoricus in sect. VI (Fühlerglied 3 länger als 4).
G. Kraatz.
384 G. Kraatz: über Elateriden vom Amur.,
Ueber Elaterıden vom Amur.
Motschulsky (in Schrenck Reise Col. pag. 108— 113) zählt
etwa 27 Elateriden vom Amur und v. Solsky (Hor. Ross. VII.
1870. p. 360—366) 23 auf, darunter nur wenige von Motschulsky’s
Arten; zu denselben treten hinzu 3 n. sp. und 1 beschriebene von
mir, Deutsche Ent. Ztschr. 1878. p. 123—124, 1 n. sp. von v. Kie-
senwetter 1878. p. 175, 7 n. sp. von Dr. Candeze im vorhergehen-
den. Unter v. Solsky’s Arten befinden sich nur 3 neue, Lacon
argilaceus, Athous oblongus, Ludius luctuosus, von denen der letz-
tere eine sehr ansehnliche Art von 19 mill. Länge und auch von
Christoph aufgefunden ist.
Unter den Cand&ze’schen neuen Arten verdienen Lacon cin-
namomeus, Limonius Kraatzi, mit einem runden gelben Fleck auf
der Mitte der Flügeldecken, und Lepturoides inaequalis als auffal-
lende Formen und interessante Entdeckungen von Christoph her-
vorgehoben zu werden.
Als besonders charakteristisch für die Amurfauna müssen die
Elater- und Corymbites- Formen bezeichnet werden, während die
sonst artenreiche Gattung Athous z. B. nur durch wenige Species
vertreten ist. Ueber ein Dutzend Arten, unter denen wohl der
Candezei Kr. eine der grölsten bekannten ist, sind vom Amur
bekannt.
Auch die Lepturoides- (Campylus-) Arten sind verhältnifsmälsig
zahlreich am Amur vertreten.
Die Uebereinstimmung zwischen den Elateriden vom Amur
und von Japan ist eine verhältnilsmälsig geringe, ebenso die Ver-
theilung der 58 Arten auf die 22 Gattungen eine wesentlich ver-
schiedene, wie sich dies aus dem Vergleich von Candeze’s Bear-
beitung der japanischen Elateriden (Mem. de Liege ser. II. tom. V.)
ergiebt. Auf 1 japan. Adelocera-Art kommen 7 Lacon; auf 2 Ela-
ter 10 Cryptohypnus, darunter unser deutscher minutissimus, Germ.;
auf 7 Melanotus nur 4 Corymbites, unter diesen 7 Melan. befindet
sich nicht der castanipes, den Christoph am Amur auffand.
Den ansehnlichen Cor. pruinosus Motsch., welchen Cand£ze frü-
her für tessellatus var. hielt, möchte ich kaum als eigene Art auf-
fassen, welche von Christoph auch am Amur aufgefunden ist.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Nomenclatorisches.
Herr v. Harold hat (Stett. ent. Zeitg. 1878. S. 475) meine in
dieser Zeitschrift 1878. S. 178 enthaltene Besprechung des Stein-
Weise’schen Catalogs der europäischen Käfer lebhaft angefochten.
Ich soll damit den Versuch gemacht haben (denn einen andern
Zweck kann er in diesem Vorgehen nicht erkennen), „die durch
Erscheinen des Catalogs eben erst zur Geltung gebrachte, das
Prioritätsgesetz streng befolgende Nomenclatur abermals rückläufig
zu machen und die auf endliche Herstellung einer festen Nomen-
clatur gerichtete Bestrebungen zu discereditiren“ ; hätte Herr v. H.
meinen letzten Aufsatz einigermalsen aufmerksam gelesen, so würde
er gefunden haben, dafs ich nichts weniger als ein auf Umsturz
der bestehenden Nomenclatur ’gerichtetes Bestreben, sondern von
jeher dem eonservativen Prineipe mich zugeneigt habe, und
dafs ich namentlich in dem letzten Aufsatze den Grundsatz ver-
treten habe, dafs ein einmal im allgemeinen Gebrauche befindlicher
Namen nur dann von einem älteren verdrängt werden darf, wenn
die Berechtigung dieses Namens mit guten Gründen nachgewiesen
werden kann. Diese Berechtigung ist meiner Meinung unbefangen
und sorgfältig zu prüfen und die Abänderung der gangbaren
Nomenelatur nur dann zu acceptiren, wenn der Beweis, dafs dies
mit gutem Grunde geschieht, erbracht ist. Herr v. Harold dage-
gen will Deutungen älterer Artnamen ohne Mifstrauen acceptiren,
wenn sie ihm nur überhaupt plausibel erscheinen, und er will
den, ohne nachzuweisenden triftigen Grund, etwa auf
Grund einer Crotch’schen Notiz, eingeführten Namen
erst dann aufgeben, wenn ihm eine bessere Deutung entgegenge-
bracht wird.
Also — wenn Herrn v. Harold die Deutung einer Art plau- ,
sibel ist, dann ist sie zu acceptiren, und hat so lange zu gelten,
nicht etwa bis nachgewiesen ist, dafs die Deutung falsch war, son-
dern so lange bis eine bessere Deutung an ihre Stelle gesetzt wird.
Es ist das die Aufstellung der reinen Willkühr, und Herr v. Ha-
rold hat dies auch praktisch nachgewiesen. Er hat nämlich meine
Deductionen bezüglich einzelner Arten speciell durchgegangen, nicht
ohne den Zeitaufwand zu beklagen, der ihm daraus erwächst, dals
jemand es unternommen hat, speciell zu prüfen, ob das, was er
236 v. Kiesenwetter: Nomenclatorisches.
für plausibel hält, auch wirklich plausibel ist. Ich mufs bei den
meisten meiner Ansichten stehen bleiben, und gehe davon aus,
dals nur das als malsgebend für die Nomenclatur gelten kann,
was in genügender Weise festgestellt ist, während alles was nicht
mit Sicherheit auf eine bestimmte Art gedeutet werden kann, was
man vielmehr mit Zwang auf eine einzelne Art anwenden muls,
unbedingt nicht mittels mehr oder weniger willkührlicher Deutung
darauf bezogen werden darf.
Staphylinus nitens Schrank reeipirt Herr v. Harold, indem
er anführt, die Beschreibung bezeichne den O. similis allerdings
nicht unzweifelhaft, enthalte aber auch nichts, was der Deutung
widerspreche. Das Wort nitens für einen entschieden matten Kä-
fer pafst schlecht, will man es aber doch gelten lassen, so stim-
men die Worte „thorace punctis quingue majoribus, infinitis mino-
ribus“ durchaus nicht, denn O. similis hat solche Punkte nicht.
Der Staphylin 3 Geoffroy’s, den Herr v. Harold als unzweifel-
haft hinstellt und auf O. similis bezieht, kann übrigens nicht zu
dieser Art gebracht werden, denn Geoffroy giebt ihm im Gegen-
satze zu den beiden vorbergehenden Arten „le dernier article des
antennes point forme en lunule, mais arrondi“, während O.
simiis ein am Ende sehr deutlich ausgerandetes Endglied
hat. Es ist vielleicht edentulus oder minaz darunter zu verstehen
gewils nicht der Schrank’sche nitens, da dieser 5 punktige Rücken-
reihen hat.
Welchen Vortheil hat die vorgenommene Nomenclatur-Verän-
derung überhaupt? Es ist an die Stelle eines ganz unzweifelhaften
Namens ein Name gesetzt worden, der dem Herrn v. Harold plau-
sibel erschienen ist, der aber, wenn man ihn mit Kritik ins Auge
falst, nicht anwendbar ist, sondern nur zu weiteren Zweifeln An-
lals giebt.
Lathrobium punctatum — Lathrobium brunnipes. Die hie-
sigen Stücke zeigen niemals helle Zeichnungen auf den Flügel-
decken, sondern stets einfarbige. Es wäre lediglich eine ganz ge-
wils selten vorkommende Varietät, welche Harold bei seiner Be-
hauptung im Auge haben kann; besitzt er dieselbe?
Byturus fumatus steht im eclatantesten Widerspruch mit
den wesentlichsten Theilen der Beschreibung des Dermestes rosae
Scopoli; dieser Käfer soll schwarze Fühler haben, die er nie
besitzt, eben so wenig elytra ad lentem striis transversis exarata
margine Saturatiore. Es findet sich nie die Spur einer Querstriche-
lung. Nun ist es zwar recht gut denkbar, dafs Scopoli Quer-
v. Kiesenwetter: Nomenclatorisches. 287
striche, die vorhanden sind, übersehen und nicht erwähnen konnte,
aber nicht das Gegentheil, Scopoli’s Thier mufs quergestrichelt
sein. Der „thorax cum elytris marginatus“ deutet auch auf einen
von Byturus fumatus verschiedenen Käfer.
Acylophorus glabricollis hat meiner Meinung nach gla-
bricollis zu bleiben, da die Herbst’sche Beschreibung sich ebenso
gut auf den Wagenschieberi beziehen kann, ja da der Käfer sich
sogar recht gut auf die letztere Art beziehen kann, die bei Berlin
in Mehrzahl gesammelt ist.
Ich halte es für überflüssig die einzelnen Behauptungen Herrn
v. Harold’s speciell zu widerlegen, nur darauf will ich noch be-
sonders aufmerksam. machen, dafs jeder der in den Alpen Silphen
gesammelt hat, darüber völlig aulser Zweifel sein wird, dafs die
Silpha Tyrolensis Laich. auf nigrita Creutz. zu beziehen ist, sie ist
die einzige Silpha, die auf Alpenwiesen überhaupt in Menge vor-
kommt. Die Deutung auf carinata ist sicher falsch und erklärt
sich aus der mangelnden Artenkenntnils des Illiger, der die Selpha
nigrita nicht gekannt hat.
Jedenfalls ist damit nichts gewonnen, wenn wir die zweifel-
lose Silpha carinata Illiger durch die überaus zweifelhafte $. Tyro-
lensis ersetzen. vw. Kiesen wetter.
Corymbites (Diacanthus) informis n. Sp.
Atro-coeruleus, opacus, magis solito convezus, antennarum ar-
ticulo 3° 4° viz longiore, angustiore, capite thoraceque confertim
subtiliter (sed distincte) punctatis, elytris sublilissime punctulatis ru-
gulosisque, pone medium leviter dilatatis. — Long. 10 mill.
Vom Ala-Tau (Songarei).
Dem atratus Ball. und meinem songoricus (Verwandte des
aeneus) verwandt, aber kürzer, gewölbter, gedrungener, was dem
Käfer, in Verbindung mit den hinter der Mitte deutlich erweiter-
ten Flgd. ein eigenthümliches, fast verwachsenes Ansehen giebt.
Die Fühler etwas gedrungener als bei den Verwandten, Glied
3 deutlich schmäler, aber kaum länger als 4. Kopf und Halsschild
dicht und ziemlich fein, aber deutlich punktirt, letzteres nur ge-
wölbter wie bei den verwandten Arten. Die Flgd. viel kürzer und
gewölbter wie bei diesen, hinter der Mitte deutlich erweitert, sehr
fein schwach querrunzelig punktirt. G. Kraatz.
2838 G. Kraatz: zwei neue Käfer-Arten aus dem nördl. Persien.
Unter den neuen Käfer-Arten, welche Hr. Dr. Staudinger
aus dem nördlichen Persien erhielt, zeichneten sich aus:
Cryptocephalus euchirus nov. spec.
Viridi-coeruleus, nitidus, supra longius griseo-pilosus, antenna-
rum basi, maculis 2 frontalibus (in S'?) margineque elytrorum femi-
nae rufo -testaceis, pedibus elonyatis concoloribus, thorace parce
subtiliter, elytris confertim fortius subrugulose punctatis. — Long.
9—6 lin.
Mas: coerulescens, elytris concoloribus, tarsis ant. haud dilat.,
tibus ant. paullo longioribus, poslice ante apicem incurvatis, subdi-
latatis. — Long. 5 lin.
Fem.: viridescens, latior, robustior, elytris late rufo-testaceo
marginalis, abdominis segm. ultimo medio foveolato. — Long. 6 lin.
Var.: elytris totis rufo-testaceis.
Patria: Persia borealis.
Diese Art steht dem Crypt. macrodactylus Gebl. sehr nahe,
dessen beide Geschlechter von H. Tappes in den Annales Soc.
Ent. de France 1871. pag. 259 beschrieben und auf Taf. 3. Fig. 4
und 5 abgebildet sind; sie ist vom macrodactylus durch weniger
schlanke Gestalt und einfarbige Beine verschieden, an denen die
Vordertarsen nicht erweitert, dagegen die Hinterschienen vor der
Spitze gekrümmt und leicht erweitert sind.
Färbung, Habitus und die abstehende Behaarung erinnern an
die Proctophysus- Arten, die Tarsen sind viel schlanker als in der
Abbildung des macrodactylus.
Von der sehr auffallenden Varietät mit rothen Figd. besitze
ich einige Ex.
Coptocephala hilaris nov. spec.
Viridi-coerulea, nitida, capite conferlim punctato, leviter trans-
versim impresso, epistomo triangulariter erciso, labro testaceo, an-
tennis tenuibus basi thorace supra transversim convezo pallide te-
staceo, maculis magna discoidali transversa et utrinque laterali sub-
rotundala viridibus, elytris palhde testaceis, macula scutellari ob-
longa triangulari, laterali ante medium angustala, apicem non atlin-
gente suturaligue media cum marginali conjuncta viridi - coeruleis,
femoribus tibiüsque infra testaceis. — Long. 6 mill.
Patria: Persia borcalis.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I1.]
Fernere Nachträge zu den Heteromeren-Monographien
der Moluriden !), Eurychoriden ?) und Adesmiiden °)
von
Dr. G. Haag-Rutenberg.
I. Genus Ogcoosoma Westw.
Ogcoosoma planicolle n. sp.: Oblongo-ovaltum, squamula-
tum, capite granulato, clypeo impresso, fronte subelevata, thorace
longitudine longiore, lateribus angulalım productis, margine ante-
riore incurvo, emarginato, postice recto, supra depresso, linea me-
dia profunde impressa, antice posticeque magis, utrinque medio dua-
bus foveis magnis impressis; elytris ovalibus, subdepressis, irregula-
riter tuberculatis setulisque brevibus acervalim ornatis, praesertim
ad scutellum. — Long. 10, lat. 6 mill.
Nyassa. Coll. Bates.
Fühler kräftig, besonders das Ste Glied, dunkelbraun, stark
beborstet, die Basis des Thorax erreichend. Kopf borstig, vorn
mit leicht rinnenartig vertieftem Clypeus und etwas erhabener Stirn.
Thorax etwas breiter als lang, vorn ausgeschnitten und tief herun-
tergebogen, seitlich vor der Mitte winklich erweitert, hinten fast
gerade, oben flachgedrückt mit vorn und hinten stark eingedrück-
ter Mittellinie und zwei weiten Gruben in den vorstehenden Ecken
des Halsschildes. Die ganze Oberfläche ist gleichmäfsig mit star-
ken, kräftigen, dichtstehenden, dunkelbraunen Borsten bedeckt, die
Grübehen mit Schmutz ausgefüllt. Flügeldecken kurz eirund, brei-
ter als der Thorax, etwas niedergedrückt, mit undeutlicher durch
Erhabenheiten gebildeten Randleiste; oben ungleichmäfsig mit kräf-
tigen Höckerchen besetzt, von welchen sich eine Reihe an der Naht
auszeichnet und welche gröfstentheils mit filzigen Haarbüschelchen
besetzt sind; an dem Schildchen ist aufserdem ein schwarzer filzi-
ger Sammetfleck in die Augen fallend; die Zwischenräume sind
grob punktirt und beborstet. Beine mäfsig kräftig, wie die Unter-
seite grau behaart.
1) Coleopterologische Hefte No. 7, 8, 11.
2) Deutsche Ent. Ztschr. Heft 5.
3) Ebendaselbst. Beiheft 1875.
Deutsche Entomol. Zeitschr, XXIH. Heft II. 19
290 “ Haag-Rutenberg: Nachträge
Diese auffallende Art zeichnet sich hauptsächlich durch das
niedergedrückte, mit grofsen Seitengruben bedeckte Halsschild und
die stark entwickelten Höcker der Flgd. aus.
lI. Genus Psammodes Kirby.
Psammodes giganteus n. sp.: Marimus, oblongo-ovalıs, ni-
ger, opacus; thorace longitudine latiore, antice vir emarginato, la-
teribus fere aequaliter rotundalis, postice immarginato, aequaliter
sat rude punctato; elytris ovalibus, pone humeros latissimis, deinde
sensim contractis, aequaliter scabriusculis; pedibus robustis, tibüs
anticis triangulariter dilatalis, posticis apice valde eztensis; tarsis
brevissimis, articulo primo quarto viz longiore. — Long. 45, lat.
20 mill.
Delagoa Bay. Coll. Bates.
Clypeus vom Kopf durch einen Quereindruck geschieden, ver-
wischt runzlich seulptirt. Fübler kurz, kräftig, 2tes Glied fast so
lang als 3 und 4 zusammengenommen. Thorax breit (164 auf
124 mill.), vorn kaum ausgeschnitten, mit etwas vorgezogener Spitze
in der Mitte, Vorderwirkel abgestumpfi; Seiten fast gleichmälsig
gerundet, nach hinten etwas stärker zusammengezogen und fast
ohne bemerkbare Ecke in den Hinterrand übergehend; Vorder- und
Seitenrand fein gerandet; Oberfläche flach gewölbt, überall gleich-
mälsig dicht, etwas nadelrissig punktirt. Flgd. verhältnilsmäfsig
kurz, eiförmig (26 auf 20 mill.), breiter als der Thorax an seiner
breitesten Stelle, und zwar gleich hinter den abgerundeten Schul-
tern; von da ziemlich rasch gleichmäfsig eingezogen, nach der Naht
zu gewölbt und fein runzlich sculptirt. Parapleuren glatt, einzeln
puuktirt; Prosternalfortsatz umgebogen, breit, etwas längseinge-
drückt; Mittelbrust einzeln kräftig punktirt, Segmente feiner, Epi-
pleuren etwas längsvertieft, glatt, glänzend. Beine sehr kurz und
plump; Vorderschenkel dick, kräftig punktirt, Vorderschienen etwas
geschwungen, stark dreieckig verbreitert, ohne Randzähne, mit zwei
Dornen, einem breiten grolsen und zwei schlanken, fast glatt; Mit-
tel- und Hinterschienen an der Spitze tellerartig verbreitert mit je
2 Stacheln; Tarsen kurz, dick, lstes Glied etwas länger als das
4te; alle Schienen und Tarsen leicht rostfarbig behaart.
Nach molossus m. die grölste und plumpste Art, von diesem
aber unter andern durch die nicht zusammengedrückten Tarsen ge-
schieden. — Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dafs Ps. molossus
m. gleich Phanerotoma gravida Westw. ist, dafs letztere Art aber
eingehen mufs, da sie einerseits nicht die Priorität hat und es an-
dererseits schon einen Ps. gravidus Solier giebt,
zu den Heteromeren-Monographien. 291
Psammodes laevipennis n. sp.: Elongatus, niger, interdum
obseure brunnescens; mitidissimus, antennis tibüs tarsisque brunneis;
capite inter antennas transversim sulcato, sparsim sat profunde
punctato; thorace regulariter rotundato, antice posticeque subrecto,
marginalo, sparsim minutissime punctato; elytris thorace vix latio-
ribus, elongatis, disperse punctatis; articulo primo tarsorum posti-
corum quarto viz longiore. — Long. 15, lat. 6% mill.
g segm. abdom. 1—3 leviter ferrugineo pubescentibus.
Bechuana Land. Coll. Bates, Haag.
Eine schlanke Art von der Form des caraboides oder vicinus m.,
ausgezeichnet durch ihren Glanz und die gerandete Basis des Tho-
rax. Die Farbe ist schwarz mit einem leichten Stich ins Bräun-
liche; Fühler, Mundwerkzeuge, die Vorderecken des Thorax, die
Beine und das Abdomen mehr oder weniger röthlich braun. Hals-
schild etwas breiter als lang, seitlich vollkommen gleichmälsig ge-
rundet, vorn und hinten fast gerade, überall fein gerandet, quer-
gewölbt, einzeln fein gleichmäfsig punktirt, etwas feiner als der
Kopf. Filed. doppelt so lang als der Thorax, an den Schultern
kaum breiter als dessen Mitte; ihre gröfste Breite ist etwas vor der
Mitte, und von da nehmen sie ziemlich rasch nach hinten zu ab;
die Schultern sind abgerundet, der Rand fein abgesetzt, hinten nicht
verbreitert, die Oberfläche ist nach der Naht zu leicht gewö bt und
verflacht sich allmählig gegen die Spitze; sie ist etwas kräftiger
punktirt als der Thorax, aber weniger stark als der Kopf. Para- und
Epipleuren glatt, Prosternalfortsatz umgebogen; Unterseite sehr fein
chagrinirt; Beine einzeln grob punktirt, erstes Glied der Hinter-
fülse kaum länger als das letzte ohne Kralle; Vorderschienen vorn
verbreitert ohne deutlichen Zahn.
Psammodes transversicollis n. sp.: Ovatus, niger, subopa-
cus, subtus antennis pedibusque dilutioribus; capite parvo, confuse
granulato; thorace latissimo, antice recto, postice late emarginalo,
lateribus fere aequaliter rotundatis, dorso transversim Cconvexo,
aequaliter punctis raucis dense obtecto; elytris thorace latioribus,
brevibus, humeris distinctis, rotundatis, margine explanato, dorso
longitudinaliter strigosis, opacis, granulis minutissimis tectis. Sub-
tus laevis, dense minutissime punctalus; pedibus brevibus, gracili-
bus; segmento primo tarsorum posteriorum quarto nonnihil longiore.
— Long. 11—12, lat. 6-7 mill.
Delagoa Bay. Coll. Bates, Haag.
Kopf klein; Stirn ziemlich tief durch einen Quereindruck vom
I»
299 Haag-Rutenberg: Nachträge
Ulypeus getrennt, beide verwischt runzlich punktirt. Halsschild
doppelt so breit als lang (6 auf 3 mill.), vorn gerade mit kaum
angedeuteten Ecken, hinten ausgeschnitten, ohne Ecken; Seiten fast
gleichmälsig ziemlich stark gerundet, nach der Basis zu etwas mehr
verengt; Hinterrand fein gerandet; Oberseite gewölbt, überall ganz
gleichmäflsig dicht mit feinen, von hinten eingestochenen Punkten
bedeckt. Schildchen grols, ähnlich aber etwas feiner seulptirt.
Flgd. breiter als der Thorax, herzförmig mit abgerundeten Schul-
tern, von dem breitesten Punkte, welcher etwas vor der Mitte liegt,
nach der Spitze zu kurz zugerundet; Seitenrand verbreitert; Ober-
seite sehr undeutlich längswellig und mäfsig dicht, sehr fein gra-
nulirt; die ganze Oberseite fast matt. Unterseite glänzend, Kehle
quergestreift; Para- und Epipleuren und die 2 letzten Hinterleibs-
segmente fast glatt, das Uebrige fein punktirt. Unterseite, Spitze
der Fühler und Beine leicht bräunlich angeflogen, das erste Glied
der Hintertarsen etwas länger als das letzte. Nur Weibchen.
Die Art ist zu cordiformis und sculpturatus m. zu stellen.
Psammodes gibbus nov. spec.: Ovalıs, niger, opacus, capite
dense grosse punctato; thorace longitudine latiore, angulis anticis
productis, posticis rolundatis, basi marginato, supra Cconvexo, utrin-
que in medio leviter impresso, dense scrobiculato-punctato;, elytris
cordiformibus, thorace vixr dimidio longioribus, obtuse tricarinatis,
interstitiis punclis rauciıs minutissimis opacıs, sutura laevi; subtus
nitidus, pectore sparsim granulato, segmentis leviter punctatis; pe-
dibus obscure brunncis, tibüs anticis dente valido armatis;, articulo
primo tarsorum. ulteriorum quarto nonnihil breviore, — Long. 12,
lat. 64 mill.
Nyassa. Coll. Bates.
Fühler dünn, schlank; Kopf mit tiefem Quereindruck und gro-
ber, blatternarbiger Punktirung. Halsschild bedeutend breiter als
lang; Vorderecken spitz vorgezogen, Hinterecken vollkommen ab-
gerundet; gröfste Breite vor der Mitte; Hinterrand etwas undeut-
lich gerandet; Oberfläche gewölbt mit zwei undeutlichen Grübchen
beiderseits der Mitte und dichter grob runzlich zusammenflielsender
Punktirung. Flgd. kurz eiförmig, wenig breiter als der Thorax,
llmal so lang als derselbe, gewölbt mit 3 flachen, undeutlichen
etwas geschlängelten Rippen; Naht glatt, Oberfläche sehr dicht
rauh punktirt und dadurch matt erscheinend, die Rippen etwas
leichter sculptirt, die Spitze obne Punkte. Unterseite glänzend;
die Vorderbrust mit einzelnen grofsen eingestochenen Punkten; die
zu den Heteromeren-Monographien. 295
Segmente fein punktirt. Vorderschienen mit starkem Dorn, erstes
Glied der Hintertarsen etwas kleiner als das vierte.
Die Art gehört iu die Gruppe von scrobicollis, ovulum m. etc.
(Subgen. Ocnodes Fähr), hat aber auch grofse Aehnlichkeit mit
plicipennis Gemm.; doch unterscheidet sie sich von letzter durch
ihre Kleinheit und das ganz verschieden sculptirte Halsschild.
Psammodes crinicollis n. sp.: Breviter ovatus, niger, ni-
tidus, setulosus, antennis, tibiis tarsisgue brunneis; capite densissime
fuberculato; thorace valde transverso, rude ruyuloso, dense setuloso;
elytris brevibus, cordiformibus, parce setulosis, mitidis, sat dense
punctatis, granulis minutis intermiztis, subtus vie nitidus, leviter
pubescens; tibüs anticis margine ezteriore in dentem validam pro-
ductis, bispinosis. — Long. 11, lat. 7 mill.
Bechuana Land. Coll. Bates.
Fühler fein und dünn, kaum über die Mitte des Thorax rei-
chend; Kopf grofs, dicht runzlich sculptirt, matt, mit Ausnahme des
kaum vorgezogenen Kopfschildes, welches glänzend und einzeln punk-
tirtist. Thorax fast dreimal so breit als lang, seitlich stark vorgezo-
gen, gleichmäfsig gerundet; Vorderecken angedeutet, Hinterecken
keine; Vorder- und Hinterrand gerade, letztere scheinbar nicht ge-
randet; Seitenrand in der Mitte leicht aufgebogen ; Oberseite stark
runzlich sculptirt und dicht mit bräunlichen Borsten bedeckt, so
dafs die Sculptur kaum zu erkennen ist. Flgd. kurz herzförmig,
noch etwas breiter als der Thorax, hinten rasch zusammengezogen
und ziemlich steil abfallend, nur 14 mal so lang als breit, Seiten-
rand von oben nicht sichtbar, glänzend, leicht dunkel erzschim-
mernd, mäfsig dicht punktirt, einzeln beborstet nnd mit kleinen,
kräftigeren Körnchen fast in Reihen besetzt. Prosternalfortsatz
sehr breit, eingezogen. Unterseite matt, dicht punktirt, kurz be-
haart. Fülse klein; Vorderschienen mit einem grolsen, deckigen Zahn
am Aufsenrande und 2 Stacheln, worunter einer bedeutend grölser
ist; erstes Glied der Hintertarsen etwas länger als das letzte.
Diese sehr eigenthümliche, gedrängt gebaute, etwas gewölbte
Art hat in der Flügeldeckenform Aehnlichkeit mit cordiformis und
sculpturatus m., sie hat aber ein viel breiteres Halsschild und zeich-
net sich besonders durch die dichte Behaarung desselben aus. Nach
der Form der Vorderschienen gehört sie zur Unterabtheilung Oc-
nodes Fähr, weicht aber dadurch von dieser ab, dals sie viel schlan-
kere Tarsen hat. Am meisten gleicht sie einer noch nicht publi-
eirten Art aus dem Inneren Afrikas (Humbo), deren Beschreibung
294 Haag-Rutenberg: Nachträge
unter dem Namen assellus m. in den Schriften des Lissaboner Mu-
seums in nächster Zeit erscheinen wird. Diese letztere ist etwas
gröfser, von fast derselben Körperform, ist aber gleichmälsiger be-
haart und hat nicht die eigenthümliche Granulirung der Flgd.
II. Genus Trachynotus Latr.
Trachynotus moerens n. sp.: Elongato-ovalis, parce subpi-
losus, niger, opacus; capite thoraceque minus fortiter sat dense
punctatis, hoc medio indistincte canaliculato, lateribus aequaliter
valde producto-rotundatis; elytris oblongo-ovalibus, parum convezis,
acute marginatis, margine nonnihil dilatato, sutura costaque una in
singulo ante apicem abbreviata, acute elevatis, interstiliis dense mi-
nutissime granulatis. — — Long. 21, lat. 95 mill.
Grahams Town (Cap. b. sp.). Coll. Bates.
Eine der gröfsten Arten von der Form des maculosus Fähr.
Durchaus matt schwarz; Stirnfurche, Fühler, Seitenränder des Tho-
rax und der Flgd. und Beine sehr fein greis behaart. Kopf grolfs,
Clypeus leicht ausgebuchtet, Stirnfurche breit und ziemlich tief,
Augen grols, kurz nierenförmig, Stirn etwas gewölbt. Halsschild
breit, seitlich gleichmälsig stark gerundet vorgezogen, vorn leicht
ausgeschnitten, hinten fast gerade, die Ecken sämmtlich nicht scharf;
Oberfläche undeutlich in der Mitte gefurcht, wie der Kopf fein dicht
gleichmäfsig punktirt. Flgd. etwas breiter als der Thorax in der
Mitte, lang eiförmig, wenig gewölbt; Rand scharf, leicht verbrei-
tert; Naht erhöht, nach der Spitze zu sich verflachend; eine Rippe
mitten über die Scheibe bis kurz vor der Spitze scharf erhöht; Zwi-
schenräume sehr fein granulirt. Kehle quergestrichelt; Mittelbrüst
panktirt, Parapleuren etwas feiner; Segmente gleichfalls fein punk-
tirt und gestrichelt.
IV. Genus Adelostoma Dup.
Adelostoma grande nov. sp.: Elongatum, nigrum, opacum;
thorace bicarinato, cordiforme; elytris tricarinalis, depressis, inter-
stitiis granulatis. — Long. 9, lat. 33 mill.
Mesopotamien. Coll. Bates.
Kopfbildung wie bei sulcatum, doch sind der vordere en
des Clypeus und die Eindrücke neben der Stirnleiste etwas tiefer,
dagegen die kurzen Leistehen über den Augen etwas höher, auch
sind die Fühler dünner als wie bei den verwandten Arten. Ober-
seite dicht granulirt. Thorax herzförmig mit vorgezogenen Vorder-
‚zu den Heteromeren-Monographien. 295
und Hinterecken und zwei ganz parallel laufenden Mittelleisten,
wie der Kopf sculptirt. Flgd. etwas breiter als der Thorax, lang
gestreckt mit drei scharfen Längsrippen, welche ganz ähnlich ver-
laufen wie bei carinatum, aber mehr nach aufsen zu geschwungen
sind, so dafs die innere mehr von der Naht absteht. Oberseite
granulirt und undeutlich narbig punktirt, soviel sich unter dem
Schmutzüberzug erkennen läfst. Unterseite grob punktirt.
Es ist dies die gröfste der mir bekannten Arten; sie ist noch
gröfser als carinatum var. deplanatum m., einem sehr grofsen cor-
datum auf den ersten Bliek ähnlich, doch verschieden von ihm
durch den mehr herzförmig zusammengezogenen Thorax, dessen
beiden weit enger stehenden, vollkommen parallelen Längsleisten
und durch die mehr nach aulsen geschwungenen Rückenleisten, von
denen die beiden inneren einen ovalen Raum einschliefsen.
V. Genus Stenocara Sol.
Stenocara nervosan. Spec.: Oblonga, opaca, nigra, terru-
lenta, parce pilosa; thorace transverso, rude ruguloso - punctato;
elytris oblongis, parum converis; margine triplici; sutura costisque
duabus nonnihil flezuosis, interna post medium desinente, subeleva-
is, his rugulis transversis inter se conneris, plagas irregulares
formantibus; epipleuris indistincte rugulis oblongis fleruosis obsitis;
pedibus elongatis, femoribus subelavatis. — Long. 9, lat. 44 mill.
Südliches Benguela, Humbo. Coll. Haag.
Fühler ziemlich kräftig, gestreckt, die Basis den Thorax. über-
ragend. Kopf klein, mit bemerkbarem Augenkiel, grob punktirt,
gelblich glänzend behaart. Thorax ein halb Mal breiter als lang,
hinten gerade, gerandet, die Ecken daselbst bemerklich, seitlich
leicht, fast gleichmäfsig gerundet, Vorderecken vorgezogen, Vorder-
rand weit ausgeschnitten, gelblich befranzt; Oberseite grob gerun-
zelt, mit gelblichem Schmutz dicht bedeckt. Flügeldecken an der
Basis nicht breiter als der Thorax, gestreckt, wenig gewölbt, nach
der Mitte zu nur wenig erweitert, fast zwei Mal so lang als zu-
sammen breit, nicht sehr steil abfallend und auf der vorderen
Hälfte etwas niedergedrückt. Die Randleiste besteht aus drei fei-
nen, dicht nebeneinander herlaufenden und hin und wieder durch
Querrunzeln verbundenen Leisteben, an welche. sich auf den Epi-
pleuren noch mehrere ähnliche, aber undeutlichere anschliefsen.
Auf der Oberfläche sind die Naht und zwei geschlängelte Längs-
rippchen, von welchen die innere schon hinter der Mitte, die an-
dere aber etwas später aufhört, leicht erhaben und hin und wieder
296 Haag-Rutenberg: Nachträge zu den Heteromeren- Monographien,
mit Querrunzeln verbunden, so dafs unregelmäfsige netzförmige
Maschen entstehen. Eine Sculptur ist wegen des dichten Schmutz-
überzuges nicht leicht zu erkennen, doch scheinen in den Maschen
kleine Körnchen zu stehen. Die Beine sind sehr lang, die Schen-
kel sind leicht angeschwollen, den Körper weit überragend.
In der Form der aenescens m., in der Sculptur der Batesi m.
sehr ähnlich, an der ungemein gestreckten Gestalt nieht schwer zu
erkennen.
Stenocara verrucilifera n. spec.: Breviter ovata, globosa,
opaca, nigra; thorace longitudine triplo latiore, antice valde con-
traclo, ungulis anlicis acutis, rude scrobiculato; elytris brevibus,
globosis, margine duabusque costis post medium desinentibus subele-
valis, interstitiis transversim rugulosis, punctis magnis impressis. in-
termiztlis; pedibus gracilibus, elongatis. — Long. 11, lat. 9 mill.
Süd-Africa.
Fühler sehr fein und dünn, die Basis des Thorax wenig über-
ragend. Kopf normal mit etwas eingedrückter Stirn und bemerk-
baren Augenkielen, grob und dicht punktirt. Thorax sehr kurz,
wohl 3 Mal so breit als lang, hinten ziemlich grade, ungerandet,
die Ecken spitz, nach vorn sehr stark verengt, mit mäfsig vorge-
zogenen, aber gleichfalls spitzigen Ecken; Vorderrand leicht aus-
geschnitten, gelb behaart; Oberseite grob zusammenfliefsend gerun-
zelt, in der Mitte mit einem leichten Längskiele. Flgd. bauchig,
fast kugelig, so lang als breit, hinten steil abfallend mit etwas vor-
gezogener Spitze. Seitenrand und zwei Rippen, welche sich an
der Basis vereinigen, aber bald hinter der Mitte aufhören, leicht
erhaben; die Zwischenräume quergerunzelt und grob punktirt.
Beine sehr lang, aber fein und dünn. Epipleuren grob punktirt.
Gleicht der Batesi, ist aber noch kugliger und daran leicht zu
erkennen. Ich erhielt sie mit der vorigen, ohne specielle Vater-
landsangabe, wahrscheinlich ist sie auch aus dem südlichen Ben-
guela, wo derartige Formen vorkommen.
| Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIIL. 1879. Heft IL] .
Description de quatre nouvelles especes
de Oureulionides et d’un nouvel Anthribide
| du Japon, recueillis par Mr. Hiller.
Par W. Roelofs.
Je donne ici la description de quatre nouvelles especes de
Cureulionides et d’un nouvel Anthribide recoltes au Japon par
Mr. Hiller.
Je mentionne egalement le Cryptorhynchus lapathi, comme
etant pris dans le m&me pays par ce zele Entomologiste, auquel
nous devons la decouverte de beaucoup d’esp£&ces qui auraient echappe
aux explorateurs anterieurs de l’Archipel Japonais.
On sait que tous les insectes de Mr. Hiller ont ete recueillis
aux environs de Tokio. |
Les especes actuelles forment une suite & celles dont j’ai donne
les diagnoses dans le bulletin de la Soc. Entomol. Belge de cette
annee et dont.les descriptions paraitront plus tard, dans les Annales
de la m&me Soeiete; elles se relient egalement aux autres Oureu-
lionuides :japonais de la coll. Hiller, decerits par Mr. de Harold,
ici meme.
Nanophyes testaceus R. Elongatus, testaceus, pallide pu-
bescens, funiculo antennarum pedibusque nigricantibus; clava, capite
supra, pectore apicibusque femorum niyris; elytris punctato - stria-
lis, signatura V-formi pilositate pallida formata notatis. — Long.
24 mill. rostr. excl.
D’une forme plus allongee et d’une taille plus grande que le
N. Lythri. Brun testace, passant au brun fonce sur le rostre et
au noir sur le funicule des antennes et l’extremite des articles des
tarses; massue antennaire, tete, poitrine et bout des cuisses noirs;
tout le corps peu densement garni de pubescence päle. Rostre peu
eourbe, du‘ double plus long que la tete, ponctue et pubescent a la
base. Antennes inserrees vers le milieu du rostre, le einquieme
article du funicule se confondant avec la massue, dont les articles
sont bien separes. Tete ponctuee, couverte de pubescence, plus
298 W. Roelofs:
dense autour des yeux, avec une impression, & la naissance du rostre;
un peu &Elevee sur le vertex; yeux bien separees par devant. Pro-
tborax transversal, vaguement ponctue, pubescent; ses eötes droits,
obliques, muni d’une ligne entourant son bord anterieur, sa base
legerement bisinuee, un peu relevee et finement reborde. Eecus-
son nul.
Elytres a peine plus larges que le prothorax, allongees-ovales,
etroitement arrondies au bout, leurs epaules obliques, la base un
peu deprimee; garnies de stries faiblement ponctuees, & intervalles
assez larges. Les elytres sont garnies de pubescence, plus abon-
dante sur les cötes et sur l’extremite, les m&mes poils tracent va-
guement un dessin en forme de V vers le milieu du disque.
Cuisses mutiques. Pattes et dessous garnies de la m&öme pu-
bescence que le dessus. Crochets des tarses separes.
Unique. (Hiller.)
Cryptorhynchus lapathi L. Mr. Hiller a recolte un seul
individu de cette espece repandue en Europe et qui se trouve selon
Schönherr, egalement en Siberie. L’exemplaire du Japon est un
peu use mais je n’y decouvre aucune difference avec l’espece eu-
ropeenne. —
L’esp£ce suivante est la plus robuste du genre, que je connaisse,
jusqu’ & present, du Japon; elle se rapproche pour la forme un
peu du (©. navicularis R. mais elle est plus ovale et moins retrecie
en arriere. — Le rostre est au moins aussi long que le prothorax
et la t&te pris ensemble; plus gros a sa base il devient mince et
un peu plus large qu’ Epais vers l’extremite. Les antennes sont
longues, leur scape fortement en massue, leur funicule atteint la
moitie du prothorax; son 1° article est sensiblement plus gros que
les suivants, le 2° plus long, le 3° un peu plus court que le 1°. —
La massue est allongee, fusiforme, imparfaitement veloutee &
la base. |
Je crois que l’espece sera plus tard separee des Cryptorhynchus
typiques du groupe de C. lapathi.
Cryptorhynchus nigricollis R. Statura C. navicularis;
brunneo-niger, brunneo squamosus; rostro, antennis tarsisque rufo-
brunneis; prothorace elytrorumque basiı nigrescentibus et squamulis
nigris penicillatis ornatis, his parte postica brunneis, parte nigra
basali semicirculariter pallida cincta. — Long. 6} ro:tr. excl.
Assez regulierement ovale; noir-brun, rostre et tarses brun-
Curculionides du Japon. 299
rouges; antennes plus claires et rougeätres; garni d’ecailles cou-
chees d’un brun d’ocre plus elair par places et d’ecailles allongees,
dressees noirätres. — Rostre regulierement arque, plus long que le
prothorax, comme la. töte, Ecailleux & la base, qui est rugueuse-
ment ponetude et carenee; extremite du rostre lisse et imponctue.
— Antennes garnies de poils jaunätres, leur massue de la m&me
couleur. Te&te deprimee entre les yeux, avec deux touffes d’ecailles
noires sur le front.
Prothorax transversal, bisinne & la base, arrondi sur les cötes,
fortement retreci en avant, couvert d’une grosse ponctuation rem-
plie d’ecailles brun-noirätres plus claires sur la partie anterieure
de la ligne mediane. Le prothorax porte en outre des ecailles re-
dressdes noires, plus serrees sur les cötes et formant quatre touffes,
deux au milieu du bord anterieur et deux plus grandes vers le
centre du disque. Ecusson noir, arrondi, rugueux.
Elytres ä Epaules rectangulaires, arrondies; leurs cötes paral-
leles jusque vers le tiers posterieur, un peu isolement arrondies &
l’extremite; couvertes de stries, ponetuees, peu profondes, & inter-
valles assez larges, doni ceux entre les stries 2 et 3, 4 et 5, 6 et
7, sont plus eleves, surtout vers la base. — Les elytres portent ä
la base une tache demi-circulaire de la couleur du prothorax; ä la
m£&me: place les 1°, 2° et 4° intervalles sont munis d’une cr&te
d’ecailles noires, redressees; en arriere de la tache brun-noirätre
se dessine vaguement un demi-cercle d’ecailles jaunes; le reste des
elytres est d’un brun varie de jaune et les intervalles eleves por-
tent des &cailles dressees jaunes.
Abdomen avec de gros points, garni comme tout le dessous
d’une vestiture brunätre.
Cuisses aplaties en dessous, pour la reception de la jambe au
repos. Cette partie aplatie est limitee par devant par un rebord
tranchant, s’elevant faiblement en forme de dent triangulaire sur
deux places, qui sont garnies de quelques Ecailles plus longues et
dressees; l’elevation vers le bout de la cuisse est la moins forte.
Deux individus recueillis par Mr. Hiller.
Baris maculata R. Subparallela, rufo-brunnea; prothorace
aurantiaco trilineato; elytris crenato-striatis, parce luteo-squamosis
et lineis basalibus duabus maculaque transversali ultra medium lu-
teis, ornatis. — Long. 6 mill. rost. excl.
De la taille de B. nitens F., plan en dessus, subparallele sur
les cötes; entierement d’un brun rouge, avec des ecailles d’un jaune-
300 W. Roelofs:
orange et d’autres plus claires formant un dessin sur le prothorax
et les elytres. — Rostre plus long que le prothorax, arque paral-
lele sur les cötes, ecailleux et rugueusement ponctu& en arriere,
luisant et finement ponctu& vers le bout, separe de la t&te par une
ligne transversale entre les yeux. — Antennes assez robustes, le-
gerement pubescentes; art. 1. du funicule plus long et plus gros que 2.,
7 contigu & la massue; celle-ci gris-jaunätre. — Tete couverte de
gros points, superficiels sur les cötes, devenant graduellement plus
fins sur le front et s’effacant en arriere. — Prothorax un peu
moins long que large, bisinue & la base, tres faiblement arrondi
sur les cötes, reserre sur les cötes en avant, couvert d’une ponc-
tuation tres grosse et tres serree; les points du disque portant des
ecailles noires auquels se me&lent d’autres Ecailles allongees d’une
jaune orange. — Ües dernieres sont plus repandues sur les cötes
et condensees en trois lignes, deux laterales et une plus etroite,
au milieu du disque. Ecusson triangulaire; sa partie anterieure
plus elevee et nettement separee de sa pointe deprimee.
Elytres ayant environ deux fois la longueur du prothorax;
leurs epaules calleuses, obliques, leur cötes subparall&les, leur bout
isolement et etroitement arrondi; planes sur le disque, fortement
calleuses et peu declives en arriere; leur surface transversalement
ondulee et plus elevee a la base, vers leur milieu et vers la cal-
losite posterieure. Les Elytres sont crenelees-striees; les intervalles
des stries sont plans; les deux de chaque elytre voisins de la su-
ture sont ponctues a la base. — L/intervalle entre les 2° et 3°
stries presente a la base une ligne jaune et plus loin une rangee
de cretes. d’ecailles redressees noires. — Des cr&tes pareilles se
voient egalement sur intervalle, entre les 4© et 5° stries. Toutes
ces cr&tes sont plus elevees vers la callosite posterieure; une touffe
d’ecailles analogues se remarque encore plus en arriere. — Les
intervalles des stries sont peu densement garnis d’ecailles oranges
disposees par rangs, sur chaque elytre se voit, un peu derriere le
milieu, une tache jaune tout contre la suture; les deux taches n’en
forment presque qu’une seule.
Dessous brun-noirätre, luisant, couvert d’une grosse ponctua-
tion; les points garnis d’ecailles piliformes jaunes. — Cuisses gros-
sierement ponctuees, garnies comme les jambes d’ecailles orangees
et jaunes.
Unique, coll. Roelofs (Hiller).
Curculionides du Japon. 501
Baris flavosignata R. Subparallela, plana, rufescenti-ni-
gra; prothorace squamulis aliquibus luteis maculatim adsperso; ely-
tris crenato-striatis, tenuiter luteo-quadrilineatis. Long. 435 mill.
rostr. excl.
Ovale allonge, subparallele, noir rougeätre, peu luisant, plus
rouge sur le rostre, les antennes, le dessous et les pattes; peu garni
d’ecailles jaunes, formant quatre taches sur les Elytres. — Rostre
presque aussi long que le prothorax, £paissi vers la base, plus
mince et plus large qu’ epais vers l’extremite, arqu& surtout & sa
naissance ou sa surface superieure, convexe, s’eleve fortement au
dessus de la ligne imprimee entre les yeux. — Le rostre est ru-
gueusement ponctue en arriere, plus finement et luisant vers le bout.
Antennes n’atteignant pas le milieu du prothorax, leur funi-
eule legerement pubescent, son 1° article plus long et plus gros
que les suivants, 7° confondu avec la massue; celle-ci gris-jaunätre.
— Tete couverte de gros points serres, graduellement plus fins en
arriere; avec quelques Ecailles jaunes devant les yeux, A la nais-
sance du rostre. — Prothorax d’un noir mat; carre, fortement bi-
sinue & la base, presque parallele sur les cötes, assez subitement
reserre en avant, criblE de gros points tr&s serres et garni de
quelques rares £cailles jaunes, formant de petites taches peu di-
stinetes, deux sur le bord anterieur, deux sur le disque et deux
sur les cötes.
Ecusson arrondi, noir, rugueux.
Elytres de la moitie plus longues que le prothorax, a peine
plus larges que lui, subparalleles sur les cötes, isolement et £troi-
tement arrondies au bout, planes sur le disque, calleuses en arriere,
profond&ment erenelees-striees; la strie suturale n’atteignant pas la
base, les intervalles des stries transversalement rides.
Quelques Ecailles jaunes se voient ga et la sur les intervalles,
elles forment une ligne a la base de l’intervalle entre la 2° et la
3° strie et une tache sur le m&me intervalle vers le milieu. —
Une autre petite tache se voit, au bout de l’elytre, derriere la cal-
losite posterieure. Dessous luisant, couvert de gros points, rem-
plis d’ecailles piliformes jaunätres; une tache jaune sur les cötes
du metasternum et sur l’extremite des deux premiers segments de
l’abdomen.
Pattes rugueusement ponctuees avec quelques Ecailles jaunes.
Deux individus (Hiller).
302 W. Roelofs:
Anthotribidus (Anthribidus Fährs) sellatus R. Elon-
gatus, subparallelus, niger, antennis pedibusque brunneis, illis albo-
annulatis; pilis pallide obscureque brunneis miztis vestitus; rostro,
vertice, prothoracis plaga discoidali et elytrorum parte posteriori
albicantibus; prothorace transverse trituberculato. — Z. 10 mill.
De la taille et de la forme generale de Phloeobius longi-
pennis F. et P. gibbosus R.
Noir, antennes et pattes brunes, garni de poils variant du
brun sombre au brun clair et au blanc-grisätre. — Rostre aussi
long que la tete, elargi de Ja base & l’extremite, un peu inegal et
concave en dessus, avec une faible car&ne devant les yeux au
dessus du scrobe et un bourrelet transversal peu eleve vers le
bout, paraissant divise en deux, par la fine ligne mediane. — Le
rostre est garni, comme le milieu de la tete, de poils blanchätres,
qui s’etendent un peu sur le prothorax. — La tete est finement
rugueuse et porte un point profond entre les yeux. — Antennes
au moins aussi longues que le corps, l’extremite de leurs articles &
commencer du 3° et la base du I" de la massue avec un anneau
de poils blanchätres; massue brune - veloutee. — Prothorax aussi
long que large, a peine bisinue a la base, droit sur les cötes jus-
qu’au milieu, ou s’arrete la carene basilaire habituelle du genre;
faiblement retreci du milieu en avant; garni de poils variant du
brun fonce au brun clair et au grisätre et muni au milieu du
disque de trois callosites, situ&es sur une ligne transversale et sur-
montees d’un petit bouquet de poils, d’un brun vif.
Ecusson petit, arrondi, blanc.
Elytres ä peine plus larges que le prothorax, un peu depri-
mees le long de la base, celle-ci presque droite et munie d’une
fine car&ne s’etendant au delä des epaules sur les cötes; ces der-
niers paralleles; l’extremite des elytres arrondie, leur callosite po-
sterieure saillante, leur disque plan. — Elles portent des stries,
ponctuees, peu profondes, ä intervalles plans et alternativement
plus eleves, surtout celui entre la 2° et 3° strie; ce m&me inter-
valle porte une touffe de poils noir-brunätre vers la base et trois
bouquets pareils mais plus petits vers sa partie posterieure. —
Les elytres sont garnies de poils bruns, varies d’autres plus clairs
et de blanchätres; elles portent une grande tache transversale de
cette derniere couleur, vers le milieu et leur partie declive poste-
rieure est coloree de m&me, la tache blanche au bout etant un
peu echaneree sur la suture; une petite tache brune s’y detache ä
V’extremite, de chaque elytre.
Curcubionides du Japon. 303
Dessous noir, mediocrement luisant, garni de poils blancs sur
les cötes du corps, sur les deux derniers segments de l’abdomen
et sur le pygidium. i
Pattes annelees de brun sombre et clair; des &cailles blanch-
ätres y sont entremeles et couvrent le premier article des tarses.
‚Un seul 4, recolte par Mr. Hiller.
L’espece est un vrai Anthribidus par la forme du rostre,
des yeux et par les autres caracteres du genre, tels qu’ils sont
enumeres par Lacordaire, Gen. VII. 574. Je n’en connais que le
d. — La & a sans doute les caracteres distinetifs sexuels des
autres especes du genre.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIH. 1879. Heft II.]
Ueber Euryomia Amouriensis Thoms. und die übrigen
Verwandten der Cetonia aurata L.*).
Das typische Exemplar der Euryomia Amouriensis Thomson
hat sich beim Vergleiche in der prächtigen Sammlung des Herrn
Autors in der That als identisch mit Glyc. viridiopaca Motsch.
erwiesen. Der Aufsatz, in dem ich dies bereits für wahrscheinlich
erklärte (pag. 251 dieses Jahrgangs), wurde im Frühjahr 1879 zum
Druck gebracht. Inzwischen habe ich im Sommer weitere Gele-
genheit gehabt die Varietäten der Cetonien zu studiren, und bin
zu dem Resultate gekommen, dals es mir gegenwärtig wahrschein-
licher erscheint, dals die Glyc. viridiopaca nicht als Varietät der
aurata aufzufassen ist, sondern als eigene Art, mit der pilifera
Motsch. aus Japan jedoch sicher identisch ist. Ich habe ausdrück-
lich (pag. 250 oben) erklärt, dafs, wenn sich Cet. viridiopaca als
gute Art herausstellen sollte, „der Fundamentalsatz, auf den wir
die Unterscheidung der europäisch-asiatischen Cetonien begründen,
hinfällig werden würde, nämlich der, dafs nach Sculptur, Gröfse
und Gestalt noch so verschiedene Formen zu derselben Art zu
rechnen sind, wenn sie in der Form des Prosternalfortsatzes im
Wesentlichen übereinstimmen“.
Dieser Fundamentalsatz stammt bekanntlich von Erichson, ist
von ihm sogar auch auf africanische Formen ausgedehnt und bis-
her ganz allgemein für richtig gehalten worden. Meine Zweifel an
der Richtigkeit desselben wurden beim eingehenderen Studium der
Cetonien-Varietäten nur verstärkt, und schienen mir insofern be-
achtenswerth, als im Grunde Erichson’s Satz lediglich darauf be-
rubt, dafs er die Formen mit ähnlichem Prosternalfortsatz nicht
scharf specifisch zu unterscheiden wulste und deshalb für Rassen
erklärte.
Ich glaube bereits im nächsten Hefte den sicheren Nachweis
liefern zu können, dafs mehrere der von Erichson als Rassen an-
gesprochene Formen gute Arten sind.
G. Kraatz.
!) Vergl. 241 u. ff. dieses Jahrgangs.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift. XXIII. 1879. Heft II.]
Coleoptera Japoniae
collectta a Domino Lewis et alıis
descripta a
H. de Kiesenwetter.
Eros granicollis Ksw.: Nigro-fuscus; prothorace pedibusque
dilutioribus, fronte transversim impressa, antice tuberculata; protho-
race transverso, antrorsum angustato, angulis posticis acuminatis,
antice granulis numerosis scabro; coleopteris prothoracis latitudine,
postice paulo ampliatis, depressis, dense rugoso-punctatis, lineis qua-
tuor elevatis, obsoletioribus.
Caput nigrum, nitidulum, prothoraci usque ad oculos immer-
sum, oculis rotundatis globosis, fronte inter oculos profunde trans-
versim impressa, antice tuberculata, porrecta, obsolete parce sub-
tiliter punctatum, glabrum. Antennae sub frontis margine antico
insertae, dimidio corpore longiores, subcompressae, latae, medio
subdilatatae, vix serratae, articulo primo cerassiusculo, obconico, pa-
rum elongato, secundo brevissimo, obsoleto, fere nullo, tertio pa-
rallelo, latitudine duplo fere longiore, sequentibus subaequalibus,
apicem versus paulo angustioribus, sed longioribus. Prothorax
transversus, longitudine basi duplo fere latior, basi apiceque sub-
truncatus, antice angustatus, angulis antieis valde obtusis, rotun-
datis, postieis valde acuminatis extrorsum vergentibus, inaequalis,
lateribus utrinqgue impressus, disco subconvexus, basi leviter cana-
lieulatus, parte antica tubereulis numerosis fortioribus dense granu-
latus, lateribus transversim subrugosus. Coleoptera deplanata, den-
sissime rugoso-punctata, opaca, subtiliter parce griseo pubescentia,
lineis quatuor, elevatis longitudinalibus, obsoletis longitudine qua-
druplo longioribus. Pedes obscuri, fusco testacei.
Specimen unicum adest, a Dom. Hiller in Japonia orientali
captum.
Eros atrorufus: Niger, antennis validis, compressis, subser-
ratis; prothorace subquadrato, antice producto, rotundato, angulis
anticis rotundutis, basi valde dilatato, angulis extrorsum vergenti-
bus, angulis postieis aculis, inaequali, margine omni incrassalo,
Deutsche Entomol, Zeitschr. XXIII. Heft II. 20
306 H. v. Kiesenwetter:
disco impresso, medio longitudinaliter subcarinato, coleopteris pro-
thorace paulo latioribus, quintuplo longioribus, dense subtiliter ru-
g0so punctatis, lineis elevatis tribus longitudinalibus, pube purpu-
rascente ornaltıs.
Caput nigrum opacum, obsolete punetulatum, oculis rotundatis
convexis, fronte vix impressa et sulcata, supra antennarum inser-
tionem haud porrecta. Antennae maris longae ab articulo secundo
inde valde compressae, articulis mediis latioribus, basin et apicem
versus paulo angustioribus, tertio secundo vix longiore, apicem ver-
sus paulo latiore, basi modice angustato, reliquis tertio subsimili-
bus, angulo interno magis acuto, antennis tamen leviter serratis,
articulo ultimo elongato - ovato. Prothorax latitudine longitudine
aequalis, basi subtruncatus, utrinque sinuatus, angulis postieis ex-
trorsum vergentibus, validis, acutis, lateribus usque ad medium
valde, inde apicem versus leviter conniventibus, angulis antieis ob-
tusis, distinetis, dente obsoleto deorsum vergente auctis, apice ro-
tundato truncatus, disco late depressus, margine omni incrassato,
medio longitudinaliter carinatus, ad angulos posticos profundius im-
pressis, opacus, antrorsum obsoletius granulatus, vix perspicue pu-
bescens. Seutellum quadrangulare, pubescens. Coleoptera protho-
race quintuplo longiora, apicem versus leviter dilatata, depressa,
obsolete densissime rugoso-punctata, sutura incrassatula, striis lon-
gitudinalibus, basin et apicem attingentibus, elevatis, pube purpuras-
cente densiore ornata. Pedes nigri.
Japönia, D. Hiller.
Podabrus Heydeni: Niger, capite ante medium, prothoracis
lateribus, elytrorum sutura late et lateribus pallidis; capite fortius,
prothorace minus fortiter punctatis; elytris densissime subtiliter ru-
guloso punctatis, lineis longitudinalibus elevatis subtihoribus ornatıs,
subtilius griseo pubescentibus.
Mas: latet.
Fem.: Oblonga, corpus subtus nigrum, opacum, prosterno et
segmentorum ventralium marginibus pallidis, supra pallidum.
Caput basi ultra medium et ad apicem nigrum, glabrum niti-
dulum basin versus fortius irregulariter minus dense punctatum,
ante oculos laevigatum, impunctatum, ante oculos latum, apice ro-
tundatum, medio leviter triangulariter emarginatum pone oculos
valde angustatum in collum latum modice elongatum productum.
Oculi magni subglobosi, valde distantes. Palpi pallidi artieuli ul-
timo nigro, anguste securiforme, maxillarium apice oblique, labia-
Coleoptera Japonica. 307
lium fere reete truncato. Prothorax transversus, subquadratus, ca-
pite paulo latior, lateribus subrotundatis, basi apiceque angustatus,
apice truncatus, basi late rotundato - emarginatus, angulis anticis
rotundatus, angulis posticis subrectis, subdepressus inaequalis, me-
dio canalieulatus, glaber, nitidulus, minus dense subinaequaliter
punetatus. Coleoptera prothorace vix dimidio latiora, parallela,
illo quadruplo longiora, densissime subtiliter punctata, subrugulosa,
lineis tribus subtilibus elevatis, dense subtiliter griseo pubescenti-
bus, subvillosa. Pedes fusei, coxis omnibus et femorum basi palli-
dis. Unguiculi omnes basi dente magno valido ultra medium per-
tingente instructi.
Japonia, Mino Dom. Rein.
Cantharis Reinit: Niger, capite parvo, plano, basi haud utte-
nualo, oculis convezis a prothorace remotis; prothorace transverso,
subquadrato, antice rotundato, angulis posticis rotundatis, anticis
nullis, parum convezo, inaequali, testaceo, macula magna longitudi-
nali, apicem attingente, basin versus dilatata nigra, coleopteris pro-
thorace latioribus et quadruplo fere longioribus, apicem versus sub-
dilatatis, nigris dense ruguloso - punctatis griseo - pubescentibus. —
Mas: latet.
Fem.: Oblonga, nigra, prothorace testaceo-limbato, antice limbo
laterali antice dilatato, basali angusto, prothoracis elytrorumque mar-
ginibus inflezis et segmentis ventralibus apice testaceis, parum con-
vera, subdeplanata.
Caput nigrum, ore testaceo, subnitidum, subtiliter punctulatum,
griseo pubescens, parvum, planum, vertice leviter transverso, im-
presso, ante oculos valde distantes, a prothorace remotos, modice
convexos, rotundatum, basi vix angustatum. Antennae corpore bre-
viores, filiformes, apicem versus attenuatae, articulis primis ex parte
obscure testaceis, articulo primo leviter incrassato, tertio primo
longitudine subaequali, tenuiore, secundo plus duplo, quarto tertio
dimidio longiore, sequentibus subaequalibus, sensim tenuioribus, cy-
lindrieis. Prothorax leviter transversus, subaequalis, antice rotun-
datus, lateribus subrectis, basi truncatus, angulis antieis omnino
nullis, postieis fortius rotundatis, margine omni excavato elevato,
disco basin versus sulcato, convexo, ante medium transversim et
in angulis anticis profundius impressus, nitidulus, obsolete subtiliter
inaequaliter punctulatus, parce subtiliter griseo pubescens. Coleop-
tera prothorace latiora, vix quadruplo longiora, nigra, opaca dense
20*
308 H. v. Kiesenwetter:
rugulose-punctata, griseo pubescentia, lineis elevatis nullis vel valde
obsoletis. Coxae apice, femora summa basi tarsique testacea, un-
guiculi simplices valde eurvati. Corpus subtus nigrum, griseo pu-
bescens.
Capite parvo cum oculis prothorace angustiore prothorace lato,
antice angulisque posticis valde rotundato, pedibusque omnibus ni-
gris distinguenda.
Japonia, D. Rein.
Malthinus mutilatus: Niger, capite antice, prothoracis trans-
versi, elytrorum limbo omni segmentorumque marginibus flavis, an-
tennis pedibusque ex parte testaceis, elytris valde abbreviatis. —
Long. 7 mill.
Caput latum, leviter convexum, subaequale, transversum, pone
oculos valde distantes convexos angustatum, lateribus rotundatum,
oris partes flavae, articulo ultimo palporum maxillarium oblongo-
ovato, apice subacuminato, prothorace latius, sublaevigatum, vix
pubescens, nigrum, antice flavum, colore flavo usque ad oculorum
dimidium adscendente, colore nigro medio antrorsum ad antenna-
rum insertionem producto. Antennae breviusculae, capite thorace-
que dimidio latiores, tenues filiformes, articulo primo elongato,
haud incrassato, secundo tertio subaequali, basi flavae ab articulo
quarto inde infuscatae. Prothorax planus medio leviter depressus,
coriaceus, nitidulus, subtilissime parce griseo pubescens, basi api-
ceque late rotundatus, angulis antieis obtusis, subrotundatis posti-
eis valde rotundatis, fere rotundatis, longitudine dimidio latior, la-
teribus angusto flavo limbatis, limbo ad angulos anticos leviter di-
latato. Scutellum dense griseo-pubeseens, subquadratum. Abdo-
men nigrum segmentis omnibus late flavo marginatis, ultimo rotun-
dato emarginato. Pedes testacei, partim infuscati Coleoptera valde
abbreviata, prothorace dimidio longiora, apice attenuato et singula-
tim rotundato, macula flava ornata, limbo laterali et basali usque
ad elytrorum medium flavo, obsolete punctulata, rugosula.
Species insignis, forte genus novum constituens, habitu a Mal-
thino diversum, elytris abbreviatis ad genera Trypherum et Ich-
thyurum accedit, ab utroque palporum maxillarium articulo ultimo
ovato, haud securiformi distinguendum. — Accuratior examinatio
insecti fieri non potuit.
Japonia, D. Lewis et Hiller.
Coleoptera Japonica. 309
Malthinus mucoreus: Flavus, oculis, nigris, veriice, protho-
racıs vitta lata elytrisque fuscescentibus, his basi et sutura usque
ad medium luteis, apice flavo maculatis, capite rhombeo, basi mo-
dice angustato, collo nullo, prothorace latitudine longiore, lateribus
parallelis, ante angulos posticos acutos sinuato; coleopteris latitudine
plus triplo longioribus, apicem versus attenuatis, punctis subtiliori-
bus, ad suturam regulariter latera versus minus distincte seriatis,
pube brevissima subtilissima pruinosis. — Long. 5 mill.
Caput flavum, basi nigrum, latum, oculis nigris, rotundatis,
convexis, valde distantibus, antice rotundatis, pone oculos rotunda-
tos angustatum, basi haud in collum prolongatum, convexiusculo,
dense subtiliter, ruguloso - punctatum. Antennae corporis dimidii
longitudine, filiformes, graciles flavae, apicem versus fuscescentes.
Prothorax subquadratus, latitudine longior, apice rotundatus, an-
gulis antieis rotundatis, lateribus subparallelus, medio leviter dila-
tatus, pone medium leviter sinuatus, angulis postieis acutiusculis
extrorsum vergentibus, inaequalis, medio transversim callosus, ad
angulos omnes et ante scutellum impressus, testaceus, luteus vel
aurantiacus, medio vitta lata basin et apicem attingente, subparal-
lela, apice leviter dilatata nigra notatus, pube brevissima subtilis-
sima, saepe obsoleta pruinosus, disco infuscata, nigricantia, macula
scutellari, ad suturam usque ad medium elytrorum producta pallide
lutea, apice flavo-guttata, pube brevissima subtilissima incana, opaca
minus fortiter punctato seriata, seriebus minus regularibus. Pedes
testacei vel flavo testacei.
Variat colore nigricante magis vel minus diffusa.
Japonia, Dom. Lewis.
Malthodes sulcicollis: Niger; prothorace valde transverso,
subquadrato, antrorsum angustalo, laterıbus angulatıs, angulis anti-
cis obtusis, posticis acutis, medio late profundeque sulcato, utrinque
fortiter longitudinahter impresso; coleopteris prothorace latioribus et
quadruplo longioribus. — Long. 5 mill.
Mas: Capite cum oculis globosis prothoracis longitudine, an-
tennis corpore vix longioribus, articulis dorsalibus ultimis angusta-
tis, elongatis, ultimo deorsum vergente, utringue incrassato, apice
leviter emarginato, ventralibus penultimo valde emarginato, utrinque
triangulari, ultimo stylum validum pallidum, curvatum, apice in la-
minam latam leviter cordiformem recte truncalum echibente.
Fem.: Capite cum oculis convexis prothorace angustiore, an-
tennis corpore brevioribus.
310 H. v. Kiesenwetter:
Caput, nigrum, unicolor, vix pubescens, subtiliter rugoso punc-
tatum, fronte impressa vertice transversim convexum. Antennae ni-
grae, unicolores, filiformes, articulis ceylindrieis, apicem versus haud
inerassatis. Prothorax longitudine duplo fere latior, basi apiceque
truncatus, lateribus usque ad medium sinuatis, pone medium angu-
latus, inde apicem versus oblique convergentibus, angulis antieis
obtusis, basalibus acute rectis, disco profunde latius sulcato, sulco
basin haud attingente, utrinque obtusis carinato, ad latera profunde
longitudinaliter impresso, subtiliter ruguloso-punctulatus vix pubes-
cens. Coleoptera prothorace latiora, quadruplo longiora. Pedes
nigri ex parte fuscescentes.
Japonia, Dom. Lewis.
Drilaster, nov. gen. Drilidarum.
Antennae simplices, serratae.
Mandibulae liberae, falcatae.
Palpi articulo ultimo securiformi.
Abdomen segmentis sex subaequalibus.
Tarsi distincle quinque-articulati, articulis duobus penultimis
sublobatis.
Caput declive, thoraci usque ad oculos insertum, fronte inter
oculos lata, minus profunde impressa antice inter antennarum con-
vexiore, sulcata. Oculi laterales, satis magni. Antennae subfron-
tis margine antico ante oculos insertae, dimidii corporis longitudine,
serratae, subfiliformes, articulo primo leviter curvato, parum incras-
sato, subelongato secundo et tertio obconieis, tertio majore latiore,
quarto tertio duplo longiore, elongato triangulari, reliquis subaequa-
libus, apicem versus paulo angustioribus sed longioribus, ultimo
elongato, filiformi. Prothorax semicircularis, transversus, disco
subpulvinatus, inaequalis, angulis postieis retrorsum spectantibus,
acutis. Scutellum triangulare, apice obtusum. Coleoptera protbo-
race paulo latiora, quadruplo longiora, convexiuscula, apice rotun-
data. Prosternum laminam brevissimam ante coxas constituens,
pone coxas nullum. Mesosternum breviusculum, episternis distinc-
tis. Metasternum subelongatum, episternis oblongis parallelis. Ab-
domen segmentis sex simplicibus subaequalibus. Tarsi articulis
1—4 sensim brevioribus, lobatis, quarto. fortius lobato, quinto
praecedentibus longiore, unguiculis simplieibus, curvatis basi leviter
dilatatis.
Coleoptera Japonica. sll
Drilaster azillaris: Piceo-niger, nitiduhıs, elytris humeris
testaceis, opacıs, dense rugoso - punctatis, griseo - pubescentibus. —
Long. 7 mill.
Caput nitidulum, subrugosum, obsolete parce punctatum. An-
tennae nigrae unicolores, palpi labiales ex parte et mandibulae te-
staceae. Prothorax basi truncatus, trisinuatus, antrorsum leviter
angustatus, angulis antieis fere nullis, antice rotundato subtrunca-
tus, longitudine duplo latior, subtiliter parce griseo-pubescens, ob-
solete parce punctulatus, inaequalis, marginibus elevatis, disco con-
vexo, medio canalieulato, pone medium impresso, angulis posticis
oblique earinatis, carina discum versus in elevationem transversalem
producta. Coleoptera ruguloso-punctata, subasperata, lineis elevatis
longitudinalibus obsoletis, opaca densius griseo - pubescentia, con-
vexiuscula, apice rotundata, lateribus parallela, latitudine vix triplo
longiora. Pedes nigri ex parte fuscescentes.
Japonia, diversis locis, D. Lewis, D. Hiller.
Cyphonocerus, nov. genus Dreilidarum.
Antennae maris bipectinatae, feminae serratae.
Mandibulae simplices, liberae, tenues, falcatae.
Palpi mazillares breviusculae, fiiformes articulo ultimo elongato,
ovato, apice acuminato.
Abdomen segmentis septem compositum.
Caput parvum declive, prothorace obteetum, oculis magnis glo-
boso-convexis, fronte leviter impressa, antice prominula, medio ca-
naliculata; antennae ante oculos subfrontis margiue prominente in-
sertae, maris vix dimidii corporis longitudine, feminae breviores,
articulo primo subelongato, parum incrassato, secundo parvo, primo
plus duplo breviore, obconico, tertio secundo plus duplo longiore,
cylindrico ramis duobus basalibus divergentibus, articulo ipso lon-
gitudine aequalibus, imo paulo longioribus aucto, articulis sequen-
tibus tertio aequalibus, ultimo elongato, ovato, simplice, antennae
feminae serratae, articulo quarto-deeimum margine interno longitu-
dinaliter sulcatis. Prothorax semieircularis longitudine duplo la-
tior, angulis anticis rotundatis, omnino nullis, postieis leviter re-
trorsum spectantibus, acutis, basi recte truncata utrinque et in me-
dio leviter sinuata. Scutellum subcordiforme, apice truncatum. Co-
leoptera prothorace paulo latiora, leviter convexa, parallela, latitu-
dine vix triplo longiora. Prosternum brevissimum, laminam bre-
vem inter coxas anticas prolongatam exhibens, pone coxas nullum,
acetabulis postice apertis. Metasternum satis magnum, medio pro-
312 H. v. Kiesenwetter:
ductum. Coxae omnes subcontiguae, prominentes, laminae coxa-
rum posticarum angustae. Pedes simplices, tarsi articulo primo
elongato, parum incrassato, reliquis sensim paulo brevioribus, ul-
timo lobato. Unguiculi tenues, simplices, basi leviter incrassatae.
Abdomen maris septem, feminae sex segmentis subaequalibus com-
positum. Inseetum elegans, antennarum maris structura insigne ad
Drilidas pertinere et genus proprium constituere non dubito, quam-
vis oris partes rite examinare non licuit.
Cyphonocerus ruficollis: Nigro-piceus, subopacus, protho-
race rufo, punctatissimus, prothorace medio canaliculato, elytris li-
neis elevatis tribus longitudinalibus. — Long. 6—8 mill.
Caput nigrum, nitidulum, punctis majoribus subinaequalibus
minus dense impressum, glabrum, fronte basi late impressa, antice
producta, convexa, sulcata. Antennae nigrae unicolores. Protho-
rax longitudine duplo latior, basi truncatus, leviter trisinuatus, an-
gulis posticis leviter retrorsum spectantibus, acutis, antrorsum an-
gustatus, spice cum angulis antieis rotundatus, fortius satis dense
punctatus, medio late longitudinaliter canaliculatus, inaequalis, mar-
gine laterali et antico explanato, lateribus et basi impressus, disco
utringue pulvinato, convexus, angulis postieis oblique carinatis. Scu-
tellam piceum, apice subtruncatum. Scutellum piceum, vel rufo pi-
ceum, apice truncatum. Coleoptera parallela, vel lateribus pone
medium paulo ampliato, prothorace vix latiora, illo quadruplo lon-
giora, aequaliter convexa, fortius minus dense punctata, subrugosa,
lineis tribus longitudinalibus, elevatis subobsoletis, apice rotundata
haud acuminata. Abdomen nigrum, apice testaceo brunneum, ma-
ris segmento penultimo apice medio triangulariter exeiso, feminae
simplice, articulo antepenultimo late truncato. Pedes picei ex parte
dilutiores.
Japonia, D. Lewis, D. Hiller.
Clerus pilosellus: Nigro-fuscus, nitidus, longius nigro, bre-
vius griseo pülosellus; prothorace, elytrisgque brunneo- vel testaceo-
variegatis, antennis ore pedibusque testaceis, femoribus apicem ver-
sus infuscatis. — Long. 5 mill.
Caput nigrum, impunctatum, fronte convexa, clypeo apice, la-
bro et oris partibus testaceis. Öculi magni, rotundati modice con-
vexi, antice leviter emarginati. Antennae capitis prothoraeisque
longitudine, testaceae, tenues, apicem versus sensim incrassatae.
Prothorax subquadratus, subeylindricus dorso leviter depressus, ante
Coleoptera. Japonica. 313
apicem et ad basin constrietus, apice minus basi magis angustatus,
lateribus medio rotundatis, nitidus, obsolete rugulosus, pilis pareis
erectis nigris et pube magis adpressa, parca, grisea vestitus, niger
vel piceo-niger, apice et basi testaceo brunneus. Seutellum brun-
neum, nudum, trigonum. Coleoptera prothorace paulo latiora et
triplo longiora, piceo-nigra, nitida vix rugulosa, fortiter seriato-
punctato, piceo nigra, vitta laterali ab humeris versus medium de-
scendente, faciaque apicem versus testaceis, plus minusve obscuris,
pilis erectis nigris parcis, pubeque grisea densiore fortiore inae-
quali, ad suturam et in fasciis duabus altera media, altera subapi-
cali condensata ornata. Pedes griseo piloselli, testacei, femoribus
infuscatis, basi testaceis.
Variat coleopteris basi, fascia lata media, alteraque subapicali
obscure testaceis.
Japonia, Dom. Lewis.
Tillus Lewisii Ksw.: Rufo, antennis excepta basi, capite,
prothorace antice, elytrisque postice ultra medium nigris, his fascüis
duabus apiceque albidis, punctatus, elytris bası fortiter striato-punc-
tatis. — Long. 6 mill.
Caput nigrum, nitidum, convexum, obsolete vix punctatum,
parce griseo-pubescens. Os rufus. Antennae capitis prothoracis-
que longitudine, compressae, serratae, nigrae artieulis primis tribus
testaceis, primo modice elongato, parum incrassato, secundo brevi
obeonico, tertio secundo duplo longiore, tenui, eylindrico, quarto
triangulari, apice oblique truncato, angulo interno recto, tertio multo
latiore, vix longiore, quinto quarto latiore, longitudine latiore, re-
liquis sensim paulo latioribus, vix brevioribus, serratis, penultimis
longitudine duplo latioribus, ultimo oblongo, praecedente plus duplo
longiore. Prothorax capitis latitudine, eylindrico, basi angustato,
leviter constricto, undique subtilius rugoso-punctato, nitidulo, ante
apicem sublaevigato, macula apicali nigra. Scutellum parvum ro-
tundatum. Coleoptera prothorace paulo latiora, humeris prominulis,
eylindriea, apice paulo ampliata, basi usque ad medium fortiter re-
gulariter striato-punctata, parte apicali subtilius minus dense irre-
gulariter punctata, fasciis altera obliqua, a sutura versus humerum
‚adscendente medium, altera transversa pone medium, sutura media
et macula apicali albidis, nigra, basi usque ad faciam primam rufa,
parcius griseo-pubescentia, pilis longioribus erectis. Pedes rufi, fe-
moribus plus minusve nigricantibus.
Japonia undique occurrere videtur. D. Lewis, D. Hiller.
314 H. v. Kiesenweltter:
Cymatodera strangulata: Cylindrica, valde elongata, nigra;
prothorace rufo, ore et antennarum femorumque basi rufis, protho-
race latitudine duplo longiore, apicem versus sensim dilatato, ante
basin constricto; coleopteris parallelis, latitudine quintuplo longiori-
bus, fortiter dense striato-punctatis. — Long.
Caput magnum, convexum, nigrum nitidum, punctatum, oculis
rotundatis convexis, ore rufo. Antennae capite prothoraceque paulo
breviores, serratae, nigrae, basi testaceae, articulo primo obconico,
secundo brevi rotundato, tertio secundo triplo longiore, cylindrico,
sequentibus triangularibus, sensim latioribus, antepenultimis angulo
apicali magis acuto, subtransversis, ultimo ovato praecedente lon-
giore. Prothorax capite antice paulo angustior, latitudine duplo
longior, eylindrieus, a basi usque ad quartam longitudinis partem
valde attenuatus, constrietus, inde ad apicem sensim incrassatus,
apice duplo latior quam basi, rufus vel obseure rufus, nitidus, parce
subtiliter punctatus, parce fusco pilosus, basi subtilius, apice et la-
teribus omnino non marginatus, summa basi callosus, obsolete bi-
tuberculatus. Scutellum rotundato-subquadratum. Coleoptera pro-
thoraeis apice vix vel haud angustiora, humeris obliquis, subeallo-
sis, cylindrica, parallela, apice rotundata, latitudine quintuplo lon-
giora, dorso depressiuscula, parce griseo pubescentia, fortiter dense
striato-punctata, subcancellata, punctis subquadratis interstitiis an-
gustis elevatis. Pedes fusci, pilosi, femoribus basi et interdum tar-
sis tibiisque testaceis.
Statura valde elongata filiformi insignis.
Japonia, Dom. Lewis.
Corynetes (Opetiopalpus) morulus: Nitidulus, niger, an-
tennarum basi, prothorace pedibusque rufs, capite prothoraceque
dense subtiliter; elytris fortius punctatis, prothorace subrotundato,
antrorsum angustato. — Long. 3 mill.
Caput dense subtilius rugoso-punctatum, nigrum antice rufes-
cens. Antennae basi rufae vel obscure rufae, apice nigris, articu-
lis ultimis tribus fortiter clavatis. Prothorax subrotundatus, longi-
tudine vix latior, apice magis, basi minus angustatus, lateribus api-
cem versus rotundatis, angulis anticis obtusis, postieis rotundatis,
margine laterali subtiliter crenulato, rufus dense subtiliter puncta-
tus aequaliter transversim convexus, pube erecta grisea densius
vestitus. Coleoptera nigra, prothorace latiora, humeris paulo pro-
minentibus, postice leviter dilatata, latitudine dimidio longiora, mo-
Coleoptera Japonica. 315
dice convexa, dorso depressiuscula, parcius irregulariter minus for-
titer punctata, pube erecta grisea minus dense vestita. Pedes rufi.
Japonia, D. Lewis.
A reliquis Opetiopalpis differt coleopteris minus convexis, den-
sius, minus fortiter punctatis; colore obscuriore, nigro, haud vel vix
coerulescente cum C. sabuloso Morawitz convenit.
Trichodesma Lewisii: Robusta, nigro picea, albido, fulvo
nigroque inaequaliter tomentosa, albido setulosa, variegata, protho-
race gibbo, crista longitudinali, medio rotundato, elevata; elytris circa
scutellum parce punctatis. — Long. 6 mill.
Caput tomento denso, adpresso, luteo indutum, parce subgra-
nulatum parum convexum. Antennae nigrae, articulo primo, se-
cundo et tertio leviter elongatis, obconicis, sequentibus moniliformi-
bus, ultimis tribus praecedentibus abrupte multo majoribus, penul-
timo et antepenultimo elongato-triangularibus, ultimo elongato-ovato.
Prothorax medio gibboso-elevatus, antice valde declivis, crista lon-
gitudinali, medio disco rotundata, lopgitudinaliter canalieulata, to-
mento fulvo forti elevato pilisque erectis tenuioribus ornatus, inae-
qualiter variegato-tomentosus, basi usque ad medium granulis par-
vis nitidulis pareius adspersus. Trichodesmae variegatae valde si-
milis, major, prothorace lateribus multo magis dilatatis et expla-
natis, angulis postieis minus rotundatis crista discoidali apice mi-
nus acuminata, rotundatim convexa, elytris circa scutellum minus
dense punctatis et rugosis, pictura albida non in disco sed ad api-
cem praevalente, pilis erectis elytrorum minus densis, brevioribus.
Prothorax capite plus duplo latior, transversus basi angustatus,
subcordatus, margine antico utrinque sinuato, medio leviter pro-
dueto, basi truncato, lateribus medio apicem versus valde rotun-
dato-dilatatis, explanatis, angulis anticis subrectis, paulo antror-
sum productis, posticis obtusis subrotundatis. Scutellum triangu-
lare, griseo - tomentosum. Coleoptera prothorace latiora, robusta,
parallela, apice rotundata longitudine vix duplo longiora, humeris
prominentibus rotundatis convexa, punctis majoribus minus densis,
subseriatis impressa, tomento griseo adpresso variegata, fasciis
duabus obliquis in disco et apice toto albis. Pedes nigri.
Pulcherrimam hane speciem Dom. Lewis, Japonicae faunae in-
sectorum scerutatori meritissimo, dedicatam volo. 2
316 H. v. Kiesenwetter:
Hedobia cristata: Robusta, subcylindrica, coleopteris paral-
lelis, fusca, tomento griseo, fulvo et [usco variegatis, prothorace an-
tice rotundato, porrecto, latitudine longiore, dorso crista acuta,
valde elevata compressa gibbo, elytris inaequahbus, humeris et disco
flezuoso-gibbosis. — Long. 4 mill.
Caput parvum deflexum, sub prothorace valde prominente- oc-
eultum, opacum, griseo, dense pubescens, oculis magnis globosis.
Antennae filiformes, leviter serratae, articulo primo paulo elongato,
subincrassato, basi attenuato ibique eurvato, secundo obconico, ter-
tio subaequali, reliquis obeonieis vel elongato triangularibus, ultimo
elongato, lineari, praecedente dimidio longiore. Prothorax opacus,
obsolete, rugulosus, pube fortiore lutea, lateribus densius, disco mi-
nus dense subtomentosus, latitudine longior, angulis postieis obli-
que vel subsinuatim truncatus, lateribus deinde leviter conniventi-
bus, medio constrietis, angulis anticis omnino rotundatis, nullis,
apice valde porrectus, rotundatus, inaequalis, disco erista longitu-
dinali alta, valde compressa, acuta, ad basin valde rotundato ele-
vata, deinde sensim usque ad apicem decrescente, gibbus, utrinque
ante medium callosus. Scutellum angustum, vix triangulare, dense
pubescens. Coleoptera dense subtiliter granulata, parallela, pro-
thorace plus dimidio latiora, latitudine vix duplo longiora, apice
obtuse rotundata, fusca, eirca scutellum nigricantia, pube brevi gri-
sea parca, basi in tomentum griseum condensata, maculis quatuor
fulvo tomentosis, discoidalibus, maculaque parva subapicali pallida
ornata, inaequalia, humeris callosis, callo oblique discum versus
ultra medium producto, suturam non attingente, leviter flexuoso,
pone medium in ramos duos diviso. Coleoptera eirca scutellum
leviter convexa, pone scutellum transversim impressa, dorso elevata,
lateribus declivia margine apicali leviter explanata. Pedes fusei
unicolores.
Japonia, D. Lewis.
Hedobia ezilis: Fusca squamulis piliformibus adpressis, gri-
seis et albis variegata; elytris maculis humerali et suturali arcutis
apice griseo pilosis, prothorace ad basin gibbo. — Long. 2,5 mill.
Hedobiae imperiali et regali paulo minor, imprimis longior,
antennarum articulis ultimis subelongatis, subferrugineis. Prothorax
transversus, pilis griseis vestitus. Scutellum albidum, elytris eirca
scutellum pilis albidis vestita, fasciis duabus albidis, fascia pone
scutellum puncto uno obscuro raro obsoleto.
Japonia, Lewis.
Coleoptera Japonica. 317
Ptilinus ramicornis: Cylindricus, brevis, fusco tomentosus,
pube grisea variegatus, prothorace transverso, gibboso, lateribus sub-
rectis, angulis posticis truncatis, basi profunde trisinuata; coleopte-
ris latitudine dimidio longioribus, opacis, punctato - rugosis, lineis
elevatis obsoletis, basi quadrituberculatis. — Long. 3—4 mill.
Mas: Antennis gracilioribus, ramis longis pectinatis.
Fem.: Antennis serratis.
Caput satis magnum, rugosum, opacum, fusco tomentosum,
oculis rotundatis, parum convexis, declive, prothoraci immersum.
Antennae fuscae, basi ferrugineae, maris dimidio corpore longiores,
articulo primo intus incrassato, basi curvato, secundo parvo rotun-
dato, tertio lineari, primo longitudine aequali, sequentibus tertio
brevioribus, inter se subaequalibus, basi leviter incrassatis, ramum
tenuem linearem emittentibus, ramis articuli tertii articulo ipso pa-
rum longiore, sequentium articulo ipso duplo vel triplo fere longio-
ribus. Prothorax opacus, parce subtiliter granulatus, transversus,
gibbus, apice rotundatus, utrinque leviter sinuatus, lateribus sub-
rectis, angulis antieis et postieis obtusis, his oblique truncatis, ab
elytrorum basi remotis, basi utrinque profunde, medio ante scutel-
lum minus profunde emarginatus, disco subtilius fusco, lateribus
fortius griseo tomentosis. Scutellum paulo elevatum, satis magnum,
cordiforme fortius griseo pubescens. Coleoptera eylindrica, protho-
race paulo latiora, latitudine dimidio vel vix duplo longiora, sub-
inaequalia, basi utringue ad seutellum et ad humeros calloso - ele-
vata, fortius griseo pubescentia vel tomentosa, ante medium trans-
versim impressa, disco circa scutellum elevato, rugoso - punctata,
opaca lineis elevatis longitudinalibus obsoletis, fusco tomentosa, su-
tura, fascia media utringue versus humerum adscendente, alteraque
apicem versus griseo-tomentosis ornata. Pedes picei, tarsis dilutioribus.
Species a Ptilinis genuinis corpore robustiore, breviore, pro-
thoracis basi profunde trisinuata, elytrorum callos basales exce-
piente insignis, forte generi novo adnumerandus.
Japonia, D. Lewis.
Ptinus, Gymnopterus, senilis: Capite parvo, simpheci, al-
bido vestito, prothorace oblongo, plano, ante basin constricto basin
versus dilatato, elytris breviusculis, striato - punctalis, subdepressis,
longitudine dimidio longioribus. — Long. 2,5 mill.
Der Kopf greis behaart mit stark vorgequollenen Augen. Fühler
mäfsig stark, namentlich das 1ste Glied, die folgenden vom 6ten an
etwas verlängert, die letzten beträchtlich länger als die vorhergehen-
318 H. v. Kiesenwetter:
den, das letzte Glied fast doppelt so lang als dick. Halssch. län-
ger als breit, im vorderen Theile etwas flach gedrückt, mit runzli-
ger, etwas warzenförmiger Sculptur, vor der Basis mit einem quer
abgeschnürten Rand, das Halsschild von diesem Rande ab deutlich
nach der Basis zu verbreitert. Der hintere Theil des Halssch. an
der Seite mit weifser Behaarung. Flgd. mit weifslicher Behaarung,
punktirt-gestreift, zum Theil mit erzfarbenem Schimmer. Sie sind
ein wenig niedergedrückt, etwa l4mal lo lang als zusammen breit.
Spitze der Flgd. etwas nach innen abgeschnitten. — Japan, Lewis.
Dorcatoma (Caenocara) granulum: Subglobosa, nitidula,
pube grisea erecta, subseriata parcius hirta, nigra, antennis pedi-
busque ferrugineis; elytris punctatis, stria suturali, abbreviata, me-
dium haud attingente. — Long. 2 mill.
Caput subtiliter obsolete punctatum, oculis fovea angusta sub-
triangulari, laterali obliqua, a latere interno ultra medium producta
impressis. Antennae articulo clavae primo magno triangulari lon-
gitudine vix latiore, angulo interno modice producto, secundo primo
paulo longiore, multo angustiore, angulo interno late truncato, mar-
gine antico oblique truncato, leviter emarginato, ultimo elongato-
ovato, subparallelo, articulo praecedente longiore et paulo angu-
stiore. Prothorax brevis, longitudine triplo latior, antrorsum an-
gustatus, angulis antieis deflexis, distinc'is, posticis subrectis, basi
ante scutellum utrinque sinuata medio leviter producta, inaequaliter
convexus, ruguloso-punctatus, parce griseo pubescers. Scutellum
parvum, rotundatum. Coleoptera prothorace latiora, humeris paulo
prominentibus, subrotundatis, hasi truncata, convexa, densius, sub-
tilius punctata, stria suturali, a basi versus medium produeta, me-
dium haud attingente, pube inaequali erecta parca seriatim pilosa.
Pedes obscure ferruginei, plus minusve infuscati.
Dorcatomae subalpinae (bovistae) subsimilis, antennarum struc-
tura elytrisque pube seriata, erecta facile distinguenda.
Japonia, Dom. Lewis.
Sphindus obesus: Brevis, lateribus parallelis, antice et po-
stice rotundatus, convezus, brunneus, punctatus; coleopteris latitudine
vir longioribus, striato-punctatis, subtiliter rugulosis. Long. 1,5 mill.
Caput latum, prothoraei valde immersum, lateribus punetatum,
fronte celypeoque convexis, medio tumidulis, laevigatis. Antennae
decem articulatae, brevis, vix prothoracis longitudine, testaceae ar-
tieulis tribus ultimis elavatis, obscurioribus. Prothorax transversus,
Coleoptera Japonica. 319
longitudine plus dimidio latior, lateribus rotundatis, anguste mar-
ginatis, antrorsum angustatus, angulis antieis subrotundatis, postieis
obtusis, subreetis, convexus, leviter pulvinatus, dense fortius rugu-
loso punetatus, disco obsolete carinatus, parce subtiliter griseo pu-
bescens. Scutellum rotundatum, subquadratum, subtilius punctatum.
Coleoptera prothorace haud latiora, dimidio longiora, convexa dorso
depressiuscula, nitidula, striato-punctata, striis dense subtilius punc-
tatis, parce griseo-pubescentia. Pedes testacei.
Japonia, rarus, specimina 2; Dom. Lewis.
Lyetus seriehispidus: Subcylindricus, fuscus; prothorace
maculoso; elytris pilis albidis parcius indutis, prothorace undique
griseo-piloso. — Long. 3 mill.
Heller oder dunkler braun, oben flach gedrückt. Kopf mit
den runden vorgequollenen Augen kaum so breit als das Hals-
schild, mit leicht abgesetzter Verengerung hinter dem Halsschilde.
Fühler 11-gliedrig, perlschnurförmig, die Basalglieder grols, die fol-
genden klein, die drei letzten grols, breiter als lang, etwa so lang
als Kopf und Halsschild, viereckig, der Vorderrand vorn gerundet,
die Vorderecken abgerundet, die Seiten grade, die Hinterecken
grade, die Basis sehr leicht gebogen. Die Scheibe ist leicht. ge-
wölbt und zeigt einen länglichen Eindruck. Bei recht gut erhal-
tenen Exemplaren ist die ganze Oberseite von feinen Härchen,
welche das Halsschild bunt erscheinen lassen, bekleidet. Die Flü-
geldecken sind mit Reihen abstehender, ziemlich starker Borsten-
haare von weilser Farbe mälsig dicht bekleidet. Die Beine sind
ziemlich kurz.
Japan.
Episernus analis: Elongatus, nitidulus, subtilissime pubes-
cens; coleopteris apice rufescentibus, coleopteris illis multo angustio-
ribus, ant. art. 4—8 brevibus, 9—11 majoribus. — Long. 2 mill.
Dunkelbraun, überall sehr fein und dicht behaart, das Hals-
schild glatt, fast ohne Seuptur, Flügeld. ziemlich fein und mäfsig
dicht behaart. Die beiden ersten Glieder der Fühler, namentlich
das Basalglied, merklich verdickt, das 2te Glied ebenfalls verdickt,
das 3te bis Ste Glied sehr viel kleiner, perlschnurförmig, das 9te,
10te und l1te Glied grölser als die vorhergehenden, namentlich
das 9te Glied, die beiden darauf folgenden etwas kürzer. Das
Halsschild dünn behaart und ziemlich fein einzeln punktirt; das-
selbe ist etwa so lang als breit, an der Basis gerandet, ohne deut-
320 H. v. Kiesenwetter: Coleoptera Juponica.
liche Mittellinie. Die Flügeld. sind mehr als doppelt so lang als
zusammen breit, an den Seiten fast grade. Sie sind ziemlich
spärlich goldglänzend behaart. Das Ende der Flgd. ist ziemlich
breit rothgelb gesäumt, die helle Färbung steigt am Innenrande
deutlich gegen die Scheibe der Flgd. in die Höhe.
Japan, Lewis.
Cis seriatulus: Fronte exrcavata, antice elevata; prothorace
antice producto paulo excavata, rugoso-punctato angulis omnibus ob-
tusis; elytris obtusis, longitudine plus duplo longioribus, convezis
setulis brevibus micantibus. — Long. 2 mill.
Dem Cis laminatus verwandt, aber etwas grölser. Die Stirn
etwas ausgehöhlt, bei kräftig entwickelten Expl. vorn aufgebogen,
bisweilen mit einer breiten Platte vorn emporragend, der vorderste
Theil des Halsschildes am Vorderrande leicht ausgebuchtet, mit ei-
nem leichten Grübchen. Von laminatus leicht zu unterscheiden
durch die runzliche Punktirung des Halsschildes.
Japan.
Oligomerus brunneus. Es liegen zwei Stücke vor, die ich
von typischen Exemplaren der Art nicht zu unterscheiden vermag.
Nur 1 Stück ist unversehrt, das Halsschild ist etwas mehr seitlich
ausgebreitet als bei O. drunneus.
Japan, Lewis.
Gastrallus immarginatus. Ein einzelnes Stück dieser Art
glaube ich, wenn auch nicht ohne allen Zweifel, zu erkennen.
Japan, Lewis.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft. II.]
Die coleopterologische Ausbeute des Prof. Dr. Rein
in Japan 1874—1875
besprochen von
Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M.
Hr. Dr. Joh. Rein, früher in Frankfurt, jetzt Prof. der Geo-
graphie zu Marburg in Hessen, erhielt Seitens der Königl. Preufs.
Staatsregierung im Jahre 1374 den höchst ehrenvollen Ruf, als
technischer Beirath der Kaiserlich Deutschen Legation in Jedo auf
die Dauer von 2 Jahren sich nach Japan zu begeben. Dr. Rein
hat während dieser Zeit fleilsig Naturalien gesammelt (neben sei-
ner Hauptaufgabe: Kenntnilsnahme der Lack-, Porzellan- und Pa-
pier-Fabrikationen), die meistens den Sammlungen der Sencken-
berg’schen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M. ein-
verleibt wurden; die Insekten aller Ordnungen hat mein hochver-
ehrter Freund mir überlassen mit dem Ersuchen, eine Aufzählung
vorerst der Käfer zu geben.
Wenn die mitgebrachte Artenzahl, da ja nur nebenbei Insek-
ten gesammelt wurden, hinter der von G. Lewis aus Japan mit-
gebrachten, in einer Reihe von Jahren gesammelt, zurückbleibt, so
bieten die vorliegenden Arten doch manches Neue und Unbekannte,
namentlich auch über Fundorte und Futterpflanzen.
Bereits im zweiten Viertel dieses Jahrhunderts vertauschte
Willem de Haan (geb. 1801, gest. 1855), Curator des Leydener
Museums, an alle gröfsere europäische Sammlungen Doubletten der
hauptsächlich von
1. Philipp Franz v. Siebold, dem bekannten Erforscher
Japans, von 1822—29 und 13859—62 gesammelten Naturalien. Es
sind darüber verschiedene Arbeiten erschienen, so beschreibt
a) Siebold selbst einige Schmetterlinge in „De historiae natura-
lis in Japonia statu etc. 1824, nämlich Pap. E. Thunbergi und
Pap. N. No Japonicum;
b) de Haan: 1835 Memoire sur la metamorphose des Coleop-
teres und 1842 Bijdragen tot de kennis der Orthoptera;
c) Loew beschreibt (Wiener Entomologische Monat. 1858) ei-
nige Dipteren;
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 21
322 L. v. Heyden: über
d) Snellen van Vollenhoven eine Anzahl Lucaniden und
e) C. und R. Felder (Wien. Ent. Mon. 1862) einige Schmet-
terlinge.
2. Im Jahre 1853 bereiste Gaschkevitch einen Theil dieser
interessanten Inselgruppe. Die Russische Regierung hatte eine Es-
quadre in diese seit Jahrhunderten gegen die Aufsenwelt hermetisch
abgeschlossenen Länder geschickt, um Verträge wegen der Eröff-
nung einiger Hafenplätze für fremde Kaufleute abzuschliefsen.
Gaschkevitch war nach dem durch ein Erdbeben verursachten
Scheitern der Fregatte „Diana“ zum Abschlusse des Handelsver-
trags in Simoda auf der Insel Nippon, Bezirk Tökaido, Provinz
Idzu, an der Küste des Stillen Oceans zurückgeblieben und später
von da zu Fuls über Khedda nach Yedo (Tokio) gewandert. Von
hier brachte er eine Menge Insekten mit, die Motschulsky in sei-
nen Etudes entomol. VI. 1857. p. 25--41 beschrieb.
3. Im Jahre 1858 bereiste Mad. Elise Gaschkevitch, die
Gattin des Obengenannten, den Amurflufs von Nertschinsk bis zur
Mündung. Nach Hakodate auf der japan. Insel Yezo übergesetzt,
sammelte sie in der Umgegend dieser Stadt, sowie auf einer Reise
auf Nippon von Yedo bis zur Sungaru -Strafse im Norden dieser
Insel. Motschulsky beschrieb die von dort mitgebrachten Insekten
in Etudes IX. 1860. p. 4—41 und X. 1861. p. 3—24. — Die neu-
beschriebenen Arten der ersten Reise sind folgende: Trigonognatha
pubescens, Megrammus circumcinctus, Themus cyanipennis, Ips japo-
nica, Lucanus inclinatus, Psalidostomus rectus, Geotrupes auraltus el
laevistriatus, Mimela Gaschkevitchi, Heptophylla picea, Serica orien-
talis, Hoplia obducta et sabulicola, Gonocephalum coriaceum, Ple-
siophthalmus nigro-aeneus, Meloe coarctata, Prionus insularis, Pur-
puricenus spectabilis et japanus, Heteraspis japana, Rhaphidopalpa
femoralis, Aulacophora nigripennis, Arthrotus niger und Eptlachna
28-maculata, sowie Vespa japonica (Hymenopt.). Alle anderen ja-
panischen neuen Arten, die Motschulsky in Etudes beschrieb, sind
von Madame Gaschkevitch gesammelt. — Eine ausführliche Zusam-
menstellung aller bis zum Jahre 1864 von Mad. G. gesammelten
Insekten gab Motschulsky: Bull. Mose. 1866. p. 163— 200.
4. A. Morawitz bearbeitete in. Mem. Acad. Petersb. 1864
unter dem Titel „Beitrag zur Käferfauna der Insel Jesso“ die von
Dr. Albrecht, Oberarzt beim Kais. Russ. Consulat'in Hakodate, an
das Petersburger Museum gesandten Käfer, leider aber nur die Ci-
eindeliden und Carabiciden.
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 323
Jetzt trat wieder eine längere Pause im Bekanntwerden neuer
japanischer Insekten ein, bis |
9. Herr Georges Lewis sein während einer Reihe von Jah-
ren gesammeltes Material nach Europa sandte, welches hier von
den namhaftesten Specialisten in den Jahren 1873 —76 bearbeitet
wurde, so: von Baly, Bates, Sharp, Waterhouse und Wol-
laston in den Trans. ent. soc. London; Bates Annal. Mag, nat.
history; Saunders in Linn. Journ. Zool.; Roelofs in Ann. Soc.
ent. Belg.; Marseul in Ann. soc. ent. France; Reitter in Verh.
zool. bot. Ges. Wien; v. Kiesenwetter in Berl. Entomol. Zeit-
schrift ').
6. Herr Tuiscon Lenz, Neffe des bekannten früheren Na-
turforschers Lenz zu Schnepfenthal in Thüringen, ist Kaufmann
und schon seit einer Reihe von Jahren in Kobe bei Hiogo (im Be-
zirk Gokinai, Provinz Kawaächi) ansässig. Nach Prof. Rein sind
alle von Lenz gesammelten Käfer aus der nächsten Umgebung, die-
ser Stadt; er beschäftigt einen japanischen Sammler, den Maler des
Riesensalamanders zu Prof. Rein’s Arbeit im Zoologischen Garten
1876. Lenz hat an den naturwissenschaftlichen Verein in. Bremen
drei Sendungen gemacht, und wurden die eingesandten Arten in
den Abhandlungen dieses Vereins Bd. IV. 1875. u. VI. 1876. von
Major Baron v. Harold in bekannter genauer und ansprechender
Weise besprochen.
7. Herr Lehrer R. Hiller hat eine nicht unbedeutende Samm-
lung mit nach Berlin gebracht, die er während eines mehrjährigen
Aufenthalts in Hagi, der Provinz Nagato (Chöshiu, Bezirk Sanyodo)
am, japanischen Meere (1874) zusammentrug. Dieses Material ist
in der Deutschen Ent. Ztschr. 1877 von Putzeyls, Weise, Kraatz,
Reitter und Eichhoff bearbeitet.
8. Die Herren Dr. Hilgendorf und Dr. Dönitz sammelten
(am 1875) und sandten in der letzten Zeit namhafte Insekten-Sen-
dungen an das Berliner Museum, die von v. Harold (Deutsche Ent.
Ztschr. 1877 und 1878) besprochen werden. Dr. Hilgendorf sam-
melte am Hakone-Gebirge (Provinz Shimösa, im Bezirk Tokaido),
16 Stunden von Yokohama; bei Mohezi und Bugo-San bei Yedo
(Tokio); Nikko im Bezirk Tosando, Provinz Simodzuke (spr. Si-
mötske) und bei Nagasaki auf der Insel Kiushiu, Bezirk Saikaido,
!) Die specielle eoleopt. Literatur über Japan bis zum Jahre 1877 s.
Deutsche Ent. Ztschr. 1877. p. 81 ete.
21*
324 L. v. Heyden: über
Provinz Hizen. Dr. Dönitz sammelte am Hakone-Gebirge und bei
Hakodate auf der Insel Yezo.
9. Dr. Hoffmann sammelte in den allerletzten Jahren. bei
Yakohama und machte gleichfalls Sendungen an das Berl. Museum.
10. Jean van Volxem unternahm gegen das Ende des Jah-
res 1873 eine Reise nach Japan; er landete in Nagasaki 20. April
1874: und sammelte da bis 3. Mai; 5. Mai bis 11. Juni reiste er
von da nach Hiogo, Osaka, Kioto bis Yokohama; war 6. Juli bis
25. Juli auf Yezo und von 26. Juli bis 28. August im Norden von
Nippon. Seine Ausbeute wird von Putzeyfs und Roelofs in Ann.
Soc. ent. Belg. bearbeitet, wovon einige Theile 1876 erschienen.
11. Prof. Dr. Rein unternahm während seines Aufenthalts in
Japan sechs grolse Reisen:
Die erste Reise ging von Tokio (oder Yedo) den Tokaido
(die Heerstrafse, welche von Tokio nach Kioto führt, und woher
der ganze Bezirk den Namen hat) entlang, durch das Hakone-Ge-
birge, dann über Nagoya (spr. Nängoja), die viertgröfste Stadt des
ganzen Landes nach Kioto, Osaka, Kobe und zurück nach Kioto,
weiter nach Otsu (spr. Öts), der Hauptstadt der Provinz Omi im
Bezirk Tosando am Yodagawa, dem Ausfluls des Biwa-Sees, der
bei Osaka mündet; in 5 Stunden über den See nach Nagahama
ostwärts bis Gifu, Hauptstadt der Prov. Mino im Bezirk Tosando;
nordwestlich nach Fukui in der Provinz Echizen am japanischen
Meere, diesem eine Strecke entlang, dann landeinwärts zum Haku-
san (spr. Haksan), dem dritthöchsten Berge Japans (2540 Meter)
[10. Juli] und das Tetorigawa - Thal hinab nach Kanazawa, der
Hauptstadt von Kaga (spr. Kanga) im Bezirk Hokurokudo; von
hier der Küste entlang‘ oder in ihrer Nähe nach Toyama, Haupt-
stadt der Provinz Echiu, Takata, in der Provinz Echigo (spr. Et-
schingo) wieder Jandeinwärts über den Shina-no-gawa-Flufs auf
den feuerspeienden Asamayama (2340 Meter) [26. Juli] an der
Grenze der Provinzen Shinano und Kotsuke des Bezirks Tosando,
und über Usuitoke und Takasaki zurück nach Tokio. Diese erste
Reise fiel in die Zeit vom 23. März bis 23. Juli 1874.
Die zweite Reise galt der Provinz Kai (Koshui) im Bezirk
Tokaido und dem noch thätigen Vulkan Fuji-no-yama. Sie führte
von Tokio nach Kofu, südlich des Kimpozan, dann auf den Fuji-
no-yama (4321 Meter), den höchsten Berg Japans, und durch das
Hakone-Gebirge zurück. Sie fällt in die. Zeit vom 24. August bis
5. Sept. 1874.
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 325
Die dritte Reise führte nach dem Norden, den Provinzen
Oshiu und Dewa im Bezirk Tosando. Sie fällt in die Zeit vom
17. Sept. bis 1. Dec. 1874. Der Weg führte von Tokio nach den
Bergen und Tempelhainen von Nikko, nach Wakamatsu und dem
Inawashiro-See in der Provinz Iwäshiro (Aidzu), nach Yonezawa,
dann ostwärts bis Fukushima am Abukumagawa-Flufs, nun nörd-
lich über Sendai zur Küste am. Stillen ‚Ocean, und derselben 30
deutsche Meilen entlang bis Kamaishi, dann westlich über Morioka
in der Provinz Oshiu nach Akita in der Provinz Dewa am japa-
nischen Meer, dann südlich über Niigata (spr. Ningnata) in der
Provinz Echingo; Mikunitöge in der Provinz Kotsuke (spr. Kotske)
des Bezirks Tosando, und nach Tokio zurück. Schon am 23. Oet.
lag die Pafshöhe zwischen Morioka und Akita (der Kunimitöge),
obgleich nur 850 Meter hoch, voll Schnee. Die Strecke von Akita
bis Niigata beträgt 40 geogr. Meilen, danach repräsentirt die ganze
Reise einen Weg von. circa 323 geogr. Meilen.
Die vierte Reise fällt zwischen 1. April und 27. Mai 1875,
und ‚begann in Kobe in der Provinz Bizen des Bezirks Sanyodo,
wohin der Reisende mit Dampfschiff von Tokio gelangt war. Vor
sie fällt noch ein nahezu vierwöchentlicher Aufenthalt in Kioto mit
Excursionen in die Nachbarschaft, die aber wenig lieferten, weil
die Insektenwelt niedriger Temperaturen wegen im März noch nicht
erwacht ist. Diese Reise führte durch die Inseln Kiushiu und Shi-
koku, und zwar zunächst per Boot durch die Meeresstralsen von
Harima, Bingo und Suwa an der Insel Iki vorüber, nach Nagasaki
in der Provinz Hizen auf der Insel Kiushiu, welche den Bezirk
Saikaido bildet, sodann von hier über die Omura-Bucht nach dem
berühmten Porcellan-Revier von Arita, weiter nach Saga, Kuma-
mota in der Provinz Higo, über die Bucht von Shimabara nach
Nagasaki zurück; ferner nach der Insel Amakusa, nach Kagoshima
in der Provinz Satzuma, zum Berge Kirishimayama, nach Sadowara
in der Provinz Hiuga und nordwärts bis Funai in der Provinz
Bugo (spr. Bungo), von hier nach der Bugo-Nada (-Meerstrafse)
und über dieselbe nach der Insel Shikoku, welche den Bezirk Non-
kaido bildet, quer durch die Provinzen Iyo und Tosa zur Stadt
Kochi, dann nordwärts durch die Provinzen Awa und Sanuki zum
japanischen Binnenmeer und über dasselbe nach Kobi. Ein Weg
von eirca 457 geogr. Meilen.
Die fünfte Reiseroute vom 3. bis 30. Juni 1875 führte von
Kobe über Osaka in der ‚Provinz Idzumo des Bezirks Gokinai,
Wakayama in der Provinz Yamasbiro, Koyasan, Yamata in der
326 L. v. Heyden: über
Provinz Yamato, durch die Provinz Iga (spr. Inga) des Bezirks
Tokaido, wo der Riesensalamander, Cryptobranchus japonicus Hoev.,
zu Hause ist, nach Kioto und Kobe zurück.
Die sechste und letzte Reise Prof. Rein’s vom 20. Juli
bis 20. August 1875 führte von Tokio nach Kioto längs des Na-
kasendo (der Stralse durch die Mitte des Landes, nämlich von To-
kio nach Saikio) mit Besteigung des 3000 Meter hohen Ontake,
des zweithöchsten Berges in Japan.
Wallace und nach ihm Sclater theilen in Bezug auf die
geographische Verbreitung der Thiere, die Erde in 3 Haupttheile:
Arctogaea, Dendrogaea und Antarctogaea. Den 2ten Haupttheil
bildet Central-Amerika, südlich vom Isthmus von Tehuantepee und
Süd-Amerika; den 3ten Theil Australien, Neu-Guinea und Moluk-
ken. Den ersten Theil bildet der Rest, also die ganze nördliche
Halbkugel. Diese Arctogaea zerfällt in 4 Regionen.
I. Die Palaearctische Region: Europa, Afrika nördlich
vom Atlas und Nord-Asien.
II. Die Aethiopische Region: Afrika südlich vom Atlas
und Madagascar.
Il. Die Indische Region: Süd-Asien, die Philippinen und
die Inseln des Indischen Archipels.
IV. Die Nearctische Region: Nord-Amerika südlich vom
Isthmus von Tehuantepec.
Die Palaearctische Region zerfällt in 7 Subregionen:
1. Die Cisatlantische: südlich vom Mittelmeer.
la. Die Atlantischen Inseln.
2. Die Europäische.
3. Die Sibirische Subregion: ganz Nord-Asien.
4. Die Manschurische: Nord-China und der anliegende Theil der
Mongolei.
5. Die Japanische.
Die Tatarische: die grofse Wüstenregion Central-Asiens.
7. Die Persische Subregion: Persien, Kleinasien und Syrien.
Wie wir in der Folge sehen werden, haben alle diese Theile
einen gemeinsamen Hauptcharakter, der sich immer mehr verwischt,
je mehr wir die einzelnen Arten in ihrer Verbreitung von Westen
nach Osten verfolgen; Japan hat deshalb mit Europa nur sehr we-
nig Arten gemeinsam, mehr mit Sibirien, und am meisten mit der
4ten Subregion, zu der auch das Amurgebiet gehört, und doch hat
speciell die Japanische Fauna, bedingt durch die insulare Lage,
sich ein eigenes, nicht zu verleugnendes Gepräge bewahrt.
=
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 327
Hier sei es mir noch erlaubt denjenigen Herren, welche mich
durch Revision einzelner Arten und Familien unterstützten, meinen
Dank zu sagen. Es sind die Herren Bates, Candeze, Haag,
v. Harold, v. Kiesenwetter, Kraatz und Roelofs.
. Nach dem Vorgange von Dr. Kraatz bezeichne ich die Arten,
die auch ‘in Ostsibirien und Nord-China vorkommen (also hier die
Manschurische Subregion) mit ||; die Arten, welche Japan mit der
indischen Region gemein hat, mit #; diejenigen, welche auch in
Europa (excel. Deutschland) vorkommen, mit F und mit o die, wel-
che auch in Deutschland vorkommen.
Verzeichnifls der Arten.
Carabidae.
|| 1. Cieindela chinensis Deg. var. japonica Thunberg.
Von Kioto und Kiushiu; auch bei Yokohama und auf der Insel
Shikoku. Sie kommt in ganz Japan vor und treibt sich im Früh-
ling an schönen sonnigen Tagen, ebenso an Wegen herum, wie
ihre Verwandten bei uns. Sie ist keineswegs selten, aber schwer
zu fangen. — Die mir vorliegenden Stücke variiren in der Stärke
der kupfergoldenen Farbe des Thorax und der Querbinde der Flü-
geldecken, welche Färbung diese Varietät von der chinesischen
Stammart unterscheidet. Das Ex. von Kioto und eins von Kiushiu
sind von chinesischen Stücken aus Peking nicht zu unterscheiden,
andere sind intensiv kupferroth gefärbt. Dem Stücke von Kioto
und dem einen von Kiushiu fehlt der weilse Schulterfleck; die
weilse Querbinde variirt wenig, der Theil an der Naht ist fast
immer etwas nach hinten gezogen, nur bei einem Stück ist er auf
der rechten Decke mehr wagerecht.
Bei Nagasaki und Kioto auch von v. Volxem gefangen.
2. C. japonica Guerin 1847. Je 1 Ex. von Kioto und Mino
(erste Reise). Bei beiden 9 fehlt der Fleck hinter der Schulter,
und nur das kleine Fleckchen am Aufsenrande hinter der Schulter
und der Mitte ist vorhanden; bei dem ersten Expl. dreieckig, bei
dem anderen kleiner rund. Bei dem Stücke aus Mino ist der nach
der Naht zu gerichtete schmale Strich in der Mitte unterbrochen,
so dafs neben der Naht ein kleines gelbes Fleckchen entsteht; der
Hauptfleck ist dreieckig mit einem innen in der Mitte nach hinten
gerichteten Häkchen. Das Stück von Kioto hat einen grünlichen
Anflug der Oberseite, die bei dem Mino-Stücke mattbroncefarben
ist. Morawitz hat die Art ausführlich (l. e. p. 3) besprochen und
328 L. v. Heyden: über
ist der erste, der von einem „puncto humerali et posthum. elytr.*
spricht, denn Gu£rin, der die Art aufgestellt hat, sagt nichts da-
von, sondern spricht nur von „deux taches jaunes, l’une au milien,
.... Jautre plus petit ... . contre le bord externe“, und meint
damit die Querbinde und den Apicalfleck. — Motschulsky (l. c.
1857. pag. 108) giebt seiner japana „une petite tache sur le bord
anterieur de l’angle humeral“; seiner aeneo-opaca (l. c. 1860.
p. 5) „bumeris supra concoloribus, subtus macula testacea“. Dabei
ist das Thier opaca, nigro-aenea, und die Flecke sind grölser. Alle
drei genannte Arten gehören aber zu einer in der Flügeldecken-
zeichnung variirenden Art, die den ältesten Namen japonica Guer.
zu führen hat.
v. Volxem fand sie bei Nagasaki, Nippon, Kioto; Lewis fand
sie vom Februar bis Juni überall häufig.
3. C. japanensis Chaud. Drei übereinstimmende Stücke von
Kioto. — Chaudoir ist geneigt sie für eine Varietät unserer weit
nach Sibirien hinein verbreiteten C. hybrida zu halten, dem Bates
widerspricht. Auch bei meinen 3 Ex. ist der Schulterfleck getheilt;
ich halte das ganze Thier, besonders auch in den Flgd., für län-
ger und paralleler als die deutschen Aydrida und deren sibirische
Formen, und erinnert es durch die schmalen Binden viel mehr an die
ebenso dunkel gefärbte sylvatica L.
Volxem fand sie bei Yeddo; nach Lewis ist sie häufig an den
sandigen Fluflsufern bei Osaka und Kobe.
4. Carabus (Apotomopterus) Albrechti Moraw. — Ein
@ aus der Provinz Mino. Der Autor nennt die Oberseite „subeu-
preus“; das vorliegende Ex. ist mattschwarz, mit einem bläulichen
Anflug nach den Seiten zu. Die typischen Ex. stammen von Ha-
kodate und sind 22—23% mill. lang, während mein Ex. die Länge
von 30 mill. erreicht; die Lewis’schen Stücke (schwarzblaue und
kupferfarbige von Nagasaki) sind 22—224 mill. lang.
5. 0. (A.) Haiyasanus Bates. Ein Z! von Kioto; seither nur
von Lewis bei dem Mondtempel (Maiyasan) bei Kobe 2000 Fufs
hoch gefunden.
6. Damaster blaptoides Kollar (1836). Ein 42 mill. lan-
ges d‘ von Funai auf der Insel Kiushiu. Die Flgd. (von unten ge-
sehen) stehen 43 mill. lang über die Hinterleibsspitze hinaus und
divergiren in einem Winkel von 60°, jede einzelne Spitze 13 Mil-
limeter lang.
Von Lewis „nur auf Granitboden in Wäldern mit torfigem
Untergrund bei Nagasaki auf derselben Insel gefunden“.
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 329
7. Galerita japonica Bates. Zwei Ex. von Hiogo. — Yo-
kohama, Nagasaki (Lewis); Kioto (Volxem).
|| 8. Planetes bimaculatus Mac Leay. — Die Art wurde
vom Autor 1825 in Annulosa javanica p. 28 tab. 2. fig. 3. beschrie-
ben, und zwar nach javanischen Stücken. Die erste Auflage (er-
schienen 1819— 21 als Horae entomologicae, or essais on the an-
nulose animals) besitze ich nicht (sie ist sehr selten, da fast die
ganze Auflage verbrannte), wohl aber edit. II. Paris 1833, von
welcher franz. Ausgabe nur 100 Ex. abgezogen wurden. Hier ist
die Gattung und Art pag. 130 beschrieben und tab. 5. fig. 3. sehr
gut abgebildet. — Dr. Rein fand die Art einmal bei Hiogo, wo
sie auch Lewis zahlreich unter Steinen fand.
Nagasaki (Lewis), Kioto (Volxem); auch in China.
|| 9. Pheropsophüs jessoensis Moraw. — In den Provin-
zen Echizen und Mino, sodann bei Hiogo (auch Lenz) gesammelt;
Kioto (Volxem), Nagasaki (Lewis). Die typischen Stücke von Ha-
kodate; auch im nördlichen China. — Der schwarze Fleck auf dem
Kopf ist bald gröfser, bald kleiner; die schwarze Färbung des Vor-
der- und Hinterrandes, sowie der Mittellinie des Halsschildes nimmt
mitunter so überhand, dafs beiderseits nur eine kleinere gelbe Ma-
kel übrig bleibt.
ı 10. Scarites arenarius Bonelli var. pacificus Bates. Je
ein Ex. von Hiogo und der Provinz Mino. Er ist dem von Süd-
spanien bis Turkomanien (woher ich die var. volgensis Stev. be-
sitze) verbreiteten Se. arenarius sehr nahe stehend, wie auch Bates
und v. Harold sagen. Letzterem lagen nur 2 Ex. vor und gestat-
tete sich kein endgültiges Urtheil, ob die angegebenen Merkmale
ausreichen, um die japanischen Stücke specifisch zu trennen. Meine
beiden Expl. haben sehr wenige seichte Längsrunzeln in der Nähe
der beiden vertieften Längsstriche des Kopfes; gerade so stark
wie bei einem arenarius aus Italien; die Punkte in den Flügeldek-
kenstreifen sind bei dem Stücke aus Mino deutlich, wenn auch sehr
schwach, sichtbar; — bei dem Stücke aus Hiogo ist erst am äus-
sersten Streifen eine Spur davon zu sehen. In der Halsschildbil-
dung finde ich keinen Unterschied. Die beiden Ex. sind 174 und
19 mill. lang, meine 3 Stücke der var. volgensis (Sarepta, Russ.
mer., Turcomania) ebenfalls 19 mill. Der Bauch bei arenarius und
den Japanern ist ohne strigae ventrales (eine eingegrabene Linie
vor dem Hinterrand jedes Segments), die ich übrigens nur bei Tae-
miolobus planus Bon. und var. persicus Chaud. (= punctatostriatus
Redt. mit deutlicheren Punktstreifen) finde, und wodurch ich are-
330 L. v. Heyden: über
narius und planus in ihren Varietäten auf den ersten Blick unter-
scheide, abgesehen von der erhabenen Leiste des Kinnzahnes, die
bei Tueniol. plan. fehlt.
Ich finde keine Unterschiede, die gegen eine Zusammenziehung
des pacıf. und arenarius sprächen, zumal arenarius bis in die Mitte
Asiens nachgewiesen ist. — Weitere Fundorte des paeificus sind:
Kioto (Volx.), Hiogo und Nagasaki (Lewis); Bates besitzt 1 Stück
von der chines. Insel Formosa.
|| 11. Chlaenius hospes Morawitz. Zwei Expl. von Hiogo.
Eine schöne schlanke Art mit kupfergoldenem Kopf und Halsschild
und matten, dunkelkupferfarbigen Flügeldecken mit je einem hell-
orangen Fleck vor der Spitze. Zuerst nach Stücken von Bureja in
Östsibirien beschrieben, wurde sie später von Dr. Albrecht bei Ha-
kodate und von Lewis bei Nagasaki gesammelt.
|| 12. Chl. pallipes Gebler (1823). Ein Stück von der Pro-
vinz Echizen. Die drei ersten Fühlerglieder sind roth, glänzend,
die folgenden matt, pubescent, kaum dunkel; das Stück gehört also
zur typischen Form, die am Amur und Ussuri, später in Japan
(Albrecht, Wulffins) und von Maximovitsch auf dem Kumangataki
gesammelt wurde, und nicht zur japanischen Varietät corpulentus
Motsch., die nur an der Basis rothe Fühler haben soll. Morawitz
hat aber bei seinem Material Stücke mit den verschiedensten Far-
bentönen von rothgelb bis schwarz (vom 4ten Gliede an) gefunden.
|| 13. Lachnocrepis japonica Bates. Ein vom Autor be-
stimmtes Ex. aus Echizen von 104 mill. Länge. Seither war nur
eine amerik. Art parallela Say aus Louisiana bekannt, welcher die
japanische sehr nahe steht und nach Harold hauptsächlich durch
die nicht punktirten Längsstreifen der Decken unterschieden ist.
Ich sehe aber auf dem Grunde der Streifen ganz deutlich feine
Pünktchen. Der 4te bis 7te Streif ist vorn deutlich nach innen
abgebogen, der Zwischenraum 4 vorn breiter wie 3 und 5, 1 und
2 entspringen gemeinsam aus einer grolsen Basalgrube neben dem
abgekürzten Seutellarstreif, der mehr wie doppelt so lang als das
Schildehen und deutlich punktirt ist.
Von Lewis bei Nagasaki, aber auch in China am Yang-tsze
bei Kiu-Kiang gefunden.
|| 14. Rhembus zeelandicus Redt. (Reise Novarra 11. 1867.
p. 10 tab. 1. fig. 5.) = gigas Bates. Zwei Ex. aus Mino, 1 Ex.
von Hiogo. — Zuerst von Redtenbacher aus Aukland beschrieben
und kenntlich abgebildet; doch ist es fraglich ob nicht eine Ver-
wechselung des Vaterlandes vorliegt. Von Lewis bei Nagasaki und
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 331
in China bei Chusan und Yang-tze-kiang, sowie auf der Insel For-
mosa gefunden. — Kioto (Volx.).
|| 15. Craspedonotus tibialis Schaum (Berl. Ent. Ztschr.
1363. pag. 87 tab. 1. fig. 5.). Einmal von Kiushiu. Die durch die
Seulptur der Flgd. und die gelben Schienen ausgezeichnete Brosci-
den-Gattung mit der einen Art wurde von Schaum nach japani-
schen Stücken beschrieben. Nach Bates in Sandgegenden weit
verbreitet, im Inland wie an der Küste. Auch in Futschau in
China (Lewis).
orF|| 16. Anisodactylus signatus Panzer. Drei Stück von
Hiogo. Ganz mit deutschen Ex. übereinstimmend ist die Art durch
ganz Europa, Caucasus, ‚Rufsland, Sibirien bis zum Amur nachge-
wiesen. Bei Nagasaki und Hakodate häufig (Lewis); Kioto (Volx.).
17. A. punctatipennis Moraw. 1862. Eehizen 1 St.; Hiogo
häufig. — Nagasaki (Albrecht u. Lewis), Hakodate (Albr. u. Le-
wis), Kioto, Nord-Nippon (Volx.). — Dem europ. binotatus F. nahe-
stehend, aber sogleich durch die ziemlich dicht punktirten Zwischen-
räume der Fled. zu unterscheiden, auch ist das Halsschild hinten
stärker ‚verengt, an den Seiten gerundeter; das ganze Thier ist auch
gewölbter und breiter.
o7|| 18. Harpalus griseus Pauz. 52 von Hiogo ganz mit
unseren deutschen Ex. übereinstimmend. Nach Moraw. verschwin-
den bei sibirischen Stücken die Unterschiede von pubescens Müll.,
die in der geringeren Gröfse und dem nur an der Basis punktirten
Halsschild bestehen. Die Exempl. sind 9—10 mill. lang. Harold
(Deutsche Ent. Zeitschr. 1878. p. 65) neigt jetzt mehr zu der An-
sicht, dals pubescens doch gute Art ist mit scharf rechtwinkligen
Hinterecken des Halsschildes, die in Japan sehr selten (es lag ihm
nur 1 St. vor), aber durch eine vicariirende Art, vicarius Harold
(von der mir der Autor ein Ex. einsandte), mit stumpfen, abgerun-
deten Ecken vertreten ist. Es ist noch nachzuprüfen, zu welcher
Art die von Morawitz und Volxem in Japan und von Lewis in
Shanghai (China) gesammelten Stücke gehören. '
19. H. tridens Moraw. Bei Hiogo nicht selten gefunden. —
Wie der Autor sagt, einem kleinen H. ruficornis (= pubescens) in
der Gestalt nicht unähnlich, aber die Flügeldecken sind oben in
den Zwischenräumen der Streifen unpunktirt; der Enddorn der Vor.
derschienen ist leicht dreispitzig. Seither nur von Hakodate be-
kaunt und in Nord-Nippon gefunden (Volx.). Bates war die Art
unbekannt, sie wurde nicht von Lewis gesammelt.
332 L. v. Heyden: über
| 20. Harpalus rugicollis Motsch. (1860) —= japonicus
Moraw. (1862). — 1 Stück von Echizen. Ueber den gröfsten Theil
von Japan und das angrenzende China verbreitet. Hiogo, Naga-
saki, Hakodate (Lewis); in China bei Kiu-Kiang am Yang-tsze,
Shanghai, Futschau, häufig auf Formosa.
21. H. platynotus Bates. 1 2 von Echizen. — Lewis fand
die Art bei Hiogo und Awomori im Norden von Nippon. Mit kei-
ner anderen Art näher verwandt und höchstens mit zabroides Dej.
zu vergleichen, aber kürzer und breiter, das Halsschild vor der
Mitte verbreitert und hier fast breiter als die Flgd.
22. H. discerepans Moraw. 1 St. von Hiogo, sonst Hakodate
(Albrecht) und Yezo (bei Bates).
|| 23. Dioryche (Platymetopus) Thunbergi Quensel 1806)
= corrosa Bates (1873). Ein Ex. von Kiushiu, von Bates be-
stimmt. Die Art ist weit verbreitet und wurde von Quensel vom
Cap der Guten Hoffnung beschrieben, später auf Manila und Java
gefunden. Harold kennt sie von Hiogo und Hagi, Bates von Fut-
schau und vom Yang-tsze in China.
+|| 24. Stenolophus proximus Dej. = iridicolor Redtb.
(Reise Novara 1867. p. 16). Zwei Ex. von Hiogo. Dr. Albrecht
sammelte bei Hakodate ein prorimus Z. Redtnb. vergleicht seine
Art von Hongkong mit dunkeln vespertinus und gar nicht mit
prozimus, alle von ihm angegebenen Unterschiede seines iridicolor
von vespertinus sind eben die Artkennzeichen des prorimus, den
ich von den Küsten des Mittelmeeres von der Provence an bis zu
den jonischen Inseln und der Türkei besitze; Morawitz erwähnt ihn
von Süd-Rufsland.
|| 25. Triplogenius magnus Motsch. = ingens Morawitz.
Ein 91, 20 mill. lang, von Hiogo. — Hakodate (Albr.), Nagasaki
häufig (Lewis), Kioto (Volxem); China (Bates).
26. Lagarus aberrans Moraw. var. subaeneus Motsch.
Ein 2 von Hiogo. — Die Stammart auf dem asiatischen Continent
im Bureja-Gebirge und am Ussuri. Das vorliegende Stück palfst
vollkommen auf die Beschreibung, die Morawitz von 2 Expl. aus
Hakodate giebt und die zur var. subaeneus Motsch. gehören. Die
Beine und der umgeschlagene Rand der Decken sind aber roth zu
nennen (rufo-ferrugineae), die Palpen und Fühler sind fast schwarz.
An Stelle des abgekürzten Seutellarstreifens ist auch bei meinem
Ex., ganz oben, hart an der Seite des zweiten Streifen, ein Pünkt-
chen deutlich sichtbar, das auf beiden Decken gleich stark ist. Der
dritte Zwischenraum trägt drei Punkte (bei den sibirischen nach
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 333
Morawitz nur zwei). Sollte subaeneus doch nicht eine besondere
Art bilden? Bates benannte mir das Stück subaeneus ohne Zusatz,
dafs es var. von aberrans sei. — Nagasaki (Volxem).
27. Omaseus thorectes Bates. Ein $ bei Hiogo; Kioto
(Volx.); von Bates 1. c. p. 237 genau beschrieben, aber ohne An-
gabe des Fundorts.
28. Bradytus simplicidens Moraw. Ein 2 bei Hiogo von
Rein gefunden; 2 / und 12 von Hakodate (Moraw.), Nagasaki,
Osaka, Yezo (Lewis), Kioto (Volxem). — Der Kinnzahn ist ein-
fach, zugespitzt, vorn nicht ausgerandet, die beiden Eindrücke an
der Basis des Halsschildes sind deutlich.
29. Amara chalcites Zimrm. (1832) = congrua Moraw.
Bei Hiogo und in Mino mehrfach gesammelt. Nagasaki (Lewis,
Volx.), Yezo (Moraw.); die d' auf jeder Seite des Analsegments
mit einem, die @ mit zwei borstentragenden Punkten. Bei den
naheverwandten Arten similata Gyll. und ovata F. —= obsoleta Dej.
haben SQ jederseits zwei nebeneinander stehende Punkte.
Eben solche vier Punkte finde ich bei einem blaugrünen J,
bei welchem nur die Thoraxmitte kupfrig, nach aufsen hin aber
violett ist. Es stammt aus Mino und pafst vollkommen auf die
Beschreibung von
0 30. A. ovata F., welche Art hiernach neben chalcites auf
_ Japan vorkommt, und dieses gemeinsame Vorkommen spricht sehr
zu Gunsten der Selbstständigkeit der letzteren. Die borstentra-
gende Punkte sind, glaube ich, wichtige Organe, die mit dem Ner-
vensystem in Verbindung stehen.
o7||31. Dolichus halensis Schall. (1783) =flavicollisF.
(1787). Von Hiogo häufig mitgebracht (auch von Lenz), aus Mino
1 Ex. Ebenso häufig in Japan und Nord-China (Lewis). Die Art
ist durch Deutschland (ich habe Stücke von Schlesien und Mün-
chen), Südfrankreich (Toulouse), Oesterreich, dem Caucasus und
ganz Sibirien verbreitet. Die japanischen Stücke stimmen ganz mit
den europ. überein, nur ist das Halsschild bei allen (21) mir vor-
liegenden Stücken von der rothen Färbung der Beine, bei drei Ex.
mit einem schwarzen Schatten, der von den Basalgruben des Hals-
schildes ausgeht und das Bestreben hat, die Halsschildmitte anzu-
dunkeln. Meine Sammlungs-Ex. haben alle ein tiefbraunes Hals-
schild mit röthlichgelben Seitenrändern (wie bei Sturm, Erichson,
Duftschmid, Dejean); Schaum und Redtenbacher führen diese Form
nicht an, wohl aber erwähnt Morawitz zweier Stücke. Die Filed.
variiren in der Farbe wie bei den europ. Ex. — bald sind sie ein-
334 L. v. Heyden: über
farbig dunkelbraun (3 Ex.), bald haben sie den rothen Basalfleck,
der sich längs der Naht bis weit über die Mitte zieht (13 Ex.). —
Die Gröfse variirt zwischen 12 und 18 mill.; mein grölstes toulou-
ser Stück ist 16 mill. lang. Die europäischen wie die japanischen
haben auf dem Analsegment auf jeder Seite einen borstentragen-
den Punkt. — Volxem fand in Nord-Nippon Stücke mit dunklem,
bei Kioto solche mit rothem Halsschild.
32. Crepidactyla nitida Motsch. Ein Pärchen von Hiogo;
Hakodate (Albr.), Kawachi und Yezo (Lewis). Eine Anchomeni-
den-Gattung mit einer Art von Motschulsky aufgestellt und auch
von Morawitz genauer besprochen. Das Halsschild bei dem vor-
liegenden d. mehr scheibenförmig, die Hinterecken noch mehr im
Bogen gerundet, und etwas länger wie beim $, auch etwas länger
wie breit, während nach Morawitz bei g’ es wenig breiter als lang,
beim 2 ebenso breit als lang sein soll. Es scheinen also hier Va-
riationen vorzukommen.
33. Colpodes atricomes Bates. Ein Pärchen aus Mino, ein
2 von Kiushiu, vom Autor bestimmt, der seine Expl. (d'?) aus
Hiogo erhielt.
Hydrophilidae.
|| 34. Hydrophilus cognatus Sharp. In den Wassergräben
der Reisfelder in der Provinz Mino 2 2 von Dr. Rein gefunden.
Beide Stücke haben antennae flavae, clavae leviter infuscatae, d. h.
die Keulenglieder erscheinen überhaupt dunkler, weil sie matt und
behaart, die Basalglieder aber stark glänzend gelb sind. Nach
Sharp häufig auf Nippon und Kiushiu; er besitzt ihn auch von
China und Formosa.
Staphylinidae.
|| 35. Paederus Idae Sharp. Ein Ex. aus Mino. Häufig in
Japan und China. Sharp besitzt ihn auch von Bangkok und Lombock.
Silphidae.
+ 36. Necrophorus nepalensis Hope = guadripuncta-
zus Kraatz. Ein $ aus Mino. — Dr. Kraatz gab eine Uebersicht
der japanischen Sülpha (Deutsche Ent. Zeitschr. 1877. p. 101) und
beschreibt ausführlich dieses interessante Thier als Varietät seiner
gleichfalls japanischen Art maculifrons. Die Beschreibung der Va-
rietät palst Wort für Wort auf das vorliegende Ex., die 4 Punkte
(je einer aufserhalb der Schulterbeule und je einer hinter der Beule
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 335
hinten auf den Flgd.) sind sehr deutlich. Die Trochanter der Hin-
terbeine (2) bilden nur eine rechtwinklige scharfe Ecke; bei rus-
pator 2 findet sich ein deutlicher kleiner Zahn. Kraatz kannte von
der typischen Form nur 2 d‘, bei der Varietät (3 Expl.) ist das
Geschlecht nicht angegeben.
Hope beschrieb in Gray’s Zool. Miscellanea, Synopsis of the
new species of Nepaul Insects in the collection of Major General
Hardwicke 1831. p. 21 eine Art nepalensis mit den kurzen Wor-
ten: Ater, duabus fasciis ferrugineis undulatis, fasciaque quasi qua-
fuor nigris maculis notata. Long. 83, lat. 34 lin. — Offenbar ist
dies die ‚vorliegende Varietät, die diesen älteren Namen tragen
mufs. Nach dem bereits von den verschiedensten Seiten bekannt
gewordenen Material bin ich überzeugt, dafs maculifrons und nepa-
lensis zwei in der Körperform sehr nahestehende, in der Zeichnung
der Decken aber constant verschiedene Arten sind. Die Trochan-
terbildung der Weibchen von maculifrons ist noch nicht bekannt,
die Thoraxbildung von macuhfrons wird von Kraatz mit der von
ruspator verglichen, die aber von nepalensis verschieden ist; bei
ruspator deutlich nach hinten verengt, bei nepalensis fast regelmäs-
sig, oetogonal (seitlich drei fast gleichlange Seiten, die Basis-Mitte
und der Vorderrand bilden die 7te und Ste Octogonseite).
37. Silpha japonica Motsch. Beide Geschlechter von Kioto,
je ein 2 von Hiogo und Kiushiu. Eine interessante breite Art mit
bis zum Ende der Decken reichbender Isten und 2ten Rippe; die
4te, von der öten:und dem Aufsenrande gleichweit entfernt, ist die
stärkste, endet aber in der Höhe der kleinen Erhabenheit auf dem
Hintertheile der Decken. Diese sind beim Z hinten deutlich aus-
geschweift und in eine Spitze vorgezogen, die nach innen schräg
abgeschnitten, an der äulseren Ecke abgerundet und innen mit ei-
nem kleinen Zähnchen versehen ist.
Nitidulariue.
38. Meligethes violaceus Reitter. Auf Kiushiu in Mehr-
zahl gesammelt. — Von Reitter, der die Stücke sah, schon 1873
nach Lewis’schen Expl. beschrieben. Es ist eine breite, gewölbte,
sehr gedrängt und fein punktirte, schwarzblau glänzende Art mit
schwarzen Decken und rothen Beinen, und nimmt in der Reitter-
schen I. Abtheilung die erste Stelle vor unserer rufipes Gyll. ein.
|| 39. Ips japonica Motsch. = chinensis Reitt. Ein Pär-
chen von Hiogo; von Lenz ebenda einmal gef.; Motschulsky erhielt
die Art aus Simoda.
336 L. v. Heyden: über
Das Männchen hat grofse, dicke Mandibeln, die linke ist viel
dicker, in der Mitte mit einem eckigen Zahn und dahinter kleine
Zähnchen; an der Spitze mit einem Doppelzahn, dessen äufserster
länger und spitzer ist, die ganze Basis ist tief ausgehöhlt, — die
rechte Mandibel ist etwas kürzer und alle Zähne sitzen etwas tie-
fer, so dafs sie beim Zusammenklappen in die freien Stellen der
linken Mandibel eingreifen; sie hat in der Mitte einen derben, fein
ausgebuchteten Zahn, der in die drei Zähnchen der linken Mandi-
bel eingreift, davor im Bogen eingeschnitten, auf der Schnittfläche
mit drei kleinen Zähnchen, in welche der eckige Zahn der linken
Mandibel eingreift; an der Spitze ein starker Doppelzahn, dessen
äufserster Haken scharf ist. Die Mandibeln sind kaum etwas kür-
zer (2 mill.) wie der 21 mill. lange Kopf; dieser sehr breit, hinter
dem Clypeus mit einer flachen Grube, mit den stark vorstehenden
Augen fast so breit wie das Halsschild. Letztes Bauchsegment an
der Spitze zweimal leicht gebuchtet. Bei dem 2 ist der Kopf klei-
ner, die Mandibeln sind kleiner, aufsen einfach gerundet, rechts
stark doppelzahnig, links dreizahnig; Stirn gewölbter, letztes Seg-
ment abgestutzt.
Der von Reitter (Verhandl. nat. Ver. Brünn XII. 1373, Separ.
p- 160) beschriebene Ips chinensis Murray i. l. aus China sept. und
Japan gehört hierher.
Dermestidae.
040. Dermestes vulpinus F. Ein Cosmopolit und durch den
Handel über die ganze Erde verbreitet, doch nur in der Nähe der
Wohnungen, nicht im Freien. Immer leicht kenntlich an den klei-
nen Zähnchen an den Flügeldeckenspitzen.
041. D. cadaverinusF. (1775) = domesticus Germ. (1824)
= nozius Muls. (1867). 4 Stück aus Mino. Baron v. Harold
gab Abhndl. Bremen V. 1876. p. 121 eine neue Beschreibung der
Art. Nach Mulsant findet sie sich in Süd-Rufsland, Indien, Mexico
und Süd-Amerika, in Deutschland wurde sie in Ostpreulsen gef.
Germar beschrieb seinen domesticus nach Stücken aus Barnaul.
Hierher gehört aber auch der in Marseille gefundene, dorthin ein-
geschleppte D. norius Muls. Col. France 1867. pag. 55. Mulsant
führt selbst den domesticus Küst. als Synonym seiner Art an.
Nozius soll sich durch „dessous rouge brun ou fauve, ventre mar-
que sur les cötes, d’une tache de brun fauve, presque glabre, ar-
quee sur les quatre premiers arceaux, punctiforme sur le dernier“
unterschieden. Weiter sagt Mulsant: „Il est assez difficile de
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 337
penser, que les taches arquees et d’un brun fauve que se trouvent
sur les cötes des arceaux de l’abdomen et qui sont caracteristiques
de cette espece, auraient pu &chapper & l’attention de Germar“.
Bei diesem heilst es nur abdomine ferrugineo. Die mir vorliegen-
den 3 d' (kenntlich an dem borstentragenden Punkt auf der Mitte
des 3ten und 4ten Bauchsegments) und 1 @ aus Japan, haben sehr
deutlich diese braune Flecken, ebenso ein Ex. aus Sibirien und ein
Stück meiner Sammlung bezeichnet „domesticus Gebler, Sibiria,
Sturm“, das möglicherweise aus der Originalquelle stammt. Harold
sagt in seiner Beschreibung „Unterleib ohne Fleckenzeichnung“.
Bei ganz frischen Stücken sind diese Flecken weniger deutlich, da
die Stelle ebenso wie der Hinterleib mit gelblichen Härchen, wenn
auch schwach, besetzt ist. Meine japanischen Stücke sind picei,
meine sibirischen rothbraun; Fabricius nennt seine Art niger, ore
ferrugineo; Germar sagt piceus und Mulsant: brun ou d’un brun
rougeätre. Ich nehme keinen Anstand domesticus Germ. und nozius
Muls. als Synonyme des zuerst beschriebenen cadaverinus anzunehmen.
Lucanidae.
42. Psalidoremus inclinatus Motsch. Dieser interessante
Lucanide wurde von Dr. Rein in Anzahl auf seiner ersten Reise
in der Provinz Kaga in dem Holze von Pinus Massoniana gesam-
melt, ebenso die Var. inflerus Harold. — Baron v. Harold spricht
sehr ausführlich über diese Art (Abh. Bremen 1875 und 76) und
beschreibt das $. Sie ist sehr auffallend durch die eigenthümliche
Mandibelbildung der 5, die zuerst nach aulsen und abwärts, dann
nach innen und wieder leicht nach oben gebogen sind. In der
Mitte oder etwas davor befindet sich ein starker, spitzer Zahn,
hinter diesem ist stets nur ein kleinerer, davor A—5 noch kleinere;
bei einem Ex. sitzt der zweitgrölsteZahn der linken Mandibel ge-
rade in der Mitte zwischen Basis und Hauptzahn, rechts etwas mehr
nach dem Hauptzahn zu; dieses Ex. zeigt auch links auf der sonst
stets unbezahnten Basalhälfte wenn auch keine Zähnchen, so doch
drei Knötchen und rechts nur ein solches. Es ist mein kleinstes
Expl., die Mandibeln sind überhaupt kurz vor der Basis nicht so
plötzlich nach unten gebogen, sondern das entschieden Abwärts-
geneigtsein beginnt erst weiter nach der Spitze zu. Harold will
gerade auf solche Zähnchen die Aufmerksamkeit gelenkt haben, da
diese Bildung eine Ueberleitung zu der merkwürdigen
Var. inflezus Harold bildet. Bei dieser Varietät sind näm-
lich die Mandibeln viel kürzer, sehr wenig gebogen und von der
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 22
338 L. v. Heyden: über
Basis bis zur Spitze mit eng aneinander stehenden Zähnchen (11
bis 13) bewaffnet; an der Basis selbst steht ein grölserer, derbe-
rer Zahn. In der Einleitung zu seinem 2ten Bericht sagt Harold,
dafs er Zwischenstufen seitdem erhalten habe, welche beide For-
men nur als Varietäten einer Art erscheinen lassen. Mein gröls-
tes Ex. non inflezus hat ganz die Bezahnung dieser Varietät, aber
die Mandibeln sind, wenn auch schwach, ‘doch noch ganz deutlich
an der Basis abwärts und an der Spitze nach oben gebogen. Mein
grölster inclinatus ist 49, mein kleinstes 42, mein grölster reflezus
43 (Mandibeln 13), mein kleinster 30 (Mand. 7) mill. lang. — Die
2 varüren von 21—27 mill.
|| 43. Eurytrachelus platymelus Saunders (1854) = pi-
lifer Snellen (1861). — 3 d 22 von Hiogo. Die J 29 — 36 mill.,
9 26—28 mill.
Leicht kenntlich in beiden Geschlechtern an dem dreieckigen
6ten Fühlerglied, das einen Pinsel von langen, starken, gelben
Haaren trägt; zwei eben solche sitzen auf Glied 4. — Saunders
hat und 2 unter vier verschiedenen Namen (platym., Q margi-
nalis, lateralis, obscurus), alle aus China, beschrieben. Snellen hat
Tijdschr. Ent. 1861. pl. 6. fig. 11. den 5 gut abgebildet, nur ist
der Zahn vor der Seitenmitte des Thorax zu scharf. Die Snellen-
schen Ex. sind von v. Siebold aus Japan geschickt. Die Saunders-
sche Abbildung ist im Thorax hinten zu breit und die Ecken zu
weit vorstehend. Der Zahn der Mandibeln steht bei meinen Ex.
nahe der Basis, davor (d. h. nach.der Spitze zu) stehen bei dem
grofsen d 5 stumpfe Zähnchen und kurz vor der Spitze ein stär-
keres; die kleinen 4 haben diese Stelle glatt. Die Punktirung auf
Kopf und Halsschild variirt sehr; mein grolses Z hat diese Theile
matt; die anderen Ex. sind glänzend und nur an den Rändern eng
punktirt.
44. Macrodorcas rectus Motsch. = rugipennis Motsch.
= nipponensis Snellen = diabolicus Thomson. — 4d, 69
von Hiogo; 1 f von 36 mill. aus Mino.
Harold hat die Art genau und sehr eingehend in ihren Varie-
täten beschrieben. Das Exemplar aus Mino und eins von Hiogo
(24 mill.) gehören zu den von ihm erwähnten, völlig entwickelten
Männchen. Der Zahn steht vor der Mitte nach der Spitze zu. Ein
drittes gehört zu den JS mittlerer Ausbildung (der Zahn in der
Mitte) von 31 mill. Länge. Das 4te Stück (23 mill.) hat zahnlose
Mandibeln von 5 mill. Länge, aber Kopf und Thorax sind noch
matt chagrinirt wie bei der Stammart, jedoch mit starken, nach
Rein’s coleopt. Ansbeute in Japan. 339
der Mitte zu feineren, eingestochenen Punkten an den Seiten. Die
2 variiren von 19—26 mill., weniger in der Sculptur.
Scarabaeidae.
45. Catharsius (Copris olim) Ochus Motsch. Ein Z von
der Insel Kiushiu. Von Lenz nicht gefunden. Nach Waterhouse
(Trans. ent. soc. London 1875. I. p. 73) häufig bei Simabara und
Hiogo und anderen sandigen Distrikten auf Kiushiu und Nippon. —
Dem C. Jachus F. vom Cap nahestehend, doch ist die sattelförmige
Erhöhung des Halsschildes breiter, vorn mehr im stumpfen Winkel
ausgeschnitten und divergirend, vor dieser Erhöhung mit viel tie-
feren Gruben.
46. Onthophagus atripennis Waterhouse (1873). Ein Q
und Kopf und Halsschild eines ZJ von Hiogo. — Harold erwähnt
nur ein von Lenz gef. 9. — Auf Kiushiu und Nippon zuerst von
Lewis gef. Dem g' fehlen die zwei parallelen Erhabenheiten mit
dazwischen liegender glänzender, unpunktirter Mittelgrube des Hals-
schildes und hat vorn nur zwei erhabene glänzende Knötchen; die
Seitenhöcker der hinteren Leiste des Kopfes sind nicht so stark
wie bei d'.
£ 47. Geotrupes auratus Motsch. = purpurascens Waterh.
Je ein Ex. von Kiushiu 2 und Echizen d. Von Lewis bei Yoko-
hama und Hakodate gef., aber auch auf Celebes einheimisch. —
Eine prachtvoll purpurglänzende Art; die Unterseite und die Beine
grün mit Goldglanz. Von Jekel in seiner Monogr. Ann. France
1865. p. 587 in seine Untergattung Phelotrupes gestellt.
Ein Stück der oben smaragdgrünen Varietät mit violetter Un-
terseite wurde von Dr. Rein bei Hiogo gefunden.
48. Ectinohoplia variolosa Waterh. Bei Kioto nicht sel-
ten; nach dem Autor von Lewis häufig im Mai, besonders auf Ro-
sen bei Nagasaki gef. Die Art ist Trans. Ent. Soc. Lond. 1875.
p- 100 beschrieben und pl. Ill. fig. 2. abgebildet.
49. Hoplia Reinii Heyden n. sp.
Rufo picea, dense flavo-viridi squamosa, squamulis rotundatis,
opacis; scutello, thoracis lateribus sguamulis dilutioribus; corpore
subtus, abdomine, pygidio densissime squamulis argenteo-viridibus
lucidis tectis. Pedibus rufis, tarsis anlicis mediüsque rufo - piceis,
posticis nigro-piceis; femoribus densius, tibüs parce squamulis ob-
longis viridi- argenteis tectis. Tibis anticis bidentatis. Antennis
rufis, clava rufo-brunnea, 9-articulatis, arliculo primo squamulis dua-
22°
340 L. v. Heyden: über
bus oblongis vestito. Scutello longo, trianguloso, postice acuto, apice
ipso rotundato. — Long. corp. 6—7 mill.
H. parvulae Krynicki (pollinosae Er.), Rossiae meridion. valde
affınis, sed elytris brevioribus, eorpore subtus lucido, thoracis an-
gulis posticis reetis subelevatis, scutello longiore distineta. — Ex.
4. Dom. Prof. Rein, in cujus honorem hanc Die nominavi, in
insula Kiushiu Japoniae reperit.
Diese schöne kleine Art gehört zu den ächten Hoplia mit neun-
gliedriger Fühlerkeule und steht der parvula Kryn. sehr nahe. Die
ganze Oberseite ist mit matten, runden, gelbgraugrünen Schuppen
dieht besetzt, der Hinterleib, die ganze Unterseite und das Pygi-
dium dicht mit runden, silbergrünglänzenden, die Schenkel
mit ebenso gefärbten, ovalen, nicht sehr gedrängt stehenden Schup-
pen bekleidet; auf den Tibien finden sich einzelne sehr langgezo-
gene Schuppen. Der Kopf ist vorn breiter, nicht so vertieft und
weniger stark aufgebogen wie bei parvula, pechbraun mit rothbrau-
nem Clypeus, die Schuppen länglicher wie auf dem Halsschilde.
Dieses etwas kürzer, weniger gewölbt, an den Seiten in der Mitte
winkeliger vorspringend, von da weniger scharf nach hinten ver-
engt, wodurch die Hinterecken rechtwinkeliger werden, was noch
mehr hervortritt, weil der Seitenrand von der Mitte an bis zu den
Hinterecken leicht aufwärts gebogen ist. Die Basis ist etwas ge-
rader und etwas weniger stark nach dem Schildehen vorgezogen.
Die Oberseite ist dieht mit runden Schuppen bedeckt, die an den
Seiten etwas heller sind; die borstenartige Behaarung ist spärlich,
sehr kurz, gelblich, besonders auch am Seitenrande, wo sie bei
parvula Kryn. zieml. lang ist. Das Schildchen ist lang, dreieckig,
an den Seiten schwach gerundet, hinten zugespitzt, die Spitze selbst
aber abgerundet, flach, heller beschuppt wie die übrige Oberseite.
Die Flgd. sind viel kürzer als bei parv., flacher, die Naht nur ganz
hinten schwach erhaben, die Schuppen sind rund, dichtgedrängt,
die feinen gelblichen Borstenhärchen sind deutlich und stehen auf
kleinen schuppenfreien Stellen. Das Pygidium steil abfallend, nicht
gewölbt, ohne die vertiefte Mittellinie der parv., ist wie die ganze
Unterseite sehr dicht mit runden, stark silberglänzenden Schuppen
bedeckt, die auf den Schenkeln sparsamer sind. Die Schienen sind
einzeln, aber lang gelb beborstet und mit vereinzelten, sehr in die
Länge gezogenen, und einigen haarförmigen Schuppen bekleidet.
Die Beine sind roth, die Klauenglieder rothbraun, an den Hinter-
beinen fast schwarzbraun, die Tarsen und die Klauen rothbraun,
die hinteren dunkler. Die äufsere Vorderklaue ist hinter der Spitze
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 341
gespalten, breit, gleichmälsig gebogen; die innere kürzer, schmal,
an der Spitze scharf gespalten, der innere Theil etwas kürzer. Die
ganze Klaue ist viel kürzer, aber breiter wie bei parv. Die Mittel-
klaue ist gespalten, der innere Theil 4 kürzer wie der äulsere.
Die Hinterklauen sind einfach, nicht gespalten. Die Vorderschie-
nen sind zweizahnig, wie bei parv. Die Fühler sind roth mit dunk-
lerer Keule, die Palpen hellroth.
90. Serica grisea Motsch. Je ein Stück von Kioto und
Echizen. — Tief sammetschwarz mit grauem Seidenschimmer, etwas
grölser und breiter als holosericea, das Halsschild an den Hinter-
ecken, wenn auch rechtwinkelig wie bei dieser Art, so doch stär-
ker abgerundet. Die Mitte des Hinterrandes vor dem Schildchen
mit deutlichem, röthlich durchscheinendem Häutchen; der Kopf vor
der Quernaht glänzend, stark gerunzelt, die Ränder schwächer er-
haben; Stirn matt, schwarz tomentirt (bei holos. ganz glänzend).
Die Hinterschenkel sind am Unterrande unbewimpert. Waterhouse
giebt als Vaterland allgemein Japan an.
|| 51. S. orientalis Motsch. Je ein Stück aus Mino, von
Kioto und Kiushiu. Auch in Mongolien verbreitet. Ebenfalls un-
serer holosericea verwandt, aber gröfser, hinten breiter, Halsschild
länger, Oberseite sammtartig, schwach irisirend, mit schwächerer,
einfacherer Punktirung (bei Aolos. deutliche Nabelpunkte); Flgd.
viel länger und paralleler, schwächer gestreift. Die Augen gröfser,
vorstehender. Clypeus in der Mitte deutlich gekielt.
Die drei vorliegenden Stücke sind rothbraun; Motsch. sagt
„supra niger“; die Art scheint also wie holos. in der Farbe von
rothbraun zu schwarz zu variiren.
|| 52. Holotrichia parallela Motsch. Ein @ aus Mino. —
Vom Autor Et. ent. 1854. p. 64 von Shanghai in China beschrie-
ben; von Lewis auf Japan und Formosa gesammelt. Ein 18 mill.
lange, braunschwarze Melolonthide mit leichtem grauen Reif. Der
Clypeus ist eng und tief, die Stirn grob und weitläufig wie das
Halsschild, letzteres aber nicht tief punktirt; nur der Halsschild-
vorderrand ist deutlich gerandet, innerhalb der Seiten nur etwas
vertieft, vorn in der Mitte mit einem seichten Längseindruck, vor
den Hinterecken etwas geschweift. Schildehen am Vorderrand aus-
gebuchtet, einzeln grob punktirt. Flügeld. parallel, grob punktirt,
etwas runzelig zusammenflielsend, die Naht und vier Streifen etwas
erhaben, glatt, der erste Streifen am deutlichsten mit einer Reihe
grober einzelner Punkte. Die Unterseite und Beine sind glänzend,
einzeln grob punktirt, jeder Punkt trägt ein kurzes, gelbes Haar.
342 L. v. Heyden: über
Das 4te Hinterleibssegment, soweit es unter den Decken hervor-
steht, glänzend unpunktirt, an den Seiten mit je einem grolsen,
mattgrauen Fleck, der mit einzelnen sehr langen gelben Haaren
besetzt ist. Pygidium mit Ausnahme der Mitte der Basis überall
fein gerandet und mit groben Punkten etwas runzelig besetzt. Die
Vorder-, Mittel- und Hinterbrust lang goldgelb behaart. Die Beine
pechbraun, Füfse rothbraun, Fühler rostroth.
53. Heptophylla picea Motsch. 8 Ex. von Hiogo; von Le-
wis bei Nagasaki und Yokohama gef. — Von der Form mancher
Rhizotrogus, doch wegen der fünfgliedrigen Fühlerkeule zu den Me-
lolonthiden zu stellen. v. Harold gab eine genaue Beschreibung
von J®.
54. Hoplosternus japonicus Burmeist. (Melolontha) Handb.
IV. 1855. p. 420 = japonicus Har. (Abh. Brem. IV. 1875. p. 291).
3 Pärchen von Mino und Hiogo (wo sie auch Lenz sammelte). In
der Provinz Owari auf Castanea esculenta von Dr. Rein gefunden.
Lewis fand die Art bei Osaka im Mai. Burmeister kannte nur &,
Harold beschrieb beide Geschlechter. Besonders die g' sind ganz
dicht mit hellockergelben Härchen bedeckt, die nur die Flügeldek-
kenrippen frei lassen. Das eine 2 von Mino hat vollständig männ-
liche Behaarung, bei einem zweiten ist deren Farbe nur etwas hel-
ler; bei dem dritten ziemlich abgeriebenen @ von Hiogo haben die
Härchen die von Harold geschilderte weilsgraue Färbung. Bei kei-
nem der 3 2 ist das 3te Zähnchen der Vorderschienen deutlich,
bei einem fehlt es vollständig und ist die Stelle etwas bogig; bei
einem 2ten rechts deutlicher wie links.
55. Phyllopertha conspurcata Harold. Aus Mino, Echi-
zen, Kiushiu und Hiogo häufig mitgebracht. Hiller fand sie bei
Hagi und Lewis bei Nagasaki im Mai. — Der Ph. arenaria Brulle
aus der Türkei nahestehend und von Waterhouse dafür gehalten,
aber nach Harold sofort durch das ganz verschiedene Halsschild
zu unterscheiden.
56. Anomala (Euchlora) cuprea Hope 1839. Von Mino,
Hiogo, Echizen, Kioto und Kiushiu zahlreich mitgebracht. Vom
Autor nach japanischen Stücken beschrieben, wurde sie von Mot-
schulsky 1. c. erwähnt, von Lenz aus Hiogo nur einmal eingesandt.
Diese und die folgende Art sind nach Lewis allem Blattwerk im
Juni sehr schädlich und über ganz Japan verbreitet.
Sie ist leicht kenntlich an der matten Erzfarbe des ganzen
Körpers; die Tarsen sind dunkelgrün. Das Halsschild ist bald
ganz dicht gedrängt punktirt, bald hat es eine glatte Mittellinie;
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 343
bei den 5 ist es etwas mehr nach vorn verengt als bei den $ und
durch die engere Punktirung matter. An den Vorder- und Mittel-
fülsen ist die äulsere Klaue gespalten; bei dem g! die innere Klaue
der Vordertarsen in der Mitte eckig erweitert und tiefer gespalten;
beim @ einfach linear, nur an der Spitze gespalten, das Klauen-
glied bei ZI gleichstark, nicht verdickt. Der Hautsaum der Fld.
ist rothgelb und besonders hinten breit; er reicht bis zur Mitte
hinauf, etwas weiter wie der erhabene Rand, der von der Schulter
bis zur Mitte verläuft, und geht dann in eine eingegrabene Linie
über, die nach hinten ganz verschwindet. Die Fühlerkeule ist bei
beiden Geschlechtern gleich lang. Beim J ist das letzte Hinter-
leibssegment an der Spitze etwas geschwungen, das vorletzte bei
d®2 mit breiter dunkelbrauner Membran; das Pygidium ist oben
bei g' matter und enger gerunzelt, bei @ an der Spitze länger und
dichter behaart.
57. Anomala (Euchlora) albopilosa Hope 1839. Ein 2
von Kiushiu. Die Oberseite ist matt, dunkelgrasgrün, Unterseite
und Beine kupferroth, Fühler und Taster gelb. Die Brust und der
Bauch sind an den Seiten büschelweise gelblich bebaart. Klauen
wie bei cuprea, aber etwas kürzer.
Die nun folgenden, sehr schwer von einander zu unterschei-
denden Arten, die von Motschulsky zuerst für eine Varietätenreihe
unserer europäischen Anomala dubia Scop. = oblonga Er. gehal-
ten und dann als rufocuprea von ihm beschrieben wurden, sind
neuerdings von v. Harold (Deutsche Entom. Ztschr. 1877. p. 356)
sehr eingebend besprochen und in mehrere Arten zerlegt worden,
während er sie mir selbst noch 1876 alle als rufocuprea bestimmte
und nur wenige Stücke davon als zweifelhaft ausschied. Ich führe
dies nur an, um zu zeigen, wie schwierig die ungemein in der
Farbe variirende Gruppe ist.
Die häufigste Art ist die ächte:
58. Anomala rufocuprea Motsch. Sie wurde in Menge aus
Kioto, Echizen, Hiogo und Provinz Mino, besonders aus den zwei
letztgenannten Gegenden mitgebracht. Sie variirt durch grün (mit
und obne gelblich durehscheinenden Schimmer der Decken), röth-
lich mit violettem Schein, schwarzblau, schwarzviolett und ganz
schwarz. Die von Harold erwähnte reifartige Trübung des Hals-
schildes ist fast immer vorhanden, wo sie fehlt, ist sie wohl nur
abgenutzt. Ein Ex. von Echizen hat sehr stark quergerunzelte
Decken, die zugleich verkürzt sind. Hierdurch kennzeichnet es
sich aber als ein Krüppel, denn nach meinen Erfahrungen tritt eine
344 L. v. Heyden: über
Querrunzelung stets ein, wenn eine normal längere Flgd. indivi-
duell kürzer wird.‘ — Auch bei den Ex. mit gelblichem Schein ha-
ben die Flgd. grolse und kleine Punkte, gehören also zu rufocu-
prea Motsch. Harold und nicht zu Motschulskyi Harold (von Na-
gasaki); alle Stücke sind auch oben glänzend.
59. Anomala puncticollis Harold. Je 1 Stück von Mino
und Kiushiu. Durch die grobe Punktirung des Halsschildes leicht
von den verwandten Arten zu unterscheiden. Die Oberseite ist
blafsgrün, milchglasartig, besonders deutlich auf den Flgd., an den
Rändern gelblich.
60. A. testaceipes Motsch. = costata Harold nee Hope.
Von Hiogo, Kioto und Kiushiu einzeln mitgebracht; von Lewis bei
Hakodate und Nagasaki gesammelt. Die Flgd. sind mattgrün mit
drei erhabenen Rippen, Halsschild vorn und an den Seiten gelb
gerandet, welche Farbe bei einem Ex. von Kiushiu fast die gan-
zen Figd., mit Ausnahme der Scutellargegend einnimmt, auch an
den Halsschildseiten sich weiter ausdehnt und an der Basis jeder-
seits der Mitte einen dreieckigen Fleck bildet. v. Harold, der diese
Art bei mir sah, schreibt mir darüber, „testaceipes Motsch. ist die
Art, die ich in meiner Aufzählung in den Bremer Abhandlg. für
costata Hope erachtete, während als die ächte costata Hope, we-
nigstens nach Waterhouse’s Auffassung, die folgende Art zu be-
trachten wäre. Ob der Zwischenraum der einzelnen Rippen matt
und runzelig bei tesfaceipes, etwas glänzender und minder gerun-
zelt bei costata, einen guten Artenunterschied bietet, muls ich da-
hin gestellt sein lassen, da die eine Art in Dr. Rein’s Ausbeute
nur durch dies eine Stück repräsentirt ist. Hope’s Beschreibung
läfst sich recht gut auf testaceipes Motsch. anwenden, und der Um-
stand, dals dies weitaus die häufigste Art ist, veranlafste mich sie
für die Hope’sche zu betrachten“.
61. A. costata Hope, Waterhouse. Ein Stück von Hiogo,
nach den schmalen Klauen ein $. Die Flgd. sind glänzend mit
drei erhabenen Rippen.
62. A. Zucens Ballion (1871) —= lucidula Motsch. 1866 (col-
lidirte mit /ucidula Faldm. 1835 und lucidula Guerin (1830). Aus
der Provinz Mino häufig, von Echizen zweimal und Kioto einmal
mitgebracht. — Von Hilgendorf bei Nagasaki und Mohezi bei To-
kio gefunden.
Durch glänzenderes Pygidium und dunkle Unterseite sowie den
stets gelben Seitenrand der Decken von den Verwandten verschie-
den, die letzteren variiren von gelb mit grünem Schimmer bis ganz
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 345
grün; einzelne Stücke sind gefleckt, dann meist in der Umgebung
des Schildchens.
63.. Anomala daimiana Harold. Ein einzelnes Männchen
von Kiushiu. Durch die gelbe Grundfarbe mit wenig metallisch-
grüner Farbe der Oberseite und die gelbe Unterseite, mit Ausnahme
des leicht kupferröthlichen Bauches, und andere Klauenbildung des
g von den verwandten Arten verschieden.
64. A. diffieilis Waterh. 1875. Je ein Stück von Kioto und
Mino. Innerhalb der Gruppe mit nicht ausgerandetem Clypeus
die einzige Art mit deutlicher Längsfurche des an der ganzen
Basis: deutlich gerandeten Halsschildes. Bei beiden Stücken ist die
Farbe so wie sie Harold angiebt; die Beine sind gelb mit erzfar-
benen Tarsen und ebenso gefärbten Hinterschienen.
65. A. orientalis Waterh. 1875. Diese in der Farbe so sehr
veränderliche Art, dafs kaum ein Stück dem andern gleicht, wurde
von Hiogo, Kioto, Mino und Echizen nicht selten mitgebracht. Sie
erinnert durch die Flecken der Flgd. an Phyllopertha-Arten, zu de-
nen sie auch Waterhouse stellte, z. B. campestris Latr., durch die
meist ‚vorhandenen Querbinden auch an einige Anisoplia-Arten.
Das Halsschild ist bald ganz grün mit gelben Rändern, bald gelb
mit je einer grünen Längsmakel zu beiden Seiten der Mittellinie,
die aber nie ganz verschwinden. Die Flgd. sind meist gelb mit
einer schwarzen- Binde um das Schildehen; eine breitere schwarze
Binde verbindet im Halbkreis die beiden Schultern mit der Mitte
der Naht; vor der Spitze im Bogen über die Naht hinweg stehen
einige kleine Flecken. Diese Zeichnungen können so überhand
nehmen, dafs die Flgd. schwarz mit gelben Tupfen erscheinen. —
Auch von Lewis häufig im Mai und Juni in der Provinz ‚Kawächi
des Bezirks Gokinai, sowie bei Nagasaki und Hakodate gef.
66. Himelia lucidula Hope 1835 —=-Gaschkewitscht Motsch.
1857. In Mino und bei Hiogo häufig, bei Echizen 1 Ex. gef. —
Die Identität beider Arten erst von Harold nachgewiesen. Ein
durch die glänzendgrüne, mit etwas Kupferglanz untermischte Farbe
der Oberseite ausgezeichnetes, übrigens mit den chinesischen Mi-
mela- Arten chinensis Kirby, Confacius Hope und Lathami Hope
nahe verwandtes Thier. Die M. lucidula hat fast glatte, nur äus-
serst fein, punktirt-gestreifte Flgd. Nach Lewis über ganz Japan
verbreitet.
67. Popiliasjaponica Newman 1341. In Mino, bei Hiogo
und Echizen häufig gesammelt. Alle Exempl. baben. den dunkeln
Randsaum der Flgd.
346 L. v, Heyden: über
+ 68. Adoretus umbrosus Fabr. var. tenuimaculatus
Waterh. Harold zieht die japanische Art (Deutsche Ent. Ztschr.
1877. p. 356) zu dem über Senegambien, Ile de France und Bour-
bon, Galam, Philippinen bis Sumatra und Java verbreiteten um-
bratus Fabrieius als breitere Form mit kürzeren Filed.
Besonders bei Echizen nicht selten gesammelt, auch in Mino;
nach Lewis in ganz Japan sehr häufig.
|| 69. Xylotrupes dichotomus Liune 1771. 58, 12 mit-
gebracht. Beim gröfsten d' ist das Kopfgeweih 28 mill. beim klein-
sten g' 12 mill. lang, vom Clypeus an gerechnet. Ueber das öst-
liche und südöstliche Asien bis zu den Philippinen verbreitet. Diese
grolse Art mit vier Endzähnen auf langem Stiele des Kopfschildes
war schon den ältesten Autoren aus Ostindien bekannt und von
Olivier, Voet und Jablonsky abgebildet; das Weib scheint erst durch
Harold (Abhdl. Bremen 1875. p. 292) bekannt geworden zu sein,
1847 war es Burmeister noch unbekannt. Die Larve ist von de
Haan, Annales du Museum 1836. T. IV. p. 110 (nicht 115 wie in
Gemm. Harold Catalog) beschrieben und pl. I. fig. 4a. b. u. pl. IV.
fig. 7a—d. abgebildet. Sie wurde von v. Siebold aus Japan mit-
gebracht und heifst bei den Chinesen siang-tw oder Maulbeerbaum-
zerstörer; die Japanesen sollen sie troeknen und zur Mediein ge-
brauchen.
Ueber das Vorkommen dieser Art schreibt mir Dr. Rein: „Ich
habe ihn nicht selbst gefunden, erhielt ihn von einem Bekannten
in Kobe und glaube, trotz dessen Behauptung, nicht, dafs derselbe
in Japan vorkommt“. Es scheint aber nach den oben angeführten
Daten doch vielleicht der Fall zu sein, auch Lenz hat ihn von
Hiogo eingesandt. Waterhouse giebt als Vaterland an: Phil. Is.,
China, Japan, Darjeeling.
70. Rhomborrhina unicolor Motsch. (1861.) Eine pracht-
voll malachitgrüne, porcellanartig schimmernde Art, die in einer
Anzahl Exemplare bei Hiogo gesammelt wurde, wo auch Lenz ein
Ex. fand. Sie und die folgende Art japonica kommen zusammen
in ganz Japan vor, unicolor aber seltener. Das g' ist etwas schmä-
ler, die Vorderschienen weniger breit, die ersten Bauchsegmente in
der Mitte leicht niedergedrückt. Harold stellt sie nach verschiede-
ner Bildung, besonders den in beiden Geschlechtern gezahnten Vor-
derschienen u. s. w., nicht zu den ächten Rhomborrhinen, sondern
falst sie als Zwischenform zu der Untergattung Jumnos auf.
71. R. japonica Hope (1841). Bei Hiogo 1 d und 42 ge-
funden (auch von Lenz). Die Art variirt in der Farbe; ich besitze
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 347
dunkelsmaragdgrüne, hellolivengrüne und dunkel pflaumenblaubraune
Stücke. Geschlechtsunterschiede wie sie Harold (1. c. 1876 p. 128)
angiebt, d. h. Vorderschienen beim / zahnlos, beim 2 mit einem
starken Randzahne.
72. Cetonia submarmorea Burm. (1342). Ein kupferröth-
liches Stück von Kiushiu. — Hiogo (Lenz).
73. C. Lenzi Har. Ein mit der Beschreibung bei Harold (Abh-
Brem. 1876. p. 128) vollkommen übereinstimmendes ?, woher auch
das einzige seither bekannte, von Lenz gefundene 2 stammt.
74. C. auratua L. var. pilifera Motsch. (Glycyphana 1860).
Ein 2 von Kiushiu. Der Beschreibung von Motsch. habe ich nichts
hinzuzufügen. Bei Harold (Deutsche Ent, Zischr. 1877. pag. 357)
steht als Druckfehler piligera. Nach Waterhouse über ganz Japan
verbreitet. Diese Art mit grünseidenglänzender Ober- und kupfri-
ger Unterseite wird von Dr. Kraatz als Varietät zu unserer (. au-
rata L. gezogen.
|| 75. Glycyphana jucunda Falderm. (1835) var. argyro-
sticta Burm. (1842) — albosetosa Motsch. (1861).
In Mino, bei Echizen, Hiogo und auf Kiushiu gesammelt. Die
Stammart über Ostsibirien und Nord-China verbreitet. Der weilse
Randsaum der Decken ist (wie v. Harold bei den Lenz’schen
Stücken von Hiogo angiebt) bei allen mir vorliegenden ganz rei-
nen Ex. nur durch einen weilsen Fleck in der Mitte des Seiten-
randes angedeutet, nur 1 Stück von Mino hat eine deutliche Rand-
binde. Die Farbe der Oberseite ist bei allen Stücken heller oder
dunkler grün, öfter mit einem gelblichen Hauch, der durch die
gelbe einzeln stehende Behaarung noch gehoben wird; das Schild-
chen einfarbig. Gröfse 101—12 mill. (bei Harold 11—15 mill.).
Die Faldermann’sche Diagnose in Bung’s Reise M&m. Ac. Petersb.
11. 1835 lautet: supra dilute viridis, opaca, albomaculata, subse-
tosa, clypeo elongato, bilobo, corpore subtus pedibusque nigris, flavo-
villosis. — Long. 63, lat. 31 mill. China bor.
Meine Sammlungsstücke der jucunda Faldm. Sibir. von Mene-
tries erhalten, sowie die von Christoph am Amur gesammelten
Stücke haben schwarze Oberseite, die weder bei Fald. noch bei
Burm. erwähnt wird.
76. Valgus angusticollis Waterh. 3 £ von Kiushiu. Un-
serem V. hemipterus L. nahe verwandt und über ganz Japan, ein-
schliefslich der japan. Insel Tsushima, zwischen Kiushiu und China
verbreitet und häufig.
348 L. v. Heyden: über
Buprestidae.
|| 77. Chrysochroa elegans Thunb. 1789 = fulgida F.
1792 = fulgidissima Schh. 1817.
Eine prachtvoll grüne Art, das Halsschild mit zwei, jede Fld.
mit einer breiten, purpurnen, fein rothgolden gesäumten Längs-
binde. Ein 2 (mit einfachem vorletzten Bauchsegment) aus Mino.
Von Kioto wurde ein 2 mitgebracht, bei welchem der grölste Theil
der Oberseite und die ganze Unterseite mit Ausnahme der Beine
mit einer leichten Goldkupferröthe überzogen ist. Thunberg und
Schönherr geben Ostindien, Fabricius China als Vaterland an;
Gaschkevitch fand sie auf der Insel Tsushima und Lenz schickte
sie von Hiogo.
183. Chalcophora japonica Gory 1842. Ein g von Kioto,
so grofs (30 mill.) wie unsere südeurop. var. florentina Ksw. Der
Mariana L. (meine Ex. der Stammart Mariana, auch caucasische,
23—25 mill.) und dieser Art sehr nahe stehend. Die „sehr merk-
liche* Zahnung der Flgd. nach der Spitze zu, wie sie Harold er-
wähnt, finde ich aber bei meinem Ex. nicht stärker wie bei Stücken
von Nizza und Florenz (florentina); die deutschen Ex. (Mariana)
haben diese Zähnelung allerdings oft kaum angedeutet. Der Haupt-
unterschied scheint mir aber in der viel gestreckteren Gestalt, den
sich viel früher nach hinten verengenden Flgd. und in dem länge-
ren Halsschild zu liegen; die glatten, erhabenen Streifen der Dek-
ken sind weniger unterbrochen, die Zwischenräume stärker und
deutlicher punktirt.
Elateridae.
79. Lacon binodulus Motsch. Je ein Stück aus Mino und
von Hiogo. Ich besitze auch einen Typ aus Japan, der vollkom-
men übereinstimmt. Candeze (Mem. soc. roy. se. Liege 1873. p. 2
[sep.]) Kennt ihn nur von Hiogo und hält ihn für den nächsten
Verwandten unseres Lacon murinus L.
80. L. fuliginosus Candeze (Mem. Belg. XVII. 1865) Von
Hiogo eine Anzahl Ex., aus Mino 2 Stück, vom Autor bestimmt.
Von Lewis häufig gesammelt.
81. Alaus berus Candeze. Ein Expl. von Hiogo, drei von
Osaka. Variirt von 20—28 mill. Nach Cand£ze nicht selten bei
Nagasaki, der Stellvertreter des Alaus Parreyssii aus der Krimm.
|| 82. Pectocera Fortunei Cand. Einmal auf Shikoku ge-
funden. Zuerst von Fortune in Chusan (China) und dann von
Lewis bei Hiogo gesammelt. Ein sehr interessantes Thier, roth-
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 349
braun mit unregelmäfsigen weifsen Fleekchen, die Fühler sehr lang
gekämmt. :
83. Cardiophorus pullatus Cand. 1 Expl. von Echizen,
vom Autor bestimmt; von Lewis bei Hiogo ziemlich häufig gefun-
den. — Unserem Card. melampus Nlig. sehr nahe verwandt, aber
breiter und kürzer, Halsschild breiter wie lang und mit gleichmäs-
sigerer Punktirung.
84. Melanotus restrictus Cand. Vier Ex. von Kioto, ein
Stück in Mino gef. ‘Vom Autor bestimmt. Von Lewis häufig ge-
sammelt.
85. M. erythropygus Cand. Ebenfalls vom Autor bestimmt.
Ein Stück von Hiogo, auch von Lewis dort in Anzahl gesammelt.
Eine kleinere Art von nur 8—9 mill.
86. M. legatus Cand. — laticollis Motsch. Zwei Stück aus
Hiogo bestimmte ich mir als laticollis, auf welche die Beschreibung
bei Motsch. vollkommen palst; je ein Stück aus Kioto und Mino
bestimmte Candeze als seine J/egatus, der sich von den anderen
Arten durch die messerartig verbreiterten Vorderschienen unter-
scheidet, welches Merkmal sich auch bei den Stücken aus Hiogo
findet. Ich zweifele nicht im Mindesten, dafs beide im Jahre 1860
beschriebene Arten zusammen gehören; die Motschulsky’sche Be-
schreibung datirt vom Ende des Jahres (die Vorrede über die Ins.
dn Japon ist vom 1. November 1860). Die Beschreibung bei Can-
deze ist ausführlicher und charakteristischer.. Das Halsschild ist ge-
rade bei den als legatus bestimmten Stücken auffallend breit. Auch
von Lewis bei Nagasaki gefunden. l
|| 87. M. piger Motsch. (Et. 1853. p. 45). 2 Stück von Hiogo.
Von Motschulsky zuerst nach Stücken aus Peking in China be-
schrieben, später 1860. pag. 9 auch als japanische Art aufgeführt.
Eine ganz schwarze Art mit schwarzen Beinen. Das Halsschild
hat in der Mitte eine glatte, etwas erhabene Linie. Von Candtze
(Mem. Liege 1873) in seinen japan. Elateriden nicht erwähnt.
88. Athous secessus Cand. 1873. 2 S von Mino (9% bis
11 mill.), 1 2 von Hiogo (13 mill. lang), vom Autor bestimmt.
An letzterem Orte auch von Lewis gesammelt. Durch das schmä-
lere, weil an den Seiten parallele, vor den Hinterecken fast gar
nicht geschweifte, in der Mitte besonders nach hinten tiefer ge-
furchte Halsschild, die bis zur Spitze tiefer gestreiften Flgd. und
das längere 2te Fühlerglied von A. niger L. nach Candeze ver-
schieden. Thomson theilte (Skand. Col. X. p. 355) den A. niger L.
in zwei Arten, einen gröfseren, den er porrectus nannte, und einen
350 L. v. Heyden: über
kleineren deflerus, der aber mit dem Redtenbacher’schen alpinus
zusammenfällt, wie mich der Vergleich der Redtb. Originale auf
dem Wiener Museum belehrte und wie ich (Deutsche Ent. Ztschr.
1379) in einem besonderen Aufsatz auseinandersetzte. Der Haupt-
unterschied liegt in einer anderen Bildung der Prosternalspitze, die
bei deflerus gewölbter und nach dem Mesosternum zu schwach ge-
bogen, bei porrectus flach und in einer Flucht verlaufend ist. A.
secessus nähert sich in dieser Bildung dem porrectus, ist aber im
Ganzen viel gestreckter, die Hinterecken des Halsschildes länger
und spitzer nach rückwärts verlängert, ohne vor den Ecken stärker
ausgeschweift zu sein. Die Mitte des Halsschildes ist auch bei
dem g\ sehr deutlich gefurcht und besonders hinten tief, an den
Seiten schwächer wie bei beiden Arten punktirt; die Flgd. sind
verhältnilsmälsig länger.
89. Corymbites pruinosus Motsch. Ein 2 aus Mino. Nach
Candeze, der mein Expl. sah, nicht selten von Lewis auf Kiushiu
gefunden. Unserem C. tesselatus L. durch die bei dem g! nicht
gekämmten Fühler nahestehend, in der Form mehr an (. pectini-
cornis L. 2 erinnernd, aber gestreckter und grölser (16 mill.), die
Flgd. auf dem Rücken flacher, das Halsschild in der Mitte auf der
hinteren Hälfte deutlich gefurcht, in der Furche eine glatte, schwach
erhabene Linie. Die Punktstreifen der Decken sind sehr deutlich,
die Zwischenräume weniger runzelig; die Fühler viel länger und
kräftiger.
90. Agriotes sericeus Candeze. Ein Stück aus Mino vom
Autor bestimmt.
Cantharidae.
91. Lycus modestus Kiesenw. 2 Stück von Kioto. Ueber
ein Expl., das ich an den Autor sandte, schrieb er mir: „Es ist
unzweifelhaft modestus Kiesenw., und zwar ein nur mälsig grolses
Stück, mit etwas abgeriebenem Toment der Flgd.“ Das andere
Ex. gleicht diesem vollkommen, beide sind 11 mill. lang, Kiesen-
wetter giebt 9—14 an. Die Lewis’schen Stücke, die v. Kiesenwetter
beschrieb, stammen von Kiushiu und Nippon, wo die Art häufig ist.
92, Celetes quadricollis Ksw. 1 g' von Kioto. Der aus-
führlichen Beschreibung (Deutsche Entom. Zeitschr. 1874. p. 252)
ist nichts hinzuzufügen. Von Lewis bei Hiogo und Nagasaki auf
den Bergen gefunden.
+ 93. Lueiola eruciata Motsch. = picticollis Kiesenw.
Von Motschulsky (Etudes ent. Ill. 1854.) in seiner Bearbeitung der
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 3öl
Lampyriden p. 53 No. 147. aus Java, 1874 von Kiesenw. (Berliner
Entom. Ztschr. p. 262) als picticollis von Kiushiu und Nippon be-
schrieben. — Dr. Rein sammelte je 2 g' in Mino (12) und bei
Hiogo (13 mill. lang). Harold machte schon darauf aufmerksam
(Deutsche E. Z. 1877. p. 357), Kiesenw. habe bei dieser und der
folgenden Art die Gröfsenangaben verwechselt.
94. Luciola vitticollis Ksw. (1874). Ein Z von Echizen
(7 mill.) vom Autor bestimmt, der allgemein Japan als Vaterland
angiebt.
95. Podabrus Reinii Heyden 2. Capite nigro-nitido, antice
flavo-rufo, labro fusco; thorace flavo-rufo, tertia pars mediana brun-
nea, lınea medio fortiter sed anguste incisa, lateribus ante angulos
posticos sinuatis; scutello nigro; elytris flavo pallidis, singulo plaga
mediana longitudinali brunnea. Corpore subtus, antennis pedibus-
que nigro-brunneis, cozis, femorum basi, abdominis margimibus po-
sticis, anlennarum articulis primo secundo flavo -rufis, apice intus
brunneo-maculato, tertio quarto basi flavo-rufis. Corpore toto sub-
tus elytrisque flavo griseis sat dense pubescenhibus. Unguiculis om-
nibus basi forte triangulariter dentatis. — Long. 19 mill.
In provinecia Mino semel captus a Dom. Prof. Rein, cui de-
dicatus.
Der Kopf ist glänzend, hinten stark verschmälert, vom Vor-
derrand der stark vorgequollenen Augen an nach hinten schwarz,
stark, hinten neben der Mitte fast runzelig punktirt, von der Mitte
der Augen nach hinten bogig begrenzt und davor flach niederge-
drückt und einzeln stark punktirt, in der Mitte vorn mit einem
tieferen, fein gerunzelten Grübchen. Vordertheil des Kopfes roth-
gelb, glänzend, kaum punktirt; die an der Spitze im Bogen aus-
gerandete Oberlippe und die Spitze der Mandibeln sowie das letzte
Tasterglied schwarzbraun. Die Fühler von nicht ganz halber Kör-
perlänge stehen auf rothgelbem Grunde, sind braun, durch die
starke graue Behaarung ganz matt, das erste Glied rothgelb, glän-
zend, innen mit braunem Fleck an der Spitze, Glied 2 so lang
wie 3, glänzend, an der Spitze breiter braungefleckt wie an Glied
1; 3 und 4 an der Basis hell; die folgenden, an Länge nicht ver-
schieden, sind einfarbig braun, das letzte fein zugespitzt.
Das Halsschild ist breiter als lang, Vorder- und Hinterrand
leicht aufgebogen, die Seitenränder viel weniger und in der Mitte
etwas abgeflacht; Vorderrand gerade, mit zugerundeten, in noch
deutlichem stumpfen. Winkel nach vorn anschlielsenden Vorder-
ecken; Seiten in leichtem Bogen gerundet, vor den Hinterecken
352 L. v. Heyden: über
deutlich ausgeschweift, so dafs diese selbst leicht vortreten; Hin-
terrand zweimal gebuchtet, in der Mitte sehr schwach nach dem
Schildchen vorgezogen. Die Oberseite ist in den Ecken, bis weit
nach hinten, glatt, ohne Punkte, in der Mitte und hinten stark
aber nicht tief, stellenweise runzelig und matt punktirt. Hinter
dem Vorderrand der Quere nach leicht gewölbt, eine starke Quer-
wölbung ist gerade in der Mitte des Halsschildes; von vorn nach
hinten zieht eine deutliche Mittellinie, die in ihrem mittleren Theile
sehr stark, aber sehr schmal vertieft ist; die Furche mit hinten
stark erhabenen Rändern steht mit ihrem hinteren Theile in einer
grolsen, flachen, wenig punktirten Grube vor dem schwarzen, mat-
ten, etwas runzelig punktirten Schildchen.
Die Flgd. sind lehmgelb, mit von den Schultern bis zur Naht-
spitze ziehender Längsbinde, so dals der ganze Seitenrand und die
Naht (vorn breiter) gelb bleiben. Die Oberseite ist durch die grau-
gelbliche Behaarung matt, oben narbig quergerunzelt, die Naht und
die Längslinien sehr schwach erhaben.
Die Beine sind braun, alle Coxen und die Basis der Schenkel
gelblich, die Klauen roth mit grofsem dreieckigen Basalzahn (2).
Brust und Bauch schwarzbraun mit hellen Hinterrändern, graugelb
behaart. Von v. Harold und v. Kiesenwetter für nov. sp. erklärt.
96. Cantharis episcopalis Ksw. Eine prächtige grofse Art
mit purpurgrünen Flgd.; die Fühler, Schienen und Tarsen sowie
die Seitenränder des Halsschildes und des Hinterleibs rostgelb,
Halsschildmitte und Schenkel schwarz, Kopf erzglänzend gelb to-
mentirt, die Spitzen der Flgd. verwaschen rostgelb.
Von Dr. Rein in Mino 4 Ex. gesammelt. Ksw. beschreibt die
Art nach Lewis’schen bei Nagasaki gefundenen Ex.
97. C. venatriz Ksw. Einmal bei Kioto von Dr. Rein ge-
sammelt; die Lewis’schen Stücke von Hakodate. In der Farben-
vertheilung der vorigen Art ähnlich, aber kleiner und die Flgd.
matt grünglänzend.
98. C. suturellus Motsch. (1860) = luteipennis Kiesenw.
(1874). Ich besitze einen Motschulsky’schen Typ, mit dem die
Stücke, die Dr. Rein bei Hiogo, Echizen, in Mino und auf Kiushiu
häufig sammelte, vollkommen übereinstimmen. Die Flgd. sind dun-
kel lehmgelb; die Schenkel sind ganz schwarz oder höchstens an
der Basis gelblich gefärbt, die Schienen von der Farbe der Decken,
oder bei 3 von 4 Ex. aus Kiusbiu schwarz; bei diesem 4ten Ex.
sind besonders die Mittel- und Hinterschienen auf der Basalhälfte
dunkelbraun, die Tarsen sind immer 'rothbraun. Oefter ist auch
Rein’s coleopt, Ausbeute in Japan. 353
der Vorder- und Hinterrand des Halsschildes schwarz gefärbt, wäh-
rend diese Theile sonst schmal gelb sind, wie die breiten Seiten-
ränder. Eine theilweise Andunkelung der Flgd. und der letzten
Fühlerglieder, wie sie Harold (Deutsche Ent. Z. 1877. p. 357) er-
wähnt, finde ich nicht bei den mir vorliegenden 10 Ex.
99. Cantharis species. Ein Ex. ohne Kopf von Echizen.
Der ganze. Körper ist mattschwarz, mit Ausnahme der gelben Sei-
ten und des schmalen gelben Hinterrandes des Halsschildes, des-
sen schwarzer Mittelfleck nach vorn verschmälert ist und bis zum
äufsersten Vorderrand geht. Der umgeschlagene Seitenrand der
glanzlosen Flgd. ist bis in die Gegend der Hinterschenkel ebenso
wie alle Hinterleibsränder schmal gelb gesäumt. Die Flgd. und
die Beine sind fein anliegend goldgelb, die Vorderseite mehr weils-
lich behaart. Länge (ohne den Kopf) 104 mill. — Unserer C. ob-
scura L. verwandt, aber der Thorax schmäler, so lang als breit,
vorn halbkreisförmig gerundet, bei odscura ist der Flügeldeckenrand
schwarz, grau behaart, glänzend und alle Ränder des Halsschildes
sind gelb.
100. ©. vitellina Ksw. 2 Ex. von Kiushiu. Auch v. Kie-
senwetter beschreibt die Art nach Stücken von dort und Nippon,
wo sie Lewis häufig sammelte. Es ist eine kleine, 9 mill. lange
gelbe Art, bei welcher nur die Augen, ein Mittelfleck des Kopfes,
ein länglicher Mittelfleck des Halsschildes, die Brust und der Hin-
terleib zum Theil schwarz sind.
Tenebrionidae.
o|]| 101. Tenebrio obscurus F. Von dieser über ganz Eu-
ropa, Sibirien und Nordamerika verbreiteten Art wurde 1 Ex. von
Kiushiu mitgebracht. In der Bearbeitung der Lewis’schen Ausbeute
nicht erwähnt.
102. Opatrum (Gonocephalum?) coriaceum Motsch. Ein-
mal bei Osaka gef. — Harold gab (Abh. Bremen 1376) eine er-
gänzende Beschreibung, wonach es fraglich ist, zu welcher Opatri-
den-Gattung das T'hier gehört. Miedel, der an einer Monographie
der Gruppe arbeitet, wird uns wohl darüber aufklären. Von Lewis
auf Kiushiu gef. „
.103. Plesiophthalmus nigrocyaneus Motsch. 1857 =
deneus Marseul 1876.
Sehr häufig gesammelt in Mino, dann bei Hiogo (auch von
Lewis und Lenz gef.), Echizen und Kioto. Nagasaki (Lewis). Die
Gattung ist die Vertreterin unserer Helops-Arten auf Japan. Die
Deutsche Entomol. Zeitschr. NXIIL. Heft U. 23
354 L. v. Heyden: über
Arten: aeneus Motsch. (= aenescens Mars.), nigrocyaneus Motsch.
(aeneus Mars.), nigratus Motsch., spectabilis Harold, obesus Mars,
und der ? in die Gattung gehörende laevicollis Harold sind Japan
eigenthümlich, einander sehr nahestehend und von Harold scharf
auseinander gehalten worden, trotzdem hat Marseul (Ann. soc. ent.
France 13876) durch falsche Deutung des Motschulsky’schen aeneus
einige Confusion in die Gattung gebracht. P. aeneus Motsch. ist
schon vor vielen Jahrzehnten von de Haan bei Nagasaki gesam-
melt worden. Von migrocyaneus ist er durch flachere, hinten viel
schwächer werdende Längsstreifen der Decken verschieden ; spec-
tabilis hat ein weitläufig punktirtes Halsschild. Der gröfste Theil
der mir vorliegenden Stücke (von Harold revidirt) ist schwarz»
meist mit bläulichem Schimmer; die meisten Ex. von Hiogo sind
erzfarben und die Beine und Fühler roth, welche Farbe übrigens
auch bei einem schwarzen Expl. von da sehr intensiv hervortritt.
Der aeneus Motsch. scheint nach den Beschreibungen in der Farbe
weniger zu variiren.
104. Allecula (Dietopsis Sol.) obscura Harold 1876 =
velutina Mars. 1876.
Eine grolse, glanzlose, braunschwarze Art mit rostrothen. Bei-
nen, Tastern, Lippe und Fühlern. 3 Stück von Osaka. Nagasaki
(Lewis), Hiogo (Lewis, Lenz).
Pyrochroidae.
105. Pyrochroa japonica Heyd. ® n. sp.
Depressa, obscure rufo-coccinea, antennis pedibusque nigris, ore,
thorace lateribus nigris, fronte nigro; capite inter oculos fortiter
transverse elevato, antice laze ezcavato. Thorace minore, parum
latiore quam longiore, lateribus post medium angulatis, ante medium
transverse late impresso, linea media canaliculata in. foveam ante-
scutellarem effundente. Elytris plus quadruplo thorace longioribus,
ante medium dilatatis, transverse densissime rugosis, in utroque Ü-
neae duae e rugis obliquis plumiformibus latioribus. FPalporum ar-
liculis primo minuto rufo et secundo quarto aequalibus, tertio bre-
viore et angustiore, quarto lateribus parallelis, basi apiceque acu-
minatis. Antennae partim desunt; articulis 1 et 3—6 longitudine
aequalibus, primo basi attenuato, 3—6 sensim forliter ramosis, for-
fius (jam in tertio) quam in P. peclinicorni, cui affinis sed major.
— Long. 11 mill. (caput et thorax 2, elytra 9).
Kioto, semel capta.
Ein nicht gut erhaltenes Ex. (?) von Kioto.
Rein’s coleopt. Ausbeute in. Japan. 355
Sie gehört in die Nähe unserer P. pectinicornis L., ist aber
grölser, dunkel scharlachroth, Stirn und Mund schwarz, zwischen
den Augen sehr stark quergewölbt und davor vertieft; das letzte
Tasterglied mit parallelen Seiten ist an der Basis und Spitze zu-
gespitzt. Das Halsschild ist klein, nur wenig breiter als der Kopf,
etwas breiter wie lang, an den Seiten hinter der Mitte winkelig
vorspringend, dann verengt, die Hinterecken rechtwinkelig, abge-
rundet; die schwarze Färbung der Unterseite. greift auf die Ober-
seite des Halsschildrandes über; es ist vor der Mitte der Quere
nach breit niedergedrückt, die Mittellängsfurche endet hinten in eine
breite, hinten hoch gekantete Grube vor dem Schildehen. Die Fld.
sind sehr lang, sehr deutlich eng quergerunzelt, an den Schultern
deutlich punktirt, vom Ende des umgeschlagenen Randes an plötz-
lich nach hinten verbreitert, im letzten Drittel 5, in den Schultern
3 mill. breit. Durch die Mitte jeder Decke ziehen der Länge nach
zwei federförmig angeordnete Linien von schwachen Schrägrunzeln.
Die Unterseite und Beine sind schwarz, die Klauen roth. Ein
Fühler fehlt ganz, von dem linken sind nur die sechs ersten Glie-
der vorhanden, diese reichen bis an den Hinterrand des Halsschil-
des, die vorspringenden Zähne bei Glied 3—6 sind kräftiger und
länger wie bei pectinicornis, Glied 3 hat schon vollständig einen
dreieckigen Zahn, während bei pectinicornis nur ein sehr spitzer
Winkel vorhanden ist. Das letzte Hinterleibssegment ist an der
Spitze sehr schwach ausgerandet. Die Art scheint der rufula
Motsch. (3% lin.) aus Japan nahe zu stehen, doch ist sie um 12
lin. gröfser; rufula soll thoracem transversum haben, was bei ja-
ponica entschieden nicht gesagt werden kann,
Meloidae.
106. Melo&e coarctatus Motsch.: Ein Ex. von 10 mill. von
- Kiushiu. — Harold giebt die Gröfse von 121—18 mill. an. Er-
innert durch die zugespitzte dreieckige Form an die amerikanischen
Arten; ausgezeichnet durch fast glatten, nur mit wenigen Pünkt-
' chen besetzten Kopf und glänzendes, fast glattes, hinten stark ver-
engtes Halsschild.
Oedemeridae.
107. Xanthochroa Waterhousei Harold (Coleopt. Hefte
1875. p. 95) = cyanipennis Mars. (1876).
g' und 2 bei Kioto von Dr., Rein, bei Hiogo von Lenz ge-
sammelt. Eine schöne röthlich gelbbraune Art mit spangrünen,
23,
356 L. v. Heyden: über
fein grau tomentirten Filgd.; das Männchen mit grofsen vorgequol-
lenen Augen.
Curculionidae.
108. Eugnathus distinctus Roelofs. Eine Anzahl Expl.
wurden bei Kioto gesammelt. Roelofs beschrieb 1873 (Ann. soe.
ent. Belg. p. 179) die Art nach Stücken von Nagasaki.
109. Cleonus acutipennis Roelofs. Ein Stück von Echizen.
Roelofs hat 1873 die Art nach 3 von Lewis in Japan gesammelten
Ex. ohne nähere Angabe des Fundortes beschrieben. Sie gleicht
dem €. suleirostris L., ist aber schmäler.
110. Lizus depressipennis Roelofs. Zweimal bei Kioto
gef. Wie die vorige Art vom Autor beschrieben.
111. Attelabus (Euscelus) splendens Roelofs. Zwei Ex.
von Kioto mit goldgrünem Kopf, Halsschild, Schildchen und Bei-
nen, und dunkelblauen Decken mit violetter Färbung. Bei Hiogo
von Lewis auf Eichen gefunden.
112. Alcides trifidus Pascoe. Ein Ex. von Hiogo. Zuerst
von Pascoe (1870. Journ. Lin. Soe. Lond.) nach Expl. von Nord-
China beschrieben. Japan (Lewis).
113. Ectatorrhinus Adamsi Pascoe (l. e. 1873). 3 Expl.
von Dr. Rein bei Hiogo gesammelt, woher ihn auch Lenz. mit-
brachte Van Volxem fand ihn auf Süd-Nippon.
114. Baridius Reinii Roelofs nov. sp. In Menge auf den
Blättern von Benthamia japonica Siebold u. Zucearini (Cornns Kousa
Bürger) auf Aburasaka, einem 800 Meter hohen Pafs zwischen den
Provinzen Mino und Echizen, von Dr. Rein gesammelt. H. Roe-
lofs in Brüssel wird diese neue interessante Art, die dem dispilo-
tus Solsky vom Khanka-See in Ostsibirien nahe steht, in den Ann.
soc. entom. Belg. beschreiben. Einstweilen gab er mir folgende
Diagnose zur Veröffentlichung: Oblongo-ovalis, niger, parum niti-
dus, nigro-subsquamosus. Elytrorum interstitüs squamulis luteis h-
nea ornatis, vittaque abbreviata basali et playa ultra medium con-
coloribus.
| 115. Sipalus gigas Fabricius. Zweimal bei Hiogo gefun-
den (12 und 16 mill. exel, rostr.), woselbst auch Lenz ein Stück
fand. Ueber China und die Sunda-Inseln (Sumatra u. Java) weit
verbreitet.
o|| Calandra Oryzae Linne. In enthülstem Spelz (Triti-
cum spelta), den Dr. Rein aus Japan mitbrachte, einmal gefunden;
die Körner zeigten vielfach das kleine Loch, durch das der Käfer
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 357
nach der Entwickelung ausschlüpfte. Ich finde keinen Unterschied
von der im Reis vorkommenden Art. Das Ex. ist ziemlich grofs
und hellgefärbt, und sicher nicht die nahe verwandte Art linearis
Herbst, die oft mit C. Oryzae verwechselt wird, aber feiner punk-
tirtes Halsschild hat. C. Oryzae besitze ich auch aus Kamtschatka
in sehr kleinen Expl. Volxem fand die Art auf Nippon. Alibert
fand sie in chinesischen Getreidekörnern, die Yvan sammelte (Gue-
rin Revue zool. 1847. pag. 17). Er sagt: Trouve vivante dans du
ble; jusqu’& present je ne l’avais prise que dans le riz. Onena
trouve de vivantes & Paris dans du mais provenant de la Nouvelle-
Hollande. Motschulsky (Etudes IV. 1855. p. 77) beobachtete, dafs
C. Oryzue am schwarzen Meere in Azoff ebenso wie granarius dem
Waizen (fromment) schädlich wird.
Mylabridae (Bruchidae olim).
+ 117. Mylabris (Bruchus olim) dorsalis Fahr. (Schh.
Gen. Cure. V. 1839. p. 98).
Nach Expl. aus Bengalen beschrieben. Dr. Rein fand sie in
Menge in den Samen von Gleditschia japonica bei Niigata in der
Provinz ‚Echigo. Sie bat die Gröfse der M. pisi L., die Naht ist
breit gelbgrau gefärbt, auf dem Halsschild vor dem Schildchen be-
findet sich eine weilsgelb tomentirte, dreieckig nach vorn zielende
Vertiefung. Die vier Vorderbeine sind rothgelb wie das Ende der
zahnlosen Hinterschenkel, von derselben Farbe ist der Hinterleib,
mit Ausnahme des ersten Segments und der Mitte von 2 und 3.
Das Pygidium hat zwei ovale, unbehaarte braungefärbte Vertiefun-
gen. Die vier ersten Fühlerglieder und der Hinterkopf sind rotb-
gelb. Die Figd. haben vier wellige, gewürfelte Querbinden. Meine
Ex. sind von H. Roelofs bestimmt.
+ 118. M. chinensis L. = pectinicornis L. = scutel-
laris Fabr. (1792) = ornatus Bohem. 1839.
Nach Dr. Rein der Hauptzerstörer der japanischen Hülsen-
früchte, besonders der Zwergbohnen (Phaseolus radiatus L. var.
subtrilobata (japanisch Azuki). Am 24. April 1879 fand ich un-
ter den mir übersandten Proben noch ein lebendes Expl. Unter
40 Bohnen waren 17 nicht angestochen, 11 von einem, je 6 von
2 und 3 Käfern zerstört. Die Expl. haben alle ganz rothe Beine,
Fühler und Hinterleib. Die Art ist über die Erde weit verbreitet.
Linne beschrieb sie aus China, Sturm erwähnt sie aus Ostindien,
Fabricius vom Cap, Boheman aus Sierra Leone, ich selbst besitze
sie aus Algier. Kirby erwähnt Introd. Ent. 1822. I. p. 195 (nicht
358 L. v. Heyden: über
175, wie im Gemm.-Har. Catal.) diese Leguminosen-Zerstörer aus
China und der Barbarei (B. pectinicornis L.). In der Uebersetzung
von Oken heifst es: „Ein Hülsenkorn, welches gesotten sehr häufig
als Futter für die Pferde in Indien gebraucht wird, den Europäern
unter dem Namen Gram bekannt, in dem Tamul-Dialekt aber Ko-
loo und von den Mohren Cooltee genannt, ist die eigentliche Nah-
rung einer 4ten Art Bruchus, ziemlich wie pectinicornis; doch sind
die Fühler kammförmig bei dem Männchen und viel kürzer als der
Leib. Es ist vielleicht Bruchus scutellaris. Eine Probe dieser Sa-
menart (ich habe Pflanzen daraus gezogen, die ihren Blättern nach
entweder zur Bohne, Pkaseolus, oder Brennbohne, Dolichos, zu ge-
hören scheinen), die ich von Capt. Green erbielt, war voll von die-
sem Kerfe; mehrere Körner enthielten deren zwei“.
Auch von Hiller bei Hagi und Hoffmann bei Tokio gef.
Dr. Geyler, Docent für Botanik am Senckenbergianum in
Frankfurt a. M., übergab mir in Anzahl diesen Käfer, der sich aus
Leguminosen, die Dr. Rein dem Institute übergeben hatte, entwik-
kelten. Sie gehören der Stammart und den von Schönherr erwähn-
ten Varietäten an.
Dr. Rein fand zwei weitere Arten Mylabris, die sich in Frank-
furt aus dem Samen von Albitzia Julibrissin entwickelten, einer
Papilionacee, der nur im Norden Japans vorkommt, wo sie ihrer
Hülsen wegen, die statt Seife benutzt werden, gepflanzt wird. Hr.
Roelofs, dem ich die Arten zur Ansicht schickte, getraute sich nicht
sie zu bestimmen, da die exotischen Mylabris (Bruchus) noch zu
wenig bekannt sind. Sie gehören beide nach Allard’s Monographie
zu 3. division, III. P’ jj, also in die Nähe des picipes Germ.
Cerambyeidae.
|| 119. Prionus insularis Motsch. (1857) = tetanicus Pas-
coe (1867). Nach Bates in Japan häufig, ebenso in Nord-China,
aufserdem in Südost-Sibirien. Ein 9 bei Kioto. Unserem P. co-
riarius L. nahe verwandt, nach Harold durch die aufsen doppel-
kantigen Hinterschienen abweichend. Dieses Merkmal ist doch nur
schwach ausgeprägt, wenn man die 2 beider Arten vergleicht.
Meine coriarius Z' aus Frankfurt und dem Caucasus haben den
Aufsen- und Innenrand der Aufsenseite der Hinterschienen deut-
lich gerandet, dazwischen oft die Andeutung einer dritten Linie.
P. insularis ist aber flacher, glänzender, der Thorax kürzer, bei
meinem Ex. in der Mitte spiegelglatt, die Zähne länger u. spitzer;
die Fühler schlanker, besonders die Glieder 3, 4, 5, die Innen-
Rein's coleopt. Ausbeute in Japan. 399
winkel der letzten Glieder sehr spitz, ähnlich wie bei ?. besicanus
Fairm., dem die Art überhaupt näher steht. Die Flgd. haben, wie
Motschulsky richtig angiebt, eine eigenthümliche Seulptur, jeder
Punkt ist nämlich von sehr feinen Runzeln umgeben, die erhabe-
nen Längslinien sind angedeutet.
o|]| 120. Spondylis buprestoides L. 3 Ex. von Kiushiu,
vollständig mit unseren deutschen Stücken übereinstimmend und
von Europa über Sibirien nach China und Japan verbreitet.
121. Tozotus minutus Gebler var. Reintii Heyden. Von
Dr. Rein einmal bei Osaka gef. Herr Bates in London, der dies
Stück sah, schickte es mir zurück mit der Bemerkung „Toxotus
mihi ignotus“. Ich mufs aber gestehen, dafs das Thier, mit weni-
gen Abweichungen, sehr gut auf die Beschreibung palst, die Gebler
Bullet. Moscou 1859. p. 348 (opus posthum.) von seinem minutus
giebt. Die Diagnose heifst: Niger, subpubescens; vertice obsolete
canaliculato, antennis rufis, nigro-annulatis; thorace obtuse dentato,
postice latiore; elytris coriaceis, apice oblique truncatis, abdomine
pedibusque ferrugineis, genubus nigris. — Long. 5t, lat. 12 lin.
Duo specimina in deserto ad fl. Ajagus (östl. Kirghisensteppe)
leeta. A T. insitivo Boeber differt colore pubescentia, thorace po-
stice latiore, constricto; a T. meridiano magnitudine, colore, ver-
tice obsolete canaliculato.
Mein Ex. palst hierauf, nur sind die Fühler ganz roth und den
Thorax kann ich nicht obtuse dentato (in der ausführlichen Be-
sehreibung medio dente valde obtuso) finden; es ist wie bei den
angeführten Arten in der Mitte seitlich mit einem abgerundeten
Höcker versehen, dabei ist das japanische Stück noch kleiner, 43
par. lin. (minutus 53 lin.)
Es ist dunkellehmgelb; die ganze Brust, der ganze Thorax,
der Kopf (mit Ausnahme des gelben Vorderrandes, der Oberlippe,
der Mandibeln und Taster), die Spitze der Hinterschenkel und des
Schildchens sind schwarz. Der Körper ist durch die gelbgraue Be-
haarung matt. Es palst dies auf die Gebler’sche Beschreibung mit
dem Unterschiede, dafs es dort heilst: Antennae articulis vel omni-
bus basi rufis, apice nigris, vel ultimis totis nigro - pubescentibus
und femoribus et tarsis apice, tibiis basi et apice nigris. Ich gebe
also für die japanische Form folgende Diagnose:
T. minutus Gebl. var. keinii Heyden. Niger, flavo - griseo
subpubescens, antennis totis pedibusque, femorum posticorum apice
ercepto, .obscure luteis, verlice non canaliculato (in typo obsolete
.canalic:) thorace in lateribus nodo rotundato (in typo dente valde
360 L. v. Heyden: über
obtuso). Abdomine toto rufo (in iypo toto vel apice tantum rufo). —
Long. corp. 43 lin. (= 11 mill.), long. elytr. 8 mill.
Er gleicht den kleinsten Stücken der gelbflügeligen Form des
T, meridianus und dem insitivus Boeb. 2 (mein Z [mit schwarzer
Seitenbinde der Decke = vittatus Motsch.] und 2 von Bordjoum
im Caucasus) in der allgemeinen Farbenvertheilung, ist aber sofort
an der kurzen, gedrungenen Gestalt zu erkennen. Mein kleinster
meridianus ist 13, die Decken 9 mill. lang, gegen 11 und 8 bei
Reini. Der sehr genauen Gebler’schen Beschreibung habe ich
nichts hinzuzufügen.
122. Leptura ochraceofasciata Motsch. Ein Stück aus
Mino; von Lewis in Menge gefunden. Mit L. 4-fasciata L. ver-
wandt, aber Kopf und Halsschild sowie die gelben Deckenbinden
mit goldgelber Seidenbehaarung. Nach Bates (Ann. Mag. Natur.
Hist. XII. 1873) haben die Ex. von Nippon und aus den Bergen
ganze schwarze Fühler, wie Motschulsky sagt, und es auch bei dem
Mino-Ex. der Fall ist; die Ex. aus der Ebene bei Nagasaki haben
die 5 letzten Glieder gelb.
|| 123. Clytanthus oppositus Chevr. (Clytides d’Asie et
d’Oceanie 1863. pag. 52). Nach Bates häufig in Japan von Lewis
im Juni, von Dr. Rein zweimal bei Osaka gefunden; der Autor
beschreibt ihn von Nord - China. Er gleicht dem C. verbasci L.
(ornatus Herbst), ist aber etwas gerunzelter beschuppt als plebe-
jus F., die hellen Binden sind schmäler, die mittlere Querbinde
verbindet sich an der Naht ganz schmal mit der Vorderbinde; an
den Schultern steht ein verschobener, grolser, ganz von graugel-
bem Toment umgebener Fleck, der innerhalb der Fühlerkeule nach
hinten durch eine graugelbe Tomentlinie in zwei Theile getheilt
wird, die innere Begrenzung bildet die Naht, die hintere die an der
Naht nach vorn gebogene erste Querbinde.
| 124. Cl. annularis Fabr. Ein Ex. aus Mino. In den ost-
tropischen Ländern weit verbreitet, in Japan nach Lewis häufig
nach der zweiten Augustwoche. Ich besitze ein aus Stockroher
von Malacca in Frankfurt entwickeltes Stück.
|| 125. Melanauster chinensis Forster (1771) = puncta-
tor Fabr. (1776) var. macularia Thoms.
Von Dr. Rein zwischen Fukui und Kanazawa (2. bis 14. Juli)
auf Erlen und Weiden längs der Wassergräben und auch auf Sty-
rax japonicum Sieb. et Zuce., später auch landeinwärts, z. B. bei
Kioto, auf Kiushiu und Shikoku in der Zeit zwischen 1. Mai und
30. August, und immer unter ähnlichen Verhältnissen gefunden.
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 361
Nach Bates häufig auf Elaegnus japonicus, die Larve im Stamm.
(Ob dieselbe Pflanze wie Styrax? !') Alle Lewis’schen Stücke ge-
hörten zur var. macularia Thoms. Syst. Cerambye. 1865. p. 553,
mit weniger engen und weniger starken Tuberkeln an der Flügel-
basis als die chinesischen Stücke (chinensis Forst.). Diese Form
ist auch häufig auf der Insel Formosa. Auch bei meinen Ex. sind
die Tuberkeln viel schwächer als bei einem Stück aus China.
|, 126. Batocera lineolata Chevr. (Rev. Mag. Zool. 1852.
p- 417) = chinensis Thoms. (Arch. ent. I. 1857. p. 170).
Ein Ex. dieses schönen grofsen Bockkäfers fand Dr. Rein auf
der Insel Kiushiu. Bei Nagasaki ist er nach Lewis häufig. Auch
in China bei Shanghai.
127. Oberea japonica Bates. Zwei J' von Kioto; von Le-
wis bei Hiogo gefunden. Mit unserer O. pupillata Gyll. verwandt»
aber grölser und gestreckter. Bates sagt (l. c. p. 37): Varieties
oceur in which the metasternum and the middle of the basal ven-
tral segments are blackish, others in which the sides of the basal
ventral segments only are blackish. Bei den vorliegenden Stücken
(3) ist, wie auch Harold angiebt, die Basalgegend der Figd. gelb
und die Mitte einer jeden verwaschen gelblich. Bei dem einen ist
die ganze Unterseite gelb, die Spitzenhälfte der Hinterschienen,
das letzte Hinterleibssegment ganz schwarz, das 2te schwarz mit
gelben Rändern, das 3te mit zwei schwarzen Basalpunkten; das
andere Stück ist ebenso gefärbt, nur hat das zweite Segment eine
gelbe Mittellinie und auf dem dritten fehlen die zwei Punkte.
Chrysomelidae,
0|| 128. Clythra laeviuscula Ratzb. 3 St. von Kioto. Baly
erwähnt ein Stück von Hiogo und besitzt sie von Chusan (Adams)
und der Vladimir Bay in Mantschurien. Die Art ist fast über ganz
Europa und Nordasien verbreitet.
') Dr. Geyler theilt mir darüber mit: In den Werken von
Franchet und Savatier sind die zwei Styraz-Arten: obasia S. et 2.
und japonicum S. et Z. aufgeführt; letzteres heilst auf jap. Tsima
noki. — Dagegen habe ich in keinem Werke (ich habe aufserdem
noch Dietrich, Waiper’s Annalen und Repertorium, sowie de Can-
dolle prodromus nachgesehen) Elaeagnus japonicus gefunden. Eine
Reihe von Elaeagnus-Arten, welche Thunberg für Japan aufführt,
haben alle andere Bezeichnungen.
En
362 L. v. Heyden: über
129. Cryptocephalus liothoraz Solsky var. signaticeps
Baly. Bei Osaka 1 Stück. Nach japanischen Stücken (Trans. Ent.
Soc. Lond. 1873. p. 92) beschrieben, die Lewis bei Nagasaki auf
Alnus japonica fand. Er gehört nach der Auseinandersetzung von
Dr. Kraatz (Deutsche Entomol. Ztschr. 1879.) als Varietät zu lio-
thoraz Solsky (Horae VIII. 1371. pag. 250) vom See Khanka im
Amur-Gebiet.
130. C. approzimatus Baly. Ein 2 (vom Autor bestimmt)
bei Osaka von Dr. Rein gef. Von Lewis bei Nagasaki auf spani-
scher Haselnufs gesammelt. Alle Coxen und Wurzeln der Schen-
kel sind röthlich. Der Thorax hat nicht „in @ the anterior angles
alone yellowish white“, wie Baly sagt, sondern ist wie der ganze
Thorax schwarzblau. Beim d ist die vordere Hälfte oder auch
der ganze Seitenrand schmal weifsgelb gefärbt.
|| 131. Nodostoma aeneipenne Motsch. (Schrenck, Reisen
Amur 1860. p. 177). Das von Dr. Rein bei Kioto gesammelte Ex.
gehört zur Form A. Baly, aeneipenne verum (caput, thorax pedes-
que rufo-testacei). Die Art variirt in der Farbe von ganz gelb bis
ganz grün; sie ist über Daurien und Japan verbreitet.
|| 132. Nodina chalcosoma Baly. Ein Ex. der Stammart
mit deutlichen drei Rippen (elytris disco exteriori tricostatis) fand
Dr, Rein bei Kioto. Die var. A. Baly (elytrorum costis plus mi-
nusve obsoletis) wurde in je einem Stück von Kioto und aus Mino
mitgebracht. Die Art findet sich auch bei Nagasaki und in China
bei Hong-kong.
|| 133. Acrothinium Gaschkevitchii Motsch. (Et. entom.
1360. p. 23). Ein sehr schöner Eumolpide, smaragdgrün mit gold-
purpurner Mitte der Flgd. Ueber Japan und Nord-China verbrei-
tet, fand ihn Dr. Rein bei Echizen und in Mino.
|| 134. Orysochus chinensis Baly (Annal. Mag. nat. Hist.
Lond. 1859. p. 125). Nach dem Autor bei Hiogo, in Nord-China -
und Östsibirien gef.; er kannte nur ein jap. Ex.; die Art ist nach
ihm Bergbewohner. Dr. Rein fand ein Stück bei Hiogo. Hierher
gehört auch Ch. erquisitus Eschsch. i. l., den ich durch Menetries
aus der Mongolei besitze.
135. Plagiodera distincta Baly (1874). In Mino eine An-
zahl, bei Echizen einmal gesammelt; der Autor beschreibt sie nach
Ex. von Nagasaki. Sie ist mit unserer P. versicolora Laichartg.
(= armoraciae F.) nahe verwandt, aber breiter; das Halssch. ist
breiter und feiner punktirt, die Punkiirung der Decken feiner und
weniger gedrängt.
Rein’s coleopt. Ausbeute in Japan. 363
o 136. Melasoma (Lina olim) 20-punctata Scop. Nicht
selten bei Echizen gesammelt; nach Baly bei Nagasaki von Lewis
gefunden. Die Art ist fast über ganz Europa, Sibirien und Man-
schurien verbreitet; die japanischen und deutschen Stücke sind voll-
kommen gleich.
|| 137. Chrysomela guttata Gebl. (1817) = musiva Gebl.
(1830). Dr. Rein fand ein Ex. auf Kiushiu; Baly erwähnt sie nicht
‚als von Lewis auf Japan gefunden. Die schöne matterzfarbige Art
mit drei Reihen glänzender, unpunktirter Stellen findet sich in Si-
birien und der Mongolei, woher ich sie durch Graf Mannerheim
und Menetries besitze.
|| 138. Ch. aurichalcea Mann. Von Dr. Rein eine Anzabl
Stücke bei Kiushiu und einmal bei Hiogo gesammelt. Baly zieht
zu dieser Art auch die guadrangulata Motsch., die aber, wie Ha-
rold (Abh. Bremen 1876. p. 134) auseinandersetzt, eine andere Art
ist. Die mir vorliegenden Stücke haben die hochgewölbte Form
und die violette Farbe der europ. Ch. asclepiadis Villa. Die Stücke
die Christoph 1877 am Amur fand, sind hellkupferroth.
|| 139. Ch. gquadrangulata Motsch. fand Dr. Rein ebenfalls
auf Kiushiu. Der Körper ist viel länger gestreckt, weniger ge-
wölbt, die Flgd. an den Seiten mehr parallel, die Punktirung stär-
ker; Harold vergleicht die Körperform treffend mit der der Ch.
cerealis L. — Meine japanischen Stücke (dunkelgrünblau und vio-
lett) bilden die Motschulsky’sche var. elytris viridi-caeruleis, wäh-
rend die Art sonst, wie auch Amur-Stücke meiner Sammlung, ni-
gro-cuprea ist. Ch. angusticollis Motsch. von Japan wird von Baly
ebenfalls hierher gezogen, ich kenne sie nicht; Motsch. stellt sie
zu seiner Gattung Apterosoma, während er quadrang. zu Chryso-
morpha und aurich. zu Anopachys stellt.
| 140. Pseudodera zanthospila Baly (Journ. entomol. I.
1361. p. 200). Aus Mino drei, von Echizen ein Ex. von Dr. Rein
mitgebracht; von Lewis bei Yokohama und in Nord-China gefun-
den. Ein rostbraunes Thier mit blafsgelbem Fleck, der die Naht
und die Flügeldeckenspitze nicht berührt.
141. Haltica (Graptodera) caerulescens Baly. VonDr.
Rein nicht selten bei Hiogo gesammelt. Baly giebt (Trans. ent.
soc. London 1874. III. p. 190) als weitere Fundorte an: Nagasaki
sowie Tsu-sima und Chusan in China, doch bedürfen diese Fund-
orte noch sehr der Bestätigung, da, nach v. Harold, leicht eine
Verwechselung mit der sehr nahe verwandten, weiter verbreiteten
sumatranischen Art H. cyanea Weber vorliegen kann.
364 L. v. Heyden: über
142. Enneamera (Nonarthra) cyanea Baly (loe. eit. II,
p- 210). Durch neungliedrige Fühler sehr ausgezeichnete Haltiei-
nen-Form, die Dr. Rein einmal auf Kiushiu fand. Lewis entdeckte
sie bei Nagasaki.
143. Aulacophora nigripennis Motsch. Einmal bei Echi-
zen (Rein), Nagasaki (Lewis).
+ 144. A. coffeae Hornstedt (1788) = similis Oliv. (1808)
—=flaveola Boisd. (1835) = femoralis Motsch. (1857).
Eine im Indischen Archipel weit verbreitete Art: Java, wo-
selbst sie nach Hornstedt (Schrift. Ges. nat. Freunde Berlin 1788.
VIII. p.5 tab. I. fig. 7.) „in den Bantam’schen Koffee-Plantagen
sehr gemein ist“; Inseln des Indis. Oceans (Olivier), Neu-Guinea
(Boisduval dans Voy. Astrolab) und Japan, wo sie Gaschkevitch
bei Simoda, Lewis bei Nagasaki und Rein bei Hiogo fand.
|| 145. Malacosoma flaviventris Motsch. Von Dr. Rein
einige Expl. in Mino gesammelt. v. Harold wies (D. E. Z. 1877.
p- 366) dieser auch in Nord-China vorkommenden Art die richtige
Stellung im System an; von Baly wurde sie zu Monolepta gestellt,
sie bat aber anders gebildete (geöffnete) vordere Hüftgruben. Ein
Paar ist in copula noch verbunden; einen Geschlechtsunterschied
kann ich aufser den etwas längeren männlichen Fühlern nicht fin-
den; der Hinterleib ist bei beiden gelb.
146. Galeruca (Adimonia ol.) exztensa Motsch. (1861).
Von Dr. Rein zweimal auf Kiushiu gef. Baly erwähnt keinen spe-
ciellen Fundort, sagt aber, dafs die Art von dunkelbraun bis schwarz
variire. Motsch. vergleicht sie mit @. tanaceti L., sie gehört aber
in die Nähe der &toralis F.; die Rippen der Decken stehen näher
zusammen, sind erhabener, breiter und glänzender, die Punktirung
ist tiefer und die einzelnen Punkte enger aneinandergerückt, die
Zwischenräume sind glänzend und unpunktirt, während sie bei
litor. fein gerunzelt sind.
|| 147. Aenidea armata Baly. Eine in systematischer Be-
ziebung interessante Art, die über die Manschurei, China (Tsu-
sima) und Japan (Nagasaki, Hiogo) verbreitet ist. Hiller fand sie
in Hagi; Rein eine Anzahl auf Kiushiu. Alle Stücke gehören zur
var. A. Baly (antennis pedibusque fere totis nigris, facie nigro-pi-
cea), während die Stammart antennae pedesque pallide piceae,
illae basi tibiaeque anticae flavae hat. Einige meiner Ex. haben
die Vorderbeine und die Basis der Tibien gelb. Baron v. Harold,
der die Rein’schen Expl. sah und D. E. Z. 1877. p. 366 erwähnt,
hat die Art ausführlicher besprochen.
Rein’s eoleopt. Ausbeute in Japan. 365
Coccinellidae.
148. Coccinella Brucki Mulsant. Von Dr. Rein auf Kius-
hia,; und in Mino gefunden. Die Stellvertreterin unserer C. sep-
tempunctata L. auf Japan, der sie sehr ähnlich ist; die schwarzen
Flecke sind aber constant grölser und runder. Auch von Lenz
bei Hiogo gesammelt.
|| 149. Ithone hezaspilota Hope (1831) = mirabilis
Motsch. (Schrenck, Reise Amur 1860. pag. 246 tab. 11. fig. 28.).
Hope schreibt (Gray Zool. Miscel. pag. 30) „6-spilota“, Mulsant
„sexspilota“ (Citat bei Gemminger-Harold Catal. pag. 3764 muls
heilsen p. 235 statt 335) und Crotch 1873 „hexaspilota*. Da Hope
(l. e. p. 31) ein Cocec. tetraspilota beschreibt, so wird es auch wohl
griechisch heraspilota heilsen sollen.
Dr. Rein fand ein Ex. auf Kiushiu. Fernere Fundorte sind:
Nepaul (Hardwicke bei Gray), Amur (v. Schrenck bei Motschulsky),
woher ich die Art auch durch den verst. v. Maschell besitze.
|| 150. Ptychanatis (Leis) azyridis Pallas var. frigida
Muls. Zwei Flügeldecken von Dr. Rein von Echizen mitgebracht.
Die schwarzen Punkte auf rothem Grunde stehen auf jeder Decke
2, 3, 3, 1. Das Stück gehört also zu Solsky’s var. & (Hor. Ross.
VII. 1871. p. 274), wie sie auch am Baikal- See vorkommt, auch
findet sie sich bei Pecking in China.
|| var. spectabilis Fald. (Col. a Bungio coll. 1835. p. 450).
Ein Ex. dieser schönen Varietät (schwarze Decken, jede mit einer
grolsen, queren, gelben Makel vor der Mitte, die nach dem Seiten-
rand in einen und nach hinten in zwei Zipfel verläuft, und einer
ebenso gefärbten kleineren, mehr runden Makel vor der Spitze)
_ fand Dr. Rein auf Kiushiu. Die Faldermann’schen Typen stam-
men aus Nord-China.
|| 0 151. Halyzia (Calvia) quindecimguttata F. = bis-
septemguttata Schall. 2 verstümmelte Ex. dieser über ganz Eu-
ropa und China verbreiteten Art von Echizen mitgebracht. Auch
Motsch. zählt sie (Bull. Mose. 1866. p. 178) unter den jap. Käfern auf.
0152. H. (Propylaea) conglobataL. var. fimbriata Sulz.
(Abgek. Gesch. Ins. 1776. p. 32. tab. 3. fig. 7°). Einmal in Mino gef.
_Fid. mit gelbem Rand, jede mit 3 gelben viereckigen Flecken. — In
ganz Europa gemein.
Es wurden also aus Japan mitgebracht 152 Arten, von denen
nur in Japan vorkonımen 86, auch in Sibirien, Manschurien und
"China 41, auch in Deutschland 13,’ auch in Europa (excl. Deutsch-
land) 1, auch in Indien 7, Japan eigenthümliche Varietäten, deren
_ Stammarten aber bis nach Deutschland vorkommen, 4.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1379. Heft II.]
Nachtrag zu Stück IV. der Beiträge zur Käferfauna
von Japan
E. v. Harold.
Gnorimus Dönitzi (n. sp.): Clypeo reflero, concavo, antice
rolundato, thorace basi medio late marginato, elytris obsolete subco-
statis et leviter subrugosis, pictura secundum serum valde diversa. —
Long. 15 mill.
Mas: Vertice nigro et albobimaculato, thorace nigro, albolim-
bato, linea media vittaque arcuata utrinque albis, elytris teslaceo-
rufis, ulrinque vitta lata nigra, ante et post medium fasciola alba
interrupta, pygidio convexo, albo, linea media nigra, pedibus rufo-
testaceis, tibüs tarsisque posticis nigris, antennis ferrugineis, clava
longissima.
Fem.: Omnino nigra, thoracis linea longitudinali media tantum
elytrisque fasciolis duabus parum distinctis albis, pygidio leviter de-
planato, thorace latiore quam in S\, antenn. clava minus. elongata.
Patria: Japonia: Yumoto (Dönitz!).
Das Kopfschild ist vorn vertieft, der Aufsenrand aufgebogen,
vorn gerundet. Der Thorax tief und unregelmälsig, wenig dicht
punktirt, nur die Mitte der hinten gerundet austretenden Basis ge-
randet, die Randlinie aber tief und einen breiten Saum absetzend,
die Hinterecken stumpfwinkelig. . Die Flgd. mäfsig tief gestreift,
mit leicht erhabenen, schwach gerunzelten Zwischenräumen.
Die aufserordentliche Verschiedenheit in der Färbung je nach
dem Geschlechte ergiebt sich aus der Diagnose. Das Männchen
ist aufserdem schlanker gebaut, mit weniger querem Thorax, das
Pygidium ist stark gewölbt, die hinteren Tarsen sind fast um das
Doppelte länger als die Schienen, der Fühlerfächer ist so lang wie
die Vorderschiene.
Eine der vielen schönen Entdeckungen des Hrn. Dr. Dönitz,
welcher zwei Pärchen dieser hübschen Art im August 1876. bei
Yumoto angetroffen hat. Trichius septemguttatus Snell. v. Vol-
lenh., der wohl keinesfalls ein Trichius, sondern ein echter @n0-
rimus ist, scheint eine verwandte, jedoch durch kürzere Filgd. und
ganz verschiedene Färbung abweichende Art zu sein.
E. v. Harold: Nachtrag zur Kaferfauna von Japan. 367
Psephactus nov. gen. Prioninorum.
Oculi forliter emarginati, pars minor superior cum supina ma-
jore ramulo angusto connexa. Frons lata, impressa. Antennae (in
Q) corporis dimidium viz superantes, articulis 3— 11 subdepressis,
utrinque carinulis 3—4 acutis longitudinalibus. Thoraz lateribus
post medium unidentatis, margine laterali parum acuto. Elyira (in
Q) dehiscentia et abdomine multo breviora. Corpus subtus parce
pubescens. Mesosternum brevissimum. Tibiae posticae margine su-
periore foliaceo-dilatato. Metatarso pedum anteriorum sicul et po-
sticorum cylindrico, non dilatato.
Obwohl nur ein einzelnes Weibchen vorliegt, so stehe ich doch
nicht an auf dasselbe eine neue Gattung zu errichten, da das Thier
durch eine Anzahl höchst eigenthümlicher Merkmale ausgezeichnet
ist. Als solche erweisen sich namentlich der Bau der Fühler und
die Gestalt der hinteren Schienen. Letztere sind auf ihrer oberen
Kante der ganzen Länge nach, gegen die Wurzel jedoch abneh-
mend, flach verbreitert. Auch gegen das Ende verjüngt sich die
Verbreiterung ‚wieder, so dafs die Rückenlinie hier einen flachen
Bogen bildet. Eine ähnliche Bildung ist mir augenblicklich unter
den Prioniden nicht bekannt, sie erinnert an gewisse Phylloc-
nema-Arten aus der Callichroma-Gruppe. Der Metatarsus ist
schmal und eylindrisch, auch an den Vorderfülsen kaum gegen das
Ende erweitert. Die Fühler sind verhältnifsmälsig weit abstehend
in einer tiefen, das Auge bis auf einen schmalen Saum durchsetzen-
den Ausrandung eingelenkt. Das erste Glied ist kurz, dem Ööten
an Länge gleich, 3—11 sind leicht verflacht, die letzten an Breite
fast etwas’ zunehmend, oben und unten sind dieselben mit feinen,
scharfen Längskielen besetzt, von denen an den oberen 4—5, an
den unteren nur mehr 3 zu erkennen sind. Die Flgd. sind einzeln
gegen das Ende verschmälert und klaffen daher hier, sie erreichen
etwa die Mitte des Hinterleibs. Die Unterseite ist wenig dicht,
kurz grau behaart, die Mittelbrust sehr klein, vertieft und von dem
Prosternalzapfen fast bedeckt. Der Habitus erinnert einigermalsen
an Prionus brachypterus.
Die nach hinten zugespitzten Episternen der Hinterbrust und
die Form: des Thorax weisen die Gattung unzweifelhaft den Tra-
gosomini zu. Der Thorax ist bei Tragosoma sehr ähnlich ge-
baut und nur darin verschieden, dafs der Seitendorn in der Mitte
sitzt und die Seitenkante etwas schärfer markirt ist. Das Fühlhorn
ist jedoch bei Tragosoma ganz anders geformt, die Glieder sind ein-
fach eylindrisch ohne Furchen oder Kiele, der Metatarsus ist ver-
368 E. v. Harold: Nachtrag zur Käferfauna von Japan.
breitert, an den Vorderfüfsen dreieckig, das Endglied der Kiefer-
taster ist beilförmig, bei Psephactus cylindrisch. Nachdem jedoch
die übrigen Gattungen der Tragosomini entweder durch gezahnte
Enden der Fühlerglieder (wie Prionoplus und Rhipidocerus)
oder durch die Anwesenheit von zwei Dornen an den Seiten des
Thorax noch weiter abgerückt erscheinen, so stelle ich einstweilen
Psephactus unmittelbar neben Tragosoma.
Psephactus remiger (n. sp.): Fuscus, opacus, elytris piceis,
reticulato-rugosis et obsoletissime sub-bicostaltis, thorace rugose-punc-
talo, utrinque post medium spina armato. — Long. 25 mill.
Patria: Japonia (Hilgendorf!).
Ohne Glanz, bräunlich schwarz, die Flgd. dunkel rothbraun,
die Fühler und die Beine dunkelbraun. Kopf runzlig punktirt, vorn
muldig vertieft. Thorax quer, die Oberfläche runzlig punktirt, in
der Mitte einige gröbere Runzeln, jederseits hinter der Mitte ein
scharfer Dorn. Die Flgd. grob runzlig punktirt, die Punkte gegen
die Spitze noch grölser und fast grübchenartig, mit Spuren von 2
sehr undeutlichen Längsrippen. Hinterbrust und Abdomen fein und
wenig dicht körnelig punktirt. Metatarsus der Hinterbeine so lang
wie das Klauenglied oder fast doppelt so lang wie Glied 2 und 3
zusammen.
Ein Ex. dieser ausgezeichneten Art bei Mohezi gesammelt.
Galerucida eburata (n.sp.): Nigra, nitida, macula humerali
alteraque utrinque transversa ante apicem pallide flavis. — Long,
5.2 mill.
Patria: Hakone (Dönitz!).
Von ovaler, leicht gewölbter Gestalt, glänzend, tiefschwarz,
die Schulterbeule und eine nach vorn etwas bogige Quermakel ziem-
lich weit vor der Spitze der Flgd. von weilsgelber Farbe. Der
Kopf glatt, die Scheitelbeulen durch einen tiefen Eindruck geschie-
den, jederseits hinter denselben ein kleines Grübchen. Thorax quer,
mit geraden, nur vorn leicht eingebogenen Seiten, die Vorderecken
spitz, die hinteren stumpfwinkelig verrundet; die Oberfläche sehr
weitläufig fein punktirt. Die Flgd. mit blasig aufgetriebenen Schul-
terbeulen, ziemlich dicht und grob punktirt, die Punkte undeutliche
Spuren von Längsreihen bildend. Die Fühler etwas kürzer als der
Körper, ziemlich kräftig gebaut, das 4te Glied das längste und zu-
gleich das dickste.
Kleiner und von etwas schmälerer Körperform als die bifas-
ciata, durch die stärkeren Fühler, die dicht punktirten Flgd. und
deren Zeichnung, welche an gewisse Eumorphiden erinnert, auffal-
lend verschieden.
-
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Die europäischen Arten der Gattung Mastigus Latr.
besprochen von
Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M.
Latreille beschrieb 1804 Hist. nat. Crust. et Ins. IX. p. 186
die Gattungsmerkmale von Mastigus und sagt dann nur „L’espäce
appellee par M. Hellwig, palpalis est longue de deux lignes, et
toute noire. Elle a ete trouve en Portugal par le Comte d’Hoff-
mannsegg.“ — Später 1806 Gen. Crust. I. pag. 271 heifst es nur
nach ausführlicher Beschreibung der Gattung:
„Spec. 1. Mast. palpalis. Omnino niger. Habit. in Lusi-
tania '), Comes de Hoffm.*“ Auf tab. 8. fig. 5. wird eine Abbil-
dung gegeben, im Text heilst es „auctus, scala longitud. adjecta.“
— Die Gröfse ist danach 64 mill. oder 3 lin., während es im Text
2 heifst. — In Schönb. Syn. Ins. I. 2. pag. 59 1808 wird nur der
Name genannt. Eine Artbeschreibung giebt erst Klug Ent. Mon.
1824 p. 165.
2. M. prolongatus Gory 1339 Revue Zool. p. 328. „22 lin.
Trouve par le voyageur Deyrolle ?) en Galice* ist die grölste eu-
ropäische Art und in beiden Geschlechtern hinten an den Fligd.
in eine deutliche Spitze ausgezogen. Ich fand sie häufig in den
portugiesischen Gebirgen Estrella und Gerez, aber auch noch auf
dem Puerto de Pajares (Santas Arvas) in Asturien. Die Abbildung
bei Jacg. Duval Gen. Col. tab. 39. fig. 191. ist sehr gut.
Typische M. palpalis von Hoffmannsegg in Portugal gesammelt,
erhielt ich durch Baron v. Harold aus dem Berliner Museum (zwei.
g 2, der vier dort vorhandenen ganz gleichen Expl.) zur Ansicht
Sie sind 44 mill. = 12 par. lin. lang.
Ich glaube dafs Hoffmannsegg beide Arten vermengt mifge-
bracht und vertheilt hat, denn ein Ex. meiner Sammlung, welches
mein Vater von Germar aus Portugal als palpalis erhielt, wo da-
!) Graf Hoffmannsegg sammelte besonders in der Gegend von Lissabon.
2) Ich besitze von demselben Sammler ein Pärchen.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIlI. Heft II. 24
370 L. v. Heyden: über
mals nur Hoffmannsegg sammelte, ist ein prolongatus 2. Die Be-
schreibung bei Latreille würde sich auf die kleinen Stücke (palpalis)
beziehen. Die Klug’schen Stücke von 2 lin. sind natürlich die
Hoffmannsegg’schen Typen selbst und die Gröfsenangabe 24 lin.
nur ein lapsus calami, denn so grolse Mastigus giebt es nicht (mein
grölster prolongatus ist nur 3 lin.).
Das mir vorliegende Berliner schmale Stück (d) hat hinten
fast abgestutzte, das 2 bauchigere, gewölbte Flgd., beim 4% fast
nicht (aber stärker gelblich behaart), beim ® hinten dachförmig
gewölbt und dadurch etwas zugespitzt.
M. acuminatus Motsch. Et. ent. 1859. IX. pag. 131 (= fo-
veolatus Schaum ı. 1.) aus Andalusien rechne ich auch zu palpalis.
Diese Synonymie giebt Motsch. selbst an, und Saulcy bestimmte
mir von Dr. Kraatz und Dr. Seidlitz erhaltene Stücke des foveo-
latus als palpalis. Die Beschreibung bei Motsch. pafst vollkommen
auf die Stücke des Berliner Museums; der Ausdruck elytris foveo-
lato substriatis ist unrichtig; die Decken sind fein punktirt mit un-
regelmäfsig eingesprengten grölseren Punkten, die aber keine Rei-
hen bilden. Das Halsschild hat eine feine Rinne; die zwei ver-
tieften Stellen auf den Flgd. neben der Naht beim 2 (zum Ein-
greifen der männlichen Fülse bei der Begattung) sind bei dieser
Art sehr ausgeprägt (auch das Berliner Ex. hat sie deutlich) und
fehlen bei prolongatus. Motschulsky vergleicht seinen acuminatus
mit palpalis, der ohne Zweifel der dalmatinus Sauley von Istrien
und Fiume ist, der von Kindermann in älterer Zeit als palpalis
Hoffmgg. vielfach versandt wurde. Wir haben also auf der Iberi-
schen Halbinsel nur zwei Arten, den grofsen prolongatus und den
kleineren palpalis Latr. — acuminatus Motsch. aus Süd - Portugal
(nördlich bis Coimbra), Andalusien und der Sierra Morena.
3. M. Heydeni Rottenberg Berl. Entom. Ztsehr. aus Neapel
(53 mill. = 2! lin.) ist so grols wie prolongatus und nur mit ihm
zu vergleichen. Kleinere Ex., wie sie z. B. Emery aus der Cam-
pania als M. Heydeni versendet, sind nichts als dalmatinns.
4. M. dalmatinus Sauley i. l. eine sehr kleine Art, 35—4
mill. lang, von der Halbinsel Istrien (cylindricollis Weidenbach i. 1.
typ. in coll. Heyd.), Fiume, Campania und wahrscheinlich in Ita-
lien weiter verbreitet, ist ausgezeichnet durch einen vertieften
Suturalstreifen, erhabene Mittellinie des Thorax und flache Kopf-
furche. Die Fühler sind braunroth.
die Gattung Mastigus. 371
9. M. ruficornis Motsch. (l. e. p. 131) 1859 (die Vorrede
des Heft 9. ist von 1858) = liguricus Fairm. Ann. France 1859.
Bullet. p. 216, 4—43 mill. lang, von Piemont und dem Apennin,
ist mit dalmatinus nahe verwandt, Fühler und Palpen hellroth-
braun. Kopffurche von den Fühlerhöckern nach hinten in sehr
spitzem Winkel zusammenlaufend, dann bis zur Basis einfach tief
gefurcht. Halsschild in der Mitte mit erhabener Linie,
hinten vor dem Schildchen seicht gefurcht. Figd. ohne
eingedrückten Nahtstreifen.
Waltl ist der erste, der etwas über die Lebensweise der
Mastigus mittheilt (Reise etc. Spanien 1835. p. 47). Er sagt: „M.
palp. lebt am Fulse von Mauern zwischen dem Grase gesellig in
Klumpen beisammen, gerade wie Bienen, wenn sie schwärmen.
Dieser Käfer kommt auch in der Umgegend von Triest vor, aber
nie so grols wie die spanischen, meistens nur von 4 bis 2 Grölse:
sonst unterscheidet er sich durch nichts.“
Ich habe von Waltl in Andalusien gesammelte Mastigus, es ist
palpalis, die erwähnten Triester Stücke sind dalmatinus.
Die Lebensweise des M. prolongatus ist ähnlich. Ich fand ihn
1868 in der Serra d’Estrella in Portugal, in dem urwaldähnlichen
Klosterparke von Bussaco am 26. Juni so häufig unter Laub an dem
Fulse von Felsen, alle in einem Knaul und fast alle in Begattung,
dals ich sie Hände voll greifen konnte.
Anhang. Ich kötscherte den palpalis in der Nähe von Oor-
doba in der späteren Abendstunde, so lange man überhaupt noch
sehen konnte, namentlich am Rande der mit Gebüsch besetzten
Fulswege, von Gebüsch und niederen Blattpflanzen, bald häufiger,
bald seltener. G. Kraatz.
Mastigus pilifer nov. spec.
Niger, palpis, antennis pedibusque piceo-nigris,. capite minus late
sed paullo profundius quam in M. Heydenii canaliculato, subtilissime
punctulato, thorace postice angustato, latitudine multo longiore, sub-
tiliter creberrime punctulato, elytris confertim subtiliter punctatis,
punctisque fortioribus irregularibus impressis, erebre longius pi-
losis. — Long. 6 mill.
Fast ganz von der Gröfse und Gestalt des ansehnlichen Mast.
Heydenit Rottenb. (B. E. Z. 1870 p. 233), Fühler und Beine, na-
mentlich die Schenkel kräftiger, die Vorderschienen des g' an der
Spitze ähnlich einwärts gekrümmt, der dreieckige Eindruck auf dem
Kopf vorn schmäler, hinten tiefer, die Flgd. zwischen den dichten,
feinen, mit weitläufigen etwas stärkeren Punkten, welche lange,
abstehende Haare tragen, an deuen die Art sehr leicht
kenntlich ist.
Ein Ex. dieser Art ($) fand ich unter M. Heydenit und rufi-
cornis Motsch., die ich von H. Emery aus Neapel erhalten.
G. Kraatz.
4%
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Ueber Athous niger L. und seine Verwandte
von
Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M.
Thomson theilt Skand. Coleopt. X. 1868. p. 355 die bisher
auf Athous niger L. bezogenen Formen in zwei Arten:
A. deflexus a sequente (porrecto) corpore plerumque minore,
sub pube griseo-cervina minus nitido; prothorace latitudine sua in
@ parum longiore, lateribus ante angulos posticos evidenter sinua-
tis; scutello paullo longiore, haud gibboso, antennis longioribus;
tarsis articulo tertio longiore; prosterno medio longitudinaliter sub-
convexo, inter coxas haud deplanato, processu labiali brevi, de-
flexo, mucrone haud porrecto, sed foveam mesosternalem versus
subdeflexo distinetus. — Suecia.
A. porrectus: Praecedente saepissime major, sub pube magis
nitidus; antennis minus elongatis; prothorace longiore disco par-
eius punctato, canalicula evidentiore, latioribus ante angulos posti-
cos haud divaricatos haud vel vix sinuato; scutello, praesertim in
®@ dorso gibboso; prosterno longitudinaliter haud convexo, processu
labiali fortiter et profunde punctato, vix deflexo, mucrone inter
coxas deplanato, postice haud deflexo distinetus videtur.
Keine von beiden vermag Thomson mit Sicherheit zu be-
ziehen auf: |
Elater niger Linne (Faun. Suec. ed. I. 1761. No. 745): Niger,
thorace laevi, elytris pedibus corporeque nigris. Totus niger vel
ad einereum seu fuscum vergens, seu colore murino.
Zum niger wurden gezogen:
Elater aterrimus Fabr. (Ent. Syst. 1792. I. 2., II. 1801.
p. 227): Thorace atro nitido, elytris striatis nigris.
Elater hirtus Herbst (Füssly Archiv V. p. 114 1784) „hat
eben die Gröfse des vorigen (rufipes), ist aber etwas breiter, glän-
zend schwarz, doch wenn man ihn gegen das Licht hält, so findet
man ihn durch Härchen rauh; der Brustschild punktirt, die Deck-
schilde gestreift, Fühlhörner und Füfse schwarz. — Berlin.“
Elater nigrinus Marsham (Col. Brit. 1802. p. 389): Niger,
thorace punctato, elytris striatis tomentosis. Long. corp. 6 lin. —
L. v. Heyden: über Athous niger. 373
Totum corpus nigrum, vellere cinerascenti obtectum. Antennae
valde serratae. i%
Redtenbacher sondert zuerst in seiner Fauna austr. 1858
von dem niger L. den kleineren alpinus ab, dessen Beschreibung
_ in den wesentlichsten Merkmalen auf die des deflexus palst. Durch
die Güte des Herrn A. Rogenhofer liegt mir das gesammte Mate-
rial der Redtenbacher’schen Sammlung vor, nämlich A. hirtus J®,
A. alpinus Redtb. 2 Z, A. scrutator Herbst Z'® et var. (ein 2) vor.
Die beiden hirtus (S' 104, @ 153 mill. lang) passen vollkommen auf
porrectus, die beiden alpinus Q' 9 mill. haben alle Merkmale des
deflezus; die engere Punktirung des Halsschildes ist nur scheinbar,
da sie stärker tomentirt und dadurch matter erscheinen. Die bei-
den scrutator sind deflerus var. mit braungelben Flügeldecken und
Schildehen. serut. Var. ist ein porr. Q mit etwas bräunlicheren
Decken und gelbrothen Vorderbeinen; von dem Mittelpaare hat nur
das rechte Bein diese hellere Färbung. Die Redtenbacher’schen
Angaben bei beiden Arten scheinen meiner Deutung entgegen zu
sein, denn der Autor sagt bei niger: vor den Hinterecken leicht
ausgebuchtet, welches Merkmal gerade dem deflexus zukommt, und
in der That sind auch bei den zwei vorliegenden alpinus die Sei-
ten vor den Hinterecken entschieden deutlicher ausgeschweift als
bei niger Rdtnb., so dals die Ecken deutlicher divergiren und
spitzer erscheinen. Möglich dafs Redtenbacher bei der Nieder-
schreibung des Textes gemischtes Material vorlag, was um so wahr-
scheinlicher ist, da er für niger ein fein und gleichmälsig punktir-
tes Halsschild angiebt; seine Sammlungs-Exemplare zeigen aber
die für den porr. (niger Rdtb.) charakteristische feinere Punktirung
der Mitte. |
Athous laesus Germ. (Ins. Spec. nov. p. 56). Habitat in
Tauria, Curonia, von Candeze als var. elytris brunneis zu niger
gezogen, gehört der Beschreibung nach zu porrectus, besonders da
es heilst Thorax ...... supra convexus, obsolete canaliculatus;
einer belleren Färbung der Decken geschieht nirgends Erwähnung;
er sagt: elytra nigra, griseo subtomentosa.
Ex. mit hellbraunen Flgd. kenne ich nur von deflezus, eben
‚so Thomson; scrutator Herbst gehört wohl zu dieser Art. . Tab.
164. Fig. 8. stellt einen Elater von der Farbe des crocatus vor,
und keinen Athous. Die kurze Diagnose: Totus niger, elytris fus-
cis, striatis giebt keinen sicheren Aufschluls. In der Beschreibung
heifst es 5 lin. lang, was auf deflevus 2 palst. Auch die ausführ-
lichere Beschreibung Gyllenhal’s, die den Käfer mit Corymbites
374 L. v. Heyden: über Athous niger.
castaneus vergleicht, hebt nichts charakteristisches hervor, ebenso
wenig wie die kurze Beschreibung und die ganz verfehlte Abbil-
dung bei Fischer Ent. Ross. II. p. 203 Tab. 24. Fig. 3.
Athous aeneithoraz Desbrochers (Abeille VII. 1870. p. 108)
aus Hannover; vom Autor besitze ich ein typisches / aus Sach-
. sen; dasselbe ist sicher nach männlichen Stücken der Varietät des
deflewus mit hellbraunen Decken aufgestellt (trotzdem Desbrochers
auch ein angebliches @ charakterisirt), auf welche die Beschreibung
vollkommen pafst. Il est possible qu’elle ait &te confondue avec
la. variete serutator Gyll. de l’Ath. niger.
Ich will zum Schlufs bemerken, dafs die 2 beider Arten grös-
ser und breiter als die J sind, der Thorax an den Seiten stärker
gerundet und oben stark gewölbt ist, die Decken besonders hinten
breiter und stärker gewölbt.
Nach dem Gesagten stelle ich die Arten zusammen wie folgt:
porrectus Thoms. alpinus Redtnb.
? hirtus Hrbst. defleeus T'homs.
?nigrinus Marsh. v.? scrutator Herbst.
laesus Germ. scrutator Redtnb. dQ
niger Redtnb. | & aeneithorax Desbr.
Athous porrectus besitze ich von Helgoland, Harz, Frankfurt,
Engadin, Oesterreich, alpinus besonders aus dem Harz (JS) und
Steiermark, die 2 aus dem Schwarzwald, scrutator Redtnb. von
Frankfurt (81), Oesterreich (2), Meissen in Sachsen (2 Dr. Bött-
ger), den g' (aeneithoraz Desbr.) aus Hannover, Sachsen.
A nhraunee:
Nach dem Druck des folgenden kleinen Aufsatzes von mir und
dem Vergleich meiner schlesischen Stücke hat H. v. Heyden sein
Material nochmals genau untersucht und die Spitze des letzten
Bauchsegments bei den porrectus 2 mehr abgestutzt, bei deflerus 2
mehr zugespitzt gefunden. Obwohl wir beide in Zweifel geblieben
sind, glaubten wir doch die Erledigung derselben am schnellsten
dadurch zü erreichen, dals wir sie zur allgemeinen Kenntnifs brin-
gen, üm Andere zu veranlassen ihr Material nach den hervorgeho-
benen Gesichtspunkten zu untersuchen oder uns mitzutheilen.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 11.]
Ueber Athous defleeus und porrectus Thoms.
Nach H. v. Heyden scheint es nicht schwer die beiden von
Thomson auseinander gehaltenen Formen zu trennen; indessen
dürfte das Gegentheil daraus hervorgehen, dafs wir einerseits in der
Bestimmung des porrectus differirten, andererseits die Merkmale
von Thomson nicht immer scharf zutrafen. Das darf man auch
insofern nicht verlangen, als jede Art innerhalb gewisser Gren-
zen variirt.
Nach meiner Ansicht haben wir möglicher Weise im porrec-
tus doch nur die kräftigste Form des deflezus zu erblicken. Als
ich meine Bedenken H. v. H. mittheilte, schrieb mir derselbe: „ich
unterscheide porrectus sogleich an dem wagerechten Prosternal-
fortsatz, der bei deflezus stets nach hinten umgebogen, d. h. ab-
schüssig ist.“ Ich schämte mich beim ersten Vergleich meiner
Stücke wirklich, dieses von Thomson aufgestellte Merkmal nicht
scharf aufgefalst zu haben, welches bei der Mehrzahl der Expl.
sehr deutlich ins Auge tritt; aber bei genauestem Vergleich zeigte
sich, dafs von 4 bei Rauden in Oberschlesien vom verstorbenen
Roger gesammelten Ex. meiner Sammlung, welche in der Gröfse
genau auf der Grenze zwischen deflerus und porrectus stehen, der
grölste genau den wagerechten Prost.fortsatz des porrectus hatte,
zwei deutlich leichte Curven zeigten, der vierte den schräg abfal-
lenden Prosternalfortsatz des deflevus ebenso wie alle übrigen klei-
neren Stücke desselben. Gerade das grölste dieser 4 Ex. zeigte
entschieden nicht das scutellum gibbosum, welches dem porrectus
im Gegensatz zum deflesus zukommen soll; der processus labialis
des prost. konnte bei den grölseren der 4 Expl. kaum fortiter et
profunde punctatus genannt werden.
Wollte man das gröfste dieser Ex. porrectus, die übrigen de-
flezus bestimmen, so würde die Aehnlichkeit doch für ein kritisches
Auge immerhin beängstigend frappirend bleiben.
Sehr leicht unterscheiden sich meine vier grölsten porrectus
(von 13—16 mill. Länge), die ich als typische bezeichnen möchte,
durch ihr kräftig punktirtes Prosternum, den grob punktirten La-
bialfortsatz desselben ete. von fast allen übrigen, und fast alle von
Thomson angegebenen Merkmale treffen auf sie zu.
376 G. Kraatz: über Athous deflezus u. porrectus.
Nenne ich aber diese allein porrectus, so ist die habituelle
Kluft zwischen den einzelnen deflexus-Serien viel grölser als zwi-
schen den porrectus und deflerus meiner Sammlung. Das würde
an sich nicht viel zu bedeuten haben, aber die Gestalt des Tho-
rax, die bei Thomson’s Scheidung der beiden Arten eine gewisse
Rolle spielt, die Punktirung und Haarfarbe desselben ist beim de-
flexus so überaus verschieden, dafs man entweder mehrere Arten
annehmen mufs, wozu es mir vorläufig an Material und Muth fehlt,
oder dafs man die Punktirungs-Unterschiede mit höchster Vorsicht
auffassen mufs. Finden sich bei einer grölseren Anzahl von
porrectus, namentlich unter den kleineren, Expl. mit schwächerer
Punktirung, so fällt die Art meines Erachtens, und dies ist mir
nicht unwahrscheinlich.
Die verschiedenen Formen des deflerus hat Linne vorzüglich
charakterisirt; die meisten grölseren erscheinen totus niger, wenn
sie abgerieben, ad cinereum vergens, wenn sie frisch sind, ad fus-
cum vergens, wenn sie dem scrutator ähnlich werden, was nach
dem Norden zu weniger der Fall zu sein scheint. Auf eine kleine,
kräftig behaarte Harzform palst vortrefflich sein murinus, auch auf
Berliner Ex.
Von meinen 4 typischen porrectus stammen zwei aus Cöln
(Stachelhausen), 2 aus Italien (Sella).
Meine gröfsten deflezus erhielt ich aus Oberschlesien (bei Rau-
den); ihnen schliefsen sich schlesische (von Johannisbad, Oswitz,
Dr. Schneider) und Berliner an, dann folgen böhmische und stei-
rische; am kleinsten sind die Harzer Stücke.
A. scrutator besitze ich von Johannisbad, Böhmen (Grohmann)
und Steiermark (Kahr), aus unbekannten süddeutschen Localitäten
Ex. mit sehr fein punktirtem Thorax, bisweilen mehr goldgelb be-
haart, was denselben zum aeneithorax werden lälst. Eine tief-
schwarze Behaarung des sehr fein punktirten Thorax zeigt nur ein
grölserer deflexus.
Letzner führt nur den deflerus Thoms. unter niger L., nicht
den porrecius als schlesische Art auf.
G. Kraataz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Ueber das Autorrecht von Hoppe, Sturm und Hagen-
‚bach in Hoppe et Hornschuch’s Insecta Ooleoptr. etc.
Die fast unbegreifliche Confusion, welche sich der Verfasser
eines in der Stettiner entomologischen Zeitung 1879 gegen mich
veröffentlichten Artikels auf S. 162 dadurch zu Schulden kommen
läfst, dafs er behauptet, „bei Heiligenblut wird unter den mit Ca-
rabus sylvestris verwandten Arten nur C. Hoppei gefunden“, wäh-
rend in der von ihm selbst eitirten Arbeit mit Beschreibungen von
Heiligenbluter Käfer zwei aufgezählt werden, nämlich Hoppei
Sturm und alpestris Ziegl., läfst sich nur dadurch erklären, dals
H. Prof. Dr. Döbner den alten Sturm statt Hoppe als Autor des
Carabus Neesit supplirt hat. Es ist dies um so wahrscheinlicher,
als H. Prof. Döbner bei der Citation des Werkes
Insecta coleoptrata, quae in itineribus suis, praesertim alpinis,
eollegerunt David Henriecus Hoppe, Dr., et Fridericus Horn-
schuch, Dr., cum notis et deseriptionibus Jacobi Sturm et Ja-
cobi Hagenbach
die Worte von cum bis Hagenbach mit Sperrhäkchen versieht und
dadurch wohl andeuten will, dafs Sturm selbst als Autor mitthätig
gewesen sei. Das ist auch meines Erachtens der Fall gewesen
beim Licinns nebrioides Sturm !) und vielleicht auch bei der Lebia
thoracica Sturm, weil bei beiden in der Beschreibung kein Autor
genannt ist, in der explicatio tabulae p. 490 aber ausdrücklich
Sturm.
Dafs Car. Hoppei nicht von Sturm beschrieben ist, ergiebt
sich einerseits aus den zwei Worten in der Note zur Beschreibung:
Sturmius noster; andererseits aus der Citirungs-Methode aller Cata-
loge, die nur Car. Neesii Hoppe kennen.
Diesen Citaten gegenüber ist es mir aber wiederum unbegreif-
lich, weshalb in Hagen’s Bibliotheca Entomologica die genannte
Arbeit nicht unter Hoppe, sondern unter Hagenbach. eitirt
wird. Hagenbach hat im günstigsten Falle aber sehr wahrschein-
") Danach würde von Schaum in seinen Catalogen fälschlich
Hoppe statt Sturm hinter den Namen eitirt sein; sehr wahrschein-
lich gilt dasselbe von der Ledia thoracica Hoppe bei Schaum.
315 G. Kraatz: über Autorrecht von Hoppe, Sturm u. Hagenbach,
lich nur eine Art beschrieben, nämlich die Melolontha frazinicola,
hinter deren Namen in der explicatio tabulae gar kein Autor ge-
setzt ist, also als solcher entweder Hoppe, Sturm oder Hagenbach
supplirt werden muls.
Das erste ist das Unwahrscheinlichste, da Hoppe ja in den
übrigen Fällen seinen Autor-Namen hinzusetzt; auch den Autor-
Namen Sturm finden wir, allerdings neben Ziegler und Dahl, die
keine Arten a. a. O. beschrieben haben.
Wenn nun auch die Cataloge der europ. Käfer von Schaum,
Stein, Weise einen Rhizotrogus fraxinicola Hagenbach aufführen,
so finden wir im Münchener Catalog (IV. p. 1175) nur einen Rhi-
»otrogus fraxinicola Hoppe erwähnt; der dahinter eitirte Burmei-
ster kennt aber nur (Handbuch d. Ent. IV. b. p. 378) eine Melo-
lontha fraxinicola Hagenb. Nov. act. ete., während Erichson (Na-
turgesch. Ill. p. 679) wieder anders eitirt, nämlich Hagenbach und
Sturm Verhandl. etc.
Diese verschiedenen Citate lassen nur darauf schliefsen, dafs
der Eine oder der Andere den lateinischen Titel der Arbeit, mit
dem auch die (nicht besonders paginirten) Separata versehen sind,
oder die Arbeit nicht sorgfältig verglichen hat. Gleich aus den
Worten der ersten Beschreibung können alle die, die der eigen-
thümliche, mehr im lateinischen Geiste geschriebene Titel über die
eigentlichen Autoren der Arten in Zweifel läfst, ersehen, dafs
Hoppe und Hornschuch in erster Linie als solche angesehen wer-
den, denn es heilst unter Cychrus angustatus „a nemine ante nos
captus“. Wäre das Citat des Münchener Catalogs richtig, so wäre
die herrschende Tradition falsch, und Hagenbach hätte, in Wider-
spruch mit dem Titel, gar keine Art beschrieben. Die Arbeit ist
aber nicht unter seinem Namen zu eitiren, wie Hagen thut, son-
dern unter dem von Hoppe.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIll. 1879. Heft II]
Ueber die asiatischen Callisthenes-Arten.
H. v. Solsky giebt am eben angeführten Orte eine Uebersicht
sibirisch-asiatischer Arten leider in russischer Sprache; da in-
dessen neue, von ihm und Ballion beschriebene auch im Catalog
Gehin noch nicht aufgezählte Arten dabei berücksichtigt sind, will
ich dieselben hier wenigstens kurz aufzählen.
C. Eversmanni Chaud. Anatolien.
C. breviusculus Mannerh. Armenien.
C. usgentensis Solsky in Fedtsch Reise Col. p. 20. Usgent.
C. substriatus Motsch. Persien.
C. Reichei Guerin. Ararat.
C. Kuschakewitschi Ball. Bull. Mosc. 1870. II. 323. — Solsky
in Fedtsch. Reise Col. p. 20. Taschkent.
C. Fischeri Men. Mongolei.
C. Semenovi. Motsch., Ball. Bull. Mose. 1870. Il. 323. Songarei.
Ssewertzowi Ball. — Long. 30 mill.
v. Manderstjernae Ball. — Long. 28 mill.
C. Ballionis Solsky nov. spec.
C. elegans Kirsch. Songarei.
C. Panderi Fisch. Kirgisen St.
C. Karelini Fisch. Songarei.
Von Call. Kuschakewitschi und usgentensis sind im Haupttext
lateinische Diagnosen, die Aufzählung der Arten ist als Note .be-
handelt und enthält den Ballionis. —
Den Call. Semenovi Motsch. habe ich in dieser Zeitschrift
wegen mehrerer wesentlicher Uebereinstimmungen auf elegans Kirsch
gedeutet, und wie die Liste ergiebt, ist gerade Semenovi sehr va-
viabel. Welche Gründe H. v. Solsky hat, beide als Arten festzu-
halten, vermag ich aus Unkenntnifs der russischen Sprache nicht
zu entscheiden.
Nächst Asien wäre Nord-Amerika, namentlich Californien die
Heimath der Callisthenes, wenn nicht für die Californier eine be-
sondere Gattung errichtet wird. In solchen Fällen hat das Vater-
land systematische Winke zu geben.
G. Kraatz,
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft II.]
Vier neue spanische Timarcha-Arten.
Die Liste der Timarcha-Arten im Weise’schen Cataloge von
1578. pag. 178 sollte zuverlässiger sein, da eine Monographie der
Gattung von Fairmaire und Allard in den Annales de France
von 1873 und aufserdem ein Verzeichnils der Arten im Münchener
Cataloge Bd. XI. p. 3458 vom Jahre 1874 gegeben ist.
Auffallend falsch ist es z. B., wenn die griechische Par-
nassia nach Spanien versetzt wird, als Vaterland der gemeinen
algierschen rugosa aulser Spanien auch Frankreich angegeben
wird; dafür könnte wohl kaum ein zuverlässiger Gewährsmann exi-
stiren; da es sicher ist, dafs namentlich durch Rouget, den Soecius
oder Vorgänger des bekannten Tarnier in Dijon algiersche Kä-
fer mehrfach als andalusische in den Handel gebracht sind, so wäre
der Nachweis des sicheren Vorkommens in Andalusien bei nicht
wenigen Arten wünschenswerth, so auch bei den Timarchen.
Ungenau ist es, wenn bei andalusischen Arten Spanien als
Vaterland angegeben ist; anstatt in dieser Beziehung Fortschritte
anzubahnen, macht der W.sche Catalog Rückschritte; die meisten
andalusischen Arten sind nicht weiter verbreitet als bis Murcia.
Ich stelle hier einige Berichtigungen zusammen.
1. Bei coarcticollis setze für Hi. : And.
2. - parvicollis = fu#=-heli.sm: : And.
3. .- insparsa - - Hi. m. : And.
4. - margimicollis - - Hi. m. : And.
d.. = sericea - - Hi. : And.
6. - lugens - EN. : And.
7. - scabra - - Hi. : And.?
8. - rugosa - —- Ga.Hi. : And.?
9. - laevigata L. "3b Aai&@allail! zus Alg.
10. - tenebricosa - v. subcyanea Motsch.
11. - v. anguleolis - für v. EV.
12. - v. intermedia - - : Hi.
13. - gravis =310%= <1i Hi. : And., Bal.
14. - pratensis - - Em MASED!
15. - Parnassia - —- Hi. : Graec.
16. - metallica - .- Alp. E. md. : A. Ga.
No. 7. ist von Rouget als Andalusierin versendet, mir als
solche äufserst zweifelhaft, auch Fairmaire setzt ein ?
G. Kraatz: über spanische Timarcha- Arten. 381
No. 9. ist also ganz zu streichen, die darunter eitirte punctata
Leach ein Oatalogs- Name.
No. 14. Dalmat. und Nord-Italien sind doch füglich nicht als
Süd-Eur. aufzuführen.
No. 16. ist nicht mehr Alpenkäfer als die meisten anderen,
bei denen diese Angabe fehlt; nach dem Münchener Cataloge käme
er sogar bei München vor.
Timarcha lugens Rosenh.
Während die meisten andalusischen Timarchen ein mesosternum
porrectum, bifidum, laciniis divergentibus zeigen, besitzt die Zugens
ein mesost. fortiter emarginatum, bitubereulatum; dadurch bildet
ihr Mesosternoum den Uebergang zu den Arten mit einem mesost.
sinuatum aut leviter emarginatum, von denen nur wenige in Anda-
lusien vorkommen (gravis Rsnh., apricaria Waltl und etwa tene-
bricosa L.), wenn man die Arten mit ungerandetem Halsschilde
nicht mitrechnet, für welche Motschulsky den Namen Metallo-
timarcha eingeführt hat.
Die verschiedene Bildung des Prosternums bildet ein ausge-
zeichnetes Bestimmungs-Merkmaäl, ist aber für die natürliche Syste-
matik nicht wohl zu verwerthen, da die habituell sehr nahe ste-
henden calceata und geniculala ganz verschiedene Prosternal- Bil-
dungen zeigen und die insparsa Rsnh. mit zweizinkigem Proster-
num der /ugens d so ähnlich ist, dals man sie fast nur durch
die Bildung des Prosternums unterscheiden kann.
Auch steht ja die Prosternalbildung der /ugens in der Mitte
zwischen Fairmaire’s Gruppen A und C.
Ist nun allerdings die /ugens an der Prosternalbildung nicht
schwer zu erkennen, wenn man das Auge für die Erkennung der
Verschiedenheiten desselben etwas geübt hat, so scheint es mir
doch, dafs in der Fairmaire-Allard’schen Monographie auf die
sro[se Verschiedenheit im Bau beider Geschlechter hätte aufmerk-
sam gemacht werden müssen. A.a.O. ist die /ugens mit der par-
vicollis verglichen, meines Erachtens aber ist das Q durch seine
Gröfse, Breite und die beiden Längsrippen der Flgd. von den
übrigen Arten sehr verschieden, das S dagegen in Gestalt und
Punktirung des Halsschildes der viel kleineren insparsa Rosenh.
S 9 äulserst ähnlich.
Das 2 ist etwa 13 mill. lang und 9 mill. breit, der Mann nur
104 lang und 7 breit; Zwischenformen fehlen fast ganz.
Man denkt beim ersten Anblick gar nicht daran, dals man es
382 G. Kraatz: über
mit Z und ® derselben Art zu thun hat. Daher werden auch
beide meist falsch bestimmt und als verschiedene Arten versendet;
auf Fairmaire’s Bestimmungsliste meiner Timarchen steht unter
lugens S: rarissime. In Wirklichkeit ist aber der g' nicht seltener
als das Q, denn meine Sammlung enthält etwa 15 Pärchen aus der
Sierra Nevada, von denen etwa je fünf von Dr. Staudinger, Ribbe
und mir dort gesammelt wurden.
Timarcha Kiesenwetteri nov. spec.
Ovata, 2 magis globosa, valde convera, nigro-subviolacea, ca-
pite crebre fortiter subrugulose punctato, ihorace disco crebre
subtiliter, versus latera (in fem.) minus subtiliter punctato, nitidulo,
elytris opacis, parce subtiliter punctatis, abdomine latera ver-
sus minus subtiliter punclato, prosterno porrecto, bifidoe. — Long.
© 15 mill., g' 12 mill.
Etwa von der Gröfse der sericea, dunkelschwarzblau, der Tho-
rax etwas mehr nach hinten, die Flgd. etwas mehr nach vorn ver-
engt, diese matt, weitläufig, fein punktirt, der Kopf dagegen
ziemlich grob, dicht, etwas runzlig, mit kräftiger Mittellinie.
Die Fühler sind nicht ganz so schlank wie bei sericea; der Tho-
rax ist etwas schmäler, nach hinten in der Art merklich verschie-
den eingezogen, dafs der Seitenrand vor den Hinterecken nicht
leicht ausgebuchtet, der Hinterwinkel also fast ein rechter ist, son-
dern so, dafs derselbe in schräger Linie abgeschnitten, der Hinter-
winkel stumpfwinklig, von oben nur undeutlich bemerkbar
erscheint. Die Punktirung ist beim J fein, mäfsig dicht, beim
® etwas stärker, namentlich nach den Seiten zu. Flgd. wie bereits
angegeben. Beine etwas violett-schimmernd, Tarsen des $ unten
mit breiter, glatter Mittellinie. Mesostersum stark zweizipfelig vor-
springend, wie bei fast allen andalusischen Arten.
Bei Jaen in einigen Expl. von mir aufgefunden und meinem
lieben Freunde und Reisegefährten zu Ehren benannt.
Tim. marginicollis ist kleiner, schlanker, nicht matt, der
Thorax violett mit eingestreuten, grölseren Punkten, Glied 2 und
3 der Tarsen des ? kaum mit einer Spur einer glatten Mittelrinne.
Im Uebrigen sind keine ähnlich grofsen Arten mit ähnlicher Pro-
sternalbildung aus Andalusien bekannt.
spanische Timarcha- Arten. 383
Timarcha Seidlitzi nov. spec.
Oblonga, converiuscula, nigerrima, nilida, capite thoraceque
subtilissime punctulatis, elytris hoc haud multo latioribus, minus cre-
bre distinctius punctato, abdomine medio laevi, lateribus punctato,
prosterno porrecto, bifido, pedibus subviolaceis. — Long. 83-10 mill.
Der parvicollis sehr nahe verwandt und von Fairmaire mit ihr
verwechselt, aber stets viel kleiner, statt 9— 12 nur 83 — 10
mill., oben tief schwarz und glänzend, während parvicollis ähnlich
wie sericea matt fettglänzend ist. Der Habitus beider Käfer
ist ganz verschieden; bei der grölseren parvicollis ist der Thorax
der @ so viel schmaler als die Flgd., dafs der Name parvsicollis
ganz gerechtfertigt ist; bei der Seidlitzi erscheint gerade umgekehrt
der Thorax bei den 2 eher breiter; gestreckte Ex. dieser klein-
sten, schwarzbeinigen andalusischen Art mit angezogenen Beinen
erinnern an Misolampus. Auf dem Thorax der gröfseren parvicol-
lis vermag ich eine feine Punktirung in der Regel kaum, bei der
kleineren $S. deutlich zu erkennen. Auch die Punktirung der Flgd.
ist relativ kräftiger.
Ich sammelte den Käfer in der Sierra Nevada zusammen mit
der parvicollis.
Meinem werthen Freunde und Reisegefährten Seidlitz, unse-
rem unermüdlichen Pfadfinder zu Ehren benannt.
Fairmaire hat mir selbst einige Ex. der $. fälschlich als par-
vicollis bestimmt; dieselbe ist wahrscheinlich nicht mit seiner par-
vicollis var. B. identisch, über deren Gröfse nichts angegeben ist.
Die Punktirung variirt bei meinen S. kaum.
Tıimarcha Paulinoi nov. spec.
Ovata, converiuscula, coerulescens, subopaca, thorace parvo,
viz punctulato, bası subito valde coarctato, laleribus valde arcualıs,
elytris parce subtiliter punctatis, mesosterno bifido. — Long. 10 —
12 mill.
Nur mit der Tim. coarcticolis zu verwechseln, aber schön
dunkelblau, der Thorax deutlich schmäler, hinten viel stärker ver-
engt; während die Seitenrandlinie des Halsschildes bei der coarc-
ticollis nicht weit vom Hinterrand sich nach unten zu neigen und
dort zu verschwinden scheint, hört sie bei der Paulinot schon viel
eher gänzlich auf, wodurch eine starke Einschnürung an der Basis
entsteht, von da ab wo die Seitenrandlinie fehlt. Fühler und Beine
(der 2) sind ähnlich wie bei coarcticollis gebaut, vielleicht etwas
384 G. Kraatz: über spanische Timarcha- Arten.
weniger kräftig. Der Kopf ist sehr fein, das Halsschild kaum
sichtbar punktirt, die Flgd. weitläufig und fein, noch feiner als bei
coarcticollis.
Aus Portugal; von H. Prof. Paulino d’Oliveira eingesendet,
dem zu Ehren ich die nicht schwer kenntliche Art mir zu benen-
nen erlaubt habe.
Timarcha asturiensis nov. spec.
Ovato-elliptica, conveza, nigra, nitida, pedibus nigro-violaceis,
femoribus medio magis minusve rufescentibus, capite fere parce sub-
tiliter punctato, postice medio longitudinaliter impresso, thorace ely-
tris angustiore, lateribus immarginato, subliliter minus crebre
punctata, punctis paullo majoribus latera versus ceteris immielis,
elytris humeris angulatis, parce minus fortiter quam in Tim. trape-
zicollis punctatis, intervallis viz punctulatis et rugulosis. — Long.
8—9 lin.
Durch ihre geringe Gröfse und das an den Seiten unge-
randete Halsschild leicht kenntlich, der portugischen trapezicollis
Fairm. am nächsten verwandt, etwas kleiner, die Figd. viel weni-
ger dicht und stark punktirt, die Punkte weniger tief; ebenso ist
der Thorax weniger dicht, feiner, seichter punktirt; zwischen die-
ser Punktirung sind nach den Seiten zu einzelne etwas grölsere
Punkte deutlich bemerkbar, während die Punktirung bei der tra-
pezicollis gleichmäfsig ist. Fühler und Beine sind ähnlich gebaut,
wie bei dieser Art; der Kopf ist feiner punktirt, hinten mit deut-
licher Mittellinie; der Hinterrand des Thorax ist leicht aufgebogen
(bei frap. nicht), die Schenkel sind bisweilen deutlich roth, bei den
von Fairmaire beschriebenen und den 7 Expl. meiner Sammlung
nie; bei der asturiensis scheinen mir die Schenkel kürzer, mehr
verdickt.
3 Männchen von H. Getschmann in Asturien aufgefunden in
meiner Sammlung.
g und ® differiren in der Sculptur der Flgd. bei der trape-
zicollis bedeutend, wahrscheinlich ist es bei der asturiensis ebenso;
ich habe astur. Z' mit trapezic. Q' verglichen, wahrscheinlich wer-
den die Unterschiede in der Punktirung der @ ganz ähnlich sein.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1379. Heft IT.]
Ueber die Arten der Carabiciden-Gattung
Tribax Thomson
von
Dr. G. Kraatz.
(Schluls.)
Die prasinus, die ich selbst vom grolsen Abul von H. Leder
erhielt, waren als verhältnifsmälsig grofse und kräftige zu be-
zeichnen !).
Vom prasinus Men. wird im Münchener Catalog ein tscher-
cassicus Er. in litt. (prasinus Chaud. En. Car. p. 83) abgezweigt;
es geschieht dies jedenfalls auf die Autorität von Motschulsky, wel-
cher in seinen Käf. Rulsl. p. 86 dasselbe Citat bringt, und wohl
nur aus Rancüne gegen Chaudoir eine beschriebene Art in Syno-
nymie mit einer nicht beschriebenen bringt. Car. tschercassicus
(Er.) unterscheidet sich nach Chaudoir (Bull. de Mosc. 1852. 1.
p- 99) durch Nichts vom prasinus Men. (n’en differait aucunement).
Ich wülste durchaus keinen Grund, weshalb der „in Armenien
gewöhnliche“ prasinus Chaud., der kleiner als Calleyi Fisch. ist,
von Chaudoir selbst nicht ganz richtig zum prasinus
Men. (Culleyi Fald., non Fisch.) gezogen wäre.
Car. Manderstjernae Motsch. Et. ent. I. 1852. p. 24 vom
Elbrus wird im Münchener Catalog und im Catal. Gehin p. 7 als
eigene Art aufgeführt; er soll dem Culleyi, prasinus und nament-
lich fschercassicus Er. sehr ähnlich sein, aber kleiner, glänzender,
und braune, wexiger dicht, deutlicher punktirte Flügeldecken be-
sitzen. Da ich von verschiedenen Localitäten prasinus mit brau-
nen Flügeldecken besitze, deren @ matt, deren (kleinere) Z glän-
zend sind, und der prasirus in Gröfse und Punktirung merklich
varlirt, so ist nicht der mindeste Zweifel, dals der Man-
derstjernae nach kleinen Z! des prasinus mit braunen Flügeld.
vom Elbrus beschrieben ist.
'") Calleyi Fisch. kommt nach Leder (a. a. O. p. 61) auf der
Hochebene von Zalka am Toporawan-See vor, der Renardi auf dem
Sarijal über der Waldzone, nach Schneider auch bei Borshom (1 Ex.);
dieser oder diese Renardi dürften grolse Calleyi sein.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 25
386 G. Kraatz: über Tribaz.
Car. nigrinus Motsch. Bull. Mose. 1865. IV. p. 298 von Len-
koran von nur 9 lin. Länge, ist sicher nach kleinen prasinus mit
verhältnifsmäfsig deutlich punktirte Scheibe und schwächer gerun-
zelten Seiten der Flügeldecken aufgestellt.
Die Varietäten des Calleyi lassen sich sonach kurz etwa so
übersehen.
Niger, gracilior, elytris nigris aut subvirescentibus, aut subpur-
pureis, 114—12 lin. . . Calleyi Fisch. [Armen. mer. et or.]
var. major, 4 Jin. . . . ... . . Renardi Chaud. [Akhalzie]
var. minor, latior, elytris subvirescentibus, 10 — 11# lin.
prasinus Men. Chaud. [Lenkoran]
- - - - subnigris . . Calleyi Men. (non Fisch.)
[Lenkoran]
- - - - brunneis Manderstjernae Motsch. [Elbrus]
- minima, elytris nigris, 9 lin.. . nigrinus Motsch. [Lenkoran]
Die besprochenen Arten lassen sich übersichtlich etwa so zu-
sammenstellen.
Deutlich metallglänzende.
Nordmanni Chaud. . . . . . . [Trapezunt]
var. maj. robustus Deyr.
var. min. productus Hampe
Bonplandi Men. . . . 0... wur, jAmasıal]
Spinolue Christ.
lampraıs Chaud.. 4. nennen, Anatols]
chalconatus Mannh.:. . . . .. . [Armenia]
chalcochlorus Chaud.. . . . . [Diarbekir]
Q luxuriosus Motsch. . . . . [Tauria]
v..moestus CriSt. -:; ..: -ı te»... [Asia min.]
Undeutlich metallglänzende oder schwarze.
torosus Privd...Neim x 19758 „os irstfPurciat}
Calleyi Fisch! ... 2: 0.2 PArmen. mer:]
Prevosti Gory
var. maj. Renardi Chaud. . . . . [Akhalzie]
Q@ themarum Motsch. . . [Akhalzie]
var. min. prasinus Men. Chaud.. . [Lenkoran]
ischercassicus Er. . . [Armen.]
v. Calleyi Men. Fald. . [Lenkoran]
v. Manderstjernae Motsch.
v. minim, nigrinus Motsch.. . . [Lenkoran]
[Deutsche Entomologische Zeitschrift. XXIII. 1879. Heft IL.]
Ueber die Varietäten und Verwandten
des Carabus sibirieus Fisch. und oblteratus Fisch.
Von
Dr. @. Kraatz.
Die Veranlassung zu dieser kleinen Arbeit gab mir der mehr-
seitig geäulserte Wunsch einen Carabus, der mehrfach vom Tarba-
gatai und Ala-Tau zu uns gekommen, richtig bestimmt zu erhalten.
Es erscheint dies in der Theorie gar nicht so schwer, aber in der
Praxis bieten, sich nicht selten fast unüberwindliche Schwierigkei-
ten, hervorgerufen durch ungenügende und unkritische Original-
Beschreibungen, die alle mögliche Deutungen zulassen, begleitet
von ungenügenden oder gefälschten Vaterlands-Angaben.
Das einzige Mittel diese Schwierigkeiten zum Theil zu über-
winden, ist das Zurückgehen auf die Original-Beschreibungen und
die zerstreuten Bemerkungen der älteren Autoren über Vorkom-
men ete., welche durchaus nicht erschöpfend ausgenutzt sind. Be-
ruht doch die Bestimmung der meisten Caraben in den Sammlun-
gen nicht auf dem Vergleich der Beschreibungen, sondern auf Tra-
ditionen! sonst wäre es mir nicht möglich gewesen noch in den
letzten Jahren eine nicht unbedeutende Anzahl synonymischer Be-
merkungen über längst beschriebene Arten bringen zu können.
Aber selbst beim Zurückgehen auf die Original-Beschreibungen
kann man nicht weit genng gehen. Die genaue Vaterlands-Angabe
des Car. tibialis ') z. B., welcher von Ajagus, östlich vom Tarba-
gatai stammt, existirt, aber mit welcher Schwierigkeit gelangt man
zu derselben! Gerade von diesem, auf dem Tarbagatai und dem
Ala-Tau (Songarei) vorkommenden Käfer giebt der Münchener
Catalog nicht die Songarei, wie bei dessen Verwandten, sondern
ausdrücklich Irkutsk als Vaterland an. Die ausführliche Beschrei-
bung von Fischer im Bull. Moscou 1844. I. p. 18 giebt an: „Hab.
in Sibiria orientali D. Karelin“, also stammt die Angabe Irkutsk
nicht vom Autor her; sie ist ganz einfach eine Erfindung von Mot-
!) auf welchen ich den oben erwähnten Carabus jetzt glaube
beziehen. zu müssen.
25*
383 G. Kraatz: über
schulsky, oder höflicher ausgedrückt: sie beruht auf der Autorität
Motschulsky’s, welcher in den Käfern Rulslands Irkutsk als Vater-
land des obsoletus angiebt, zu dem er den tibialis und sibiricus
Dej. zieht; als Vaterland des ersteren giebt aber Fischer nur Si-
birien, als das des letzteren Ridders an und ebenso Dejean in der
von ihm eitirten Iconographie.e Da nun Motschulsky noch ausdrück-
lich vor Irkutsk Sibir. or. setzt, dagegen bei den verwandten Arten
Sibir. oce. (Irtysch) als Vaterland aufführt, so muls jedermann glau-
ben, der obsoletus sei eine von denselben auch local verschiedene
Art, während Gebler gerade die Ufer des Irtysch als Hauptaufent-
halt des obsoletus bezeichnet. Der Münchener Catalog hat daher
ganz mit Recht gerade Irkutsk nachgeschrieben, weil er die Rich-
tigkeit derartiger Angaben nicht zu prüfen hat.
Nur wenn man schliefslich Fischer’s ersten kleinen und sel-
tenen Catalogus Col. in Sib. or. a. ce. G. Karelin colleetorum !)
zur Hand nimmt, findet man dafs der Name Libialis ein Sternchen
trägt, was bedeutet, dafs er bei Ajagus vorkommt.
Mit dieser Vaterlandsangabe ist meines Erachtens das beste
Bestimmungsmittel für den Tarbagatai - Käfer geliefert. Welche
Schwierigkeiten bietet aber dieselbe noch, wenn der Motschulsky-
sche Catalog den tibialis als Synonym des obsoletus, der Gehin-
sche (p. 34) als Synonym des mandibularis bringt. Dafs mandibu-
laris und obsoletus als Varietäten gegenüber gestellt werden, macht
die Sache gewils nicht leichter, denn es mufs entschieden werden,
ob Motschulsky oder Gehin Recht hat. Der mandibularis ist aber
keine irgendwie wohl fundirte Form oder Art, sondern nach ein
oder vielleicht 2 Ex. von Fischer in bekannter Manier vom Altai
beschrieben, so dafs schon Gebler erklärt ?), er vermöge ihn nicht zu
") Dies ist der Titel des Umschlags; viel bezeichnender ist
die Ueberschrift: Col. in Songoria Rossica et Ajaguskensi distrietu
Omskensis Gubernii lecta.
2) Scheint sich doch in diesem Falle bereits des Münchener Ca-
talogs eine Art Verzweiflung bemächtigt zu haben; er führt vom
mandibularis Fisch. überhaupt gar keine Varietäten an, nur Syno-
nyme; ihm ist alles Eins, ob Varietäten oder keins. Das Citat
obsoletus var. Gebl. Bull. Mose. 1847. I. p. 302 läfst vermuthen,
dafs a. a. O. der mandibularis als obsoletus var. angesprochen sei;
das ist aber durchaus nicht der Fall, sondern es wird daselbst der
riphaeus Böb. i. l., Motsch. Käfer Rufsl. p. 110 als fragliche var.
des obsoletus bezeichnet.
Carabus sibirieus und obhteratus. 389
deuten. Was Gebler mit reichem Material nicht wagte, mufs also
mit Hülfe einiger nach Deutschland versprengter Sibirier versucht
werden!
1. Carabus sibiricus Fischer.
Dieser Käfer ist nicht, wie Motschulsky’s Citate in den
Käfern Rufslands p. 82 und in den Käfern Sibiriens p. 110 ver-
muthen lassen, zuerst im dritten Bande der Fischer’schen En-
tomographie p. 215 beschrieben, sondern im ersten Bande p. 107.
Dieser Umstand ist doppelt wichtig; einmal weil Gebler’s Be-
schreibung und Abbildung im ersten Bande relativ sorgfältig sind,
dann weil wir dort erfahren, dafs Fischer seinen sibiricus (Böb.)
von den Minen von Ridders von Gebler erhielt, gerade dieser aber
später einige wichtige Bemerkungen über sibiricus liefert.
Der typische sibiricus (Böb. Gebl.) Fisch. hat 91—11 lin.
Länge, „elytra punectis elevatis minutis seriatim dispositis et den-
sissime obteceta videntur, serie triplici, antice subabbreviata, punc-
torum obsolete excavatorum.* Aus der Abbildung (Col. tab. X.
fig. 29) geht deutlich hervor, dafs aufser den 3 primären Streifen
(costae subcatenulatae) auch die 3 secundären etwas deutlicher er-
haben sind als die tertiären; Fischer nennt die elytra oblonga, ca-
rinata, costis tenuibus approximatis crenulatis seu imbricatis, tribus
subcatenulatis.
Dieser Beschreibung entspricht genau ein von Gebler selbst
herrührendes Stück meiner Sammlung, welches, wenn ich nicht
irre, von Sturm stammt.
Während also die Körnchen zwischen den Punktreihen der
Flgd. beim obliteratus sehr sehwach entwickelt und die Punktrei-
hen deutlicher, sind die Körnchen beim sibiricus viel stärker, die
Punktreihen schwächer.
Dafs die secundären Körnchenrcihen sich beim sibiricus kräf-
tiger entwickeln können, als die tertiären, wie Fischer’s Abbildung
dem Sculptur-Verständigen deutlich zeigt, ist in den Beschreibun-
gen nirgends angegeben; die secundären Streifen treten auch ge-
wils häufig nicht deutlicher hervor; es ist aber wichtig zu con-
statiren, dals es bisweilen der Fall ist.
Während nach Gebler, der doch seinen sibiricus kennen muls,
gerade der obsoletus bei Semipalatinsk vorkommen soll, beschreibt
Motschulsky (Ins. Sib. p. 110) seinen sidiricus von dort mit „ely-
tres indistinctement striees, les intervalles parsemes de points im-
primes“ !
390 G. Kraatz: über
Man sieht hieraus, wie die Bestimmungen hin und ber schwan-
ken; will man also nicht überhaupt die hierher gehörigen Formen
unter einem gemeinschaftlichen Namen in einen Topf werfen, wie
es z. B. der Münchener Catalog I. p. 68 thut (wobei übrigens ge-
rade der sibiricus als Art getrennt bleibt), so muls man die älteste
Beschreibung möglichst scharf im Auge behalten. Sehr häufig wird
man alsdann die Exemplare, welche ein Fischer, Motschulsky
u. s. w. als Arten beschrieb, als Rassen-Repräsentanten erkennen.
Dergleichen Rassen nicht als Synonyme aufzufassen, sondern als
Varietäten, deren Sculptur ete. ein besonderes Studium verdient
und erfordert, ist die Aufgabe der heutigen Entomologie. Ohne
Varietäten - Studium ist kaum ein exactes Arten-Studium möglich;
lassen wir dieses fallen, so erklären wir uns überhaupt für unlustig
oder unfähig deseriptive Entomologie zu treiben.
Gerade beut zu Tage begegnen wir aber selbst in Catalogen,
wie dem Weise’schen, nicht selten einer Gleichgültigkeit gegen
die Scheidung von Synonymen und Varietäten, welche beweist,
dafs das Bewulstsein von der Nothwendigkeit des von mir befür-
worteten Verfahrens zu Schaum’s Zeiten ungleich lebendiger war,
als gegenwärtig, und das ist ein bedenklicher Rückschritt. Ande-
rerseits bringt es die Zeit mit sich, dafs die simpelsten Varietäten
zu Darwin’schen Rassen aufgebauscht ') werden, einem Ausdrucke
mit dem sich nicht einmal ein bestimmter Sinn verbinden läfst,
wenn er sich nicht auf Objecte bezieht, die Darwin seinen Unter-
suchungen oder Darstellungen zu Grunde gelegt hat.
Doch zurück zum (. sibiricus.
Thomson ist meines Wissens der erste, der (Öpuse. Entom.
p. 722) mandibularis und sibiricus zw einer Art vereinigt; er lälst
dabei die Sculptur ganz aus dem Spiele, begründet die Stammart
(sibiricus) auf die weit vorstehenden Hinterecken des Halsschildes,
die antennae maris artic. ö5—10 nodoso-emarginatis und den apex _
forcipis late triangularis, curvatus.
Als einzige var. major wird von Thomson mandibularis = ob-
soletus Dej. ziemlich willkürlich durch einen prothorax minus ru-
gosus abgezweigt, den die grölseren Stücke allerdings zeigen, der
aber im Grunde doch wenig charakteristisch ist.
Auch bei dieser Gelegenheit zeigt es sich, wie es fast unmög-
lich ist, bei einer übersichtlichen Darstellung der Charaktere einer
Reihe von Varietäten diejenige Form zu Grunde zu legen, welche
!) Cat. Col. Eur. Stein-Weise Praefat. p. 1 unten.
Carabus sibiricus. und obliteratus. 391
chronologisch zuerst beschrieben ist, anstatt eine sog. Stammform.
Wir können in vielen Fällen beide Darstellungsweisen absolut nicht
vereinigen, sondern müssen die chronologische fallen lassen. Es
ist doch unmöglich an die Spitze einer Varietäten-Reihe eine Form
zu setzen, von der wir fast gar nichts wissen, als dafs sie in die-
sen Formenkreis hineingehört; während es umgekehrt sehr einfach
ist, für eine Reihe bekannter Formen eine bestimmte, wohlbekannte
Art zum Ausgangspunkt zu nehmen, irgend eine weniger bekannte
oder zweifelhafte zwischen die übrigen einzuschieben. Angeknüpft
kann doch. überhaupt nur an Bekanntes werden, nicht an Unbe-
kanntes oder Zweifelhaftes; auch ist entschieden festzuhalten, dafs
da, wo verschiedene Varietäten vorhanden sind, durch die Beschrei-
bung der Var. nicht die der Art geliefert ist; die Beschreibung der
Art setzt sich aus der Beschreibung der Var. zusammen; daher
kann die zuerst beschriebene Form oder Var. wohl eine Priorität
beanspruchen, wenn dieselbe Form wieder beschrieben wird, was
ja häufig genug vorkommt, aber der Name einer zuerst unkennt-
lich .oder fast unkenntlich beschriebenen Var. kann nicht unbedingte
Priorität vor allen übrigen kenntlich beschriebenen haben. So ist
der 'mandibularis nach chronologisehen Prioritäts-Prineipien an die
Spitze des Verwandten des obsoletus gestellt, aber jedermann denkt
sich noch heut zu Tage unter mandibularis etwas Anderes.
Glücklicher Weise erhalten wir, wenn wir den sıbericus vom
‚obliteratus Fisch. (= obsoletus Fisch.) nicht mehr trennen, im s2br-
rieus einen Ausgangspunkt für die zoologische Reihenfolge der ein-
zelnen Formen, der mit der chronologischen zusammenfällt, denn
sibiricus ist bereits im ersten Bande von Fischer’s Entomogr. de
la Russie (1820—22) früher als die übrigen beschrieben.
2. Car. obliteratus. Fisch. (odsoletus Fisch.).
Car. obsoletus Fisch. ist von Fischer 1823-24 (Ent. 11. 90)
nach einem sibirischen Ex. von 10% lin. beschrieben, „elytris pla-
nis, tenuissime punctatis, punctisque majoribus obliteratis triplice
serie“; das auf Taf. XXIX. Fig. 1. abgebildete Ex. zeigt deutlich
männliche Vordertarsen.
In Band III. der Entomogr. p. 211 ändert Fischer den Namen
obsoletus in obliteratus, weil er wahrscheinlich in Erfahrung ge-
bracht hatte, dafs bereits 1815 ein Car. obsoletus von Sturm be-
schrieben wurde; die sehr kurze Diagnose des obliteratus unter-
scheidet sich von der des obsoletus nur dadurch, dafs der Käfer
oblongus genannt wird, mit elytris oblongis, valde depressis.
392 G. Kraatz: über
Diesen Car. obliteratus Fisch. finden wir nun in Mot-
schulsky’s Ins. de la Siberie sonderbarer Weise unter Car. ri-
phaeus Boeb. in litt. eitirt, einem Namen der im Münchener Cata-
loge unter sibiricus eitirt wird. Die vierzeilige Beschreibung des
von Motsch. bei Pianojarsk am Ufer des Irtysch gefundenen Kä-
-fers stimmt genau mit der des obliteratus überein, also ist riphaeus
(Böb. Motsch.) einfach Synonym des obliteratus. ;
Wenn nun Gebler a. a. O. p. 296 oben vom obsoletus sagt:
„dieser Käfer steht dem sibiricus sehr nahe, möchte aber wohl ver-
schieden sein wegen der breiteren Flgd., die feiner, aber deutli-
cher gestreift sind, während sie bei sibiricus schmäler, rauher, ru-
gulös oder fast acikulirt, und obsolet gestreift sind; Car. obsoletus
kommt am häufigsten am Irtysch zwischen Semipolatinsk und
Buchtarma vor“, so möchte ich dazu Folgendes bemerken:
Allerdings scheint obsoletus, der mir als tibialis, den Gebler da-
zuzog, mit Sicherheit und in genügender Anzahl bekannt ist, in
den Schultern breiter als sidbiricus, es finden sich aber auch sibire-
cus die in den Schultern weniger schmal sind als gewöhnlich.
Zwischen den Sceulpturen der in den Sammlungen unter den
Namen obsoletus und sibiricus verbreiteten Formen, meist ohne ge-
naue Vaterlandsangabe, vermochte ich keine scharfen Unterschiede
aufzufassen; dagegen entwickelt sich die Seulptur des Käfers durch-
aus natürlich aus der des anderen, indem sich die flacheren Körn-
chen des obsoletus etwas stärker erheben und deutlicher aneinan-
derreihen, so dafs sie zu sog. costis werden. Vergleicht man die
einzelnen Ex. mit einander, so findet man, dafs fast jedes Ex.
eine andere Sculptur hat, die man nur dann wissenschaftlich zu
deuten vermag, wenn man den Gegensatz von vertieften Punktstrei-
fen und erhabenen Körnchen-Reihen scharf im Auge behält. Das
geschieht z. B. von Dejean nicht, welcher in den Abbildungen von
obsoletus und sibiricus in seiner lconographie II. Tab. 62. Fig. 1
und 2 den Punktstr. dieselbe Lage giebt, wie den Körnchen-Reihen;
indessen sind letztere sehr deutlich erkennbar wiedergegeben.
3. Car. mandibularis Fisch. und Ledeburei Fisch.
Bei dem Schwanken der Autoren, welche von den beschriebe-
nen Formen zum obliteratus, welche zum sibiricus zu ziehen seien,
wird zur Bildung eines eigenen Urtheils neben der Sculptur der
Figd. das Vaterland und die Gröfse zu berücksichtigen sein. Nun
sind mandibularis und Ledeburei Fisch. nach Ex. vom Altai be-
schrieben, und Gebler giebt Bull. Mosc. 1847. II. p. 296 ausdrück-.
Carubus sibiricus und obliteratus. 393
lich an, dafs der odsoletus am Irtysch am häufigsten sei, dafs er
(Gebler) im Altai aufser sibiricus und riphaeus noch keinen ähn-
lichen, von diesen deutlich verschiedenen Käfer angetroffen habe.
Diese Angabe scheint mir sehr wichtig und unterstützt jedenfalls
die Ansicht in hohem Grade, dafs die genannten Käfer als Varie-
täten des sibiricus aufzufassen seien, während sie bisher mit ob&-
teratus vereinigt wurden.
Beim Ledeburei ergiebt sich auch in der That die nahe Ver-
wandtschaft mit söbirieus sofort aus der Abbildung und Beschrei-
bung; der Käfer ist 9— 10 lin. lang, die sculptura eine rugosa,
die elytra haben stria elevata tenuissime granulata etc. etc.; so
verschieden ist die Sculptur des Ledeburei vom mandibularis, qu’il
faudrait placer le Led. dans une autre division.
Wenn nun der Ledeburei andererseits in der flachen Gestalt
mit dem mandibularis übereinstimmt, so zeigt dies, dals Fischer
ziemlich extreme Formen derselben Localität erhalten oder
für seine Beschreibungen herausgesucht hat.
Der mandibularis hat eine Länge von 104 lin.; nach der Ab-
bildung auf Taf. VII° Fig. 3. zeigt die Sculptur der Flgd. grofse
Uebereinstimmung mit obliteratus, aber die Worte elytra striata,
striis crenulatis deuten auf eine kräftigere Sculptur.
Es dürfte sonach der mandibularis als eine, dem obliteratus
zunächst stehende var. major des sebiricus aufzufassen sein.
4. Car. Riphaeus (Böb.) Gebler.
Das Citat (im Münchener Cataloge p. 69) obsoletus var. Gebl.
Bull. Mosc. 1847. II. p. 302 hinter ©. Ledeburei läfst vermuthen '),
dafs im Bull. d. Mosc. a. a. O. angegeben sei, wo der Ledeburei
als obsoletus var. angesprochen wird; schlägt man aber im Bull.
Mose. nach, so findet man, dafs daselbst gar nicht vom Ledeburei,
sondern vom Riphaeus (Böb.) Gebler die Rede ist; vielleicht ist
im Münchener Catalog hinter Ledeburei eine Zeile ausgefallen,
welche den Namen des Riphaeus (Böb.) Gebl. enthielt, auf welche
sich dann ganz passend Gebler’s Bemerkung a. a. O. über Riphueus
Böb. bezöge, „er steht dem odsoletus sehr nahe und könnte wohl
Abart davon sein, doch ist er grölser, die Flgd. etwas mehr ver-
_ längert und convexer. Am Irtysch mit obs., aber seltener.
") Jedenfalls hat dies Citat Gehin Veranlassung gegeben, in
seinem Oat. p. 34 unter Ledeburei zu citiren: obsoletus var. Gebl.
Bull. Mose.
394 G. Kraatz: über
Da der Käfer mit obsoletus zusammen vorkommt, so bildet er
wohl den Uebergang vom obsoletus zum sibiricus, wie der mandi-
bularis dies bezüglich der Sculptur zu thun scheint.
Ueber Riphaeus (Böb.) Motsch. (non Gebl.) ist S. 392 zu ver-
gleichen.
Ein, wenn ich nicht sehr irre, von Motsch. selbst Rıiphaeus be-
zetteltes Ex. stimmt sehr gut mit Gebler’s Beschreibung überein,
denn es ist in der That gröfser und gewölbter als odsoletus; auf-
fallend ist mir an demselben ein leichter Erzglanz, den meine ob-
soletus sonst nicht zeigen.
‚9. Car. tibialis Fisch. Cat. Col. Kar. p.>5.
Die Tradition, wohl lediglich gestützt auf Motschulsky (Käfer
Rulsl.), bringt diesen Käfer zu obsoletus; er ist nach Ex. von Aja-
gus beschrieben (während ihn der Münchener Catalog nach Irkutsk
versetzt, wohl weil Motschulsky ihn zu obsoletus bringt und als
Vaterland desselben Irkutsk angiebt; aber auch das ist falsch, denn
Fischer giebt Sibirien und Gebler ausdrücklich die Ufer des Ir-
tysch an); nun liegt aber Ajagus nicht weit westlich vom Tarbaga-
tai, Buchtarma (wo das Gebiet des obsoletus beginnt) etwa doppelt
so weit östlich.
Eine ganze Reihe vom Tarbagatai stammender Ex. sind ohne
Zweifel auf den tibialis Fisch. zu beziehen; sie haben ein gemein-
sames, eigenthümliches, schwer zu beschreibendes Sphodrus-artiges
Gepräge, namentlich flache, nur matt glänzende, an der Wurzel
wenig verschmälerte, also ziemlich gleichbreite, in den Schultern
besonders breite Flgd., mit sehr feinen Punktstreifen und kaum be-
merkbaren Körnchen zwischen denselben.
Da der Ajagus-Käfer jedenfalls auch für Fischer etwas Auffal-
lendes, seinen besonderen Stammsitz wohl in Tarbagatai und be-
reits einen besonderen Namen erhalten hat, so dürfte es sich schon
aus diesem Grunde empfehlen, ihn, als odsoletus var. aufzuführen,
und nicht als Synonym desselben. Es fragt sich aber überhaupt,
ob wir in dem Käfer nicht eine eigene Art vor uns haben? Was
ich als obsoletus vom Altai erhielt (z. B. vom Graf Mniszech aus
Paris) und in den Sammlungen als obsoletus bestimmt sah, steht
in nächster Verwandtschaft zum sibericus und gehört jedenfalls zu
der Form, die Gebler als obsoletus anspricht.
Fischer’s Beschreibungen geben kaum Unterscheidungsmittel an
die Hand, ja die des fibialis stimmt in einigen Punkten wenig, in
anderen allerdings sehr gut; so treffen die elytra subopaca, seria-
tim punctata etc. vortreffllich zu. Die Längenangabe 13 lin. ist
Carabus sibirieus und oblteratus. 395
wohl verdruckt und soll 10 lin. heilsen; ein 13 lin. langer Käfer
würde auch mehr als 3 lin. breit sein müssen. Der fbialis ist sel-
ten etwas grölser als 10 lin., sehr selten 9 lin., noch seltener nur
8 lin. lang.
Im Bau des Halsschildes scheint sich mir eine specifische Ver-
schiedenheit des fıbialis vom obsoletus dadurch deutlich auszudrük-
ken, dafs die Randlinie, durch welche der Seitenrand des Halssch.
abgesetzt ist, beim obsoletus eine einfache Schräglinie bildet, beim
tibialis dagegen sehr deutlich in der Nähe der Hinterecken ge-
schwungen ist; überhaupt sind die H.ecken noch stärker, an den
Hinterleib näher anliegend, die Seitenränder stärker abgesetzt als
beim obsoletus. Da der Tarbagatai manche andere ihm eigenthüm-
liche Arten besitzt, so hätte das Auftreten einer besonderen Cara-
bus-Art daselbst durchaus nichts Auffallendes.
Carabus sibiricus: Oblongo-ovatus, niger, subopacus, tho-
race lateribus elevatis, angulis posticis magnis, elytris punclato-stria-
lis, interstitüis (seu strüs) granulatis, primariüs foveolatis. — Long.
4— 11 lin.
Mas: Antennis artic. 5— 10 nodoso-emarginatis, forcipis apice
late triangulari, curvato.
C. sibiricus Thomson, Kraatz. Sibir. oce.
Var. a. Elytris striüs distinclius granulatis, primarüs includen-
tibus paullo magis elevatis, granulis lineas leviter elevatas, crenula-
tas formantibus, punctorum strüis interdum minus conspieuis.
C. sibiricus Fisch. De]. Sibir. oce. (Ridders)
Var. b. Ut var. a, strüs secundariis etiam includentibus paullo
magis elevalıs.
C. sibiricus Fisch. (typ).
Var. c. minor (9 lin.) Sibir. (Coll, Kraatz).
Var. d. paullo major (9— 10 lin.).
C. Ledeburei Fisch. Altai.
Var. e. major (104 lin.), thorace minus rugoso.
C. mandibularis Fisch. Altai.
Var. f. major, elytris paullo longioribus et convexioribus.
C. Riphaeus (Böb.) Gebl., non Motsch.
Habitat ad fl. Irtysch cum obliterato.
Var. g. (92 — 101) elytris planiusculis distinctius punctato-stria-
tis, interstitüis obsolete granulatis, haud elevatıs.
C. obliteratus Fisch. (obsoletus Fisch.)
C. obsoletus Dej.
C. Riphaeus (Böb.) Motsch. (non Gebl.)
Habitat ad flumen Irtysch (Semipalatinsk — Buchtarma).
Carabus tibialis Fisch.: Oblongo-ovatus, niger, opacus, tho-
race lateribus valde elevatis, linea laterali impressa incurvata, ely-
trıs planalis, dislinctius punctato - striatis, inlerstitiis obsolelissime
granulatis, primarüis leviter foveolatis. — Long. 9— 19 lin.
C. tibialis Fisch. Ajagus, Targabatai, Ala-Tau.
Mas: Antennis forcipisque apice fere ut in spec. praecedenli.
396 G. Kraatz: über
Uebersicht der Verwandten des Carabus sibiricus nach:
1850. Motschulsky’s Käfer Rulslands p. 82.
sibiricus Böb. Fisch. Ent. Ill. 215. Sib. oce.
obsoletus Dej. Iconogr. 1. t. 62. f.2. ad rip. fl. Baschkiria
Ledeburei Fisch. Ent. Ill. 212. fl. Irtysch |} Sib. ocec.
& indistinctostriatus Motsch. \ Songoria
d obsoletus Fisch. Ent. II. 90.
tibialis Fisch. Bull. Mose. 1844. 18.
Stschukini Mannerh. Mus.
sibirieus Dej. Ice. 1. t. 62. f. 1.
Q obhteratus Fisch. Ent. Ill. 211.
riphaeus Böb. Germ. Mog.
obliteratus Fisch. Ent. Ill. 211. fl. Irtysch
S mandibularis Fisch. E. III. 212. ad rip. fl.
In dieser Aufzählung hat Motschulsky die gröfste Verwirrung
angerichtet; man beachte:
1. Ohne jeden Grund eitirt M. den obsoletus Dej. unter si-
biricus Fisch.; der sibiricus Dej. Spec. ist identisch mit dem sibi-
ricus Dej. der Iconogr., dieser aber nicht in Band I. abgebildet,
sondern in Bd. II. und ebenda p. 9 beschrieben.
2. Ebenso gehört der obsoletus Dej. Iconogr. zu obsoletus
Fisch. und nicht zu szbiricus Fisch., und ist nicht in Band I. von
Dejean’s Iconogr. abgebildet, sondern in Bd. II. und ebenda p. 9
beschrieben.
3. Das Citat indistinctostriatus Motsch. in litt. unter Le-
deburei ist nach jetzigen Begriffen und von jeher Ballast, wenn es
sich nicht um oft vergebene Käfer handelt.
4. Obwohl Fischer in der Entom. III. nur den Namen
des obsoletus Fisch. in obliteratus Fisch. umändert, wird.
der obliteratus als 2 des obsoletus unter obsoletus Fisch.
citirt, und unter der folgenden Art (riphaeus Boeb.)
noch einmal ohne Geschlechtsangabe.
5. Stschukini Mnh. in litt. unter obsoletus ist Ballast.
6. Der Name obsoletus darf gar nicht in erster Linie ange-
wendet werden, sondern der dafür vom Autor eingeführte Name
obliteratus; Motsch. bürgert damit eine falsche Synonymie ein.
7, Als Vaterland des obsoletus Fisch. ist Irkutsk angegeben,
eine Vaterlandsangabe die bei keiner der zugezogenen Formen bei
den Autoren meines Wissens zu finden ist; der obsoletus kommt
gerade am Irtysch vor, welcher beim Vaterland des Ledeburei vom
Altai eitirt ist.
8. rhiphaeus Böb. Germ. Mog. ist mir unverständlich.
Sib. oce.
Songoria
Carabus sibirieus und obliteratus. 397
Uebersicht der Verwandten des Carabus sibiricus nach:
1873. Münchener Catalog 1876. Gehin Catal. p. 34.
p- 65, 69, 74. sibiricus Fisch.
sibiricus Fisch. Baschkir. y. Riphaeus (Böb.) Motsch.
Riphaeus Böb. | mandibularis Fisch.
mandibularis Fisch. Sib. oce. | tibialis Fisch.
Ledeburei Fisch. RN EZ v. Ledeburei Fisch.
obsoletus var. Gebl. Songor. obsoletus v. Gebl.
Q\indistinctostriatus Mtsch. - | vw. obliteratus Fisch.
obliteratus Fisch. = | obsoletus Fisch.
Bear: Fisch. E 1875. Thomson Opuse. p. 722.
tibialis Fisch. Irkutsk MER :
sibiricus Fisch.
v. mandibularis Fisch. (obs. De;j.)
1879. Kraatz. Im Vorhergehenden.
sibiricus (Böb.) Fisch. Ent. I. 107 (1820— 22). Sibir. (Ridders)
v. Ledeburei Fisch. Ent. III. 212 (1825—28). Altai
v. mandibularis Fisch. Ent. II. 212. Altai
v. Riphaeus (Böb.) Gebl. Bull. Mose. 1847. 11. 302. Irtysch
(obsoletus var. Gebl.? loc. eit.) (mit obsol.)
v. obliteratus Fisch. Ent. III. 211. Sibir.
obsoletus Fisch. Ent. Il. 90.
obsoletus Dej. Icon. II. 62. Spec. V. 553..
Riphaeus Motsch. (non Gebl.) Ins. Sib. 110. Irtysch
tibialis Fisch. Cat. Col. Karel. S. Ajagus
obsoletus Fisch. ex parte? |Tarbagatai, Ala-Tau
Carabus frater nov. spec.
Oblongo-ovatus, niger, nitidulus, thorace lateribus elevatis,
angulis posticis magis, elytris subtiliter punctato-siriatis, interstitüs
punctato-granulatis. — Long. 94 — 10 lin.
Habitat in Sibiria orientali.
Dem obliteratus sehr nahe stehend, und jedenfalls bisher mit
ihm in den Sammlungen vereinigt, mehr gleichbreit, der Thorax
etwas breiter und kürzer, der einspringende Winkel am Hinter-
rande stumpfer, die Flügeldecken nicht matt, sondern ziem-
lich (lackartig) glänzend, ihr Seitenrand schmaler abge-
setzt, die Oberseite mit feinen Punktreihen, die Zwischenräume
fein punktirt, die Punkte bei mäfsiger Vergröfserung kaum merk-
398 G. Kraatz: über Ballion’s Verzeichniss
lich reibeisenartig eingestochen, also kaum merklich tubereculirt,
während beim obsoletus noch immer deutliche Körnchen vorhanden
sind. Die primären Grübchen sind nur schwach eingedrückt. Der
Käfer ist eher etwas gewölbter als obhteratus.
Ein Ex. von 91 lin. in meiner Sammlung mit der Vaterlands-
angabe Sibirien, ein ganz ähnlich seulpirtes und glänzendes, etwas
gröfseres, in der meines Freundes L. v. Heyden mit der Vaterlands-
angabe China, muthmalslich ist die Art also eine ostsibirische.
G. Kraatz.
Ueber Ballion’s Verzeichnifs der im Kreise Kuldsha
sesammelten Käfer.
Dasselbe ist im Bullet. de Moscou 1878. II. p. 253 —389 er-
schienen und enthält die Aufzählung von 293 Arten, von denen
viele neu beschrieben werden. Der Verfasser vermeidet, wie es
scheint grundsätzlich, fast überall einen Vergleich seiner neuen
Arten mit bekannten, und erschwert das Bestimmen derselben wei-
ter durch recht lange Beschreibungen, fast & la Mulsant. Ich will
hier nur zunächst darauf aufmerksam machen, dafs er auch neun
neue Carabus aufgestellt hat, über welche ich mir kein Urtheil er-
laube; es sind:
Car. Bogdanovi ]. c. p. 254, 22 mill., 1 2 von Kuldsba, Fld.
ähnlich wie bei Car. maurus sculpirt, aber anders geformt, ebenso
der Thorax.
Car. Lindemanni ]. c. p. 256, long. 15 mill., bei Wernoye und
Kuldsha, aus Dejean’s Gruppe XI.
Car. subparallelus 1. c. p. 257, long. 163 mill., von Wernoye,
dem vorigen ziemlich nahe, Seiten der Fld. fast parallel ete.
Car. striatus 1. c. p. 258, long. 16 mill., 1 Ex. von Kuldsha.
Car. angustatus !) Ball. 1. c. p. 259, long. 21 mill., 1 Q' von
Kuldsha.
Car. variabilis Ball. 1. c. p. 261, long. 20 mill., 2 von einander
abweichende Z von Kuldsha.
Car. Kuldshaensis Ball. 1. e. p. 262, long. 20 mill., 2 g' von
Kuldsha; es ist sogar möglich, sagt Ballion, dafs Kuldsh. und Bog-
') Da der Name angustatus bereits von Panzer u. Redten-
bacher an Carabus vergeben ist, erlaube ich mir für denselben
Ballionis in Vorschlag zu bringen.
der im Kreise Kuldsha gesammelten Käfer. 399
danovi eine Art ausmachen, nachdem er zwischen beide fünf an-
dere Arten eingereiht hat.
Car. carbonarius 1. c. p. 263, ER 19 mill., von Kuldsha.
Cartocephalus Solskyi 1. e. p. 205, long. 28 mill., von Kuldsha;
da der cicatricosus Fisch. bei Wernoye vorkommt, wird sich der
Solskyi wohl kaum als gute Art ausweisen.
Aufser den genannten wird keine Carabus-Art von dort auf-
geführt.
Von den übrigen interessanten oder neu aufgestellten nenne ich:
Cicindela Chaudoiri Ball., Burmeisteri Fisch., Juliae Ball.
Cymindis Mannerheimi Gebl., dubia B. p. 267.
Pangus obtusangulus Fald., parvulus B. p. 268.
Ophonus cyaneus B. p. 269.
Harpalus ellipticus B. pag. 271, Regeli B. pag. 270, atratus B.
p. 272, affinis B. p. 273.
Celia quadrifoveolata B. p. 275.
Trogoderma variabilis B. p. 277.
Onthophagus capreolus B. p. 279.
Aphodius nitidus B. p. 281, incertus B. p. 282, subsericeus B.
p: 285, Plagionus praeustus Ball.
Amphicoma Regeli B. p. 236, violaceopennis B. p. 288.
Hoplia paupera Kryn.
Polyphylla irrorata Gebl.
Anomala picticollis B. p. 289.
Sphenoptera cuprea B. p. 291.
Apalochrus apicalis B. p. 294.
Danacaea haemorrhoidalis B. p. 296.
Adesmia Karelini, Panderi.
Colposcelis quadricollis B. p. 297.
Scythis gracilis Ball. p. 298, affinis B. p. 293, intermedius B.
p- 200, tataricus Gebl.
Akis angustata Zoubk.
Blaps rugosa, granulata, transversim-sulcata B. p. 301, multi-
striata B. p. 302, amoena Fisch., quadricollis Ball. p. 304.
Prosodes Karelini Gebl., attenuata Fisch., rugulosa Gebl., gra-
nulosa B. p. 307, similis B. p. 309, costipennis B. p. 312, nitidula
Motsch., deplanata B. p. 514, dubia B. p. 316, lueida B. p. 316,
also zehn Arten.
Platyope Regeli B. p. 319.
Crypticus .ovalis B. p. 321.
400 G. Kraatz: über Ballion’s Verz. der Kuldsha-Käfer.
Platyscelis sulcata B. p. 322, ovata B. p. 524, Regeli B. p. 326,
oblonga B. p. 327, ovalis B. p. 329, tibialis B. p. 331, also sechs
Species.
Microzoum dentipes B. p. 332.
Helops perplezus Dej. ?
Pedilus fuscus Eschsch. ?
Mylabris Schrencki Gebl., 4-punctata L., atrata Pall., Fuess-
lini Pz., geminata F., Marseuli B. p. 336, chodshentica B. p. 337,
calida Pall., crocata Pall., 8-punctata Fisch., 4-signata Gebl. (mit
langer Note), Audouini Mars., Frolovii Gebl., sairamensis B. p. 312,
l-fasciata B. p. 343.
Cantharıs flavovittata B. p. 344, flaviventris B. p. 346.
Catapionus argentatus B. p. 348, chrysochloris B. p. 319.
Chlorophanus appendiculatus Sch.
Psalidium dshungaricum B. p. 351, tomentosum B. p. 352, squa-
mulosum B. p. 353.
Otiorhynch. Manderstjernae B. p. 354.
Peritelus albidus B. p. 355, suleirostris B. p. 356.
Myllocerus trapezicollis B. p. 357.
Alophus subcostatus B. p. 358, suleirostris B. p. 360, cinereus
B. p. 361.
Macrotarsus notatus Sch.
Hypera distinguenda Sch., dorsata Sch.
Stephanocleonus scriptus Sch., nasutus B. p. 362.
Bothynoderes crispicollis B. p. 364.
Rhinocyllus carinirostris B. p. 366.
Leptura nebulosa Gebl.
Dorcadion crassipes B. pag. 368 (bei Pallası), mystacinum B.
p. 369 (bei crassipes), spec.? p. 371.
Crioceris Regeli B. p. 371.
Labidostomis nitida B. p. 373.
Cryptoceph. cyaneus B. p. 374, nigerrimus B. p. 376.
Chrysochares aeneus B. p. 377.
Chrysom. cyaneopurpurea B. pag. 379, nigrovittata B. pag. 380,
marginicollis B. p. 382, fulvipes B. p. 383, ovipes B. p. 384.
Podagrica robusta B. p. 386.
Cassida 11-notata Gebl., lineola, nebulosa, ferruginea, sangui-
nolenta.
Die Liste der Tenebrioniden wird später besonders gegeben.
Die übrigen Arten sind meist gewöhnliche Europäer oder Si-
birier, so dafs die Liste einen schnellen Ueberblick über die neuen
und seltenen Species gewährt.
G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I1.]
Ueber Meloe ursus Thunb. und Verwandte
von
Dr. Haag-Rutenberg in Frankfurt a. M.
Thunberg beschreibt in seinen Dissert. nov. spec. Ins. VI.
p- 107 Meloe ursus und hirsutus, deren Beschreibungen Billberg am
Schlusse seiner Monographie der Mylabriden auf p. 73 als ihm un-
bekannte, wahrscheinlich zu Lytta gehörigen Arten wiederholt, und
wohl in Folge dieser Angaben citiren Gemminger und Harold Ca-
talog VI. p. 2151 ete. dieselben unter Cantharis. Sonst finde ich
diese Arten nirgends erwähnt, und es ist meines Wissens auch
noch keine Deutung derselben versucht worden. Es findet sich
nur am Cap, dem von Thunberg angegebenen Fundorte, eine Me-
loiden-Art nicht selten vor, auf welehe dessen Beschreibung schr
genau palst, und zwar ist dies die in den Sammlungen unter dem
Namen Zonitis morio Dej. (Catal. Ed. II. p. 249) sehr verbreitete
Art. Sie bildet mit noch einer kleinen Zahl anderer von Dejean
a. a. OÖ. unter den Sammlungsnamen haemoptera, rufipennis, rubri-
pennis, punclicollis, flavipennis, cribricollis und rotundicollis aufge-
führten Arten eine kleine, wie es scheint, auf das südlichste Afrika
beschränkte Gruppe, welche aber nicht bei Zonitis untergebracht
werden kann. Mit dieser Gattung hat sie allerdings grofse habi-
tuelle Aehnlichkeit, besonders was Mundtheile und Fühlerbildung
betrifft, sie unterscheidet sich aber von derselben auf den ersten
Blick durch die nicht gezähnte obere Hälfte der Klauen und durch
das dichte Haarkleid. Erster Umstand würde die Arten, die un-
zweifelhaft in die dritte Gruppe der Meloiden Lacordaire’s, d. h.
zu den ächten Canthariden gehören, in dessen erste Unterabthei-
lung verweisen, hier wären sie aber nur bei Cantharis (Lytta) ein-
zureihen, was wegen der Bildung der Mundtheile und dem behaar-
ten Körper absolut unstatthaft ist. Ich halte demgemäls die Auf-
stellung einer neuen Gattung für gerechtfertigt und chara kterisir
dieselbe folgendermalsen.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft If. 26
402 Haag-Rutenberg: über
Iselma nov. gen.
Kopf schmal, hinten leicht aufgetrieben; Kinn grofs, länger
als breit, vorn abgerundet; Palpen dünn, von normaler Gröfse, die
Glieder gleich lang, das letztere nicht verbreitert; Mandibeln grofs,
lang gestreckt, parallel, an der Spitze einwärts gebogen, die grofse
gestreckte, vorn leicht abgerundete Oberlippe einschliefsend; Cly-
peus stark vorgezogen, vorn gerade abgeschnitten und daselbst mit
glattem, häutigen Rande. Augen seitlich, nicht sehr grofs, fast
rund; Antennen gestreckt, die Basis des Thorax überragend; I1stes
Glied mälsig grofs, 2tes knopfförmig, dtes so lang oder wenig län-
ger als 4tes, 4tes und ätes ungefähr gleich lang, 6tes bis 10tes an
Länge langsam zunehmend, 1ltes sehr gestreckt, dünn, ein und
einhalb mal so lang als das 10te; bei einzelnen Arten sind die
Fühler vom ten bis 10ten Gliede nicht gezähnt. Thorax nach
vorn in einen deutlichen Hals verengt, nach hinten wenig zusam-
mengezogen, seitlich von den Parapleuren nicht getrennt. Schild-
chen grofs, länglich, hinten abgerundet. Flügeldecken breiter als
der Thorax, Schultern bemerkbar vorstehend, nach hinten wenig
breiter werdend, nicht klaffend. Beine kurz und kräftig; Stacheln
der Hinterscbienen grofs, stark, die inneren kräftiger als die äus-
seren; Tarsenglieder nur ganz leicht ausgerandet, gestreckt drei-
eckig, das erste der Hinterfülse fast so lang als 3 und 4 zusam-
mengenommen. Krallen gespalten, die obere Hälfte etwas kräfti-
ger als die untere, nicht gezähnt.
Wie aus der Diagnose ersichtlich, hat die neue Gattung in der
Bildung der -Mundtheile grofse Aehnlichkeit mit Nemognatha, unter-
scheidet sich aber von ihr durch die nicht in Fäden verlängerten
Maxillarpalpen und die ungezähnten Klauen. Von Cantharis da-
gegen, mit welcher sie die Beinbildung gemein hat, unterscheiden
sie die rundlichen Augen und der behaarte Körper. Letzteren Um-
stand überhaupt hat sie von allen Meloiden nur mit Mylabris ge-
mein, von welcher Gattung sie aber die dünnen Fühler sofort tren-
nen. Die mir bekannten und bis auf $. hirsuta Thung. in meiner
Sammlung befindlichen Arten sind sämmtlich am Cap zu Hause
und unterscheiden sich folgendermalsen:
Flügeldecken schwarz mit leichtem Erzschimmer,
an der Spitze abgerundet . . . . 1. ursus Thbg.
urn - . zugespitzt. . . . . 2. hirsatus Thbg.
Fla.gelb od. rothbraun, schwärzlich behaart,
nur doppelt so lang als breit. . . . 3. lavipennis (Dej.)n.sp.
rothbraus, mit schwärzlicher Naht . 4. rufipennis (Grm.)n.sp.
über doppelt so lang als breit . . . 5. brunneipennis (Chv.)n.sp.
Meloe ursus und Verwandte. 403
Fld. gelb oder rothbraun, greis mit schwärzlichen Härchen.
Innerer Stachel der Hinterschienen grols, zugespitzt.
«. Fld. roth, Behaar. fast ganz greis 6. rubripennis (Dej.)n.sp.
P. - gelb, Behaar. mehr dunkeler 7. pallidipennis n. sp.
Innerer Stachel kräftig, vorn schief ab-
BESBEZI Ne nn nn. 8.erythroptera n.sp.
1. Iselma ursus 'Thbg. Elongata, nigra, leviter obscure aenes-
cens, villosa, imprimis caput et thoraz;, anlennis tenuissimis, minxs
elongatis, non serratis; capite thoraceque rude punctatis, hoc medio
linea sublaevi nonnihil elevata, utrinque subimpresso; elytris dense
rude punctatis, apice rotundatis; spinis tibiarum poslicarum subae-
qualibus, apice dilatatis, subacuminatis. — Long. 6-12, lat. 2-5 mill.
Meloe ursus Thunb. 1. ce. p. 107; Billbg. Mon. Myl. p. 73.
Zonitis morio Dej. Gat. Ed. II. p. 249.
Eine in der Grölse äufserst variable Art; ganz schwarz, leicht
dunkel erzglänzend, überall, besonders aber auf Kopf und Thorax
schwarz behaart. Clypeus verhältnifsmäfsig nicht sehr stark vor-
gezogen, vorn glatt, gelblich; Fühler sehr fein, nicht gezähnt, etwas
die Basis des Thorax überragend. Kopf und Thorax dicht grob
punktirt, lang behaart; letzterer so lang als breit, mit der grölsten
Breite in der Mitte, nach vorn stark in einen Hals verengt, hinten
nur leicht zusammengezogen mit abgerundeten Ecken und leicht
nach aufsen geschwungenem abgesetzten Hinterrande; oben mit
einer schmalen, glatten, etwas erhabenen Linie und beiderseits der-
selben mit einem Eindruck. Flügeldecken bedeutend breiter als
der Thorax, doppelt so lang als breit, parallel mit vorstehenden
Schultern und abgerundetem Nahtwinkel; oben leicht glänzend,
dicht, fast runzlig punktirt und mit kleinen, schwärzlichen Härchen,
besonders an den Seiten, bedeckt. Unterseite fein chagrinirt und
behaart. Beine wenig gestreckt, kräftig, Stacheln der Hinterschie-
nen fast gleich lang, nach der Spitze zu etwas verbreitert und da-
selbst schief abgestutzt, so dals der vorgezogene Winkel zugespitzt
erscheint. Die Thunberg’sche Beschreibung a. a. ©. lautet: Totus
ater, immaculatus, hirtus, elytris obtusis. Corpus magnitudine M.
vesicatorii, tolum atrum, hirsutum etiam elytris, imprimis lateribus,
pilis densis exstantibus. Elytra rotundata obtusa. Hab. in cap. 6 sp.
Diese Beschreibung ist zwar kurz, aber bezeichnend, und es
unterliegt mir keinem Zweifel, dafs Thunberg diese Art vor Augen
hatte, Sie scheint am Cap häufig vorzukommen, denn ich sah im
vergangenen Jahre bei einem Pariser Händler viele Hunderte; ein
Stück im Berliner Museum hat bräunliche Flgd.
26”
404 Haag-Rutenberg: über
2. Iselma hirsuta Thunb. ]. c. 107, Billbg. 1. e. 73.
Diese Art, die offenbar hierher gehört, ist mir unbekannt ge-
blieben und ich wiederhole deshalb die Thunberg’sche Diagnose,
welche lautet:
Iselma hirsuta: Tota atra, immaculata, elytris aculis. Hab.
cap. b. sp. Corpus Mel. vesicatorio minus, totum atrum, immacula-
tum et villosum, imprimis caput et thoraz. Elytra acuta, tenuissime
et obsolete villosa. (ex Thunb.)
Meloe hirsuta Thunb. 1. e. p. 107, Billbg. 1. e. p. 73.
Billberg reproducirt a. a. O. lediglich die hier so eben gege-
bene Beschreibung und vermuthet, dafs der Käfer zu der Gat-
tung Lytta zu stellen sei. Die Art muls der wursus sehr ähnlich
sein, und unterscheidet sich nur von derselben durch die zuge-
spitzten Flügel und die etwas geringere Grölse und schwächere
Pubescenz der Flgd. Ich vermuthe fast, dafs Thunberg hier nur
ein nicht normales Ex. der ersten Art vorlag, denn ich sah meh-
rere Ex. derselben, deren weiche Flgd. sich aufgerollt hatten, so
dals deren Enden den Eindruck einer Zuspitzung machten. Die
geringere Gröfse und die geringere Pubescenz der Flgd. spielen
hier keine Rolle, denn sie unterliegen den gröfsten Schwankungen.
3. Iselma flavipennis (Dej.): Minus elongata, atra, villosa,
elytris flavis; antennis subserralis, capite thoraceque rude puncta-
tis, hoc indistincte triimpresso; elytris latitudine duplo longioribus,
sat dense punctatis, punctis pilum nigrum gerentibus; pecltore vul-
loso, pedibus robustis, spinis tibiarum posticarum ut in $. urso. —
Long. 13—14, lat. 4—5 mill.
Zonitis flavipennis Dej. Cat. 1. e. p. 249.
Etwas gröfser als ursus und verhältnifsmälsig breiter. Kopf
sehr schmal mit weit vorgezogenem Kopfschild. Fühler kräftig,
die Basis des Thorax weit überragend, leicht gezähnt, bei den klei-
neren Ex. (wohl g) stärker. Thorax etwas breiter als lang, nach
vorn stark, nach hinten wenig verengt, Hinterecken abgerundet,
Basis gerandet, wie der Kopf lang schwarz behaart und dicht zu-
sammenfliefsend punktirt mit einem undeutlichen Längseindruck
auf der Scheibe und beiderseits desselben mit einem Grübchen.
Schildchen grofs, schwarz; Flgd. breit, kaum doppelt so lang als
breit, fast parallel, hinten ohne deutliche Spitze, lehmgelb, leicht
glänzend, ziemlich dicht punktirt, in jedem Punkte mit einem
schwarzen Härchen. Unterseite ziemlich stark behaart, besonders
Meloe ursus und Verwandte. 405
auf Vorder- und Mittelbrust; Beine kräftig, Schienenstacheln wie
bei ursus.
Ob diese Art die wirkliche flavipennis Dej. ist, kann ich nicht
mit Bestimmtheit angeben, ich erhielt dieselbe seinerzeit von Drege,
dessen Bestimmungen bekanntlich oft sehr zweifelhaft sind. Die-
selbe Bemerkung gilt für die folgenden Dejean’schen Arten, die
ich aus derselben Quelle erhielt.
4. Iselma rufipennis (Germ.): Elongata, atra, villosa, ely-
Iris rufis, sutura obscuriore; antennis longis, subserratis; capite tho-
raceque dense rude punctatis, hoc supra inaequali; elytris dense ru-
g0so-punctatis. Subtus ut in S. urso. — Long. 11-14, lat. 4-5 mill.
Zonitis rufipennis Germar in coll.
? Meloe rugosus Thunb. 1. c. p. 108.
Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber in Folgendem ge-
schieden: Die Fühler sind stärker und länger, der Thorax verhält-
nifsmälsig schmäler, die Flügeldecken haben eine rothbraune Farbe
— ähnlich wie bei Zeptura hastata und erythroptera — mit etwas
dunkelerer Naht, sind viel dichter zusammenflielsend punktirt und
hre Behaarung besteht aus kleinen, schwärzlichen Härchen, zwi-
schen denen hin und wieder gröfsere sichtbar sind. Unterseite wie
bei flavipennis.
Es ist mir mehr wie wahrscheinlich, dafs der von Thunberg
a. a. OÖ. p. 108 ohne Vaterlandsangabe beschriebene und von Gem-
minger und Harold als Cantharis aufgeführte Mel. rugosus hierher
gehört. Da die Beschreibung aber ebenso gut auch auf die fol-
gende Art palst und kein Vaterland angegeben ist, so habe ich
keine Entscheidung getroffen. Die Beschreibung, die Billberg eben-
falls reproducirt, lautet folgendermalsen:
Mel. rugosus. Ater, villosus, elytris rubris, punctato - rugosis.
Corpus totum, exceptis elytris, atrum, villosum, imprimis caput et
thorax. Elytra rubra, frequentissime impresso-punctata. Differt a
Meloe algerico, eui elytra laevissima et flava, eo quod duplo mi-
nor, atque elytra punctata et rubra.
5. Iselma brunneipes (Chevr.): Magis elongata, nigra, nitida,
villosa; elytris rufis; antennis minus elongalis, vie serratis; capite
thoraceque villosis, rude minus dense punctalis; elytris elongatis,
scabroso-punctaltis.. Subtus ut in urso. — Long. 10-15, lat. 33 -5 mill.
Zonitis brunneipes Chevr. in coll.
Diese Art stimmt in Färbung, Sculptur und Behaarung mit
406 Haag-Rutenberg: über
der vorhergehenden sehr überein, unterscheidet sich aber durch die
schwächeren, viel kürzeren, kaum gezähnten Fühler, den verhält-
nifsmälsig kleineren Kopf, die viel schwächere Punktirung dessel-
ben und des Thorax, welche hin und wieder glatte Stellen durch-
scheinen läfst, und endlich durch die gestreckteren Flgd., welche
über doppelt so lang als breit sind. Die Farbe derselben ist ein
dunkeles Roth, mit hellerem Auflsenrand.
6. Iselma rubripennis (Dej.): Minus elongata, atra, sub-
opaca, villosa, elytris rufis, capite thoraceque sat dense punctatis;
hoc longitudine latiore; elytris latis, leviter griseo - pubescentibus,
pilis migris sparsim intermizlis. Subtus pilis minutis griseis tectus,
spina interiore tibiarum posticarum ezteriore fere duplo longiore,
acuminato. — Long. 9, lat. 34 mill.
Zonitis rubripennis Dej. Cat. p. 249.
Diese und die beiden folgenden Arten sind bedeutend kleiner
wie die vorhergehenden, und zeichnen sich durch die gelbliche, mit
schwarzen Börstchen gemischte Behaarung aus.
Die Fühler fehlen bei meinen Exemplaren. Kopf rundlich,
nicht gestreckt; Oberlippe weit vorstehend mit einer Längsfurche;
Kopf und Halsschild ziemlich dicht grob punktirt und lang schwarz
behaart; letzteres viel breiter als lang, mit der grölsten Breite vor
der Mitte; nach vorn stark, nach hinten kaum verengt, Basis ge-
randet. Schildchen schwarz. Flügeldecken doppelt so breit als
der Thorax, kaum zwei Mal so lang als breit, vollkommen paral-
lel, hinten zusammen abgerundet, oben ziemlich dicht aber wenig
zusammenflielsend punktirt mit kurzer, greiser Behaarung, zwischen
welcher sich, besonders nach der Basis zu, einige längere schwarze
Haare zeigen. Unterseite fein chagrinirt und überall fein greis
behaart. Innerer Schienenstachel sehr lang, etwas gebogen und
lang zugespitzt.
7. Iselma pallidipennis nov. spec.
Minor, elongata, villosa, atra, elytris pallidis; capite thorace-
que dense punctatis, nigro hirtis; elytris pallide villosis, pilis nigris
intermiztis; spinis tibiarum posticarum interioribus exteriobus multo
majoribus, acuminatis. — Long. 7—8, lat. 24—3 mill.
Meloe ursus und Verwandte. 407
8. Iselma erythroptera nov. spec.
Minor, elongata, villosa, atra, elytris rufis,; capite thoraceque
ut in 5. pallidipenne; elytris griseo-villosis, pilis nigris intermiztis;
spinis interioribus ezterioribus majoribus, apice subdilatatis, acumı-
nalis. — Long. 7, lat. 24 mill.
Beide Arten, die kleinsten der mir bekannten, haben grolse
Aehnlichkeit miteinander. Die Fühler sind düun und fein, nicht
gezähnt, bei erythroptera etwas länger als bei pallidipennis. Kopf
und Thorax ziemlich dicht grob punktirt, mälsig glänzend, lang
schwarz behaart. Der Thorax von pallidipennis ist verhältnifs-
mälsig breiter und zeigt bei meinen Exemplaren keinen Eindruck,
während sich bei erythroptera auf der Scheibe einige flache Ver-
tiefungen finden. Schildchen schwarz. Flügeldecken bei palldı-
pennis schmutzig gelb und etwas breiter als bei erythroptera, wel-
che eine röthlich braune Färbung zeigen. Ihre Punktirung ist
mälsig stark, dicht, aber nicht zusammenfliefsend; in jedem Punkte
sitzt ein Härchen, dessen Farbe bei pallidipennts gelblich, bei ery-
throptera mehr graubraun ist; zwischen diesen Härchen sieht man
noch einzelne grölsere schwarze Haare. Unterseite fein behaart,
bei pallidipennis heller als bei erythroptera. Der innere Schienen-
stachel ist bei letzterer Art an der Spitze etwas verbreitert, schief
abgeschnitten und zugespitzt, bei der ersteren mehr in die Länge
gezogen und spitziger.
Von pallidipennis liegt mir ein Ex. vor, welches hellere Beine
und fast gelbe Tarsen hat.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft 1.]
Leplodopsis, eine neue Heteromeren-Gattung
von
Dr. Haag-Rutenberg in Frankfurt a. M.
Diese neue Gattung gehört zu Lacordaire’s Sect. I. Coh. II.,
d. h. zu denjenigen Heteromeren, welche keine Trochanteren an
den Mittelhüften haben und deren Mundtheile durch das Kinn nicht
verdeckt sind; sie steht in unmittelbarer Nähe von Leptodes und
hat mit dieser Gattung besonders in der Kopfbildung ungemeine
Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber von derselben durch das nicht
kugelige, seitlich scharf von den Parapleuren getrennte Halsschild,
die niedergedrückten Flgd. und das kürzere Krallenglied der Hin-
terfülse. Sie hat auch grolse Aehnlichkeit mit einigen exotischen
Formen der Adelostomiden, Stenosiden und Scauriden, kann aber
in keiner dieser Gruppen untergebracht werden, denn die erstere
derselben hat nur 1l0gliedrige Fühler, die zweite zwar 1l1gliedrige,
aber kurze, plumpe Fühler, und die dritte endlich Trochanteren
und ein lang gestrecktes 11ltes Fühlerglied. — Wenn man nun
nicht noch eine Unterabtheilung der Coh. II. Lacordaire’s aufstel-
len will, so bleiben nur noch die beiden Gruppen der Elenophori-
den und Leptodiden übrig, in deren eine die neue Gattung unter-
zubringen wäre. Lacordaire scheidet nun diese beiden letzteren
durch das Vorhandensein einer Kante zwischen Oberseite und Pa-
rapleuren des Thorax bei den Elenophoriden, und demgemäls
mülste Leptodopsis zu diesen gestellt werden. Dies kann aber nur
mit dem gröfsten Zwange geschehen, denn der ganze Habitus von
Elenophorus und Cacicus (die beiden einzigen Gattungen dieser
Gruppen) und besonders die Clypeus, Epipleuren und Schenkel-
bildung derselben ist von Leptodopsis grundverschieden, während
auf der andern Seite diese letztere bis auf die Thoraxbildung mit
Leptodes ungemeine Aehnlichkeit zeigt. Somit ist das Unterschei-
dungsmerkmal, welches Lacordaire bei der Aufstellung dieser bei-
den Gruppen benutzt, nur von untergeordneter Bedeutung, um so
mehr, als Leptodes immerhin schon die Andeutung eine Trennung
er Parapleuren durch eine Körnerreihe aufweist, und diese Tren-
nung selbst bei Zlenophorus und Cacicus im Verhä/rnifs zu den
Haag-Rutenberg: über Leptodopsis. 409
Akisiden und Adelostomiden doch nur als eine sehr schwache be-
zeichnet werden kann. Die Unterschiede zwischen Leptodiden und
Elenophoriden liegen vielmehr in der Bildung des Clypeus, des
Prosternums und der Epipleuren, ganz abgesehen von der eigen-
thümlichen Verdickung der Schenkel bei den ersteren.
Leptoadopsis nov. gen. Leptodidarum.
Kinn beiderseits ausgerandet, die Seitenzähne mälsig grols,
spitzig, die Mitte leicht vorgezogen; Zunge klein, quer, vorn leicht
ausgeschnitten; Mandibeln kräftig, an der Spitze getheilt; Palpen
schlank, die der Maxillen mit fast gleich laugen Gliedern, deren
letztes an der Spitze leicht verbreitert und abgestumpft ist; Ober-
lippe wenig vorstehend, breit, vorn grade abgeschnitten. Kopf
grols, zwischen den Augen parallel, breit, daselbst mit stark vor-
stehendem Augenkiel, nach hinten zu einem Halse zusammengezo-
gen, Clypeus allmählig verengt, vorn leicht abgestutzt. Augen
seitlich, mälsig grols, halbkreisförmig. Fühler unter dem Augen-
kiel eingefügt, sehr schlank und fein, weit die Basis des Halsschil-
des überragend, dünn behaart; erstes Glied etwas angeschwollen,
2tes klein, fast knopfförmig, 3tes sehr gestreckt, etwas länger als
stes und 4tes zusammengenommen, 4tes bis l10tes an Länge lang-
sam abnehmend, l1tes so lang als das 1Ote, zugespitzt. Halsschild
leicht herzförmig, die grölste Breite vor der Mitte, oben wenig ge-
wölbt, seitlich von den Parapleuren durch eine leicht abgesetzte
Kante scharf getrennt, vorn und hinten gerade abgeschnitten, die
Hinterecken fast rechtwinklig. Schildchen klein, quer, eiförmig.
Flgd. lang gestreckt, mit abgerundeten Schultern, schmalen Epi-
pleuren und niedergedrücktem Rücken. Prosternalfortsatz schmal,
umgebogen, Hinterhüften weit auseinanderstehend; Schenkel leicht
verdickt, 4tes Glied der Hinterfüfse etwas kleiner als das Basalglied.
Leptodopsis insignis nov. spec.
Elongata, subnitida, obscure brunnea; capite carınato, inter an-
tennas utrinque impresso, irregulariter granuloso, pilis minutis di-
lute brunneis sparsim obsito; thorace bicarinato, dense granuloso;
_ elytris elongatis, deplanatis, sutura vix, carinis tribus in singulo
alte elevatis, interstitüs seriebus duabus regularibus e punctis mag-
nis, pilum minutissimum gerentibus, compositis obsilis; segm. abdo-
minalibus disperse granulosis, leviter pubescentibus, medio longitudi-
.naliter depressis; pedibus subpülosis, subscabris. Long. 10, lat. 3 mill.
Kopf mit kleinen Körnchen mäfsig dicht bedeckt, mit starker
410 Haag-Rutenberg: über Leptodopsis.
Längsrippe, beiderseits derselben zwischen den Fühlern mit einem
rundlichen Eindruck und hin und wieder mit kleinen dunkelgelben
glänzenden Härchen bedeckt. Mundtheile und Fühler wie in der
Gattungs - Diagnose angegeben. Thorax herzförmig, seitlich mit
scharfer, etwas cerenulirter Kante, oben mit 2 durchlaufenden, vorn
und hinten sich etwas nähernden Rippen und einer undeutliche Er-
höhung zwischen diesen und dem Rande. Die Zwischenräume sind
wie der Kopf sculpirt, der mittlere aber nach vorn mit einem mehr
glatten Flecken. Flgd. gestreckt, lang gleichmälsig eiförmig, über
doppelt so lang als breit, obne Schultern, hinten einzeln zugespitzt.
Die Oberfläche ist Nach gedrückt und zeigt aulser einer leicht er-
habenen Naht und cinem ganz schmal absesetzten Rande drei
scharfe durchlaufende etwas erenulirte Rippen, deren äufsere auf dem
schmalen abfallenden Theile der Flgd. liegt und sich mit der er-
sten verbindet, so dafs die mittlere eingeschlossen erscheint. Jede
dieser Rippen wird beiderseits von einer regelmäfsigen Reihe gros-
ser tiefer, grubenartig eingedrückter, borstentragenden Punkten
begrenzt, welche die äufseren Zwischenräume fast vollständig aus-
füllen, bei den inneren aber noch einen kleinen Raum übrig las-
sen, der hin und wieder durch kleine Querfalten bedeckt ist; aus-
serdem bemerkt man noch längs der Naht eine Reihe kleinerer
Punkte. Unterseite leicht glänzend, sammt den Beinen fein grau
behaart. Parapleuren und Abdominal - Segmente einzeln gekörnt,
letztere in der Mitte etwas abgeflacht und der Rand der Abflachung
durch eine leichte Kante angedeutet. Schenkel nach der Spitze zu
allmählig verdickt, fein granulirt; Schienenstacheln klein; Tarsen
mit goldgelben Börstehen besetzt.
Der ganze Käfer ist dunkelbraun, auf den Flgd. etwas heller,
und gleicht etwas einer sehr grolsen Adelostoma mit schlanken
Füblern und vorstehendem Kopfe.
Die ausgezeichnete Art wurde in einigen Exemplaren vom
Tarbagatai mitgebracht und mir von H. Dr. Kraatz freundlichst
mitgetheilt, in dessen Sammlung sich ein zweites Stück befindet.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I1.]
Zur Synonymie der Heteromeren
von
Dr. Haag-Rutenberg.
Epitragus lucens Er. — olivaceus Er. Es liegt hier nicht
einmal eine Farbenvarietät vor.
Pimelia ezanthematica Klg. ist ein grolses 2 von tuberosa
Klg. Ersteres hat etwas kräftigere Tuberkeln, beide aber sind
graugelb behaart.
Pimelia urticata Klg. ist eine abgeriebene tuberosa. Von
diesen 3 Arten ist nur je 1 Ex. im Berliner Museum vorhanden.
Pimelia miliaris Klug ist eine asperata Sol. ohne Haare
und mit etwas kräftigeren Tuberkeln in den Zwischenräumen.
Pimelia aggregata Klug ist ein grofses @ von asperata
mit kräftigeren Tuberkeln in den Zwischenräumen und etwas bräun-
licherer Behaarung.
Amarygmus rugosus Germ. ist ein monströser A. cupripen-
nis Germ.
Arthrodactyla attenuata Klug halte ich für elongata Klug
var. minor.
Metriopus platynotus Gerst. ist = Adesmia Gerstaeckeri m.,
letztere ist einzuziehen.
Adesmia baccata Gerst. ist — foveicollis m.
Opatrinus trivialis und elevatus Gerst. gehören zur Gat-
tung Selinus; ersterer scheint = Selinus Menouri Muls.
Eurynotus punctatosiriatus Gerst. ist auch ein Selinus.
Obige Bemerkungen gründen sich auf Ansicht der Typen in
der Berliner Museums - Sammlung, aufserdem folgen hier noch ei-
nige Rectificationen.
Prosodes Ledereri Fairm. ist ein ächter Blaps.
Cenoscelis Woll. Col. Hesp. 1867. pag. 179 gehört zu den
Ulomiden und scheint mir von Aniarus Lac. nicht verschieden.
Phaleria bisignata Boh. Res. Eug. p. 93 ist Varietät zu
brasiliensis Cast. Hist. nat. II. p. 219.
Bolitophagus amicorum Fairm. Rev. zool. 1849. p. 420
ist ein Bradymerus Perr.
412 Haag-Rutenberg: zur Synonymie der Heteromeren.
Bolitoph. costatus Fairm. a. a. O. p. 421 ist — Scotode-
rus Perr., = Dechius Pase.
Alphitobius lateralis Boh. Res. Eug. p. 94 ist ein Ania-
rus Lac.
Saragus granulatus Germ. ist ein .Pterelaeus Br&me.
Ephidonius Pasc. gehört zu den Cyphaleiden und ist neben
Lygestira (Cat. Gemm. et Har. p. 1995) zu stellen.
Sitophagus Muls. (Gemm. et Har. p. 1987) und Doliema
Pasc. sind neben Ulosonia Cast. (p. 1964) zu stellen.
Goniadera cariosa und parvula Fairm. (An. mus. civ.
Gen. IV. p. 3) sind beides Anaedus-Arten.
Polytropus Kirsch gehört in die Nähe von Apocrypha Esch.
Cymbeba Pasc. Journ. of Ent. II p. 483 ist ein Adelüden-
Genus.
Oedemutes Pasc. Journ. I. p.51 gehört in die Nähe von Scotaeus.
Othelecta Pasc. Journ. 11. p. 483 = Cylindrothorus Sol. Mem.
Ac. Tor VI. p. 262.
Apellatus Pasc. = Euomma Boh. Res. Eug. p. 101.
Allecula cylindrica Germ. gehört zu Anazro Bates.
Allecula fastigiata Germ. gehört zur Gatt. Chromomaea
Bat. und steht der Pascoei Bat. sehr nahe.
Allecula carbonaria Germ. gehört zur Gatt. Homöotrysis Pase.
Tetraonyz dispar Germ. (Cat. Gemm. et Har. p. 2146) ist
eine ächte Cantharis (wie auch schon Germar selbst in den Corri-
gendis p. 632 angiebt).
Lytta depressa und variabilis Klug sind Tetraonye.
Cantharis capitata Cast. = philaemata Klug.
Canth. spectabilis Cast. = eucera Chevr.
Canth. semivittata Fairm. —= hemigramma Mäkl.
Canth. suleifrons Chevr. = ezcavata Klug.
Eletica gigantea Dohrn (Stett. Ztg. 1873. p. 70) ist eine
Varietät von Lytta testacea Oliv. (bicolor Schh.) Ent. III. 46. p. 7
t. 2. fig. 11. (nicht 10, wie daselbst irrthümlich angegeben). — Da
die Art eine Bletica ist, so fällt der Grund, warum Schönherr den
Namen änderte (wegen Lytta testacea Fab.), weg und sie muls in
Zukunft Bletica testacea Oliv. heilsen.
Lytta maculcollis, limbata, scutellaris, zonata, abdominalis und
aurita Klug gehören zur Gattung Spastica.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIH. 1879. Heft 11.]
Synonymische Bemerkungen.
Als der verstorbene Solsky seinen Pomatinus longus, Fed-
schenko’s Reise II. p. 262, beschrieb, äufserte er sich mir gegen-
über, dafs möglicherweise der Parnus Asiaticus Motsch. dieselbe
Art sei; aber da weder Motschulsky’s Diagnose noch Beschreibung
den geringsten Anhalt für eine Deutung der Art, geschweige der
Gattung gewähre, so müsse er, P. Asiaticus ignorirend, den longus
als neue Art beschreiben. Als diese Art dann später in mehreren
Stücken auch in Derbent gefunden wurde, machte ich im Bull. de
Moscou 1877 auf die Geschlechtsunterschiede aufmerksam. Neuer-
dings deutet Herr v. Kiesenwetter in den Beiträgen zur Kenntn.
d. kauk. Käferfauna einen von H. Dr. Schneider bei Aksu aufge-
fundenen Pomatinus auf den Parnus Asiaticus Motsch., und giebt
eine kurze Beschreibung der charakteristischen Theile. Schliefslich
eitirt H. v. K. die „selbst für Motschulsky leichtfertige Beschrei-
bung“ dieses Autors, welche nur die Gröflse als Unterschei-
dungsmerkmal angiebt (H. v. Kiesenwetter’s eigene und mei-
ner Meinung nach durchaus gerechtfertigte Worte), und kommt den-
noch wunderbarerweise zu dem Schlufs, dafs seine Bestimmung
aulser allem Zweifel ist. Hätte H. v.K. der typische P. Asia-
ticus Motsch. vorgelegen, so wäre dieser Umstand sicher erwähnt
worden und kein Wort mehr über diesen Gegenstand zu verlieren;
so aber ist H. v. K.’s Ansicht als eine rein individuelle, einstwei-
len aufser aller Wahrscheinlichkeit liegende zu betrachten, wobei
jedoch keineswegs die Möglichkeit ausgeschlossen ist, dafs der
geschätzte Autor sehr richtig vermuthet hat; so lange jedoch seine
Vermuthung jeglicher Begründung entbehrt, kann wohl auch seine
Bestimmung nicht als aufser allem Zweifel aufgefalst werden.
‚Wäre H. v. K. übrigens das Vorhandensein eines Pomatinus lon-
gus Solsky bekannt gewesen, so hätte er wahrscheinlich manche
Zweifel an seiner Bestimmung in sich aufkommen lassen müssen
bei der Frage: Warum hat wohl ein in der Russischen Käferlite-
ratur so anerkannt bewanderter Kollege wie Solsky den Parnus
Asiaticus Motsch. ignorirt?
Einstweilen sollte wohl der Pomatinus longus Solsky festgehal-
ten, P. Astaticus Kiesw. non Motsch. synonym dazu gestellt, und
Parnus Asiaticus Motsch. so lange ignorirt werden, bis ein typisches
Stück des Letzteren aufgefunden wird, da ja doch eine jede ver-
suchte Deutung an der inhaltlosen Beschreibung scheitern muls.
414 Synonymische Bemerkungen.
Recht gut dagegen lassen sich die beiden folgenden Arten auf
schon früher beschriebene deuten und mit Sicherheit zurückführen,
nämlich:
Clytus admirabilis Heyden = Bartholomei Motsch. Etud.
ent. 1359. p. 142.
Beide recht ausführliche Beschreibungen stimmen so gut mit-
einander überein, dafs wohl kaum ein Zweifel an der Zusammen-
gehörigkeit beider Arten aufkommen dürfte. Clytus admirabihs ist
in dem Kaukasischen Reisewerk von Schneider und Leder beschrie-
ben und abgebildet nach einem von Dr. Schneider bei Scaradill im
Kaukasus gefundenen 2. Den Bartholomei Motsch. habe ich früher
a. a. O. besprochen, kannte aber bisher auch nur die 9, deren ich
2 früher in Baku fand. Im Frühjahr 1877 gelang es mir wieder
in Baku ein ZQ dieser schönen Art zu finden. Das JS hat die
Schenkel stärker, das letzte Abdominalsegm. kürzer, die angelegten
Fühler erreichen (wie die Schenkel des 2) den Hinterrand der letz-
ten helleren Querbinde und die Hinterschenkel die Spitze der Flü-
geldecken. d' 154, & 181 mill. lang.
Das Vorkommen von Holzbewohnern in der baum- und strauch-
losen Wüste um Baku ist wohl nur durch das in grofser Menge
aus Lenkoran angeführte und am Meeresstrande aufgestapelte Laub-
holz zu erklären. |
Strangalia angulicollis Heyd. —= Leptura imberbis Men.
Cat. rais. p. 231, Fald. Fauna transc. II. p. 316. Aus derselben
Lokalität, aus. welcher die Str. angulicollis stammt, d. h. aus Had-
schyabad besitze ich ein J® (von Christoph gesammelt), auf wel-
ches die Beschreibung der angulicollis zutrifft, aber eben so gut
auch die Beschreibung der Lept. imberbis. Der einzige Unterschied
der 3 Beschreibungen in der Färbung der Schienen ist unwesent-
lich, da diese Färbung Abänderungen unterliegt, das Auftreten von
2 schwachen erhabenen Linien auf den Flgd., welches Faldermann
erwähnt, ist nicht auffallend, da solche auch zuweilen, z. B. bei der
revestita auftreten. Uebrigens sind solche 2 Linien bei einem mei-
ner beiden imberbis schwach sichtbar.
Es mufs wohl einigermalsen befremden, dafs zwei so ausge-
zeichnete Grolskäfer der Transkaukasischen Fauna als neu beschrie-
ben werden konnten, und noch dazu in einer faunistischen Arbeit,
welche doch eine vorhergängige Durchsicht der vorhandenen älte-
ren Literatur erforderte. Der Münchener Katalog, eine nicht genug
zu preisende Erscheinung unserer Zeit, macht wohl die vordem Gel-
tung habende Entschuldigung unwirksam, dafs es zu zeitraubend
Synonymische Bemerkungen. 415
und der schlechten Beschreibungen wegen unfruchtbar sei in der
Russischen Literatur herumzusuchen; allerdings ist es sehr viel ein-
facher, leichter und weniger Zeit raubend, eine Art als neu zu be-
schreiben, als sich mit deutungsfähigen, wenn auch unklaren älte-
ren Beschreibungen nicht selten ohne Erfolg abzumühen.
Heydenia crassicornis Tourn. Ann. d. Belg. —= Calliropha-
lus Sedakovi Hochh. Bull. d. Mose. 1851. I. p. 54. Ich habe diesen
Käfer, wie auch H. Tourpier, unter dem Namen T’hylacites mongo-
Iieus mehrfach zugeschickt bekommen. Anfänglich aus Östsibirien,
Daurien und von dem Baikalsee gebracht, ist in jüngster Zeit diese
Art auch in Westsibirien von H. Martjanov bei Minussinsk (Kras-
nojarsk) aufgefunden. Sowohl Gattungs- als auch Artbeschreibung
der Heydenia crassicornis treffen auf meine Stücke zu, nur gehört
der Käfer unter den Cyclophthalmes bei Lacordaire, nicht zu den
Brachyderides (also nicht zu Cneorhinus), sondern durch die Form
der Fühlerfurche (s. Tournier’s Gattungsbeschreibung) zu den Otio-
rhynchides, deren Hinterschienen mit Körbehen (corbeilles caverneu-
ses) versehen sind. Seidlitz hat bereits in seinen Otiorhynchiden
s. str. treffend nachgewiesen, dafs eine Gruppirung der Otiorhyn-
chen mit H.schienen ohne Körbehen nur mit Berücksichtigung der
exotischen Formen möglich sei, und dals die Benutzung des Kral-
lenbaues zur grölseren Gruppenunterscheidung nicht ausreiche. Wie
wenig dieser Krallenbau auch für die Otiorhynchen mit Körbchen
an den Hinterschienen in erster Reihe ausreicht, zeigt die Theilung
dieser Gruppe bei Lacordaire p. 145. Derselbe theilt sie in zwei
Hauptgruppen, in die Celeuthelides und Eustelides mit tarses libres
und in die Oosonides nebst Episomides mit tarses soudes; zur
Trennung der Oosomides mit verwachsenen Klauen werden
p- 165 wieder die tarses libres und die tarses soudes benutzt, ein
Widerspruch, den ich augenblicklich aus Mangel an dem nöthigen
Material in dieser Gruppe durch eine andere, und namentlich bes-
sere Olassification nicht aufzuheben im Staude bin und der auch
hier nicht am gehörigen Platze wäre.
Unser Käfer mit seiner kurzen Hinterbrust, seiner seitlichen,
nach hinten: verbreiterten und fast bis zum Augenrande reichenden
Fühlerfurche, mit seinen an der Basis nicht breiteren Flgd. als das
Halsschild, mit seinen am Grunde verwachsenen Klauen, dem sehr
breiten, vorn gerade abgeschnittenen Fortsatz zwischen den Hinter-
hüften und mit der relativen Länge der Abdominalsegmente, von
denen zwei nur wenig länger als jedes der beiden folgenden und
von 1 durch eine gerade Naht getrennt ist, findet seine Stellung
416 Synonymische Bemerkungen.
im System unter den Oosomides, und zwar zwischen Cathalates und
Embrithes.
Hochhuth loc. cit. hat seine Gattung nach Schönherr ganz
richtig zu Ordo 2, Legio 1, Divisio 7, d. h. zu den Cyelomiden
gebracht, von welchen Lacordaire allerdings 3 Gattungen zu den
Curculionides Phanerognathes abgetheilt, die gröfste Mehrzahl aber
zu den Otiorhynchiden gezogen hat.
Dafls aber Heydenia crassicolis und Callirophalus Sedakovi
Hochh. identisch sind, geht augenscheinlich aus dem Vergleich bei-
der Beschreibungen hervor; aufserdem besitze ich 2 typische Expl.
von Hochhuth, welche identisch sind mit allen meinen Stücken,
von denen mir unter andern auch ein Stück von Dr. Stierlin als
Thylacites mongolicus zugegangen ist. In der charakteristischen
Bildung des Rüssels, der Fühler, ihrer Einlenkung und Furche, in
der Erweiterung der inneren Spitze an den Vorderschienen (übri-
gens an allen Schienen, wenn auch nicht so stark), in der Nicht-
erwähnung des Fortsatzes zwischen den Hinterhüften, der Länge
der Hinterbrust, der relativen Länge der Abdominalsegmente und
ihrer Suturen stimmen beide Autoren auffallend überein; die ein-
zige Differenz findet sich in dem Vorder- und Hinterrande des Hals-
schildes. Ersterer bei H.: „gerade“, bei T.: „faiblement et large-
ment echanere“ (Unterschied kaum erheblich); letzterer bei H.: „der
Hinterrand von beiden Seiten zur Mitte hin etwas schräg nach hin-
ten abgeschnitten“, bei T.: „droit a son bord posterieur“. Beide
Autoren haber Recht; der Hinterrand erscheint, wenn das Hals-
schild dicht an den Flügeldecken anliegt, durch das dichte, grobe
Schuppenkleid nicht scharf, und dann fast immer gerade abgeschnit-
ten, ist aber beiderseits schräg abgeschnitten mit leicht gegen das
Schildehen vorgezogener Mitte, wenn das Halsschild etwas von den
Flügeldecken absteht und die Schuppen diesen Zwischenraum nicht
decken. Die Zwischenräume auf den Decken sind flach, wenn man
den Käfer von vorn, etwas gewölbt, wenn man ihn von hinten be-
trachtet.
Der ganze Körper ist fischschuppenartig bekleidet, ganz ein-
förmig weilslich oder graubraun gefleckt mit namentlich an den Sei-
ten und an den Beinen wenigen eingestreuten, opalisirenden Schup-
pen; bei den am deutlichsten ausgefärbten Stücken ist der Rücken
des Halsschildes und der Decken (auf letzteren bis zur Mitte) dun-
keler, und man unterscheidet auf dem Halsschilde 4 dunkele Li-
nien, deren 2 innere sich als dunklere Abgrenzung um den birn-
förmigen Rückenfleck, die 2 äufseren in fast gleichbreitem Abstande
um diesen Rückenfleck herum auf die Decken fortsetzen.
J. Faust in Petersburg.
Kleinere Mittheilungen.
Von Necrophorus sepulchralis Heer (s. Dtsche E. Ztschr. 1877
p- 288) erhielt ich ein Pärchen durch H. Öberberg-Revisor F. De-
senhardt in Olausthal. Derselbe schreibt mir darüber: „ich fand
das Thier in Tessin am südl. Abhange des Gotthard, etwa 4 Stunde
oberhalb Airolo, an einem erschlagenen Coluber uustriacus, und be-
dauere nur, dafs ich in damaliger Verkennung desselben, 4—5
Stücke, welche ich mehr haben konnte, nicht mitnahm“.
Hr. Degenhardt sandte mir Carabus sylvestris aus dem Harz,
auf der Oberseite intentiv metallisch-blattgrün gefärbt; ferner von dort
Corymbites angustulus mit braunen Decken ohne Spur von Erz-
glanz; nach D. findet sich unter Hunderten von Ex. kaum 1 Stück
der Varietät. Dr. L. v. Heyden.
Rosalia alpina, dieser schöne Bockkäfer, ist schon drei mal
mit geschossenen Gemsen nach dem Forstamt gebracht worden!
das scheint doch nicht reiner Zufall. Das Wild wird beim Trans-
port mit Tannenreisig zugedeckt, der Käfer lebt aber im Buchenholz.
Bembidium lampros und monticola haben sich hier als forst-
schädlich erwiesen. In den Saatbeeten, die mit Reisig bedeckt
waren (in den unbedeckten weniger) haben sie die jungen Pflanzen
dicht über der Erde angebissen und ausgesogen.
Hartmann in Weissenbach am Attersee (Ober- Oesterr.).
Chlaenius (Epomis) circumscriptus, Duft. ist (nach gefälliger
Mittheilung des Hrn. Prof. v. Dalla Torre in Linz a. d. Donau)
1877 bei Auer in Süd-Tirol gefangen, das Ex. in einer Linzer
Privatsammlung. Nach Dalla Torre könnte übrigens der genannte
Epomis ebenso gut bei Linz gefangen sein, wie Duftschmid angiebt,
als Calosoma reticulatum.
Von Pachyta Lamed Linne ist nach briefl. Mittheilung von
- Hrn. Kreisgerichtsrath Klette (in Schmiedeberg) im Juli 1876
ein Weibehen oberhalb Krummhübel aufgefunden worden. Der
Käfer ist im Letzner'schen Verzeichnifs von 1871 noch nicht als
schlesischer aufgeführt. G. Kraatz.
Lathridius nodifer Westw. der bisher nur sehr wenig in
Deutschland aufgefunden wurde, scheint bei den eigenthümlichen
Witterungsverhältnissen des Jahres 78 sehr günstige Entwicklungs-
_ bedingungen gefunden zu haben. Vom meinem Freunde Hrn. Simon
- in Stuttgart wurde er an verschiedenen Punkten Würtembergs und
des Schwarzwaldes, von mir bei Lohr, im Spessart, in der Um-
- gebung Aschaffenburgs mehr oder minder zahlreich, und in letzter
Zeit bei Dieburg in ungeheuren Mengen erbeutet. Bisher (1875)
‚Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft II. 27
418 Kleinere Mittheilungen.
hatte ich nur 4 Stücke in einem Weidenschwamm bei Aschaffen-
burg gefangen und war das Thier wenigstens in hiesiger Gegend
aulserordentlich selten.
Glyptoma corticinum habe ich bei Aschaffenburg im März 1875
u. 1878 in Gesellschaft des Batrisus Delaportei und adnezus in
alten Pappeln bei Lasius niger in grolser Zahl gefangen. Das
Thierchen lebt in den Gängen der Ameise, bewegt sich sehr lang-
sam, streckt wie Sarrotrium bei der Beunruhigung die Fühler ge-
rade aus und stellt sich tod. Ein Stück traf ich 1876 spät Abends
an der rindenlosen Stelle einer Pappel kriechend.
Euplectus perplezus Duval und punctatus Muls. habe ich in
hiesiger Gegend sehr einzeln spät Abends mit dem Streifsack gefangen.
Teretrius picipes F. findet sich hier an altem Holze, wo er in
den Gängen des Lyctus canaliculatus lebt, dessen Feind er zu sein
scheint. Cand. med. Flach in Aschaffenburg.
In der zweiten Beilage der Vossischen Zeitung No. 303 vom
30. Oct. findet sich folgende interessante Mittheilung:
Der Botaniker E. Regel hat durch eine Reihe vergleichender
Versuche festzustellen versucht, ob die insectenfressenden
Pflanzen sich in der That von dem Fleische ihrer Beute nähren,
bei ihnen sonach die Blätter, nicht die Wurzeln vorwiegend als
Organe der Nahrungsaufnahme fungiren. Er zog mehrere Gruppen
kräftiger Drosera-Pflanzen unter vollkommen gleichen Bedingungen
und bestimmte die eine Hälfte zur Cultur mit Fleischfütterung, die
andere Hälfte zur Cultur ohne Fütterung. Die Fütterung geschah
in der Weise, dafs jedes neu sich entwickelnde Blatt, sobald es
sich entfaltet hatte, ein Fleischstückchen ungefähr von der Grölse
eines Stecknadelkopfes erhielt, nach 8 Tagen ein zweites Stück-
chen. . Während nun die ungefütterten Pflanzen auffallend kräftiger
wuchsen, als die gefütterten, bekamen die Blätter der letzteren
schwarze Flecken und verdarben zum Theil ganz. Beide Gruppen
wurden im Kalthause überwintert. Von den ungefütterten Pflanzen
haben sich fast alle erhalten, während die gefütterten im Frühjahre
theils gar nicht mehr, theils weniger kräftig trieben. Der ungün-
stige Einfluls der Fleischfütterung zeigte sich auch darin, dafs nicht
die gefütterten Pflanzen bedeutend mehr Samenkapseln mit zahl-
eicherem Samen trugen, als die gefütterten. Das Fangen der In-
secten, die Assimilation derselben durch die Absonderungen der
Drüsen ete. ist demnach für diese Pflanzen nicht nur nicht noth-
wendig, schadet ihnen vielmehr. (Insecten- und Fleischnahrung
sind wohl nicht ohne Weiteres zu identifieiren. D. Red.)
— ee
4. Tu
Prof. Loew’s Necrolog. 419
Prof. Fr. Hermann Loew. Necrolog *)
Wie in der Vossischen Ztg. bereits kurz unter den parlamentarischen
Nachrichten gemeldet wurde, endete am 21. April c. zu Halle a./S.
ein sanfter Tod die langen Leiden des hochverdienten Schulman-
nes, Naturforschers und Vorkämpfer der deutschen Einigkeit Her-
mann Loew. Dem weiten Kreise seiner Schüler, Mitkämpfer
und Freunde werden einige Nachrichten über den Lebensgang und
das Wirken des Dahingeschiedenen erwünscht sein. Einer seit
Jahrhunderten dem Beamten- und Geistlichen-Stande sich widmen-
den Familie angehörend, wurde er am 19. Juli 1507 zu Weilsen-
fels als ältester Sohn des damals herzoglich sächsischen Justiz-
beamten, späteren preulsischen Geheimen Regierungs-Rath Loew
geboren. Von der Klosterschule zu Rofsleben kam er frühzeitig
auf die Universität Halle, woselbst er sich rastlosen und vielseiti-
gen mathematischen, naturwissenschaftlichen und philologischen
Studien hingab und damit den Grund zu seiner, man möchte sa-
gen allseitigen Befähigung im Lehrfache legte. Bereits im Anfang
der dreilsiger Jahre wandte er sich nach Berlin, unterrichtete hier
an verschiedenen höheren Lehranstalten, zeitweilig auch am Ka-
dettenhause, und widmete sich gelegentlich der specielleren Erzie-
hung junger Leute, z. B. des Prinzen Biron, des berühmten Au-
*) Je bekannter gerade den Lesern dieser Zeitschrift die clas-
sische entomologische Thätigkeit des verewigten Loew war, je an-
genehmer dürfte es ihnen sein, von Loew’s sonstigem Leben und
- Wirken ein kurzes Bild zu erhalten. Dasselbe ist der Berliner
- Vossischen Zeitung mit Erlaubnifs der Redaction entnommen, und
stammt wohl ohne Zweifel aus der Feder von Carus Sterne; es
zeugt von derselben Meisterschaft, mit der uns dieser nicht genug
zu schätzende Autor Mittheilungen über die neueren Leistungen auf
dem Gebiete der Naturwissenschaften bringt, welche ihn zu einem
wahren Apostel derselben machen. —
Ueber die Sammlung des Verewigten ist bereits auf p. 23 die-
ses Bandes berichtet; leider hat der Director des Berliner
zoologischen Museums (nicht zu verwechseln mit Herrn Ba-
ron v. Harold) gegen den dringenden Rath sämmtlicher
dipterologischen und vieler sonstigen entomol, Autori-
täten angeordnet, dals die Loew’sche Sammlung der des
Museums einverleibt werde.
2
420 Prof. Loew’s Necrolog.
genarztes v. Gräfe u. A. Charakteristisch für die dem Heimge-
gangenen schon damals innewohnende Energie des Willens ist,
dals er sich im Beginn dieser Laufbahn gelobte und durchführte,
nicht eher eine warme Speise zu sich zu nehmen, als bis es ihm
gelungen wäre, die Schulden abzuzahlen, die er in seiner Univer-
sitätszeit durch Mittellosigkeit zu contrahiren gezwungen gewe-
sen war.
Bald darauf wurde er als Oberlehrer am Friedrich -Wilhelms-
Gymnasium zu Posen angestellt und verheirathete sich dort (1834)
mit der Tochter des seiner Zeit sehr beliebten Ober-Prediger Eh-
richt, die er während seiner Studienzeit kennen gelernt hatte und
die ihm 45 Jahre lang eine treue Gattiu und Pflegerin gewesen.
Während er dort nach aufsen eine reiche Lehrthätigkeit, nament-
lich in der Mathematik und in den Naturwissenschaften entfaltete,
wandte er sich im Speciellen der Insectenkunde zu, und zwar be-
sonders der damals noch sehr vernachlässigten Abtheilung der
Zweiflügler (Dipteren), einem Forschungs-Gebiete, dem er in allen
Wechselfällen des Lebens treu geblieben ist, und auf welchem er
sich später den Ruf einer ersten Autorität erwarb. Zunächst
machte er sich in der Wissenschaft durch die noch jetzt geschätz-
ten Horae anatomicae bekannt, einem Werke minutiösester For-
schung in Betreff des anatomischen Baues des Insectenleibes und
namentlich der Fortpflanzungswerkzeuge. Weitere Ergebnisse sei-
ner Forschungen brachten die Programme des Friedrich-Wilhelms-
Gymnasiums.
Endlich verwirklichte sich ihm der lange gehegte Wunsch, eine
Forschungsreise nach dem Orient ausführen zu können. Er unter-
nahm sie in den Jahren 1841—42 in Gemeinschaft mit dem be-
rühmten Geographen Kiepert und dem Philologen unds Geogra-
phen August Schönborn, seinem späteren Schwager, der da-
mals Professor an derselben Anstalt war und als Herausgeber ver-
schiedener lateinischer Lebrbücher bekannt war. Leider kam Loew
nicht dazu, die Ergebnisse seiner Reise selbstständig herauszuge-
ben; er theilte Vieles davon dem Entomologen Burmeister, auch
Alex. v. Humboldt mit, das Meiste verwerthete er erst bei sei-
nen späteren Arbeiten. Sein Leben lang beherrschte ihn die Sehn-
sucht nach weiteren und grölseren Forschungsreisen, aber seine
Lebenslage versagte ihm, derselben folgen zu können.
In steter Arbeit rückten die politisch erresten Schlufsjahre des
fünften Jahrzehnts beran und fanden in ihm einen energischen
Vorkämpfer des Deutschthums auf seinem vorgeschobenen Posten.
Prof. Loew’s Necrolog. 421
Deutsch gesinnt von Wirbel bis zur Sohle trat er den polnischen
Sondergelüsten muthvoll entgegen, und der damals erst vierzig-
jährige Mann wurde von dem Vertrauen seiner Mitbürger in das
erste deutsche Parlament nach Frankfurt am Main 1848 geschickt.
Nach seiner Weise stets wenig geräuschvoll auftretend, aber desto
eifriger in der Stille wirkend, widmete er sich hier rastlos den
Bestrebungen der Gagern’schen Kaiserpartei. Die Schreekenskunde,
dafs die Cholera in seine Familie eingebrochen sei, rief ihn (Som-
mer 1849) mitten aus seiner politischen Thätigkeit nach Hause,
und gerade an seinem dreiundvierzigsten Geburtstage hatte er den
niemals völlig verwundenen Schmerz, sein ältestes Kind, eine eben
zur Jungfrau erblühete Tochter, von dieser tückischen Krankheit
hingerafft zu sehen. Als sich auch der Traum seiner Jugend, die
Einigung des Deutschen Reiches, nicht erfüllen wollte, kehrte er
resignirt zurück und warf sich mit neuem Eifer auf das Lehrfach
und die Naturforschung.
Man batte seine aufserordentliche Befähigung inzwischen er-
kannt, und berief ihn Ostern 1850 als Director an die damalige
Königliche Realschule zu Meseritz, die später in ein Gymnasium
verwandelt wurde. Die noch in ziemlich ungeordneten Verhält-
nissen befindliche Anstalt hob er mit sparsamen Mitteln bald in
einer Weise, dals sie sich den besten ihrer Art an die Seite stel-
len konnte. Insbesondere wurden seine Lieblingsfächer, der ma-
thematische und naturwissenschaftliche Unterricht, zu einer Höhe
gebracht, wie man sie an ähnlichen Anstalten nicht häufig finden
dürfte. Sein Unterricht war geradezu genial; weit von der gewöhn-
lichen Schablone abweichend, wulste er überall Geist und Inter-
esse zu wecken, und verstand in einer solchen Weise zu individua-
lisiren, dafs er in dem seltensten Maafse die Liebe seiner Schüler
gewann, während auch dem trägsten Kopfe eine Ahnung von der
Bedeutung seines Lehrers aufging.
Leider wurden seine Bestrebungen bei der hereinbreehenden
Reaction von oben her nicht so anerkannt, wie sie es verdienten.
Und doch vermied er, ganz seinem Amte und wissenschaftlichen
Studium hingegeben, damals alle politische Thätigkeit. Er wider-
stand den wiederholten Versuchen, ihn für den Wahlkreis Mese-
ritz-Bomst in den Landtag zu senden, um nicht den Conflict mit
den oberen Schulbehörden zu verschärfen. Als nun das Ministe-
rium Mühler ans Ruder gekommen war, hörten die Nörgeleien
nicht mehr auf. Dazu waren seit einer Reihe von Jahren schwere
körperliche Leiden getreten. Wenn er nach einer seiner äulserst
422 Prof. Loew’s Necrolog.
schmerzhaften Leidensperioden, — ich spreche von den Jahren
1851 bis 1854, in denen er von schlimmen Steinschmerzen heim-
gesucht wurde, — mit tiefleidendem Ausdruck, aber mit alter
Energie und Zähigkeit den Unterricht wieder aufnahm, da wagte
wohl keiner von uns zu hoffen, dafs er der Wissenschaft und dem
Vaterlande noch über fünfundzwanzig Jahre seines Lebens würde
widmen können. Obwohl er nun mit allen Fibern seines Her-
zens an seiner Aufgabe hing, konnte er schliefslich die endlosen
Scherereien nicht mehr ertragen, verlangte und erhielt 1868 seinen
Abschied.
Inzwischen waren seine wissenschaftlichen Arbeiten unermüd-
lich fortgegangen und hatten ihm einen Weltenruf in seinem Fache
eingetragen. Seine als Buch erschienenen „Dipterologischen Bei-
träge“ und zahlreiche Arbeiten, die in den entomologischen Zeit-
schriften zerstreut sind, werden als grundlegend betrachtet. Den
amerikanischen Zweiflüglern widmete er besondere Werke, und de-
ren systematische Eintheilung und Bearbeitung ist grolsentheils
sein Werk. Durch Einführung des vor ihm wenig beachteten Flü-
. gelgeäders als systematisches Moment, hatte er diesen Zweig der
Wissenschaft neu begründet, und eine grolse Anzahl von hierher-
gehörigen Thieren sind von ihm entdeckt oder zuerst beschrieben
worden. In weitere Kreise drangen seine Arbeiten über die der
Landwirthschaft schädlichen Inseecten, namentlich der Gallmücken
(Ceeidomyien).. Von den lebenden Insecten hatte er seine For-
schungen auch auf die ausgestorbenen ausgedehnt, die von Bern-
stein umflossen, zum Theil in wunderbarer Erhaltung auf unsere
Zeit gekommen sind. Er hatte eine grofse Sammlung solcher
Bernstein-Mumien, durch Verbindung mit Bernstein- Arbeitern zu-
sammengebracht, und ich sehe ihn noch, den Arbeitstisch, wie den
Ladentisch eines Juweliers mit glänzendem Gestein bedeckt, in
seiner Studirstube sitzend, und die meist schöngeschliffenen Platten
mit Loupe und Mikroskop untersuchend. Diese Arbeiten über die
Dipteren der Tertiärzeit und speciell des Bernsteins harren noch
der Veröffentlichung.
Nunmehr von aller amtlichen Thätigkeit entbunden und als
Pensionair 1868 von Meseritz nach Guben übergesiedelt, gab er sich
erst recht seinen Lieblingsforschungen hin, unermüdlich arbeitend,
nur ab und zu diese Thätigkeit durch eine wissenschaftliche Reise
ins In- oder Ausland unterbrechend. Seine Betheiligung an den
Naturforscher-Versammlungen bleibt den Freunden und Fachgenos-
Prof. Loew's Necrolog. 423
sen unvergessen. Von Ersteren besitzt er in allen Welttheilen eine
grolse Zahl und seine Correspondenten zählten nach Hunderten.
Auch das öffentliche Leben, welches seines vielseitigen Wis-
sens und Könnens nicht entbehren mochte, nahm ihn nach und nach
von Neuem in Beschlag. Von mancherlei Vereinen in Anspruch
genommen, dann zum Stadtverordneten und Vertreter des Stadt-
verordneten-Vorstehers gewählt, konnte er sich schliefslich auch
weiteren Pflichten nicht entziehen, und nahm für die Legislatur-
Periode 1873—1876 nach langer Pause wieder ein Mandat als Ab-
geordneter für den Wahlkreis Sorau-Guben an. Der Traum sei-
ner Jugend war ja nun erfüllt, und er konnte wieder froher als
früher dem Ausbau freisinniger Institutionen seine Arbeit widmen.
Er schlofs sich der national-liberalen Partei an.
Im Sommer 1876 traf ihn ein Schlaganfall, als er sich auf
einer Erholungsreise in Blankenburg (Thüringen) befand. Er über-
wand den ersten, aber seit jener Zeit wiederholten sich diese An-
griffe auf seine eiserne Natur mehrmals, und vermochten es end-
lich, dafs sein früher so heller Geist der Schwere des Geschickes
erlag. Ein heiterer Lebensabend sollte dem edlen Manne nach so
vieler Lebensmühe nicht werden. Sein schweres Leiden beugte ihn
darnieder und er suchte endlich Hülfe und Ruhe in dem Diako-
nissenhause zu Halle a./S., flüchtend vor der Umnachtung seines
Geistes, welehe er wie einen schwarzen Schatten über sich herauf-
ziehen sah. Von einem erneueten Schlaganfalle sollte er sich nicht
mehr erholen. Er blieb seit Anfang März d. J. an das Bett ge-
fesselt, ein äulserst schmerzhaftes Nierenleiden gesellte sich hinzu,
und trotz der liebevollsten Pflege trat am 21. April der erlösende
Todesschlummer an den Dulder, der bereits am Tage vorher das
Bewulstsein verloren hatte. Er wurde dann am 24. April an dem
Orte, wo er in heiterer Jugendkraft und Lust vor einem halben
Jahrhundert den Grund zu seinem umfassenden Wissen gelegt, zur
Ruhe bestattet. Tiefgebeugt umstanden seinen Sarg seine Wittwe
und drei von seinen sieben Kindern übrig gebliebene Söhne; sie
werden einen Trost in dem Gedanken finden, dals Tausende von
Freunden, Parteigenossen, Naturforschern und Schülern aus allen
Berufsklassen ihren Schmerz theilen und sein Andenken hochhalten.
OSit
Neuere Literatur.
Beiträge zur Kenntnifs der kaukasischen Käfer-
fauna von Dr. Oscar Schneider und Hans Leder.
Brünn 1878). 360 S. und 6 Taf. mit 56 Abbild.
Die Herausgeber haben sich nicht nur durch ihren, von reichem
Erfolge gekrönten Sammelfleifs, sondern auch dadurch ein beson-
deres Verdienst erworben, dafs sie sich alsbald mit den verschie-
densten Fachleuten in und aufserhalb Deutschland (2 Schweizer,
1 Belgier, 2 Italiener, 4 Franzosen) in Verbindung gesetzt haben,
um ihre Ausbeute möglichst schnell und richtig bestimmen und be-
schreiben zu lassen; an der Spitze der deutschen Helfer und Bear-
beiter werden H. v. Kiesenwetter, H. Kirsch und H. Reitter
gestellt.
Es sind sämmtliche von den Herausgebern aufgefundene Ar-
ten, so weit sie sicher bestimmt werden konnten, aufgezählt; unter
denselben befinden sich über 200 neue Arten, von denen 5l sehr
sorgfältig und in besonders ansprechender Weise von H. Tieffen-
bach abgebildet sind, darunter einige neue Gattungen. Die sy-
stematische Reihenfolge ist fast durchgängig die des Weise’schen
Cataloges; „unser als Führer im Gebiete der Microcoleopteren
wohlbewährte Freund Reitter“ betrat meines Wissens bisher meist
systematisch geebnete Pfade; ob die Telmatophilidae mit Alexia,
Leiestes und Telmatophilus eine durchaus natürliche Gruppe bilden,
welche sich mit den Cryptophagidae durch die Tritomidae zu ver-
binden hat, möchte ich doch nicht in verba magistri ?) beschwören.
Nach alledem ist eigentlich alles Mögliche von Seiten der Her-
ren Herausgeber geschehen, um so mehr als ein jeder derselben
einen anziehend geschriebenen Reiseberieht (von 22, resp. 37 S.)
liefert, in dem namentlich Dr. Schneider sehr geschickt die rarae
aves vor uns auffliegen lälst, die er abklopfte und sonst aufstöberte.
!) Das Separatum ist mir bald nach Neujahr 1879 durch die
Güte der Herren Autoren zugegangen; welcher Theil des Werkes
in den Brünner Verhandl. XVI. und welcher in XVII. erschienen
ist und wann diese ausgegeben sind, ist im Interesse von
Prioritätsfragen zu constatiren.
°) Derselbe bewahrt wohl gelegentlich die Artnamen von By-
thinus extremitalis, Hadrotoma breviclavis, Tritoma univestris und
Paramecosoma univestre durch Umänderung vor der Unsterblichkeit.
Neuere Literatur. 425
Wir erfahren von ihm, dafs drei der Söhne des Grofsfürsten-
Statthalters Michael, welche während des Sommers in Borshom
weilen, eifrig Insecten sammeln, einer speciell Käfer. Es ist dies,
soviel ich weils, einer der jüngeren. Der älteste sammelt Lepi-
dopteren, und ist, wie mir Staatsrath Radde erzählte, ein äufserst
gentiler College, welcher sich gelegentlich für einen schönen und
seltenen Schmetterling durch ein künstliches Inseet revangirt, bei
dem die Brillanten keine störende Zuthat bilden. Bei dieser Ge-
legenheit mag bemerkt werden, dafs Schneider und Leder nicht
genug das freundliche Entgegenkommen Radde’s, der bekanntlich
ein Norddeutscher ist, loben können, so dafs Leder den gröfsten
Theil seiner Erfolge der freundlichen Unterstützung Radde’s zu-
schreibt.
Dafls die Chefsuren und Osseten seit Jahrhunderten ihrer Gott-
heit sich dadurch wohlgefällig zu machen suchen, dafs sie sehr gu-
tes heiliges Bier brauen, welches Priester und Oberpriester mit
Selbstverläugnung unter Gesängen aus silbernen Gefälsen bis tief
in die Nacht hinein verzechen, dürfte den meisten deutschen En-
tomologen den Caucasus nicht weniger anziehend machen, deshalb
werden auch S. 5 „Allen, die zu solcher Caucasusfahrt sich begei-
stern lassen, beste Glückwünsche“ zu Theil.
Zum Schlufs möchte ich mir einen Wink erlauben, dessen Be-
folgung mir bei ähnlichen Arbeiten vortheilhaft erscheint.
Wenn H. v. Harold einmal bei Besprechung der kostbaren
Mniszech schen Sammlung geäufsert hat, sie komme ihm wegen des
Mangels einer entsprechenden Bibliothek wie ein Bild ohne Rah-
men vor, so würde ich den Rahmen dieses sorgfältigen Verzeich-
nisses in einem, wenn auch nur gedrängten Ueberblick über die
frühere Literatur des Caucasus erblickt haben. Der einzige Mit-
arbeiter, dem es interessant erschien einer gröfseren Vorarbeit zu
gedenken, ist der Staphylinologe Dr. Eppelsheim, der auf Seite
129— 131 ein Verzeichnils der in diesem Werke enthaltenen Sta-
phylinen giebt, welche in den Hochhuth’schen Arbeiten nicht an-
geführt sind.
Wie ganz anders würden die zahlreichen Pselaphiden und
Scydmaeniden sich aus dem Rahmen herausheben, wenn eine Ueber-
sicht der vorher überhaupt bekannten gegeben wäre.
Was weils denn die heutige Generation zum grofsen Theile
- überhaupt von Adam’s, Steven’s, Fischer’s, Menetries’s, Falder-
_ mann’s, Kolenati’s Arbeiten, von denen die letzteren kaum oder
- gar nicht für theures Geld zu beschaffen sind?
426 Neuere Literaten,
Statt eines historischen Rückblickes, wie ihn ein Verzeichnils
von so bedeutendem Umfange nach älteren Begriffen fast
nothwendig erscheinen liefs, finden wir auf der ersten Seite des
Vorworts eine Besprechung von Hampe’s Aufzählung der circa
800 Käferarten in Moritz Wagner’s Werke „Reise nach Persien
etc. 1852“ 1). Unbefangene können geradezu leicht zu dem Glau-
ben verleitet werden, dals vor Wagner überhaupt gar kein ähnli-
cher Reisebericht über die Caucasus-Länder existire; denn der Um-
stand, dafs der letzte Bericht der relativ ärmste ist, sollte doch
nur dazu führen, von ihm gebührend wenig Notiz zu nehmen.
Nach meiner Ansicht ist es auch Pflicht jedes neueren Ver-
zeichnisses die Richtigkeit der älteren Angaben nachzuprüfen, um
zu verhindern, dafs sich allmählig ein Chaos falscher Angaben
bildet. G. Kraataz.
E. v. Harold. Coleopterologische Hefte XVI. 254 8.
u. 2 col. Taf. München 1879. Preis 10 Mark.
Nachdem in dem Erscheinen der Coleopt. Hefte eine längere
Pause stattgefunden hat, erhalten wir diesmal ein um so stattliche-
res, mit zwei wohlgelungenen colorirten Tafeln, welche meist
Muatas ?) unter ihresgleichen darstellen. Den Hauptinhalt des
Heftes bildet des Herausgebers Bericht über die von den Herren
v. Homeyer und Pogge im Lunda-Reiche und in Angola ge-
sammelten Coleopteren.
Wenn durch die 2245. starke Arbeit auch gewissermalsen die
Deutsche entomol. Zeitschrift entlastet wird, so mus Ref. es offen
aussprechen, dals dieselbe seiner Ueberzeugung nach zusammen
mit der Beschreibung der gesammten Lepidopteren und ähnlichen
Arbeiten einen besonderen Quartband hätte füllen sollen, dessen
Herausgeber kein anderer als das Berliner zoologische Museum
sein durfte. Die Schenkungen unserer berühmten deutschen Africa-
Reisenden an das Berliner zoologische Museum dürften kaum
gefördert werden, wenn dasselbe so wenig bemüht ist dieselben
zur Geltung zu bringen. Was ist dagegen bereits in den Schriften
des Dresdener, Wiener und anderer Museen und Privatleute (z. B.
Hamburg;) geleistet.
!) Sehr selten und separat kaum erhältlich.
?) Der häufig wiederkehrende Name Muata, der Manchem un-
klar sein dürfte, bedeutet Häuptling,
Neuere Literatur. 427
Da die geographische Gesellschaft sogar einen Beitrag zu den
Tafeln gespendet hat, so hätte es sich für das Museum nicht ein-
mal um ein bedeutendes pecuniäres Opfer gehandelt, indem
die Kosten zum grolsen Theil durch den Absatz würden gedeckt
worden sein. Wäre auf das patriotische Werk aufmerksam gemacht
worden, so hätten unzweifelhaft eine Anzahl von Mitgliedern des
entomologischen Vereins auf dasselbe abonnir. Gerade deshalb
kommen derartige vorzügliche deutsche Arbeiten in den Augen der
"Franzosen und Engländer viel weniger zur Geltung, weil dieselben
in ähnlichen Fällen gewöhnt sind die allermittelmälsigsten Leistun-
gen der Staats-Entomologen reich ausgestattet zu sehen.
H. v. Harold wird kaum wieder mit so frischem Muthe an
eine Arbeit geben, deren grolse zu überwindende Schwierigkeiten
ibm wohlbewulst waren !). Derselbe hat aber seine Aufgabe in
einer so vortrefflichen Weise gelöst, wie es heut zu Tage nur we-
nig Anderen an seiner Stelle gelungen sein würde, denn das Ber-
liner Museum ersetzt natürlich nur zum Theil die reichen Schätze
der französischen und englischen Sammlungen. Wenn ihm auch
die verhältnilsmälsig noch geringe Exploration des Landes zu Stat-
ten kam, so ist die Literatur doch bereits eine recht ausgedehnte.
Als Museums - Publication hätte der Bericht entschieden den
Sammelsinn der deutschen Africa-Reisenden mehr angeregt.
Was sollen wir von dem reichen Inhalte sagen, der sowohl
die von den genannten Reisenden gesammelten bekannten Käfer-
arten, als die neuen umfalst und sorgfältige Beschreibungen der
letzteren liefert?
Die Gesammtzahl der Species ist 280; unter denselben sind
viele neue, welche den gröflsten Sammlern des Auslandes imponi-
ren dürften ?), so Cicindela Poggei, muata, Tefflus muata, Forna-
sinius peregrinus, Stephanorrhina excavata ?), Cetonia Poggei
!) Vergl. meine entomol. Monatsbl. I. 1876. p. 133.
?) Wobl nur wenigen deutschen Sammlern dürfte bekannt
sein, mit welchem Eifer Engländer und Franzosen sich bemühen,
die Typen seltener Gattungen einerseits im Lande festzuhalten, an-
dererseits zur Vervollständigung der gröfseren Sammlungen zu
acquiriren. So haben neuerdings z. B. namentlich während der
Versteigerung der Brown’schen Sammlung, bei Cetoniden etc. harte
Kämpfe stattgefunden.
®) Vergl. über dieselbe einige Bemerkungen von mir in den
Ann. Soc. Ent. France 1879. Bull. 17. p. 169; der d ist von Wa-
428 Neuere Literatur.
und andere, ansehnliche neue Buprestiden, prächtige neue Ceram-
byeiden - Species, z. B. 2 Colpoderus, und ‘sogar Gattungen, z. B.
Jamwonus, Sobarus, Pinacosterna.
Die Namen der bekannten Arten sind oft von wichtigen Be-
merkungen begleitet, sehr schätzenswerth ist die Uebersicht der
Ceroplesis-Arten (S. 194).
Hoffen wir, dafs dem Museum recht bald neue Sendungen zu-
gehen, und auch die mancherlei hübschen Arten, die Hildebrandt
gesammelt hat, dabei Berücksichtigung finden.
Die eigenthümlichen Urtheile, welche gerade heut zu Tage
noch mehr wie früher von Zoologen und Dilettanten über die de-
seriptiven Entomologen und den Werth ihrer Arbeiten vielfach ge-
äulsert werden, lassen es sehr natürlich erscheinen, wenn der Her-
ausgeber nach der Beendigung einer solchen anstrengenden Lei-
stung im Vorworte (S. 5) einmal ausdrücklich „das Studium der Art
unbedingt für eine der höchsten Aufgaben des Naturforschers er-
klärt“ und über die Masse von Literatur klagt, welche der Dilet-
tantismus anstatt guter Arbeiten alljährlich auf den Markt bringt,
wie in keinem andern Zweige der Zoologie. Dieses Studium hat
auch Ref. seit einem Menschenalter befürwortet und mit vollem
Ernste betrieben, in Folge dessen sich auch wiederholt gegen die-
jenigen Stimmen ausgesprochen, welche die Art seit dem Umsich-
greifen des unverdauten Darwinismus für etwas mehr oder minder
imaginäres erklären, especes Darwiniennes und Darwin’sche Käfer-
Varietäten etc. etc. creiren und jeder neuen Phrase huldigen. Ei-
nem Anhänger dieser Richtung hat H. v. H. in den Mittheilungen
des Münchener entomol. Vereins (S. III. 1. S. 25) wahrscheinlich
absichtlich das Wort gestattet, um dem entomologischen Publikunm
zu zeigen, zu welchen Resultaten dieselbe führt. Die pure Ober-
Näächlichkeit verketzert bona fide mit vielem Zorn und wenig Stu-
dium das „anmalsende Wissen-Wollen“ des sorgfältigen Forschers. — _
Auflser dem Harold’schen Berichte enthalten die Col. Hefte
noch nahe an 40 Diagnosen neuer Scarabaeus-, Cerambyx- u. Chry-
someliden-Arten (S. 225—232) und neuere Literatur (S. 233—245).
Hoffentlich wird der Herausgeber seinen angekündigten Schlufs-
Bericht (der von 1879 beginnt mit den Annal. de Belgique 1876
und 1877) nicht zu sehr ausdehnen, sondern seine Kräfte um so
ungetheilter dem coleopterologischen Theile der neuen zoologi-
terhouse (Ann. and Mag. Nat. Hist. Jan. 1879. p. 88) als bella be-
schrieben,
Neuere Literatur. 429
schen Jahresberichte widmen, dessen Bearbeitung er übernom-
men hat.
Nach meiner Ansicht sind umfangreiche Special- Arbeiten ge-
rade am kürzesten zu behandeln, weil sie fast einzig und allein
von Fachleuten benutzt werden, die sie doch genau durchsehen
müssen; als Lectüre betrachtet sind umfangreiche Auszüge ein dop-
pelter Luxus, weil sie doch nur von Wenigen benutzt werden und
schnell antiquiren. Die mannichfachen synonymischen und anderen
Berichtigungen, welche gerade H. v. H.’s Berichte auszeichnen,
kommen in den Literatur - Berichten am wenigsten zur Geltung;
namentlich wenn mehrere dergleichen nebeneinander herlaufen und
kein bestimmtes Gebiet umfassen.
Vor allen Dingen hoffen wir in den neuen Jahresberichten
eine neue praktische Anordnung zu finden, indem die Bertkau-
schen z. B. die einzelnen Werke in den verschiedenen Gruppen
noch ohne jede Ordnung und Index behandeln. Dagegen scheint
mir der specielle Theil (Aufzählung der Arten) in der Hauptanlage
praktisch. G. Kraataz.
Mittheilungen des Münchener Entomologischen
Vereins. Jahrg. II. Heft I. München 1879. 76 S.
3 col. Taf.
Rechnen wir gegenwärtig den Redacteur H. v. Harold zu
den Berlinern, so liefern diesmal fast nur Berliner Entomologen
den Stoff zu dem wiederum schön ausgestatteten Hefte. Nach ei-
nem ansprechenden Necrologe über E. Steinheil von Dr. A. Fo-
rel (S.1—5) bringt Dr. Karsch (S. 5— 22) scorpionologische
Beiträge, welche mir von Neuem Zeugnifs von der kritischen Be-
fähigung des fleilsigen Verfassers abzulegen scheinen; „constante
augenfällige Unterschiede in der Bekielung der Caudalsegmente for-
dern denselben zu einer Gruppirung der Formen in zwei grölsere
- Formencomplexe heraus“. Solche Herausforderungen erhalten na-
türlich nur tüchtige Arbeiter auf systematischem Gebiete.
Dr. H. Dewitz beschreibt africanische Schmetterlinge aus dem
_ Berliner Museum. Ob Dr. Falkenstein nur Sphingiden (S. 23-30)
h
\
- -
nn
und Dr. Pogge nur afric. Nachtschmetterlinge (S. 30—35) gesam-
melt hat, sagt der H. Autor nicht; seine allgemeinen Angaben über
die bez. Ausbeute dieser Herren beschränken sich auf die inter-
essante Mittheilung, dafs sich in derselben viele schöne neue Arten
430 Neuere Literatur.
befinden, von denen auf den col. Taf. I. u. II. zehn von H. Tief-
fenbach abgebildet sind.
A. Hartmann: Smerinthus Tiliae L. ab. Pechmanni.
C. Frhr. v. Gumpenberg: Raupe der Cidaria cyanata; zu
diesen Aufsätzen [S. 35—38] gehört Taf. IIl..
v. Harold beschreibt (S. 39 — 45) 6 südafrican. Agonoscelis-
Arten (Hemipt. heteropt.) und giebt alsdann sehr reiche „Beiträge
zur Kenntnifs der Languria-Arten aus Asien und Neu-Holland“
(S.46 — 94), welche hauptsächlich auf die vom Museo Civico in
Genua ') mitgetheilten und die im Berliner Museum befindlichen
Arten basirt sind. Den sorgfältigen Beschreibungen von 60 Arten
geht eine Bestimmungs-Tabelle voran.
Karsch bringt zum Schluls zwei neue Arachniden des Ber-
liner Museums. G. Kraatz.
Praktische Insectenkunde von Professor Dr. E. L. Ta-
schenberg.
I. Einführung in die Insecetenkunde. 233 S. mit 46 Holz-
schnitten. Bremen 1879. (M. Heinsius.)
Il. Die Käfer und Hautflügler. 401 S. mit 98 Holzschn.
Die beiden hübsch ausgestatteten Bände gehen uns unmittel-
bar vor dem Schlufs des Heftes zu. Es ist daher nur kurz zu be-
merken, dals vom Verfasser hauptsächlich diejenigen Arten genauer
beschrieben werden, mit denen wir im praktischen Leben durch
den Schaden oder Nutzen, den sie stiften, namentlich als Land-
und Forstmann, Gartenbesitzer ete. in öftere Berührung kommen,
Der preisgekrönte Verfasser der den Kulturpflanzen schädlichen
wirbellosen Thiere ist natürlich auf diesem Gebiete ganz zu Hause,
indessen machen sich in der Auswahl der Gegebenen doch man-
cherlei Ungleichheiten bemerkbar. Die Charakteristik der Carabi-
cidae und Dytiscidae in Pars I. umfalst eine Seite, in Pars Il.
bleibt die Gattung Carabus ganz bei Seitd und es wird nur über
Zabrus gibbus auf 5 Seiten berichtet; dagegen bringt Seite 9 eine
') Dr. Gestro, der Dirigent dieses Museums, versteht es,
-allerdings von schönen Mitteln unterstützt, die reichen Schätze des
Museums der Wissenschaft nutzbar zu machen, indem er Gelehrte
an den verschiedensten Orten Europas für die Bearbeitung dersel-
ben gewinnt und deren Arbeiten in den Museums-Annalen vereinigt.
Neuere Literatur. 431
Uebersicht der Dytiscus- Arten. Unter den Silphiden bleiben die
Necrophorus ganz unerwähnt, die als Todtengräber doch keine un-
wesentliche Rolle im Haushalt der Natur spielen.
Durch die consequente Einführung deutscher Namen bei Ar-
ten, wo bisher lateinische in Gebrauch, scheint mir wenig gewon-
nen. Haben solche Namen irgendwie eine Priorität!) zu beanspru-
chen? sollte es nicht auch leicht Confusion geben, wenn wir zwei
Landleute von einem ähnlichen Spitzmäuschen (Apion assimile)
sprechen hören; fragen wir wem ähnlich, so werden sie antworten:
dem sonneliebenden (apricans).
Unter Systematik und Literatur heilst es S. 52: von den zahl-
reichen Werken, welche über Käfer handeln, nennen wir nur drei:
Lacordaire Genera, Gemminger und Harold’s Catalog und
Redtenbacher Fauna austr. Den Lesern der praktischen Insec-
tenkunde die beiden ersten Werke zu empfehlen, ist ebenso un-
praktisch (selbst als Sammler würde oder könnte er sie sich
nicht sofort anschaffen) als Erichson’s u. Sturm’s Naturg. der
Insecten Deutschl., die Cataloge der europ. und deutschen Kä-
fer bei solcher Gelegenheit zu ignoriren. Praktischer, d. h. Mas-
sensammler ist der Verf. auch wohl nie gewesen; er trägt (I. p. 48)
krümeliges Laub in einem Säckchen heim, wärmt es an und siebt
es über einen weilsen Bogen Papier aus; man pflegt das Laub von
ganzen Waldflächen und Gräben mit Hafersieben zu bearbeiten,
ı) Gewifs! sonst cursiren schliefslich Dutzende von Namen
für dasselbe Thier. Prof. F. macht einen hübschen Anfang zur
Confusion, indem er die vielen deutschen Käfernamen in Sturm’s
bekanntem Cataloge seiner Insekten-Sammlung von 1826 und des-
sen Käfern Deutschlands ignorirt; da heifst Apion Birnrüsselkäfer
und Pföinus Bohrholzkäfer, während F. die Anobiidae Holzbohrer
und Ptinus Dieb nennt. Unsere Zeit sollte jede Coneurrenz mit
der guten, alten Zeit aufgeben, um so mehr als sich vor dem
Furchtkurz oder bürgermeisterlichen Bitterlaufkäfer (Amara consu-
laris) das Kleespitzmäuschen entschieden verkriechen muls.
Welcher Deutsche spräche heut vom Kneip-, Lefzen- oder
After - Sandkäfer (Manticora, Ozychila, Pterostichus), vom Zahn-,
Blöfsen-, Schmutz-, Stinkpillenkäfer, vom Schenkel-, Gürtel- und
- Zungenreitzkäfer, vom Schnautzfaden-, Aftermüffel- (Bruchus) oder
Afterreitzkäfer (Mylabris), und doch hätten alle diese Sturm’schen
Gattungsnamen Priorität zu beanspruchen!
432 Neuere Literatur.
das Gesiebte wird zu Haus in Schüsseln ausgesucht; ein Säckchen
Anspülicht kann gegen 20 000 Käfer enthalten.
Ganz nach dem modernsten Muster zugeschnitten ist folgende
Darstellung des Verfassers (S. 33):
„Art (species) und Gattung (genus) sind gemachte Begriffe.
Die Natur hat das Einzelwesen geschaffen. Alle Einzelwesen,
welche in sämmtlichen Merkmalen übereinstimmen, bilden eine
Art. Einige von ihnen können aber in nebensächlichen Stücken
von den übrigen abweichen. Hält nun der eine Forscher die Ab-
weichung für zu unbedeutend, um aus ihr (also aus der Abwei-
chung!) eine zweite Art zu machen, höchstens eine Abart (varie-
tas) darauf zu gründen, so erkennt er in diesem Falle eine nicht
constante an, während ein anderer die Abweichung für wesentlich
genug erklärt, um eine zweite Art auf den Träger derselben zu
begründen !).
Seitdem die Descendenzlehre eine Rolle in der Naturforschung
zu spielen begonnen hat, ist die Art weit unsicherer geworden, als
sie den Forschern vor jener Zeit war.“
Gehen denn die Ansichten der tüchtigsten descriptiven Ento-
mologen in anderen als besonders schwierigen Fällen, aus Mate-
rial-Mangel etc. auseinander? nimmt nicht die scharfe. Scheidung
der Arten im Allgemeinen gegen früher eher zu als ab? oder ist
das Einziehen schlechter Arten ein Beweis für deren Berech-
tigung??
Diese wenigen Bemerkungen sollen und können dem Werthe
des Buches natürlich keinen Abbruch thun, welches biermit jedem
praktischen und unpraktischen Entomologen warm anempfohlen
wird. G. Krasatz.
So eben erschien: Deutsche Ent. Ztschr. 1879. Heft III.
Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete
der Arthropoden während der Jahre 1877 und 1878.
Von Ph. Bertkau in Bonn. Preis 18 Mark.
Dieser erste Theil umfafst den allgemeinen Theil, Crustaceen,
Insecta, Coleoptera etc. G. Kraatz.
!) Sachverständige giebt es in der Entomologie nicht, jeder
hat Recht! Ref.
Vereinsangelegenheiten. 433
Vereinsangelegenheiten III.
Ihre Wohnung in Berlin veränderten:
Herr Klaeger, Nadlermeister, jetzt Adalbertstr. 7.
- Kothe, jetzt Markgrafenstr. 85.
- Mertens, jetzt Britzerstr. 14.
- General Quedenfeldt, jetzt Frobenstr. 29.
- Schilsky, jetzt Schönhauserstr. 160.
- Dr. Stein, jetzt grofse Präsidentenstr. 8.
- Tepper, jetzt Prinzessinenstr. 18.
- Dr. Thieme, jetzt Templiuerstr. 4.
- Dr. Wahlländer, jetzt Königgrätzerstr. 97.
Ihren Wohnort oder Wohnsitz veränderten:
Herr Bourgeois, jetzt Rouen, Rue Beauvoisine 126.
- ‚Eichhoff, jetzt Oberförster in Mülhausen (Elsafs).
- Krause, jetzt Amtsrichter in Eichenberg.
- Hahn in Magdeburg, jetzt Apfelstr. 3.
- ‚Jos. Müller, jetzt in Prag, Smichow, Karlsgasse 418.
- Pahnsch, jetzt Oberl. in Dorpat, Haus Stamm, Ritterstr.
- Edm. Reitter, jetzt in Wien, Schottenfeldgasse 21.
- ‚Dr. Rolph, jetzt in Berlin, Steglitzerstr. 49.
- Witte, jetzt Landgerichts-Dir. in Breslau, Freiburgerstr. 26.
Zu eorrespondirenden Mitgliedern wurden ernannt:
Herr Prof. Dr. Ed. Brand in Petersburg.
- Em. Lockey in Prag.
Seit dem Februar dieses Jahres traten dem Verein bei:
Herr Altum, Prof. Dr., in Eberswalde.
- van Bärle in Berlin, Wilhelmstr. 8.
- Duncker in Berlin, Dresdenerstr. 16.
- Ehlers, G., in Cartagena, 37 Muralla del Mar.
- Kliegel in Sanssouei, Königl. Schlofscaplan. (Col.)
- Kolbe, Lehrer in Oeding, Kr. Ahaus (Westph.). (Col., Ent.)
- Landois, H., Prof. in Münster, Director der zool. Sect. für ”
Westphalen-Lippe.
- Herm. Freih. v. Maltzan in Frankf. a./M., Zeil 38. (Ins.).
- Dr. Nickerl in Prag, Wenzels Platz 16. (Col., Lep.)
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIN. Heft II. 28
434 Vereinsangelegenheiten.
Herr Oberthür, Rene, in Rennes (Ile-et-Vilaine), 20 Faubourg
de Paris. (Col.)
- Pohl, O., gräfl. Obergärtner in Rosnochau bei Walzen in
Ober-Schlesien.
- Simon, Hans, in Stuttgart, per Addr. W. Spring, Lin-
denstr. 3. (Pselaphiden, Paussiden,)
Ihren Austritt aus dem Verein erklärten:
Herr Ingenieur Düberg in Berlin.
- Küchenmeister, Medicinalrath in Dresden.
- Lentz, Oberlehrer in Königsberg.
- Reinecke, Lehrer in Gernrode.
Schriften-Austausch, der gern genehmigt wurde, beantragten:
In Genua: Museo Civico di Storia Naturale.
In London: Royal. Microscopical Society, Kings College.
Am 30. September dieses Jahres verstarb nach einer Krank-
heit von einigen Monaten
Dr. Chapuis, 1824 in Verriers geboren.
Auf Anregung von Lacordaire beschäftigte er sich mit dem Stu-
dium der Käferlarven und gab 1853 in Gemeinschaft mit seinem
intimen Freunde Dr. Cand&ze den bekannten Catal. des larves
des Col. heraus. 1866 veröffentlichte er seine Monographie des
Platypides, das Produkt dreijähriger Arbeit.
Nach dem Tode Lacordaire’s (1370) übernahm er die schwie-
rige Bearbeitung der drei letzten Bände von dessen Genera des
Coleopteres. Diese drei Hauptwerke sichern ihm ein bleibendes,
ehrendes Andenken in der entomologischen Welt! einen vortrefi-
lichen Nachruf widmet H. Dr. Cande&ze seinem verewigten Freunde
in dem Comte rendu ser. II. No. 69. (October) der belgischen en-
lomologischen Gesellschaft. G. Kraatz.
Versendung der Zeitschrift. 435.
Y
Die verehrlichen Mitglieder des Berliner entomologischen
Vereins werden darauf aufmerksam gemacht, dafs die Einsendung
des Betrags beim Beginne des Jahres praenumerando stattzufinden
hat. Ist dieselbe bis zur Versendung des ersten Heftes nicht erfolgt,
so wird dasselbe nur ausnahmsweise den Herren Restanten zuge-
sendet, in der Regel erst zugleich mit dem zweiten Hefte im
Spätherbst, wenn bis dahin Zahlung erfolgt ist. Da ich die Hefte
nicht selbst versende, so wird es mir, namentlich im Sommer,
nieht immer möglich sein, die Hefte sofort nach Empfang des ver-
späteten Beitrags abgehen zu lassen, wobei auch die nothwendige
Controle sehr erschwert oder unmöglich wird. Ist einem der Herren
Mitglieder, der den Beitrag rechtzeitig eingesendet, durch irgend
ein Versehen von Seiten des Vereins oder der Post ein Heft nicht
rechtzeitig zugegangen, so wird gebeten, sobald wie möglich zu
reclamiren, da dies sowohl in seinem wie im Interesse des Vereins
liegen muss.
Je mehr Nachsicht die Herren Mitglieder in den wenigen Fäl-
len gezeigt haben, in denen ihnen durch Schuld des Vereins die
Zeitschrift nicht rechtzeitig zugegangen (wobei oft Verzug, Abwe-
senheit vom Hause etc. mitspielte), um so mehr mufste den Vor-
stand die Klage in Dr. Katter’s entomol. Nachrichten V. 1879.
p- 277 ‚überraschen; sie lautet: Wir werden künftig Sorge tragen,
dals uns nicht Schriften, auf die wir abonnirt haben, # Jahr lang
nach ihrem Erscheinen vorenthalten bleiben, wie es bei der Deut-
schen Entomol. Zeitschrift in diesem Jahr der Fall gewesen ist,
absichtlich ?
Ein solcher Ton ist durch Nichts von uns provoeirt; H. Dr.
K. ist in seinen Excerpten und originalen Artikeln gänzlich un-
behelligt geblieben, er verdankt sogar das lobende Citat im En-
tomol. Monthly Magaz. unserer Fürsprache und wir halten seine
Nachrichten.
H. Dr. K. ist nicht Abonnent auf die Deutsche Zeitschrift,
sondern bevorzugtes Mitglied des Berliner Vereins, denn er erhält
dieselbe für 6 Mark (statt 9 Mark) gegen sein Blatt. Angeblich
ist ihm Heft I. 4 Jahr lang vorenthalten, es ist ihm aber so-
fort zugesendet, als er nach z Jahr reclamirt hat; nach unse-
rer Liste ist ihm dasselbe rechtzeitig zugesendet; ein Irrthum in
der Abgabe oder der Post mufls ihm unmöglich scheinen; die
Frage absichtlich? charakterisirt seine Manier am Besten.
28*
436 Nachträge, Berichtigungen etc.
Wenn „die Bertkau’schen Berichte bis heut zu Tage keine
Ahnung von der Existenz der entomol. Nachrichten haben“, so
hat Dr. Bertkau muthmafslich Dr. Katter’s erstem Prospect
Glauben geschenkt, nach dem „das eigenartige Organ sich nur re-
ferirend verhalten wollte“.
Faetische Berichtigungen, ohne die ein ganz falsches Urtheil
über uns entstände, werden nach wie vor erfolgen; im Uebrigen
erschwerte H. Dr. K. schon früher durch den Ton in seinen Nach-
richten ein collegialisches Verhältnifs; absichtlich ?
G. Kraatz.
Nachträge, Berichtigungen etc.
H. A. Becker theilt mir in einem Briefe vom 7. Nov. 1879
mit, dals er unter seinen Rhaebus (vergl. S. 276 u. 77 dieses Jahr-
gangs) wohl die goldgrünen Ex. bemerkt habe; sie seien von ihm
zusammen mit Mannerheimii bei Astrachan auf Nitraria Schoberi
gesammelt und beide Arten sehr flüchtig, Hiernach gewinnt die
Annahme. an Wahrscheinlichkeit, dals wir es in Rhaebus Solskyi
mit einer neuen europ. Art zu thun haben.
In einer Besprechung der schlesischen Varietäten !') des Cara-
bus cancellatus habe ich gelegentlich die rothschenklige Form des-
selben haematomerus benannt, dabei aber übersehen, dafs ich den-
selben Namen bereits in dieser Zeitschrift (1878. p. 131) für die
rothschenklige Var. des C. granulatus in Vorschlag brachte. Dem-
nach wäre statt haematomerus a. a. O. rufipes zu setzen.
G. Kraatz.
ı) Breslauer Ztsch. für Entomol., neue Folge Hefi VII. 1879.
A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIII. 1879. Heft I.]
Entomologisches Repertorium. 1.
Vorwort der Redaction !).
Die meisten übrigen entomologischen Zeitschriften, die franzö-
sischen an der Spitze, geben kurze Uebersichten über den entomol.
Inhalt der ihnen zugehenden entomol. und nicht entomol. Zeit-
schriften. Die Uebersicht über dieselben wird dadurch ungemein
erschwert, .dals die Redacteure diese Inhaltsberichte nicht von den
eigentlichen Bulletins trennen, was sich mit grölster Leich-
tigkeit bewerkstelligen lielse.. Von H. Bedel war mir be-
reits auf meine Befürwortung eine solche praktische Trennung be-
reits vor Jahren zugesagt, sie ist aber doch wieder in Vergessenheit
gerathen. Die Redaction glaubt im Interesse der Vereinsmitglieder
zu handeln, wenn sie denselben in Pausen von einigen Jahren über-
sichtliche Inhalts-Verzeichnisse giebt, wie sie hier als erster Ver-
such vorliegen. Dieselben sind von unserem langjährigen Mitgliede,
Herrn Lehrer Blücher in bereitwilligster Weise zum Theil mit
Benutzung der Bulletins des seances de la Soc. Entom. de France
entworfen. Die Redaction wird für Vorschläge zu etwaiger zweck-
mäfsiger Erweiterung oder Einschränkung des entom. Repertoriums
den verehrlichen Hrn. Mitgliedern dankbar sein; sie verweist gleich-
zeitig auf No. I. desselben im Jahrg. XX. (1876) dieser Zeitschrift.
!) Praktische Vorschläge an Gesellschaften scheitern nicht selten an
den Einwendungen und Befürchtungen einzelner unpraktischer Vorstands-
oder sonstiger Mitglieder. Es ist nicht durchzusetzen, dals den (namentlich
auswärtigen) Mitgliedern der zool.- botan. Gesellschaft die Hefte rechtzeitig
halbjährig unter Kreuzband zugesendet werden, während sie für die jähr-
liche Zusendung des ganzen Jahrgangs als Postpaquet fast das Doppelte zu
zahlen haben, das Abholen des Paquetes von der Post nicht mitgerechnet.
Da der Buchbinder dem Verein die Hefte mit Kreuzband fertig liefern kann,
das Aufkleben gedruckter Adressen ein Minimum von Zeit erfordert, so ist
der Aufwand an Zeit und Mühe für die doppelte Kreuzband - Sendung
wahrscheinlich geringer als für die einmalige Paquetsendung. Die
40 Pfennig Kosten können zum Beitrag zugeschlagen oder ein Paar Bogen
weniger gegeben werden. Der Berliner Verein versendet so seit mehr als
20 Jahren seine Hefte, fast ohne jeden Unfall. Sind denn die neueren bil-
ligen Kreuzband - Porto dazu da, damit gerade die Vereine nicht davon
Gebrauch machen und ihre Mitglieder zwingen das Geld für unnützes
Porto fortzuwerfen?
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. A
2 Entomologisches Repertorium.
Annali del Museo Civico di Storia naturale di Genova
1870 — 78.
Band II. 1872.
Ferrari, P. M.: Aphididae Liguriae.
Mayr, G.: Formicidae Borneenses. f
Band III. 1872.
Gestro, R.: Note sopra aleuni Coleotteri.
Fairmaire, L.: Nuove specie italiane del genere Adelops.
Ferrari, P. M.: Species Aphididarum bucusque in Liguria lecta.
Band IV. 1875.
Putzeys, J.: Notes sur les genres Morio et Perigona.
Baudi, F.: Catalogo dei Dascillidi, Malacodermi e Teredili del
Museo Civico di Genova.
Rondani, C.: Muscaria exotica Musei Civiei Januensis. TI, II.
Putzeys, J.: Revision des Broscides de l’Australie.
Gestro, R.: Note sopro aleuni Coleotteri.
Fairmaire, L.: Description de quelques Coleopteres en des
de la partie australe de l’Amerique.
Band VI. 1874.
Baudi, F.: Catalogo dei Tenebrioniti europei e eircummediterranei
del Museo Civico di Genova. 1.
Ferrari, P. M.: Hemiptera agri Ligustici hucusque lecta.
Weismann, A.: Ueber den Saison-Dimorphismus der Schmetter-
linge (Tav. VIII-IX).
Gestro, R.: Descrizione di tre nuove specie di Cicindelidi dell’
Isola di Borneo. |
Gribodo, G.: Diagnosi di alcune specie nuove del genere Chrysis.
Doria, G., O. Beccari e L. M. D’Albertis: Enumerazione dei
Cetonidi raccolti nell’ Arcipelago Malese e nella Papuasia dai sigg.
Gestro, R.: Össervazioni sopra alcune specie italiane del genere
Cychrus.
Ders.: Descrizione di tre nuove specie del genere Atractocerus.
Chaudoir, M. de: Supplement & l’Essai sur les Feronies de l’Au-
stralie publie dans le Bulletin des Natur. de Moscou en 1865.
Band VII. 1875.
Rondani, C.: Muscaria exotica Musei Civici Januensis. III. Spec.
in Ins. Borneo a March. J. Doria et Doct. O. Beccari lectae.
Emery, C.: Le formiche ipogee.
Fairmaire, L.: Coleopteres de la Tunisie, recoltes par M. Abdul
Kerim.
Annali del Museo Civico di Storia naturale di Genova. 9
Baudi, F.: Catalogo dei Tenebrioniti europei e circummedit. del
Museo Civico di Genova, II. |
Putzeys, J.: Descript. de Carabiques rouveaux ou peu connus.
Gestro, R.: Note sopra aleuni carabiei ete.
Emery, C.: Aggiunta alla nota sulle formiche ipogee.
Gestro, R.: Deserizione de un nuovo genere e di alcune nuove
specie di Coleotteri Papuani.
Band VII. 1876.
Chaudoir, M. de: Monographie des Chleniens.
Baudi, F.: Catalog. dei Tenebrioniti europei e circummedit. del
Museo Civico di Genova, Ill.
Gestro, R., e L. M. D’Albertis: Deseriz. di una nuova specie
di Eupholus.
Pavesi, P.: Le prime crociere del „Violante“ Risultati Aracnologici.
Thorell, T.: Sopra aleuni Opilioni d’Europa e dell’ Asia oceid. ete.
Gestro, R.: Diagnosi di alcune nuove specie di Coleotteri della
regione Austro-Malese etc.
Band IX. 1876-77.
Gestro, R.: Appendice all’ enumerazione dei Oetonidi raccolti nell’
Arcipelago Malese e nella Papuasia dai sigg. G. Doria, O. Bec-
cari e L. M. d’Albertis.
Thorell, T.: Descrizione di aleune specie di Opilioni dell’ Areip.
Malese appartenenti al Museo Civico di Genova.
Gestro, R.: Enumerazione dei Longicorni della tribu dei Tmesi-
sternini, raccolti nella regione Austro-Malese dai sigg. O. Beccari,
L. M. D’Albertis e A. A. Bruijn.
Thorell, T.: Descrizione di tre ragni esotici.
Sharp, D.: Descriptions of some new forms ob aberrant Melolon-
thini from Australia, forming a distinet subtribe (Systellopides).
Ders.: Descriptions of a new species, indicating a new genus, of
Coleoptera.
Gestro, R.: Descrizione di una nuova specie di Lucanide del ge-
nere Cyclommatus, raccolto nella Nuovo Guinea mer. dal sig. L.
M. D’Albertis.
Chapuis, F.: Cryptoc&phalides inedits du Musee Civique de GEnes.
Gestro, R.: Aliquot Buprestidarum novarum diagnoses.
Emery, C.: Catalogo delle Formiche esistenti nelle collezioni del
Museo Civico di Genova. I, Formiche provenienti dal viaggio dei
sigg. Antinori, Beccari e Issel nel Mar Rosso e nel paese dei
Bogos.
A2
4 Entomologisches Repertorium.
Gestro, R.: Descrizione di una nuova specie del genere Curis,
della famiglia dei Buprestidi.
Band X. 1877.
Harold: Enumeration des Lamellicornes Coprophages rapportes
de l’Archipel Malais, de la Nouv. Guinee ete. (75 p.)
Fauvel: Les Staphylinides de l’Australie et Polynesie.
Thorell: Studi sui ragni Malesi e Papuani. I. Ragni di Celebes.
(1 Volume de 300 p.)
Gestro: Descrizione di aleuni Coleotteri e diagnosi di quattro spe-
cie nuove.
Band XI. 1878.
Dubrony: Ortotteri raceolti dal Violante.
Pavesi: Aracnidi del Violante. Aggiunto and Catalogo sistema-
tico degli Aracnidi di Greeia.
Pirotta: I Miriapodi del Violante.
Band XI. 1878.
Dubrony: Orthopteres de Ligurie.
Gestro: Contribuzioni allo studio dei Cetonidi Malesi.
Emery: Cat. delle Formiche del Museo Civico di Genova, I].
Ferrari: Hemiptera ligustica adjeeta et emendata.
Cand£ze: Releve des Elaterides recueillis dans les Iles Malaises
et Nouv. Guinee par MM. Doria, Beccari ete.
Gestro: Appunti Entomologici.
Rondani: Muscaria exotica etc.
Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou.
Jahrgang 49. (1876.)
I. Kefsler: Ein neuer russischer Flufskrebs, Astacus colchicus ;
p. 1-6.
Hudendorff: Beitr. zur Kenntn. der Südwasser-Cladoceren
Rulslands; p. 26—61 (1 Taf.).
Chaudoir: Monographie des Siagonides; p. 62— 262.
II. Chaudoir: Etude monogr. des Masoreides, des Tetragonode-
rides et du g. Nematotarsus; p. 72—84.
Jakowläwa: Hemiptera heteroptera; p. 85—125.
Ill. Kraatz: Revision der Procerus-Arten; p. 125—210 (1 Taf.).
Lindemann: Monographie der Borkenkäfer Rufslands (Cry-
phaloiden, Tomiciden); p. 148—173 (Fig.).
IV. Lindemann: Forts. d. vorigen; p. 320-380 (1 Taf. u. Fig.).
Bulletin de Moscou. 5
Jahrgang 50. (1877.)
I. Jakowläwa: Sur les Polygordius de Sebastopol; p. 53—96.
I. Lindemann: Monogr. d. Borkenkäfer Rufslands; p. 159-187.
Chaudoir: Genres nouv. et esp. inedites de la fam. des Oa-
rabiques; p. 138—268.
Jakokläwa: Hemiptera heteroptera; p. 269—300.
Il. Berg: Beitr. z. d. Lepidopteren Patagoniens; p. 1—22.
Faust: Ueber einige südruss. Silpha-Arten; p. 23—33.
Ders.: Aeltere u. einige neue Käfer d. russ. Fauna; p. 34-48.
IV. Radoszkowski: Essai d’une nouv. methode pour faciliter la
determinat. des especes appartenant au g. Bombus; p. 169—
219 (2 Taf.).
Bulletin de la societe imperiale des amis d’histoire naturelle,
d’anthropol. et d’ethnographie a Moscou. I—XXVI.
Fedtschenko, A. P.: Materiaux pour l’entomol. des gouvern. de
Y’arrondissem. scolaire de Moscou. Tom. VI. livr. 1. 1868. Dipteres.
Oulianine, B. N.: Neuropteres et Orthopteres. VI., livr. 2. 1869.
Oschanine, B. F.: Hemipteres. VL, livr. 3. 1870.
Fedtschenko: Voyage au Turkestan. XI. 1873.
Martens: Mollusques, trad. par A. P. Fedtschenko, livr. 1.
Erschow: Lepidopteres, livr. 2.
de Saussure, ÖOrthopt£res, livr. 4, cah. 1.
Solsky: Coleopteres, livr. 5, cah. 1.
Oulianine: Orustaces, livr. 6, cah. 1.
Lindemann, C. E.: Monogr. d. Bostrychides. XVII, livr. 1. 1876.
Fedtschenko, Voyage au Turkestan. XIX. 1876.
Mac’ Lachlan: Neuropteres, livr. 8.
Morawitz: Apidae, livr. 9, cah. 1.
Croneberg: Araneae, livr. 10.
Solsky: Col&opteres II., livr. 11, cah. 2. T. XXI.
Morawitz: Apidae, livr. 13, cah. 2.
Brandt, A. F.: Etudes comparees des tubes oviferes et de l’oeuf
des insectes. XXI. livr. 1. 1876.
Bobretzky, N. R.: Etudes sur le developpement des Cephalopodes.
XXIV. livr. 1. 1877.
Fedtschenko: Voyage au Turkestan. XXVI. 1876.
Radosczkowsky et Mayr: Hymenopteres, livr. 14.
Brauer: Odonata, livr. 14.
Sous presse se trouvent les livraisons suivantes du voyage au Tur-
kestan, conten. des travaux de Solsky, de Saussure, Bunge et Regel.
6 Entomologisches Repertorium.
Deutschland.
1. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn.
Jahrgang 1875. (XIV.)
Reitter, Edm.: Systemat. Eintheilung d. Trogositidae; p. Si)
(2 Taf.). (Col.)
Weise, J.: Coleopterol. Ergebnisse einer Bereisung d. Czernahora;
p. 85—115. (Col.)
Harold, E. v.: Verzeichnifs der von H. Leder in Russ. Georgien
gesammelten coprophagen Lamellicornien; p. 115—175. (Col.)
Sitzungsberichte:
Moraw, F.: Auftreten von Oscinis frit.; p. 14. (Dipt.)
Makowsky: Vorkommen v. Cecidomyia destructor; p. 29. Dirn)
Ders.: Zur Verbreitung der Reblaus; p. 47.
Chytil: Ueber Insecten-Vertilgung; p. 50.
Zlis, R.: Tortriz histrionana in Mähren; p. 51. (Lep.)
Makowsky: Ueber Grapholita reliquana; p. 54. (Lep.)
Ders.: Ueber Myrmelon formicarius; p. 54. (Neur.)
Ders.: Truxalis nasuta in Mähren; p. 77. (Orth.)
Jahrgang 1876. (XV.)
Reitter, Sauley u. Weise: Coleopt. Ergebn. einer Reise nach
Südungarn u. in d. Transsylv. Alpen; p. 3—31 (Taf.). (Col.)
Ders.: Hapalips,neue Gatt.d. Rhizophagidae; p. 122-130 (Taf.). (Col.)
Sitzungsberichte:
Makowsky: Ueber Harpalus ruficornis; p. 20. (Col.)
Ders.: Ueber Grapholita religuana u. Coccus Vitis; p. 33. (Lep.)
Umgelter: Hybride von Saturni Pyri u. Spini; p. 37. (Lep.)
Weithofer: Hermaphrodit von Ocneria dispar; p. 59. (Lep.)
Moraw: Mantis religiona bei Rohstetz; p. 47. (Orth.)
2. Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien.
Jahrgang XXVI. (1876.)
A. Entomologische Abhandlungen aus S. 1—775.
Bergenstamm, Jul. Edl. v. u. Paul Löw: Synopsis Ceeidomyi-
darum; p. 1—104.
Löw, Dr. Franz: Zur Biologie u. Charakteristik d. Psylloden nebst
Beschreib. zweier neuer Speciesd. Gatt. Psylla; p. 187-216 (2 Taf.).
Zool.-bot. Gesellschaft in Wien. 7
Möschler, H. B.: Beitr. z. Schmetterlings-Fauna von Surinam;
p- 295—352 (2 Taf.).
Keyserling: Ueber amerikan. Spinnenarten d. Unterordnung Citi-
gradae; p. 609—708 (2 Taf.).
Wachtl, Fritz: Beschreib. d. Metamorphose u. d. Lebensweise von
Hedobia pubescens Oliv.; p. 709—12 (1 Taf.). x
Ders.: Zwei neue europ. Cynipiden u. ihre Gallen; p. 713-16 (1 Taf.).
Horväth, Dr. G. v., Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.)
Fieb.; p. 721—26.
B. Entomologisches aus den Sitzungsberichten.
Ss. 1121.
Mayr, Dr. G.: Beschreib. einer neuen Gallwespe Diastrophus Mayri
von Hrn. Dr. Herm. Reichard in Dresden; p. 11—13.
Rogenhofer, A.: Ueber Tinea vastella als Zerstörerin der afrikan.
Büffelhörner; p. 13.
Ders.: Hylotoma Tergestina, neue Blattwespe aus Istrien; p. 13-14.
Ders.: Die noch unbeschriebene Raupe von Endagria (Boisd. 1834 =
Dyspessa Hüb. Verzeichnifs 1816) wlula Bkh. (pantherina Hb.);
p- 86—87.
Pittoni, J. C., Ritter v.: Erfahrungen üb. d. Anwend. d. Schwefel-
kohlenstoffes geg. Insektenfrafs in naturhist. Samml.; p. 111-113.
Jahrgang XXVII. (1877.)
A. Entomologische Abhandlungen aus 8. 1— 867.
Löw, Dr. Franz: Ueber Gallmücken; p. 1—39 (1 Taf.).
Kowarz, Ferd.: Die Dipteren-Gatt. Medeterus Fisch.; p. 39 —77
(dl Tat):
Keyserling: Einige Spinnen von Madagascar; p. 85-97 (1 Taf.).
Löw, Dr. Fr.: Beitr. z. Kenntn. d. Psylloden; p. 123-155 (1 Taf.).
Mayr, Dr. G.: Die Chaleidier-Gattung Olinz; p. 155—1659.
Reitter, Edm.: Coleopterorum species novae; p. 169—195.
Keyserling: Amerik. Spinnenarten a. d. Fam. d. Pholcoidae, Scy-
todoidae u. Dysderoidae; p. 205—235 (1 Taf.).
Mann, Jos. u. Rogenhofer, A.: Zur Lepid.-Fauna d. Dolomiten-
Gebietes; p. 491—501.
Gredler, P. Vine.: Zur Käferfauna Central-Afrikas; p. 501-523.
Keyserling: Spinnen aus Uruguay u. einigen ander. Geg. Ame-
rika’s; p. 571—625 (1 Taf.).
Brunner v. Wattenwyl: Einleitung z. d. Monogr. d. Phanerop-
teriden; p. 625—630.
3 Entomologisches Repertorium.
Möschler, H. B.: Beitr. z. Schmetterlings-Fauna v. Surinam. Il;
p- 650—701 (3 Taf.).
Kohl, Franz Friedr., Hymenopterol. Beitrag; p. 701—711.
Koch, Dr. J.: Japan. Arachn. u. Myriapoden; p. 735-799 (2 Taf.).
Löw, Dr. Fr.: Ueber eine dem Mais schädliche Aphidenart (Pem-
phigus Zeae Maidis J. Duf.); p. 799-807.
Mayr: Formiciden, ges. in Brasilien v. Prof. Trail; p. 867—878.
B. Entomologisches aus den Sitzungsberichten.
S. 1—49.
Mayr: Ueb. Parthenogenesis bei Rhodites Rosae; p. 20.
Ders.: Ueb. Generationswechsel d. Cynipiden; p. 20—21.
Ders.: Ueb. d. Eichengallen Aphilothriz corticis u. rhisomae; p. 21.
Ders.: Ueb. Dr. Emery’s Gruppirung d. Myrmiciden; p. 23—26.
Mann, J. u. A. Rogenhofer: Beschreib. v. Anchinia dolomiella
Mn. u. Rog. n. sp.; p. 3233.
Hornig, J. v.: Beschr. d. ersten Stände von Anchinia grisescens
Frey u. /aureolella H.-S.; p. 33—34.
Löw, Dr. Fr.: Ueb. Schinozeura corni u. Vacuna dryophila; p. 40.
Jahrgang XXVII. 1. Hälfte. (1878.) Seite 1—406.
Beling, Th.: Zweiter Beitr. z. Naturg. (Metamorphose) verschie-
dener Arten aus der Familie der Tipuliden; p. 21—56.
Löw, Dr. Franz: Beitr. z. Kenntnifs d. Milbengallen (Phytopto-
cecidien); p. 127—150 (Mit Taf. 11.).
Brauer, Dr. Fr.: Betracht. üb. d. Verwandl. d. Insecten im Sinne
der Descendenz-Theorie. II.; p. 151—166.
Holmgren, Aug. Emil: Enumeratio Ichneumonidum, exhibens
species in alpibus Tiroliae captas; p. 167—132.
Reitter, Edm.: I. Neue Cucujidae des König]. Museums in Ber-
lin; p. 185— 202.
Möschler, H. B.: Neue exotische Hesperidae; p. 203—230.
Mayr, Dr. G.: Arten der Chaleidier-Gattung Eurytoma durch Zucht
erhalten; p. 297— 394.
Löw, Dr. Fr.: Mittheil. üb. Gallmücken; p. 487-406 (Mit Taf. IV.).
Wiegmann’s Archiv. — Zool. Garten. 9
3. Wiegmann’s Archiv für Naturgeschichte.
Jahrgang 1876. (XLII)
Kramer, Dr. P.: Beitr. z. Naturg. d. Milben; p. 25-46 (1 Taf.).
Ders.: Zur Naturg. der Gamasiden; p. 47—105 (2 Taf.).
Flögel, Dr.: Ueber eine merkwürdige durch Parasiten hervorge-
rufene Gewebsneubildung; p. 106—116 (1 Taf.).
Suffrian: Verz. d. von Dr. Gundlach auf der Insel Cuba gesam-
melten Rüsselkäfer. Forts.; p. 125—169.
Kramer: Die Familie der Bdelliden; p. 183—197 (1 Taf.).
Ders.: Ueb. Dendroptus, neues Milbengeschlecht; p. 197-209 (1 Taf.).
Stecker, Dr. A.: Anatom. u. Histiolog. üb. Gibocellum, eine neue
Arachnide; p. 293—346 (4 Taf.).
Jahrgang 1877. (XLIN.)
Beling, Th.: Beitrag zur Metamorphose d. Käfer; p. 41—54.
Kramer: Nachtr. Bemerk. üb. Milben; p. 55—56.
Haller, G.: Anthemophorus Uhlmanni, e. neue Gammaside; p. 57-
62 (1 Taf.).
Bertkau: Ueb. d. Eierlegen einig. Locustiden; p. 108—112.
Wilde, Dr. K. F.: Untersuchungen üb. d. Kaumagen d. Orthop-
teren; p. 135—172 (3 Taf.).
Kramer: Grundzüge d. System. d. Milben; p. 215—247.
Ders.: Zwei parasitische Milben d. Maulwurfs; p. 248-259. (1 Taf.)
4. Der zoologische Garten.
Jahrgang XVII. (1876.)
1. Noll: Le Phylloxera dans le Canton de Geneve de mai & aoüt
1875, par V. Fatio. et D&mol-Ador; S. 71—72.
Jahrgang XVII. (1877.)
1. Glaser: Ueber einige in der Rheingegend auftretende Schnabel-
kerfe; S. 45—52.
. Seubert: Die Moskitos in China, nach dem Far East; S. 262-264.
. Landbeck: Die Honigbiene in Chili als Räuber; S. 311-314.
. Bruhin: Der Kartoffelkäfer, Doryphora decemlineata; S. 321-323.
. Müller: Tischgenossenschaft zweier Raupen; 8. 67.
. Brofft: Aus dem Leben der Bienen; S. 68.
ar omD
10 Entomologisches kepertorium.
Ungarn.
Termeszetrajzi Füzetek. 1877.
Frivaldszky: Coleoptera nova e Hungaria meridionali; p. 17, 133
et 226 (1 pl.).
Herman: Kores Bogarak (monstruosite); p. 22 (1 pl.).
Mocsary: Hymenoptera; p. 23.
Horväth, Dr.: Hemiptera nova; p. 25.
Frivaldszky: Col. nova ex ins. Creta et Asia minore; p. 83.
Mocsary: Hym. nova in Coll. Mus. nation. Hungarieci; p. 87.
Horväth: Piezocranum, nov. g. Capsidarum etc.; p. 92.
Frivaldszky: Adnotationes coleopterologicae; p. 136.
Horväth: A Magyarorszägirablöpoloskäk ätnezete (Hemipt.); p. 163.
Pungür: A Magyar. Tücsök-Felek Felszärnya (Orth.); p. 223 (1pl.).
Mocsary: Mellifera nova in Coll. Mus. nation. Hungarici; p. 231.
Horväth: Aphidak (Aphidiens). Synonymiai jegyzetek; p. 234.
Schweden.
1. Öfversight af kongl. Vetenskaps-Akad. Förhandlinger.
1875—1876.
Wallengen, H.D. J.: Insecta transvaaliensia. 1375. No. 1.; p. 83.
Struxberg, A.: Om Nord Amerikas Oniseider. 1875. No. 2.; p. 43.
Ders.: Nya Nordamerikanska Lithobier; p. 69.
Ders.: Lithobius borealis, Meinert-sunnen i Sverige; p. 75.
Fylib Ttybom: Bidrag till Kännedomen om Syrphus flugornas
larfver och pupper; p. 75 (1 pl.).
Neumann, C. F.: Gottlands och Oelands Spindlar och Vatten-
qvalster; p. 91.
Struxberg: Genera et species Lithobioidarum. 1875. No. 3.; p. 5.
Ders.: Lithobioidae Americae borealis; p. 23.
Littjeborg, W.: De under Svenska Vetenskapliga expeditionen
till Spetsbergen 1872\73 derstän des samlade Hafs-Entomostraceer.
No. 4.; p. 3.
Reuter, ©. M.: Bidrag till Kännedomen on nägra Hemipters Di-
morphism. No. 5.; p. 29.
Ders.: Capsinae ex America boreali in Museo Holmiensi asserva-
tae deser. No. 6.; p. 99.
Stäl, C.: Bidrag till södra Africas Orthopter fauna. 1876.No.3.; p. 29.
Olsson, P.: Bidrag till Kännedomen om Jemtlands fauna; p. 109.
Ungarn. Schweden. Niederlande. 11
ancho: Tullberg: Collembola borealia ; Nordiska Collembola. 1876.
No. 6.; p. 23.
Bovallius, C.: Ett nytt Slägt af familjen Portunidae frän Scandin.
Kuster. 1876. No. 9.; p. 59 (2 Taf.).
2. Kongliga Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar.
XI— XIV. 1872—74,
Stäl, C.: Enumeratio Hemipterorum. XI.
Sars, G. O.: Beskrivelse af syr nye Cumaceer fra Vestindien og
det Syd-Atlantiske Ocean. XI. (6 pl.)
Ders.: Om Cumaceer fra de Store Dybber i Nordishafvet. XI. (4 pl.)
Thorell: Deser. of several European and North African Spiders.
XI; p.5.
Holmgren: Dispositio synoptica Mesoleiorum Scandinaviae. XIIN.;
p. 12.
Stäl, C.: Enumeratio Hemipterorum: Bidrag till en förteekning
öfver alla hittils könda Hemiptera jemte systematiska meddelan-
den. XIV.; p. 4.
Niederlande.
Tijdschrift voor Entomologia (Nederl. entom. Ver.).
XVII. 1875. XIX. 1876—77.
Band XVII. (1875.
Snellen, P.: Nepticula Zelleriella, n. sp.; p. 113.
Grube, C.: Bijdrage tot de Kennis van Calamia lutosa Hb.; p. 118.
Ritsema, C.: Aanteekeningen over en beschrijvingen van eenige
Coleoptera van Neder-Guinea; p. 121.
Snellen von Vollenhoven: De inlandsche Hemipteren (Capsi-
nen); p. 150.
Snellen, P.: Opgave der Geometrina en Pyralidina in N. Gnade
en op St. Thomas en Jamaica verzameld door W. v. Nolcken
_(Pyralididae); p. 187.
Graaf, de: Vier atsjinesche De elie dern en p- 265.
Band XVII. (1875 -76.)
Ritsema: Tweede Aanvulsel tot het Geschiedkundig overzigt van
het geslacht Acentropus; p. 1.
Snellen, P.: Dactylota Kiekerella, n. g. en s. der Gelechiden uit
Nederland; p. 23.
Hasselt, A. van: Geschiedenis van een Spinen-Cocon (Agelena
brunnea Bl.); p. 28.
12 Entomologisches Repertorium.
Ritsema: Bijdrage tot de Insecten-Fauna von noordelijk Suma-
tra; p. 49.
Snellen: Aanteekening over Oinophila v-flava, Tinea nigripunc-
tella, T. parietariella en Coryptilum Klugii; p. 54.
GR: ‚ D.: Carpocapsa grossana, Phthoroblastis juliana; p. 54 et56.
Ristoma: Eene nieuwe Pausside van Congo; p. 58.
Ders.: Opgave van Beschreven Xylocopa-Soorten; p. 61.
Snellen von Vollenhofen: De inlandsche Hemipteren; p. 65.
Six, G.: Opmerkingen omtrent zes merkwaardige inlandsche Pte-
romalinen en eene Proctotrupide; p. 133.
Piepers et P. Snellen: Lepidoptera van Batavia; p. 138.
Snellen von Vollenhoven: Isosoma eximium; p. 168.
Wulp, van der: Opmerkingen betreffende eenige exotische Dip-
tera; p. 171.
Ritsema: Acht nieuwe Oost-Indische Xylocopa-soorten; p. 177.
Snellen: Over Oligostigma Guenee (Pyraliden); p. 186 (2 pl.).
Ders.: Jets over Otiorhynchus sulcatus L.; p. 210.
Snellen von Vollenhoven: Bijvoegsel tol de nieuwe Naamlijst
van Nederlandsche Hymenoptera; p. 211.
Ders.: De Inlandsche Bladwespen; p. 258 (3 pl.). (XIX.)
Band XIX. (1876 -77.)
Snellen: Heterocera op Java; p.1 (3 pl.).
Hasselt, van: Araneae exoticae quas in India orientali collegit
Doleschall; p. 51 (Fig.).
Snellen von Vollenhoven: Bijdrage tot de Kennis der Gedaante-
wisseling van Diptera; p. 57 (Fig.).
Ders.: Tryphon praerogator; p. 64.
Snellen: Lepidoptera van Sumatra; p. 65 (2 pl.).
Plaget: Deser. du Nirmus asymetricus; p. 80 (Fig.).
Snellen: Aanteekening over de europ. soorten van het G. Pan-
calia; p. 85.
Snellen von Vollenhofen: De inlandsche Hemipteren; p. 90.
Frankreich.
1. Association viticole de l’arrondissement de Libourne. 1876.
Boiteau: Generation issue de l’oeuf d’hiver du Phylloxera; p. 7.
Baillon: Destruction de l’oeuf d’hiver; p. 12.
Falieres: Rapport de la destruction du Phylloxera; p. 17.
Frankreich. : 13
2. Bulletin de la Soc. d’Hist. nat. de Colmar. 1875/76.
Reiber et A. Puton: Catal. des Hemipteres heteropteres de ’Al-
sace et de la Lorraine; p. 51.
Fettig, F.: Les Insectes nuisibles de l’Alsace, avec un apercu des
Ins. utiles; p. 89.
M. H. L.: Note concernant le papillon Apollon; p. 165.
3. Bulletin de la Soc. d’Hist. natur. de Metz. 1876.
Bellvoye: Notes sur les esp. du G. Lixus trouvees aux environs
de Metz; p. 23.
Sauley, F. de: Spec. d. Pselaphides (genre Bryaxis); p. 25.
Gehin: Lettres pour servir a l’hist. des ins. de la tribu des Oara-
bides; p. 101 et 125.
Bellvoye: Notes sur quelques Col. et Hym. nouv. ou rares pour
le dep. de la Moselle; p. 171.
Ders.: Les Inseetes nuisibles au Tilleul sur l’esplanade de Metz;
p: 181 (Fig.)
4. Bull. de la Soc. d’Etudes scientifiques de Lyon. 1874/76.
Roux: Note sur la Phryganea lutea; p. 20.
Mingaud: Sur l’hist. nat. du Phylloxera vastatrix; p. 29.
Simean: Excursions entomologiques; p. I—22.
Mingaud: Note sur les Lepidopteres; p. 22.
5. Bull. de la soc. hist. natur. de Toulouse. IX. 1875.
Marquet: Additions et corrections au memoire intitule: Aperceu
des Ins. Hymenopteres du Languedoc; p. 912.
1875 — 1876.
Gobert: Catal. raisonne des Cole&opt. des Landes (suite); p. 29.
Jeanbernat: Sur le Phylloxera vastratrix; p. 904.
Monestrol, de: Procede pour la destruction du Phylloxera.
6. Bull. d’Insectologie agricole. 1875—77.
Blanch£&re, H.dela: Entomologie elementaire; p. 1, 17, 33et61.
Joubert, P. Ch.: Insectes de la vigne; p. 12, 19 et 44.
Robert, E.: Du Cossus; p. 23.
Pillain, A.: La chasse aux Insectes nuisibles; p. 28.
Ders.: Recettes et faits insectologiques; p. 30.
Girard, M.: Les mangeurs de Pucerons; p. 39.
Bissiere: Les Chenilles du Prunier et du Pommier; p. 64.
Ders.: Renseignements entom. Le Chlorops taeniops; p. 75.
14 Entomologisches Repertorium.
Blanchere, de la: Entomologie elementaire. p. 102.
Girard, M.: Les destrueteurs des Limaces et des Colimacons; p. 115
(1 Fig.).
Pillain, A.: Rapport sur les poudres insecticides; p, 131.
Hamet, H.: Exposition des Insectes; p. 145.
Blanchere, H. de la: Conference & l’exposit. des Insectes; p. 148.
Girard, M.: Destruction des Limaces et des Colimacons par di-
vers Insectes; p. 151.
Neyroue, S. A.: Le Fucus comme insectieide; p. 155.
Ders.: Considerations sur l’amelioration des races d’Abeilles; p. 156.
Ders.: Le Doryphore ou Chrysome&le de la pomme de terre; p. 158.
Blanchere, de la: Entomologie elementaire (suite); p. 161.
Joubert: Rapport sur linseetologie generale; p. 167.
Ders.: Le Doryphore et sa destruction; p. 173.
Blanchere, de la: Entomologie elementaire. 1877.; p. let 33.
Senat: Procede pour la destruction des oeufs d’hiver du Phyl-
loxera; p. 4.
Ders.: De la decortication de la vigne pour detruire les oeufs du
Phylloxera; p. 7.
Girard: Note ä ce sujet; p. 9.
Joubert: Le Kermes de la vigne; p. 12.
Ders.: Teigne des pommes de terre; p. 14.
Dubois: Insectes nuisibles; p. 21 et 53.
Mulsant: Transformation du Hanneton; p. 23.
Girard: La question des parasites et des carnassiers pour le Phyll.
de la vigne; p. 40 et 87.
Joubert: La Pulvinaria vitis: p. 59.
Ders.: Les Hannetons dans les vignobles; p. 65.
Ders.: La question des parasites pour le Phylloxera; p. 68.
Ders.: Le Carabe dore, ennemi des Abeilles; p. 72.
Girard: Note sur le Chrysomelien des pommes de terre; p. 102.
Hamet: Le Sphinx Atropos; p. 105 (Fig.).
Girard: Note sur les Rhyzotrogues; p. 113.
Lamey: Note sur deux insectes destructeurs du liege; p. 115.
Ders.: La Mouche des bötes & cornes et les paniques dans les
foires; p. 120.
Joubert: Les Fourmis; p. 136.
Nicollet: Une Pyrale des fruits; p. 140.
Frankreich. 15
6. Comptes rendus hebdomaires de seances de l’Acad. des
Sciences. T. 82. 1876. 1877.
1876.
Girard, A.: Sur un Amphipode (Urothoe marinus) commensal de
l’Echinocardium cordatum; p. 76.
Vignaucour, J. A., Jouvin et J. Damagnez: Notes sur le
Phylloxera; p. 79.
Jousset: Recherches sur les fonctions des glandes de l’appareil
digestif des Insectes; p. 97.
Boiteau, P.: Sur l’oeuf d’hiver du Phylloxera; p. 155.
Jousset: Reponse & la reclamation de M. Plateau, au sujet de la
digestion des Insectes; p. 461.
Brongniart, Ch.: Note sur un nouveau genre d’Entomostraces
fossiles, provenant du terrain carbonifere de St. Etienne; p. 518.
Lichtenstein: Sur les oeufs des Phylloxeras; p. 610.
Allies: Note sur un procede d’application dir. du sulfure de car-
bone dans le traitement des vignes phylloxerees; p. 612.
Crolas et F. Jobart: Traitement des vignes phyll. & l’aide des
vapeurs de sulfure de carbone introduites et diffusees dans le sol
au moyen d’un appareil inspirateur; p. 615.
Creissac et Heussch: Sur le Phylloxera; p. 621.
Bailliani: Sur l’&closion prochaine des oeufs d’hiver du Phyl-
loxera; p. 666.
Deschamps, J., G. le Falher, L. la Selve: Sur le Phyl-
loxera; p. 675.
Vergne, de la: Emploi du coallar et des sulfo-carbonates contre
le Phylloxera; p. 725.
Saint-Ange, Daville, P. Toulon, V.Lenz,M.Silvan,MweC,
Poulant, A. Borel, J. Laureau, L. la Selve, E. Parmen-
tier, E. Pinand, A. Wacquez: Sur le Phylloxera; p. 736-774.
Balliani: Sur l’eelosion de l’veuf d’hiver du Phylloxera de la
vigne; p. 833.
Michaux, E. Jaulin, Barbe: Sur le Phylloxera; p. 834.
Barrois, J.: De l’embryologie des Nemertiens; p. 859.
Schnetzler, J. B.: Action du sulfure de carbone sur un Insecte
qui attaque les plantes des herbiers; p. 863.
Pasteur, L.: Sur le grainage cellulaire, pour la preparation de la
graine de Vers & soie; p. 955.
Mares, H.: Des moyens de reconstituer les vignes dans les con-
trees ou elles ont ete detruites par le Phylloxera; p. 958.
16 Entomologisches Repertorium.
Boiteau, P.: Sur le Phyll. issu de l’oeuf d’hiver; p. 1043 et1143,
Allies: Applicat. dir. du sulfure de carbone dans le traitement
des vignes phyll.; p. 1044.
Generes, Ed. de, F. Neyrat: Sur le Phylli.; p. 1046.
Costa, A., V. Ganzin, Gibert, Hannat, Rhode-Laroche,
G. Tambou, J. Seguin: Sur le Phyll.; p. 1113.
Lichtenstein: Sur le Phyll. issu de l’oeuf d’hiver; p. 1145.
Trouchaud: Sur la presence du Phyll. dans les vignes submer-
gees; p. 1146.
Francois, J.: Sur les effects produits par l’absence de eulture ä&
la surface du sol dans les vignobles attaques par le Phylloxera;
p. 1147.
Selve, L. la: Sur le Phylloxera; p. 1149.
Dumas, L. Holtz, V. Maillard: Sur le Phylloxera; p. 1190.
Carlet, G.: Sur l’anat. de l’appareil musicale de le Cigale; p. 1207.
Delachanal: Sur les Phylloxeras des feuilles de la vigne fran-
caise; p. 1252.
Boiteau: Sur les Galles des feuilles des vignes francaises; p. 1316.
Fatio: Lettre a M. Dumas sur le Phylloxera; p. 1378.
Allies: Lettre a M. Dumas sur l’emploie du sulfure de carbone
contre le Phylloxera; p. 1380.
Marion: Sur l’emploi du sulfure de Carbone contre le Phylloxera;
p. 1381.
Prillieux: Etude sur la formation et le developp. de quelques
galles; p. 1509.
Band 33. (1877.)
Marion: Experiences relatives a la destruction du Phylloxera;
p- 38.
Fatio: Note sur la reproduction de la forme gallicole du Phyl-
loxera; p. 51.
Carlet: Sur la physiol. de l’appareil musicale de la Cigale; p. 78.
Boiteau, P.: Sur le Phylloxera aerien; p. 131.
Balbiani: Sur la parthenog. du Phylloxera, comp. & celles des
autres Pucerons; p. 205.
Mouillefert, P.: Res. obt. a Cognac avec les sulfo - carbonates
appl. aux vignes phylli.; p. 209.
Laliman: Res. d’observations faites sur des vignes presentant des
Pemphigus en grande quantite; p. 304.
Lichtenstein: Confirmation nouv. des migrations phyllox.; p. 325.
Remmier: Sur la tache phyllox. de Mancey (Saöne et Loire);
p- 386.
Frankreich. 17
Mares: Result. obt. dans le traitement par les sulfo -carbonates
des vignes phyll.; p. 427.
Boiteau: Observations sur le developpement et les migr. du Phyl-
loxera; p. 450.
Gueyraud: Emploi d’un pal distributeur pour amener les sulfo-
carbonates sur les racines des vignes phyll.; p. 432.
Roussellier: Traitem. d. vignes phyll. a Aimargues (Gard.); p. 434.
Sabate: Sur la destr. du Phyll. au moyen de la decortication des
ceps de vigne; p. 457.
Allibert: Res. obt. par le traitement des vignes phyli. au moyen
des sulfo-carbon. et du pal distributeur; p. 479.
Lichtenstein, A. Barbet, G. Mathevoon, Ch. Dondero: Div.
commun. rel. au Phylloxera; p. 480.
Ghaler: Note sur l’anat. et les migr. de deux Nematoides para-
sites; p. 507.
Schnetzler, J. B.: Observ. de vignes americ. attaquees par le
Phyll. dans les environs de Stuttgart; p. 535.
Bosset, H., Crolas, P. Lafaye, E. Bastide, F. Paul, Me-
nudier: Div. comm. rel. au Phyll.; p.. 536.
Plateau: Note sur les phenom. de la digestion chez la Blatte
americ. (Periplaneta americana L.)
Thierry, A., Lefevre-Alarix: Comm. rel au Phyll.; p. 565.
Plateau, F.: Rech. sur les phenom. de la digestion et sur la struc-
ture de l’appareil digestif chez les Myriapodes de Belgique; p. 566.
Pignede, Th.: Sur un mode de traitement des vignes phyll. par
la chaux.; p. 601.
MeEnard, B. Charmes, E. Dona: Comm. rel. au Phyll.; p. 602.
Brandt: Rech. anat. et morphol. sur le syst. nerv. des Ins. Hy-
menopteres; p. 613.
Lichtenstein: Note pour servir a l’hist. du Phyll.; p. 627.
Ders.: Note sur les Phylloxeras; p. 656.
l’albiani: Nouv. observ. sur le Phyll. du chene compare au Phyll.
de la vigne; p. 658.
Allies: Res. obt. dans le traitement par le sulfure de carbone des
vignes attaquees par le Phyll.; p. 702.
Mouillefert: Note sur la presence et l’origine du Phyll. & Or-
leans; p. 728.
Balbiani: Sur la reproduetion du Phyll.; p. 732.
Boutin: Rapport sur les experiences faites dans plusieurs comm.
de la Charente en vue de la destruction du Phyll.; p. 788.
Joly, N.: Etude sur l’appareil reprod. des Ephemerines; p. 809.
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIII. Heft I. B
18 Entomologisches Repertorium.
Blanchard, E.: Sur une exper. devant &tre ex&cutee en vue de
la distr. du Phyll.; p. 843.
Lichtenstein: Reponse a M. Balbiani au sujet des migr. et des
pontes des Phyll.; p. 846.
Boiteau: Sur les produits de l’oeuf d’hiver du Phyll.; p. 848.
Mouillefert: Sur le Phylloxera; p. 851.
Bouillaud: Note sur les recents progres du Phyll. dans les dep.
des deux Charentes; p. 873.
Balbiani: Recherches sur la structure et sur la vitalite des oeufs
de Phylloxera; p. 954.
Mouillefert: Remarques sur les effects des sulfocarbonates; p.959.
Rommier: Experiences relatives aux vignes phylloxerees; p. 960.
Delachanal et Aubergier: Lettres sur le Phyll.; p. 962 et 964-
Megnin: Note sur la faculte qu’ont certains Acariens, avec ou
sans bouche, de vivre sans nourriture pendant des phases en-
tieres de leur existence et m&me pendant toute leur vie; p. 993.
Balbiani: Recherches sur la vitalit& des oeufs Phyll.; p. 1020.
Boiteau: Traitement des vignes phylloxerees; p. 1026.
Duclaux: De l’action physiologique qu’exercent sur les graines de
Vers a soie des temperatures inferieures a zero; p. 1049.
Chatin, J.: Sur la structure du bätonnet oculaire chez les Cru-
staces; p. 1052.
Sabate et Morion: Sur la maladie de la vigne; p. 1085 et 1087.
Balbiani: Rech. sur la vitalite des oeufs du Phyll.; p. 1160.
Foez: Notes rel. aux effets produits par le Phyll. sur les racines
de divers cepages americains et indigenes; p. 1218.
Chatin: Des relations qui existent entre les bätonnets des Anthro-
podes et les elements optiques de certains Vers.; p. 1219.
1377.
Laureau: Sur l’emploi du charbon sulfocarb. & la destr. du Phyl-
loxera; p. 1270.
Kvassey, de: Invasion du Phyll. en Hongrie; p. 1282.
Boiteau: Procedes pratiques pour la destr. du Phyll.; p. 21.
Foez: Deuxieme note rel. aux effets produits par le Phyll. sur les
racines de divers c&pages americains et indigenes; p. 115.
Fournet: Traitement des vignes phylloxerees; p. 219.
Bavay: Sur l’Anguillula intestinalis, nouveau ver nematoide trouve
chez les malades atteint de diarrhee de Cochinchine; p. 266.
Rommier: Nouvelles experiences & tenter pour cambattre le Phyll.
des racines; p. 380.
Frankreich. 19
Bouley: Rapp. sur les mesures & prendre contre le Phyll. dans
les regions non envahies ou qui commencent & l’Etre; p. 428.
Mouillefert: Experiences contre le Phylloxera; p. 1077.
Boiteau: Observations sur les tubes ovigeres du Phyll.; p. 1365.
Lichtenstein: Anthogenesie des Pucerons souterrains des Gra-
minees; p. 1489.
Jeffroy: Les terrains argilo-caleaires et le Phyll.; T. 95. p. 25.
Boiteau: Efficacite du sulfure de carbone comme moyen de destr.
du Phyll.; p. 204.
Girard, M.: Sur la Doryphore des pommes de terre; p. 211.
| aller: Sur l’anat. et les migr. des Oxyurides, parasites des Ins.
du g. Blatta; p. 236.
Mares: Prod. de galles phyll. sur les feuilles des cephages du
midi de la France; p. 273.
Barrois: Sur quelques points de l’embryol. d. Annelides; p. 297.
Villot: Sur une nouvelle forme larvaire des Cestoides; p. 352.
Duplessis, J.: Sur la pres. du Phyll. dans le dep. de Loire-et-
Cher.; p. 532 et 748.
Prillieux, E.: Sur les causes qui ont amene l’invas. du Phyll.
dans le Vendömais; p. 533.
Maistre, J.: Res. obt. avec le sulfo-carbonate de potasse dans le
traitement des vignes phyll.; p. 535.
Mares, H.: Sur la disparition du Phylloxera; p. 564.
Dufresnot: Emploi des terres pyriteuses pour le traitement du
Phylloxera; p. 608.
Lichtenstein: Metamorphose de la Cantharis vesicat.; p. 628.
Ders.: Sur la migr. du Puceron du cornouiller et sur la reproduc-
tion; p. 898.
Boiteau: Observ. div. sur le Phylloxera; p. 932.
Villot: Sur les migr. et les metam. des Tenias des Musaraignes;
eh:
Moniez: Sur l’embryogenie des Cestoides; p. 974.
Boiteau: Sur le developpem. des oeufs du Phyll. du chöne et du
Pbyll. de la vigne; p. 1096.
Duclaux: Pays vignobles atteints par le Phyll. en 1877; p. 1147.
Blankenhorn: Les ennemis naturels du Phyllox. en Allemagne;
p. 1149.
B2
20 Entomologisches Repertorium.
8. Feuille des Jeunes Naturalistes. VI—-VII. 1876—78.
Col&opteres des environs de Senlis. VI. 1876; p. 28.
Les Col&opteres des Landes (Commun.); p. 36.
Corcelle, A. C.: Sur la Zygaena genevensis; p. 39.
Thiriat, X.: Les Necrophores; p. 40.
Joly, Dr. E.: Sur le Prosopistoma; p. 53.
Gobert, Dr.: Chasse aux Dipteres; p. 71.
Bourgeois, F.: Tableau synoptique des esp£ces francaises du
genre Cicindela; p. 98.
Andre, Ed.: Notes sur les larves de quelques Chaleidites (tribu
d. Torymiens); p. 133 et 145.
Engel, A.: Note sur l’elevage des larves xylophages; p. 142.
Communications: moeurs des Attides, Mantis religiosa trouvee au
Havre; p. 155.
Rouast: Les Chenilles connues des Psychides. VII. 1877; p.1.
p. 13 (Taf.).
Valette, R.: De J’utilite des Araignes; p. 7.
Communie.: Mantis religiosa.. — Carabus Solieri; p. 22.
Hickel et Dragigesevigs: Tableau synoptique des Necrophores
en France; p. 27.
Communications: Moeurs des Euricera clavicornis et Canthophorus
maculipes; p. 32.
Une journee entomologique aux environs de Toulon; p. 39.
Euricera Teucrii; p. 51.
Mantis religiosa a Reims; p. 52.
Clement, C.: Quelques mots sur la dissection; p. 53.
Abeille de Perrin: Une battue aux Chrysides; p. 57.
Levassor: La digestion des Insectes; p. 33 et 9.
Lucante: Note sur l’Adelops meridionalis Duv.; p. 89.
Rouast et Reynaud: Etudes sur les Psyche; p. 97.
Regimbart, Dr.: Charaeteres specifiques des Dytiscus d’Europe;
p> SC P1):
Rouast: Les Arctiidae et les plantes dont elles se nourrissent;
p. 128.
Baillot: Les Colosoma de France; p. 153.
Collin et Plancey: Note sur la decouv. de la Mutilla europaea
dans le Pas-de-Calais. VIII; p. 19.
Ebrard: Une variete de la chenille de Deilephila livornica; p. 21
@apl>):
Frankreich. 91
9. Journal de Zoologie, par Paul Gervais. V. 1876.
Claccio: Oeil des Dipteres; p. 312.
Bavay et Normand: Anguillule stercorale; p. 343.
10. Messager du Midi. XXIX.
Liehtenstein: Le Phylloxera, ses metamorphoses.
11. Societe Linndenne du Nord de la France. 1876. 1877.
Note d’Entomologie agraire. 1376; p. 57.
Moyen de conserver les couleurs des Insectes; p. 59.
Montillot: Les Haemonia; p. 177.
Charpentier: Notes entom. (Larve du Megatoma undata); p. 183.
Vion: Les Araignees et leurs toiles. 1877; p. 196 et 214.
Gobert, Dr.: Un Diptere nouveau (Phora Carpentier); p. 202.
Delaby: Coleopteres rares pour le Nord de la France; p. 204.
Charpentier: Notes entomologiques. — Les Hannetons; p. 217.
Ders.: Laemophloeus ferrugineus, moeurs et larve; p. 239.
Dubois: Un Diptere parasite de l’homme; p. 241.
Ders.: Une Araignee venimeuse de la Nouv. Zelande; p. 262.
Brisout de Barneville: Excurs. a Cuts. — La Doryphora; p.303.
Frey-Gessner: Chasse aux Hymenopteres, traduite; p. 399.
Delaby: Chasses d’hiver; p. 367.
12. Guerin Revue et Magazin de Zoologie *).
III. Ser. Tom. I-V. 1873—1877.
1873.
Milliere: Descer. de huit Lepidopteres inedits d’Europe; p. 1—10.
Melanippe Gentianata (Engadin 1), Eupithecia magnata (Eng. 2),
Agrotis engadineusis (3), Aprophylla catalaunensis (Hisp. 4),
Acidala Vesubiata (Alp. mar. 6), Nephopteris satureiella (7),
Myelois bituminella (3) et asteriscella (9) Cannes.
Salle: Deser. et fig. de cing especes de coleopteres mexicains;
p- 11—17. Syntelia mexicana (p. 12 pl. IX. fig. 2), Westwoodi
(p. 13 pl. IX. fig. 3), Macropnus Mniszechi (p. 14 pl.X. fig. 1),
Calais Nietoi (p. 15 pl. IX. fig. 4), Eudactylus Boucardi (p. 16
pl. IX. fie. 5).
Burmeister, Herm.: Deser. de Morphonides bresiliens; p. 17 —
47 (Tab. 1—6).
*) Dieser Auszug stammt nicht von mir, sondern wurde freundlichst
von H. Dr. L. v. Heyden eingesendet. Bl.
22 Entomologisches Repertorium.
Alliard: Monographie des especes de coleopteres du genre Ero-
dius F.; p. 122—234). Spec. nov.: rugicollis (Alg. 145), Henoni
(Alg. 147), Reichei (Syr. 164), pyriformis (Sie. 203), maximus
(Maroc. 206), Solieri (Alg. 212), nitidicostis (Alg. 220), obtusus
(Huelva 221).
Sharp: Deser. de nouv. genres et de nouvelles especes de Col&op-
teres Lamellicornes; p. 262 (presque toutes de la nouv. Hollande).
Dours: Hyınenopteres du bassin mediterraneen. Andrena (suite),
Biareolina, Eucera; p. 274—325 (Tab. 14). — A. Vulcana (Als.
274), circinata (Alg., Fr. m. 275), Miegiella (Hisp.) et rubigi-
nosa (Alg. 276), ventricosa (Graec.) et nigroolivacea (Bordeaux
278), Giraudi (Alg. 280), Doursana Duf. (Alg. 281), albovires-
cens (Alg. 282), aerinifrons (Alg. 283), nigroviridula (Alg.) et
flavopieta (Alg. Montpell. 284), Campylogaster (n. subg.) fulvo-
crustatus (Graec, 286), subglobosus (Gr. 237), abbreviatus (Gr.
288), Biareolina (n. g.) neglecta (Alg., Hisp., Gall. 289), Pere-
zella (Bordeaux 290), Dufourea Putoniana (Hospenthal 291), An-
cyla brevis (Alg. 292), Osmia trieuspitata (Graec.) et mucida
(Alg. 293), pseudoaurulenta (Alg. 294), eineta (Gr., Als. 295),
einctella (Gr., Alg. 296), ruficollis (Gr.) et microgramma (Gr.
297), Chalicodoma nobilis (Gall. m. 298), luctuosa (Gr. 299),
leucopogonata (Gr.) et Megachile dimidiativentris (Alg., Montpl.
300), montenegrensis (Gr., Alg. 301), elavierus (Gr. 302), An-
thidium laeviventre (Hisp., Montpl. 303), undulatum (Mtpl. 304),
stigmaticorne (Alg. 305), Epeolus aureovestitus (Alg. 306), Me-
lecta rugosa (Gr., Alg. 307), Nomada pyresoma (Alg. 308), tri-
dentirostris (Alg. 309), Eucera canescens, consimilis, tomentosa
(Alg. 311), pulveracea (Hisp. 312), nigrothoracica (Alg.) et albo-
punctulata (Constantinopel 313), bibalteata (Gr., Alg. 514), pe-
data (Alg. 315), trizona et dizona (Als. 316), ephippia (Gr. 317),
semistrigosa (Alg., Gr., Hung. 318), tenuimarginata et colaris
(Alg. 319), obesa (Alg. 320), eucnemidea (Alg., Gall. m. 321),
brevicornis (Alg. 322), Tetralonia (macrocera) nigrifacies (Alg.,
Gall. m. 323), caelebs (Alg.), subaurata (Hisp., Gall. m.) et in-
aequidistans (Hisp., Alg., Gall. m. 324), coangustata (Alg., Hisp.)
et canescens (Alg., Hisp., Gall. m. 325).
Fairmaire et Raffray: Coleopteres du Nord de l’Afrique. Prem.
partie par Fairmaire; p. 331—385 (Tab. 15, 16).
Castelnau, F. de: Deser. d’un nouv. genre de Goliathide, West-
woodia Howittii de Borneo; p. 397—99 (Tab. 17. fig. 2).
Frankreich. 23
Boisduval: Aberration de la Vanessa Urticae aber. Atrebatensis;
p. 409—410 (Tab. 17. fig. 1.). Arras, Galliae.
Sharp: Enumeration des Staphylinides recueillis en Asie Mineure
par M. Theoph. Deyrolle et descriptions d’especes nouvelles;
p- 410—414). — Spec. nov.: Tachinus Deyrollei (Trebizonde 411),
Staphylinus armeniacus (412).
| 1874.
Boisduval: Monographie des Agaristidees (Lepid.); p. 26—110.
Ritsema: Deser. et fig. de deux esp. nouv. du genre Anthidium,
provenant de l’archipel des Indes-orientales.
Allard: Memoire sur les col&opt. Tenebrionides formant les genres
Sepidium F. et Vieta Cast. p. 120—151. — Nor. sp.: Sep. per-
foratum (Tanger 130), Reichei (Alg., Aeg. 131), laterale (Ale.
133), pallens (Alg. 137), Vieta algeriana (Alg. 146), costata
(Abyss. 149), ovalis (Abyss. 150). (Tab. 5.)
Andre, Ernest: Descript. des fourmis d’Europe pour servir A
l’etude des insectes myrmecophiles; p. 152—335 (Tab. 3). — In-
troduction et tableaux des tribus, genres et especes (157—201),
Catalogue (201—204), Ins. myrmecophiles (205—335).
Milliere: Deser. de Lepidopteres nouv. d’Europe; p. 241—251. —
Bryophila Galathea (Alp. marit. 241), Bryophila oxybiensis (Can-
nes 242), Eupithecia? fenestrata (Alp. marit. 243), primulata
(Engad. 244), Guenea Borreonella (Alp. mar. 245), Sciaphila
Canuisana (Cannes 247), Penthina Silphana (Cannes 247), Zo-
phodia mediterranella (Cannes 248), Ochsenheimeria Hederaria
(Cannes 249), Euzophera mistralella (Cannes 250), Ephestia Lug-
dunella (Lyon 250), Retinia Pollinis (Cannes 251).
Chevrolat: Catalogue des Clerides de la coll. de M. A. Chevro-
lat; p. 252—329. — Üat. des genres et esp£ces avec rectifications
synonymiques (254—280), Deser. et obs. (230—329). 118 n. sp.;
n. g. Sallea.
Ders.: Deser. d’une nouv. esp. d’Othnius et d’un nouv. genre de
la fam. des Othnidae, l’une et l’autre du Mexique; p. 329—331.
(0. mexicanus et Polypria crux rufa 330.)
Ders.: Nouv. esp. d’Echinotus (natalensis); p. 331.
1875.
Sharp: Description de Coleopteres (Lamellicornes) nouveaux de
V’Australie; p. 37—50.
Burmeister, H.: Recherches sur les chenilles des Lepidopteres
de la tribu des Hesperides. Raupen von Goniuris Tmolis, exa-
24 Entomologisches Repertorium.
deus, Phlebodes Clericalis (auch Puppe), Achliodes Sebaldus und
Thracides Ethlius; p. 50—64 (1 Tab.).
Lefevre: Descriptions d’Eumolpides nouveaux ou peu connus;
p. 65—74 (Tab. 5.). — Deuxieme memoire; p. 102—139.
Thomson, J.: Description d’une espece nouv. de Coleopt. "du
genre Goniopleura Gray (G. Chapuisi Th. Boneo); p. 163-164.
Reiber: Les Cicadines d’Europe d’apres les originaux et les pu-
blieations les plus recentes. Prem. partie: Membracida-Scarida
disposees selon la methode analytique, par F. X. Fieber, traduit
de l’Allemand. — Preface du traducteur et de l’auteur. — Intro-
duction. — Table pour la determ. d. fam. d. Cicadina Burm. et
des genres; p. 288—416 (Tab. 10—13).
1876.
Reiber: Les Cicadines d’Europe etc. Deuxieme partie: Descript.
d. especes par F. X. Fieber, traduit de ’Allemand par F. Reiber.
Fam. Membracida, Cicadaea, Fulgorida bis 35° genus Issus;
p. 11-268 (Tab. 3—13).
Lefe£vre: Descriptions d’Eumolpides nouveaux on peu connus;
p- 278—311.
Chaudoir: Catalogue des Cicindeletes et des Carabiques recueillis
par A. Raffray en Abyssinie, avec la descript. des &sp. nouv.;
p- 329— 383.
Daudet, Henri: Description d’une chenille fossile trouvee dans
le caleaire d’Aix (Provence), Satyrites incertus; p. 415 — 424
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Reiber: Les Cicadines d’Europe etc. II. partie (suite): Deseript.
des especes par Fr. X. Fieber, traduit de l’Allemand, 36° genus
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Megnin: Monographie de la tribu des Sarcoptides psoriques qui
comprend tous les Acariens de la gale de l’homme et des ani-
maux; p. 46—213 (Bogen 5 p. 49—96 muls heilsen p. 64—112)
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bei mir disponirt. G. Krasatz.
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32 Entomologisches Repertorium.
Nachschrift der Redaction.
Ich sehe zu meiner Freude, dafs in den Ann. de la Soc. Ent. de
France vom Jahre 1877 die bull. bibliogr. zu einem besonderen, 61 Sei-
ten starken Bulletin Bibliographique zusammengestellt sind. Ich hatte
dies nicht bemerkt, da in den separat versendeten Bulletins des
Seances das Bull. Bibl. sich jedesmal unmittelbar an das Bull. des
Seances anschlielst.
Die französische entomol. Gesellschaft würde sich
ein grolses Verdienst erwerben, wenn sie auch den en-
tomologischen Inhalt von Zeitschriften sowie grölsere
und kleinere neu erschienene Werke, welche sie nicht
besitzt, zur Anzeige brächte. Es wäre dies ein vorläu-
figer Ersatz für die entomologischen Jahresberichte,
und gewils würden viele Nicht-Mitglieder der Gesell-
schaft in Europa auf diese nützlichen Berichte abonni-
ren. Die belgische und anderen Gesellschaften könn-
ten das Geld für ihre Excerpte sparen und auf die Pa-
riser Berichte verweisen.
Meines Erachtens wäre Brüssel ein sehr geeigneter Punkt,
um Bulletins Bibliographiques erscheinen zu lassen, welche nicht
allein die Bibliothek der Gesellschaft, sondern eine re-
lative Vollständigkeit im Auge haben, was mit Hülfe eini-
ger Pariser Collegen wohl zu erreichen wäre.
Noch besser wäre es, wenn beide Gesellschaften sich in die
Arbeit theilten und z. B. die Pariser Gesellschaft ihre jetzigen
Bull. Bibl. in möglichster Vollständigkeit gäbe. Erhält jede be-
sprochene Schrift eine laufende No., so könnten die eitirten Schrif-
ten der Brüsseler Gesellschaft zur Grundlage für einen systema-
tischen Catalog der in diesen Schriften besprochenen wichtig-
sten älteren und der neu aufgestellten Insekten-Arten dienen, wel-
cher dadurch in der compendiösesten Form hergestellt würde, dafs
hinter jeder Art nur die Seitenzahl und die No. des Bull. oder nur
diese eitirt wird. Eine solche Arbeit würde grolsen Nutzen stiften
und gern gekauft werden.
Ebenso könnte der Catal. d. 1. bibliotheq. d. l. Soc. Ent. de
Belgique zu ‚einem allgemeinen erweitert werden, in dem das in
der Bibliothek vorhandene mit Sternchen bezeichnet ist.
Ueber dergleichen Dinge sollten die Vereinsvorstände berathen,
während dieselben nur wenig darauf bedacht sind sich gegenseitig
in die Hände zu arbeiten, und in Brüssel, Petersburg, Paris für fast
gleiche Excerpte Geld ausgeben. Deutschland hinkt mit seinen
entomol. Jahresberichten nach, die doch nur beweisen, ‘was ein
Mann heut zu Tage nicht mehr leisten kann.
G. Kraatz.
Deutsche entom. Zeitschrift: 1879.
Tieffenbach del.etsc
Deutsche entom. Zeitschrift 1879. RS Taf! 2/4
1.Boltobüıs praenobilis Iirtz._ 2. Cerceros pechnicornis Kr:
3. Oxyporus procerus lirtz._4.Crioceris scutellaris Kr.
3. Clytraxeloma cyanipennis lirtz. _ 0. Zeugophora bimaculata Kr.
7. Pedrillia annıulata Baly. ö.biguttata hr. 9. bieolor Kr
10. Hispa eweisa Iir__ U. (ryptocephalus Raddei kr. 12.Haroldi. kr:
73. imonr aus Iraatzi Cand.__ I4Asaperda stenostola Kr.
Tieffenbach del.etsec.
\ N
3%